Über die Korrelation zwischen Sauerstoffkapazität und Gesamtmenge des Hämoglobins. Zugleich ein...

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(Aus dem Institut Obuch zur Erforschung der Gewerbekrankheiten in 5ioskau.) ~ber die Korrelation zwischen Sauerstoffkapazit~t und Gesamtmenge des H~moglobins. Zugleich ein Beitrag zur Pathogenese der Polycyth~mie. Von Erwin Bauer, K. Lawrowsky, Leiter d. exp. patholog, u. blolog. Abteil. Letter de~ chemischen Laboratoriums und Dr. E. Skujin, Assistentin d. exp. patholog. Abtetl. Mit 4 Textabbildungen. (Einffegangen am 5. J~di 1927.) Die nachfolgenden Untersuehungen nahmen ihren Ursprung yon einigen spektrophotometrischen Bestimmungen der Sauerstoff- kapazitat des Hamoglobins bei Polycythamie, bei einigen anderen pathologisehen und einigen normalen Fallen. Diese ersten Be- stimmungen ~mrden unternommen, um die Annahme zu priifen, ob die Sauerstoffkapazitgt des H~moglobins in Fallen yon Polycythamie vermindert ist. Diese Annahme, die der eine yon uns (Bauer) ge- macht hat, liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dab in Fallen yon Polycyth~mie trotz der starken Vermehrung des Gesamthamoglobins, die Kranken ausgesprochene Symptome des Sauerstoffhungers aufweisen, welche Symptome dutch Sauerstoffeinatmung voriibergehend tats~chlich giinstig beeinfluBt werden. Es kann sieh also in diesen Fallen nieht aus- schlielllich um eine Hemmung der Oxydationsprozesse in den Geweben handeln, denn dann wiirde die Sauers~ooffatmung keine giinstige Wir- kung zeigen; aullerdem zeigt der Grundumsatz in diesen Fallen keine Verminderung. Es mull sieh also um eine verminderte Sauerstoff- belieferung der Gewebe handeln. Da nun das Hamoglobin in diesen Fi~llen ganz bedeutend an Menge vermehrt ist, so mull angenommen werden, dall eben die Qualitat des B~moglobins, und zwar seine Bin- dungsfahigkeit fiir Sauerstoff, verandert ist, und die vermehrte Hamo- globinmenge vielleieht eine sekundare kompensatorische Erseheinung, eine Reaktion auf die verminderte Sauerstoffkapaziti~t des Hi~mo- globins darstellt.

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(Aus d e m I n s t i t u t O b u c h zu r E r f o r s c h u n g der G e w e r b e k r a n k h e i t e n in 5 ioskau. )

~ber die Korrelation zwischen Sauerstoffkapazit~t und Gesamtmenge des H~moglobins. Zugleich ein

Beitrag zur Pathogenese der Polycyth~mie. Von

Erwin Bauer, K. Lawrowsky, Leiter d. exp. patholog, u. blolog. Abteil. Letter de~ chemischen Laboratoriums

u n d

Dr. E. Skujin, Assistentin d. exp. patholog. Abtetl.

M i t 4 T e x t a b b i l d u n g e n .

(Einffegangen am 5. J~di 1927.)

Die nachfolgenden Untersuehungen nahmen ihren Ursprung yon einigen spektrophotometrischen Bestimmungen der Sauerstoff- kapazitat des Hamoglobins bei Polycythamie, bei einigen anderen pathologisehen und einigen normalen Fallen. Diese ersten Be- stimmungen ~mrden unternommen, um die Annahme zu priifen, ob die Sauerstoffkapazitgt des H~moglobins in Fallen yon Polycythamie vermindert ist. Diese Annahme, die der eine yon uns (Bauer) ge- macht hat, liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dab in Fallen yon Polycyth~mie trotz der starken Vermehrung des Gesamthamoglobins, die Kranken ausgesprochene Symptome des Sauerstoffhungers aufweisen, welche Symptome dutch Sauerstoffeinatmung voriibergehend tats~chlich giinstig beeinfluBt werden. Es kann sieh also in diesen Fallen nieht aus- schlielllich um eine Hemmung der Oxydationsprozesse in den Geweben handeln, denn dann wiirde die Sauers~ooffatmung keine giinstige Wir- kung zeigen; aullerdem zeigt der Grundumsatz in diesen Fallen keine Verminderung. Es mull sieh also um eine verminderte Sauerstoff- belieferung der Gewebe handeln. Da nun das Hamoglobin in diesen Fi~llen ganz bedeutend an Menge vermehrt ist, so mull angenommen werden, dall eben die Qualitat des B~moglobins, und zwar seine Bin- dungsfahigkeit fiir Sauerstoff, verandert ist, und die vermehrte Hamo- globinmenge vielleieht eine sekundare kompensatorische Erseheinung, eine Reaktion auf die verminderte Sauerstoffkapaziti~t des Hi~mo- globins darstellt.

