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uDay XV 22. Juni 2017 9.00 –17.00 >> FH Vorarlberg, Dornbirn Umgebungsunterstütztes Leben www.fhv.at/uday15 In Vorträgen, Postern und an Ausstellungsständen wird gezeigt, wie Wohnraumtechnologie (Telemonitoring, Gebäudesteuerung, zirkadiane Lichtsteuerung, Barrierefreiheit, usw.) Menschen mit Beeinträchtigung ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen kann. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts IBH Living Lab Active & Assisted Living statt und wird organisiert vom Forschungszentrum für Nutzerzentrierte Technologien UCT. Europäische Union Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

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In Vorträgen, Postern und an Ausstellungsständen wird gezeigt, wie Wohnraumtechnologie (Telemonitoring, Gebäudesteuerung, zirkadiane Lichtsteuerung, Barrierefreiheit, usw.) Menschen mit Beeinträchtigung ein selbstbestimmteres Leben ermöglichen kann.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts IBH Living Lab Active & Assisted Living statt und wird organisiert vom Forschungszentrum für Nutzerzentrierte Technologien UCT.

Europäische Union

Europäischer Fonds für

regionale Entwicklung

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Hilfestellung bei der Verrichtung von Alltagshandlungen in der eigenen Wohnung oder bei der Schaf-fung eines gesunden Wohnumfelds mag aus unterschiedlichen Gründen erforderlich sein. So kann ein Assistenzbedarf durch eine angeborene oder erworbene Beeinträchtigung bestehen. Die Notwen-digkeit einer Unterstützung kann sich aufgrund des individuellen Lebenslaufs, wie z.B. der Alterung, auch kurz- oder langfristig abzeichnen.

Die Tagung „uDay XV – Umgebungsunterstütztes Leben” zeigt auf, wie Wohnraumtechnologie einer-seits Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht und andererseits wie durch den präventiven Einsatz die Gesundheit erhalten bleibt. Letzteres betrifft besonders die durch Alterung bevorstehenden Beeinträchtigungen. Es werden Potentiale erkundet und verschiedene Per-spektiven des technisch gestützten Wohnens diskutiert.

Schwerpunkte der TagungDie Tagung beschäftigt sich mit der Planung und Ausführung berufsmäßiger, innerfamiliärer, nach-barschaftlicher Hilfe oder Selbsthilfe für Menschen mit Assistenzbedarf durch: • Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (z.B. Telemonitoring)• Automatisierung von Vorgängen in den eigenen vier Wänden (z.B. Gebäudesteuerung)• Schaffung gesunder Wohnverhältnisse (z.B. zirkadiane Licht- und Luftregelung)• barrierefreie Gestaltung des Wohnumfelds und von Softwareanwendungen

ZielgruppenDie Tagung richtet sich an Personen im Umfeld von Menschen mit bevorstehenden oder eingetretenen Beeinträchtigungen sowie an die Betroffenen selbst:

• Menschen mit Beeinträchtigungen• PraktikerInnen und IT-Fachleute aus dem Pflege- und Gesundheitswesen• IT-Fachleute und WohnraumgestalterInnen aus der Immobilien- und Bauwirtschaft• AnbieterInnen von Informations- und Kommunikationstechnologien• WissenschaftlerInnen und Studierende aus den Sozialwissenschaften und der Technik• Personen mit Interesse an Lösungen für den eigenen Bedarf

Nehmen Sie an der Tagung teilWir laden Sie herzlich ein, Marktchancen zu identifizieren, Technologien zu entdecken und Kontakte für Kooperationen zu finden. Melden Sie sich jetzt zur Teilnahme an unter: www.fhv.at/uDay15

uDay XVUmgebungsunterstütztes Leben

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Tagungsprogramm 22. Juni 2017

08.00 Registrierung

09.00 Eröffnung // Aula Martin Staudinger Sozialministeriumservice, Landesstellenleiter Vorarlberg Guido Kempter Leiter Forschungszentrum Nutzerzentrierte Technologien

09.15 Vorträge — Teil 1 // Aula• Modulare horizontale Vernetzung eingebettet in eine Smart Service Welt• E-Health Literacy – der Schlüssel zur Befähigung von e-Health und AAL-AnwenderInnen?• Notfallerkennung mit AAL Systemen als Bots in sozialen Netzwerken• Evaluation des COgnitiven Medizinischen Systems COMES• Ethische Fragestellungen bei Entwicklung und Einsatz von Assistenztechnologien am Beispiel einer Geruchssensorik

10.30 Kaffeepause

11.00 Kurzvorstellung der Ausstellungsstände und Poster // Aula

11.30 Besichtigung der Ausstellungsstände und Poster // Foyer

12.15 Mittagspause

13.15 Vorträge — Teil 2 // Aula• Systematisierung technischer Unterstützungssysteme• AAL-Lösungen im realen Testumfeld• Technikakzeptanz bei SeniorInnen• IKT basiertes Toilettensystem

14.15 Kaffeepause

14.45 Besichtigung der Ausstellungsstände und Poster // Foyer

15.30 Vorträge — Teil 3 // Aula• Pflege und Betreuung a la Uber und AirBnB?• Die AAL Forschungswohnung und Living Lab der HS Kempten• Küchenassistenzroboter für SeniorInnen: Bedürfnisse, Machbarkeit, Akzeptanz

16.15 Austausch und Ausklang beim Buffet

OFFENER TEIL

13.30 Einführung in das Thema „Selbstbestimmtes Leben mit Technik“ // B2 05

14.15 Kaffepause und danach Teilnahme am regulären Tagungsprogramm

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Aula• Modulare horizontale Vernetzung eingebettet in eine Smart Service Welt Ralf Seepold, Natividad Martinez Madrid

Themen: Internet of Things, Digitalisierung, Intelligente Wohnung, Smart Home Stichworte: Vernetzung, Modularität, Smart Services

• E-Health Literacy – der Schlüssel zur Befähigung von e-Health und AAL-AnwenderInnen? Anna Hegedüs

Themen: User Experience, Usability und Ergonomie, Technikakzeptanz, Ethik und Recht Stichworte: Gesundheitskompetenz, Befähigung der NutzerInnen, e-Health, Technikakzeptanz

• Notfallerkennung mit ambienten Assistenzsystemen als Bots in sozialen Netzwerken Michael Bächle, Stephan Daurer, Andreas Judt, Tobias Mettler

Themen: Internet of Things, Digitalisierung, Intelligente Wohnung, Smart Home, User Experience, Usability und Ergonomie Stichworte: Assistenzsysteme, Notfallsituationen, ambiente Systeme, Kleinstrechner, Soziale Netzwerke, Bot-Technologien

• Evaluation des COgnitiven Medizinischen Systems COMES Stefanie Schmid, Petra Friedrich, Elke Ochsmann Themen: Pflegeinformationssysteme, Telemonitoring, User Experience, Usability und Ergonomie Stichworte: Telemedizin, Feldtest, SeniorInnen, Usability, Technikakzeptanz

• Ethische Fragestellungen bei Entwicklung und Einsatz von Assistenztechnologien am Beispiel einer Geruchssensorik Barbara Weber-Fiori, Maik Winter Themen: Technikakzeptanz, Ethik und Recht Stichworte: AAL, Ethik, Inkontinenz, Technikakzeptanz

09.15 —10.30 Uhr Vorträge — Teil 1

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6VORTRÄGE – TEIL 1

Aula – 09.15 Uhr

Modulare horizontale Vernetzung eingebettet in eine Smart Service WeltRalf Seepold (HTWG Konstanz), Natividad Martínez Madrid (Universität Reutlingen)

Kompetenzen, Technologien und Dienstleistungen haben modularen Charakter und sind gleichwohl schwerpunktbezogen in ihrem Kontext. Dieser Kontext kann Themenbereiche wie Regionalität, tech-nologische Aspekte und organisatorische Aspekte umfassen, die ihrerseits themenorientiert, tech-nisch oder organisatorisch klassifiziert sein können. Dementsprechend kann Modularität klassische Vernetzung oder auch Einbettung in eine Service Welt unterstützen, die digitale Infrastrukturen nutzt, sich darin vernetzt oder auch neue Strukturen schafft. Die technische Infrastruktur dient als Grundlage zum Aufbau eines Schichtenmodells, die schnittstellen-basierte Plattformen definiert und intelligente Dienstleistungen anbietet. Ziel des Vortrags ist die Vorstellung einer prinzipiellen Architektur und die Einordnung in eine Roadmap basierend auf den Arbeiten der Clusterinitiative Smart Home & Living Baden-Württemberg e.V..

