Trialog 04/2012 - „Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will”

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4|2006 www. heilsarmee.ch Magazin für ein Leben voll Hoffnung /2 2006 ¥ 2. Jahrgang Beim Heilsarmee Mittagstisch bleibt es nicht beim Essen. Die Kinder und Ju- gendlichen haben auch die Möglichkeit zu spielen, ihre Schulaufgaben zu ma- chen, ihre Sorgen zu teilen. Das zeigt, wie aktuell das über hundertjährige Motto der Heilsarmee Suppe – Seife – Seelenheil ist. Die Heilsarmee hilft aber auch mit Dach, Dusche und Diakonie oder Haus – Heimat – Hoffnung. Wer immer bei der Heilsarmee anklopft, erhält ganzheitliche Hilfe: Obdach, Schuldenberatung, Kin- derbetreuung und Lebensmittelabgabe sind begleitet von Respekt und Zuspruch. So entsteht Hoffnung; die Menschen fin- den Boden unter den Füssen, können aufstehen und Zuversicht für eine neue Zukunft schöpfen. So erzählt Roland Marti (Name geändert), der sich von der Heilsarmee Schuldenbe- ratung helfen liess: „Der Überblick über die Ein- und Ausgaben lässt mich ruhig schlafen. Ich kann ohne Druck überlegen, was ich mit dem Geld machen werde. Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will.” Siehe Seite 6. Die Heilsarmee kann diese vielfältige Hilfe nur mit Ihrer Unterstützung leis- ten. Wir danken Ihnen herzlich für jede Spende – ohne sie würde Roland Marti das gute Gefühl nicht kennen. von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 4 | 202 6 Raus aus den Schulden! Gesellschaft 5 Zu jemand anderem werden Spendeneinsatz 0 Ferien fürs kleine Budget Am Werk „Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will” Der „Töggelikasten” ist ebenso wichtig wie das Essen: Die Heilsarmee-Angebote sind nie einseitig, sondern umfassen immer Körper, Seele und Geist (Mittagstisch in Bern).

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Zu jemand anderem werden Raus aus den Schulden! Ferien fürs kleine Budget

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Page 1: Trialog 04/2012 - „Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will”

4|2006�

www.heilsarmee.ch

Magazin für ein Leben voll Hoffnung �/2 2006 ¥ �2�. Jahrgang

Beim Heilsarmee Mittagstisch bleibt es nicht beim Essen. Die Kinder und Ju-gendlichen haben auch die Möglichkeit zu spielen, ihre Schulaufgaben zu ma-chen, ihre Sorgen zu teilen. Das zeigt, wie aktuell das über hundertjährige Motto der Heilsarmee Suppe – Seife – Seelenheil ist. Die Heilsarmee hilft aber auch mit Dach, Dusche und Diakonie oder Haus – Heimat – Hoffnung. Wer immer bei der Heilsarmee anklopft, erhält ganzheitliche Hilfe: Obdach, Schuldenberatung, Kin-derbetreuung und Lebensmittelabgabe sind begleitet von Respekt und Zuspruch. So entsteht Hoffnung; die Menschen fin-den Boden unter den Füssen, können

aufstehen und Zuversicht für eine neue Zukunft schöpfen.So erzählt Roland Marti (Name geändert), der sich von der Heilsarmee Schuldenbe-ratung helfen liess: „Der Überblick über die Ein- und Ausgaben lässt mich ruhig schlafen. Ich kann ohne Druck überlegen, was ich mit dem Geld machen werde. Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will.” Siehe Seite 6.Die Heilsarmee kann diese vielfältige Hilfe nur mit Ihrer Unterstützung leis-ten. Wir danken Ihnen herzlich für jede Spende – ohne sie würde Roland Marti das gute Gefühl nicht kennen.

von Mensch zu Mensch zu Gott zu Mensch 4 | 20�2

6 Raus aus den Schulden!

Gesellschaft

5Zu jemand anderem werden

Spendeneinsatz

�0Ferien fürs kleine Budget

Am Werk

„Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will”

Der „Töggelikasten” ist ebenso wichtig wie das Essen: Die Heilsarmee-Angebote sind nie einseitig, sondern umfassen immer Körper, Seele und Geist (Mittagstisch in Bern).

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DIALOG

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ImpressumGründer: William Booth Generalin: Linda Bond Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Leiter Marketing und Kommunikation:Sergeant Martin KünziRedaktionsleiterin:Gabrielle KellerHeilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 BernTelefon: 031 388 05 91, Fax 031 388 05 88,[email protected]

Redaktionsteam TRIALOG:Elsbeth Cachelin, Redaktorin, ([email protected]), Majorin Daniela Zurbrügg, Major Martin Gossauer

Layout:Rolf Messerli, HQ, BernDruck: Ast & Fischer AG, WabernAuflage: 12'000

Jahresabonnement TRIALOG(erscheint siebenmal jährlich)Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–***Ausland / **Luftpost

Bildnachweis:S. 1: Martin Heimann/ZVG; S. 2: B. Stegmayer/ZVG; S. 3: ZVG / Dierk Schaefer / Flickr.com; S. 4, 5, 6: ZVG; S. 7: E. Cachelin / Roswell_1947, Flickr.com; S. 8: R. Messerli; S. 9: B. Stegmayer / W. Tschan; S. 10, 11: ZVG; S.12: E. Cachelin