E. Bauer, K. I~wrowsky u. E. Skujin: ~ber die Korrelation usw. 587

Die e rs ten Bes t immungen , die wir an e inem ~ a l l e yon Polycythi~mie und an e in igen ande ren n o r m a l e n u n d pa tho log i schen Fg l l en ausf i ihr ten , schienen diese A n n a h m e zu bes t~t igen . Es zeigte sieh, daf~ der Sauers toff - s~ t t i gungsg rad des Hgmoglob ins be i a t m o s p h g r i s e h e m I ) ruck in dem Fa l l e de r P o l y c y t h g m i e b e d e u t e n d ger inger war , als in den t ibr igen Fi~llen. Diese B e s t i m m u n g e n schienen gle ichzei t ig da r au f h inzudeu ten , dal3 einestei ls sowohl be i gesunden I n d i v i d u e n , als auch in versch iedenen pa tho log i schen Fg l l en ausgesprochene Dif fe renzen in d e m Sauers toff - sgt t igungsgra~l des Hgmoglob ins bes tehen andern te i l s , dal3 eine gewisse K o r r e l a t i o n zwisehen S g t t i g u n g s g r a d und Gesamth~mog lob inmenge zu bes tehen scheint , in d e m Sinne, d a b be i ge r ingerem S~ t t i gungsg rad die Gesamth i imog lob inmenge grSBer ist.

Die P o l y e y t h g m i e wi~re also e in e x t r e m e r F a l l dieser , auch im nor- m a l e n Gebie te bes t ehenden , k o m p e n s a t o r i s e h e n Kor re l a t i on .

U m zu en tsehe iden , ob diese V e r m u t u n g sieh an e inem gr61~eren Mate r ia l bewahrheiget , h a b e n wir 103 B e s t i m m u n g e n an 95 I n d i v i d u e n (6 D o p p e l b e s t i m m u n g e n ) d a r u n t e r 12 p r a k t i s e h gesunde (3 Doppe l - bes t immungen) u n t e r n o m m e n .

Bevor wi t zu den Ergebn issen dieser B e s t i m m u n g e n und den da raus s ieh e rgebenden Schli issen i ibergehen, wollen wir kurz einige Bemer- kungen bezi igl ich unseres Mate r ia l s u n d der Methode voraussehieken. ,

Unser Material sC~mmt aus der Poliklinik und der Klinik unscrcs Institutes und es sind daher im allergr613ten Prozentsatz gewerbliche Intoxikationen: Blei-, Anilin-, Quecksilber, CO-Vergiftungen vertreten. Es sei schon hier bemerkt, daB dieser Umstand fiir die zu verfolgende Aufgabe insofern ungiinstig ist, als die meisten der erwghnten Gifte eine ausgesprochene Wirkung z. T. auf die hiimato- poetischen Organe z.T. direkt auf das Hamoglobin zcigen, wodurch das Bild einer Korrelation stark verdeckt wcrden kann, um so mchr als je nach der Dauer und Art der Einwirkung, ob akut oder chronisch usw. der kompensatorische ProzeB, falls er vorhandcnist, in verschiedenster Weisc beeinfluBt oder gest6rt werden kann. Andererseits k6nnen uns eben diese Intoxikationen mit Blut~ften groBe Verschiebungen im Hb-Gehalt liefern, an welchen diese Korrelation zu verfolgen ist. Was die Methodik und den Gang unserer Bestimmungen betrifft, ist folge ]des zu sagen:

Zur Bestimmung der prozentischen Sauerstoffsattigung und der Gesamt- menge des Hgmoglobins diente uns der Spektrophotometer yon K6nig in seiner neuen Konstruktion nach Martens-qrilnbaum ~.

Beziiglich der Einzelheiten der Messungen hielten wir uns genau an die An- weisungen P. Hdris 2, mit einigen geringfiigigen ~nderungen, die sich aus dem anderen Modell des Spektrophotometers ergaben (Hdri arbeitete mit der glteren Konstruktion yon K6nCg). Die Spaltbreite, bei weleher wit arbeiteten, betrug 0,1 ram. Die Kalibrierung, dieder eine yon uns (Lawrowslcy) mit m6glichster Sorg- falt ausfiihrte, wurde ebenfalls nach den Anweisungen yon Hdrr vorgenommen, wobei sowohl die ]~'rauenhoferschen Linien, als auch die Emissionslinien der Quecksilberlampe und anderer Salze zur Bestimmung der Wellenl~ngen dienten.

