Trialog 03/2011 - Wenn das Vergessen überhandnimmt

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4|2006 www. heilsarmee.ch Magazin für ein Leben voll Hoffnung /2 2006 ¥ 2. Jahrgang Maria Hagen, 63, sieht sich im Umgang mit ihrem Mann, 67, der an Alzheimer leidet, immer wieder in die Rolle der Ver- räterin gedrängt: „Ich musste ihm erklä- ren, dass er nicht mehr Auto fahren kann, oder es gilt, hinter seinem Rücken die Leute über seinen Zustand zu informie- ren, die Schlüssel aus dem Kühlschrank zu nehmen …” Maria bewegt sich aber nicht nur zwi- schen verschiedenen Rollen, sondern auch zwischen zwei Welten. Denn ihr Mann lebt oft in seiner eigenen Realität. In diese muss Maria eintreten, damit sie etwas gemeinsam haben. In dieser Welt braucht Maria ihren Mann weder zu kor- rigieren noch ihn zu belehren; das ist für beide wohltuend. Die Alzheimersituation verunsichert viele Menschen, weshalb Maria auch ge- gen Isolation ankämpfen muss: „Freunde und Bekannte ziehen sich aus lang- jährigen Beziehungen zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit uns umgehen sollen.” Neben Zeiten, in denen sie ausspannen kann, und neben der Hilfe, die sie von Menschen erhält, weiss sich Maria durch den Glauben getragen: „Der Glaube wird mir zur Oase der Geborgenheit. Ich lese in der Bibel, und im Gebet spreche ich mit Jesus.” Das gibt ihr die Gewissheit, nicht allein zu sein, und die Kraft, jedem neuen Tag mit Zuversicht entgegenzublicken. Mehr darüber auf Seite 5! von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 3 | 20 9 Small Talk wird zum Gespräch Gesellschaft 7 Gott vergisst uns nicht Mittendrin 0 Neues Bedürfnis – neues Projekt Am Werk Wenn das Vergessen überhandnimmt Vergangenheit und Zukunft verlieren an Bedeutung: Alzheimerbetroffene genies- sen den Moment.

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Gott vergisst uns nicht Small Talk wird zum Gespräch Neues Bedürfnis – neues Projekt

Transcript of Trialog 03/2011 - Wenn das Vergessen überhandnimmt

4|2006�

www.heilsarmee.ch

Magazin für ein Leben voll Hoffnung �/2 2006 ¥ �2�. Jahrgang

Maria Hagen, 63, sieht sich im Umgang mit ihrem Mann, 67, der an Alzheimer leidet, immer wieder in die Rolle der Ver-räterin gedrängt: „Ich musste ihm erklä-ren, dass er nicht mehr Auto fahren kann, oder es gilt, hinter seinem Rücken die Leute über seinen Zustand zu informie-ren, die Schlüssel aus dem Kühlschrank zu nehmen …”Maria bewegt sich aber nicht nur zwi-schen verschiedenen Rollen, sondern auch zwischen zwei Welten. Denn ihr Mann lebt oft in seiner eigenen Realität. In diese muss Maria eintreten, damit sie etwas gemeinsam haben. In dieser Welt braucht Maria ihren Mann weder zu kor-rigieren noch ihn zu belehren; das ist für beide wohltuend.

Die Alzheimersituation verunsichert viele Menschen, weshalb Maria auch ge-gen Isolation ankämpfen muss: „Freunde und Bekannte ziehen sich aus lang-jährigen Beziehungen zurück, weil sie nicht wissen, wie sie mit uns umgehen sollen.”Neben Zeiten, in denen sie ausspannen kann, und neben der Hilfe, die sie von Menschen erhält, weiss sich Maria durch den Glauben getragen: „Der Glaube wird mir zur Oase der Geborgenheit. Ich lese in der Bibel, und im Gebet spreche ich mit Jesus.” Das gibt ihr die Gewissheit, nicht allein zu sein, und die Kraft, jedem neuen Tag mit Zuversicht entgegenzublicken.Mehr darüber auf Seite 5!

von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 3 | 20��

9 Small Talk wird zum Gespräch

Gesellschaft

7Gott vergisst uns nicht

Mittendrin

�0Neues Bedürfnis – neues Projekt

Am Werk

Wenn das Vergessen überhandnimmt

Vergangenheit und Zukunft verlieren an Bedeutung: Alzheimerbetroffene genies-sen den Moment.

DIALOG

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ImpressumGründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Territorialleiter Kurt Burger

Leiter Marketing und Kommunikation:Martin KünziRedaktionsleiterin:Gabrielle KellerHeilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 BernTelefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 95,[email protected]

Redaktionsteam TRIALOG:Elsbeth Cachelin, Redaktorin, ([email protected]), Yves Landis, Timon Stettler, Daniela Zurbrügg

Layout:Rolf Messerli, HQ, BernDruck: Ast & Fischer AG, WabernAuflage: 12'000

Jahresabonnement TRIALOG(erscheint siebenmal jährlich)Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–***Ausland / **Luftpost

Bildnachweis:S. 1 : Schweizerische Alzheimervereinigung ; S. 2 : ZVG ; S. 3 : ZVG /Flickr, Kecko ; S. 4 : ZVG/Iseli ; S. 5 : Flickr,The Pulitzer / Cachelin ; S. 6 : Creat. Commons, Togodumnus/ZVG ; S. 7 : Flickr,Yellow House/ZVG ; S. 9 : Ricardo Achermann/ZVG ; S. 10 : Flickr, Lilli2de/ Schild ; S. 11 : Schild/ZVG ; S12 : Messerli/Ca-chelin Flickr,The Pulitzer

Umfrage Seite 2:Yves Landis

Editorial: Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Wer vergisst wen?