Editorial: Elsbeth Cachelin

Die Gegensätze bringen’s

Liebe Leserin, lieber Leserdieser TRIALOG bringt Gegensätze zu Tage: Da ist der Finanz-chef, der nicht Zahlen, sondern Menschen in den Mittelpunkt stellt (Seite 9). Da suchen in Not Geratene bei der Heilsarmee

praktische Hilfe (Seite 3), erhalten aber ebenso Zuwendung und Hoffnung. Da hilft eine Schuldenberatungsstelle nicht nur aufgrund harter Fakten, sondern auch aufgrund der Bibelaussage, dass Jesus von Schuld freimacht! Und die Ferien, die die Heilsarmee an-bietet, umfassen neben Sport ebenso Spass und Seelennahrung – siehe Seite 10. Das Geheimnis dieser Gegensätze liegt darin, dass die Heilsarmee nicht nur handelt, sondern auch glaubt, dass sie nicht nur den Menschen, sondern auch Gott dient. So hilft die Heilsarmee den Menschen in Not ganzheitlich – an Körper, Leib und Seele und nimmt damit in der Gesellschaft Verantwortung und einen wichtigen Auftrag wahr. Dass Sie als Spender und Spenderin uns in dieser Arbeit unterstützen, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Denn, wie Finanzchef Andreas Stettler im Interview auf Seite 9 sagt: Es gibt keine Alter-native zu den Spendengeldern! Möge dieser TRIALOG Ihnen bestätigen, dass es auch zur Heilsarmee keine Alternative gibt, und wir deshalb weiterhin mit Ihrem Interesse und Ihrer Unterstützung rechnen können!

„Bei der Heilsarmee sind wir stets wil lkommen und erhalten Hilfe.”

Fritz, Gast im „Open Heart”

Die Heilsarmee in ZahlenSchweiz – Österreich – Ungarn

3796 Mitglieder 402 Offiziere (172 aktiv)1590 Angestellte 57 Korps (Gemeinden) 34 Soziale Einrichtungen (Wohn-, Passanten-, Wieder- eingliederungs-, Alters- und Kinderheime) 9 Sozialberatungsstellen 9 Durchgangszentren und An- laufstellen für Asylsuchende 20 Brockis – zum Teil mit Wieder- eingliederungsprogramm 2 Gästehäuser 1 Gefängnis- und 1 Suchdienst für vermisste Personen

Die Heilsarmee wirkt in 124 Län-dern und hat 1,69 Mio Mitglieder.

(Symbolbild)

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Die Heilsarmee hilft

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Weshalb bieten Sie „Begleitetes Woh-nen” an?Viele Menschen klopfen bei der Heils-armee für Obdach, finanzielle Unterstüt-zung und Lebensmittelabgaben an. Un-sere Erfahrung mit einer Notunterkunft zeigt aber, dass bei vielen randständigen oder obdachlosen Menschen nicht das fehlende Bett das Problem ist, sondern die fehlende Wohnkompetenz. Klienten müssen das Wohnen und alles, was damit verbunden ist, lernen.

An wen richtet sich das Angebot?An Personen, die selbständig wohnen möchten, dabei aber eben Unterstützung brauchen. Häufig sind dies Menschen mit einer Suchterkrankung, psychischen Problemen oder fehlender Wohnkompe-tenz. Für sie ist es manchmal unmöglich, auf dem freien Wohnungsmarkt ein Ob-dach zu finden und allein zu wohnen. Da die Heilsarmee Aargau Süd zudem auch soziale Beratung, eine Notschlaf-

Wieder selbstständig wohnen könnenElsbeth Cachelin

stelle sowie Lebensmittel anbietet, sind wir nahe bei den benachteiligten Men-schen.

Worin besteht die BetreuungWir bieten den Leuten Hilfe, um Alltags-aufgaben zu bewältigen, die sich beim Wohnen stellen: waschen, einkaufen, putzen. Da viele Klienten arbeitslos sind, geht es auch darum, eine Tagesstruktur zu erstellen. Daneben soll die Sozialkompetenz ge-stärkt werden. Zu diesem Zwecke essen und ko-chen wir zusammen oder unternehmen Ausflüge. In der Einzel- oder der Gruppenberatung lernen die Klienten auch, über ihre Situation zu sprechen und sich zu Lösungsmög-lichkeiten sowie Zielen zu äussern. Die weiteren An-gebote der Sozialdiakonie

und des Heilsarmeekorps stehen unserer Klientel natürlich auch offen.

Was kann erreicht werden?Wir tun unsere Arbeit klar in der Ab-sicht, dass die Menschen nach ihrem Aufenthalt bei uns (zwischen sechs und 24 Monaten) selbstständig wohnen kön-nen. Dabei gilt es, realistisch zu bleiben. Je nach Problem werden andere Stellen beigezogen wie Suchtberatung, die Me-thadonabgabestelle, ärztliche Dienste.

Cindy Bertschi im Gespräch mit Klienten.

Das fehlende Bett ist oft nur ein Teil des Problems. Viele Menschen müs-sen das eigentliche Wohnen lernen. Hier springt die Heilsarmee Aargau Süd in die Bresche. Die Sozialarbeiterin Cindy Bertschi gibt Auskunft.

Das fehlende Bett ist oft nur eine Seite des Problems.