Aula – 09.30 Uhr

E-Health Literacy – der Schlüssel zur Befähigung von e-Health und AAL-AnwenderInnen? Anna Hegedüs (Careum Forschung, Zürich)

Trotz der vielen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, scheitern viele neue Entwicklungen im Bereich der umgebungsunterstützenden Technologien am Zugang zum Markt. Es stellt sich vermehrt die Frage welche Voraussetzungen/Fähigkeiten die AnwenderInnen (aber auch die technischen Sys-teme) mit sich bringen müssen, um eine optimale Nutzung zu ermöglichen? Das Konzept der Gesund-heitskompetenz, vor allem im Umgang mit digitalen Medien (e-Health Literacy), bietet hier einen Lösungsansatz. Gesundheitskompetenz im Allgemeinen beschreibt die Fähigkeit, im Alltag Entschei-dungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Dazu braucht man das Wissen, die Kompetenzen und die Motivation, Gesundheitsinformationen zu finden, verstehen, beurteilen und umsetzen zu können. Werden digitale Medien/Technologien genutzt, um gesundheitskompetent zu leben, so nennt man das „Gesundheitskompetenz im Umgang mit digitalen Medien“. Der Vortrag dis-kutiert das Potenzial des eHLF zur Befähigung von AnwenderInnen von e-Health- und AAL-Technologien kritisch. Er basiert auf einem Projekt, das im Rahmen von Vorarbeiten zur Einführung der elektronischen Gesundheitsakte in einem Schweizer Kanton durchgeführt wurde.

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Aula – 09.45 Uhr

Notfallerkennung mit ambienten Assistenzsystemen als Bots in sozialen NetzwerkenMichael Bächle, Stephan Daurer, Andreas Judt (Duale Hochschule BW Ravensburg), Tobias Mettler (Universität St. Gallen)

Ambiente Assistenzsysteme sollen Menschen in ihren (erschwerten) Lebensumständen aktiv unterstützen. Besonders bei Personen mit erhöhtem Hilfebedarf müssen solche Systeme zuverlässig Notfallsituationen erkennen. Obwohl heutige, auf dem Markt verfügbare Lösungen relativ günstig zu haben sind, findet eine weite Verbreitung im häuslichen Umfeld aufgrund der fehlenden Akzeptanz, geschuldet der Größe der Geräte, der geringen Benutzbarkeit sowie der hohen technischen Hürden, nicht statt. Auch im klinisch/pflegerischen Umfeld sind solche Speziallösungen wegen der hohen Wartungs- und Integrations-kosten eher wenig verbreitet. Eine offene, kostengünstige Alternative stellt die Verwendung sozialer Netzwerke in Verbindung mit leistungsfähigen Kleinstrechnern dar. Mittels solcher Lösungen können Pflegende wie auch Familienangehörige ihre bestehenden sozialen Netzwerke für eine schnelle Benach-richtigung in Notfallsituationen oder für regelmäßige Kontrollen, unter Einhaltung der Privatsphäre, nutzen. Ein einfacher Weg soziale Netzwerke mit ambienten Assistenzsystemen zu vereinen, bietet hier-bei der Einsatz der Bot-Technologie. Der Vortrag stellt das Projekt „iCare“ vor, in dem ein Bot-basiertes Verfahren entwickelt und unter Realbedingungen evaluiert wurde.

Aula – 10.00 Uhr

Evaluation des COgnitiven MEdizinischen Systems COMES® bei SeniorenPetra Friedrich (Hochschule Kempten), Stefanie Schmid, Elke Ochsmann (Westfälische Hochschule Zwickau)

Der Vortrag stellt die Ergebnisse eines Feldtest vor, in dem die Usability und die Akzeptanz des tele-medizinischen Assistenzsystems COMES® bei SeniorInnen ohne technischen Hintergrund evaluiert wurde. Für den Feldtest wurden 20 ProbandInnen ab 65 Jahren, die keinen technischen Hintergrund hatten, akquiriert. Diese testeten das System sieben Tage lang, indem sie mind. einmal täglich ihre Vitalwerte ermittelten. Dafür wurde den Probanden während der Testwoche ein Messkit mit den erforderlichen Geräten (Smartphone, Blutdruckmessgerät, Schrittzähler und Personenwaage) bereitgestellt. Am Ende des Feldversuchs fand ein Interview statt, indem die TeilnehmerInnen über ihre Erfahrungen befragt wurden.

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Aula – 10.15 Uhr

Ethische Fragestellungen bei Entwicklung und Einsatz von Assistenztechnologien am Beispiel einer GeruchssensorikBarbara Weber-Fiori, Maik Winter (Hochschule Ravensburg-Weingarten)

Kontinenzstörungen verlaufen oftmals chronisch und sind gesellschaftlich nach wie vor tabuisiert sowie beispielsweise mit Scham- und Ekelgefühlen assoziiert. Die Inkontinenzversorgung hat in der stationären Langzeitpflege eine hohe Bedeutsamkeit. Rund 70 % der Bewohner*innen sind von Inkontinenz betroffen. Ein Viertel bis die Hälfte der Heimaufnahmen werden (in)direkt durch eine Inkontinenz verursacht und ca. ein Viertel der täglichen Arbeitszeit wird dafür aufgewendet. Das von 2013 – 2016 durchgeführte BMBF-finanzierte Verbundprojekt „SensOdor“ zielte darauf ab, ein differenziert einsetzbares Sensorsystem zu entwickeln, das als Körpergeruchssensor ausgelegt wurde. Durch die Detektion von Kot-und Uringerüchen und entsprechender Signalmeldung an Betroffene oder Pflegekräfte soll frühzeitig die Notwendigkeit von Hygienemaßnahmen zu erkennen sein, was bei z.B. Einschränkungen des Geruchssinns bzw. olfaktorischer Adaption (Gewöhnungseffekte) hilfreich sein kann. Die Technik soll letztendlich einen Beitrag leisten soziale Teilhabe von Betroffenen zu erhöhen, die Pflegequalität zu verbessern sowie Pflegekräfte zu ent-lasten. Eine Analyse der Anforderungen an eine zu entwickelnde Geruchssensorik sowie Fragen zu u.a. ethischen Aspekten ihres Einsatzes erfolgten im Mixed-Methods-Ansatz bei professionellen Pflegekräften mehrerer Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung. Es zeigt sich, dass einerseits die Inkontinenz-versorgung bei Bewohner*innen, die Unterstützungsbedarfe nicht selbst melden (können), durch einen Geruchsensor zeitnaher und bedarfsgerechter erfolgen könnte, andererseits stellt ein derartiger Einsatz auch einen Eingriff in die Selbstbestimmung und Autonomie von Bewohner*innen dar. Die zeitnahe Hand-lungsnotwendigkeit kann bei Pflegekräften zeitlichen und emotionalen Stress verursachen und ein Gefühl von Fremdbestimmung erzeugen, da es aufgrund einer grundsätzlich hohen Arbeitsdichte nicht immer möglich sein wird unmittelbar zu handeln. Auch eine strukturelle Reorganisation von Arbeitsabläufen könnte erforderlich werden.

VORTRÄGE – TEIL 1

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Aula

• Systematisierung technischer Unterstützungssysteme in den Bereichen Pflege, Teilhabeunterstützung und aktives Leben im Alter Christophe Kunze, Peter König

Themen: Gesundheitstechnik, Präventionstechnik, Assistenztechnologien, Rehabilitationstechnik, Pflegeinformationssysteme, Telemonitoring Stichworte: AAL, Gerontotechnik, Systematik

• AAL-Lösungen im realen Testumfeld – Evaluationsauszug der Testregion West-AAL Martin Pallauf, Manfred Kofler

Themen: Hausautomation, Gebäudetechnik, Intelligente Wohnung, Smart Home, User Experience, Usability und Ergonomie Stichworte: AAL-Lösungen, Evaluation, TAALXONOMY, West-AAL, Ambient Assisted Living

• Technikakzeptanz bei Senior/innen: Theorieübersicht und neue Wege in der Akzeptanzforschung Sabina Misoch, Cora Pauli, Esther Ruf Themen: Technikakzeptanz

• Erfahrungen aus der Entwicklung und von der ersten Erprobung eines IKT basierten Toilettensystems für ältere, zu Hause lebende Personen Paul Panek, Peter Mayer, Matteo Raffaelli, Arso Savanovic, Atilla Rist Themen: Gesundheitstechnik, Präventionstechnik, Assistenztechnologien, Rehabilitationstechnik, Hausautomation, Gebäudetechnik, Intelligente Wohnung, Smart Home, User Experience, Usability und Ergonomie Stichworte: AAL, Smart Home, Toilette, Hygiene

13.15 —14.15 Uhr Vorträge — Teil 2

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10VORTRÄGE – TEIL 2

Aula – 13.15 Uhr

Systematisierung technischer Unterstützungssysteme in den Bereichen Pflege, Teilhabeunterstützung und aktives Leben im AlterChristophe Kunze, Peter König (HS Furtwangen)