Liebe Leserin, lieber Leser

In diesem TRIALOG kommen die verschiedenen Aspekte von Vergessen zur Sprache. Da ist Maria Hagen, deren Mann auf-

grund der Alzheimerkrankheit mehr und mehr Menschen, Ereignisse und Dinge ver-gisst. Ihre Zuflucht ist der Glaube an Gott, der sie nicht und nie vergisst. Stefan Inniger bestätigt dies auf Seite 7 mit einem Blick in den Spiegel. Da ist weiter der 24-Jährige mit einem „Erinnerungsloch”, einer Zeit, da er Gott vergessen hat. Und Corinne Gos-sauer erinnert ans Karfreitagsgeschehen: Noch am Kreuz setzt sich Jesus unter grössten Schmerzen für einen andern Gekreuzigten ein und verspricht dem Mörder, ihn nicht zu vergessen. Das verspricht Jesus allen Menschen, die ihm vertrauen.Und bei Seon treibt die Heilsarmee ein Projekt voran, das auf die Bedürfnisse der Be-völkerung eingeht: Hier soll an Leib, Seele und Geist gedacht werden!Gölä singt in seinem Lied „Troum” davon, dass unsere Welt das Totenkleid trage (Seite 12): Menschliches Leid sowie katastrophale Zerstörung von Natur und Umwelt hüben und drüben. Der Mensch verfolgt vor allem seine egoistischen Interessen. Das Wohl des Nächsten, der Natur – und damit die Gebote Gottes – werden zu oft vergessen oder gar mit Füssen getreten. Lassen wir uns durch Jesus mit Gott versöhnen und orientieren wir uns an seiner Gesinnung, damit es anders weitergeht.

Aus Prinzip schliesse ich nur obligatorische Versi-cherungen ab. Wohl gibt es einige Versicherungen für Privatpersonen, die nicht obligatorisch, aber dennoch sinnvoll sind. Dazu gehören Privathaftpflicht-, Kranken- und Unfallversicherungen, die auch im Ausland gültig sind und den Heimtransport vom Ausland sichern.

Theo Stettler (77)

Es ist sicherlich wichtig und richtig, sich mit einer Hausrat-, Privathaftpflicht- oder Lebensversicherung gegen den finanziellen Ruin zu schützen. Andere Bereiche in unserem Le-ben wie Freundschaften oder Zufriedenheit lassen sich aber nicht versichern, obwohl sie ebenso wichtig sind.

Daniela Zünd (26)

Ebenso wichtig wie Versi-cherungen ist für mich der Glaube an Gott. Deshalb unterstütze ich christliche Werke finanziell. Denn im Gegensatz zu den Versi-cherungen deckt Gott weit mehr als nur den materiellen Schaden ab. Er kann nach jedem „Schadensereignis” eine 100-prozentige innere Wiederherstellung geben.

Christian Ritter (33)

Sind Versicherungen sinnvoll? Auf Händen tragenIn der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Jemanden auf Händen tragen bedeutet, jemanden liebevoll zu behandeln oder zu beschützen. Genau so meint es Gott, wenn er sagt: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich beschützen und dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest.” Es geht in Psalm 91, 11 nicht darum, dass Menschen an Engel glauben sollen. Und schon gar nicht darum, wie man durchs Leben schweben kann. Gott verspricht den Menschen, die ihm vertrauen, dass er sie beschützt. Manchmal mag der Weg durch schwieriges Gelände führen. Doch der Mensch darf wissen, dass ein verläss-licher Gott mit ihm ist und ihn beschützen und auf Händen tragen will.

Ursula Dollé, Heilsarmeeoffizierin im Ruhestand

LEBENSHILFE • RATGEBER

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HausratversicherungDie Versicherungssumme sollte be-sonders bei einer Neuanschaffung oder wenn die Police, nach Ablauf, sich still-schweigend jeweils um ein Jahr erneuert, überprüft werden.Damit kann man einer Unter- oder Über-versicherung entgegenwirken. Im Scha-denfall erleiden Sie so keinen Abzug an den Versicherungsleistungen und Sie be-zahlen auch nicht Prämie für etwas, das im Schadenfall nicht entschädigt wird.Die Position „Diebstahl auswärts” hängt davon ab, wie viele und wie teure Sachen Sie ausserhalb Ihrer Wohnung benützen, zum Beispiel Kamera, Velo, Bike … „Diebstahl auswärts” kann Ihren Wün-schen angepasst werden. Wenn Sie das Risiko selber tragen wollen, kann es aus-geschlossen werden.

PrivathaftpflichtEine Privathaftpflichtversicherung sollte in jedem Haushalt vorhanden sein.

Bösen Überraschungen vorbeugen Ernst Erzberger*

Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung, Motorfahrzeugversiche-rung und Krankenkasse gibt es in fast jedem Haushalt. Es lohnt sich, diese Policen hie und da zu kontrollieren.