„Begleitetes Wohnen”Die Heilsarmee Aargau Süd bie-tet drei begleitete Wohnplätze für Menschen ohne Obdach an: Ein persönliches Zimmer, eine gemein-same Wohnstube, Küche Bad und Waschküche.Die an einem Wohnplatz interes-sierte Person oder die zuständige Behörde meldet sich. Ist ein Wohn-platz vorhanden, wird das Anmel-deformular ausgefüllt. Dann findet ein Erstgespräch mit der interes-sierten Person und der zuständigen Behördenvertretung statt. Die zuständige Behörde leistet vor Eintritt der Klienten schriftlich Kostengutsprache.

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PEOPLE

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Deshalb arbeite ich für die Heilsarmee …

Gabrielle Fuhrer leitet die Heils-

armeebrocki in Biel

„Wie kamst du dazu, für die Heilsarmee zu arbeiten?” Dies werde ich oft von Freunden und Bekannten gefragt. Aus-ser vom Singen in den Wirtschaften war mir die Organisation nicht bekannt. Auf ein Inserat hin meldete ich mich für die Arbeit in Sekretariat und Empfang im Kinderheim Sonnhalde in Münsingen. Da bin ich zur eigentlichen Drehscheibe des Hauses geworden. Kinder und Erwach-sene deponieren Sorgen und „Sörgeli” bei mir. Nicht immer läuft alles rund, aber ich fühle mich wohl und Gott hilft mir.

Mit 50 entschloss ich mich, nicht mehr für das grössere Auto meines Chefs zu arbeiten, sondern um etwas Gutes zu tun. Da war die Stelle als Leiterin der Brocki Biel wie geschaffen – obwohl ich die Heilsarmee damals nur von der Topfkollekte kannte. Die Arbeit erfüllt drei für mich wichtige Bedingungen: Sie ist sozial, sie hat mit meinem Fachgebiet, der Betriebswirtschaft, zu tun, und in den Secondhandartikeln der Brocki finde ich die Seele der Zeit wieder. Ich bin stolz auf die Heilsarmee!

Gott hat mich zum Heilsarmeeoffizier be-rufen, obwohl ich Sport- und Biologieleh-rer werden wollte. Aber als ich zwanzig war, klopfte Gott bei mir an: Theoretisch-religiöse Konzepte wurden zur lebendigen Beziehung mit Gott. Nach Biologiestu-dium und Doktorat absolvierte ich die Ausbildung zum Offizier. Für meine Frau Nathalie und mich bedeutet dies seit 18 Jahren ein herausforderndes, spannendes, manchmal auch schwieriges Leben. Aber Gott ist treu und die Heilsarmee ist eine gute Arbeitgeberin.

Maja Fuhrer, „Drehscheibe”

des Heimes

Jean-Marc Flückiger leitet das Heilsarmee

Bildungszentrum in Basel

Die Kombination von sozialer Arbeit und Glauben an Jesus Christus sowie mein Studium in Internationaler Entwicklungs-zusammenarbeit machten die Stelle bei der Heilsarmee für mich wie geschaffen. Bei Projektbesuchen in Pakistan und Indien habe ich zudem erlebt, wie die Vision der Heilsarmee international umgesetzt wird: Den Verletzten, Gebrochenen, Einsamen, Enteigneten und Verlorenen wird die Liebe Gottes gebracht: durch praktische Hilfe und Nächstenliebe. Die Arbeit bei der Heilsarmee macht mir Freude!

Anaël Jambers, Verantwortliche

für Entwick-lungsprojekte in

Asien

Ich arbeite nicht aus einem „matchent-scheidenden” Grund bei der Heilsarmee. Verschiedenes fasziniert mich an der Art, wie die Heilsarmee heute Gemeinde und Bewegung ist: 1. Die Heilsarmee will de-nen ein Freund sein, die keine Freunde haben. 2. Die Heilsarmee will das Evan-gelium von Jesus Christus verkündigen und Not lindern ohne Ansehen der Per-son. 3. Neugierig geworden? Wunderbar – kommen Sie vorbei und besuchen Sie uns in Davos oder im Internet (heilsar-mee-grischa.ch).

David Künzi leitet mit seiner

Frau Marian die Heilsarmee in

Davos

Markus Gerber ist stellvertre-

tender Heimlei-ter im Heilsar-

mee-Obstgarten

Während meinem 5-jährigen Aufenthalt in der postkommunistischen Mongolei sah ich auf eindrückliche Weise, wie wenig nachhaltig Hilfe ist, wenn sie nur auf die äusseren Umstände abzielt und sich dabei die Haltung der Menschen nicht verändert. Deshalb fasziniert mich die Arbeit der Heilsarmee mit ihrem sozialen und zu-gleich christlichen Engagement sehr. Es deckt sich mit meinem persönlichen Anlie-gen, Menschen in schwierigen Situationen nachhaltig zu unterstützen und ihnen dabei in Würde zu begegnen.

