TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und...

24
TU Dresden TU Dresden WS 2006/07 WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft Dozent: Prof. Dr. Werner J. Patzelt/ Jakob Lempp M.A. Dozent: Prof. Dr. Werner J. Patzelt/ Jakob Lempp M.A. Referent: Sebastian Thuß (Politikwissenschaft/Neuere und Referent: Sebastian Thuß (Politikwissenschaft/Neuere und Neueste Geschichte/ Anglistik, 6. Semester) Neueste Geschichte/ Anglistik, 6. Semester) Anschlussstellen Anschlussstellen : : Evolutorischer Evolutorischer Institutionalismus und Institutionalismus und Evolutorische Ökonomik Evolutorische Ökonomik

Transcript of TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und...

Page 1: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

TU DresdenTU DresdenWS 2006/07WS 2006/07

Institut für Politikwissenschaft Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und SystemvergleichLehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich

HS Evolutionstheorie in der PolitikwissenschaftHS Evolutionstheorie in der PolitikwissenschaftDozent: Prof. Dr. Werner J. Patzelt/ Jakob Lempp M.A.Dozent: Prof. Dr. Werner J. Patzelt/ Jakob Lempp M.A.

Referent: Sebastian Thuß (Politikwissenschaft/Neuere und Neueste Geschichte/ Referent: Sebastian Thuß (Politikwissenschaft/Neuere und Neueste Geschichte/ Anglistik, 6. Semester)Anglistik, 6. Semester)

AnschlussstellenAnschlussstellen::

Evolutorischer Institutionalismus Evolutorischer Institutionalismus und Evolutorische Ökonomikund Evolutorische Ökonomik

Page 2: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 3: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 4: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 5: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

Gliederung:Gliederung:

1.) Was ist Evolutorische Ökonomik?1.) Was ist Evolutorische Ökonomik?1.1.) Grundlagen und Denktraditionen1.1.) Grundlagen und Denktraditionen1.2.) Einordnung der EÖ innerhalb der Wirtschaftswissenschaft: 1.2.) Einordnung der EÖ innerhalb der Wirtschaftswissenschaft:

Teilgebiet oder Reform?Teilgebiet oder Reform?1.3.) Warum EÖ? Abgrenzung zur ‚herkömmlichen‘ Wirtschaftswissenschaft1.3.) Warum EÖ? Abgrenzung zur ‚herkömmlichen‘ Wirtschaftswissenschaft

2.) Wie funktioniert Evolutorische Ökonomik?2.) Wie funktioniert Evolutorische Ökonomik?2.1.) Ausgewählte Inhalte und Kategorien2.1.) Ausgewählte Inhalte und Kategorien2.2.) Das VSB-Paradigma2.2.) Das VSB-Paradigma2.3.) Evolutionsökonomische ‚Vokabelliste’2.3.) Evolutionsökonomische ‚Vokabelliste’

3.) Wie verhält sich Evolutorischer Institutionalismus zu 3.) Wie verhält sich Evolutorischer Institutionalismus zu Evolutorischer Ökonomik?Evolutorischer Ökonomik?

3.1. Gemeinsamkeiten3.1. Gemeinsamkeiten3.2.) Unterschiede3.2.) Unterschiede3.3.) Überschneidungen3.3.) Überschneidungen

4.) Fallbeispiel: Der ‚Edsel‘4.) Fallbeispiel: Der ‚Edsel‘

Page 6: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

Verwendete Literatur:Verwendete Literatur:

Herrmann-Pillath, Carsten: Grundriß der Evolutionsökonomik, 2002. Herrmann-Pillath, Carsten: Grundriß der Evolutionsökonomik, 2002. München: UTB.München: UTB.

Patzelt, Werner J.(Hrsg.): Evolutorischer Institutionalismus. Kapitel 16, Patzelt, Werner J.(Hrsg.): Evolutorischer Institutionalismus. Kapitel 16, 17 und 18.17 und 18.

Internetquellen: Internetquellen:

European Association for Evolutionary Political Economy: European Association for Evolutionary Political Economy: http://eaepe.org/eaepe.php?q=node/view/4http://eaepe.org/eaepe.php?q=node/view/4

EVO-Seite des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der TU Dresden: EVO-Seite des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der TU Dresden: http://www.tu-dresden.de/wwvwlme/html/evo/evo.htmlhttp://www.tu-dresden.de/wwvwlme/html/evo/evo.html

Verein für Sozialpolitik: Verein für Sozialpolitik: http://http://vfs.dmz.uni-wh.devfs.dmz.uni-wh.de//

Page 7: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

1.) Was ist evolutorische Ökonomik?1.) Was ist evolutorische Ökonomik?