Unter dem Sammelbegriff aktives assistiertes Leben (AAL) werden Forschungsarbeiten zu vielfältigen Anwendungsfeldern technischer Unterstützung zusammengefasst, die Menschen mit Hilfebedarf im Alltag zu mehr Lebensqualität verhelfen sollen. Ausgehend von einem Universal Design-Ansatz und von ökonomischen Überlegungen werden dabei bewusst verschiedene Zielgruppen (Familien, Menschen mit Behinderungen, fitte ältere Menschen, Pflegebedürftige) gleichermaßen betrachtet. Eine wesentliche Problematik dieser Perspektive ist es, dass die Anwendungsfelder und Forschungs-aktivitäten dadurch schwer abgrenzbar sind, zwangsläufig Zielkonflikte entstehen und Anknüpfungs-punkte zu theoretischen Grundlagen aus den Bezugswissenschaften schwer herstellbar sind. Diese unzureichende Abgrenzung ist letztlich auch mit dafür verantwortlich, dass Entwicklungen seitens der Praxis oft nicht als bedarfsgerecht wahrgenommen werden und bisher nur in geringem Maße den Weg in die Anwendung gefunden haben. Einen Lösungsansatz dazu stellt die in diesem Vortrag vor-gestellte Strukturierung des Anwendungsfeldes AAL dar, die eine klarere Abgrenzung verschiedener Anwendungsfelder ermöglicht und Bezüge zu theoretischen Grundlagen im Bereich der Sozialen Ge-rontologie, der Pflege- und der Rehabilitationswissenschaft herstellt.

Aula – 13.30 Uhr

AAL-Lösungen im realen Testumfeld – Evaluationsauszug der Testregion West-AALMartin Pallauf (UMIT, Hall in Tirol), Manfred Kofler (Universität Innsbruck)

Ambient Assisted Living Lösungen (AAL-Lösungen) stellen einen wichtigen Beitrag zu einem aktiven, selbstbestimmten, sicheren und v.a. auch sozial integrierten Leben im Alter dar. Im Rahmen des Pro-jektes „West-AAL“ wird in über 70 Testhaushalten selbständiger älterer Personen in Tirol und Vorarlberg IKT-gestütztes Leben und Wohnen durch AAL-Lösungen über einen längeren Zeitraum aktiv getestet. Im Fokus stehen dabei nutzenorientierte, innovative Smart Home und Smart Service Lösungen, welche auf neuesten Informationstechnologien aufbauen und im betreuten und betreubaren Wohnen sowie im allgemein häuslichen Umfeld im Sinne der BewohnerInnen und BetreiberInnen eingesetzt werden. Im Projektverlauf wurde eine Evaluierungsstrategie entwickelt, die sowohl qualitative als auch quanti-tative Aspekte beinhaltet. Innerhalb dieses Methodenmixes wurden ausgewählte Aspekte der Lebens-qualität als Indikatoren berücksichtigt. Die Ergebnisdarstellung orientiert sich an den Anwendungsbe-reichen, Freizeit und Kultur, Information und Kommunikation, Gesundheit und Pflege, Wohnen und Gebäude, Sicherheit und Schutz. Der Vortrag präsentiert Auszüge der Evaluationsergebnisse.

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Aula – 13.45 Uhr

Technikakzeptanz bei Senior/innen: Theorieübersicht und neue Wege in der AkzeptanzforschungSabina Misoch, Cora Pauli, Esther Ruf (FH St. Gallen)

Die Nutzung von Technologien durch Senior/innen erweist sich als zunehmend relevant, sind doch technologische Hilfs- und Assistenzsysteme eine Möglichkeit, das längere selbständige Leben von älteren Menschen zu Hause zu ermöglichen. Die Nutzung von Technologien hängt stark von verschie-denen internen aber auch externen, technikbezogenen und rahmenden d.h. umweltbezogenen Faktoren ab, die bis heute noch nicht vollumfänglich erforscht sind. Dies gilt vor allem für die Technik-nutzung von älteren Personen, die im Zuge des demographischen Wandels zunehmend in den Fokus der Forschung rückt. Eine Untersuchung der wichtigsten Modelle und Theorien zur Technikakzeptanz zeigt, dass die vorhandenen Modelle, angewendet auf Senior/innen, jeweils deutliche Schwächen haben: Es fehlt beispielsweise bei den meisten der Faktor „Alter“ gänzlich. Der Vortrag stellt ein neues Technikakzeptanzmodell vor, welches unterschiedlichen Faktoren Rechnung trägt und nach verschie-denen Dimensionen differenziert (Alter, Gender, Gesundheit, ..) Im Rahmen von Living Labs partizipie-ren Senior/innen aktiv an der Entwicklung und Testung technischer Innovationen. Auf diese Weise können Akzeptanzprozesse und die dafür relevanten Faktoren und Einflussgrössen in der realweltlichen Erfahrung und Umgebung erforscht werden.

Aula – 14.00 Uhr

Erfahrungen aus der Entwicklung und von der ersten Erprobung eines IKT- basierten Toilettensystems für ältere, zu Hause lebende PersonenPaul Panek, Peter Mayer (TU Wien), Matteo Raffaelli (Synthema, Pisa), Atilla Rist (Clean Solution Kft, Debrecen), Arso Savanovic

Standardtoiletten erfüllen oft nicht die Bedürfnisse einer beträchtlichen Anzahl älterer Menschen und Personen mit Behinderungen. Das von der EU teilfinanzierte iToilet-Projekt zielt auf die Entwicklung und Erprobung eines neuen Typs von IKT-gestützten Toilettensystemen ab. Diese sollen die Autono-mie, Würde und Sicherheit älterer Menschen, die zu Hause leben, unterstützen. Methodisch startete das iToilet Projekt mit einer Erhebung der Anwenderanforderungen. Wichtigste Wünsche waren beidseitige abnehmbare Handläufe, Höhen- und Neigungsverstellung, Notfallerkennung und Einfach-heit der Verwendung. Parallel zur laufenden technischen Entwicklung wurden partizipative Design-Aktivitäten bei den Anwenderpartnern durchgeführt, um die Anwender kontinuierlich in Form eines transdisziplinären Designprozesses einzubeziehen und schnelle Rückmeldungen in Bezug auf frühe Prototypteile zu ermöglichen. Das Projekt arbeitet derzeit an der Fertigstellung der ersten Prototypen, die noch im Frühjahr 2017 erprobt werden sollen. Die Erfahrungen werden für die Neugestaltung eines verbesserten Prototyps verwendet, der Anfang 2018 im realen Alltagseinsatz getestet werden soll. Ein Überblick über die bis dahin gesammelten Erfahrungen wird in diesem Vortrag präsentiert werden.

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Aula• Pflege und Betreuung à la Uber und Airbnb – darf über Plattformen pflegen wer will? Ulrich Otto

Themen: Internet of Things, Digitalisierung Stichworte: Plattformvermittelte Dienstleistungen, on-demand-Dienstleistungen, sharing economy

• Die AAL Forschungswohnung und Living Lab der Hochschule Kempten Petra Friedrich, Johannes Zacher, Benjamin Gilde Themen: Hausautomation, Gebäudetechnik, Intelligente Wohnung, Smart Home Stichworte: AAL Living Lab, Assistenzsysteme, Smart Home, Anwendungsszenarien, Usability

• Küchenassistenzroboter für Seniorinnen und Senioren: Bedürfnisse, Machbarkeit und Akzeptanzfaktoren Silke Neumann, Heidrun Becker, Anja Kollmar, Sabina Misoch, Cora Pauli, Hans Doran, Salome Müller, Frank Hannich Themen: Technikakzeptanz, Ethik und Recht Stichworte: Ältere Menschen, Küche, Roboter, Technikakzeptanz

15.30 —16.15 Uhr Vorträge — Teil 3

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14VORTRÄGE – TEIL 3

Aula – 15.30 Uhr

Pflege und Betreuung à la Uber und Airbnb – darf über Plattformen pflegen wer will?Ulrich Otto (Careum Stiftung, Zürich)

Uber und Airbnb machen es mit benutzerfreundlichen Plattformen vor und boomen: Es wird für Private immer einfacher, sich zwischendurch als Dienstleister zu betätigen. Erste Anbieter tauchen nun auch in Pflege und Betreuung auf – mit grossen Versprechen: viel billiger als Profis, modern, flexibel, kunden-orientiert, angeblich streng ausgewählte oft qualifizierte Helfer. Transparenz, Qualifikation, Qualitäts-sicherung usw. sind zwar sehr unterschiedlich, aber offensichtlich treffen sie ein Bedürfnis von Anbie-tern UND Nachfragern. In diesem Zusammenhang widmet sich der Vortrag verschiedenen Fragen wie: welche Folgen hat die Uberisierung für das Ehrenamt oder die mühsam erkämpfte Professionalisierung? Braucht es Regulierung? Wie steht es um die Qualitätssicherung, Patientensicherheit und Konsumenten-schutz? Statt bekämpfen: was lässt sich von den neuen Angeboten lernen? Können die neuen Dienste eine Ergänzung der mixed economy of care werden? Statt kategorischer Abwehr sollten sie als Heraus-forderung ernstgenommen werden denn sie machen Defizite klar.