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SPENDENEINSATZ

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Liebe Spenderin, lieber Spender

Ab und zu plagen mich Kopfschmerzen. Bei der letzten Attacke sass ich im Büro – ohne Tabletten. Also ging ich rasch aus dem Haus, über die Strasse in die Apotheke. Zwei Minuten später hielt ich die Packung in den Händen. Die Verkäuferin betonte noch, die Rezeptur sei verändert worden, das Medikament wirke nun schneller. Das freute mich, denn mein Kopf pochte und pochte. Ob das Medikament schneller ge-wirkt hat, kann ich im Nachhinein nicht sagen. Ich glaube, zwischen Erwartung und Wirklichkeit sowie meiner eigenen Einschätzung liegen Welten. Wie wäre es, wenn die Arbeit der Heils-armee schneller wirken würde? Ist dies möglich? Wäre es sinnvoll? Und, wirkt die Arbeit der Heilsarmee überhaupt? Wirkung verbinden wir mit positiven Ver-änderungen. Wir erwarten etwas. Doch wollen wir bei den Menschen, die bei der

Es wirkt schneller . . . Christoph Bitter, Leiter Mittelbeschaffung

Bekämpft Symptome oder Ursache?

Weihnachten auch im Sommer Holger Steffen, Mittelbeschaffung

In der letztjährigen Weihnachtszeit waren wir schweiz-weit mit unseren Plakaten präsent. Ein Spenderpaar schrieb uns folgende Zeilen:

„In unserer Gesellschaft ist vielen Menschen auf der sogenannten Son-nenseite nicht bewusst, dass sich auch ihr scheinbar sicheres Leben durch einen Schicksalsschlag fatal ändern kann.”Dies erleben wir täglich. Auf diese Realität hinzuweisen war ein Ziel unserer Plakate. Für diese Menschen sind wir da. Wir schenken prak-tische Hilfe, menschliche Wärme und Hoffnung in einer allzu rationa-lisierten Welt. Und immer wieder beobachten wir, wie sich das Leben für diese Menschen zum Guten wendet.

Heilsarmee anklopfen, nur Symptome bekämpfen oder lösen wir die wirklichen Probleme? Beides zeigt Wirkung, doch wie gewichten wir sie? Die Heilsarmee setzt den Fokus auf den Menschen. Sie nimmt sich Zeit, die Pro-blematik zu erfassen. Wenn jemand rasch ein Bett braucht, bekommt er es auch. Doch ist der Person damit wirklich ge-holfen? Vielleicht braucht sie mehr. Die Heilsarmee wirkt in ihren vielen Angebo-ten ganzheitlich. Kurzfristige Problemlö-sung ist nicht ihre Art. Die Geschichten in diesem TRIALOG zeigen, was die Heils-armee für Menschen, die den Boden unter den Füssen verloren haben, bewirkt. Bei der Heilsarmee ist jede Person willkom-men. Hier zeigt sich für mich die grösste Wirkung ihrer Arbeit. Mit Ihrer Hilfe können wir täglich für Menschen da sein und bewirken, dass ihr Leben sich zum Guten wendet.

Christoph Bitter: „Kurzfristige Pro-blemlösung ist nicht die Art der Heils-armee.”

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SPENDENEINSATZ

4|20�26

Wege aus der SchuldenfalleNathalie Schaufelberger, Mittelbeschaffung

Weshalb gründeten Sie eine Budget- und Schuldenberatung?Gespräche mit Betroffenen und jungen Erwachsenen, deren Kollegen in Finanz-nöten stecken, sowie Zahlen und Fakten zeigen, dass Schulden jedes Alter betref-fen. Hinzu kam, dass ein pensionierter Heilsarmist und sein Bekannter, quali-fizierte Finanz- und Versicherungsleute, ihre freiwillige Hilfe anboten.

Wie läuft die Beratung ab?Durch die Budgetberatung werden Res-sourcen sinnvoll eingesetzt und Schul-den vermieden. Es geht um eine kurze Zusammenarbeit, ausser der Klient wün-sche, dass ihm jemand eine Zeit lang über die Schulter schaut. Eine Schuldenberatung und -sanierung kann Jahre dauern. Zuerst besuchen wir die Klienten am liebsten zu Hause. Wir lernen Umstände und Gewohnheiten kennen. Belege sind, falls vorhanden, leichter auffindbar. Je lückenloser die finanzielle Situation erfasst wird, desto

Bestellt und geleast ist schnell. Das Abzahlen der Schulden kann Jahre dauern. Hier setzt die Budget- und Schuldenberatung der Heilsarmee in Wädenswil an. Major Gerhard Wyss und sein Team helfen, sich den Schulden zu stellen.

Gerhard Wyss ist motiviert dadurch, dass Jesus frei macht von Schuld (Johannes 8, 36).

zügiger geht das Verhandeln mit Gläu-bigern und Ämtern voran. Wir erarbeiten im Team eine Entschuldungsstrategie. Sie wird dem Klienten präsentiert, da wir seine Kooperation brauchen.

Wo liegen die Schwierigkeiten?Verdrängung der Tatsachen, Uneinsich-tigkeit über Massnahmen, Unehrlichkeit. Oft fragen wir uns, warum sich die Leute so lange was vormachen, bevor sie Hilfe suchen. Und die Beratung stagniert, wenn der Klient erwartet, dass wir die Verantwortung für die Misere überneh-men oder gar die Schulden bezahlen.

Was motiviert Sie an dieser Arbeit?Ich sehe Menschen, die – frei von Druck – neue Lebensqualität finden. Zufrieden sein mit dem, was man hat, ist ein bi-blisches Prinzip. Zu erleben, wie dieses im Umgang mit Finanzen zu Entlastung, Frieden und oft zu Dankbarkeit gegen-über Gott führt, macht dankbar. Die Ar-beit lohnt sich in jedem Fall!