1 Martens und Griinbaum: Ann. d. Physik 12. 1907. Hdri, P. : Biochem. Zeitschr. 82. 1917; 95; 108. 1920.

588 E. Bauer, K. Lawrowsky und E. Skujin: (~ber die Korrelation

Auf Grund dieser Bcstimmungen wurde eine Kurve zusammengestellt, in welcher die Wellenl~tngen als Ordinaten zu dem MaBstab unserer Trommel als Abszisse aufgetragen wurden. Darm wiihlten wir den Okularspalt so breit, daft durch ihn ein Lichtbimdel yon 10/~/~ durchtreten konnte. Als Lichtquelle dien~e eine Lampe yon 50 Kerzen, die 15 cm von dem ersten Gla~e des Beleuchtungstefles entfernt war. Die Spektralabschnitte, in welchen die Extinktionskoeffizienten bestimmt wurden, haben wit naeh Angabe von Hi~fner 1 also zwischen 565 bis 554/t/~ und zwischen 542,5--534,5/~# gewiihlt. Aus den Extinktionskoeffi- zienten in diesen Gebieten wurde da rn naeh der Tabelle Hii]ners die prozentische Sauerstoffsi~ttigung entnommen.

Zur Untersuchung wurde immer 0,1 ccm Blut genommen, welches in einer 0,1proz. NaHCOa-LSsung 400fach verdiinnt wurde. Wir batten also immer 40 ccm H/~moglobinlSsung zur Verfiigung. Der Extinktionskoeifizient wurde nach

der von H~ri angefiihrten Formel: log tg ~ - - log tg flberechnet, wo a den Winkel d

bedeutet, wenn sich das Pigment links, und fl wean es sich rechts befindet; d be- deutet die Schichtdicke, also die L/inge der Absorptionsr6hrchen in cm. Ffir die Winkelablesung haben wit jedesmal den Mittelwert yon 4 Bestimmungen - - je eine Ablesung in jedem Quadranten - - genommen. Die maximale Abweicliung der einzelnen Ablesungen tiberschritt dabei nur selten 0,5 Grad; war dies der Fall, so wurden mehrere Ablesungen gemacht. Bei der yon uns gebrauchten Verdtinnung (400 faeh) lagen die Winkel zwischen 7---80 Graden, bei einer maximalen Schwankung yon 0,5 Graden war der durehschnittliehe Fehler bei 4 Ablesungen sicher untcr 0,3 Grad, was bei der erw~Imten Winkelgr613e auf den Tangens, also auch auf den bereehneten Extinktionskoeffizienten sicherlich keinen groBen Einflufl ausiibte.

DerGangderBestimmungen waralso ]olgender: 0,1 cem Blut wurden aus der mit l~ranksehm- Nadel angestoehenen Fingerbeere mittels einer genau graduierten Pipette aufgenommen und sofort in ein GefiiB, das 10---15 ccm der 0,1proz. Soda- 16sung enthielt, gebracht. Dieso Hi~raoglobinl6sung wurde in einen Meflzylinder geftillt und das Gef/iB wieder mit SodalSsung in den MeBzylinder bis zur 400 fachen Verdiinnung nachgespiilt.

Dann wurde diese BlutlSsung durcli einen Faltenfilter in das Absorptions- gef/iB filtriert; durch diese Operationen an der freien Zimmerluft wurde eine S~tti- gung mit Sauerstoff bei atmosph~rischem Druck sicherlich erzielt. Beniitzt wurden Absorptionsr6hren yon 2 und 5 cm L~nge.

In das zweiteAbsorptionsgef~B kam als LSsungsmittel unsere 0, lproz. Sodal6sung. Nach Bestimmung des Extinktionskoeffizienten in den beiden oben erwi~hnten Spektralgebieten wurde das Verli~ltnis dieser beiden Extinktionskoeffizienten bereehnet und aus diesem Quotienten mit Hilfe der yon Hi2]ner gegebenen Tabelle der prozentisehe Sttttigungsgrad, bzw. die Menge Oxy- und reduzierten Hamoglo- bins bestimmt. Auf Grund der Absorptionsverh~.ltniase ffir Oxyhgmoglobin und tt~imoglobin und ihres Mengenverh~tltnisses wurde dann die gesamte Httmoglobin- menge bereehnet. Diese Berechnungen gelten natiirlich nut mit der eiasehr~tn- kenden Bedingung, daft auBer H/~moglobin und. Oxyh~tmoglobin kein anderes t tamoglobin im Blute, also kein CO- und kein Meth~moglobin vorhanden ist. Diese Bedingung war in den allermeisten unserer F~lle wohl erfiillt. Ein Zweifel k6nnte diesbeziiglich in den Fgdlen der CO-Vergiftungen, bzw. der Arbeiter, dieder Einwirkung von - - wenn auch geringen Mengen - - Kohlenoxydgasen ausgesetzt sind und in den Fallen der Anilinarbeiter, wo vielleicht Reste yon Methiimoglobin vermutet werden k6nnten, bestehen. Da in allen diesen Fallen die chemische und spektroskopisehe Probe negativ war, kann es sich nur um Spuren unter 10 % handeln.

x Du Bols-Reymonds Arch. f. d. ges. Physiol. Jg. 1894, S. 130.

zwischen S a u e r s t o f f k a p a z i t a t u n d G e s a m t m e n g e des H ~ m o g l o b i n s . 5 8 9

D i e Ergebnis,e unserer Untersuchungen s i n d i n b e i f o l g e n d e r T a b e l l e 1

z u s a m m e n g e s t e l l t . Tabelle 1.