Deckt sie doch all die grösseren und kleineren Missgeschicke des Privatle-bens, bei denen Drittpersonen zu Scha-den kommen. Versichert sind Sach- und Personenschäden, die Sie einer anderen Person zufügen und dadurch ersatz-pflichtig werden. Bei diesen Schäden ist die Schadenhöhe unabschätzbar: Zum Beispiel wenn Sie einen Breiten-sport ausüben wie Velo- und Skifahren oder als Tierhalter unterwegs sind und dabei haftpflichtig und zur Kasse gebe-ten werden.Daneben ist bei der Haftpflichtversiche-rung auch die Abwehr unbegründeter Ansprüche versichert, das heisst Ihre Versicherung nimmt Sie in Schutz vor Schadenforderungen, die Sie gar nicht verursacht haben.

Motorfahrzeugversicherung Hier sollten Sie unbedingt in Ihrer Police abklären, ob der Bonusschutz versichert ist. Da die Grundprämien relativ hoch

sind, fällt die Bonusrückstufung um vier Stufen pro Schadenfall entsprechend teuer aus. Auch ein vorsichtiger Fahrer kann mal einen Unfall verursachen, dann ist es schade, wenn der kostbare Bonus verloren geht. Vergewissern Sie sich, ob die Grobfahrlässigkeit in Ihrer Police eingeschlossen ist. Grobfahrlässig im Sinne des Rechts ist, wenn elementare Sicherheitsmassnah-men ausser Acht gelassen werden.Teil- und Vollkasko können ebenfalls mitversichert werden. Es liegt in Ihrer Entscheidung, welches Risiko Sie selber tragen wollen oder können.

Bei der Krankenkasse (KVG) ist es wich-tig, den Selbstbehalt gut zu wählen: je höher der Selbstbehalt, desto kleiner die Prämie. Die Zusatzversicherungen (VVG) kön-nen Sie Ihren Wünschen anpassen, vo-rausgesetzt Sie beantragen diese Ände-rungen oder die neuen Zusätze in gutem Gesundheitszustand.

Ihr Versicherungsberater wird Ihnen bei der Durchsicht Ihrer Policen gerne be-hilflich sein.

*Der Autor ist Eidg. dipl. Versicherungs-fachmann und Mitglied der Heilsarmee;Erzberger & Partner GmbH

Ernst Erzberger rät zum Abklären und regelmässigen Kontrollieren der Versiche-rungspolicen.

Versicherungsgesellschaft zeichnet ihr Angebot mit Humor.

PEOPLE

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Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor:

Andreas Stettler – betriebswirt-

schaftliches Gewissen

Er kannte die Heilsarmee schon als Kind. Seit gut zehn Jahren arbeitet Andreas Kipfer (41) in der Administration von Korps, Brocki und der Sozialarbeit der Heilsarmee Huttwil. „Die Arbeit, zu der mich Gott berufen hat, soll erbauend und ermutigend für die Mitmenschen sein.” Er ist verheiratet und Vater dreier Söhne im „anspruchsvollen” Alter. In der Frei-zeit steht er gerne auf die Skier oder in die Wanderschuhe, geht schwimmen oder zieht sich mit einer Autozeitschrift zurück.

Die Motivation von Andreas Stettler, als Finanzchef für die Heilsarmee zu ar-beiten, liegt in zwei Dingen: Es ist eine interessante sowie herausfordernde Arbeit, und sie kommt schwächeren Mitmenschen zugute. Andreas Stettler sagt: „Mir ist wichtig, die betriebswirt-schaftlichen Abläufe so zu gestalten, dass sie optimal den verschiedenen Ansprüchen gerecht werden. So wird die Heilsarmee beim Erfüllen ihres Auftrags ‚glauben & handeln’ best-möglich und nachhaltig unterstützt.” Er sieht sich als betriebswirtschaft-liches Gewissen der Heilsarmee und stellt als Finanzchef sicher, dass Direk-tion und Strategierat über die finanzi-ellen Auswirkungen der strategischen Zielsetzungen sowie der einzelnen Geschäfte korrekt informiert sind. An-dreas Stettler arbeitete nach seinem Studienabschluss als Betriebsökonom

„Wichtig ist für mich die Gewissheit, dass Gott mich liebt und ein Ziel mit mir hat. Mein Leben soll Gottes Liebe erwidern.” Heidi Imboden (40) arbeitet als Heilsar-meeoffizierin in Winterthur. Ihr Mann und ihre vier Kindern bereichern ihren Alltag und helfen ihr, sich nicht allzu wichtig zu nehmen: „An ihnen kann ich wachsen, mit ihnen teile ich mein Leben und bei ihnen bin ich zu Hause. Ich bin geliebt, geschätzt und angenommen, so wie ich halt eben bin – mit all meinen Stärken und Schwächen. ”

HWV während sechs Jahren im Sozi-alamt der Stadt Bern. Dann wechselte er zur Berufs-, Fach- und Fortbildungs-schule des Kantons Bern, wo er für die Finanzen, das Personalwesen, die Administration und die Infrastruktur verantwortlich war. Der 42-Jährige ist Musikant bei der Heilsarmee Bern. Er ist verheiratet und Vater dreier Töch-ter. Neben dem Familienleben betreibt er gerne Sport (Fussball, Joggen und Wintersport).

