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Die Branche ist elektrisiert, seit Google Mit- te des Jahres zusammen mit den Partnern Sony, Intel und Logitech sein neues Projekt zur Verbindung von Web und TV angekün- digt hat. Ob Google TV auch in Deutsch- land bald verfügbar sein wird, ist derzeit noch offen. Zumal es schon etliche andere Projekte gibt, die Internet-Dienste auf dem heimischen TV-Bildschirm bringen. Die da- zu nötigen hybriden Geräte – also Flach- bildschirme und Boxen – sind bereits im Markt. Und mit HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV) hat die europäische Stan- dardisierungsorganisation ETSI Mitte Juni ein erstes Verfahren als Standard anerkannt (Interview Seite 2). Ein Dutzend namhafter Hersteller bieten schon hybride TV-Geräte an und viele Rund- funkveranstalter sowie Online-Anbieter entwickeln entsprechende Dienste (Kasten Seite 2). Die GfK Retail and Technology GmbH rechnet bis Ende 2010 mit zwei Mil- lionen Hybrid-Geräte in deutschen Haus- halten – mit monatlich zweistel- ligen Zuwachsraten. Zugleich zei- gen Umfragen aber ein ähnliches Szenario wie beim Einzug der Ka- mera in die Handys: Viele Käufer können zunächst nichts mit den neuen Funktionen anfangen. Für zusätzliche Verwirrung sor- gen Medien, die die Hybrid-Ent- wicklung als Unsinn abkanzeln. Oder gar Hybrid, IPTV und Web- TV als „internetfähig“ bunt gemischt in einen Topf werfen. „In dieser Situation sorgt die Arbeitsgruppe Hybride Endgeräte zur Integration von Broadband und Broadcast der Deutschen TV-Plattform für Verständi- gung der Marktteilnehmer, Information der Branche und Aufklärung in der Öffentlich- keit“, sagt AG-Leiter und Vorstandsmitglied Jürgen Sewczyk. Auf ein Wort Der Mensch ist von Natur aus neugierig, aber auch ein Ge- wohnheitstier. Viele kluge Köpfe brachten Innovationen hervor, etliche davon wurden zunächst misstrauisch be- äugt, weil sie neue Standards setzten und das Leben der Menschen nachhaltig verän- derten. Zweifler und Beden- kenträger kritisieren gern neue Technik, sehen mehr Risiken als Chancen. Das war damals beim Automobil genauso wie heute beim Umstieg auf digitales Fernsehen. Um im Bild zu bleiben: Die Pferde- kutsche wird eingemottet, die analoge TV-Ausstrahlung über Satellit zum 30. April 2012 eingestellt. Die Vorteile für alle – auch für die Zuschauer – liegen klar auf der Hand: mehr Programm in besserer Qualität, leistungs- fähigere Geräte – und schärferes Fernsehen, das bald auch dreidimensional in die Wohnzimmer kommt. Die Umstellung von analog auf digital ist zweifellos eine Zäsur für Millionen von Menschen – mental wie technisch. Doch sie lohnt sich! Unsere gemeinsame Auf- gabe ist es, die Menschen mitzunehmen in die digitale Fernsehzukunft und den Bedenkenträgern, die von „wegnehmen“ sprechen, entgegenzuhalten: es kommt viel mehr hinzu! Damit das reibungslos verläuft, enga- gieren sich viele Marktteilnehmer – auch die Deutsche TV-Plattform, und das nicht nur mit der AG Digitalisie- rung. Als neues Mitglied im Vorstand ist mir die Digita- lisierung ein spezielles Anliegen. Ich lade Sie herzlich ein, dieses wichtige Thema gemeinsam voranzutreiben. Web + TV = Hybrid? Vielfältige neue Geräte und Angebote Seit der IFA 2009 gibt es zahlreiche TV-Geräte, die neben dem Empfang von Rundfunk („Fernsehen“) zusätzlichen Zugang zum Internet ermöglichen. Inzwischen wurde HbbTV als ein offenes Hybrid-Verfahren für TV-Bildschirme standardisiert. Mit einer speziellen Arbeitsgruppe trägt die Deutsche TV-Plattform zu Information, Verständi- gung und Aufklärung rund um hybrides Fernsehen bei. TVZukunft AKTUELLE INFORMATIONEN ZUM DIGITALFERNSEHEN FÜR HANDEL UND VERBRAUCHER · 03/10 · August 2010 DEUTSCHE TV-PLATTFORM WEITERE THEMEN Interview zu HbbTV 2 mit Dr. Illgner-Fehns (IRT) Interview zur Zukunft der Terrestrik 3 mit Dr. Stein (ISDM) Symposium und neue AG 4 zu 3DTV und HDTV Engagement für Digitalisierung 4 AKTIV BEI IFA 2010 UND MEDIENWOCHE@IFA 3. – 8. September: Stand der Deutschen TV-Plattform im TecWatch (Halle 8.1, Stand 10) in Kooperation mit DVB zu Hybrid-TV, 3DTV, DVB-T2 und deutsche TV-Geschichte 3. September, 10.30 – 12.00 Uhr: Pressekonferenz der Deutschen TV-Plattform im TecWatch-Forum, Halle 8.1 mit Überblick zu Branchentrends und Fachvorträgen 5. September, 14.00 – 16.00: Branchenforum Digitalisierung im TecWatch-Forum (Halle 8.1) unter dem Thema „Die Zukunft ist Digital – schon umgestellt?“ 6./7. September: Teilnahme bei medienpolitik@IFA und mit Informationsstand im ICC Stand der Deutschen TV-Plattform auf der ANGA Cable Digitale Chancen Wolfgang Elsäßer, GF ASTRA Deutschland GmbH, Vorstand Deutsche TV-Plattform

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Page 1: TVZukunft - tv-plattform.de · lisierung ein spezielles Anliegen. Ich lade Sie herzlich ein, dieses wichtige Thema gemeinsam voranzutreiben. Web + TV = Hybrid? Vielfältige neue Geräte

Das Projektbüro klardigital – eine Initiative derLandesmedienanstalten , ARD, RTL, ProSieben-Sat.1, ZDF und des VPRT – und die DeutscheTV-Plattform arbeiten bei der Vorbereitung derAbschaltung der analogen Satellitenübertra-gung zum 30. April 2012 zusammen. Bei einemersten Arbeitstreffen in München vereinbartenVertreter beider Organisationen konkrete ge-meinsame Aktionen sowie arbeitsteiliges Agie-ren, um die Umstellung von etwa noch einemDrittel analoger TV-Haushalte beim Satelliten

und die Umrüstung von ca. 45.000 Kopfstellenin Wohnanlagen, Hotels, Krankenhäuser undSeniorenwohnheimen zu bewältigen.Im Fokus des Projektbüros steht die analoge

Satellitenabschaltung – die AG Digitalisierungder TV-Plattform setzt sich zusätzlich für dieDigitalisierung der Kabelhaushalte ein. DerStartschuss der Zusammenarbeit erfolgt zur IFA2010 u.a. mit einem Branchenforum Digitali-sierung am 5. September. Mehr unter:www.klardigital.de; www.tv-plattform.de

