Umweltbericht 2011

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Umweltbericht der Stadtwerke Bamberg für das Jahr 2011

Transcript of Umweltbericht 2011

  • VORWORT 31 WIRTSCHAFTEN FR DIE ZUKUNFT 4

    2 DER STROM WIRD GRN 103 UMWElTFREUNDlICHE ENERGIE FR KUNDEN 18

    4 WASSERSCHUTZGEBIETE 245 UMWElTFREUNDlICH MOBIl 28

    6 BAMBADOS 327 NACHHAlTIGKEIT IM EIGENEN HAUS 36

    8 DIE ZUKUNFT IM BlICK 42

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  • Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

    Sie kennen unser Motto: Wir bewegen Bamberg! Diese Aussage knnen Sie wrtlich nehmen, denn als kommunaler Infrastrukturdienstleister kmmern wir uns von der Wasser- und Energie versorgung ber den Nahverkehr bis hin zur Parkraumbe-wirtschaftung um eine groe Spann breite stdti-scher Infrastruktur. Doch auch im bertragenen Sinne wollen wir Bamberg bewegen indem wir uns als stdtisches Unternehmen unserer gesell-schaftlichen Verantwortung stellen. Unsere Arbeit ist eine entscheidende Grundlage fr die hohe Lebensqualitt in einer Stadt wie Bamberg, heu-te ebenso wie in Zukunft. So ist es auch unser Selbstverstndnis als Unternehmen, kologisch nachhaltig und ressourcenschonend zu handeln. Nicht erst seit der von allen Seiten propagierten Energiewende ist fr uns als Stadtwerke Bam berg klar: Unternehmerisches, auf dauerhafte Wirtschaft-lichkeit angelegtes Handeln baut auf dem nachhalti-gen Umgang mit endlichen Ressourcen auf. Gleich-zeitig ist wirtschaftlicher Erfolg die Grundlage dafr, um den Erwartungen, die Brgerinnen und Brger sowie unsere Eigner an uns haben, gerecht werden zu knnen. Wie konomie, kologie und Kundenori-entierung im Zusammenspiel hervorragend funktio-nieren, haben im Jahr 2011 Bau und Erffnung des neuen Hallenbads gezeigt. Das Bambados ist ein Beispiel fr unseren Anspruch, ein Unternehmen zu sein, das sich in seinem wirtschaftlichen Han-deln umweltgerecht darstellt und damit eine hohe Lebensqualitt fr die Brger Bambergs generiert.

    Wie lassen sich die Qualitt und Wirtschaftlichkeit von umweltgerechten Produkten und Leistungen beschreibbar und transparent machen? Diese Frage wollen wir fr unsere Eigner und unsere Kunden, aber auch fr uns selbst beantworten. Deshalb legen wir neben dem Geschftsbericht fr das Jahr 2011 erstmals einen Umweltbericht auf.

    Er soll, als Ergnzung zur Darstellung unserer Projekte und Leistungen im Geschftsbericht, das Augenmerk auf die langfristig-strategische Bedeu-tung des Nachhaltigkeitsgedankens als eine unserer zentralen Unternehmensleitlinien legen. Damit wird er auch zur fortschreibbaren Grundlage eines Benchmarkings fr alle unsere Geschftsfelder.

    Die Stadtwerke Bamberg wollen ein Unternehmen sein, das sein wirtschaftliches Handeln umweltge-recht ausrichtet und damit gleichzeitig den Anspruch verbindet, hervorragende Dienstleistungen und Produkte fr seine Kunden die Brgerinnen und Brger der Stadt Bamberg zu entwickeln und an-zubieten. Ein Beispiel dafr ist unser kostromtarif BestNatur, mit dem wir unseren Kunden die Mg-lichkeit geben, selbst ihren Teil zur Energiewende beizutragen. Seit 2011 bieten wir unseren Kunden dieses Produkt aus 100 Prozent regenerativer Ener-gie zu einem fairen und marktgerechten Preis an.

    Unser Ziel ist es, in allen Leistungsbereichen der Stadtwerke Bamberg Produkte und Prozesse un-ter Umweltgesichtspunkten zu optimieren. Dabei handelt es sich um ein dauerhaftes Bemhen, das sich aus vielen kleinen und groen Manahmen zusammensetzt. Unsere Kunden sollen nachvollzie-hen knnen, woher die Produkte kommen, wie sie produziert wurden und welche Umweltauswirkun-gen mit ihnen einhergehen. Fr uns bedeutet dies eine offene und transparente Kommunikation die wir mit dem jhrlichen Geschftsbericht und nun auch zustzlich mit einem Umweltbericht leisten.

    Dipl.-Ing. Klaus Rubach Geschftsfhrer STWB Stadtwerke Bamberg GmbH

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  • Der Bau des ersten Passivhaushallenbads Europas, der Ausbau der eigenen Energieerzeugung durch neue Solaranlagen und Windparks, die umwelt-freundliche Aufrstung der Busflotte: Diese und viele weitere Projekte haben fr die Stadtwerke Bamberg das Geschftsjahr 2011 bestimmt. Dabei prgte der kologische Gedanke auch im Hinblick auf seine ffentliche Wahrnehmung in der Stadt und der Re-gion das Handeln des Unternehmens und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie kaum ein zwei-ter. So ist es nur folgerichtig, dass fr das Geschfts-jahr 2011 erstmals ein Umweltbericht vorgelegt wird, in dem das nachhaltige Engagement der Stadtwerke Bamberg in allen Leistungsbereichen dargestellt ist.

    Die Stadtwerke Bamberg sorgen seit ber 150 Jah-ren fr preiswerte Energie und guten Service in und um Bamberg. Mit ihrem gesamten Leistungsspek-trum schaffen die Stadtwerke wesentliche Grund-lagen fr eine hohe Lebensqualitt in der Region.Etwa 50.000 Kunden werden mit Strom beliefert, 19.000 mit Gas und 13.000 mit Wasser. Mit neuen Angeboten wie kostrom und Beratung zur Solar-energie wird der Wandel zur nachhaltigen Energie-wirtschaft forciert. Der Verkehrsbetrieb befrdert auf 25 Linien pro Jahr ber zehn Millionen Fahr-gste im Stadtgebiet und in fnf Umlandgemein-den. In den Parkeinrichtungen werden jhrlich ca. 800.000 Parkvorgnge registriert. Hinzu kommen rund 250.000 Badegste, die in den vier Bdern der Stadtwerke eine Badeflche von insgesamt

    ber 5.400 Quadratmetern nutzen knnen. Etwa 250 Kilometer Glasfaserkabel schaffen ein Netz fr die Datenbertragung mit Hochgeschwin-digkeit. Hinter all diesen Leistungen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke. 2011 beschftigte der Energieversorger in seinen verschiedenen Bereichen und Tochterunterneh-men rund 500 Mitarbeiter und 30 Auszubildende.

    Die Stadtwerke sehen sich ihren Kunden wie auch der Stadt Bamberg und der Region besonders verpflichtet. Ausdruck der Kundenorientierung ist unter anderem das Servicezentrum am ZOB, die Anlaufstelle im Herzen der Stadt. Nicht zuletzt das Engagement im Bereich Sponsoring zeigt die enge Verbundenheit mit den Brgerinnen und Brgern der Stadt und der Region Bamberg. Die positiven Regi-onaleffekte durch die Stadtwerke Bamberg belegte auch eine Studie, die das hannoversche Pestel-Ins-titut 2008 durchgefhrt hat. Zu nennen sind hier vor allem die durch die lokale Nachfrage der Stadtwerke generierte regionale Wertschpfung sowie direkt und indirekt geschaffene und gesicherte Arbeitspltze.

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  • So wurden die Stadtwerke 2011 zum dritten Mal in Folge mit dem TOP-Lokalversorger-Siegel des unab-hngigen Energieverbraucherportals ausgezeichnet, das besonderen Wert auf das Preis-Leistungs-Ver-hltnis, den regionalen Beitrag, die Servicequalitt und das Umweltengagement der Anbieter legt.In dieser Auszeichnung spiegelt sich die Umset-zung der Leitlinien Kundennhe, Regionalitt, Umweltschutz und soziale Verantwortung wider.

    Vor allem im Bereich Umweltschutz haben die Stadtwerke im vergangenen Jahr viele Projekte vorangetrieben. Der Bau von zwei weiteren Brger-solaranlagen, die Beteiligung an zwei Windparks sowie die Fertigstellung des Hallenbadneubaus nach Passivhausstandard sind nur einige Beispie-le fr umweltgerechte Produkte und Leistungen.

    Die vielen unterschiedlichen Anstze, die das Un-ternehmen bereits seit vielen Jahren im Bereich Umweltschutz verfolgt, fhrten im vergangenen Jahr zum Beitritt der Stadtwerke Bamberg zum Umweltpakt Bayern. Seit Februar ist der Bamber-ger Energieversorger neben 2.500 weiteren Un-ternehmen dabei in der freiwilligen Vereinbarung zwischen Wirtschaft und Bayerischer Staatsre-gierung. Jeder der Teilnehmer erbringt kologi-sche Leistungen ber die gesetzlichen Vorgaben hinaus. In den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke gut 80 Projekte fr mehr Umwelt- und Klimaschutz realisiert und tragen so auch dazu

    bei, den Klimaschutzgedanken im eigenen Unternehmen und bei den Menschen in der Region weiter zu verankern. Die Projekte reichen von Sanierungsmanahmen zur energetischen Optimierung am Verwaltungsgebude am Marga-retendamm ber die Installation von mittlerweile zehn Photovoltaikanlagen bis hin zu Investitionen in eine besonders abgasarme Busflotte mittler-weile entsprechen ber 85 Pro zent der Busse der Schadstoffnorm Euro IV, 18 Fahrzeuge sogar dem anspruchsvollen EEV-Standard fr Busse, der die Grenzwerte der gltigen Schadstoffnorm Euro V unterschreitet.

    Auf stdtischer und regionaler Ebene spiegelte sich 2011 der Beitritt zum Bayerischen Umwelt-pakt ebenfalls wider. Mit der Verabschiedung ihrer gemeinsamen Klimaallianz haben sich Stadt und Landkreis Bamberg im vergangenen Jahr das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 mithilfe erneuerba-rer Energiequellen Energieautarkie zu erreichen. Auch hier sind die Stadtwerke Bamberg als Inf-rastrukturdienstleister gefordert, aktiv zu werden, beispielsweise durch den Zubau von regenerativen Energieerzeugungskapazitten wie Photovoltaik-anlagen oder Windparks sowie durch den weite-ren Ausbau von KWK-Anlagen im Stadtgebiet.