Fragen an Roland Marti*, Betroffener:Wie gerieten Sie in Schulden?Es begann mit einem Leasing. Zudem brauchte ich mein ganzes Gehalt für Ausgänge und Wochenenden. Zunächst machte es Spass und die Rechnungen hatten 30 Tage Zahlungsfrist: Ich be-zahlte mit dem nächsten Lohn. So nahm ich den Druck nicht richtig wahr. Dann kam der erste Kleinkredit. Mein Betrei-bungsauszug war immer noch ok. Die Bank gab mir den Kredit. Dann wusste ich plötzlich gar nicht mehr, woher all die Mahnungen und Zahlungsbefehle ka-men. Das Schlimmste daran: Ich musste so tun, als hätte ich alles im Griff.

Wie erlebten Sie die Heilsarmee-Hilfe?Anfangs war es mir peinlich, Belege und Papiere offenzulegen. Aber ich fasste schnell Vertrauen, denn niemand machte mir Vorwürfe. Auch wurde mir nichts aufgeschwatzt: Ich musste zu allem mein Einverständnis geben. So begriff ich, dass Finanzen mit Verantwortung zu tun haben.

Was hat sich für Sie verändert?Ich schätze heute, was ich habe. Noch immer gäbe es vieles zu kaufen, aber ich habe gelernt, meine Finanzen im Griff zu haben. Der Überblick über Ein- und Aus-gaben lässt mich ruhig schlafen. Ich kann ohne Druck überlegen, was ich mit dem Geld machen werde. Ein Supergefühl, das ich nie mehr verlieren will.

*Name geändert

Schluss mit der Pleite!

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SPENDENEINSATZ

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Helfen ist zeitlosElsbeth Cachelin

Lotti Roth kommt 1933 im Aargau in einem liberalen Elternhaus zur Welt. Sie absolviert die Haushaltschule in Iselt-wald, lernt hier auch den christlichen Glauben kennen. Später lässt sie sich in Aarau zur Kranken- und im Burghölzli zur Psychiatrieschwester ausbilden. Mit 55 Jahren heiratet sie und zieht mit ih-rem Mann ins Tessin. Sprachgewandt und offen für Neues, knüpft sie hier viele Freundschaften. Bis heute setzt sie ihre Kräfte und Mittel ein, um andern zu helfen. Auch über den Tod hinaus – mit einem Legat an die Heilsarmee.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?Mir war und ist das Helfen ein Anliegen. Deshalb habe ich sicher auch den Beruf der Kranken- und Psychiatrieschwester

Lotti Roth: „Es ist eine Riesener-leichterung, die Erbfrage geklärt zu wissen.”

gelernt. Jetzt, im Ruhestand, besuche ich meine gebrechlich werdenden oder alleinstehenden Freundinnen. Auch einer kranken Musikerin stehe ich zur Seite. Musik ist denn auch meine zweite grosse Passion: Als junge Frau studierte ich ein halbes Jahr Klavier und Chor-gesang an einer Musikakademie. Noch heute mache ich im katholischen Kir-chenchor mit.

Sie kennen auch schwierige Zeiten? Und ob! Von 1994 bis 1998 litt ich an einem Darmtumor. Ich wurde operiert und hatte während drei Jahren Chemo-therapie. Doch ich kämpfte mich zurück ins Leben, ja, ich galt im Luganeser Hinterland als medizinisches Wunder! Dank des Glaubens und der Hilfe lieber Menschen hielt ich diese schwere Zeit durch. Und ich danke Gott für jeden neu ge-schenkten Tag.

Wo sind Sie der Heils-armee begegnet? Eine Berufskollegin von mir war Salutis-tin und arbeitete als Krankenschwester für die Heilsarmee im

Kongo. Deshalb habe ich die Heilsarmee stets finanziell unterstützt. Einmal habe ich sogar an der Topfkollekte mitgesun-gen. Was bewog Sie zum Testament?Mir war wichtig, dass meine Angehöri-gen und Freunde wissen, woran sie sind. Auch wollte ich mit Gott im Reinen sein.

Weshalb haben Sie das Legat zugunsten der Heilsarmee gemacht?Die Arbeit der Heilsarmee unter Rand-ständigen beeindruckt mich tief. Ich staune immer, wie die Heilsarmee ihnen einen neuen Zugang zum Leben gibt und Hoffnung und Perspektive vermittelt. Und ich finde es schön, dass die Heilsar-mee mit diesem Legat Menschen in Not materiell, aber auch seelisch unterstüt-zen kann.

Im Kirchenchor knüpft Lotti Roth Kontakte. (Symbolbild)

Wollen auch Sie über Ihr Leben hinaus Gutes tun?Für die Heilsarmee sind Legate und Erbschaften nicht nur eine wichtige finanzielle Stütze.Sie sind auch eine besondere Bestätigung für ihre Arbeit – für Gott und die Menschen.

Ich wünsche ein kostenloses und unverbindliches Gespräch mit Daniel Wittwer, dem unabhängigen Erbschaftsberater der Heilsarmee. Bitte rufen Sie mich an: Telefon ...................................................... Bitte senden Sie mir unverbindlich einen Testament-Ratgeber. Ich habe die Heilsarmee bereits in meinem Testament berücksichtigt.Vorname, Name, Geburtsdatum .........................................................................................................................Strasse, Nr. ............................................................................................................................................................PLZ, Ort ................................................................................................................................................................

