tumorzentrum aktuell - tzsa.ovgu.de · PDF filegruppe um Rebillard et al. 2008 [9]. Die zu...

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    tumorzentrum aktuell 02/2011 (8. Jg.)

    tumorzentrum aktuelltumorzentrum aktuellTumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V.

    2/2011

    hifu-therapie des Prostatakarzinoms status 2011

    dem Krebs auf der spur Pet/ct in Magdeburg

  • herausgeberTumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V.Universittsklinikum A..R.Leipziger Strae 4439120 Magdeburghttp://www.med.uni-magdeburg.de/tzm/e-mail: [email protected]

    ISSN: 2190 - 8591

    redaktionProf. Dr. G. Gademann Dr. B. Bhme

    LayoutMller Marketing GmbHAgentur fr Marketing & Kommunikationwww.muellermarketing-gmbh.de

    druckDruckerei LohmannMarkt 2339435 Egeln

    titelfotosBereitgestellt von der Klinik fr Urologie und Kinderurologie, Universitt MagdeburgKlinik fr Radiologie und Nuklearmedizin, Universitt MagdeburgiM

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    tumorzentrum aktuell 02/2011 (8. Jg.)

    editorial Seite 05

    aus Wissenschaft und forschung

    HIFU-Therapie des Prostatakarzinoms Status 2011 Seite 06 Martin Schostak, Daniel Baumunk

    Dem Krebs auf der Spur PET/CT in Magdeburg Seite 14 Christian Furth, Julian Rogasch, Juri Ruf, Holger Amthauer

    Berichte

    Workshop der Brust- und Darmkrebszentren Seite 31Elke Burger, Klinisches Krebsregister Magdeburg

    Pressemitteilung der DEGRO: Seite 32Brustkrebs: Lymphknoten nicht komplett entfernen, sondern bestrahlen

    termine Seite 34

    ansprechpartner Seite 35

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    diese Ausgabe von tz-aktuell ist zwei wichtigen technischen Neuerungen gewidmet, die nun am Universitts-klinikum Magdeburg angeboten werden: Die Pet/ct und der hifu.Es freut uns, Ihnen zeitnah und mit den Worten der klinischen Benutzer, diese beiden Techniken vorstellen zu knnen. Die Pet/ct ist weit mehr als die bloe Verbindung zweier bildgebender Verfahren, so fhren Prof. Amthauer und Mitarbeiter das neue diagnostische System vor. PET/CT wird vornehmlich fr die Onkologie genutzt, wir Kliniker sind begeistert ber die zustzlichen Infor-mationen, die die PET/CT uns bringt und fr unsere Therapie verwenden lsst. Die Strahlentherapie nutzt die Bilder direkt zur Planung, indem wir den Patienten schon prospektiv auf die entsprechenden Lagerungsmittel bei der Untersuchung positionieren. Die gute Beziehung und die benachbarte Lage von Strahlentherapie und Nuklearmedizin sind am Universittsklinikum Magdeburg als optimal und vielleicht einzigartig zu bezeichnen.

    Vergleichbar mit einem Brennglas entstehen im Fokuspunkt Temperaturen > 90C, beschreibt Professor Dr. Schostak, neuer Direktor der Klinik fr Urologie und Kinderurologie, das Wirkprinzip des hochintensiven fokalen ultraschalls, abgekrzt HIFU. Energie, die sich als Hitze ausprgt, wird fokal ins Gewebe gebracht und koaguliert dort die Zellen. Am 23. November 2011 wurde der HIFU in der Fortbildungsveranstaltung des Tumorzentrums vorgestellt. Im Rahmen meiner Begrung habe ich es mir als Strahlentherapeut nicht neh-men lassen, HIFU dorthin einzuordnen, wo alle Tumorablationsmanahmen im Spektrum der onkologischen Therapie stehen: In der Mitte der rtlichen Selektion und ganz unten bei der biologischen Selektion.Zum besseren Verstehen:Eine Koagulation von allen der Hitze ausgesetzten Zellen/Geweben ist in keiner Weise biologisch selektiv fr die bsartigen Zellen und ein Brennglasfokus von 19 bis 26 mm Lnge und 17 mm Durchmesser ist schlechter als das chirurgische Messer und die vielen modernen Mglichkeiten der Strahlentherapie. Lokale Therapieverfahren sind wichtig, die lokale Kontrolle des Primrtumors rettet bei vielen Erkrankungen das Leben. Sie mssen aber verantwortungsvoll, das heit, anfangs ausschlielich in Studien eingesetzt werden, und das gilt auch fr den HIFU.

    Freundliche Gre

    Prof. Dr. med. G. GademannVorsitzender des Vorstands des Tumorzentrums undDirektor der Universittsklinik fr Strahlentherapie

    Liebe Mitglieder, freunde und interessenten des tumorzentrums Magdeburg sachsen-anhalt,

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    einleitung

    HIFU ist die Abkrzung fr Hoch Intensiver Fo-kussierter Ultraschall, also die Bndelung von leis-tungsintensivierten Ultraschallwellen in einem Punkt. Vergleichbar mit einem Brennglas entstehen dabei im Fokuspunkt hohe Temperaturen > 90C, die in der Medizin zur Behandlung von Tumoren genutzt werden knnen. Weit verbreitet ist der Einsatz von HIFU bei Prostatakrebs, aber auch bei Brustkrebs wird HIFU als Therapieoption genutzt. Weitere Anwendungs-gebiete, z. B. bei Pankreas-, Leber- oder Nierentu-moren sowie in der Leberchirurgie, werden derzeit erforscht.Die Vorteile der HIFU-Therapien sind u. a., dass keine Schnitte erforderlich und variable Ansthe-sieverfahren mglich sind, so dass HIFU besonders fr ltere Patienten mit entsprechenden Komorbi-ditten eine schonende Therapieoption darstellen kann.

    entwicklung der hifu-therapie

    Die erste Anwendung von hochintensiven Ultra-schallwellen erfolgte in den 50er Jahren durch Fry et al. bei Tumoren des zentralen Nervensystems. Auf Grund der damals noch nicht ausgereiften Bild-gebungsmglichkeiten wurde der Ansatz jedoch nicht weiterverfolgt. Chapelon et al. [1] behandel-ten Ratten, welchen zuvor Dunning-Prostatatumor-zellen implantiert wurden, mit HIFU und konnten erstmalig den antitumoralen Effekt von HIFU nach-weisen.