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  • Ausweitung des Frderprogramms fr

    Erdgasautos: jetzt auch bei Umrstung von Ge-

    brauchtfahrzeugenKomplettaustausch des Abscheiders im Bereich des Lkw-

    ParkdecksInvestition in drei wei-tere PV-Anlagen US-Heizwerk

    Robert Bosch GmbH STWB-Parkdeck 1

    BHKW fr das Ba-

    rockhotel am Dom

    Anschaffung von zwei neuen Erdgas-fahrzeugen fr den eigenen Fuhrpark

    Neues Angebot:

    Ausstellung von Energieaus-

    weisen

    Preis fr ener-gieoptimiertes

    Bauen beim Bam-bados

    Komplette Erneu-erung der Abschei-

    deanlage im Bereich Waschhalle im

    Verkehrsbetrieb

    Contracting Award fr Energieeinsparung zwischen Stadtwerken

    und Sozialstiftung Bamberg

    Einladung der Wanderausstel-lung Wasser ist Zukunft nach

    Bamberg

    Einfhrung der Rubrik Energieef-fizienz im Kunden-

    magazin

    Kampagne Ohne Auto

    Mobil

    Kauf von weiteren

    Grundstcken in der Wasser-

    schutzzone

    Fortsetzung des Bam-berger Bndnisses fr

    die Weihnachtsbeleuchtung erstmalig Weihnachts-beleuchtung mit zehn

    Prozent kostrom

    Anschaffung von sieben neuen Bus-

    sen mit Abgaswerten nach EEV-Standard

    Erster Spatenstich fr das neue Hallen-

    bad Bambados in Passivbauweise

    Ausbau des Angebots von

    preiswerten Ther-mografieaufnahmen zur Erkennung von

    Wrmelecks an Gebuden

    Markteinfh-rung des neuen

    kostroms BestNatur (aus 100 Prozent

    Wasserkraft)

    Sponsoring beim vom Um-

    weltamt der Stadt Bamberg ausge-

    lobten Umweltpreis 2008

    Energieeffizi-ente Sanierung des Freibads Gaustadt

    (neue Wasseraufberei-tungsanlage senkt den Wasserverbrauch um

    ca. 50 Prozent)

    Fortsetzung der Frderung beim

    Neukauf von Erd-gasfahrzeugen

    Anschaffung von 12 neuen

    Erdgasfahrzeugen fr den eigenen

    Fuhrpark

    Einstellung eines Energie-

    beraters

    Kauf von Grundstcken in der Wasser-

    schutzzone

    Abschluss eines Contractingvertrags mit

    der Stadt Bamberg (Umstel-lung von ca. 30 Prozent der

    Ampelanlagen auf LED-Leuchtmittel)

    Um-stellung

    der Drucksteige-rung Abtsberg auf

    frequenzgesteuerte Reinwasserpumpen

    zur Stromein-sparung

    Inbetriebnahme von drei eigenen

    PV-Anlagen auf Zen-tralgebude, Werk-

    statt und Lager

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  • Sanierung der stadtwerkeeigenen Wohngebude in der Gasfabrik- und der

    Magazinstrae

    Beginn der Anlage von Kurzumtriebs-plantagen in der

    Wasserschutzzone

    Errichtung einer Brger-

    solaranlage auf dem Eichendorff-

    Gymnasium

    Projekt: Prima-Klima-Kinderstadt

    mit Chapeau Claque

    Weiterer Kauf von Grundst-

    cken in der Was-serschutzzone

    Entwick-lung von

    Umweltkenn-zahlen

    bernahme des Mehrpreises

    fr kostrom BestNatur ein halbes

    Jahr lang fr alle Tarifkunden

    Sponsoring des Energiepreises

    2010

    Studie zur Optimierung der

    Wrmeversorgung im und im Umfeld des

    US-Standorts

    Bedarfsge-rechte Reduzie-

    rung der Wrmeleis-tung des Heizwerks

    auf dem US-Ge-lnde

    Beteili-gung am Windpark

    Zieger

    Contrac-tingvertrag mit

    der Stadt Bamberg: Umstellung von ca. 50 Prozent der Stra-enbeleuchtung auf

    energieeffiziente Lampen

    Neuinstallation von wasserlosen Urinalen zu Ver-

    suchszwecken im Zentralgebude

    Anschaffung von fnf neuen

    Erdgasfahrzeugen fr den eigenen

    Fuhrpark

    bernahme der Fernwrme

    Bamberg GmbH im Rahmen des Um-weltpakts mit der Joseph-Stiftung

    Erweiterung der Kurzumtriebsplanta-

    gen im Wasserschutz-gebiet

    Bau und Inbetriebnahme Holzvergaser- BHKW (Bam-

    bados)

    Mitgliedschaft im Umweltpakt

    BayernVorbereitung der

    Produkteinfhrung Klimagas

    18 neue Fern-wrmeanschls-se am Netz der

    STWBWeiter-

    entwicklung von Anlagestrate-

    gien in erneuerbare Energien im Rahmen der

    Beteiligung an der En-ergieallianz Bayern

    GmbH

    Beteiligung am Gewsserschutz Hol-lergraben zur Herstel-lung der aquatischen

    Durchgngigkeit

    Netzerweite-rung Fernwrme

    um ca. 1.800 Meter

    Investition in vier weitere PV-Anlagen:

    Schfweg Bambados

    Magazinstrae Kemmerner Weg

    Erffnung des Bam-bados, des ersten

    Passivhaushallenbads in Europa

    Betei-ligung an

    zwei weiteren Windparks:Domnitz I

    und II

    Beschaffung von fnf neuen Bussen mit Abgaswerten

    nach EEV-Standard

    Neues Erd-gasfahrzeug

    fr den eigenen Fuhrpark

    Testbe-trieb von

    Elektrofahr-rdern

    Erschlieung TV-1860-Geln-de mit Nahwr-

    menetz

    Umsetzung des Contractingvertrags

    mit der Stadt Bamberg:Umstellung von ca. 50 Pro-zent der Straenbeleuch-

    tung auf energieeffizi-ente LampenWeiterer Kauf

    von Grundstcken in der Wasserschutz-

    zone zur Sicherung der Wasserschutzgebiete und Einrichtung von

    Brachflchen)

    Attraktivittssteige-rung des Strom-

    produkts BestNatur durch Preisbindung

    Bau und Inbetriebnahme

    Nahwrmenetz in der Muna mit Hack-

    schnitzelheizung

    Pilotprojekt Straenbe-leuchtung:

    Umstellung von 130 Leuch-ten von Halogen-Quecksilber-Leuchten auf stromsparende

    LED-Leuchten

    2008 2009

    2010 2011

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  • Als zentrale Messgre werden im Umweltbe-richt die Bereitstellung und der Verbrauch von Energie sowie die daraus resultierenden Koh-lendioxidemissionen betrachtet. Damit einher geht die Frage, wo und wie der Energiebedarf durch die Optimierung von Prozessen bereits nachweisbar gesenkt werden konnte. Denn Strom und Wrme in Form von nicht verbrauch-ten Kilowattstunden stellen einen Beitrag zur Schonung der Ressourcen dar und mindern die Menge des in der Atmosphre freigesetzten CO2.

    Als Energieversorger und Infrastrukturdienstleister ziehen die Aktivitten der Stadtwerke Bamberg sowohl direkte wie auch indirekte Umweltauswir-kungen nach sich. Direkte Umweltauswirkungen,

    Im Zielkanon der Unternehmensleitlinien der Stadt-werke Bamberg nimmt der Umweltschutzgedan-ke einen zentralen Platz ein. Neben den Aspekten Kundenorientierung, Partnerschaftliche Zusam-menarbeit, Wirtschaftlicher Erfolg, Verbunden-heit mit der Region und Beschftigungssicherheit heit es in den Unternehmensleitlinien zum Punkt Nachhaltigkeit und kontinuierliche Verbesserung:

    Der Umweltschutz ist fr uns ein wesentlicher Be-standteil unserer Unternehmenskultur. Wir stellen uns den Herausforderungen der Zukunft und sind offen fr alle positiven Weiterentwicklungen. Wir arbei-ten kontinuierlich an der Verbesserung der Qualitt unserer Dienstleistungen im Sinne unserer Kunden.

    In unserem Handeln stellen wir uns der Verantwor-tung gegenber der Umwelt und Gesellschaft. Die Einhaltung umweltrechtlicher Vorschriften ist fr uns eine Selbstverstndlichkeit. Unter Wahrung kologi-scher und konomischer Gesichtspunkte streben wir eine stetige Verbesserung des Umweltschutzes an.

    (vgl. www.stadtwerke-bamberg.de/unternehmensleitlinien)

    Der in der Leitlinie ausgedrckte Anspruch an die stetige Weiterentwicklung spiegelt sich auch im Umweltbericht wider: dieser legt das Au-genmerk auf die langfristig-strategische Be-deutung des Nachhaltigkeitsgedankens.

    die aus dem (Eigen-)Verbrauch von natrlichen Ressourcen wie Wasser und Energie, aber auch aus der Verwendung von Roh-, Hilfs- und Be-triebsstoffen sowie der Entstehung von Abfllen, Emissionen und Abwasser resultieren, kommen vor allem in den Betriebssparten Bder, Verkehr und Energie- und Wasserversorgung zum Tragen.Hier haben die Stadtwerke in Bezug auf den Umweltschutzgedanken direkte Mglichkei ten, kontrollierend einzugreifen. Die Stadtbusflotte kann mit verbrauchsarmen Fahrzeugen bestckt werden, in Bdern kommen erneuerbare Energietrger und modernste Wasser-aufbereitung zum Einsatz, Strom und Wrme knnen aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

    gibt prognostizierte jhrliche einsparungen in tonnen co2 wieder, die aus MassnahMen resultieren, die iM jahr 2011 uMgesetzt wurden.

    gibt die iM jahr 2011 real erzielten co2-einsparungen wieder, die fr produkte und leistungen der stadtwerke baMberg iM Vergleich zu bundesweiteM standard erMittelt wurden.