Neue AG 3D-HD-TVAm 25. Juni wurde in Frankfurt die neue Arbeits-gruppe der Deutschen TV-Plattform zum stereo-skopischen 3DTV gegründet – zugleich fand dieAbschlusssitzung der AG HDTV und Bildquali-tätsverbesserung statt. Dabei zeigte sich, dass esbeim hoch auflösenden Fernsehen und seiner er-folgreichen Marktentwicklung in Deutschlandnoch eine Reihe von Aufgaben gibt. Gerade fürdie deutschen Fernsehsender bleibt HDTV zu-

nächst das wichtigsteThema. Entsprechendist dies auch Teil derZielstellungen derneuen Arbeitsgruppe.Konsequenterweisekamen die fast dreiDutzend Teilnehmerüberein, die neue Ar-beitsgruppe „3D-HD-TV“ zu nennen. Als

Leiter wurde Dr. Dietrich Westerkamp (Foto) vonTechnicolor gewählt, der seit 2003 erfolgreich dieAG HDTV geleitet hatte. Dem Trend zu stereoskopischen 3D-Bildern

kann sich kaum ein Hersteller von Geräten derUnterhaltungselektronik entziehen, wie die Dis-kussion beim Meeting in Frankfurt zeigte. „Wir befinden uns in einer Aufbruchs-Situa -

tion wie zu den Anfängen von HDTV“, bewertetDr. Dietrich Westerkamp, Vorstandsmitglied derDeutschen TV-Plattform, die heutige Lage:„Durch unsere aktive Mitwirkung und Modera-tion wollen wir dazu beitragen, dass 3DTV geord-net und auf Grundlage von einheitlichen Stan-dards für alle Marktpartner sinnvoll eingeführtwerden kann.“ Dafür „bedarf es eines offenenDialogs der Gerätehersteller, Infrastrukturanbie-ter und Sender. Das geeignete Forum dafür bietetdie Deutsche TV-Plattform“, so Carine Chardon,Geschäftsführerin des Vereins.

Das dreidimensionale Fernsehen (3DTV) istdas heißeste Branchenthema in 2010: Sämt-liche großen Hersteller bringen 3D-Fernse-her in den Markt, mit 3D-tauglichen Blu-ray-Playern können die Zuschauer schonDreidimensionales in den eigenen vier Wän-den genießen. Doch noch gibt es keinen3DTV-Standard, und zunächst finden nurTestübertragungen statt: 3D-Sender sind fürDeutschland vorerst nicht geplant. Über-haupt stecken die Programmveranstalternoch mitten in Aufbauarbeiten für dashochauflösende Fernsehen (HDTV).

In dieser Phase des Um- und Aufbruchs stellensich viele Fragen: Ist 3DTV die nächste großeEntwicklungsstufe nach HDTV? Welches Ver-fahren setzt sich durch? Was für Geräte be -nötigt der Konsument zum Empfang und zurDarstellung von 3DTV? Sind überhaupt schonausreichend Produktionen in 3D verfügbar?Welche Geschäftsmodelle sind mit 3DTV ver-bunden und wer wird diese umsetzen? Erste Antworten werden nationale und in-

ternationale Experten beim 19. Symposiumder Deutschen TV-Plattform zum Thema„Von HDTV zu 3DTV – Markterfolg oder Hype?“ bieten sowie mit den Gästen und Teil -nehmern diskutieren. Es findet am 3. Novem-ber von 10 bis 17 Uhr im dbb Forum in Berlin-Mitte statt. Die Keynote von Oliver Berben, Ge-schäftsführer der Constantin Film Produktiongibt einen Ausblick in 3D-Spielfilmproduktion,

David Bush von Sony berichtet von den Erfah-rungen der ersten 3DTV-Produktion bei derFußball-WM in Südafrika, und Michael Zinkvon Technicolor beleuchtet 3D-Kino und 3D-Blu-rays. Weitere namhafte Experten derBranche vermitteln Informationen rund um

3D-Standardisierung, Zuschauerakzeptanz undÜbertragungsverfahren, sowie die gegenwärtigeMarkt-Entwicklung in Europa. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion,

steht die Frage „Ist Deutschland bereit für3DTV?“ im Mittelpunkt. Prominente Vertretervon Eutelsat, ARD, ZVEI, RTL und Sky diskutie-ren unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Reimers,Leiter des IfN der TU Braunschweig.

Ein Informationsdienst der Zeitschriften CE-Markt, FKT, InfoSat, Digitalfernsehen und ASTRAaktuell. Auf lage: 48.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Postfach71 08 44, 60498 Frankfurt am Main.Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, c/o konzeptW, Chemnitzer Str. 74M, 12621 Berlin,Tel: (030) 47 01 88 82; Fax: (030) 998 51 74;mail: [email protected], www.tv-plattform.deGestaltung: Petra Dreßler; Fotos: IRT, dbb Forum,DTVP; Druck: Druckteam Berlin

19. Symposium der Deutschen TV-Plattform in Berlin

Dreidimensionale Aussichten

Die Branche ist elektrisiert, seit Google Mit-te des Jahres zusammen mit den PartnernSony, Intel und Logitech sein neues Projektzur Verbindung von Web und TV angekün-digt hat. Ob Google TV auch in Deutsch-land bald verfügbar sein wird, ist derzeitnoch offen. Zumal es schon etliche andere

Projekte gibt, die Internet-Dienste auf demheimischen TV-Bildschirm bringen. Die da-zu nötigen hybriden Geräte – also Flach-bildschirme und Boxen – sind bereits imMarkt. Und mit HbbTV (Hybrid broadcastbroadband TV) hat die europäische Stan-dardisierungsorganisation ETSI Mitte Juniein erstes Verfahren als Standard anerkannt(Interview Seite 2).

Ein Dutzend namhafter Hersteller bietenschon hybride TV-Geräte an und viele Rund -funkveranstalter sowie Online-Anbieterentwickeln entsprechende Dienste (KastenSeite 2). Die GfK Retail and TechnologyGmbH rechnet bis Ende 2010 mit zwei Mil-lionen Hybrid-Geräte in deutschen Haus-

halten – mit monatlich zweistel-ligen Zuwachsraten. Zugleich zei-gen Umfragen aber ein ähnlichesSzenario wie beim Einzug der Ka-mera in die Handys: Viele Käuferkönnen zunächst nichts mit denneuen Funktionen anfangen. Für zusätzliche Verwirrung sor -

gen Medien, die die Hybrid-Ent-wicklung als Unsinn abkanzeln.Oder gar Hybrid, IPTV und Web-

TV als „internetfähig“ bunt gemischt in einen Topf werfen. „In dieser Situationsorgt die Arbeitsgruppe Hybride Endgerätezur Integration von Broadband und Broadcastder Deutschen TV-Plattform für Verständi-gung der Marktteilnehmer, Infor mation derBranche und Aufklärung in der Öffentlich-keit“, sagt AG-Leiter und VorstandsmitgliedJürgen Sewczyk.