Evolutorische Ökonomik (auch: Evolutionsökonomik, Evolutorische Ökonomik (auch: Evolutionsökonomik, evolutionäre Ökonomie, Evolutorik, im Folgenden: EÖ) ist evolutionäre Ökonomie, Evolutorik, im Folgenden: EÖ) ist ein junges, schnell wachsendes Forschungsgebiet der ein junges, schnell wachsendes Forschungsgebiet der Wirtschaftswissenschaft. Es befasst sich mit „der Rolle des Wirtschaftswissenschaft. Es befasst sich mit „der Rolle des Wissens und seinem Wandel für die Wirtschaft.“ Wissens und seinem Wandel für die Wirtschaft.“ (Herrmann-Pillath)(Herrmann-Pillath)Im Mittelpunkt stehen Schlüsselbegriffe wie Innovation, Im Mittelpunkt stehen Schlüsselbegriffe wie Innovation, Kreativität, Technologieentwicklung, Ordnungsbildung, Kreativität, Technologieentwicklung, Ordnungsbildung, wirtschaftliche Wandlungsprozesse, komplexe wirtschaftliche Wandlungsprozesse, komplexe Interaktionen - und eben (Un-) Wissen.Interaktionen - und eben (Un-) Wissen.

Seine praktische Anwendung besteht hauptsächlich in der Seine praktische Anwendung besteht hauptsächlich in der Erforschung von Voraussetzungen für Bestehen und Erforschung von Voraussetzungen für Bestehen und Expansion von Unternehmen als ökonomischem Pendant Expansion von Unternehmen als ökonomischem Pendant zur biologischen Art. zur biologischen Art.

Page 8: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

1.1.) Grundlagen und Denktraditionen1.1.) Grundlagen und Denktraditionen

Klassische Nationalökonomie: Klassische Nationalökonomie: Thomas Malthus Thomas Malthus („Das Bevölkerungsgesetz“)(„Das Bevölkerungsgesetz“) David Ricardo David Ricardo („komparative Kostenvorteile“)(„komparative Kostenvorteile“)

Österreichische Schule: Österreichische Schule: Friedrich A. von Hayek Friedrich A. von Hayek („Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“)(„Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“) Joseph A. Joseph A. Schumpeter Schumpeter („Schöpferische Zerstörung“)(„Schöpferische Zerstörung“)

Ökonomischer Institutionalismus: Ökonomischer Institutionalismus: Thorstein Veblen Thorstein Veblen („Why Is Economics Not An Evolutionary Science?“)(„Why Is Economics Not An Evolutionary Science?“)

Moderne wissenschaftliche Etablierung:Moderne wissenschaftliche Etablierung: Richard R. Nelson/Sidney G. Winter Richard R. Nelson/Sidney G. Winter („An Evolutionary Theory of („An Evolutionary Theory of

Economic Change“, 1982)Economic Change“, 1982)

Page 9: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

1.2.) Einordnung der EÖ innerhalb der Wirtschaftswissenschaft: 1.2.) Einordnung der EÖ innerhalb der Wirtschaftswissenschaft: Teilgebiet oder Reform?Teilgebiet oder Reform?

EÖ als Teilgebiet:EÖ als Teilgebiet:

Subdisziplin mit Fokus auf Subdisziplin mit Fokus auf Innovationsprozesse, Innovationsprozesse, Unternehmertum und Unternehmertum und technologischem Wandeltechnologischem WandelGleichberechtigt neben andern Gleichberechtigt neben andern Teilfächern (Umweltökonomik, Teilfächern (Umweltökonomik, Internationale Internationale Wirtschaftsbeziehungen,…)Wirtschaftsbeziehungen,…)= Integration in bestehendes = Integration in bestehendes Muster der Muster der WirtschaftswissenschaftWirtschaftswissenschaft

EÖ als neuer Ansatz:EÖ als neuer Ansatz:

Definiert festgelegte Definiert festgelegte Grundlagen neuGrundlagen neu

Berührt alle anderen Berührt alle anderen TeildisziplinenTeildisziplinen

Bringt neue Methodologie mit Bringt neue Methodologie mit sichsich

= Reform der = Reform der WirtschaftswissenschaftWirtschaftswissenschaft

Page 10: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

1.3.) Warum EÖ? Abgrenzung zur ‚herkömmlichen‘ 1.3.) Warum EÖ? Abgrenzung zur ‚herkömmlichen‘ WirtschaftswissenschaftWirtschaftswissenschaft