    CO2 100 t

    CO2 100 t {

    {

    8

  • Energieart CO2-quivalent in g/kWh

    Anmerkungen

    Strom Energietrger-mix der Stadtwerke Bamberg 2010

    1 338Daten fr 2011 knnen erst Ende 2012 mit Anga-ben zur EEG-Einspeisung in Deutschland ermittelt werden

    Strom Energietrger-mix Deutschland 2010

    2 494Daten fr 2011 knnen erst Ende 2012 mit Anga-ben zur EEG-Einspeisung in Deutschland ermittelt werden

    Erdgas 3, 4, 5 220

    Fernwrme 6 0Abhngig von dem verwendeten Energietrger fr die Wrmeerzeugung; Null fr Nutzung Abwrme aus der Mllverbrennung

    Nahwrme Abhngig von dem verwendeten Energietrger fr die Wrmeerzeugung

    Holz (Kurzumtriebs-plantagen) 0Diesel 4, 5 264Benzin 4, 5 265Erdgas fr Fuhrpark 4, 5 265

    CO2-qUIVAlENTE

    co2 ist das bekannteste klimabeeinflus-sende gas (treibhausgas) und entsteht bei allen Verbrennungsvorgngen. diese emissionen dienen als Vergleichsmastab und werden als sogenannte co2-quiva-lente angegeben. dazu wird die klimawirk-samkeit weniger bekannter treibhausgase

    geschaffen werden. Dennoch spielen die indirek-ten Umweltauswirkungen fr die Umweltbilanz des Energieversorgers eine wichtige Rolle. Der Umweltbe-richt stellt die Umweltschutz aktivitten der Stadt-werke im Jahr 2011 in sechs Kapiteln dar, die sich an den verschiedenen Produkten und Prozessen in den Leistungsbereichen des Unternehmens ori-entieren und die sowohl die direkten wie auch die indirekten Umweltauswirkungen behandeln. Fr alle Bereiche gilt: Ein besonderes Engagement im Umweltbereich geht auch immer mit wirtschaftli-chen Zielen einher. Fr die Stadtwerke ist seit vielen Jahren klar: Unternehmerisches, auf dauerhafte Gewinnerzielung angelegtes Handeln baut auf dem nachhaltigen Umgang mit endlichen Ressourcen auf.

    wie Methan oder lachgas in co2-emissi-onen umgerechnet. das co2-quivalent wird dabei in gramm pro verbrauchter kilowattstunde beim endverbraucher angegeben. fr den vorliegenden umwelt-bericht werden folgende rechenwerte zur bildung der co2-quivalente verwendet:

    Eine fr einen Energie- und Infrastrukturdienstleis-ter groe Bedeutung kommt auch den durch sein unternehmerisches Handeln verursachten indirekten Umweltauswirkungen zu. Das bedeutet jedoch, dass diese durch das Unternehmen selbst nicht unmittel-bar zu beeinflussen sind: Die indirekten Umweltaus-wirkungen kommen vor allem im Wirkungsbereich der Kunden zum Tragen. Beispiele hierfr sind Beratungs-, Informations- und Frderangebote, aber auch zustzliche kostromtarife als Alternati-ve zum herkmmlichen Angebot. Ob und wie diese Angebote von den Kunden genutzt werden, entzieht sich dem direkten Einfluss der Stadtwerke Bam-berg. Vom Energieversorger knnen hier lediglich Anreize zur verstrkten Nutzung der Angebote

    1 Eig

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    200

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    89

  • Das Jahr 2011 war durch kaum ein anderes The-ma so geprgt wie durch die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima und die darauf folgenden Forderungen nach einem grundlegenden Wan-del der Energieerzeugung. Im Fokus stehen dabei der Verzicht auf Kernenergie und die Substitution fossiler Energietrger durch erneuerbare Energien. Fr die Stadtwerke Bamberg besttigt sich hier der Kurs, den das Unternehmen schon vor vielen Jahren eingeschlagen hat: Mit dem Ausbau der dezent-ralen Stromerzeugung aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind, Wasserkraft oder Holz leistet der

    regionale Energieversorger einen aktiven Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz. Pro Jahr soll mindestens ein Megawatt (MW) Erzeugungsleistung, das entspricht 1.000 Kilowatt (kW), an erneuerbaren Energien zugebaut werden diese Zielvorgabe galt auch fr das Geschftsjahr 2011 und wurde bei-spielsweise durch die Investition in Solarstrom- und Windenergieprojekte deutlich bertroffen. So konnten 800 kW Zubau durch neue Photovoltaikanlagen rea-lisiert werden und weitere 560 kW durch die Beteili-gung an Windparks (vgl. Abbildung unten). Insgesamt wurden 1.543 kW (elektrische) Leistung zugebaut.

    SONNENKRAFT

    KRAFT-WRME-KOPPLUNG

    WINDKRAFT

    ertrag der regeneratiVen stroMerzeugung der stwb (Angaben in kWh)

    ELEKTRISCHE LEISTUNG (kW)

    THERMISCHE LEISTUNG (kW)

    ART ANZAHL GESAMT-BESTAND 31.12.2011

    DAVON ZUBAU

    2011

    GESAMT-BESTAND 31.12.2011

    DAVON ZUBAU

    2011

    PHOTOVOLTAIKANLAGEN 14 1.399 845BLOCKHEIZKRAFTWERKE (KWK) 4 141 130 297 230WINDKRAFTANLAGEN (BETEILIGUNG) 2 568 568SUMME 20 2.108 1.543 297 230

    2008 20102009 2011

    200.000

    0

    400.000

    600.000

    800.000

    10

  • 1011

  • Mit zwei Brgerbeteiligungsprojekten haben die Stadtwerke Bamberg ihren Kunden 2011 die Mg-lichkeit gegeben, sich direkt am Ausbau der erneuer-baren Energien und damit an der Energiewende zu beteiligen. In der ersten Jahreshlfte entstand die fnfte Brgersolaranlage der Stadtwerke Bamberg im niederbayerischen Ort Schfweg. Sie produziert mit einer Spitzenleistung von 622 Kilowatt (kWp) pro Jahr eine Strommenge, die rechnerisch fr rund 160 Vierpersonenhaushalte ausreicht. Mit dem Erwerb von Sonnenscheinen, also verzinsten Brgerdarlehen, konnten sich Brger direkt an der Finanzierung der Anlage beteiligen. Das Interesse war so gro, dass innerhalb von nur 14 Tagen bereits die Hlfte der Sonnenscheine ausgegeben wer-den konnte. Mit diesen Brgerdarlehen konnte der Groteil der Gesamtinvestition finanziert werden. Auf noch greres Interesse stie die Brgerso-laranlage, die zum Jahresende auf dem Dach des Bambados errichtet wurde. Innerhalb weniger Tage

    waren alle Beteiligungsscheine vergeben. 60 Brger haben ein Darlehen in einem Gesamtvolumen von knapp 500.000 Euro finanziert und damit das Stadt-werke-Engagement zum Ausbau der regenerativen Energieerzeugung untersttzt. Die Anlage produziert mit einer Spitzenleistung von 216 kWp rechnerisch eine Strommenge fr ca. 50 Haushalte. Zwei kleine-re Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von zusammen 7,43 kWp wurden auf zwei Umspann-stationen der Stadtwerke in der Magazinstrae und im Kemmerner Weg errichtet. Bereits frhzeitig mchten die Stadtwerke Bamberg ihren Nachwuchs in die Technologie der erneuerbaren Energien einfhren daher wurden diese beiden Anlagen von Auszubildenden der Stadtwerke als fachber-greifende Azubiprojekte geplant und realisiert.

    stroMerzeugung aus sonnenkraft(Angaben in kWh)

    2011: 881.000

    2007: 16.456

    2008: 46.331

    2009: 98.073

    2010: 242.778

    CO2 386 tneue

    pV-anlage

    n

    2011{

    12

  • Strom aus Sonnenkraftphotovoltaik- oder solarstromanlagen wandeln die strahlungsenergie der sonne in elektrische energie um. das herzstck jeder photovoltaikanlage sind solarzel-len, die meist aus silizium bestehen. sie generieren aus der kurzwelligen strah-lungsenergie der sonne gleichstrom. ber wechselrichter, die zwischen die solar-anlage und das leitungsnetz geschaltet werden, wird der gleichstrom in wechsel-strom umgewandelt. der auf diesem weg aus der sonnenenergie gewonnene strom kann entweder in das stromnetz einge-speist oder direkt verbraucht werden.

    Leistungdie leistung von photovoltaikanlagen wird meist in kilowatt peak (kwp), bei sehr groen anlagen auch in Megawatt peak (Mwp) angegeben. der zusatz peak (engl. fr gipfel, spitze) bezeichnet dabei die spitzenleistung einer anlage, ermit-telt unter standardisierten bedingungen im prffeld (labor). je nach standort, sonnenscheindauer und -strke kann der tatschliche ertrag einer photovol-taikanlage variieren. in bamberg erzeugt

    eine photovoltaikanlage mit einer nenn-leistung von einem kwp pro jahr ca. 900 bis 950 kilowattstunden strom.

    Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)das erneuerbare-energien-gesetz (eeg) wurde im jahr 2000 in deutschland einge-fhrt. es regelt die Vergtung fr strom aus erneuerbaren Quellen. abhngig von art und zeitpunkt der inbetriebnahme erhlt ein investor eine fr 20 jahre festgeschrie-bene Vergtung fr den eingespeisten strom investitions- und wartungs-kosten knnen sich so amortisieren.

    Brgerbeteiligungum allen brgern die beteiligung an einer solarstromanlage zu ermglichen, haben die stadtwerke bamberg in den letzten jahren insgesamt sechs brgersolaran-lagen errichtet. Mit sonnenscheinen knnen sich brger an der finanzierung der anlagen beteiligen. sonnenscheine ist die bezeichnung fr brgerdarlehen zu regenerativen projekten der stadtwerke bamberg. die darlehensgeber erhalten dabei einen garantierten und einen er-folgs-, d. h. ertragsabhngigen zinsanteil.

    photoVoltaik

    Nicht nur durch solare Erzeugungsprojekte, sondern auch durch die Beteiligung an zwei neuen Windparks haben die Stadtwerke in erneuerbare Energien in-vestiert. Um erfolgreich Groprojekte wie Windparks realisieren zu knnen, hat sich das Unternehmen bereits 2010 mit 32 kommunalen Energieversorgern in der Energieallianz Bayern (EAB) zusammenge-schlossen und diese Kooperation im vergange-nen Jahr weiter ausgebaut. Darunter fiel auch die Beteiligung am Windpark Zieger, der im Lauf des Jahres 2011 in der Oberpfalz gebaut wurde und im Herbst mit einer Gesamtleistung von 11,5 MW ans Netz ging. Zudem erwarben die Stadtwerke

    Anteile am Windpark Domnitz in der Nhe von Halle in Sachsen-Anhalt. Mithilfe von sechs Windener-gieanlagen erreicht dieser Windpark eine Gesamt-leistung von 12 MW. Anteilig schlagen die beiden Windparks fr das Zubauergebnis der Stadtwerke Bamberg mit 0,57 MW zu Buche, womit rechnerisch der Strombedarf von rund 400 durchschnittlichen Vierpersonenhaushalten gedeckt werden kann.