Auf ein Wort

Der Mensch ist von Natur ausneugierig, aber auch ein Ge-wohnheitstier. Viele klugeKö pfe brachten Innovationenhervor, etliche davon wurdenzunächst misstrauisch be-äugt, weil sie neue Standardssetzten und das Leben derMenschen nachhaltig verän-derten. Zweifler und Beden-kenträger kritisieren gern neueTechnik, sehen mehr Ri sikenals Chancen. Das war damalsbeim Automobil genauso wie heute beim Umstieg aufdigitales Fern sehen. Um im Bild zu bleiben: Die Pferde-kutsche wird eingemottet, die analoge TV-Ausstrahlungüber Satellit zum 30. April 2012 eingestellt. Die Vorteilefür alle – auch für die Zuschauer – liegen klar auf derHand: mehr Programm in besserer Qualität, leistungs -fähigere Geräte – und schärferes Fernsehen, das baldauch dreidimensional in die Wohnzimmer kommt. Die Umstellung von analog auf digital ist zweifellos

eine Zäsur für Millionen von Menschen – mental wietechnisch. Doch sie lohnt sich! Unsere gemeinsame Auf-gabe ist es, die Menschen mitzunehmen in die digitaleFernsehzukunft und den Bedenkenträgern, die von„wegnehmen“ sprechen, entgegenzuhalten: es kommtviel mehr hinzu! Damit das reibungslos verläuft, enga-gieren sich viele Marktteilnehmer – auch die DeutscheTV-Plattform, und das nicht nur mit der AG Digitalisie-rung. Als neues Mitglied im Vorstand ist mir die Digita-lisierung ein spezielles Anliegen. Ich lade Sie herzlichein, dieses wichtige Thema gemeinsam voranzutreiben.

Web + TV = Hybrid?Vielfältige neue Geräte und Angebote

Seit der IFA 2009 gibt es zahlreiche TV-Geräte, die neben dem Empfang von Rundfunk(„Fernsehen“) zusätzlichen Zugang zum Internet ermöglichen. Inzwischen wurdeHbbTV als ein offenes Hybrid-Verfahren für TV-Bildschirme standardisiert. Mit einerspeziellen Arbeitsgruppe trägt die Deutsche TV-Plattform zu Information, Verständi-gung und Aufklärung rund um hybrides Fernsehen bei.

TVZukunftAKTUELLE INFORMATIONEN ZUM DIGITALFERNSEHEN FÜR HANDEL UND VERBRAUCHER · 03/10 · August 2010

DEUTSCHETV-PLATTFORM

Zusammenarbeit für dieDigitalisierung vereinbart

TVZukunft

PROGRAMM UND KONTAKT

www.tv-plattform.de Anmeldung: [email protected].

WEITERE THEMEN

Interview zu HbbTV 2 mit Dr. Illgner-Fehns (IRT)

Interview zur Zukunft der Terrestrik 3 mit Dr. Stein (ISDM)

Symposium und neue AG 4 zu 3DTV und HDTV Engagement für Digitalisierung 4

AKTIV BEI IFA 2010 UND MEDIENWOCHE@IFA

3. – 8. September: Stand der Deutschen TV-Plattform im TecWatch (Halle 8.1, Stand 10)in Kooperation mit DVB zu Hybrid-TV, 3DTV, DVB-T2 und deutsche TV-Geschichte3. September, 10.30 – 12.00 Uhr: Pressekonferenz der Deutschen TV-Plattform im TecWatch-Forum, Halle 8.1 mit Überblick zu Branchentrends und Fachvorträgen5. September, 14.00 – 16.00: Branchenforum Digitalisierung im TecWatch-Forum(Halle 8.1) unter dem Thema „Die Zukunft ist Digital – schon umgestellt?“6./7. September: Teilnahme bei medienpolitik@IFA und mit Informationsstand im ICC

Stand der Deutschen TV-Plattform auf der ANGA Cable

dbb forum in Berlin-Mitte

Digitale Chancen

Wolfgang Elsäßer, GF ASTRA Deutschland GmbH,Vorstand Deutsche TV-Plattform

TVZukunft_4S_08-10:TVZukunft_4Seiten 11.08.10 11:37 Seite 1

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Mit der Versteigerung von Rundfunkfrequen-zen für über vier Milliarden Euro durch dieBundesnetzagentur verschärft sich die Debat-te um digitalen Antennen-Rundfunk. Einigefordern sogar eine Digitale Dividende II – zu-gleich finden aber erste Projekte zu neuenStandards wie DVB-T2 statt. Über die Zukunftder Terrestrik gibt Dr. Helmut Stein, Leiter derAG Terrestrik der Deutschen TV-Plattform undVorstands-Mitglied, Auskunft.

➧ Derzeit verliert Antennenfernsehen nach tra-ditionellem Kanalraster fast ein Viertel seinerFrequenzen. Ist die Rundfunk-Terrestrik ein aus-sterbender Übertragungsweg?

Dr. Helmut Stein: Ganz und gar nicht, auchwenn von einigen der Eindruck erweckt wird,Antennenrundfunk sei von ges tern und künftigvon keiner großen Bedeutungmehr. Der Frequenzverlust be-deutet gravierende, negativeAuswirkungen für Zuschauer –ausgerechnet in einer Zeit, dadie mobile und portable Me-diennutzung zunimmt! Von Aussterben kann keine

Rede sein – im Gegenteil: Jüng-ste Befragungen wie in Mittel-deutschland zeigen, dass sichDVB-T wachsender Beliebtheitselbst bei jüngeren Zuschauernsowie in den Ballungsräumenerfreut. Auch Menschen, die oftaußerhalb ihres Wohnzimmersfernsehen, nutzen das Angebotgern – etwa an Zweit- und Dritt-geräten, auf Erholungsgrund-stücken, in Wohnwagen, Autos und auf Booten. Diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen, braucht

es aber ausreichend Frequenzen und störungs-freien Empfang. Das ist durch die Frequenzver-steigerung gefährdet: Bei Mobilfunk im gleichenSpektrum kann es zu Beeinträchtigungen desRundfunkempfangs kommen und die geringereZahl an Frequenzen schränkt in Zukunft diemögliche Programmvielfalt sowie bessere Quali-tät beim ÜberallFernsehen ein.

➧ Welche Fakten und Argumente stützen dennihre These, dass die Terrestrik Zukunft hat?

Dr. Stein: Außer den genannten gibt es weitereAspekte. Allein die seit 2003 deutschlandweit 26 Millionen verkauften DVB-T Empfänger ver-dienen Vertrauensschutz. Außerdem investierenSendenetzbetreiber, Rundfunkanstalten, Geräte-und Automobilindustrie gegenwärtig in Ausbauund Optimierung der mobilen Nutzung vonDVB-T. Entwickelt wurde auch der Nachfolge-standard DVB-T2, den einige europäische Länderschon einführen. Dabei kann die Übertragungbei gleicher Datenrate robuster oder bei gleicherRobustheit mit höherer Datenrate erfolgen. Neben größerer Programmvielfalt und einerbesseren Versorgung besonders beim Mobilemp-fang ist so auch künftig HDTV oder 3DTV wirt-schaftlicher über Antenne möglich. Nur so kanndie Terrestrik im Wettbewerb der InfrastrukturenAnschluss halten.

➧ Neue Mobilfunkstandardswie LTE sollen technisch ge -sehen Antennen-TV angeblichüberflüssig machen. Warumbraucht die Terrestrik trotzdemeine Weiterentwicklung?

Dr. Stein: Die Terrestrik ist daseinzige mobil-portable TV-Emp-fangssystem. Long Term Evolu-tion (LTE) ist zwar ein hoch -leistungsfähiger Mobilfunkstan-dard aber mit allen Nachteileneiner One to One-Verbindungim Vergleich zu Rundfunk (Oneto Many). Mit DVB-T2 gibt esein mindestens ebenbürtiges System im Hinblick auf Daten - raten, Effizienz und Frequenz-

ökonomie. Um das einzuführen, bedarf es abergeeigneter Frequenzen – auch zur Ergänzung vonDVB-T durch DVB-T2.