Andreas Kipfer will ermutigen

Heidi Imboden – was wichtig ist

Der 47-Jährige leitet in Basel das Korps Gundeli mit einer Kindertagesstätte und lehrt am Heilsarmee-Bildungszentrum. Doch zuerst ist er – und darauf legt er Wert – Ehemann und Vater. Er schätzt es, in seinem Dienst Familie und Beruf verbinden zu können. Er liebt Abwechs-lung und Herausforderung: „Das bringt mich nicht selten in Situationen, die mich überfordern”, gibt er zu. „ Doch ich weiss: Gott zählt nicht meine Fehler, sondern schaut auf mein Herz. Dieses sehnt sich nach dem Reich Gottes.”

Markus Brunner geht gerne aufs

Ganze

Als Hotelfachassistentin arbeitete Sevda Häsler zuletzt bei der Schwei-zerischen Post, wo sie jedoch ihren erlernten Beruf stark vermisste. 2009 ergriff sie die Möglichkeit, im Heils-armee Bildungszentrum Basel Gäste-betrieb und Sekretariat zu überneh-men. Die Stelle verbindet Aufgaben aus dem Hotelfach mit Tätigkeiten der Administration zu einer spannenden Herausforderung. „Am wichtigsten ist mir aber der tägliche Umgang mit Menschen und ihren Geschichten: Das motiviert und gibt mir sehr viel”.

Sevda Häsler – zurück zu den

Wurzeln

MITTENDRIN

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Was waren die Krankheitsanzeichen?Sie zeigten sich durch Unsicherheit bei vertrauten praktischen Arbeiten. So tat sich mein Mann plötzlich schwer, ein Messband zu benutzen oder an der Kasse mit Kleingeld zu bezahlen. Beim Autofahren entstand immer häufiger Un-sicherheit.

Was ging in Ihnen vor?Ich befand mich in einer ständigen Angst und Spannung zwischen Beobachtung und Intervention. Und ich sah mich im-mer mehr in den Rollen der Helferin und der „Verräterin”.

Sie sahen sich als Verräterin?Mit der Zeit fühlte ich mich gedrängt, Freunde, Bekannte und Nachbarn über die Krankheit zu informieren. Dieser

„Manchmal sehe ich mich als Verräterin”Fragen: Elsbeth Cachelin

Maria Hagen* beschreibt ihre Position zwischen Verräterin und Helfe-rin, zwischen Zweifel und Gewissheit. Ihr Mann leidet an der Alzheimer-krankheit.

Auf gleicher Ebene: Kinder und Alzheimerbetroffene freuen sich am Basteln.

schwere Schritt brachte einerseits Er-leichterung, anderseits Unbehagen: In Abwesenheit meines Mannes sprach ich mit andern über seine Krankheit. Dabei wurde mir bewusst, dass ich Helferin, aber auch Verräterin bin.

Sie mussten auf zwei Ebenen lernen: Umgang mit einem Patienten und dem Ehemann. Es ist extrem schwierig, sich ständig zwischen den beiden Ebenen zu be-wegen. Die Situation erinnert mich an ein Aquarell, wo die Farben ungewollt ineinanderfliessen und der Künstler versucht, die Ruhe zu bewahren und so viel als möglich auszubessern. Ich muss akzeptieren, dass ich die zwei Ebenen nicht immer auseinanderhal-ten kann.

Gibt es Bereiche im Leben Ihres Mannes, die von der Krankheit nicht betroffen sind? Mein Mann ist körperlich fit, und er liebt die Bewegung im Freien; auch emotional ist er im Gleichgewicht und hat seinen Humor nicht verloren, obwohl er sich seiner Krankheit bewusst ist.

Was fällt Ihnen an der Situation am schwersten? Am schwierigsten ist es, die Geduld nicht zu verlieren und die Ruhe zu bewahren.

Wie helfen Sie sich über die Runden?Mein Mann verbringt pro Woche einige Stunden mit anderen Alzheimer-Betrof-fenen. Und da er sich noch für eine ge-wisse Zeit allein im Haus oder Garten zurechtfindet, treffe ich mich ab und zu kurz mit Bekannten ausser Haus, be-suche eine Ausstellung oder ein Konzert. Zudem kommen zwischendurch unsere erwachsenen Söhne, damit ich ein paar Tage weggehen kann.

Finden Sie im Glauben Hilfe? Der Glaube ist meine verlässlichste Zu-flucht. Viele Menschen – verunsichert durch das Angstwort Alzheimer – ziehen sich aus langjähriger Beziehung zurück. Dies bewirkt ungewollte Isolation. Hier wird mir der Glaube zur Oase der Ge-

Alltagskönnen wie der Umgang mit dem Meterband geht vergessen.

MITTENDRIN

3|20��6

Auftanken bei GottAndré Bohni

André Bohni macht nicht einfach Gott verantwortlich, wenn er sich vergessen fühlt. Der 24-jährige Student der Berner Fachhoch-schule Informatik berichtet.