    neue

    windener

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    anlagen 2

    011{CO2 544 t

    1213

  • Ein Pionierprojekt sowohl in technischer Hinsicht wie auch als Beitrag zur umweltgerechten Erzeu-gung von Strom und Wrme war 2011 der Bau eines Holzvergaser-Blockheizkraftwerks (BHKW) fr das neue Hallenbad Bambados. Die seit vielen Jahrzehnten bekannte Technik der Holzverga-sung wird hier erstmals fr den Langzeitbetrieb in einem Hallenbad angewendet. Das BHKW stellt mit einer Leistung von 130 kW (elektrisch) und 230 kW (thermisch) die Strom- und Wrmever-sorgung des Bads zu einem groen Teil sicher. Als nachhaltiges Brennmaterial dienen dabei unter anderem Holzhackschnitzel aus Pappelholz, die von einer eigens angelegten Kurzumtriebsplanta-ge (vgl. Seite 15) gewonnen werden knnen. Nur zu Zeiten besonders hohen Wrmebedarfs wer-den zustzlich Gasspitzen heizkessel genutzt.Um den Einsatz von Kraft-Wrme-Kopplung (KWK) im ersten Passivhaushallenbad Europas

    zu ermglichen, wurde das kompakte Kraftwerk fr das Bambados mageschneidert. Damit ist das Holz-BHKW auch ein Pilotprojekt, mit dem das Zusammenwirken verschiedenster technischer Komponenten erprobt werden kann. Im laufenden Betrieb dient daher ein Monitoring der stetigen Optimierung und der Sammlung von Erfahrungen fr zuknftige Projekte der Stadtwerke Bamberg im Leistungsbereich KWK. Im Jahr 2011 betrieben die Stadtwerke insgesamt drei Anlagen, in denen nach dem Prinzip der KWK gleichzeitig Strom und Wrme produziert werden. Da das BHKW im alten Hallenbad am Margaretendamm abgeschaltet wur-de, erhhte sich die Anzahl der KWK-Anlagen im Geschftsjahr 2011 nicht, die installierte Leistung stieg jedoch durch das Bambados-BHKW auf ins-gesamt 140 kWh an. Alles in allem wurde mit der effizienten Kraft-Wrme-Technologie 2011 eine Wrmeerzeugung von fast 500.000 kWh realisiert.

    blockheizkraftwerke:entwicklung der installierten leistung

    141 kW/hENDE 2011

    130 kW/hENDE 2010

    121 kW/hENDE 2009

    14

  • Ob KWK zu den regenerativen Energiequellen gezhlt werden kann, entscheidet sich vor allem durch den verwendeten Energietrger. Kommt, wie beim Bambados, nachwachsendes Holz zum Einsatz, ist die rumliche Nhe der Holzgewin-nung und damit die Verringerung der Transport-wege und des fr den Transport ntigen Auf-wands ein weiterer Aspekt des Umweltschutzes.

    Bereits 2010 haben die Stadtwerke mit dem Anbau von Kurzumtriebsplantagen begonnen und 33.000 besonders schnell wachsende Balsampappeln auf zugekauften Flchen im stdtischen Bereich des Wasserschutzgebiets Bamberg-Sd gepflanzt.

    Im April 2011 wurden zustzliche 100.000 Steck-linge gesetzt, der weitere Ausbau soll bis 2013 schrittweise erfolgen. Die Bume sorgen einer-seits fr einen natrlichen Schutz vor Erosion und verhindern zusammen mit der kologischen Bewirtschaftung, dass Schadstoffe ins Grund-wasser gelangen. Zum anderen dienen sie in Form von Holzhackschnitzeln anteilig als Roh-stoff fr die Befeuerung des Bambados-BHKW.

    Bereits seit vielen Jahren macht der US-Standort in Bamberg seinem Ruf als umweltfreundlichster Standort in Deutschland alle Ehre. Als strategische Partner treiben die US-Army und die Stadtwerke Bamberg den Umweltschutz durch nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung auf dem Bamber-ger Sttzpunkt schon seit 2002 gemeinsam voran. Am 14. September 2011 haben die Stadtwerke auf dem Gelnde der Muna das erste biomasse-getriebene Heizwerk an einem europischen US-Sttzpunkt in Betrieb genommen. ber ein neu verlegtes Nahwrmenetz werden nun die umliegenden Gebude mit umweltfreundlicher Heizenergie aus Holzhackschnitzeln versorgt. Durch den Austausch der alten lheizung kann der CO2-Aussto nachhal-tig um ca. 300 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

    2002 umstellung des heizwerks in den warner barracks von kohle auf gas

    2009 installation einer pV-anlage auf dem dach des heizwerks

    2010 studie zur optimierung der wr-meversorgung hinsichtlich ener-gieeinsatz und co2-aussto

    2011 inbetriebnahme holzhackschnit-zelheizwerk Muna mit 500 kw heizleistung

    geMeinsaMe projekte zur realisierung Von einspar-potenzialen Mit deM us-arMy- sttzpunkt baMberg

    +11,7 ha 2011

    +9,1 ha 2012

    +9,2 ha 2013

    5,4 ha2010 energieholzplantage:

    neu bewirtschaftete flche(2012 und 2013: geplante Anlagen)

    CO2 300 tbioM

    asseheizw

    erk

    {

    1415

  • Nach jeweils vier bis fnf Jahren Wuchszeit knnen die Bume zurckgeschnitten, also geerntet wer-den insgesamt kann eine Kurzumtriebsplantage rund 25 Jahre lang bewirtschaftet werden, wobei zwischen fnf und sechs Erntezyklen mglich sind.

    Das Holz hat einen Heizwert von 5,1 kWh pro Kilogramm Trockenmasse, d. h. ein Wrfel Pappel-holz mit einer Seitenlnge von einem Meter (ein Festmeter) entspricht einem quivalent von 120 m Erdgas. Bei einem geplanten Ertrag von 400 Tonnen pro Jahr ersetzen die klimaneutralen Holzhackschnit-zel aus regionalem Eigenanbau damit ca. 160.000 bis 240.000 m Erdgas. Das entspricht dem zehnfachen jhrlichen Erdgasbedarf einer durch-schnittlichen vierkpfigen Familie mit Eigenheim.Vergleicht man den Brennwert von Holzhackschnit-zeln mit dem Brennwert von Erdgas, ergibt sich folgende CO2-Einsparung: Holzhackschnitzel, die auf einem Hektar einer Kurzumtriebsplantage ge-erntet werden knnen, sparen 12.400 Kilogramm CO2. Allein die 100.000 im Jahr 2011 gepflanzten Stecklinge sparen damit im Vergleich zu Wrmeer-zeugung durch Erdgas ca. 131 Tonnen CO2 ein.

    der erneuerbare rohstoff holz verbrennt co2-neutral und somit klimaschonend, denn bei der Verfeuerung wird nur das zuvor whrend des pflanzenwachstums gebundene co2 wieder freigesetzt. im gegensatz dazu setzen fossile energie-trger wie l und gas ber jahrtausende gebundenes und hochkonzentriertes co2 frei. auch die nachhaltige waldbewirt-schaftung, kurze transportwege durch regionale Verwertung wie im bambados und die Verwendung von holzabfallpro-dukten tragen zu einer guten klima-bilanz des energietrgers holz bei.

    heizwert5,1 kwh pro kg trockenmasseertrag5,1 kwh pro m und jahr heizlquivalent5.100 l heizl/5.100 m gaspro hektar und jahr

    holz kliManeutraler brennstoff

    Allein durch im Jahr 2011 neu gebaute Solar-strom-, Windenergie- und KWK-Anlagen haben die Stadtwerke Bamberg mehr als 1.010.000 kWh grnen Strom erzeugt. Das entspricht einem Ge-genwert von 500 Tonnen Kohlendioxid, die bei der Energieerzeugung nicht in die Atmosphre freigesetzt wurden. Zum Vergleich: Eine 80 Jahre alte Buche mit einer Hhe von 23 Metern und einem Stammdurchmesser von 30 Zentimetern hat im Lauf ihrer Wachstumszeit ca. eine Tonne

    CO2 gebunden. Zhlt man die Bestandsanlagen mit, produzierten die Stadtwerke Bamberg im vergan-genen Geschftsjahr 1,67 Millionen kWh Strom aus erneuerbaren Quellen und minderten den CO2-Aus-sto damit rechnerisch um fast 798 Tonnen. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist das eine zustz-liche Vermeidung von 572 Tonnen, die vor allem durch die Beteiligung an den beiden Windparks und die Errichtung der beiden neuen Brger-solaranlagen erzielt wurde (vgl. Abbildung rechts).

    CO2 131 tanba

    u

    energieh

    olz{

    16

  • BLOCKHEIZKRAFTWERKE PHOTOVOLTAIKANLAGEN WINDKRAFTANLAGEN

    100

    200

    300

    400

    500

    600

    2008 2009 2010 2011

    700

    800

    entwicklung co2-einsparung(Angaben in t)

    Das Engagement der Stadtwerke Bamberg zur Energiewende war im Jahr 2011 durch die stetige Suche nach geeigneten Projekten ge-prgt. Dabei stand nicht die Konzentration auf eine bestimmte Form der nachhaltigen Energie-versorgung im Vordergrund. Gezielte Investitio-nen in eine vielfltige Mischung verschiedener Energieerzeugungsarten, technologische Pio-nierprojekte und die Kooperation mit Partnern strken die dezentrale und regional verankerte

    Versorgung mit grner Energie und treiben die Energiewende in Deutschland damit aktiv voran.

    Der Erfolg der beiden Brgersolaranlagen hat zudem gezeigt, wie gro das Interesse der Brger an einem eigenen aktiven Beitrag beim Wan-del der Energieerzeugung ist. Als kommunal getragenes Unternehmen schaffen die Stadt-werke Bamberg deshalb vor Ort Mglichkei-ten, die diesem Brgerwunsch entsprechen.

    CO2 799 t

    regeneratiVeerzeugung

    {

    1617

  • Die Angebote, die die Stadtwerke als regiona-les Dienstleistungs- und Handelsunternehmen im Bereich der Energieversorgung machen, rich-ten sich vor allem an den Wnschen der Kunden aus. Hier zeigte sich im Jahr 2011 wie auch in den Vorjahren ein deutlicher Trend: Die Kun-den wnschen sich mehr nachhaltige Produkte.

    Die Stadtwerke Bamberg kommen der gestiege-nen Nachfrage nach und setzen dabei nicht nur auf transparente und umweltfreundliche Qualitt, sondern auch auf eine faire und wettbewerbsfhige Preisgestaltung. Ziel ist, in allen Handelsbereichen mindestens eine umweltfreundliche Alternative zu den bisherigen Tarifen oder Produkten anbieten

    Auf den Wunsch nach mehr grnen Angeboten ha-ben die Stadtwerke Bam-berg 2011 mit der Aus-

    weitung des kostromtarifs BestNatur auf den Landkreis Bamberg reagiert und das Grnstromangebot in Stadt und Region gezielt beworben. Neben dem Umweltschutzge-danken schaffen Preisgarantien der Stadtwer-ke fr die Kunden zudem finanzielle Anreize, zu den kotarifen fr Strom und Gas zu wechseln.

    Insgesamt wies der Strommix der Stadtwerke Bamberg im Jahr 2010 einen im Vergleich zum Bundesgebiet deutlich hheren Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien auf. Strom aus Wind- und Sonnenenergie sowie aus Wasserkraft machte zusammen 41 Prozent des Stadtwerke-Strom-mixes aus. Der Bundesmix bestand dagegen nur zu

    zu knnen und deren Anteil am Gesamtabsatz im Leistungsbereich Energiehandel weiter zu erhhen.