Redu- ] Gesamt [ Redu- : Gesamt- ziertes Nr. I Diagnose hb i ~ ziertes Diagnose hb. in % H b . i n % . n 7, Hb. in %

1 2 3 4 5 6 7 8

9

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29

3O 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43

44 45 46 47

I k t e r u s . . . . . . I n tox . s a t u r n . . . . C O - I n t o x i k . . . . . I n tox . s a t u r n . . . . I n t o x . s a t u r n . . . . l n t o x , s a t u r n . . . . I n t o x . s a t u r n . . . . J u g e n d l . Arbei te r ,

D i a g n o s e ? . . . . J u g e n d l . Arbei te r ,

D i agnose ? . . . . Arbe i te r , D i a g n o s e ? Arbei te r , D i agnose ? G c s u n d . . . . . . A s t h m a . . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . Arbe i te r , D i a g n o s e ? Leuk / imie . . . . . . Pb- u . H g - l n t o x i k . S t r i e t u r a oesoph. I c t e rus e a t h a r r . . . A/a~imie . . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . Gas t r i t i s . . . . . P b - l n t o x i k . . . . . H y p e r t h y r e o i d i s m . . P b - I n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . N i t roch lo rbenzo lver -

g i f t u n g . . . . . U l eus v e n t r . . . . . P b - I n t o x J k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . Psych i a t r . F a i l . . . P b - I n t o x i k . . . . . U l cus v e n t r . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . CO-Intox~k . . . . . H g - I n t o x i k . . . . . J u g e n d l . Arbei te r ,

D i agnose f e h l t . . Morb. Basedow. . . N i t roan i l inverg i f t . . N i t roan i l inverg i f t . . Obaqitas . . . . .

19,4 14,0 16,8 12,5 12,7

9,7 16,4

15,5

14,4 15,0 13,2 13,1 16,5 18,6 15,7

7,9 16,6 13,7

8,9 7,3

15,9 18,7 11,3 15,1 16,8 13,0 13,4 13,9

16,9 17,2 12,0 16,6 11,9 15,7 16,5 17,5 16,5 16,7 17,3 17,3 16,5 14,3

17,3 12,2 16,6 17,7 14,5

5,5 6,0 6,9 7,4 7,6 7,7 8,0

8,4

8,9 8,3 9,0 9,1 9,2 9,2 9,3 9,4 9,6 9,7 9,9

.0,0

.0,1 0 , 0 0 , 2 0 , 4 0 , 6 [0,9 !0,9 [1,5

L1,5 L1,5

11,2 11,2 11,5 11,7 11,7 12,2 12,4 12,8 12,8 12,6 13,7 13,4

13,3 13,9 14,0 14,0 14,7

48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62

63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73

74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93

94 95

[c t e rus c a t h a r r . . . U r a e m i a ch r . . . . P b - I n t o x i k . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . A n ~ m i e . . . . . . D i a g n o s e ? . . . . . Arbe i te r , D i a g n o s e ? P b - I n t o x i k . . . . . C O - I n t o x i k . . . . . P o l y c y t h a m i e . . . Morb. Wer lhof i . Ni t roanf l inverg i f t . D i a g n o s e ? . . . . . H g - I n t o x i k . . . . . J u g e n d l . , D i a g n o s e

feh l t . . . . . . Polycyth i~mie . Anf l i nve rg i f t ung Morb. Wer lhof i D i a b e t e s me l l . . I n t ox . s a t u r n . . I n t ox . s a t u r n . . I n t ox . s a t u r n . . P b - l n t o x i c . H y p e r t h y r e o d i s m . . P b - I n t o x i k . . . . . Ulc. ven t r . , A n a e m i a

SeC . . . . . . . H y p e r t h y l t e o d i s m . . D i a g n o s e ? . . . . . U l cus d u o d e n . . . . G e s u n d . . . . . . Morb. B a n t i . . . . P b - ] n t o x i k . . . . . P b - I n t o x i k . . . . . G c s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . H y p e r t h y r e o i d i s m . . G e s u n d . . . . . . D i a g n o s e ? . . . . . G c s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . G e s u n d . . . . . . Ca. h e p a t i s a n a e m .

sec . . . . . . .