Hauptproblem: Optimierung der Hauptproblem: Optimierung der Bedürfnisbefriedigung bei knappen Bedürfnisbefriedigung bei knappen GüternGüternWissen der Akteure wird Wissen der Akteure wird vorausgesetztvorausgesetztHomo oeconomicus Homo oeconomicus als Prototypals PrototypBedürfnisse als gegeben betrachtet Bedürfnisse als gegeben betrachtet (exogen)(exogen)Wirtschaft: Ort von Wirtschaft: Ort von OptimierungsprozessenOptimierungsprozessen

Konstruktivistischer Denkansatz Konstruktivistischer Denkansatz (planbar, berechenbar)(planbar, berechenbar)Marktgleichgewicht Marktgleichgewicht Methode: beschränkt auf formal-Methode: beschränkt auf formal-exakte Verfahren (z.B. Prinzip der exakte Verfahren (z.B. Prinzip der ‚rationalen Optimierung‘)‚rationalen Optimierung‘)Eher physikalisch-Eher physikalisch-mechanischerHerangehensweisemechanischerHerangehensweise

Hauptproblem: Unwissen – wie lässt Hauptproblem: Unwissen – wie lässt sich Wissen sich Wissen über über Bedürfnisbefriedigung gewinnen? Wie Bedürfnisbefriedigung gewinnen? Wie verändert es sich, wie findet die verändert es sich, wie findet die Auswahl statt?Auswahl statt?Heterogenität der Handelnden Heterogenität der Handelnden Bedürfnisse werden hinterfragtBedürfnisse werden hinterfragt (endogen)(endogen)Wirtschaft: Ort der Erzeugung und Wirtschaft: Ort der Erzeugung und Koordination von sich veränderndem Koordination von sich veränderndem WissenWissenEvolutionärer Denkansatz (Dynamik, Evolutionärer Denkansatz (Dynamik, spontane Veränderungen)spontane Veränderungen)Konkurrenz -> Ungleichgewicht!Konkurrenz -> Ungleichgewicht!Methode: Prinzip der Methodenvielfalt Methode: Prinzip der Methodenvielfalt und Transdisziplinarität -> Weg zurück und Transdisziplinarität -> Weg zurück zur Integrativen Sozialwissenschaftzur Integrativen SozialwissenschaftEher biologische HerangehensweiseEher biologische Herangehensweise

Page 11: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

2.) Wie funktioniert Evolutorische Ökonomik?2.) Wie funktioniert Evolutorische Ökonomik?

2.1.) Ausgewählte Inhalte und Kategorien I2.1.) Ausgewählte Inhalte und Kategorien I

Ordnungsformen (=Abwesenheit von Entropie) sind Ordnungsformen (=Abwesenheit von Entropie) sind Ergebnis und gleichzeitig Determinanten evolutionärer Ergebnis und gleichzeitig Determinanten evolutionärer Entwicklung. Innerhalb des Entstehens, der Weitergabe Entwicklung. Innerhalb des Entstehens, der Weitergabe und des Wandels von Ordnungen spielen Prozesse wie und des Wandels von Ordnungen spielen Prozesse wie das pfadabhängige und selbstorganisierte VSB-das pfadabhängige und selbstorganisierte VSB-Paradigma eine wichtige Rolle, welche wiederum im Paradigma eine wichtige Rolle, welche wiederum im Spannungsfeld von Technologien, Macht und Spannungsfeld von Technologien, Macht und Institutionen stehen. Institutionen stehen.

„„Markt“ – Nicht einfach nur „Angebot-Nachfrage-Schema“ Markt“ – Nicht einfach nur „Angebot-Nachfrage-Schema“ als unantastbare, ultimative Voraussetzung, sondern nur als unantastbare, ultimative Voraussetzung, sondern nur als eine spezielle Form der Netzwerken zwischen als eine spezielle Form der Netzwerken zwischen Aktoren. Aktoren. Welche Welche Ausschnitte als Märkte bezeichnet Ausschnitte als Märkte bezeichnet werden, ist eine Frage verschiedener (besonders werden, ist eine Frage verschiedener (besonders kultureller Prägefaktoren). Märkte werden also als kultureller Prägefaktoren). Märkte werden also als Ergebnis und nicht nur als Voraussetzungen des Ergebnis und nicht nur als Voraussetzungen des Wirtschaftsprozesses betrachtet. Wirtschaftsprozesses betrachtet.