Aula – 15.45 Uhr

Die AAL Forschungswohnung und Living Lab der Hochschule KemptenPetra Friedrich, Johannes Zacher, Benjamin Gilde (Hochschule Kempten)

Für die Entwicklung und Etablierung von AAL-Lösungen sowie die Verbreitung dieser Assistenzlösungen in der Bevölkerung wie auch bei den Pflegedienstleistern wird derzeit eine Forschungswohnung an der Hochschule Kempten konzipiert und installiert. Die Wohnung wird nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik mit bereits verfügbaren und noch zu entwickelnden technischen Assistenz-systemen ausgestattet werden, welche den verschiedenen Anwendungsszenarien entsprechend Krank-heitsbildern und Hilfebedarfen der diversen Nutzergruppen angepasst werden. Dieser Vortrag wird die konkrete technische Ausstattung und die Möblierung im Zusammenhang einer altersgerechten Ausstattung beschreiben sowie verschiedene Anwendungsszenarien für die diversen Nutzergruppen abbilden. Erste Ergebnisse anwendungs- und kontextbezogener Untersuchungen verschiedener Assistenzsysteme werden ebenfalls dargestellt.

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Aula – 16.00 Uhr

Küchenassistenzroboter für Seniorinnen und Senioren: Bedürfnisse, Machbar-keit und AkzeptanzfaktorenSilke Neumann, Heidrun Becker, Anja Kollmar, Hans Doran, Salome Müller, Frank Hannich (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft), Sabina Misoch, Cora Pauli (FH St. Gallen)

Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts untersuchten Forschende der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und der FH St. Gallen verschiedene Fragestellungen, die das Arbeiten älterer Menschen in der Küche betreffen. Hauptziel der Studie war es festzustellen, ob ein Roboter-arm eine sinnvolle und wirtschaftlich machbare Unterstützung für ältere Menschen in der Küche sein könnte. Dazu wurden folgende Fragestellungen untersucht: Wie verändert sich die Bedeutung der Küche und des Kochens im Laufe des Lebens? Welche Einschränkungen erfahren ältere Menschen während der Küchenarbeiten? Unter welchen Bedingungen würden sie einen Roboterarm akzeptie-ren? Wie gross ist das Marktpotential und welche Marktzugänge wären erfolgsversprechend? Sind die Anforderungen der Personen und des Marktes technisch realisierbar? Die Teilnehmenden der Fokusgruppen wünschten sich insbesondere bei Tätigkeiten, die viel Kraft und Geschicklichkeit erfordern, die Mobilität betreffen und die unbeliebt und zeitaufwendig sind (z.B. Reinigungsarbeiten) Unterstützung. In der Fokusgruppe konnte eine grundsätzliche Offenheit und Technikbereitschaft festgestellt werden. Besonders Menschen mit starken Einschränkungen eignen sich hilfreiche Strate-gien an, um den Küchenalltag einfacher zu gestalten. Die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit und technischen Machbarkeit ergab, dass der Einbau eines Roboterarms in bestehende Küchen aufgrund der Kosten, der hohen Erwartungen der Nutzenden und der meist kleinen Küchen wenig erfolgver-sprechend ist. Für den Neubau altersgerechter Wohnungen könnte der Einbau von technischer Assis-tenz wie z.B. eines Roboterarms eher sinnvoll sein.

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Ausstellungen — ganztätig Foyer

AIS Medizintechnik Othmar Walser (AIS 24 Stunden Betreuung, Bregenz)

AIS pbw GmbH ist die marktführende, private Vermittlungsagentur für 24 Stunden Personenbetreuungs-kräfte in Österreich. Nebst der Bereitstellung von selbstständigen PersonenbetreuerInnen beinhaltet das Angebot auch die permanente Weiterbildung in einem firmeneigenen Schulungszentrum, sowie die weiterführende Beratung und Begleitung der PatientInnen und BetreuerInnen. AIS Medizintechnik ist eine neue Abteilung, um mittels Telemonitoringüberwachung und verbundenen Messgeräten (Oximeter, Blutdruck und Puls-Monitor, Thermometer, EKG usw.) die Übermittlung der Vitaldaten mit einem Telemedizin-GPRS-Modul bei häuslicher Pflege für chronische Krankheiten wie Hypertonie, Diabetes, Atem- und Herzinsuffizienz sowie bei künstlicher Ernährung an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte oder Ambulanten Pflegedienste zu ermöglichen. Die Patientenakte ist dank einer kryptier-ten Datenübermittlung via einem Server im EU Raum permanent auch mit mobilen Geräten aufrufbar. In Kooperation mit Huawei bietet AIS Medizintechnik auch mobile Überwachungs-und Monitoring-lösungen für Alters-und Pflegeheime an.

Anpassbare Sanitärtechnik – Innovative Hilfsmittel und ein kleiner Blick in die Zukunft: Das EU Projekt iToilet Atilla Rist (Clean Solution Kft, Debrecen), Matteo Raffaelli (Synthema, Pisa), Peter Mayer, Paul Panek

(TU Wien), Arso Savanovic,

Seit mehr als 10 Jahren widmen sich die Firmen Santis Kft (Ungarn) und attris – „anpassbare Sanitär-technik“ (Deutschland) qualitativ hochwertigen Pflegehilfsmitteln für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen bis hin zur Behinderung. Alle Hilfsmittel rund um den Sanitärbereich versuchen, den Nutzern und Nutzerinnen „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu verschaffen und geben ihnen ihre Bewegungs-freiheit, ihre Mobilität und Unabhängigkeit im Alltag soweit wie möglich zurück – für ein selbstbestimm-tes und eigenständiges Leben. Seit 2016 wird im europäischen Forschungsprojekt „iToilet“ gemeinsam mit Firmen aus Österreich, Slowenien und Italien an einem neuartigen modularen Toilettensystem zur Unterstützung älterer Menschen zu Hause gearbeitet. Am Ausstellungsstand wird über dieses iToilet-Projekt informiert und nach Möglichkeit auch Anschauungsmaterial des aktuellen iToilet Prototypen präsentiert.

baseCON Martina Wagner, Richard Binnig, Lionel Ketterer, Clemens Scherzinger (KUNDO xT GmbH, St. Georgen)

baseCON ist ein Wohn-Assistenzsystem. Es überwacht Sicherheit und Komfort im Haus oder in der Wohnung: Schlüssel eingesteckt? Fenster zu? Bügeleisen aus? Lüften oder heizen sinnvoll? Termin gemerkt? Ein Display neben der Haustür und wahlweise weitere im Wohnbereich signalisieren mit einem blinkenden Symbol und einem Hinweiston, was zu tun ist. Das entlastet die BewohnerInnen und gibt ihnen ein sicheres Gefühl. Zuhause verhindert das System Kontrollgänge und innere Unruhe, unterwegs genießt man das Gefühl, nichts vergessen zu haben.

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BRELOMATE 2: Spiele- und Kommunikationsplattform gegen soziale Isolation Gernot Rottermanner, Christian Gradl, Sabine Sommer, Jakob Doppler, Peter Judmaier (FH St. Pölten)

Gerade im fortgeschrittenen Alter ist die Gefahr von sozialer Isolation groß. Bedingt durch Lebens-ereignisse wie der Verlust der Partnerin/des Partners oder abrupte Änderungen der Lebens- und Wohnsituation, sind bereits zehn Prozent der 60- bis 69-jährigen und 17 Prozent der über 80-jährigen von Vereinsamung betroffen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, entwarf das interdisziplinäre Team an der FH St. Pölten im Vorgängerprojekt BRELOMATE 1 ein Unterhaltungs- und Kommunikati-onskonzept rund um das beliebte Kartenspiel „Schnapsen“ und testete anschließend erfolgreich den HiFi-Prototyp unter Laborbedingungen. Der Fokus lag dabei auf den Kernfeatures Videotelefonie und Kartenspiel sowie auf einer intuitiven Bedienbarkeit durch die Zielgruppe. Dazu kam ein User Cente-red Design Ansatz mit der direkten Einbindung der Zielgruppe zum Einsatz. Das aktuell laufende Folgeprojekt BRELOMATE 2 hat zum Ziel, die Anwendung hin zur Marktreife zu entwickeln und in einer Feldstudie zu testen. Die Spiele- und Kommunikationsplattform ist eine Multiscreen-Anwen-dung, welche durch die Kombination von Fernseher zur Darstellung und Tablet zur Interaktion eine Nutzung im gewohnten Wohnzimmer-Umfeld ermöglicht. Bei vorhandenem Fernseher benötigt Brelomate zusätzlich noch ein einfaches Tablet sowie eine kleine Android TV Box als Steuerungseinheit.