    Im Leistungsbereich Energiehandel werden ne-ben Strom- und Gashandel fr Geschfts- und Privatkunden auch die Bereiche Straenbeleuch-tung, Wrme-Contracting, Nah- und Fernwrme-versorgung sowie Dienstleistungen betrachtet. Im Vergleich zum Bereich Energieerzeugung sind die Umweltauswirkungen im Bereich Energiehandel auch indirekter Natur, d. h. sie liegen im Wirkungs-bereich der Kunden. Insofern ist es ein Ziel, die umweltgerechten Produkte und Dienstleistungs-angebote fr die Kunden so attraktiv wie mglich zu gestalten und ihren Absatz weiter zu erhhen.

    18 Prozent aus erneuerbaren Energien und wies zudem einen hheren Anteil an Kernenergie und Kohlestrom auf. Mit einem Anteil von 21 Prozent hat die Wasserkraft einen hohen Stellenwert im Gesamtenergiemix der Stadtwerke (vgl. Grafik rechts).

    Die Zusammensetzung des Energiemixes bestimmt auch den CO

    2-Aussto, der mit der Energieproduk-tion verbunden ist. Der Mix der Stadtwerke Bamberg fhrte rechnerisch zu CO2-Emissionen von 338 Gramm pro Kilowattstunde (g/kWh). Dieser Wert lag fr das Bundesgebiet mit 494 g/kWh deutlich hher. Dies ist ein Ergebnis des bewussten Zukaufs von Strom aus Wasser- und Windkraft. Allein dadurch haben die Kunden der Stadtwerke Bamberg im Jahr 2011 50470 Tonnen CO2 gespart.

    CO2 7.343 t

    CO2 50.470 t

    bestnatur

    {

    standard

    -

    stroM{

    18

  • 20

    80

    21

    20

    18

    29

    39

    18

    20

    19

    31

    39

    24

    15

    43

    33 12

    GESAMTSTROM-LIEFERUNGEN DES UNTERNEHMENS(in %)

    338 g/kWh

    0,0005 g/kWh

    0 g/kWh

    0,0000 g/kWh

    354 g/kWh

    0,0005 g/kWh

    494 g/kWh

    0,0007 g/kWh

    VERBLEIBENDER ENERGIEMIx(in %)

    ZUM VERGLEICH: STROMERZEUGUNG IN DEUTSCHLAND (in %)QUELLE: BDEW

    PRODUKT BESTNATUR(in %)

    KOHLE KERNENERGIE ERDGAS SONSTIGE FOSSILE ENERGIETRGER

    ERNEUERBARE ENERGIEN GEFRDERT NACH DEM ERNEUERBARE-ENERGIEN-GESETZ

    SONSTIGE ERNEUERBARE ENERGIEN (100 % WASSERKRAFT)

    CO2-EMISSIONEN RADIOAKTIVER ABFALL

    Angaben auf der Basis vorlufiger Daten fr das Jahr 2010. Die Daten fr 2011 werden erst Ende 2012 vorliegen.

    Kunden, die den Strommix der Stadtwerke Bamberg beziehen, sparen im Vergleich zum Bundesdurch schnitt 156 Gramm CO2 pro verbrauchter Kilowattstunde ein.

    energietrgerMix stwb

    Die Straenbeleuchtung ist der lteste Geschfts-bereich der Stadtwerke Bamberg: Vor mehr als 150 Jahren wurden die lleuchten durch Gaslam-pen ersetzt, fr die damalige Zeit eine echte Innova-tion. Heute geht es vor allem darum, Energieeinspar-potenziale zu erkennen und zu nutzen.

    In einem Contractingvertrag der Stadtwerke mit der Stadt Bamberg wurden bereits 2010 Manah-men vereinbart, mit denen zuknftig jedes Jahr ca. 840.000 kWh Energie und etwa 417 Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Bis Ende 2012 soll der Energieverbrauch der Straenbeleuchtung in drei Bereichen reduziert werden. So wurde 2011 die Beleuchtung auf moderne Natriumdampf- und

    Halogenmetalldampflampen umgerstet. Diese ver-brauchen ein Drittel weniger Energie und das bei gleicher Beleuchtungsstrke. Durch Einfhrung der sogenannten Halbnachtabschaltung, also Abschalten des Lichts zwischen 1und 5 Uhr auf wenig genutz-ten Wegen, auf denen keine gesetzliche Beleuch-tungspflicht besteht, wird weiterer Strom eingespart. Als dritter Schritt soll bis Dezember 2012 die Beleuch-tungsstrke in verkehrsarmen Nachtzeiten gesenkt werden. Im Jahr 2011 konnten durch Lampentausch und Nachtabschaltung bereits mehr als 441.000 kWh eingespart werden. Zuknftig werden damit etwa 285 Tonnen CO2 jhrlich vermieden.

    CO2 285 terne

    uerung

    strassen

    be-

    leuchtun

    g{

    1819

  • Zum Energiehandelssektor der Stadtwerke zhlt auch der Handel mit Erdgas als Treibstoff fr Pkws. Seit 2006 knnen Erdgasautofahrer den Treibstoff mit der gnstigen kobilanz an der Erdgastankstelle der Stadt-werke am Berliner Ring tanken. Erdgas als Kraftstoff weist im Vergleich zu Benzin und Dieselkraftstoff eine deutlich bessere Klimabilanz auf. So verursacht Erdgas bis zu 25 Prozent weniger CO2-Aussto als Benzin. Im Vergleich zu Diesel entstehen bei der Verbrennung von Erdgas rund 95 Prozent weniger Stickoxide. Zudem wird nahezu kein Feinstaub emittiert.

    Angesichts dieser Vorteile des Treibstoffs Erdgas haben die Stadtwerke ihre Fahrzeugflotte in den vergangenen Jahren zunehmend auf Erdgas- fahrzeuge umgestellt.

    Mit einer Abgabe von rund 253.000 Kilogramm blieb der Absatz von Erdgas 2011 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Auch im Jahr 2011 fhrten die Stadtwerke Bamberg das Frderprogramm beim Kauf von neuen oder gebrauchten Erdgasfahrzeu-gen bzw. bei der Umrstung auf Erdgastechnik fort.

    energetische optiMierung der strassenbeleuchtung

    CO2 274 t

    EINSPARUNG IN MWh/a EINSPARUNG IN t CO2

    STRASSENBELEUCHTUNG 576.126 285 ALTSTAdTLEUCHTEN 30.503 15LEd 76.763 28SUMME 663.392 328

    Zustzlich zum bereits geschlossenen Contrac-tingvertrag hat sich die Stadt Bamberg verpflichtet, bis 2019 jhrlich in Effizienzmanahmen fr die Straenbeleuchtung zu investieren. Zunchst werden bis zum Jahr 2013 510 Altstadtleuchten durch die Stadtwerke Bamberg als Auftragnehmer saniert.

    Durch die 2010 und 2011 erfolgten Umrstun-gen konnte der Energiebedarf im Jahr 2011 bereits um mehr als 36.000 kWh gesenkt wer-den, die CO2-Emissionen wurden um etwa 18 Tonnen reduziert. Bis Ende 2013 wird der

    Umbau zu jhrlichen Einsparungen von etwa 100.000 kWh und ca. 50 Tonnen CO2 fhren. Pionierarbeit leisteten die Stadtwerke Bamberg durch ein weiteres Beleuchtungsprojekt: den Ein-satz neuartiger LED-Technik mit einem Telema-nagementsystem, das den Energieverbrauch jeder einzelnen Lampe berprfbar und damit steuer-bar macht. Bamberg gehrte 2011 zu den ersten Stdten in Bayern, die diese Technologie eingesetzt haben. Zuknftig werden damit jhrliche Energieein-sparungen von etwa 56.000 kWh und dementspre-chend 28 Tonnen weniger CO2-Emissionen erzielt.

    erdgas al

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    kraftsto

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    20

  • erdgas al

    s

    kraftsto

    ff

    Der beste Strom ist der, der gar nicht erst verbraucht wird. Die Stadtwerke Bamberg geben deshalb ihr Know-how weiter und bieten ihren privaten und gewerblichen Kunden Beratungen zu den The-men Energieeinsparung und effiziente Energienut-zung an von der energetischen Gebudesanie-rung ber Stromsparen im Haushalt bis hin zum Bau und Betrieb effizienter Heizungsanlagen.

    Fr private Kunden stehen Tipps zum Stromsparen und zum Heizenergieverbrauch im eigenen Haushalt an erster Stelle. Fr Hauseigentmer sind zudem Bera-tungen zur energetischen Gebudesanierung und zum Heizungstausch interessant. Gut 100 Beratungen fh-ren die Energieberater und die Mitarbeiter im Service-zentrum pro Jahr durch. Zudem werden Messgerte verliehen, mit denen die Kunden dem Energieverbrauch einzelner Verbraucher (und damit den Energiefres-sern) in ihrer Wohnung selbst auf die Spur kommen knnen. Mit der KomfortWrme-Heatbox bieten die Stadtwerke ein Rundumangebot fr Hauseigent-mer, die ihre alte Heizungsanlage gegen ein neues,

    energieeffizientes Modell austauschen wollen. Planung, Installation, Betrieb und Wartung der neuen Heizungs-anlage bernimmt der Energieversorger komplett. Die Wrme wird nach Verbrauch abgerechnet, fr die Finanzierung zahlt der Kunde ber die Gesamtlaufzeit einen festen Betrag. Dieses sogenannte Contracting bietet fr Hausbesitzer nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch die Gewissheit, dass die Heizwrme kostengnstig, effizient, ohne eigenes Betriebsrisiko fr den Kunden und nicht zuletzt umweltfreundlich bereit-gestellt wird. 2011 wurden fnf neue Heizungsanlagen mit einer gemeinsamen Heizleistung von 234 Kilowatt in Betrieb genommen. Zum Jahresende waren damit insgesamt 34 Heatbox-Anlagen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Bamberg in Betrieb (vgl. Abb. unten).

    Im groen Mastab fhren die Stadtwerke bereits seit 2007 ein Energiespar-Contracting mit dem Klini-kum am Bruderwald durch. 2011 wurden mit diesem Projekt eine CO2-Einsparung von 6,7 Tonnen und eine Energieeinsparung von 30 Prozent realisiert.

    anzahl der installierten heatbox-anlagen und leistung pro jahr

    0 kW

    500 kW

    1.000 kW

    1.500 kW

    2.000 kW

    20082007 2009 2010 20112

    7

    18

    2934

    Nicht nur in der Strom-, sondern auch in der Gasver-sorgung bieten die Stadtwerke Bamberg ihren Kunden umweltfreundlichere Alternativen. So hat das Unter-nehmen seit Herbst 2011 mit Klimagas BestNatur ein zertifiziertes ko-Erdgasprodukt im Portfolio. Mit dem klimaneutralen Erdgas werden vor allem Kunden angesprochen, die einen aktiven Beitrag zum Kli-maschutz leisten mchten. Denn auch wenn Erdgas umweltfreundlicher als viele andere Energietrger ist, wird bei seiner Nutzung unweigerlich Kohlendi-oxid freigesetzt. Durch einen Aufpreis von 0,3 Cent pro Kilowattstunde stellen die Stadtwerke sicher,

    dass die durch den Verbrauch freigesetzte Menge an CO2 durch gezielte Investitionen in Klimaprojek-te ausgeglichen wird. Auf diese Weise wurden und werden nationale und internationale Klimaschutzpro-jekte untersttzt, die durch den Gold Standard und den Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziert sind.