    Ende der 80er Jahre begann das franzsische For-schungsinstitut INSERM in Lyon in Zusammenar-beit mit dem Krankenhaus Edouard Herriott und der Firma EDAP mit der Erforschung des Einflus-ses, den HIFU auf unterschiedliche Gewebe hat. Daraus entwickelte sich der Prototyp des Abla-therm, mit dem 1993 in Lyon/Frankreich die ers-ten Patienten mit Prostatakrebs behandelt wurden. Berichte ber die ersten klinischen Anwendungen von HIFU an der Prostata erfolgten 1994 durch

    Madersbacher et al. [2] (Therapie der BPH) und 1996 durch Gelet et al [3] (Therapie bei Prosta-takarzinom). Ebenfalls 1996 wurden in Deutsch-land im Krankenhaus Mnchen-Harlaching die ersten Prostatakrebspatienten mit HIFU behandelt. Beerlage et al. [4] berichteten 1999 erstmals ber 14 Patienten, bei denen vor radikaler Prostatek-tomie eine HIFU durchgefhrt wurde. Bei 10 der 14 Patienten konnten in der endgltigen Histolo-gie keine vitalen Tumorzellen mehr nachgewiesen werden. 2000 erhielt Ablatherm als erstes HIFU-Gert zur lokalen Prostatakrebsbehandlung das CE-Zeichen. Seit 2005 ist das aktuelle Nachfolgemodell Ab-latherm Integrated Imaging im klinischen Einsatz.

    hifu-technik

    Die HIFU-Therapie beruht auf piezoelektrischen oder piezokeramischen Schallsendern, die Ultra-schallwellen mit Frequenzen von 0,5 bis 10 MHz erzeugen. Diese Ultraschallwellen werden mit Hilfe von akustischen Linsen oder parabolen Reflekto-ren auf einen Fokuspunkt im Gewebe konzentriert. Die Wirksamkeit der HIFU im behandelten Gewebe beruht dabei auf zwei Effekten: dem thermischen- und dem mechanischen Effekt:

    Durch Absorption des Ultraschalls imGewebekommt es zu einer Hitzedestruktion des Gewe-bes. Dabei ist die eingestrahlte Schallenergie zusammen mit dem Absorptionskoeffizienten des behandelten Gewebes fr den Grad der Er-wrmung (65 - 100C) und somit den thermi-schen Effekt verantwortlich [5].

    DurchdenUnterdruckderSchallwellenentste-hen Kavitationen (temporre kleine Gasbls-chen im Gewebe), die nach kurzer Zeit kollabie-ren. Hierdurch entstehen extrem hohe Drcke, welche zu einer Zerreiung der Zellstrukturen umliegender Zellen fhren und somit den mecha-nischen Effekt der HIFU-Therapie bedingen [6].

    hifu-therapie des Prostatakarzinoms status 2011

    M. Schostak und D. BaumunkKlinik fr Urologie und KinderurologieOtto-von-Guericke-Universitt Magdeburg

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    tumorzentrum aktuell 02/2011 (8. Jg.)

    Thermische und mechanische Gewebedestruktion fhren im Zielgewebe zur Koagulationsnekrose. Im Zielgewebe entstehen dabei charakteristische, lngsovale, zigarrenfrmige Elementarlsionen mit einer Ausdehnung von 19 bis 26 mm Lnge bei einem Durchmesser von 1,7 mm (Abbildung 1).

    gelegt. Die Behandlungsplanung erfolgt am Com-puter. Zunchst wird die Prostata im Sinne eines Schnittbild-Scans mittels konventionellen Ultra-schalls durchgemustert. Der behandelnde Arzt legt nun das Behandlungsfeld mithilfe der Computer-software anhand dieses aktuellen Ultraschallbildes fest. Die Behandlung erfolgt in sich berlappenden Behandlungsblcken vom Apex zur Basis, unter Schonung des Rektums. Der Schritt-fr-Schritt-Behandlungsablauf ist weiter unten geschildert.Das zwischen Therapieschallkopf und Lsion lie-gende Gewebe wird weder durch den thermischen noch den mechanischen Effekt in Mitleidenschaft gezogen. Hierfr wurden diverse Sicherheitsfunkti-onen entwickelt, die eine Verletzung des Rektums unwahrscheinlich machen. Zu diesen Sicherheits-funktionen zhlen permanente Khlung der Rek-tumschleimhaut und die permanente Messung des Sicherheitsabstands zur Rektumschleimhaut vor jedem Einzelimpuls.

    hifu-gerte

    Derzeit gibt es zwei HIFU-Gerte zur Behandlung des Prostatakarzinoms. Beim Sonablate 500 (Fo-cus Surgery, Indianapolis, USA) kommen mehrere rektale Sonden mit Fokuslngen zwischen 25 und 45 mm zum Einsatz (Abbildung 3). Das am weitaus hufigsten genutzte Gert ist das Ablatherm Integ-rated Imaging (EDAP, Lyon, Frankreich), das auch in der Universittsklinik Magdeburg eingesetzt wird.

    Es entsteht dab