„Es gab und gibt in meinem Leben im-mer wieder Momente, in denen ich das Gefühl habe, ich sei bei Gott irgendwie vergessen gegangen. Wenn ich dann aber mit ein wenig Abstand auf die Durst-strecke zurückschaue, sehe ich Gottes Handschrift ganz klar durchleuchten. Es gibt die geniale Geschichte von den Fussspuren im Sand: Du blickst hinter dich und siehst nur ein Paar Fussspuren und fragst Jesus, weshalb er in dieser schweren Zeit nicht mit dir war. Er wird

Die Ebenen Ehemann und Patient fliessen ineinander wie die Farben des Aquarells.

Der Informatikstudent ist Mitglied bei der Heilsarmee

borgenheit. Ich lese in der Bibel, und im Gebet spreche ich mit Jesus. Das schenkt mir Ruhe und Kraft. Ich finde Trost in der Gewissheit, dass ich mein Leben täglich neu unter Gottes Schutz stellen darf.

Hadern Sie mit Gott?Ich bin traurig für meinen Mann und un-sere Familie. Gerate ich in Versuchung, nach dem „Warum” zu fragen, lasse die Tränen fliessen und frage stattdessen „Wozu”. – Die Antwort lautet jeweils, dass ein Sinn in diesem Geschehen ver-borgen ist. Da ich diesen nicht ergründen kann, lasse ich mich ins Netz des Vertrau-ens zum himmlischen Vater fallen.

Ein Tipp für ebenfalls Betroffene?Es ist wichtig, Veränderungen wahr-zunehmen. Häufig sind die ersten An-zeichen dort zu erkennen, wo die be-troffene Person ihre Stärken hat. Die Versuchung kann gross sein, das Verhal-ten mit logischen Gründen zu erklären; doch es ist ratsam, die Beobachtungen unverzüglich einer Fachperson zu unter-breiten. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto wirksamer wird die Behand-lung sein.

Wie denken Sie an die Zukunft? Niemand kennt den Verlauf dieser Krankheit. Die Forschung wird ständig erweitert und damit auch die Hoffnung, die Lösung zur Heilung und Vorbeugung der Krankheit zu finden. Ich versuche, nicht zu spekulieren, in der Gegenwart zu leben und jedem Tag mit Zuversicht und Gottvertrauen zu begegnen. *Name geändert

dir antworten: ‚Dies ist meine Spur, ich habe dich in dieser Zeit getragen. ’

Power und Elan holenWährend einer gewissen Zeit erlebte ich eine intensive Kraft; ich engagierte mich in vielen Bereichen; ich wusste, dass das Auftanken an der Quelle Gottes und das regelmässige Bibellesen mir die Kraft dazu gaben. Ich beneide mich selbst, wie ich in diesen Monaten Power und Elan hatte, weil ich mich von Gott stärken liess. Als ich mir dann aber nicht mehr bewusst die Zeit für Gott nahm, ihn ein wenig zu vergessen begann und die Kraft für den Alltag anderswo auftreiben wollte, war sie nicht mehr da. Aber hier schliesst sich der Kreis – Gott hat mich

nicht vergessen, er hat mir die Treue ge-halten. Er ist immer bereit, mich mit dem auszurüsten, was ich brauche. Ich darf neu merken, dass der Herr darauf wartet, bis ich zu ihm zurückkomme und mich neu von ihm stärken lasse.”

Büchertipps der Schweizerischen Alzheimervereinigung• Leben mit Demenz – Tipps für Angehörige und Betreuende• Nach der Demenz-Diagnose

Alzheimer-Telefon: 024 426 06 06 Mo. - Fr. von 8 - 12 und 14 - 17 Uhr www.alz.ch

MITTENDRIN

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Vom Kreuz kommt HoffnungDrei Männer auf einer Anhöhe. Sie hän-gen an einem Kreuz. Sie werden sterben. Jesus ist einer von ihnen, er erleidet das gleiche Los wie die zwei Verbrecher. Der eine provoziert Jesus: „Hilf dir selbst und hilf auch uns!” Aber der zweite unter-scheidet zwischen ihrem Schicksal, das Folge ihrer Übeltaten ist, und jenem von Jesus, der „nichts Unrechtes getan hat.” Er richtet sich mit einer persönlichen Bitte an Jesus: „Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.” Anders gesagt: Vergiss mich nicht, denk an mich. – Jesus antwor-

tet ganz konkret auf diese Bitte: „Ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Para-dies sein.” Wer sich an Jesus Christus richtet, wird eine Antwort erhalten, in deren Kern im-mer Hoffnung ist.

Corinne Gossauer-Peroz, Heilsarmee-offizierin, Museum und Archiv

„Dann sagte der Ver-brecher: ‚Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.’ Jesus antwortete ihm: ‚Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Para-dies sein.’ ”

Die Bibel, Lukas 23, 42

Was ist der Mensch, dass Gott an ihn denkt?

„Was ist der Mensch, dass du, Gott, an ihn denkst?” Diese Frage nach dem Wesen des Menschen und seiner Beziehung zu Gott ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon vor 3000 Jahren blickte der Psalmist (die Bibel, Psalm 8) zum nächtlichen Himmel und überwältigt von der unendlichen Weite des Universums fragte er sich: „Was ist der Mensch?” Vielleicht braucht es nicht einmal den Blick ins Universum, sondern es reicht schon der Blick in den Spiegel, um sich diese grundlegende Frage der menschlichen Existenz zu stellen.