16,5 11,1 15,8 19,2

6,9 �9 15,3 13,8 17,8 16,2 21,4 15,1 15,4 17,5 19,0

14,7 26,4 18,7

3,4 17,0 17,6 13,6 16,0 16,3 16,8 14,3

9,7 �9 15,6 11,2 18,3 14,5 14,0 12,0 17,5 16,5 18,4 19,6 15,1 14,3 15,0 14,9 12,8 16,5 18,5 17,1 16,0

7,7 12,3 17,7

14,1 14,3 14,3 14,3 15,2 15,9 15,1 16,6 16,8 16,6 17,0 17,4 17,0 17,7

18,2 20,9 23,0 18,5

9,2 10,0

9,7 11,0 11,7

7,1 9,4

2,4 10,5 i0,1

7,9 12,0 13,2 10,2 11,4 10,0 13,1 12,6 10,8

9,1 10,7 11,4

6,1 12,2

9,5 10,4 11,8

1 , 2

9 , 5

10,2

590 E. Bauer, K. Lawrowsky und E. Skujin: (~ber die Korrelation

In der Abb. 1 ist jeder Fall in Form eines Punktes eingetragen, wobei die Abszisse die Werte des Gesamtfarbstoffes, die Ordinate die- jenigen des (nicht oxydierten) Hgmoglobins darstellt. Wgre die Korre- lation auch in diesem gemischten und aus oben erwghnten Griinden nieht ganz geeigneten Material ausgesproehen, so miil3ten sich die ein- getragenen Punkte in der Diagonale hgufen. Dies trifft nicht in vollem MaBe zu.

Immerhin sehen wir, dab die meisten Fglle doeh in einen diagonalen

q7

r

",'3

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r

9

8

7

6

5

.p

j..- -..: : . / e ~ ~ o e o ~

5 6 7 8 9 ~

~.r t / I ~ I 1 I I I 1 1 I 1 I 1 I I I I I ] I

10 f f tZ ~ 1# I~ 16 "17 ~ ;'9 ZO 2"1 2s 2"3 2y g5 E6 27 2B g9 30

Abb. 1.

Streifen fallen, der in der Abbildung abgegrenzt ist. In diesem Streifen ist die Diehtigkeit weitaus grSBer als auBerhalb des Streifens, und es liegen unterhalb dieses Streifens 7, oberhMb 23 Fglle, wghrend in den Streifen 65 F~lle kommen.

Die iiberwiegende Mehrzahl: zwei Drittel der Gesamtheit liegt also in diesem Streifen. Die Bedeutung der Streuung nach unten ist die einer ,,~3~berkompensation '', die betreffenden Individuen haben mehr Gesamthgmoglobin, als es bei diesem Sgttigungsgrad im Durchschnitt der Fall ist. Bei derselben Ordinate miiBten die Fglle nach links gegen geringere Abszissenwerte verschoben werden, um in die Diagonalstreifen zu fallen, bzw. sie haben einen hSheren Sgttigungs- grad, als es im Durchsehnitt diesem Gesamthgmoglobingehalt ent- spricht. Im selben Sinne aufgefaBt bedeutet die Streuung ober-

zwischen Sauerstoffkapazit~t und Gesamtmenge des H~moglobins. 591

halb des Streifens eine , ,Unterkompensat ion". Die bedeutend grSflere Streuung nach oben als nach unten zu (23 : 7) hat also - - da es sich um ein inhomogenes pathologisches Material handelt, - - die reelle Bedeutung, dab eine , ,Unterkompensat ion" viel h~ufiger vo rkommt als eine ,,~0~berkompensation ' ' .

Der wesentlichste Umstand, der das Hervor t re ten einer Korre- lation hier verdcckt, ist, wie auch sofort aus der Abb. 1 zu ersehen ist, der, dab die Anzahl der FMIe mit s tark erniedrigtem und s tark erhOhtem Gesamth~moglobin im VerhMtnis zu der Anzahl mit mit t lerem Gehalt gering ist, so dab die absolute Dichtigkcit und daher auch der Dichtig- keitsunterschied in und auBerhalb der Diagonale eben an den zwci Enden nicht so hervor t r i t t wie im mit t leren Gebiete. Wobei die aus- gesprochensten Beispiele der kompensatorischen Korrelation, im an: fangs erw~hnten Sinne, eben diese extremcn pathologischen Fallc, die Falle yon Polycythgmie und schwercr sekundarer und Bleian~mien licfern (in der Abb. mi t P und s.A. bzw. Pb.A bezeichnet). Anschaulicher und klarer tritg daher diese Korrelat ion hervor, wenn wir sgmtliche Fglle nach ihrem Gesamth~moglobingehalt in 3 Gruppen teilen, wobei in die erste Gruppe alle Fiille mit einem Gesamthamoglobingehalt in den normalen Gren~en, in die zwci anderen, alle F~lle mit einem Gesamthamo- globingehalt unterhalb bzw. oberhalb dieser normalen Grenzen zusam- mengefaBt werden und der Mittelwert des Gehaltes an reduziertem H~moglobin allcr Falle der einzelnen Gruppen berechnet wird. Da bci den yon uns untersuchten 12 praktisch gesunden Individuen der Ge- samth~moglobingehalt sich in den Grenzen zwischcn 13--19% bewegt, so nahmen wir fiir die mitt lere Gruppe diese Grenzen. In dieser Weisc bcrechnet erhalt man folgende Werte:

Mittelwe~ des Gehalt~ a n Gesamth~moglobingehalt in % Anzahl der F~lle reduziert. H~moglobin in %

6---13 (21) 10,2 13---19 (74) 11,3 19--27 (5) 14,0

I m Durchschnitt haben also die Individuen mit verminder tem Gesamt- hamoglobingehalt einen verminderten, diejenigen mi t gesteigertem Gesamthamoglobingehalt einen vermehr ten Gehalt an reduziertem Hamoglobin. D . h . im aUgemeinen geht verminderter Hdmoglobingehalt mit gesteigertem, vermehrter Hdmoglobingehalt mit vermindertem Sauer- sto/]s(~ttigungsgrad des Hdmoglobins einher.

Wenn diese Korrelat ion - - wie wir sahen - - in unserem gemischten pathologischen Material hauptsachlich in den extremen Fallen yon se- kundaren Anamien und Polycythamien klar zum Vorschein kommt , so t r i t t dieselbe ebenso klar im mit t leren Gebiete hervor, falls wir in

592 E. Bauer, K. Lawrowsky und E. Skujin: ~ber die Korrelation

diesem Gebiete die praktiseh gesunden Individuen herausgreifen. Wir untersuchten 12 normale Individuen, davon wurden bei dreien Doppelbestimmungen gemacht, die nur eine geringeAbweichung zeigten, und so wurde der Mittelwert dieser Doppelbestimmungen genommen.

Aus diesen Bestimmungen an normalen praktisch gesunden Indivi- duen (~rzte und Pflegerinnen des Institutes) geht vor allem hervor, (lab aueh in diesem Material die Schwankungen des Gesamth~mo- globins recht groB sind. Der minimale Wert betr~gt 12,8%, der maxi- male 19,6%.

Um uns zu orientieren, welchen Werten diese absoluten Zahlen, die nach der in der Klinik iiblichen Bestimmungsmethode nach Fleisdd gewonnenen Werten ent-

90--

8O

7O

50 - -

r

~3

9

8

[ I I I I I I I [

Abb. 2. Abb. 3.

spreehen, wurden einige Parallelbestimmungen mit dem Fleischlsehen H~moglobino- meter vorgenommen. Die einander entsprechenden Werte gem~g Abb. 2 in ein Koordinatennetz eingetragen liegen recht gut in einer Geraden, als Zeichen dessen, dab die zwei Bestimmungsmethoden einander proportionale Werte geben. Die eingetragene Ausgleichsgerade diente als empirische Eichkurve, welehe gestattet abzulesen, welchen Werten nach FleischJ unsere spektrophotometrisch gewonnenen Werte entsprechen. Auf diese Art ergibt sieh, dag die im ersten Augenbliek grofl erseheinende Schwankungsbreite bei den gesunden Individuen: 12,8--19,6% nach F/eisch/einer Sehwankungsbreite yon 66--87 %0 entspricht, was der klinisehen Erfahrung entsprieht. Die tiefsten H~moglobinwerte, die wir bei unserem patholo- gischen Material batten, yon ca. 7 % entsprechen naeh unserer Eiehkurve demnach 47 % nach Fl~iachl und der hSchste bei dem einen Falle yon Polyeyth~mie yon 26,4% ungef~hr 107% nach Fl~ischl.

Wenn wir nun die zwSlf gesunden F$11e aus unserer Tabelle heraus- greifen und naeh derselben Art wie fiir die gesamten Fii, lle die redu- zierten H~moglobinwerte als Ordinatenwerte zu den entsprechenden Gesamthi~moglobinwerten als Abszissenwerte eintragen (s. Abb. 3), so ist auf den ersten Blick, trotz der bier auch vorhandenen Streuung, zu bemerken, dab eine Korrelation in dem Silme besteht, dab zu gr6Beren Oesamth~moglobinwerten gr6Bere Werte yon reduziertem H~moglobin,

zwischen Sauerstoffkapazitiit und Gesamtmenge des Hi~moglobins. 593

also geringere S~ttigungsgrade gehOren. Der bercchnetc Korrelationskoeffi- X x y

-= . . . . . . . wo x und y die Abweichungen vom zient, nach der Formel : ~2: x ~ 27 y2,

arithmetischen Mittel der Wcrte des Gesamt- resp. reduzierten H~mo- globingehaltcs bedeutet, betr~gt: 0,63, was bei 12 FKllen als Ausdruck einer recht gut ausgesprochenen Korrelation zu betrachten ist.