➧ Welche Schritte sind außerdem notwendig,damit terrestrischer Rundfunk eine Zukunfthat?

Dr. Stein: Da gibt es eine Reihe interessanter Ideen. Abgesehen von der Lösung der Stör -problematik könnte LTE den Rückkanal für einmobil-portables Hybrid-TV bilden. Beim Über-gang von DVB-T zu DVB-T2 müssten neue Ge-

schäftsmodelle der privaten Rundfunkanbieterjenseits von klassischem „free to air“ viel breiterermöglicht werden, als es jetzt schon mit VISEO+in Stuttgart und Leipzig/Halle bei DVB-T erprobtwird. Dazu brauchen die Veranstalter aber Adres-sierbarkeit und Verschlüsselung. Alles zusammenführt zu ganz neuen Angeboten und Abrufdien-sten. Dies kann die Refinanzierung des Über -tragungsweges Antenne verbessern.

➧ Was unternimmt die Arbeitsgruppe Terrestrikder Deutschen TV-Plattform konkret, um mitHilfe ihrer Mitglieder für effiziente Verwendungvon terrestrischen Frequenzen zu sorgen?

Dr. Stein: Wir engagieren uns bei allen Fragender Entwicklung des Antennenfernsehens undvergessen mit breitem Blickwinkel auch den di-gitalen Hörfunk nicht, der ebenfalls Perspektiveund Frequenzen braucht. Die Palette der AG-Ak-tivitäten reicht von Verträglichkeits-Berichtenmit LTE über Förderung von (auto-)mobilemFernsehempfang ohne Unterbrechung bis zurKooperation mit den neuen DVB-T2-Projekten.Als Zusammenfassung erscheint jetzt zur IFA dasBasisdokument „Zukunft der Terrestrik“.

TVZukunft

Seit 1. Juli ist HbbTV (Hybrid broadcast broad-band TV) als neuer Hybrid-TV-Standard durchdie europäische Standardisierungsbehörde ETSI anerkannt. Eine treibende Kraft in derpan-europäischen Initiative istdas Institut für Rundfunktech -nik (IRT), dessen Geschäfts-führer Dr. Klaus Illgner-Fehnsüber neue Entwicklungen in-formiert.

➧ Was ändert sich für die deutsche TV-Branche mit derHbbTV-Standardisierung?

Dr. Klaus Illgner-Fehns: Erst-malig kann die gesamte TV-Branche in dem stark wachsen-den Marktsegment der „Internet-TVs“ eine offen standardisierteTechnologieplattform einsetzen.Standards sind die Basis zur Ent-wicklung von Massenmärkten.Gerade Medienangebote, gleichgültig ob Rund-funk oder über das Internet angeboten, adressie-ren einen breiten Massenmarkt. HbbTV ermög-licht es für Inhalteanbieter, ihre Angebote eineinziges Mal zu erstellen und dennoch eine brei-te Vielfalt an Endgeräten zu erreichen. Eine große Vielzahl von Diensten, wie ein attraktivgestalteter und den neuen Flachbildschirmen an-gepassterTeletext oder der Zugriff vom TV-Set aufdie Mediatheken und VoD-Dienste, adressierenein Kundenbedürfnis. Dies eröffnet Endgeräte-

herstellern einen lukrativen Markt mit freien Ge-staltungsmöglichkeiten für ihre Produkte, zumalHbbTV nur minimale Elemente definiert.

➧ Außer HbbTV gibt es auch an-dere Hybrid-Lösungen. Worinunterscheidet sich HbbTV?

Dr. Illgner-Fehns: Alle derzeitim Markt etablierten Lösungenfür Web-Angebote auf dem TVsind herstellerspezifisch undmeist proprietär. HbbTV hinge-gen ist eine offene und standar-disierte technische Plattform,die unabhängig von spezifi-schen Geschäftsmodellen ist. Je-der Inhalteanbieter und Herstel-ler kann seine Produkte eigen-ständig und frei entwickeln. MitHbbTV können Portale auf denEndgeräten realisiert werden.Die se helfen dem Konsumenten,

gerade zu Beginn dieser neuen Entwicklung, dieOrientierung zu bewahren. HbbTV überwindetdie Einschränkungen von „Walled Gardens“ heu -tiger Lösungen, da es Wettbewerb ermöglicht.HbbTV bringt mit dem „red button“ eine

Funktionalität in die deutschen Haushalte, diekeine der im deutschen Markt verfügbaren Lö-sungen mitbringt. Die in HbbTV erstmalig kon-sequent umgesetzte enge Verzahnung von Rund-funk und nicht-linearen Inhalten über Interneteröffnet eine große, noch weitgehend unerschlos-

sene Vielfalt von Diens -ten. Der Konsumentkann sich auf die Nut-zung eines aus vielen Elementen zusammenge-setzten Dienstes konzentrieren. Die Bedeutungdes Übertragungsweges Rundfunk oder Internettritt beim Konsumenten in den Hintergrund. Dieintuitive Nutzbarkeit steigt enorm an, da es fürweitergehende Angebote zu einem Programmnicht der Eingabe einer URL auf dem PC bedarf. HbbTV wirkt aber sehr viel weiter. Das inte-

grierte Applikationsmanagement sorgt für ein„fair play“ zwischen den Marktteilnehmern beimKonkurrieren um die Aufmerksamkeit des Zu-schauers. Im Zentrum steht der Dienst, die tech-nische Infrastruktur ist dabei Mittel zum Zweck.HbbTV kombiniert Web-Technik mit Rundfunkund erlaubt die Verzahnung von Dienstelemen-ten in Endgeräten.

➧ Die bisherige HbbTV-Initiative (www.hbbtv.org) will sich als Konsortium öffnen. Was be-deutet das konkret?

Dr. Illgner-Fehns: Mit der Gründung des Kon-sortiums wird die Pflege und Weiterentwicklungvon HbbTV auf eine stabile und zukunftsträch-tige Basis gestellt. Die Art und Weise der Zusam-menarbeit ist formell geregelt, so dass im Kon-sortium eine offene und konstruktive Zusam-menarbeit vieler Mitglieder möglich ist. HbbTVetabliert sich damit endgültig als internationalesKonsortium. In der nächsten Zeit steht insbeson-dere die Entwicklung einer Testsuite und einesKonformitätsregimes an.

➧ Mit der AG Hybride Endgeräte hat die Deut-sche TV-Plattform ein spezielles Gremium fürdiesen Markttrend. Was erwarten Sie als Vor -sitzender des HbbTV-Konsortiums?

Dr. Illgner-Fehns: Für eine effektive Marktein-führung in Deutschland bedarf es einer gutenKoordination und Abstimmung zwischen allenMarktteilnehmern. Aus Sicht des HbbTV-Konsor-tiums böte eine enge Zusammenarbeit mit derDeutschen TV-Plattform die Möglichkeit, dieseKoordination aktiv und gemeinsam zu gestalten.Diese beinhaltet eine Abstimmung der Ausgestal-tungsdetails, z.B. der Ausgleich der Interessen beider Kontrolle über den Bildschirm.