Page 12: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

Ausgewählte Inhalte und Kategorien IIAusgewählte Inhalte und Kategorien II

Die bimodale Ontologie der EÖ setzt voraus, dass alle Strukturen und Die bimodale Ontologie der EÖ setzt voraus, dass alle Strukturen und Prozesse in Aktoren (Entität, der Handlung zugeschrieben wird) und Prozesse in Aktoren (Entität, der Handlung zugeschrieben wird) und Elemente (Einheiten, denen Wissen zugeschrieben wird) zerfallen. Elemente (Einheiten, denen Wissen zugeschrieben wird) zerfallen. Konkret bedeutet dies die Unterscheidung zwischen Mensch und Konkret bedeutet dies die Unterscheidung zwischen Mensch und Wissen.Wissen.

Da kein Individuum sämtliche Zusammenhänge, Kausalbeziehungen Da kein Individuum sämtliche Zusammenhänge, Kausalbeziehungen und Regeln (kurz: und Regeln (kurz: Wissen) Wissen) überschauen kann, ist besteht immer überschauen kann, ist besteht immer eine Diskrepanz zwischen dem individuellen Wissen und dem eine Diskrepanz zwischen dem individuellen Wissen und dem Wissen des Systems (vgl. Walter Eucken: Wissen des Systems (vgl. Walter Eucken: Alle tragen zur Alle tragen zur Preisbildung bei aber keiner kann sie steuernPreisbildung bei aber keiner kann sie steuern). Jeder ist prinzipiell ). Jeder ist prinzipiell unwissend, da er an Prozessen (z.B. der Produktion) partizipieren unwissend, da er an Prozessen (z.B. der Produktion) partizipieren kann, ohne über einen entsprechenden „Masterplan“ zu verfügen. kann, ohne über einen entsprechenden „Masterplan“ zu verfügen. Paradoxerweise führt mehr Wissen eines Individuums somit zu Paradoxerweise führt mehr Wissen eines Individuums somit zu Unwissen der Population. Eine weitere Folge besteht darin, dass Unwissen der Population. Eine weitere Folge besteht darin, dass eine eine globale globale (also sämtliches, sich über Raum und Zeit (also sämtliches, sich über Raum und Zeit veränderndes Wissen berücksichtigende) Problemlösung äußerst veränderndes Wissen berücksichtigende) Problemlösung äußerst unwahrscheinlich ist. Selbiges gilt für das Anpassungsphänomen – unwahrscheinlich ist. Selbiges gilt für das Anpassungsphänomen – statt der „besten der Welten am Ende eines Entwicklungprozesses statt der „besten der Welten am Ende eines Entwicklungprozesses steht lediglich ein steht lediglich ein lokaleslokales Optimum! Optimum!

Page 13: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

2.2. Das VSB-Paradigma2.2. Das VSB-Paradigma

Das Variation, Selektion und Bewahrung stellen das fundamentale Paradigma Das Variation, Selektion und Bewahrung stellen das fundamentale Paradigma der EÖ dar – eben so wie jeder anderen auf Evolutionstheorie basierenden der EÖ dar – eben so wie jeder anderen auf Evolutionstheorie basierenden Analyse. Es erklärt Neuheit, Wissen und Anpassung.Analyse. Es erklärt Neuheit, Wissen und Anpassung.

Voraussetzung: Ressourcenknappheit; singuläre Individuen; Reproduktion Voraussetzung: Ressourcenknappheit; singuläre Individuen; Reproduktion spezifischer Eigenschaften abhängig vom Reproduktionserfolg des spezifischer Eigenschaften abhängig vom Reproduktionserfolg des EigenschaftsträgersEigenschaftsträgers

Mechanismus: Auslese (lokal!) optimaler Angepasstheit durch ‚Belohnung‘ mit Mechanismus: Auslese (lokal!) optimaler Angepasstheit durch ‚Belohnung‘ mit Ressourcen (Wo ist wohl Gedeih und Verderb je nach eigener Fitness Ressourcen (Wo ist wohl Gedeih und Verderb je nach eigener Fitness deutlicher zu Beobachten als in der Wirtschaft?!)deutlicher zu Beobachten als in der Wirtschaft?!)