Aus unscrem gesunden Material geht also hervor, dab die erw~hnte Korrelation zwischen Gesamtha'moglobingehalt und Sauersto//s~ttigungs- grad auch im physiologischen Gebiete besteht und daft also die Polycythd- mie bzw. die gesteigerte Sauersto/]kapazitdt in ffewissen Fdllen yon sekun- diirer Andmie als extreme Fdlle dieser physiolo.qischen Korrelation zu betrachten sired.

Mit diesem Ergebnis scheint das Resultat einer unl~ngst yon Ohno in dieser Zeitschrift verOffentlichten Arbeit i in Widerspruch zu stehen, welches zu ergeben schcint, da[t die Sauerstoffkapazit~t des menschlichen Blutes mit dem H~moglobingehalt proportional ist und dcmnach aus der von einer gewissen Blutmenge gebundenen Sauerstoffmenge der I-I~mo- globingehalt des betreffenden Blutes mit Hilfe eines konstanten Pro- portionalit~ttsfaktors berechnet werden kann.

Ohno kommt zu diesem Ergeblfis auf Grund yon Messungcn an 10 gesunden Individucn. Er bestimmt die Sauerstoffkapazit~t nach der Methode yon Bar- cro]t und den H~moglobingehalt einerseits colorimetrisch, andercrscits spektro- photomctrisch und findet bei Berechnung des H~moglobingchaltcs aus tier aus- getriebenen Sauerstoffmenge mit Hilfe cincs konstantcn Faktors im Mittelwert eine recht befriedigende l~bercinstimmung zwischen dcm so berechneten H~mo- globingehalt und dem ]-[~moglobingehalt den er nach den beiden anderen Methoden gewonnen hat.

Dieses Ergebnis steht aber in keiner Weise im Widerspruch mit unserem Resultat. Im Gegenteil beweiscn die Zahlen yon Ohno unsere Behauptung in vollem Maite. Um das einzusehen, ist nur zu bedenken, dab Ohno nicht die spezifische Sauerstoffkapazit~t, nicht den prozen- tischen S~ttigungsgrad bestimmte, sondern die gesamte Menge des ge- bundenen Saucrstoffs. Diese Menge wird natiirlich ceteris paribus um so grSi~er, je mehr H~moglobin da ist. W~re aber die spezifische Sauerstoffkapaziti~t des Hi~moglobins wirklich konstant, so miil~te das Verh~tltnis der ausgetriebenen Sauerstoffmenge zur Hi~moglobinmenge eine konstante sein. In den Versuchen yon Ohno zeigt dieses Verh~Itnis eine Schwankung. Indem Ohno annimmt, dab dicse Schwankungcn nur zuf~llige sind, setzt er den Mittelwert dieser Schwankungen als Pro- portionalit~tsfaktor an und bekommt in der so beIechneten Weise eine gute ~bereinstimmung im H~moglobingehalt. Berechnet man abcr aus seinen Zahlen die spez. Bindungsf~higkeit fiir die einzelnen F~tlle und stellt sie in Beziehung mit dem H~moglobingehalt, so findet man,

1 Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 53, H. 1/2. 1926.

594 E. Bauer, K. Lawrowsky und E. Skujin: ~ber die Korrclation

daB zwisehen diesen beiden Gr6Ben dieselbe Korrelation ausgesprochen zum Vorsehein kommt wie an unserem Material. In der hier folgenden Tabelle sind die Werte aus der Tab. 1 der Ohnoschen Arbeitentnommen, wobei wir fiir den Himoglobingehalt den Mittelwert aus seinen eolori- metrischen und spekrophotometrisehen Messungen ansetzten; Fall 7, wo diese beiden Werte sehr stark abweiehen, zogen wir nicht in Reeh- nung. In dieser Weise ergibt sich:

Gebundene Spez. Bindungs- Gebundene $pez. Bindun~- ff~hlgkeit fRhIgkeit Sauerstoffmenge Hb.-Gehalt Sauerstoffmenge Hb.-Geh.