Connect Care – Zuhause in Würde alt werden Robert Heinze, Christoph Koller (connect care GmbH, Wien)

Bei Connect Care handelt es sich um ein System, welches automatisch und selbstständig Inaktivität erkennt und dann Angehörige mittels Smartphone-App informiert. Seitens der SeniorInnen ist kein Handeln (wie etwa das Drücken eines Notfallknopfes) notwendig. Das Connect Care System besteht in der aktuellen Basisversion aus der Monitoringeinheit in der Seniorenwohnung (Wohnungszentrale, Bewegungsmelder, Türkontakt, Schlüsselanhänger), der cloudbasierten Connect Care-Plattform und der Smartphone-App sowie dem Webinterface als Informations- und Interaktionsmedium für die Angehörigen. Das System ist modular aufgebaut und flexibel erweiterbar, kann somit auf Wohnungs-größe, Mobilität und Bedürfnisse der SeniorInnen angepasst werden. Wir betrachten Connect Care als disruptives Produkt, welches mittelfristig als Alternative oder Ergänzung zum „lästigen Notfall-armband“ gesehen werden soll. Im Zuge dieser Ausstellung sollen einerseits das Connect Care System sowie die bereits gemachten Erfahrungen vorgestellt, als auch ein Ausblick in die Zukunft gegeben und Entwicklungsmöglichkeiten sowie Einsatzmöglichkeiten diskutiert werden.

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Das CoKeTT Zentrum, Hochschule Kempten Petra Friedrich, Bernhard Wolf (Hochschule Kempten)

CoKeTT ist ein Test- und Trainingszentrum bzw. Living Lab für altersgerechte Produkte und Lösungen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elek-tronik der TU München und steht für COMES® Kempten Test- und Trainingszentrum. Forschungsthemen sind die Bereiche Home Care mit dem Schwerpunkt telemedizinische Assistenzsysteme, telematische Rehabilitation, Wohnen und Smart Home sowie die assistive Mobilität. Auf dem uDay soll die mobile Diagnose- und Therapieplattform COMES® mit den Nutzungsmöglichkeiten für PatientInnen, Ärz-tinnen und Ärzte bei verschiedenen Indikationen vorgestellt werden, welche die Besucherinnen und Besucher direkt testen und erproben können. Auch werden innovative Therapiekonzepte wie z.B. „Blutdrucksenken mit Musik“ gezeigt, welche auf den individualisierbaren Interventionsmöglichkeiten von COMES® beruhen. Am Stand können die im Poster „Assistenzsysteme für Gesundheit und Gene-rationen“ vorgestellten Projektbeispiele als hands-on praktisch erlebt und nachvollzogen werden.

Der wobbler – ein Trainingsgerät zur Unterstützung ihrer Gesundheit!Heinz Sitter, Wolfgang Krammer (wobX GmbH, Maria Elend)

In unserer Jugend führen wir komplexe Bewegungsabläufe ganz einfach und natürlich aus. Je älter wir werden desto schwächer und unbeweglicher werden wir. „Plötzlich“ haben wir Schwierigkeiten beim Aussteigen aus der Badewanne, dem Socken anziehen oder beim Zubinden der Schuhbänder. Viele Zivilisationskrankheiten wie Rücken- und andere Gelenks-Probleme, Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Diabetes etc. sind häufig die Folge von Bewegungsmangel. Der wobbler kann einen wertvollen Beitrag zum Aufbau und zur Erhaltung der Beweglichkeit und Stabilität bis ins hohe Alter leisten. Es handelt sich um ein einfaches aber wirksames Trainingsgerät, welches mittels des paten-tierten Antriebes die natürlichen Bewegungen des menschlichen Körpers simuliert. Dabei werden die Muskeln und Gelenke des Bewegungsapparates mobilisiert und gestärkt. Verspannungen klingen rasch ab und die Durchblutung wird enorm angeregt. Schmerzfreies Bewegen wird wieder möglich und das Wohlbefinden gesteigert. Je nach Anwendung kann man den Ober- bzw. Unterkörper trainieren.

Emma – die flexible Lebensassistenz Johanna Ludwig, Jakob Hatzl (exthex GmbH, Graz)

Emma – die flexible Lebensassistenz verbessert die Lebensqualität daheim und unterwegs, erhält die Unabhängigkeit im Alter und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung. Indivi-duell kombinierbare und speziellen Bedürfnissen angepasste Unterstützungsmodule – von allgemei-nen Hilfestellungen im Alltag über Sicherheitsfunktionen zu Hause bis hin zur Einbindung von Familie und Freunden – decken alle wichtigen Lebensbereiche ab und können via Smartphone und Tablet einfach bedient werden. Über das Emma Service Portal bieten Dienstleister auf spezielle Zielgruppen

AUSSTELLUNGEN

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abgestimmte Leistungen an, die über die Unterstützungsmodule auf einfache Weise in Anspruch genommen werden können. Die Integration von Smart-Home-Komponenten erweitert den Aktions-raum der Unterstützungsmodule und ermöglicht intelligentes Wohnen für Sicherheit und Komfort in den eigenen vier Wänden – einfach nachrüstbar in bestehenden Wohnumgebungen.

fearless Life Comfort System Rainer Planinc, Michael Brandstötter, Martin Kampel (CogVis GmbH, Wien)

Das System ist durch den demographischen Wandel motiviert, welcher die Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt. Stürze stellen ein immenses Risiko dar. 30% der Personen die älter als 65 Jahre alt sind, stürzen mindestens einmal im Jahr. Die Konsequenzen sind fatal – die Behandlungs-dauer hängt direkt davon ab, wie lange gestürzte Personen auf dem Boden liegen. Bestehende Tech-nologien basieren oft auf Beschleunigungssensoren, welche einen Aufprall erkennen. Nachdem ältere Personen jedoch sehr oft langsam stürzen, bieten diese nicht ausreichend Schutz. Auch andere Tech-nologien wie drucksensitive Matten oder das Notrufarmband bieten nur begrenzt Schutz, da sie ent-weder räumlich begrenzt sind oder die Interaktion der gestürzten Person erfordern. Mit Hilfe der in fearless eingesetzten 3D Sensoren jedoch können beliebige Stürze zuverlässig detektiert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Modellierung des Verhaltens älterer Personen, da eine schleichende Veränderung des täglichen Tagesablaufes und der Mobilität auf frühe Stadien von Erkrankungen hin-deuten kann (z.B. Demenz). Neben einer automatischen Lichtsteuerung ermöglicht das System die Erfassung der Aktivitäten der jeweiligen Personen, aus denen dann ein Mobilitätsmodell erstellt werden kann. Veränderungen im Tagesablauf werden festgestellt und Risiken der Sturzgefährdung ermittelt.

Intelligente, textile Helfer in der Pflege Thomas Fröis (Texible GmbH, Hohenems)

Der demografische Wandel in unserer Gesellschaft hat einen Anstieg an pflegebedürftigen Personen zur Folge. In entsprechendem Maße müssen daher auch die Kapazitäten in den Pflegeeinrichtungen erhöht werden. Bereits heute stellt der Mangel an Pflegekräften ein großes Problem dar. Durch diesen Fachkräftemangel sind technische Lösungen, welche den Pflegealltag unterstützen und erleichtern, sehr gefragt. Eine besonders wichtige Rolle werden hierbei Sensortextilien einnehmen, die für eine umfassende PatientInnenüberwachung verwendet werden können und wertvolle Daten über den Gesundheitszustand der PatientInnen liefern. Sensortextilien, wie beispielsweise automatisch alarmie-rende Sturzmatten, haben den Weg in diese Richtung bereits geebnet. Weitere sensorische Lösungen, wie Cubile und Wisbi, werden bald auf dem Markt erhältlich sein und als eine ideale Unterstützung im Pflegealltag dienen. Diese textilen Helfer werden nicht nur zur notwendigen Effizienzsteigerung in der Pflege führen, sondern auch die Lebensqualität der betroffenen Personen erheblich steigern.