Was bin ich?Der Mensch ist nur ein winziger Teil in einem gewaltigen Makrokosmos und ange-sichts dessen ist er nur eine kleine, schwache, eigentlich unbedeutende Kreatur. Dennoch ist da einer, der an uns denkt; einer, der sich sogar der Menschen annimmt: Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde.

Was ist der Mensch, dass Gott an ihn denkt?

Die Bibel sagt, dass der Mensch ge-schaffen ist zum Ebenbilde Gottes (1. Mose 1,26). Gott hat den Menschen geschaffen als ein Gegenüber, als ein Wesen, das ihm entspricht. Gott schafft sich ein „Du”, mit dem er in eine liebe-volle Beziehung treten will. Geschaffen zur Gemeinschaft mit Gott – das sind wir Menschen! Und wenn Gott an uns denkt, so sehnt er sich nach dieser Ge-meinschaft mit dir, mit mir!

Was bin ich, dass Gott mei-ner gedenkt? Egal, was ich denke, wer ich bin – in Gottes Gedanken bin ich ein von ihm geschaffenes und geliebtes Wesen mit der Bestimmung, in Gemeinschaft mit ihm zu leben. Was bin ich? Ich bin ein Gedanke Gottes!

*leitet das Korps Liestal und das Wohnheim „Haus zur Brücke”

Blick in den Spiegel oder den Sternenhimmel: Gottes Schöpfung ist überwältigend.

In guten Zeiten geht Gott bei vielen Menschen vergessen. In schlechten sind viele froh, dass es ihn gibt. Gott selbst vergisst die Menschen nie.

Stefan Inniger, Heilsarmeeoffizier*

FAMILIE • FREIZEIT • SERVICE

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Niemand befasst sich gerne mitten im Leben mit dem Tod. Doch eine Regelung des Nachlasses ist sinnvoll. Sie kennen Ihre persönliche Situation und die Umstände der Ihnen nahe stehenden Per-sonen am besten. Wer könnte also besser beurteilen als Sie selbst, was einmal mit Ihrem Erbe geschehen soll?

In einem Testament können Sie – innerhalb der gesetz-lichen Schranken – Menschen und Hilfswerke begünstigen, mit denen Sie sich in Liebe, Freundschaft oder Solidarität verbunden fühlen. So können Sie über Ihr eigenes Leben hinaus für andere da sein und sorgen. Beispielsweise kön-nen Sie mit einem Testament für die Heilsarmee bedürftigen Menschen ganzheitlich und unbürokratisch helfen.

Möchten Sie Ihren Nachlass regeln? Dann bestellen Sie unsere kostenlose Erbschaftsbroschüre oder klären Sie Ihre Fragen mit einem von uns beauftragten Fachmann in Erbschaftsangelegenheiten.

Ihr Kontakt:Stiftung Heilsarmee SchweizUrsula Hänni Postfach 6575, 3001 BernTelefon: 031 388 06 39 [email protected]

Wird Ihr letzter Wille erfüllt?

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Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern / Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 388 05 95 www.heilsarmee.ch / www.salvy.ch

Lust auf Ferien?

Gemäss einer Studie haben über zwei Drittel der Verstorbenen in der Schweiz kein Testament zurück gelassen. Nur jeder Zehnte wollte dies bewusst so.

Gott sei Dank!Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm

schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

GESELLSCHAFT

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Es ist doch ziemlich abwegig, sich mit dem Small Talk, wie er an Partys oder an Apéros gepflegt wird, zu befassen! Das war auch die Auffassung von René Meier, seit 2007 Seminarleiter von „redens-art”. In der Zwischenzeit hat er seine Meinung geändert. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass Small Talk mehr sein kann als eine oberflächliche Plauderei über Belang-loses. Wenn man Small Talk richtig be-treibe, öffne er Türen und baue Brücken: „Gekonnter Small Talk kann von der Plau-derei zu einem vertieften Gespräch füh-ren und ist eine Möglichkeit, interessante Menschen kennenzulernen und wichtige Kontakte zu knüpfen”, so Meier.

Was ist guter Small Talk?Alles sei hilfreich, was das Gespräch in Gang bringt und in Gang hält. Man müsse sich dabei nur nicht zu gut sein, um zu-erst über das Wetter oder ein aktuelles Ereignis zu plaudern. Hilfreich sei eine

kurze Bemerkung und dann eine Frage zu stellen, zum Beispiel: „Das ist wieder ein herrlicher Tag. Sind Sie auch zu Fuss vom Bahnhof hierher gekommen?” Wenn man dann gut zuhöre, könne man oft eine weitere Frage anhängen; zum Beispiel: „Woher sind Sie angereist?” oder „Wie sind Sie auf diesen Anlass aufmerksam geworden?”Small Talk ist aber nur ein Bestandteil einer grossen Dienstleistungspalette des erfahrenen Moderators und Referenten. Das Angebot umfasst den gesamten Be-reich der Kommunikation. Aus dem Pro-gramm seien lediglich „Kurze Reden – ohne Panik” und „Schwierige Gespräche kompetent meistern” herausgegriffen.

Sozialkompetenz lernen„redens-art” zeichnet sich nicht nur da-durch aus, dass die Schwerpunkte der Seminare im vielfältigen Üben liegen. Ein wichtiges Merkmal ist auch die

Small Talk mausert sich zum GesprächHermann Battaglia*

Wer hat sich nicht schon am öffentlichen Anlass „wie bestellt und nicht abgeholt” gefühlt? Entweder fehlte der Mut, jemanden anzusprechen. Oder es gab ausser dem Wetter kein Gesprächsthema. Das muss nicht sein, sagt Kommunikationstrainer René Meier.