Bitte senden Sie den Talon an:Stiftung Heilsarmee Schweiz, Ursula Hänni, Laupenstrasse 5, Postfach 6575, 3001 BernTel. 031 388 06 39 (05 91), Fax 031 388 05 95, [email protected], www.heilsarmee.ch

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Name:

Strasse:

PLZ, Ort:

Telefon:

Spendernummer:

Bei Adressänderung

Strasse (alt):

PLZ, Ort (alt):

FAMILIE • FREIZEIT • SERVICE

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„Weil ich es mir wert bin.” Dieser Wer-beslogan von L’Oréal ist eines von un-zähligen Beispielen der ichbezogenen Gesellschaft, in der wir leben. Tugenden, die eigene Interessen in den Hintergrund stellen und dem Wohl der Allgemeinheit

Eine gute Tat für einen grossartigen TagMartin Künzi*

dienen, haben an Popularität verloren. Je-manden auf der Strasse grüssen, älteren Leuten einen Platz im Tram anbieten: die kleine gute Tat, ist keine Selbstverständ-lichkeit mehr. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, hat die Heilsarmee eine iPhone-Applikation entwickelt. Die Anwender werden dazu angeregt, täglich bewusst eine gute Tat zu tun. Gute Taten – positive Kleinigkeiten im Alltag – sind Mosaiksteinchen für eine bessere Welt.

„Jemandem ein Kompliment machen” zeugt von Charakterstärke, „Treppe statt Lift nehmen” kommt Gesundheit und Umweltschutz zugute, „Jemandem an der Einkaufskasse den Vortritt lassen”, fördert das soziale Zusammenleben. Drei Beispiele von Taten, die die App beim Start vorschlägt. Neben den vorge-schlagenen Taten können die Benutzer ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich eigens formulierte gute Taten vor-nehmen.

Gutes tun und darüber bloggenIndem man die guten Taten anzeigen und von anderen ausgeführte Taten ebenfalls

Gutes tun und sich darüber freuen.

vornehmen kann, schafft die Applikation ein Gemeinschaftsgefühl mit anderen Anwendern. Zudem erlaubt die App, die eignen guten Taten auf Facebook zu ver-öffentlichen.

Die Heilsarmee will mit dieser App Men-schen motivieren, Positives anzupacken und nicht untätig zu kommentieren: „Man sollte doch endlich ... ”. Die täg-liche kleine gute Tat stimmt zufrieden. Dies drückt die App mit dem Titel „Feel great app” aus und verspricht: „Eine gute Tat für einen fantastischen Tag”. Eine bessere Welt beginnt also bei mir ganz persönlich!

*Abteilungsleiter Marketing und Kom-munikation

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Unsere Unterstützer und Spender sind uns wichtig. Deshalb möchten wir Ihre Anfragen umgehend beantworten und haben immer ein offenes Ohr für Ihre Belange. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fragen, Wünsche oder Beschwerden/Kritik haben oder sich Ihre Adresse geändert hat. Gerne können Sie dafür auch den Antworttalon nehmen.

Telefon: 031 388 05 35 Fax: 031 388 05 95E-Mail: [email protected]: Heilsarmee Spenderservice – Laupenstrasse 5 – 3001 Bern

AntworttalonIch habe Interesse an folgenden Serviceangeboten: Ich möchte regelmässig per Post informiert werden.� Meine Adresse hat sich geändert (siehe Kasten).� Ich bin interessiert am Jahresbericht Ich habe folgende persönliche Mitteilung / Frage:

„Feel great! App”

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GESELLSCHAFT

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Für die Heilsarmee arbeiten und den-noch mit schnödem Geld zu tun zu ha-ben, ist das nicht belastend?Ich denke, dass „Geld” per se wertneutral ist. Es wird erst schnöd, wenn wir es ver-antwortungslos und zum Nachteil anderer brauchen. Geld, das zum Wohle Dritter oder der Gesellschaft eingesetzt wird, kann als „sehr gut” eingestuft werden.

Wie stehen Sie persönlich zu Geld?Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, Geld spiele für mich keine Rolle. Es ist beruhigend, wenn man den täglichen Bedarf finanzieren kann; und es ist auch schön, sich hie und da etwas zu leisten, das nicht unbedingt notwendig ist. Per-sönlich ist es für mich wichtig, zu über-prüfen, welchen Stellenwert ich dem Geld einräume.

Die meisten Spenden gehen in soziale und gemeinnützige Angebote. Weshalb?Weil die Heilsarmee mit solchen Ange-boten Menschen in schwierigen Lebens-situationen helfen kann. Zur Finanzie-rung oder zur Restfinanzierung solcher Angebote gibt es neben den Spendengel-dern keine alternativen Geldquellen.

Wie gewähren Sie, dass die Spenden bei den Hilfebedürftigen ankommen?Selbstverständlich kommt die Heilsar-mee allen gesetzlichen und formalen Kriterien nach. Wichtig ist mir aber auch, dass die Heilsarmee beim Einsatz ihrer Finanzen äusserst transparent ist und dies auch dokumentiert. Im Jahres-bericht weisen wir zudem aus, dass un-ser Administrativaufwand im Verhältnis zum Ertrag äusserst tief ausfällt.