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Recover – Medical Care Lighting System Bernhard Stampfer, Melanie Egger (XAL GmbH, Graz)

Der international tätige Leuchten-Konzern XAL wird auf dem uDay XV am 22.06.2017 die Wand-Leuchte RECOVER ausstellen. RECOVER ist eine innovative Pflege- und PatientInnenzimmer-Leuchte die die komplette tageszeitliche Lichtdynamik in den Raum bringt. Vom Morgengrauen und der Dämmerung über Sonnenaufgang, Vormittagslicht, hellem Tageslicht, bis zu warmem Nachmittags-Licht, Sonnen-untergang, Abendrot und blauer Stunde werden alle Farbtemperaturen und Intensitäten nachgebildet. Somit wird nicht nur die innere Uhr der PatientInnen unterstützt, sondern auch der Tagesverlauf emotio-nal erlebbar und diese positive Stimmung wirkt aktivierend und genesungsfördernd. „RECOVER – wieder gesund werden“

Schlaf als Brücke für mehr GesundheitGünther W. Amann-Jennson, Mathias Baur (SAMINA GmbH, Dornbirn)

Mehr als 50 % der Menschen über 65 Jahren klagen über einen schlechten Schlaf. Erholsamer und regenerativer Schlaf ist allerdings eine unabdingbare Voraussetzung für unsere Gesundheit und eine hohe Lebensqualität. Besonders auch im Alter. Ein schlechter Schlaf führt nicht nur zu Müdigkeit, sondern mindert auch die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Depressionen und andere gesund-heitlichen Beschwerden sind oftmals die Folge. Gesunder Schlaf stellt daher ein großes Einsatzgebiet für AAL-Lösungen dar. Das Konzept des SAMINA Schlafsystems® setzt genau hier an. Die Komponen-ten des Systems sind perfekt aufeinander abgestimmt und unterstützen auf Basis jeglicher orthopädi-scher Grundlagen die optimale Lagerung des Körpers im Liegen. Maximaler regenerativer und gesunder Schlaf wird dadurch ermöglicht.

Sicherheit für intelligente HäuserMartin Drahansky (TU Brünn), Torsten Meister (Touchless Biometric Systems AG, Pfäffikon)

Im Rahmen dieser Ausstellung werden u.a. folgende Fragen zu industriellen Lösungen für intelligente Häuser und/oder Haushalte beantwortet: Wie erfolgt die Konfiguration bzw. die Anlernung der Wech-selbeziehung von Sensoren und Aktoren in der Hausautomatisierung? Auf welcher Technik (z.B. Kabel-verbindung oder drahtlose Verbindung) setzt die Verbindung zwischen Sensoren, Aktuatoren und der Steuerzentrale (Server) auf? Wie wird die Sicherheit von drahtlosen Verbindungen zwischen einzelnen Elementen des intelligenten Hauses und die Sicherheit der Steuerzentrale (Server), die oft zum Internet verbunden wird, gewährleistet. Welche Möglichkeiten der Authentifizierung der Benutzerinnen und Benutzer im Haus oder via externer Verbindung gibt es? Eine Demonstration erfolgt mittels biometri-scher Zutrittskontrolle der Firma Touchless Biometric Systems und dessen Einbindung in das ‚wibutler‘ Smarthome-System der Firma iEXERGY.

AUSSTELLUNGEN

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Poster — ganztägig Gang zur Aula

AALiving Lab@home: Aufbau einer natürlichen Testumgebung für AAL-Innovationen in der OstschweizStephanie Lehmann, Cora Pauli, Sabina Misoch (FH St. Gallen)

Der demographische Wandel, zusammen mit einer abnehmenden Ärztedichte und Versorgungseng-pässen nicht nur in ländlichen Regionen, erfordert neue technische Innovationen, damit Senior/innen länger im eigenen häuslichen Umfeld bleiben können. Technologische Innovationen können hierfür nur bei vorhandener Akzeptanz und Umsetzbarkeit zielgerecht eingesetzt werden und Nutzeneffekte generieren. Die niederschwellige Erprobung von neuer Technik im Lebensalltag der Nutzer/innen ermöglicht es Berührungsängste abzubauen, Produkte an tatsächliche Bedürfnisse der Senior/innen anzupassen und Unterstützung vor Ort zu leisten. Das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum „Alter“ der Fachhochschule St. Gallen baut in der Ostschweiz ein Living Lab auf, welches 20 Privathaushalte um-fasst. Ziel des Projektes AALiving Lab@home ist es, eine technische Innovation nicht in einer zeitlich begrenzten und künstlichen Labor-Situation zu testen, sondern in der alltäglichen, realen häuslichen Umgebung der Senioren/innen. Die Endnutzer/innen (ältere Menschen und ihre Angehörige) sollen somit frühzeitig und auf partizipativer Basis bei der Entwicklung einer technischen Innovation mitwir-ken, um diese an ihre tatsächlichen Bedürfnisse anzupassen. Weiters können im Rahmen dieses Living Labs grundsätzliche Prozesse der Technikaneignung und -akzeptanz erforscht werden.

Allgemeines Modell der IKOA Living labs Sabina Misoch, Beda Meienberger, Cora Pauli, Stephanie Lehmann, Sebastian Wörwag (FH St. Gallen)

Ein Living Lab (LL) wird vom IKOA definiert als „belebtes Labor“ und bezeichnet die Testung von Produkten und Innovationen in den realen Lebensumgebungen der Menschen (Wohnung, Haus). Im Fokus stehen dabei Privathaushalte von Menschen 60+, in denen, wissenschaftlich begleitet durch das IKOA, die Testungen von AAL-Innovationen durchgeführt werden. Diese Testungen unterscheiden sich nach verschiedenen Kriterien, z.B. zu testende Innovation, Zeitperiode der Testung, Fokus der Testung, Zielgruppe der Testung, Ziel der Testung, etc. Unterschieden werden dabei zwei Prinzipien: Einmal die Testung einer Innovation zu einem Zeitpunkt sowie Paralleltestungen: Implementation mehrerer Innovationen (mind. zwei) in einem LL-Haushalt und Testung dieser Produkte oder Services zur gleichen Zeit. In Bezug auf die EndanwenderInnen werden verschiedene Distinktionskriterien (z.B. Alter, Geschlecht, kulturelle Identität, Bildungsgrad, etc.) verwendet. Das Living Lab Modell des IKOA zeichnet sich durch die Anwendung von partizipativen Forschungsmethoden und Mixed Methods sowie der Beforschung von Privathaushalten aus. Aktuelle Projekte des IKOA mit diesem Living Lab Ansatz sind u.a.: BREF AALivingLab@home und AGE-NT.

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Assistenzsysteme für Gesundheit und Generationen – Erfahrungen aus dem AAL Anwendungszentrum CoKeTT Petra Friedrich, Dominik Fuchs, Martin Knauer, (Hochschule Kempten) Kai Hinderer, Michael Hinderer, Bernhard Wolf (TU München)

CoKeTT ist ein Test- und Trainingszentrum bzw. Living Lab für altersgerechte Produkte und Lösungen. Mit Hilfe technischer Assistenzsysteme wird im Alter ein längeres Leben zu Hause ermöglicht. Dazu werden alle Lebensbereiche, von der Gesundheit, dem Wohnen, der Mobilität, der Arbeitswelt bis hin zur sozialen Interaktion mit einbezogen. CoKeTT verfolgt das Ziel, die an der TU München entwickelten Systeme in Zusammenarbeit mit bestehenden und neuen Anwenderkollektiven auf seine praktische Ver-wendungsfähigkeit zu testen. Im CoKeTT-Zentrum können praxisorientierte Therapiemanagementsys-teme für die Befindlichkeitsstörungen Diabetes, Adipositas, Herz-Kreislauf-Krankheiten, psychosoma-tische Erkrankungen und rehabilitative Maßnahmen sowie Mobilitätskonzepte erprobt werden. MöglicheAnwenderInnen können zusammen mit CoKeTT entsprechende Erprobungsszenarien entwickeln, be-stehende Ausstattungen fortschreiben oder auch neue Diagnose- und Therapiesysteme vor Ort testen. Dieser Beitrag zeigt ausgewählte Beispiele aus der angewandten Forschung und Praxis und gibt einen Überblick heutiger und zukünftiger Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben zu Hause.

Barrierefreier Tourismusraum Bodensee Hans-Peter Hutter, Alireza Darvishy (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften)

Das Poster beschreibt das geplante Projekt „Barrierefreier Tourismusraum Bodensee“, das im Rahmen des IBH Living Labs AAL durchgeführt wird. Das Projekt befasst sich spezifisch mit dem Abbau von Barrieren für Feriengäste mit leichtem oder mittlerem Assistenzbedarf, die im Bodenseeraum Urlaub machen wollen. Dabei wird der gesamte Reiseablauf betrachtet, angefangen bei der Festlegung des Urlaubsziels bzw. der Feriendestination, über die Planung, Anreise sowie den Aufenthalt des Ferien-gastes samt Freizeitaktivitäten bis hin zur Rückreise und allfälligen Abrechnung mit Krankenkassen und Versicherungen. Im Rahmen des Projekts werden die verschiedenen Barrieren identifiziert und die verfügbaren Assistenztechnologien und -Services zur Überwindung dieser Barrieren evaluiert. Dazu werden sogenannte Hotel-Living-Labs rund um den Bodensee mit den identifizierten Assistenztechno-logien und -Services ausgestattet, in denen die Feriengäste mit Assistenzbedarf diese ausprobieren und wissenschaftlich begleitet evaluieren können.