    Noch einen Schritt weiter geht das fr 2012 geplante Biogasprodukt fr Endkunden. Dieses wird in regionalen Anlagen produziert, zu Erd-gasqualitt veredelt und ins Netz eingespeist.

    CO2 565 tkliMa

    gas{

    2021

  • Dass der Strom aus Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft kommt, ist fr umweltbewusste Ver-braucher selbstverstndlich.

    Bei der Wrmeversorgung kom-men jedoch meist noch fossile Brennstoffe wie l oder Erdgas zum Einsatz. Auch hier setzen die Stadtwerke Bamberg seit Langem auf umweltver-trglichere Lsungen. Unter dem Gesichtspunkt der umweltfreundlichen Wrmeversorgung haben sie schon vor einigen Jahren begonnen, das Nah- und Fernwrmenetz auszubauen. Langfristiges Ziel ist es, Bamberg mglichst flchendeckend mit der um-weltfreundlichen Wrme versorgen zu knnen. Dazu wurden im Jahr 2011 wichtige Weichenstellungen vorgenommen und weitere Projekte vorbereitet.

    Neben der zentralen Versorgung mit Fernwrme bauen die Stadtwerke in anderen Stadtbereichen auch Nahwrmenetze als Insellsungen auf. Hier kommt die Wrme aus modernen Heizkraftwerken, die im Idealfall mit Biomasse betrieben werden und gleichzeitig Strom und Wrme produzieren. Energie mit dieser Kraft-Wrme-Kopplung (KWK) wird besonders ressourcenschonend und effizient produziert. Im Hinblick auf ihren Primrenergie-faktor steht sie auf einer Stufe mit erneuerbaren Energien deshalb haben die Stadtwerke Bam-berg im Jahr 2011 viele Projekte zum Ausbau von Nah- und Fernwrme realisiert und damit die umweltfreundliche Wrmeversorgung in der Stadt weiter vorangetrieben. Insgesamt wurden 2011 mehr als 30.700 Megawattstunden Wrme aus dem zentralen Mllheizkraftwerk und dezen-tralen KWK-Kraftwerken ins Netz eingespeist.

    Die Fernwrme Bamberg GmbH, eine 50 %ige Tochter der Stadtwerke Bamberg, betreibt ein ber sechs Kilometer langes Versorgungsnetz und beliefert mehr als 600 Haushalte mit umweltfreundlicher Nah- und Fernwrme. Im Frhjahr 2011 begann die Nahwr-meerschlieung im Stadtteil Gereuth. Hier sollen im

    eine wichtige kennzahl fr die fern-wrme ist der sogenannte primr-energiefaktor: er gibt an, in welchem umfang primrenergie fr die erzeu-gung von einer kilowattstunde wrme erforderlich ist. bei der nutzung von abwrme (z. b. aus industrieprozessen oder der Mllverbrennung) wird ange-nommen, dass fr die wrmeerzeu-gung keine primrenergie erforderlich ist. damit verbunden werden fr diese wrmeenergie auch keine co2-emis-sionen angerechnet. folge: die fern-wrme aus abwrme ist co2-neutral.fr teile bambergs liefert das fern-wrmenetz bereits heizenergie, die als nebenprodukt bei der Verbrennung im Mllheizkraftwerk entsteht. ergnzt wird die Versorgung in spitzenzeiten durch wrme aus einem gasheizwerk.

    CO2 7.790 t

    priMrenergiefaktor

    nah- und fernwrMe

    {

    22

  • Verlauf der nchsten fnf Jahre rund 600 Wohnungen der Stadtbau GmbH ans Netz angeschlossen werden. Die Wrmeerzeugung erfolgt berwiegend durch ein Blockheizkraftwerk, das umweltfreundlich mit Bio-gas betrieben wird, in Spitzenzeiten ergnzend ber einen Gasbrennwertkessel. Zustzlich wurden im Jahr 2011 die Staatlichen Berufsschulen II und III in der Dr.-von-Schmitt-Strae und Liegenschaften im Be-reich Knigstrae ans Fernwrmenetz angeschlossen. Ebenfalls 2011 verlegten die Stadtwerke Bamberg ein Nahwrmenetz auf dem ehemaligen Gelnde des TV 1860. Dort entsteht 2012 ein neues Wohn-gebiet mit einem integrierten Nahwrmekonzept.

    Als konsequente Weiterfhrung des Fernwrmeaus-baus haben die Stadtwerke schlielich zum 1. Januar 2012 von der Joseph-Stiftung die Gesellschafteran-teile an der Fernwrme Bamberg GmbH bernommen. Damit wurde das 1996 gegrndete Unternehmen eine 100%ige Tochtergesellschaft des Energieversor-gers. Aus Anlass des Kaufs schlossen die Stadtwerke Bamberg zudem einen Umweltpakt mit dem kirchli-chen Wohnungsunternehmen. Darin verpflichten sich die beiden Partner beispielsweise dazu, im Bereich der Gebudesanierung und des Neubaus Mastbe bei der Energieeffizienz zu setzen, die deutlich ber die gesetzlichen Erfordernisse hinausgehen. Insge-samt stellt die Bndelung des Fernwrmenetzes im Kerngeschft der Stadtwerke Bamberg im Hinblick auf den Anspruch, regionaler Treiber der Energie-wende zu sein, einen wichtigen Baustein dar.

    + 32

    (1.214

    kW)

    240 (14.312 kW)

    272 (15.526 kW)

    284 (17.974 kW)

    + 1

    2 (

    2.44

    8 kW

    )

    ENDE 2011

    ENDE 2010

    ENDE 2009

    FERNWRMEANSCHLUSS

    DURCHSCHNITTLICHE

    ANSCHLUSSLEISTUNG 2010

    DURCHSCHNITTLICHE

    ANSCHLUSSLEISTUNG 2011

    entwicklung anschlsse und anschlussleistung

    2223

  • Die Ausweisung der Flchen rund um die Trinkwas-serbrunnen als Wasserschutzgebiet schafft fr die Stadtwerke Bamberg als regionalen Wasserver-sorger seit November 2011 die Rechtsgrundlage, um zum Schutz der Ressource mit langfristigem Blick aktiv zu werden (siehe Infobox auf Seite 26).

    Im November 2011 wurde schlielich mit der Verf-fentlichung der Verordnung des Landratsamtes ber das Wasserschutzgebiet zum Schutz der ffentlichen Wasserversorgung der Stadt Bamberg ein lang-jhriges Planfeststellungsverfahren abgeschlossen und ein Meilenstein hinsichtlich des Trinkwasser-schutzes geschaffen. Der Gebotekatalog, den die Stadtwerke Bamberg gemeinsam mit Landrats- und Wasserwirtschaftsamt sowie der Landwirtschaft erarbeitet haben, schafft nun mehr Rechtssicherheit bei der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung.

    So knnen Verschmutzungen im Wasserschutzge-biet Bamberg-Sd zuknftig verhindert werden.

    Dazu sollen ab 2012 Kooperationsvereinbarungen mit den Nutzern, die Flchen im Schutzgebiet bewirt-schaften, getroffen werden. Bei einem Spaziergang durch die Buger und Gereuther Wiesen oder den Stadtwald kann man die bisherigen Erfolge der lang-jhrigen Wasserschutzbemhungen der Stadtwerke Bamberg bereits sehen und hren. Denn durch die grundwasserschonende Bewirtschaftung haben sich im heutigen Wasserschutzgebiet vier Biotope mit einer Gesamtflche von 38 Quadratkilometern ge-bildet. Seltene Tier- und Pflanzenarten wie das Sa-lep-Knabenkraut (Narrenkappe) oder der vom Aus-sterben bedrohte Schilfrohrsnger haben sich hier angesiedelt. Insgesamt finden 140 Pflanzen- und 89 Tierarten rund um die 107 Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke Bamberg einen neuen Lebensraum.

    Wer den Wasserhahn ffnet, bekommt immer saube-res, klares Trinkwasser und damit eines der hoch-wertigsten Nahrungsmittel berhaupt, das zudem immer wieder in den Wasserkreislauf zurckgefhrt wird. Dafr, dass die Qualitt des Leitungswassers immer gleich hoch bleibt, sorgen strenge gesetzliche Auflagen, die in der Trinkwasserverordnung (TVO) festgelegt sind. Sie schafft in Deutschland die ge-setzliche Grundlage zur Trinkwassergewinnung und setzt dabei hohe Standards in Bezug auf Gewinnung, Aufbereitung, berprfung und Qualittssicherung. Die Stadtwerke Bamberg erfllen nicht nur die Auf-lagen der TVO, sondern engagieren sich in vielen

    Punkten ber die gesetzlichen Anforderungen hinaus denn fr die Sicherung der Lebensres-source Wasser ist ein umfangreicher Flchen- und Gewsserschutz essenziell. Bei den Stadtwerken Bamberg gehren dazu ein Notfallmanagement, Flchen- und Umweltschutz in den Wasserschutz-gebieten sowie eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flchen, unter anderem mithilfe von Energie-holzplantagen. Diese sorgen fr einen natrlichen Schutz vor Bodenerosion und verhindern zusammen mit der kologischen Bewirtschaftung der Flchen, dass Schadstoffe in das Grundwasser eindringen.