ENTWICKLUNGSPROJEKTE

Mobil-Empfang/Handover. Die ARD undMedia Broadcast als Sendernetzbetreiberarbeiten daran, den mobilen Empfang von DVB-T bei Fahrten quer durch Deutschland zuermöglichen, ohne dass in jedem Sendegebieteiner neuer Sendersuchlauf am Empfängerdurchgeführt werden muss. Beteiligt andiesem Handover-Projekt sind auch andereMitglieder der Deutschen TV-Plattform wie dasInstitut für Rundfunktechnik IRT. HDTV über Antenne. Bei einem internationa-len Technologie-Meeting von Media Broadcastzusammen mit dem Genfer DVB-Konsortiumwurden in Berlin während der Fußball-WM dieÜbertragung von HDTV und SDTV in einemMultiplex getestet. Das DVB-T2-Plugfest fürMulti-PLP-Übertragung hat völlig neue,zukunftsweisende Möglichkeiten zur opti mier -ten Nutzung der digitalen Terrestrik aufgezeigt.Informationsportal zu DVB-T2. Der niedersächsische Modellversuch DVB-T2(s. TV Zukunft 02/2010) hat im Internet ein neues Informationsportal eingerichtet. Unter www.dvb-t2-nord.de .können sich alle Interessenten vom Testsendernetz an denStandorten Lüneburg und Rosengarten selbstein Bild machen.

TVZukunft

Dr. Klaus Illgner-Fehns, Institut für Rundfunktechnik

Terrestrik mit Zukunft!Thesen für eine Weiterentwicklung

Dr. Helmut Stein, ISDM, Vorstand Deutsche TV-Plattform

Offene TechnologieplattformNeuer Standard Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV)

HBBTV UND HYBRID, WEB-TV UND IPTV

Hybrid: Bezeichnet digitale TV-Geräte (iDTV) oder Boxen, die neben Empfang von Rundfunksignalen in DVB-Codierung über Kabel, Satellit bzw. Antenne auch Dienste aus dem Internet via LAN/WLANempfangen und abbilden können. Über Hybride Endgeräte lässt sich u.a. Web-TV am TV-Bildschirmnutzen, was bislang nur am PC-Bildschirm möglich war.Neben HbbTV kommen andere, von einzelnen Herstellern entwickelte Verfahren zum Einsatz, umWebinhalte auf dem TV-Bildschirm darzustellen. Schon jetzt sind etwa 74 verschiedene Modelle vonhybriden Flachbildschirmen (iDTV) sowie vier hybride Set-Top-Boxen im Handel. Es gibt über 80 hybride Web-Inhalt /-Anwendungen.IPTV: Ist ein speziell im Internet Protocol (IP) codiertes Signal mit Rundfunkprogrammen, was übereinen gesonderten Bereich einer Breitbandverbindung (zumeist Telefonnetz) in garantierter Qualität aneinen Online-Haushalt geschickt wird. Zur Darstellung der Rundfunkprogramme auf einem TV-Bild-schirm bedarf es einer vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellten IPTV-Box und eines Abos.IPTV ist neben Kabel, Satellit und Antenne ein vierter TV-Übertragungsweg.

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Mit der Versteigerung von Rundfunkfrequen-zen für über vier Milliarden Euro durch dieBundesnetzagentur verschärft sich die Debat-te um digitalen Antennen-Rundfunk. Einigefordern sogar eine Digitale Dividende II – zu-gleich finden aber erste Projekte zu neuenStandards wie DVB-T2 statt. Über die Zukunftder Terrestrik gibt Dr. Helmut Stein, Leiter derAG Terrestrik der Deutschen TV-Plattform undVorstands-Mitglied, Auskunft.

➧ Derzeit verliert Antennenfernsehen nach tra-ditionellem Kanalraster fast ein Viertel seinerFrequenzen. Ist die Rundfunk-Terrestrik ein aus-sterbender Übertragungsweg?

Dr. Helmut Stein: Ganz und gar nicht, auchwenn von einigen der Eindruck erweckt wird,Antennenrundfunk sei von ges tern und künftigvon keiner großen Bedeutungmehr. Der Frequenzverlust be-deutet gravierende, negativeAuswirkungen für Zuschauer –ausgerechnet in einer Zeit, dadie mobile und portable Me-diennutzung zunimmt! Von Aussterben kann keine

Rede sein – im Gegenteil: Jüng-ste Befragungen wie in Mittel-deutschland zeigen, dass sichDVB-T wachsender Beliebtheitselbst bei jüngeren Zuschauernsowie in den Ballungsräumenerfreut. Auch Menschen, die oftaußerhalb ihres Wohnzimmersfernsehen, nutzen das Angebotgern – etwa an Zweit- und Dritt-geräten, auf Erholungsgrund-stücken, in Wohnwagen, Autos und auf Booten. Diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen, braucht

es aber ausreichend Frequenzen und störungs-freien Empfang. Das ist durch die Frequenzver-steigerung gefährdet: Bei Mobilfunk im gleichenSpektrum kann es zu Beeinträchtigungen desRundfunkempfangs kommen und die geringereZahl an Frequenzen schränkt in Zukunft diemögliche Programmvielfalt sowie bessere Quali-tät beim ÜberallFernsehen ein.

➧ Welche Fakten und Argumente stützen dennihre These, dass die Terrestrik Zukunft hat?

Dr. Stein: Außer den genannten gibt es weitereAspekte. Allein die seit 2003 deutschlandweit 26 Millionen verkauften DVB-T Empfänger ver-dienen Vertrauensschutz. Außerdem investierenSendenetzbetreiber, Rundfunkanstalten, Geräte-und Automobilindustrie gegenwärtig in Ausbauund Optimierung der mobilen Nutzung vonDVB-T. Entwickelt wurde auch der Nachfolge-standard DVB-T2, den einige europäische Länderschon einführen. Dabei kann die Übertragungbei gleicher Datenrate robuster oder bei gleicherRobustheit mit höherer Datenrate erfolgen. Neben größerer Programmvielfalt und einerbesseren Versorgung besonders beim Mobilemp-fang ist so auch künftig HDTV oder 3DTV wirt-schaftlicher über Antenne möglich. Nur so kanndie Terrestrik im Wettbewerb der InfrastrukturenAnschluss halten.

➧ Neue Mobilfunkstandardswie LTE sollen technisch ge -sehen Antennen-TV angeblichüberflüssig machen. Warumbraucht die Terrestrik trotzdemeine Weiterentwicklung?

Dr. Stein: Die Terrestrik ist daseinzige mobil-portable TV-Emp-fangssystem. Long Term Evolu-tion (LTE) ist zwar ein hoch -leistungsfähiger Mobilfunkstan-dard aber mit allen Nachteileneiner One to One-Verbindungim Vergleich zu Rundfunk (Oneto Many). Mit DVB-T2 gibt esein mindestens ebenbürtiges System im Hinblick auf Daten - raten, Effizienz und Frequenz-

ökonomie. Um das einzuführen, bedarf es abergeeigneter Frequenzen – auch zur Ergänzung vonDVB-T durch DVB-T2.

➧ Welche Schritte sind außerdem notwendig,damit terrestrischer Rundfunk eine Zukunfthat?

Dr. Stein: Da gibt es eine Reihe interessanter Ideen. Abgesehen von der Lösung der Stör -problematik könnte LTE den Rückkanal für einmobil-portables Hybrid-TV bilden. Beim Über-gang von DVB-T zu DVB-T2 müssten neue Ge-

schäftsmodelle der privaten Rundfunkanbieterjenseits von klassischem „free to air“ viel breiterermöglicht werden, als es jetzt schon mit VISEO+in Stuttgart und Leipzig/Halle bei DVB-T erprobtwird. Dazu brauchen die Veranstalter aber Adres-sierbarkeit und Verschlüsselung. Alles zusammenführt zu ganz neuen Angeboten und Abrufdien-sten. Dies kann die Refinanzierung des Über -tragungsweges Antenne verbessern.