Bedürfnislandschaft älterer zu Hause lebender Menschen Dorothea Erharter (ZIMD – Zentrum für Interaktion, Medien & soziale Diversität, Wien)

Im Rahmen eines Forschungsprojekts des ZIMD mit ÖIAT und B-NK wurden in einer Cultural Probe Studie die Bedürfnisse älterer, zu Hause lebender Menschen (60+) in Österreich erforscht. Die Testper-sonen dokumentierten ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ärgernisse und lieferten zahlreiche Anknüp-fungspunkte, in welchen Bereichen zuhause lebende ältere Menschen Unterstützung benötigen. Die dominierenden Themen waren hierbei Unterstützung im Haushalt, Medizinisches, Gartenarbeit sowie soziale Kontakte und Familie.

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Das IBH Living Lab AAL stellt sich vor Isabella Hämmerle, Guido Kempter, Tobias Werner, Verena Lechner (FH Vorarlberg, Dornbirn)

Das Projekt IBH Living Lab AAL zielt darauf ab, die Lebensqualität von Personen mit potentiellem oder bereits eingetretenem Assistenzbedarf in der Bodenseeregion durch umgebungsunterstützende Technologien (AAL-Technologien) zu steigern bzw. aufrecht zu erhalten und den regionalen Sozial- und Wirtschaftsraum attraktiv zu gestalten. Da es nach wie vor eine Reihe von Barrieren gibt, die einen breiten Einsatz von AAL-Technologien und eine erfolgreiche Marktdurchdringung verhindern, ermit-telt und analysiert das Konsortium (12 Hochschulen, 21 Praxispartner) Benutzer-, Technik-, Netzwerk- und Marktbarrieren für AAL-Lösungen und entwickelt gezielte Maßnahmen zum nachhaltigen Abbau dieser Barrieren. In drei Vertiefungsprojekten beschäftigen sich kleinere Forschungsgruppen mit ausgewählten Thematiken (z.B. Barrierefreier Tourismusraum Bodensee) und setzen AAL-Lösungen in sogenannten Living Labs ein. Dadurch ist der Einsatz der AAL-Technologien unter realen Bedingungen mit Einbezug der EndnuzterInnen und Erfassung und Berücksichtigung derer Bedürfnisse möglich.

Emma - die flexible Lebensassistenz Johanna Ludwig, Jakob Hatzl (exthex GmbH, Graz)

Emma – die flexible Lebensassistenz verbessert die Lebensqualität daheim und unterwegs, erhält die Unabhängigkeit im Alter und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung. Individuell kombinierbare und speziellen Bedürfnissen angepasste Unterstützungsmodule – von allgemeinen Hilfestellungen im Alltag über Sicherheitsfunktionen zu Hause bis hin zur Einbindung von Familie und Freunden – decken alle wichtigen Lebensbereiche ab und können via Smartphone und Tablet einfach bedient werden. Über das Emma Service Portal bieten Dienstleister auf spezielle Zielgruppen abgestimmte Leistungen an, die über die Unterstützungsmodule auf einfache Weise in Anspruch genommen werden können. Die Integration von Smart-Home-Komponenten erweitert den Aktionsraum der Unterstützungsmodule und ermöglicht intelligentes Wohnen für Sicherheit und Komfort in den eigenen vier Wänden – einfach nachrüstbar in bestehenden Wohnumgebungen.

Goldene Zeiten für silberne Technologie – Awareness in der Zielgruppe Carlotta Victoria Shirin Peterko, Stephan Schlögl (Management Center Innsbruck)

Unsere Arbeit beschäftigt sich mit der Frage inwieweit älteren Personen das Vorhandensein verschie-dener Technologien, insbesondere altersunterstützender Assistenzsysteme, bewusst ist und wie sie generell diesen gegenüber eingestellt sind. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Technolo-gien entwickelt, die vor allem der Zielgruppe der älteren Personen dabei helfen soll, ihr tägliches Leben besser zu bestreiten. Um das Potential dieser sogenannten Ambient Assisted Living (AAL) Lösungen für diese Altersgruppe weiter zu maximieren ist das Verständnis, wie die potentiellen End-nutzerInnen diesbezügliche Produkte wahrnehmen und in weiterer Folge nutzen würden, von essenti-eller Bedeutung. Dazu wurden Interviews mit zehn der Zielgruppe angehörigen AnwenderInnen im Alter zwischen 67 und 87 Jahren durchgeführt und analysiert. Die Ergebnisse unserer Untersuchung

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zeigen, dass die meisten der befragten Personen generell positiv gegenüber Technologie eingestellt sind. Unter AAL können sie sich allerdings nichts Genaueres vorstellen und betrachten entsprechende Lösungen für sich selbst meist als noch nicht wirklich relevant. Die Meinung unserer TeilnehmerInnen war stark von ihrem individuellen Vorwissen und ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Technologie während der Berufstätigkeit geprägt. Hier wurden oft die fehlende altersgerechte Bedienung, die vor-herrschende Unsicherheit im generellen Umgang mit Computertechnologie, sowie ein mittlerweile eingeschränkter gesundheitlicher Zustand als Herausforderung für das zukünftige Verwenden von AAL Lösungen genannt.

icarecoops - Entwicklung einer Internetplattform für Seniorengenossenschaften in Europa Verena Biehl, Andrea Glässel, Andrea Kofler, Johannes Burger, Heidrun Becker (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften)

Die internetbasierte Plattform iCareCoops soll zukünftig Seniorengenossenschaften in Europa in der Gründung, Durchführung, im Austausch von Informationen, Dienstleistungen und in der Kommunika-tion unterstützen. Die iCareCoops Projektpartner untersuchen gemeinsam geeignete Strukturen von Genossenschaften für die Versorgung älterer Menschen, sie entwickeln eine webbasierte Plattform, Apps und einen AAL-Solution-Selector, welcher passende Produkte für Seniorinnen und Senioren aus-wählt.

Lessons learned zur Planung und Durchführung der Testregion West-AAL Kristina Förster, Manfred Kofler, Nesrin Ates, Felix Piazolo (Universität Innsbruck), Tobias Werner, Isabella Hämmerle (FH Vorarlberg) Thomas Fuxreiter (AIT, Wien) Martin Pallauf (UMIT, Hall in Tirol)

Active Assisted Living Lösungen (AAL-Lösungen) stehen im Fokus von zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen Markt-eintritt der Lösungen ist dabei ein umfassender Praxistest. AAL-Testregionen stellen eine bedeutsame Maßnahme dar, den Praxiseinsatz von AAL Lösungen im tatsächlichen Nutzungsumfeld zu erproben und die generelle Alltagstauglichkeit derartiger Lösungen zu testen. Sie bieten die Möglichkeit, die Lösungen auf Interoperabilität mit anderen Smart Home – Smart Service Technologien zu untersuchen und relevante Technik-Service Kombinationen zu identifizieren. Das Projekt „West-AAL“ ist ein Beispiel für eine solche AAL-Testregion. Hier wurden AAL-Technologiebündel über einen Testzeitraum von eineinhalb Jahren hinweg in verschiedenen Testsettings eingesetzt und getestet. Das Poster skizziert die Planung und den Ablauf der drei zentralen Projektbereiche technische Interoperabilität, technische und organisatorische Implementierung der Lösungen in die Testhaushalte sowie die Evaluierung. Durch die Darstellung dieser Inhalte soll aufgezeigt werden, welche Erfahrungswerte aus dem Projekt West-AAL resultieren und welche Planungsinhalte für die Umsetzung einer derartigen Testregion zu beachten sind.

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LIFTKAR mobile Treppensteig-Lösungen für Treppen und Wege SANO Transportgeräte GmbH, Lichtenberg bei Linz

Vorteile dieser mobilen, nicht montierten Transportgeräte sind Arbeitserleichterung und Mobilität. SANO Transportgeräte GmbH bietet als Hersteller mit den Modellen LIFTKAR PT Treppensteiger und LIFTKAR PTR Treppenraupe einen einfachen und sicheren Transport beim gemeinsamen Unterwegs-Sein. Die Geräte sind personengeführt und können auch im Pkw mitgenommen werden.

Modulares Assistenzsystem zur Unterstützung der Tagesstruktur dementer Personen Patrick Jost (FH Vorarlberg), Katrin Tanzer (Bartenbach GmbH, Aldrans), Quirino Nardin (Intefox GmbH, Dornbirn), Josef Marksteiner (Tirol Kliniken GmbH, Hall in Tirol), Tom Ulmer (FH St. Gallen), Anna Jörger (CURAVIVA Schweiz, Bern), Beat Sauter (EMT Schweiz, Triboltingen), Elena Vanzo (apollis OHG, Bozen)

Das Projekt GREAT zielt darauf ab, ältere Menschen mit Demenz über die Gefühlsebene auf eine neue bzw. wechselnde Handlung vorzubereiten. Mit intelligent automatisierten modularen Raumstimmun-gen, die Licht, Schall und Geruchskomponenten beinhalten, soll es gelingen, ein jeweils passendes Raumambiente zu erzeugen, welches Demenzerkrankte und deren Pflegende und Angehörige auf ihre Tagesaktivitäten strukturiert vorbereitet.