Verknüpfung von Kommunikation mit sozialer Kompetenz: Dies wird beson-ders deutlich beim Seminar „Schwie-rige Gespräche kompetent meistern”. René Meier: „Kommunikation bedeutet ja unter anderem, taktvoll aber klar zu formulieren, offene Fragen zu stellen, nachzufragen, seine Gefühle angemes-sen auszudrücken und seine Interpreta-tion nicht mit der Realität des anderen zu verwechseln. Wer dies besser und besser lernt, wächst in der sozialen Kompetenz. Es gibt keine soziale Kompetenz ohne gute verbale und nonverbale Kommuni-kation!”René Meier geht es weder um das Reden um des Redens willen noch um eine Rhe-torik, die bei der Wahl der Mittel keine Hemmungen kennt. Er trainiert mit sei-nen „Kunden” eine Kommunikation der Wertschätzung und des Respekts, aber auch der Offenheit und Klarheit.

*Hermann Battaglia ist freischaffender Medienfachmann

Small Talk kann Brücken bauen und Türen öffnen. Es lohnt sich ihn zu lernen.

René Meier (53) führt mit „redens-art” Seminare und Coachings durch und hält Referate. Neben Seminaren für Firmen, Vereine, soziale Instituti-onen, Kirchen und christliche Werke berät er auch Unternehmen und Einzelpersonen, wenn es um Kom-munikationsstrategie, Auftritte und Präsentationen geht. Er arbeitet teil-zeitlich als Pfarrer in Lyss. Während elf Jahren moderierte er die Fern-sehsendung „Fenster zum Sonntag – Talk” auf SF2. René Meier ist ver-heiratet und Vater von zwei erwach-senen Söhnen. Er wohnt mit seiner Familie in Biberist. Weitere Informationen: www.redens-art.ch

AM WERK

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Die Stimmung ist fröhlich heute im Be-gegnungs- und Beratungszentrum der Heilsarmee in Seon. Es ist Mittwochmor-gen, Zeit für den BabySong. Die ersten Lieder, denen die null- bis vierjährigen Kinder mit ihren Bewegungen begeistert folgen, werden angestimmt. „Es macht riesig Spass, zusammen mit den Müttern und ihren Kindern diesen Morgen zu ge-stalten”, sagt Caroline Schaad, Mitarbei-terin des BabySongs. Zwischen den Liedern lernen die Klei-nen Fingerverse, es wird gelacht; wäh-rend eines kurzen biblischen Gedankens herrscht Stille.

„Den Kindern gefällt es hier, sie fühlen sich wie zu Hause und singen gern”, meint Yvonne Omlin, zusammen mit ih-rem Sohn Matteo regelmässige Teilneh-merin am BabySong. „Ganz besonders schätze ich es, wenn anschliessend noch der Mittagstisch stattfindet. Geschwister

und Väter gesellen sich zu uns und es ist immer eine tolle Gemeinschaft. Die hier entstandenen Kontakte werden auch aus-serhalb des Zentrums gepflegt”.

Wie ein bewässerter GartenDas Begegnungs- und Beratungszentrum in Seon gibt es seit 2009. Der Leiter Ste-phan Schneider erklärt: „Wir fragten uns, was Gott möchte und ob unsere Herzens-wünsche mit dem Willen Gottes überein-stimmten. Wir fanden die Antwort in der Bibel in Jeremia 31. Dort spricht Gott davon, sein Volk zu sammeln, und zwar so, dass niemand ausgeschlossen ist. Die Leute werden gestärkt, ihre Gemein-schaft wird zum ‚bewässerten Garten’; das wollen wir auch.”

Begegnung und BeratungBabySong, Mittagstisch, KidsTreff und SeniorenTreff bilden den Begegnungs-teil des Zentrums, Ehe-Kurs sowie „Be-

Begegnung schafft Nähe und VertrauenAndreas Schild*

LeitbildDie Heilsarmee ist eine inter-nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evange-lium von Jesus Christus zu pre-digen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Der BabySong als Ort der Begegnung und als Türe zur Beratung.

Die Heilsarmee passt ihr Angebot neu entstehenden Bedürfnissen an. So auch in Seon, wo ein Ort der Ermutigung und des Austauschs, aber auch der Hilfe entstanden ist.

ratung und Begleitung” den Beratungs-teil. „Wir machen gute Erfahrungen mit diesem Aufbau”, sagt Stephan Schnei-der. „Mit den Begegnungsaktivitäten stellen wir Kontakte her, es entstehen Nähe und Vertrauen. Wer dann Bera-tung in Anspruch nehmen will, kennt unsere Strukturen und Grundsätze be-reits. Das sind gute Voraussetzungen für erfolgreiche Unterstützung. Wir ge-hen von einem christlichen Menschen-bild aus. Wir glauben, dass die Bibel

wichtige Hinweise für unser Alltags-leben gibt.” Wichtig sei es auch, Gren-zen zu erkennen. Wenn nötig, werden externe Fachpersonen beigezogen oder die Beratung wird ganz an sie abgege-ben. Stephan Schneider: „Wir öffnen

Der bewässerte, blühende Garten symbolisiert Gemeinschaft.