➧ Was unternimmt die Arbeitsgruppe Terrestrikder Deutschen TV-Plattform konkret, um mitHilfe ihrer Mitglieder für effiziente Verwendungvon terrestrischen Frequenzen zu sorgen?

Dr. Stein: Wir engagieren uns bei allen Fragender Entwicklung des Antennenfernsehens undvergessen mit breitem Blickwinkel auch den di-gitalen Hörfunk nicht, der ebenfalls Perspektiveund Frequenzen braucht. Die Palette der AG-Ak-tivitäten reicht von Verträglichkeits-Berichtenmit LTE über Förderung von (auto-)mobilemFernsehempfang ohne Unterbrechung bis zurKooperation mit den neuen DVB-T2-Projekten.Als Zusammenfassung erscheint jetzt zur IFA dasBasisdokument „Zukunft der Terrestrik“.

TVZukunft

Seit 1. Juli ist HbbTV (Hybrid broadcast broad-band TV) als neuer Hybrid-TV-Standard durchdie europäische Standardisierungsbehörde ETSI anerkannt. Eine treibende Kraft in derpan-europäischen Initiative istdas Institut für Rundfunktech -nik (IRT), dessen Geschäfts-führer Dr. Klaus Illgner-Fehnsüber neue Entwicklungen in-formiert.

➧ Was ändert sich für die deutsche TV-Branche mit derHbbTV-Standardisierung?

Dr. Klaus Illgner-Fehns: Erst-malig kann die gesamte TV-Branche in dem stark wachsen-den Marktsegment der „Internet-TVs“ eine offen standardisierteTechnologieplattform einsetzen.Standards sind die Basis zur Ent-wicklung von Massenmärkten.Gerade Medienangebote, gleichgültig ob Rund-funk oder über das Internet angeboten, adressie-ren einen breiten Massenmarkt. HbbTV ermög-licht es für Inhalteanbieter, ihre Angebote eineinziges Mal zu erstellen und dennoch eine brei-te Vielfalt an Endgeräten zu erreichen. Eine große Vielzahl von Diensten, wie ein attraktivgestalteter und den neuen Flachbildschirmen an-gepassterTeletext oder der Zugriff vom TV-Set aufdie Mediatheken und VoD-Dienste, adressierenein Kundenbedürfnis. Dies eröffnet Endgeräte-

herstellern einen lukrativen Markt mit freien Ge-staltungsmöglichkeiten für ihre Produkte, zumalHbbTV nur minimale Elemente definiert.

➧ Außer HbbTV gibt es auch an-dere Hybrid-Lösungen. Worinunterscheidet sich HbbTV?

Dr. Illgner-Fehns: Alle derzeitim Markt etablierten Lösungenfür Web-Angebote auf dem TVsind herstellerspezifisch undmeist proprietär. HbbTV hinge-gen ist eine offene und standar-disierte technische Plattform,die unabhängig von spezifi-schen Geschäftsmodellen ist. Je-der Inhalteanbieter und Herstel-ler kann seine Produkte eigen-ständig und frei entwickeln. MitHbbTV können Portale auf denEndgeräten realisiert werden.Die se helfen dem Konsumenten,

gerade zu Beginn dieser neuen Entwicklung, dieOrientierung zu bewahren. HbbTV überwindetdie Einschränkungen von „Walled Gardens“ heu -tiger Lösungen, da es Wettbewerb ermöglicht.HbbTV bringt mit dem „red button“ eine

Funktionalität in die deutschen Haushalte, diekeine der im deutschen Markt verfügbaren Lö-sungen mitbringt. Die in HbbTV erstmalig kon-sequent umgesetzte enge Verzahnung von Rund-funk und nicht-linearen Inhalten über Interneteröffnet eine große, noch weitgehend unerschlos-

sene Vielfalt von Diens -ten. Der Konsumentkann sich auf die Nut-zung eines aus vielen Elementen zusammenge-setzten Dienstes konzentrieren. Die Bedeutungdes Übertragungsweges Rundfunk oder Internettritt beim Konsumenten in den Hintergrund. Dieintuitive Nutzbarkeit steigt enorm an, da es fürweitergehende Angebote zu einem Programmnicht der Eingabe einer URL auf dem PC bedarf. HbbTV wirkt aber sehr viel weiter. Das inte-

grierte Applikationsmanagement sorgt für ein„fair play“ zwischen den Marktteilnehmern beimKonkurrieren um die Aufmerksamkeit des Zu-schauers. Im Zentrum steht der Dienst, die tech-nische Infrastruktur ist dabei Mittel zum Zweck.HbbTV kombiniert Web-Technik mit Rundfunkund erlaubt die Verzahnung von Dienstelemen-ten in Endgeräten.

➧ Die bisherige HbbTV-Initiative (www.hbbtv.org) will sich als Konsortium öffnen. Was be-deutet das konkret?

Dr. Illgner-Fehns: Mit der Gründung des Kon-sortiums wird die Pflege und Weiterentwicklungvon HbbTV auf eine stabile und zukunftsträch-tige Basis gestellt. Die Art und Weise der Zusam-menarbeit ist formell geregelt, so dass im Kon-sortium eine offene und konstruktive Zusam-menarbeit vieler Mitglieder möglich ist. HbbTVetabliert sich damit endgültig als internationalesKonsortium. In der nächsten Zeit steht insbeson-dere die Entwicklung einer Testsuite und einesKonformitätsregimes an.

➧ Mit der AG Hybride Endgeräte hat die Deut-sche TV-Plattform ein spezielles Gremium fürdiesen Markttrend. Was erwarten Sie als Vor -sitzender des HbbTV-Konsortiums?

Dr. Illgner-Fehns: Für eine effektive Marktein-führung in Deutschland bedarf es einer gutenKoordination und Abstimmung zwischen allenMarktteilnehmern. Aus Sicht des HbbTV-Konsor-tiums böte eine enge Zusammenarbeit mit derDeutschen TV-Plattform die Möglichkeit, dieseKoordination aktiv und gemeinsam zu gestalten.Diese beinhaltet eine Abstimmung der Ausgestal-tungsdetails, z.B. der Ausgleich der Interessen beider Kontrolle über den Bildschirm.

ENTWICKLUNGSPROJEKTE

Mobil-Empfang/Handover. Die ARD undMedia Broadcast als Sendernetzbetreiberarbeiten daran, den mobilen Empfang von DVB-T bei Fahrten quer durch Deutschland zuermöglichen, ohne dass in jedem Sendegebieteiner neuer Sendersuchlauf am Empfängerdurchgeführt werden muss. Beteiligt andiesem Handover-Projekt sind auch andereMitglieder der Deutschen TV-Plattform wie dasInstitut für Rundfunktechnik IRT. HDTV über Antenne. Bei einem internationa-len Technologie-Meeting von Media Broadcastzusammen mit dem Genfer DVB-Konsortiumwurden in Berlin während der Fußball-WM dieÜbertragung von HDTV und SDTV in einemMultiplex getestet. Das DVB-T2-Plugfest fürMulti-PLP-Übertragung hat völlig neue,zukunftsweisende Möglichkeiten zur opti mier -ten Nutzung der digitalen Terrestrik aufgezeigt.Informationsportal zu DVB-T2. Der niedersächsische Modellversuch DVB-T2(s. TV Zukunft 02/2010) hat im Internet ein neues Informationsportal eingerichtet. Unter www.dvb-t2-nord.de .können sich alle Interessenten vom Testsendernetz an denStandorten Lüneburg und Rosengarten selbstein Bild machen.