Qualitätsprüfung von Lichtquellen für Haushalte Martin Drahansky, Jitka Mohelnikova, Michal Dvorak, Radim Luza (TU Brünn), Guido Kempter, Walter Ritter, Andreas Künz (FH Vorarlberg)

Die Qualität der Raumbeleuchtung ist nicht nur wichtig für eine ausreichende Sehleistung, sondern auch maßgeblich verantwortlich für den zirkadianen Biorhythmus von Menschen. Für ältere Menschen gelten sehr viel höhere Anforderungen als für jüngere Personen, um deren Leistungsfähigkeit am Tag und Schlafqualität in der Nacht zu sichern. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, für die Be-leuchtung von Wohnräumen älterer Menschen auf die Qualitätskriterien der Leuchtmittel zu achten. Als Grundlage für eine benutzerorientierte Lichtplanung wurden insgesamt 53 auf dem Markt verfüg-bare Lichtquellen, die zur Verwendung in privaten Haushalten geeignet sind, geprüft. In einer abge-schirmten Prüfkammer wurden sowohl physikalische Parameter wie z.B. Beleuchtungsstärke, Leucht-dichte, Farbtemperatur, Flimmercharakteristik, Kontrast, Spektralverteilung und Temperaturentwick-lung, als auch subjektive Eindrücke, wie z.B. Lesefähigkeit, Farb- und Kontrastwahrnehmung, analysiert. Das Poster präsentiert einen Auszug der Ergebnisse.

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Usability-Aspekte bei der Gestaltung mobiler Nutzeroberflächen für technik-distanzierte ältere NutzerInnen Mara Friedrich, Ramazan Gündogdu, Christophe Kunze (Hochschule Furtwangen)

Im Projekt SONIANetz wird die Nutzung digitaler Informationstechnologien im Rahmen sozialraum-orientierter Versorgungskonzepte (Quartiersmanagement) untersucht. Im Rahmen des Projekts wird eine App zur Förderung sozialer Interaktion im Quartier entwickelt, die älteren Menschen ohne Tech-nikvorerfahrungen einen einfachen Zugang zu digitalen Kommunikationsangeboten bieten soll. Für die Entwicklung altersgerechter Applikationen gibt es zahlreiche Gestaltungshinweise bezüglich Nutzeroberflächengestaltung. Die darin enthaltenen Empfehlungen stehen allerdings oftmals im Widerspruch zu den Empfehlungen der aktuellen Design Guidelines der mobilen Plattformen. Dies kann beim gemeinsamen Gebrauch von speziell gestalteten Apps und Standardapplikationen (z.B. Instant Messaging) zu Verwirrung führen und steht dem Ziel der Vermittlung von Techniknutzungs-kompetenzen entgegen. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht, inwiefern aktuelle Gestaltungsrichtlinien (z.B. Flat Design) im Vergleich zu speziell gestalteten Ober-flächen für verschiedene Interaktionsaufgaben (z.B. swipen, scrollen, Menünavigation) zu Nutzungs-barrieren führen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mit geringen Abwandlungen der aktuellen Design Guidelines der Betriebssysteme eine gute Nutzungsfähigkeit für SeniorInnen möglich ist.

Wenn Angehörige weiter entfernt leben – Technik eröffnet Chancen für Distance Caregiving, ist aber nicht schon die Lösung Ulrich Otto, Iren Bischofberger, Karin van Holten (Careum Stiftung, Zürich), Birgit Kramer, Annette Franke (Evangelische Hochschule Ludwigsburg)

Bald sind 500.000 ÖsterreicherInnen pflegebedürftig – und jedes Jahr werden es 10.000 mehr. Aber Angehörige vor Ort werden immer mehr zur knappen Ressource. Falls überhaupt vorhanden, leben sie immer häufiger weit entfernt (v.a. Kinder). Distanz erschwert familiäre Pflegeunterstützung. Distance Caregiving (DiCa) ist eine neue Herausforderung für die Gesellschaft, die Angehörigen und deren Arbeitgeber. Ein gesellschaftliches Ziel ist es, Distance-Caregiving-Beiträge im Rahmen von Vor-Ort-Sorgegemeinschaften systematisch mit einzubeziehen und zugleich die o.g. Vereinbarkeit zu stärken, um den Verbleib entfernt lebender Angehöriger möglichst lange im gewünschen Umfeld zu ermögli-chen. Die meist mit „Pflege“ verstandenden Handreichungen oder körpernahe Hilfen können „Distance Caregivers“ nicht leisten. Aber viele andere Unterstützungsformen mittels technikgestützter Hilfsmittel können vor Ort als auch auf Distanz geleistet werden – sowohl Zuwendung, persönliche Stärkung als auch Management- und tangible Hilfen. Die besonderen Herausforderungen auf den Ebenen Bezie-hungsgestaltung, Sachthemen sowie work&Care oder Kollaborationsgestaltung müssen gemeistert werden, sonst führt das zu negativen Folgen bei Gepflegten, Angehörigen und Arbeitgebern. Das Poster berichtet über erste Ergebnisse eines binationalen F+E-Projekts (gefördert durch BMBF-Silqua).

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WeTakeCare – ein computergestützes Trainingsprogramm für ältere Menschen Silke Neumann, Heidrun Becker (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften)

Für die Mehrzahl der SeniorInnen ist es wichtig, dass sie trotz erster körperlicher Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens selbstständig bleiben. Im EU-Projekt „WeTakeCare“ wird ein interaktives Computerprogramm entwickelt, welches das Training von Fitness- und Alltagsaktivitäten auf Basis der Microsoft Kinect Bewegungserkennung ermöglicht und Betroffene wie Angehörige durch Informationen und Vernetzung mit anderen unterstützt. Ziel des Programms ist es, dass ältere, leicht bis moderat körperlich eingeschränkte Personen weiterhin in ihrem Alltag unabhängig bleiben. Folgende Alltagsaktivitäten sollen durch das Programm unterstützt werden: Gehen und Treppenstei-gen, Anziehen, Aufstehen von einem Stuhl, ergonomisches Bewegen und Tragen, Einkaufen, Essen zubereiten usw. Die Teilnehmenden der Fokusgruppen wünschten sich neben anspruchsvollen Be-wegungsspielen auch hilfreiche Information über Kompensationsstrategien und Hilfsmittel. In Projekt-phase II wurden aktivierende und funktionserhaltende Spiele, sowie ein seniorengerechtes Interface mit Informationen über Sicherheit im Alltag, Hilfsmittel und Strategien, Gesundheit usw. entwickelt. Es folgte die Testung eines Prototypen durch die Zielgruppe während drei Monaten zuhause. Dabei wurden die Auswirkungen auf die körperliche Fitness, die Ausführung von Alltagsaktivitäten, sowie auf die Lebensqualität getestet. Die Ergebnisse der Validierung zeigten bei den TeilnehmerInnen eine signifikante Verbesserung in der Ausdauer sowie in der Lebensqualität. Hinsichtlich der Bedienungs-freundlichkeit gaben 75 % der NutzerInnen an, das System nützlich zu finden, 68 % gaben an, dass es einfach und komfortabel zu bedienen sei und 60 % waren zufrieden während der Anwendung von WeTakeCare.

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AnmeldungBitte melden Sie sich bis zum 9. Juni auf veranstaltung.fhv.at/uday für die Veranstaltung an.

Die Tagungsgebührfür Tagungsunterlagen und Buffet beträgt EUR 90,—.

UnterkunftEine Auswahl an Hotels, die 5 bis 10 Gehminuten vom Veranstaltungsort entfernt sind, finden Sie unter www.fhv.at/uday15

AnreiseWir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrs-mitteln. Nützen Sie die Haltestelle „Sägerbrücke“.

Eine genaue Beschreibung der Anreisemöglichkeiten finden Sie unterhttp://www.fhv.at/ueber-die-fh/kontakt-und-anreise/

KontaktFH VORARLBERG Mag. Isabella Hämmerle, BScUCT ResearchHochschulstraße 16850 Dornbirn, Austria

T +43 5572 792 [email protected]

Sägerstraße

Achstraße

Stad

tstr

aße

Hat

lers

traße

RichtungFeldkirchFL /CH

Lustenauer Straße

Ausfahrt 18Dornbirn-Süd

RichtungLustenauCH

RichtungBregenzD

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Dornbirner Ach

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