Zählt wirklich jeder Fünfliber?Ja, das ist so. Wir sind auch auf kleine Spendenbeträge angewiesen. Diese kön-nen in ihrer Summe grosse Wirkung erzie-len. Und hinter jeder Spende, ob grösser oder kleiner, steht eine Person, die unsere Arbeit schätzt und unterstützenswert findet. Dies ist immer auch Motivation für unsere Arbeit zum Wohle der Mit-menschen.

Die Nöte verändern sich. Wo nimmt Hil-febedürftigkeit zu?Sicher brauchen Menschen in schwie-rigen Lebenssituationen heute vermehrt ein offenes Ohr und jemanden, der sich Zeit für sie nimmt.

Spenden werden zur guten TatFragen: Redaktion/gk/EC

Andreas Stettler ist Finanzchef bei der Heilsarmee Schweiz-Ungarn-Österreich. Lesen Sie, was für ihn Geld bedeutet, und was er tut, damit der Mensch im Mittelpunkt bleibt.

Was macht für Sie die Heilsarmee zur Heilsarmee?Ganzheitliche und unkomplizierte Hilfe, die für alle zugänglich ist.

Sie kommen aus der Finanzwelt. Wie gelingt es der Heilsarmee, Menschen und nicht Zahlen im Mittelpunkt zu be-halten?Die Finanzen sind in jeder Organisation ein entscheidender Faktor. Und auch in der Heilsarmee ist es so, dass je nach Stand der finanziellen Mittel Angebote ausgebaut oder reduziert werden. Wich-tig ist, dass die Heilsarmee immer zuerst schaut, mit welchen Angeboten wir den Mitmenschen helfen können, und erst in einem nächsten Schritt analysiert, wie diese Angebote finanziert werden kön-nen. Gelingt uns dies auch in Zukunft – wovon ich überzeugt bin – werden bei der Heilsarmee immer die Menschen und nicht die Zahlen im Mittelpunkt stehen.

Ihre persönliche Motivation für diese Arbeit?Ich kann eine interessante, abwechslungs-reiche und herausfordernde Tätigkeit in einer Organisation leisten, welche Gott und den Mitmenschen dient. Mir ist wich-tig, dass die Heilsarmee ihren Auftrag, den Dienst an Gott und den Menschen, im Fokus behält und erkennt, wie sie diesen Auftrag am besten erfüllen kann.

Die Essensabgabe in der Heilsarmee ist möglich dank Spendengeldern.

Andreas Stettler stellt Menschen ins Zentrum.

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AM WERK

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Lamatrekking, Seilpark, Nachtwande-rung, Brätle, Husky-Hunde – die Orga-nisatoren der Ferienwoche wollen ihren jungen und älteren Gästen das Beste bieten. Sie kennen die Gegend um Ring-genberg im Berner Oberland und bezie-hen Freizeit- und Tourismusangebote ins Lagerprogramm ein.

Wer darf teilnehmen?Die Heilsarmee bietet dieses Angebot Familien an, die kein Ferienbudget ein-planen können. Die Leute werden gezielt durch die Heilsarmeegemeinden oder bei den Lebensmittelabgabestellen in Zu-sammenarbeit mit „Tischlein deck dich” eingeladen. Weitere Familien finden über die Heilsarmeebrockis den Weg ins Lager. Wer einmal teilgenommen hat, erhält im nächsten Jahr die Einladung erneut.

Fröhliche Gemeinschaft Das Programm umfasst neben spannenden Ausflügen, Spielen und anregender Un-terhaltung auch gute Küche, gemütliches Entspannen und die Möglichkeit, das Herz

auszuschütten. Eine der langjährigen Lei-terinnen sagt zum Angebot: „Jeder soll sich Ferien leisten können. Die Heilsarmee hat in Ringgenberg ein ansprechendes Pro-gramm auf die Beine gestellt. Freiwillige führen es durch. Dabei ist uns das fröhliche Miteinander, die Gemeinschaft von Gross und Klein wichtig. Es ist uns zudem ein Anliegen, den Teilnehmenden vom Glau-ben an Christus zu erzählen.”Auch Singen und Musizieren haben einen grossen Stellenwert. Musik ist die ge-meinsame Sprache, die die unterschied-lichsten Menschen vereinen kann. Die Lagerteilnehmenden bringen ihr Musik-instrument mit; wenn möglich wird ein Lagerorchester zusammengestellt. Nicht wegzudenken ist auch die tägliche Ge-schichte für Gross und Klein.

Es bleibt nicht beim LagerDass aus dem punktuellen Besuch des Lagers auch Beziehungen und Freund-schaften entstehen können, bestätigt ein Teenager: „Ich habe mit meiner alleiner-ziehenden Mutter am Lager teilgenom-

„Jeder soll sich Ferien leisten können”

LeitbildDie Heilsarmee ist eine inter-nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evange-lium von Jesus Christus zu pre-digen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

Elsbeth Cachelin

Die Heilsarmee führt seit 2007 in Ringgenberg Ferienwochen für Familien mit kleinem Einkommen durch. Kein Wunder stösst das Angebot auf Interesse …

men. Damals habe ich mich so wohl-gefühlt, dass ich im nächsten Lager als ‚Minileiterin’ mitgemacht habe.”

Die Lager bieten ein Programm für Körper, Seele und Geist.