TVZukunft

Dr. Klaus Illgner-Fehns, Institut für Rundfunktechnik

Terrestrik mit Zukunft!Thesen für eine Weiterentwicklung

Dr. Helmut Stein, ISDM, Vorstand Deutsche TV-Plattform

Offene TechnologieplattformNeuer Standard Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV)

HBBTV UND HYBRID, WEB-TV UND IPTV

Hybrid: Bezeichnet digitale TV-Geräte (iDTV) oder Boxen, die neben Empfang von Rundfunksignalen in DVB-Codierung über Kabel, Satellit bzw. Antenne auch Dienste aus dem Internet via LAN/WLANempfangen und abbilden können. Über Hybride Endgeräte lässt sich u.a. Web-TV am TV-Bildschirmnutzen, was bislang nur am PC-Bildschirm möglich war.Neben HbbTV kommen andere, von einzelnen Herstellern entwickelte Verfahren zum Einsatz, umWebinhalte auf dem TV-Bildschirm darzustellen. Schon jetzt sind etwa 74 verschiedene Modelle vonhybriden Flachbildschirmen (iDTV) sowie vier hybride Set-Top-Boxen im Handel. Es gibt über 80 hybride Web-Inhalt /-Anwendungen.IPTV: Ist ein speziell im Internet Protocol (IP) codiertes Signal mit Rundfunkprogrammen, was übereinen gesonderten Bereich einer Breitbandverbindung (zumeist Telefonnetz) in garantierter Qualität aneinen Online-Haushalt geschickt wird. Zur Darstellung der Rundfunkprogramme auf einem TV-Bild-schirm bedarf es einer vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellten IPTV-Box und eines Abos.IPTV ist neben Kabel, Satellit und Antenne ein vierter TV-Übertragungsweg.

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Page 4: TVZukunft - tv-plattform.de · lisierung ein spezielles Anliegen. Ich lade Sie herzlich ein, dieses wichtige Thema gemeinsam voranzutreiben. Web + TV = Hybrid? Vielfältige neue Geräte

Das Projektbüro klardigital – eine Initiative derLandesmedienanstalten , ARD, RTL, ProSieben-Sat.1, ZDF und des VPRT – und die DeutscheTV-Plattform arbeiten bei der Vorbereitung derAbschaltung der analogen Satellitenübertra-gung zum 30. April 2012 zusammen. Bei einemersten Arbeitstreffen in München vereinbartenVertreter beider Organisationen konkrete ge-meinsame Aktionen sowie arbeitsteiliges Agie-ren, um die Umstellung von etwa noch einemDrittel analoger TV-Haushalte beim Satelliten

und die Umrüstung von ca. 45.000 Kopfstellenin Wohnanlagen, Hotels, Krankenhäuser undSeniorenwohnheimen zu bewältigen.Im Fokus des Projektbüros steht die analoge

Satellitenabschaltung – die AG Digitalisierungder TV-Plattform setzt sich zusätzlich für dieDigitalisierung der Kabelhaushalte ein. DerStartschuss der Zusammenarbeit erfolgt zur IFA2010 u.a. mit einem Branchenforum Digitali-sierung am 5. September. Mehr unter:www.klardigital.de; www.tv-plattform.de

Neue AG 3D-HD-TVAm 25. Juni wurde in Frankfurt die neue Arbeits-gruppe der Deutschen TV-Plattform zum stereo-skopischen 3DTV gegründet – zugleich fand dieAbschlusssitzung der AG HDTV und Bildquali-tätsverbesserung statt. Dabei zeigte sich, dass esbeim hoch auflösenden Fernsehen und seiner er-folgreichen Marktentwicklung in Deutschlandnoch eine Reihe von Aufgaben gibt. Gerade fürdie deutschen Fernsehsender bleibt HDTV zu-

nächst das wichtigsteThema. Entsprechendist dies auch Teil derZielstellungen derneuen Arbeitsgruppe.Konsequenterweisekamen die fast dreiDutzend Teilnehmerüberein, die neue Ar-beitsgruppe „3D-HD-TV“ zu nennen. Als

Leiter wurde Dr. Dietrich Westerkamp (Foto) vonTechnicolor gewählt, der seit 2003 erfolgreich dieAG HDTV geleitet hatte. Dem Trend zu stereoskopischen 3D-Bildern

kann sich kaum ein Hersteller von Geräten derUnterhaltungselektronik entziehen, wie die Dis-kussion beim Meeting in Frankfurt zeigte. „Wir befinden uns in einer Aufbruchs-Situa -

tion wie zu den Anfängen von HDTV“, bewertetDr. Dietrich Westerkamp, Vorstandsmitglied derDeutschen TV-Plattform, die heutige Lage:„Durch unsere aktive Mitwirkung und Modera-tion wollen wir dazu beitragen, dass 3DTV geord-net und auf Grundlage von einheitlichen Stan-dards für alle Marktpartner sinnvoll eingeführtwerden kann.“ Dafür „bedarf es eines offenenDialogs der Gerätehersteller, Infrastrukturanbie-ter und Sender. Das geeignete Forum dafür bietetdie Deutsche TV-Plattform“, so Carine Chardon,Geschäftsführerin des Vereins.

Das dreidimensionale Fernsehen (3DTV) istdas heißeste Branchenthema in 2010: Sämt-liche großen Hersteller bringen 3D-Fernse-her in den Markt, mit 3D-tauglichen Blu-ray-Playern können die Zuschauer schonDreidimensionales in den eigenen vier Wän-den genießen. Doch noch gibt es keinen3DTV-Standard, und zunächst finden nurTestübertragungen statt: 3D-Sender sind fürDeutschland vorerst nicht geplant. Über-haupt stecken die Programmveranstalternoch mitten in Aufbauarbeiten für dashochauflösende Fernsehen (HDTV).

In dieser Phase des Um- und Aufbruchs stellensich viele Fragen: Ist 3DTV die nächste großeEntwicklungsstufe nach HDTV? Welches Ver-fahren setzt sich durch? Was für Geräte be -nötigt der Konsument zum Empfang und zurDarstellung von 3DTV? Sind überhaupt schonausreichend Produktionen in 3D verfügbar?Welche Geschäftsmodelle sind mit 3DTV ver-bunden und wer wird diese umsetzen? Erste Antworten werden nationale und in-

ternationale Experten beim 19. Symposiumder Deutschen TV-Plattform zum Thema„Von HDTV zu 3DTV – Markterfolg oder Hype?“ bieten sowie mit den Gästen und Teil -nehmern diskutieren. Es findet am 3. Novem-ber von 10 bis 17 Uhr im dbb Forum in Berlin-Mitte statt. Die Keynote von Oliver Berben, Ge-schäftsführer der Constantin Film Produktiongibt einen Ausblick in 3D-Spielfilmproduktion,

David Bush von Sony berichtet von den Erfah-rungen der ersten 3DTV-Produktion bei derFußball-WM in Südafrika, und Michael Zinkvon Technicolor beleuchtet 3D-Kino und 3D-Blu-rays. Weitere namhafte Experten derBranche vermitteln Informationen rund um

3D-Standardisierung, Zuschauerakzeptanz undÜbertragungsverfahren, sowie die gegenwärtigeMarkt-Entwicklung in Europa. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion,

steht die Frage „Ist Deutschland bereit für3DTV?“ im Mittelpunkt. Prominente Vertretervon Eutelsat, ARD, ZVEI, RTL und Sky diskutie-ren unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Reimers,Leiter des IfN der TU Braunschweig.