1,34 x der O2 1,34 x der Os angegeb. Wert Hg angegeb. Weft , Hg

18,2 19,3 22,0 20,9 19,2

13,0 15,4 16,2 15,0 14,3

1,40 1,25 1,36 1,39 1,34

18,2 20,1 20,1 18,8

13,8 i 1,32 16,1 1,25 16,0 :, 1,26 14,1 1,33

Tragen wit die Hg-Werte als Abszissen, die spez. Sauerstoffbin- dungsfihigkeit in abnehmender Reihenfolge als Ordinaten auf (Abb. 4),

so sehen wir ganz klar, dab dieselbe Korrelation ,or

1. globinwerten gehSren Werte yon geringerer spezif. Sauerstoffbindungsfihigkeit. Von 9 F~llen liegen

~m~ / ~ / 7 FMle in einem engen diagonalen Streifen. ~ s ~ / / / . Die Messungen yon Ohno mit anderen Methoden ","~e z ~ ~ ~ ,z ,s bes~tigen also eben]alls unseren Satz der Korrelation

Abb. 4- zwischen Sauersto]/s~tigungsgrad und GesamMimo- globinmenge.

Aus diesen Ergebnissen folgt natiirlich, daB eine indirekte Bestim- mung des H~moglobingehaltes auf Grund der gebundenen bzw. ausge- triebenen O2-Menge mit Hilfe eines konstanten Proportionalitits- faktors, wie sie aueh in den Praktika, z.B. Pincussen x, angefiihrt wird, nur in erster Ann~herung riehtig sind, da ja dabei die spez. Sauerstoff- kapazitgt ftir jedes Individuum konstant angenommen wird.

In normalen Fi l len werden die Abweichungen veto wahren Wert vielleieht nicht groB, oder sogar yon der Gr6Benordnung der Fehler- grenze sein, in pathologischen F~llen diirften aber reeht starke Ab- weiehungen vom wahren Wert vorkommen kSnnen.

Zum Sehlusse sei erwihnt , dab die Spektrophotometrie bei Beriick- siehtigung der hier erSrterten Korrelation eine Methode darstellt, die aueh in der Pathologie reiehliehe Anwendung linden kann, zur Verfolgung der StOrungen der Oxydationsprozesse und der Sauerstoffbelieferung unter versehiedenen Bedingungen.

So land z. B. der eine yon uns (Lawrows/ci), da~ mit der verminderten

x Mikromethodik, 3. Aufl., S. 151. Leipzig 1925.

zwischen Sauerstoffkapazit~t und Gesamtmenge des H~moglobins. 595

Sauersto//kapazitdt des Hdmoglobins bei den Polycythdmikern auch eine St6rung in der Oxydabilitdt des Urobilinogens einhergeht.

W~hrcnd das Urobilinogen in vitro an der Luft in 24 Stunden zu Urobilin oxydiert wird, dauerte dieses in den 2 F~llen yon Polycyth~mie 10 bzw. 14 Tage 1.

Da das Urobilinogen ein eisenfreier Baustein des H~moglobins ist, l~Bt sich daraus schliel3en, dal3 auch die verminderte Sauerstoffbindungs- f~higkeit des H~moglobins nicht nur an einer eisenhaltigen Gruppe iiegt.

Beziiglich des Mechanismus, durch welchen diese kompensatori- sche Korrelation hervorgerufen wird, kSnnen wir vorderhand nichts aussagen.

Da aber die Korrelation in beiden Richtungen zu bestehen scheint, miissen sicherlich zwei verschiedene ~r angenommen werden. Der eine, der zur Vermehrung des H~moglobins ffihrt bei StOrungen der Sauerstoffbindung bzw. Sauerstoffbclieierung. Das Bestehen eines solchcn Mcchanismus ist auch auf Grund anderer Tatsachen der Phy- siologic anzunchmen.

Der andere Mechanismus, der angenommen werden muI3, ist derjenige, der zu einer erhShten spez. Sauerstoffkapazit~t bei langandauernder Verminderung der I-ib.-Menge fiihrt.

Weitere Untersuchungen in diescr Richtung behalten wir uns vor.

Zusammenfassung. Zwischen der spezifischcn Sauerstoffkapazit~t, also der prozenti-

schen Sauerstoffs~ttigung des H~moglobins an atmosph~rischcr Luft, und zwischen dem Gesamth~moglobingehalt besteht eine Korrclation in dcm Sinne, dab mit einer verminderten Sauerstoffs~ttigung meistcns t in erhShter H~moglobingehalt und mit vermindertem I-I~moglobingehalt crhShte Sauerstoffs~ttigung einhergeht.

Diese kompensatorischc Korrelation besteht sowohl im physiolo- gischen, als auch im pathologischen Gcbiete.

Die Polycyth~mie ist als ein cxtremcr Fall dieser, auch im physio- logischen Gebiete bestehenden Korrelation zu betrachten.

z Die Probe auf Urobilinogen wurde nach Terwen und Lichtenstein angestellt, siche Dtsch. Arch. f. klin. Med. 149, H. 1/2. 1925.

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