    24

  • FASSUNGSBEREICH (W I) ENGERE SCHUTZZONE (W II) WEITERE SCHUTZZONE (W III A) WEITERE SCHUTZZONE (W III B)

    2425

  • die entwicklung des bamberger wasser-schutzgebiets, das zum 11. november 2011 festgesetzt wurde, dient dem schutz der natrlichen ressource wasser zur trinkwasserversorgung. zudem wird durch einen umfassenden gewsserschutz ein wichtiger lebensraum fr seltene tier- und pflanzenarten geschaffen. dabei gliedert sich das schutzgebiet in drei zonen.

    die Weitere Schutzzone (zone iii) bietet schutz vor schwer abbaubaren Ver-unreinigungen, etwa durch chemikalien, im grorumigen umfeld der wasserge-winnungsanlage. sie ermglicht auch eine ausreichende reaktionszeit bei unfllen. bei groen wasserschutzgebieten wie bamberg-sd wird die zone iii in eine zo-ne iii a und eine zone iii b aufgeteilt mit unterschiedlichen geboten und auflagen.

    die Engere Schutzzone (zone ii) stellt vor allem den schutz vor Verunrei-nigungen durch krankheitserreger sicher. deshalb drfen hier z. b. auf keinen fall ab-wasser und glle in den boden eindringen.

    die zone ii muss so gro sein, dass das grundwasser von der auengren-ze bis zu den brunnen oder Quellen 50 tage im untergrund unterwegs ist, da es in dieser zeit von krankheits-erregern ausreichend gereinigt wird.

    der Fassungsbereich (zone i) ist der hchste schutzbereich. er schtzt die fassungsbereiche der brunnen und Quellen sowie ihre unmittelbare umge-bung vor jeglicher Verunreinigung, jedwede anderweitige nutzung ist verboten. der fassungsbereich erstreckt sich zwischen zehn und 30 Meter rund um jeden trink-wasserbrunnen. belastungen des grundwassers mit nitrat oder pflanzenschutzmitteln lassen sich nicht durch kleinrumi-ge Manahmen in wasserschutzge-bieten abstellen, sondern nur durch einen flchendeckenden ansatz, wie ihn die stadtwerke bamberg gemein-sam mit ihren partnern bereits seit vielen jahren konsequent verfolgen.

    ERLAUBTE NITRATMENGE DEUTSCHLAND NITRATMENGE BAMBERGER TRINKWASSER

    Neben den Biotopen knnen auch die Nitratwerte im Wasser als Beleg fr die erfolgreichen Gews-ser- und Wasserschutzbemhungen herangezogen werden. In Deutschland liegt der Grenzwert fr Nitrat (ein Salz, das in hherer Konzentration auch gesundheitsschdliche Auswirkungen haben kann) im Trinkwasser bei 50 Milligramm pro Kubikmeter (mg/m3). Das durch die Stadtwerke Bamberg ge-frderte Wasser liegt mit einem Nitratwert von nur 21 mg/m3 deutlich darunter (vgl. Abbildung links).

    50 mg/m3

    21 mg/m3

    nitratwert baMberg iM Verhltnis zur trinkwasserVerordnung

    wasserschutzgebiet

    26

  • Nicht nur die hohe Ausgangsqualitt ist fr eine nachhaltige Versorgung der Stadt mit Trinkwas-ser ein zentraler Punkt. Als Nahrungs- und Ge-nussmittel, das in jedem Haushalt direkt aus der Leitung fliet, zeichnet sich Wasser auch durch besonders umweltschonende Aspekte aus.

    So fallen weder umweltbelastende logistische Aufwendungen fr den Transport noch Kosten fr die Herstellung und Entsorgung von Verpa-ckungsmaterial an. Durch den Einsatz moderns-ter Pumpen- und Steuerungstechnik wird nur wenig Energie bentigt, um das Wasser zu fr-dern und zum Endverbraucher zu bringen die Stadtwerke Bamberg erreichen hier einen Wert von 0,44 Kilowattstunden pro Kubikmeter Was-ser. Der Energiebedarf wird zudem aus kostrom gedeckt, der keinen CO2-Aussto verursacht.

    Im Projekt Wasser 2025 setzen sich die Stadtwerke Bamberg auerdem das Ziel, die Anlagen zur Was-seraufbereitung und -verteilung weiter zu moderni-sieren, um die langfristige Effizienz weiter zu verbes-sern und die Sicherheit der Wasserversorgung zu gewhrleisten. So wurde im Herbst 2011 damit be-gonnen, das Wasserwerk im Stadtwald zu erneuern.

    Ein ausgefeiltes Notfallmanagement und qualifizier-te Mitarbeiter sorgen zuverlssig auch bei greren Strungen fr eine sichere Versorgung mit Trinkwas-ser in hchster Qualitt. So stieg beispielsweise im Januar 2011 der Pegel der Regnitz auf einen Stand von ber 4,7 Metern. Die Brunnengalerie der Buger Wiesen wurde daraufhin vom Netz genommen. Nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und Prfung auf Verkeimungen wurden die Brunnen wieder an die Trinkwasserversorgung angeschlossen.

    Gewsserschutz ist fr die Stadtwerke auch ber das Jahr 2011 hinaus eine Gesamtherausforde-rung, die sich auf Aktivitten rund um das Wasser-schutzgebiet, aber auch auf andere Projekte zum Gewsserschutz in Bamberg erstreckt. So werden ab 2012 vermehrt Fhrungen im Wasserschutz-gebiet und in den Wasserwerken angeboten. Ziel ist es, die Bevlkerung ber die Bedeutung des Grundnahrungsmittels Wasser zu informieren und fr die Bemhungen zu seinem Schutz zu sensibili-sieren. Fortgefhrt werden auch Projektstunden zum Thema Wasser in Schulen und Kindergrten, die die Stadtwerke Bamberg gemeinsam mit dem Kultur- und Bildungstrger Chapeau Claque anbieten.

    Neben dem Schutz des Grundwassers sichert auch die Renaturierung oberirdischer Gewsser die Was-serqualitt. Im Jahr 2011 entschieden sich die Stadt-werke Bamberg deshalb fr eine Beteiligung am Projekt Hollergraben. Ziel sind die Renaturierung und die Herstellung der aquatischen Durchgngig-keit des Flusslaufs fr Wasserlebewesen beispiels-weise ber eine Fischtreppe oder einen Fischpass.

    Die aquatische Durchgngigkeit des Hollergrabens ist darber hinaus eine Voraussetzung dafr, pers-pektivisch eine Wasserkraftnutzung an der Regnitz zu ermglichen. Die Stadtwerke verfgen als Eigentmer und Pchter mehrerer Mhlen ber Rechte zur Nut-zung der Wasserkraft im Bereich der Unteren Mhlen in Bamberg. 2011 wurden Machbarkeitsuntersuchun-gen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur Errich-tung eines eigenen Wasserkraftwerks dort angestoen.

    2627

  • Fahren auf der grnen Welle: Dieses Motto gilt nicht nur fr Autofahrer, sondern fr alle Verkehrs-teilnehmer, die die Angebote der Stadtwerke Bamberg nutzen und damit einen wichtigen Bei-trag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten. In der Stadt Bamberg steht vor allem die Busflot-te der Stadtwerke im Fokus der Wahrnehmung. Jedoch ist die Stadtwerke Bamberg Verkehrs- und Park GmbH (STVP) sowohl in der Stadt wie auch in der Region ein Garant fr ein breiteres Spekt-rum verschiedenster umweltfreundlicher Verkehrs-dienstleistungen. Neben dem Busverkehr mit seinen 25 Linien und einer jhrlichen Fahrleistung von 2,5 Mio. Kilometern kmmert sich die STVP auch um die Parkraumbewirtschaftung, frdert den Radverkehr und ist ein wichtiger Akteur in der Verkehrslenkung und beim Ausbau sowie der Verknpfung des gesamten Nahverkehrsnetzes.

    Im Leistungsbereich Verkehr lassen sich direkte und indirekte Umweltauswirkungen betrachten. So knnen die mit dem Betrieb der Busflotte im PNV verbundenen Belastungen durch eine am Bedarf ausgerichtete, optimierte Linienplanung und eine hochmoderne Busflotte mit emissions-armen Fahrzeugen direkt gesenkt werden.

    Zustzlich ergeben sich indirekte Umweltauswir-kungen, die vor allem aus dem Mobilittsverhalten der Kunden resultieren: Je attraktiver der PNV gestaltet wird, desto hufiger wird dieses im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr viel umweltfreundlichere Angebot genutzt.

    Die Umweltvorteile eines attraktiven PNV gegenber dem motorisierten Individualver-kehr bestehen sowohl in geringeren CO

    2-Belas tungen wie auch in einer Reduzierung von Lrm und Feinstaubemissionen. Deshalb wirken die Stadtwerke kontinuierlich auf ei-ne hhere Attraktivitt des PNV im soge-nannten Modal Split (vgl. Infobox) hin.

    als Modal split wird in der Verkehrssta-tistik die Verteilung des Verkehrsauf-kommens auf die unterschiedlichen transportmittel (Modi) bezeichnet. dabei werden sowohl der individuelle wie auch der ffentliche personennah- und -fern-verkehr sowie der gterverkehr betrach-tet, zu fu oder mit dem rad zurck-gelegte wege zhlen ebenfalls dazu.im personenverkehr kann der begriff Verkehrsmittelwahl synonym fr Modal split verwendet werden. die Verkehrs-mittelwahl ist eine direkte folge des Mobilittsverhaltens der Menschen und eng verknpft mit umfang und art des jeweiligen Verkehrsmittelangebots.eine Vernderung des Modal split von motorisiertem individualverkehr zu pnV oder nicht motorisiertem individu-alverkehr fhrt zu umweltentlastungen.

    Quelle: Haushaltsbefragung 2005

    FUSS

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    MODAL SPLIT BAMBERG (STADT)(IN %)

    22 22 8 34 212

    Modal split

    28

  • Die Nutzung ffentlicher Verkehrsmittel ist im Vergleich zum Individualverkehr mit dem Pkw deutlich umweltfreundlicher. Wer eine Strecke von einem Kilometer mit dem Auto zurcklegt, ver-ursacht dabei statistisch einen CO2-Aussto von etwa 173 Gramm. Mit dem Bus reduziert sich dieser Wert um 40 Prozent auf 104 Gramm.1

    Der Umstieg auf Bus, Bahn und Rad muss fr den Kunden so attraktiv wie mglich sein Anrei-ze dafr liegen in den Bereichen Kosten, Zeit und Komfort. Der Beitritt der Stadtwerke Bamberg zum Verkehrsverbund Groraum Nrnberg (VGN) im Jahr 2010 war dazu ein wesentlicher Schritt. Die Stadt-werke Bamberg setzen darber hinaus unterschied-liche Manahmen um, die die Attraktivitt und damit die Akzeptanz des PNV strken sollen. Mit dem Projekt ITCS Oberfranken die STVP hat dabei die Federfhrung bei der Umsetzung fr die Stadtver-kehrsunternehmen in Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof bernommen wurde ein modernes intermodales Transport-Controller-System (ITCS) eingefhrt. Das ITCS ermglicht die Steuerung des

    PNV und eine schnelle Reaktion auf Verkehrsst-rungen. Gleichzeitig dient das System der Fahrgast-information, indem die aktuellen Abfahrtszeiten auf sogenannten dynamischen Fahrgastinformations-anzeigern erscheinen. Knftig werden diese Infor-mationen ber die bayernweite Datendrehscheibe DEFAS (durchgngiges elektronisches Fahrgast-informations- und Anschlusssicherungssystem) allen Nutzern auch mobil ber Internet und Mobiltelefone zur Verfgung stehen. Die Nutzung des PNV wird dadurch fr die Kunden planbarer und komfortabler.