Ein Informationsdienst der Zeitschriften CE-Markt, FKT, InfoSat, Digitalfernsehen und ASTRAaktuell. Auf lage: 48.500 Exemplare. Herausgeber:Deutsche TV-Plattform e. V., c/o ZVEI, Postfach71 08 44, 60498 Frankfurt am Main.Redaktion: Holger Wenk, Pressesprecher, c/o konzeptW, Chemnitzer Str. 74M, 12621 Berlin,Tel: (030) 47 01 88 82; Fax: (030) 998 51 74;mail: [email protected], www.tv-plattform.deGestaltung: Petra Dreßler; Fotos: IRT, dbb Forum,DTVP; Druck: Druckteam Berlin

19. Symposium der Deutschen TV-Plattform in Berlin

Dreidimensionale Aussichten

Die Branche ist elektrisiert, seit Google Mit-te des Jahres zusammen mit den PartnernSony, Intel und Logitech sein neues Projektzur Verbindung von Web und TV angekün-digt hat. Ob Google TV auch in Deutsch-land bald verfügbar sein wird, ist derzeitnoch offen. Zumal es schon etliche andere

Projekte gibt, die Internet-Dienste auf demheimischen TV-Bildschirm bringen. Die da-zu nötigen hybriden Geräte – also Flach-bildschirme und Boxen – sind bereits imMarkt. Und mit HbbTV (Hybrid broadcastbroadband TV) hat die europäische Stan-dardisierungsorganisation ETSI Mitte Juniein erstes Verfahren als Standard anerkannt(Interview Seite 2).

Ein Dutzend namhafter Hersteller bietenschon hybride TV-Geräte an und viele Rund -funkveranstalter sowie Online-Anbieterentwickeln entsprechende Dienste (KastenSeite 2). Die GfK Retail and TechnologyGmbH rechnet bis Ende 2010 mit zwei Mil-lionen Hybrid-Geräte in deutschen Haus-

halten – mit monatlich zweistel-ligen Zuwachsraten. Zugleich zei-gen Umfragen aber ein ähnlichesSzenario wie beim Einzug der Ka-mera in die Handys: Viele Käuferkönnen zunächst nichts mit denneuen Funktionen anfangen. Für zusätzliche Verwirrung sor -

gen Medien, die die Hybrid-Ent-wicklung als Unsinn abkanzeln.Oder gar Hybrid, IPTV und Web-

TV als „internetfähig“ bunt gemischt in einen Topf werfen. „In dieser Situationsorgt die Arbeitsgruppe Hybride Endgerätezur Integration von Broadband und Broadcastder Deutschen TV-Plattform für Verständi-gung der Marktteilnehmer, Infor mation derBranche und Aufklärung in der Öffentlich-keit“, sagt AG-Leiter und VorstandsmitgliedJürgen Sewczyk.

Auf ein Wort

Der Mensch ist von Natur ausneugierig, aber auch ein Ge-wohnheitstier. Viele klugeKö pfe brachten Innovationenhervor, etliche davon wurdenzunächst misstrauisch be-äugt, weil sie neue Standardssetzten und das Leben derMenschen nachhaltig verän-derten. Zweifler und Beden-kenträger kritisieren gern neueTechnik, sehen mehr Ri sikenals Chancen. Das war damalsbeim Automobil genauso wie heute beim Umstieg aufdigitales Fern sehen. Um im Bild zu bleiben: Die Pferde-kutsche wird eingemottet, die analoge TV-Ausstrahlungüber Satellit zum 30. April 2012 eingestellt. Die Vorteilefür alle – auch für die Zuschauer – liegen klar auf derHand: mehr Programm in besserer Qualität, leistungs -fähigere Geräte – und schärferes Fernsehen, das baldauch dreidimensional in die Wohnzimmer kommt. Die Umstellung von analog auf digital ist zweifellos

eine Zäsur für Millionen von Menschen – mental wietechnisch. Doch sie lohnt sich! Unsere gemeinsame Auf-gabe ist es, die Menschen mitzunehmen in die digitaleFernsehzukunft und den Bedenkenträgern, die von„wegnehmen“ sprechen, entgegenzuhalten: es kommtviel mehr hinzu! Damit das reibungslos verläuft, enga-gieren sich viele Marktteilnehmer – auch die DeutscheTV-Plattform, und das nicht nur mit der AG Digitalisie-rung. Als neues Mitglied im Vorstand ist mir die Digita-lisierung ein spezielles Anliegen. Ich lade Sie herzlichein, dieses wichtige Thema gemeinsam voranzutreiben.

Web + TV = Hybrid?Vielfältige neue Geräte und Angebote

Seit der IFA 2009 gibt es zahlreiche TV-Geräte, die neben dem Empfang von Rundfunk(„Fernsehen“) zusätzlichen Zugang zum Internet ermöglichen. Inzwischen wurdeHbbTV als ein offenes Hybrid-Verfahren für TV-Bildschirme standardisiert. Mit einerspeziellen Arbeitsgruppe trägt die Deutsche TV-Plattform zu Information, Verständi-gung und Aufklärung rund um hybrides Fernsehen bei.

TVZukunftAKTUELLE INFORMATIONEN ZUM DIGITALFERNSEHEN FÜR HANDEL UND VERBRAUCHER · 03/10 · August 2010

DEUTSCHETV-PLATTFORM

Zusammenarbeit für dieDigitalisierung vereinbart

TVZukunft

PROGRAMM UND KONTAKT

www.tv-plattform.de Anmeldung: [email protected].

WEITERE THEMEN

Interview zu HbbTV 2 mit Dr. Illgner-Fehns (IRT)

Interview zur Zukunft der Terrestrik 3 mit Dr. Stein (ISDM)

Symposium und neue AG 4 zu 3DTV und HDTV Engagement für Digitalisierung 4

AKTIV BEI IFA 2010 UND MEDIENWOCHE@IFA

3. – 8. September: Stand der Deutschen TV-Plattform im TecWatch (Halle 8.1, Stand 10)in Kooperation mit DVB zu Hybrid-TV, 3DTV, DVB-T2 und deutsche TV-Geschichte3. September, 10.30 – 12.00 Uhr: Pressekonferenz der Deutschen TV-Plattform im TecWatch-Forum, Halle 8.1 mit Überblick zu Branchentrends und Fachvorträgen5. September, 14.00 – 16.00: Branchenforum Digitalisierung im TecWatch-Forum(Halle 8.1) unter dem Thema „Die Zukunft ist Digital – schon umgestellt?“6./7. September: Teilnahme bei medienpolitik@IFA und mit Informationsstand im ICC

Stand der Deutschen TV-Plattform auf der ANGA Cable

dbb forum in Berlin-Mitte

Digitale Chancen

Wolfgang Elsäßer, GF ASTRA Deutschland GmbH,Vorstand Deutsche TV-Plattform

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