Wer kann teilnehmen?Anspruchsberechtigt sind Familien oder Alleinerziehende mit Kindern bis 16 Jahren, - deren Einkommen am Existenzmini- mum liegt- die Sozialhilfe beziehen- die IV- und AHV-Ergänzungsleis- tungen erhaltenMassgebend ist die Steuerveranlagung, wobei auch die Vermögensverhältnisse berücksichtigt werden.Bis jetzt sind insgesamt 11 Ferienwo-chen durchgeführt worden. Daran haben 94 Erwachsene und 157 Kinder sowie 44 Lagerleitende und Helfende teilge-nommen.

Ein Ferienprogramm, das sich sehen lässt.

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AM WERK

Larissa, eine 17-jährige Brasilianerin, Peterson, ein 8-Jähriger aus Haiti und Christine, eine zehnjährige Kenianerin leben in verschiedenen Regionen dieser Welt und haben doch etwas gemeinsam. Sie alle sind in Armut und Elend aufge-wachsen und haben in ihrem noch jungen Leben bereits viele Schwierigkeiten er-lebt. Gemeinsam ist ihnen jedoch auch, dass sie alle in Institutionen der Heilsar-mee Hilfe und Unterstützung fanden.

Familie, Schule, GeborgenheitLarissa lebte ein Jahr auf den Strassen São Paulos. Im Heilsarmee Tageszen-trum „Drei Herzen” fand sie Menschen, die sich um sie kümmerten, sie nicht aufgaben und ihr halfen, in ihre Familie zurückzukehren. Peterson, aus einem Bergdorf in Haiti, konnte in einer Heils-armeeschule lesen und schreiben lernen. Christine ist ein Waisenkind, welches in einem Kinderheim der Heilsarmee Liebe, Geborgenheit und ein neues Zu-hause fand.So wie diese drei Kinder erhalten welt-weit Tausende Kinder in Institutionen der Heilsarmee Betreuung, Unterstüt-zung oder Ausbildung. Zahlreiche Heils-armee Mitarbeitende engagieren sich mit viel Herz: Sie begleiten Kinder aus Armut und Not auf dem Weg ins Erwach-senwerden und in eine bessere Zukunft.

Langfristige ArbeitDie Heilsarmee Schweiz unterstützt diese wichtige, langfristige Arbeit von Heils-armeeinstitutionen in verschiedenen Ländern finanziell durch Patenschaften. Der Pate oder die Patin unterstützt dabei nicht ein einzelnes Kind, sondern eine ganze Schule oder ein Kinderheim, und

Larissa, Peterson und Christine freuen sichThomas Martin, Sachbearbeiter Patenschaften

Viele Kinder in Südländern leben in Armut, Not und Einsamkeit und haben keine Zukunftsperspektiven. Die Heilsarmee hilft dank Paten und Patinnen aus der Schweiz.

investiert damit in alle Kinder, die dort ein- und ausgehen. Dank dieser stetigen Unterstüt-zung kann den Kindern nach-haltig geholfen werden. Larissa, Peterson und Christine haben, wie viele andere Kinder auch, von diesen Patenschaften aus der Schweiz profitiert. Die Heilsarmee unterstützt und begleitet sie in eine bessere Zukunft. Viele andere Kinder sind jedoch immer noch in Elend, Not und Hoffnungslosigkeit gefangen. Die Heilsarmee kämpft weiter, um Kin-dern eine Zukunft zu schenken.

Die Heilsarmee hilft – helfen auch Sie!Werden Sie Pate oder Patin und helfen Sie uns, dass Kinder aus armen Familien die Schule besuchen, Waisenkinder in einem Kinderheim Liebe und Annahme erfahren oder Strassenkinder in einem Tageszentrum betreut werden können. Bereits ab 10 Franken pro Monat sind Sie dabei und schenken Kindern und deren Familien eine bessere Zu-kunft. Informationen und Anmeldung unter mission.heilsarmee.ch oder 031 388 06 04

Die Heilsarmee schafft weltweit Hoffnung und Perspektive für benachteiligte Kinder.

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Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

AUF WIEDERSEHEN

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Sudoku-Spass

„Wir holen dich da raus”Die Werbeslogans „Wir retten auch dort, wo sonst keiner hin-kommt“ (Rega) und „Wir holen dich da raus” (Nachtbus Re-gion Bern) machen deutlich, dass der Mensch immer wieder in Notlagen gerät; Situationen, die er aus eigener Kraft nicht bewältigen kann. Nöte in der Familie, an der Arbeit, Nöte mit sich selbst. Gut, dass es Organisationen gibt, die Hilfe anbie-ten. Gut, wenn Menschen bereit sind, einander beizustehen. Doch da ist ein Grösserer, der helfen will: Gott. Seit Jahrtau-senden erlebt der Mensch, wie Gott rettet und rausholt. Gott schenkt Kraft in der Schwachheit, Weisheit in schwierigen Situationen und er führt uns aus Dunkel und Elend ans Licht. Rechnen wir mit Gott und vertrauen wir seinem Wort: „Ich habe das Elend meines Volkes gesehen …. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgekommen, um sie hinauszuführen” (Die Bibel, 2. Mose 3, 7).

Elsbeth Cachelin

Wort auf den Weg

Wie ein Vater seine Kinder liebt, so liebt der Herr alle, die ihn ehren.

Die Bibel, Psalm 103, 13

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