Folge: Generierung von Neuheit und gleichzeitig Rückwirkung auf die UmweltFolge: Generierung von Neuheit und gleichzeitig Rückwirkung auf die Umwelt

Page 14: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

2.3. ‚Evolutionsökonimische Vokabelliste‘2.3. ‚Evolutionsökonimische Vokabelliste‘

MarktMarkt

UnternehmenUnternehmen

Marktsegment/Marktlücke/ Marktsegment/Marktlücke/ ZukunftsmarktZukunftsmarkt

Know-how, Bedürfnis, WissenKnow-how, Bedürfnis, Wissen

AktorAktor

WettbewerbWettbewerb

‚‚Innovation‘Innovation‘

ProduktpiraterieProduktpiraterie

Konzepte, Wissen, Abläufe, Konzepte, Wissen, Abläufe, Einstellungen (Replikator)Einstellungen (Replikator)

Materieller Besitz (Interaktor)Materieller Besitz (Interaktor)

- Selektionsinstanz- Selektionsinstanz

- Art- Art

- Nischen- Nischen

- Mem- Mem

- Individuum- Individuum

- Wettbewerb- Wettbewerb

- Darwinistische Vererbung- Darwinistische Vererbung

- Lamarckistische Vererbung- Lamarckistische Vererbung

- Genotyp- Genotyp

- Phänotyp- Phänotyp

Page 15: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

3.) Verhältnis von Evolutorischem Institutionalismus zu 3.) Verhältnis von Evolutorischem Institutionalismus zu Evolutorischer ÖkonomikEvolutorischer Ökonomik

Gemeinsamkeiten,Gemeinsamkeiten, - Beide sind Anwendungsgebiete der Beide sind Anwendungsgebiete der

Allgmeinen EvolutionstheorieAllgmeinen Evolutionstheorie

- Teilen sich ähnlich Kategorien, Teilen sich ähnlich Kategorien, Begriffe, Axiome und DenkmusterBegriffe, Axiome und Denkmuster(Bsp.: das VSB-Paradigma)(Bsp.: das VSB-Paradigma)

- institutionelle Strukturen…institutionelle Strukturen………als „Aggregatzustand sozialer als „Aggregatzustand sozialer Wirklichkeit“ (Patzelt) –Wirklichkeit“ (Patzelt) –……als „geronnenes Wissen“ als „geronnenes Wissen“ (Herrmann-Pillath)(Herrmann-Pillath)

- Berufen sich nicht selten auf gleiche Berufen sich nicht selten auf gleiche Vordenker (Bsp.: C. Darwin las Vordenker (Bsp.: C. Darwin las angeblich A. Smith)angeblich A. Smith)

Unterschiede…Unterschiede…...aber verschiedene ...aber verschiedene

Untersuchungsgegenstände und Untersuchungsgegenstände und Erkenntnisziele (politisch-kulturell vs. Erkenntnisziele (politisch-kulturell vs. ökonomisch)ökonomisch)

……dennoch diverse fachsprachliche dennoch diverse fachsprachliche Spezialisierungen als Folge geringerer Spezialisierungen als Folge geringerer AbstraktionAbstraktion (Bsp. Individuum vs. Aktor)(Bsp. Individuum vs. Aktor)

- Begriff der ‚Institutionen‘ beim EÖ ist - Begriff der ‚Institutionen‘ beim EÖ ist recht abstrakt und hat keinen zentralen recht abstrakt und hat keinen zentralen Stellenwert (steht neben z.B. Stellenwert (steht neben z.B. Technologie)Technologie)

Page 16: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

……und Überschneidungen:und Überschneidungen:

Page 17: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 18: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

4.) Fallbeispiel: Der ‚Edsel‘4.) Fallbeispiel: Der ‚Edsel‘

Es war einmal…Es war einmal…

Page 19: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

Eine Art…Eine Art…

mailbox:///D|/e-mail/Mail/pop3.arcor-1.de/Inbox?number=165120981&part=1.2&type=application/octet-stream&filename=Only in ...ppsOnly in ...pps

Page 20: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 21: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 22: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.
Page 23: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

1958 Ford Motor Company Pricing (FOB) Structure

FORD EDSEL MERCURY LINCOLN

Custom 300 $1,977-2,119      

Fairlane $2,196-3,407      

Fairlane 500 $2,410-3,138 Ranger $2,484-$2,643 Medalist $2,547-$2,617  

  Pacer $2,700-$3,766 Monterey $2,652-$3,081  

  Corsair $3,311-$3,390 Montclair $3,236-$3,597  

  Citation $3,500-$3,766 Montclair $3,236-$3,597  

    Park Lane $4,280-$4,405  

      Capri $4,803-$4,951

      Premiere $4,334-$4,798

      Continental $4,802-$4,927

Page 24: TU Dresden WS 2006/07 Institut für Politikwissenschaft Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich HS Evolutionstheorie in der Politikwissenschaft.

Noch Fragen?Noch Fragen?

Bitte nicht!Bitte nicht!