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AM WERK

Japan – die lokale Heilsarmee unterstützt BehördenIn den Monaten März und April arbeiteten die Heilsar-mee Katastrophenteams auf Hochtouren: In den Städten Sendai, Yabuki-Cho und Iwaki City wurden im März und April rund 2000 Mahlzeiten, 6000 Wasserflaschen und an-dere Notgüter verteilt. Auch in der Region Kesen-Numa gab ein Heilsarmeeteam etwa 1000 Mahlzeiten und 5000 Wasserflaschen ab. Als die staatliche Hilfe in den meis-ten von Erdbeben und Tsu-nami betroffenen Gebieten zu greifen begann und Nahrung, Alltagsgüter und Benzin ver-mehrt wieder erhältlich waren,

verlagerte sich die Arbeit der Heilsar-mee: Teammitglieder klären nun mit den lokalen Behörden ab, wo die Heilsarmee Aufbauhilfe leisten kann. Die Katastro-

phenteams halten sich weiter-hin für Einsätze bereit.

Seit dem vorletzten JahrhundertIn den 47 Korps, den 20 So-zialinstitutionen und den zwei Spitälern läuft die Arbeit in gewohntem Rahmen weiter.Die Heilsarmee in Japan wurde 1895 von britischen Offizieren in Yokohama begonnen.Spenden (mit dem Vermerk Japan): PC 30-6709-1 Heils-armee HQ, 3008 Bern online: www.Heilsarmee.ch

INR/Red

Heilsarmee Projekte entsprechen den Bedürf-nissen der Bevölkerung, hier der KidsTreff

In den Räumen der Heilsarmee in Sendai konnten sich die Be-troffenen mit Hilfsgütern eindecken.

die Türen, bieten Aktivitäten an, helfen Beziehungen aufzubauen. Wir schaffen die Bedingungen, damit die Menschen offen werden können für Gott und sein Wirken.”

Auch die Senioren haben ihren PlatzEtwas Besonderes im Seetalzentrum ist der SeniorenTreff. Frauen und Männer, die das frühere Korps Seon mit ihrem Einsatz und ihren finanziellen Zuschüs-sen jahrzehntelang getragen haben, tref-fen sich hier regelmässig. Auch Senioren ohne Heilsarmee-Hintergrund sind herz-lich willkommen.

BrückenfunktionFür Kapitän Bjørn Marti, Korpsleiter „Aargau Süd”, hat das Zentrum eine Brü-ckenfunktion und ist ein wichtiger Teil der Gemeinde. „Die Heilsarmee betrach-tet es als ihre Aufgabe, individuelle, vor Ort entstandene Bedürfnisse zu erkennen und entsprechende Angebote zur Verfü-gung zu stellen”, so Marti weiter.

ZukunftDie zukünftige Entwicklung sieht Ste-

phan Schneider optimistisch. „Das Begegnungs- und Beratungszentrum Seetal läuft gut. Für weitere Besucher halten wir die Eingangstüre weit of-fen. Wir spüren, dass Gott hier etwas bewegen will.”

*Andreas Schild Salutist und Heim-leiter

Allgemeines Spendenkonto der

Heilsarmee

PC 30-444222-5

Das Begegnungs- und Be-ratungszentrum Seetal Kinder, Jugendliche und Familien sehnen sich nach einem Leben, das gelingt. Es braucht tragfähige Ant-worten auf die Frage, wie das Le-ben mit seinen Herausforderungen bewältigt werden kann. Begegnung und Beratung, die vom christlich-ethischen Menschenbild ausgehen, sollen dabei helfen.Das Team begrüsst die Erkennt-nisse der Psychologie, deckt neue Wege auf und ist davon überzeugt, dass jeder Mensch grosses Poten-zial in sich trägt.

Auf Wiedersehen

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Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

Rätseln Sie mal …

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in je-dem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Sudoku-SpassLösungen: Sudoku und Rätsel

Das Totenkleid ablegenDer Mundartsänger Gölä singt im Lied „Troum” von der Welt im „Totechleid”. Wie dieses aussieht, zeigen uns Fukushima, Libyen und ... Tag für Tag. Der Teufel, so Gölä, lacht, weil wir Menschen alles „fautsch hei gmacht”. Unermessliche Umweltschäden, Leid und Elend überall. Lassen wir unser Aufgerütteltsein zum Antrieb werden, um nicht mehr so weiterzumachen: Schrauben wir unsere Bedürfnisse und den Konsum zurück. Gehen wir mit Menschen, Tieren und Um-welt behutsamer um. Hilfe dazu kann uns Jesus Christus geben. Er hat durch seine Kreuzigung und Auferstehung die Macht des Todes und der Schuld bezwungen. In ihm finden wir Kraft und Willen, persönliche oder gesellschaftliche Krisen anzugehen. Er vergibt, wo wir versagt haben. Und er will Gesinnung und Herz verändern. So gelingt es vielleicht, die ächzende Erde, die Gott einst so wunderschön und perfekt geschaffen hat, vom Toten-kleid zu befreien.

Elsbeth Cachelin

Lösung.

Wort auf den Weg

Jesus spricht: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.”

Die Bibel, Johannes 16, 33

Herzklopfen

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