    Wesentlicher Faktor fr die Attraktivitt des PNV ist der Reisezeitbedarf fr den Fahrgast. Die Stadtwerke Bamberg haben durch eine optimier-te Taktung der Linien und durch Vorrangschaltun-gen fr Busse an Ampelanlagen bereits eine signifikante Zeitersparnis fr die Fahrgste realisiert. Das Stadtbusnetz wurde 2011 weiter ausgedehnt und die Linienplanung optimiert be-darfsgerechte Fahrmglichkeiten mit dem P-NV entlasten die innerstdtischen Verkehrswege und tragen damit auch zum Umweltschutz bei.

    1 Quelle: Berechnungen der Stadtwerke Bamberg mit Personenbesetzungswerten nach Modal Split in Bamberg auf Basis der

    Datenbank Umwelt und Verkehr, ifeu-Institut Heidelberg, Bezugsjahr 2010

    Die Stadtwerke Bamberg Verkehrs- und Park GmbH (STVP) stellt in der Stadt Bamberg und in fnf Gemeinden des Landkreises Bamberg (Bisch-berg, Gundelsheim, Hallstadt, Memmelsdorf und Stegaurach) die Mobilitt fr ber 103.000 Brge-rinnen und Brger sicher. An Arbeitstagen nut-zen ber 40.000 Kunden das Angebot der STVP, auf das Jahr gesehen werden ca. zehn Millio-nen Kunden in den Bussen der STVP gezhlt.

    Von der Bamberger Bevlkerung wird das Angebot im ffentlichen Nahverkehr im Vergleich zu anderen Stdten hnlicher Grenordnung bereits verhlt-nismig stark genutzt. 12 Prozent ihrer Wege legen die Bamberger mit dem PNV zurck eine

    weitere Steigerung ist, auch im Hinblick auf die Umweltauswirkungen, wnschenswert. Mit dem Beitritt zum Verkehrsverbund Groraum Nrnberg (VGN) wurde ein weiterer Schritt zur Attraktivitts-steigerung des Nahverkehrs vollzogen. Hier steht vor allem die Verknpfung der lokalen und regionalen Verkehrsmittel im Vordergrund, die im Jahr 2011 fortgefhrt wurde. Als Kompetenzpartner fr die kommunale Politik hat die STVP die Federfhrung fr die Erstellung eines gemeinsamen Nahverkehrs-plans fr Stadt und Landkreis Bamberg inne. Ziel ist es, die Qualitt und die Verknpfung des PNV in Stadt- und Landkreisgebiet voranzutreiben und so letztlich auch hier die Attraktivitt der ffentli-chen Verkehrsmittel fr die Kunden zu erhhen.

    CO2 2.148 tpnV

    -

    nutzung{

    2829

  • Als Mobilittsdienstleister ist die STVP auch fr den motorisierten Individualverkehr aktiv. Zur Vermeidung von Parksuchverkehr und den damit verbundenen Lrm- und Abgasemissionen betreiben die Stadtwer-ke seit mehreren Jahren Parkhuser und P+R-An-lagen im Stadtgebiet. Dieses Angebot wird kontinu-ierlich erweitert. An den umfassend ausgeschilderten P+R-Anlagen erfolgt der Umstieg vom Pkw auf den ffentlichen Personennahverkehr in Form von Shuttlebussen, die im 10-Minuten-Takt abfahren. Mit dem Bau eines weiteren P+R-Platzes an der Bren-nerstrae wurde 2011 der Grundstein fr ein neues Drehkreuz fr den Stadt- und Regionalverkehr

    Die STVP hat schon immer grten Wert auf eine moderne, umweltfreundliche Busflotte ge-legt. Bei Neufahrzeugen wird darauf geachtet, dass diese eine Zertifizierung mit dem Umwelt-gtezeichen Blauer Engel aufweisen. Fr die Vergabe des Umweltsiegels mssen strenge Grenzwerte fr Geruschemissionen und Treib-hauspotenzial der verwendeten Kltemittel sowie Vorschriften fr die Verwendung umweltfreund-licher Lacke eingehalten werden. Den Blauen Engel drfen insbesondere nur Fahrzeuge tra-gen, die den Vorschriften ber die Schadstoff-emissionen nach Euro V oder EEV gengen.

    Die Beschaffung von Fahrzeugen mit den zum Be-schaffungszeitpunkt jeweils hchsten verfgbaren Emissionsstandards ist bei der STVP gelebte Praxis. Derzeit verfgen 18 Fahrzeuge, das entspricht einem Drittel der Busflotte, ber den Abgasstandard nach EEV. Alle anderen Busse erreichen zumindest bei den Partikelemissionen den Euro-IV-Standard. Durch die EEV-Technologie werden pro Jahr ca. 12 Tonnen CO2 weniger emittiert.

    gelegt, das ab 2012 Bus und Bahn sowie den ffentlichen Personennahverkehr mit dem Indivi-dualverkehr verbindet. Die Anlage bietet Platz fr 114 Pkws und mit dem ersten Fahrradparkhaus der Stadt auch fr 330 Fahrrder, inklusive Auf-lademglichkeiten fr E-Bikes. Betrachtet man die Umweltwirkung in diesem Bereich, so sind zuknftig vor allem indirekte Effekte auf der Kundenseite zu erwarten: Der Wechsel zwischen den unterschied-lichen Verkehrsmitteln wird an den Schnittstellen erleichtert, so dass die Attraktivitt umweltfreund-licher Verkehrsmittel erheblich gestrkt wird.

    co2-emissionen im Verkehr werden durch die verwendete fahrzeugart, die kraft-stoffart und die auslastung der fahrzeuge beeinflusst. als kenngre im personen-verkehr wird co2 in gramm je personen-kilometer, im gterverkehr in gramm je tonnenkilometer verwendet. grundstzlich sinken die spezifischen emissionen bei h-herer fahrzeugauslastung. die stadtwerke bamberg setzen unter diesem gesichts-punkt auch aus umweltschutzgrnden die anreize zur nderung des Modal split hin zum pnV. fr den pnV in bamberg wird mit einer auslastung von 12 fahrgsten je fahrzeugkilometer gerechnet. fr pkws kann eine besetzung mit durchschnittlich 1,2 personen angenommen werden. im Vergleich der berwiegend im stadtverkehr eingesetzten Verkehrsmittel der stadtwer-ke bamberg ergeben sich die in der grafik auf der nchsten seite aufgezeigten werte.

    CO2-EMISSIONEN JE PERSONENKIlOMETER

    30

  • Da Erdgas viele Vorteile bietet, haben sich die Stadtwerke frhzeitig fr den umweltfreundlichen Kraftstoff engagiert. Die Emissionswerte von erd-gasbetriebenen Fahrzeugen sind im Vergleich zu benzin- oder dieselbetriebenen Kfz deutlich ge-ringer. Erdgas erzeugt bei der Verbrennung bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid, welches den

    co2-eMissionen je personenkiloMeter(Angaben in g/Pkm, siehe auch Infobox auf der vorherigen Seite)

    Treibhauseffekt untersttzt. Auerdem werden weniger andere schdliche Stoffe wie Kohlenmo-noxid, Kohlenwasserstoffe oder Stickoxide und fast keine Schwefeldioxide und Rupartikel emittiert.Die Stadtwerke stellen deshalb ihren Fuhrpark suk-zessive auf umweltfreundliche Erdgasfahrzeuge um. Ihr Anteil am Fuhrpark betrgt derzeit 25 Prozent.

    Direkter Einfluss auf die Umwelteffekte im Leis-tungsbereich Verkehr wird beim Einsatz von Res-sourcen wie Treibstoff und Wasser mglich. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Einsatzplanung fr die Fahrzeuge. Ziel ist es immer, die bentigten Verkehrsmittel mglichst flexibel und nachfrageori-entiert und damit effizient und ressourcenschonend einzusetzen. Zur Steuerung und Einsatzplanung setzt die STVP entsprechende Planungstools ein,

    die kontinuierlich weiterentwickelt werden. So wer-den beispielsweise Angebot und Nachfrage ber Fahrgastbefragungen und -zhlungen aufeinan-der abgestimmt. Bei der Reinigung der Fahrzeuge wird die Verwendung von Frischwasser mglichst vermieden. Stattdessen kommt Regenwasser zum Einsatz, das zudem dem Recyclingkreislauf zuge-fhrt wird. So knnen bis zu 80 Prozent des Was-serbedarfs umweltschonend abgedeckt werden.

    Mit der Erffnung des Radhauses an der P+R-An-lage Brennerstrae wird ab 2012 auch die E-Mobi-litt ins Verkehrsportfolio der Stadtwerke Bamberg aufgenommen. Das Radhaus an der Brennerstrae verfgt ber Steckdosen zum Aufladen von E-Bikes.

    Zudem wird es eine Kooperation mit Fahrrad-hndlern geben, um den Absatz von E-Bikes in Verknpfung mit dem kostromangebot Best-Natur der Stadtwerke Bamberg zu frdern.

    (PNV DER STWB)

    (PKW ERDGAS)

    (PKW BENZIN)

    102,6

    131,1

    185,8

    3031

  • Das Bambados bietet mit seinen Leitlinien Fa-milie, Sport, kologie optimale Bedingungen fr Schwimmsport und Freizeitbaden in Bamberg. Neben dem Sportbereich mit acht 50-Meter-Bah-nen und zwei zustzlichen Lehrschwimmbecken verfgt das Bambados auf einer Gesamtflche von 13.500 Quadratmetern ber einen barriere-freien und familiengerechten Erlebnisbereich mit Freizeitbecken, Rutschen, bergang zum Frei-bad sowie Gastronomie. Ein separater Saunabe-reich mit sechs Saunen auf zwei Etagen und in einer Auenanlage komplettiert das Angebot.

    Das Bambados ist ein Leuchtturmprojekt sowohl, was seine berregionale Strahlkraft angeht als auch seinen Stellenwert als wegweisendes Projekt fr den Umgang mit begrenzten Ressourcen und Energie. Schon bei der Planung des Bambados war es das Ziel der Stadtwerke, mit dem Bad den gesetzlichen Standard der gltigen Energieeinspar-verordnung (EnEv 2007) weit zu bertreffen was die Redu zierung des Strom- und Wrmebedarfs ebenso wie die CO2-Belastung angeht. Gegen-ber einem herkmmlich gebauten Hallenbad nach EnEv-2007-Standard bentigt ein Passivhaus-bau mit einem Holzvergaser-BHKW 60 Prozent weniger Energie und verursacht 80 Prozent weniger CO2-Emissionen. D. h., das Bambados weist im realisierten Baustandard nur 3.950 Megawattstun-den Wrmebedarf und einen CO2-Aussto von nur 387 Tonnen pro Jahr auf (vgl. Abbildung rechts).

    SUMME CO2-BELASTUNG (t/a)

    WRMEBEDARF (MWh/a)

    STROMBEDARF (MWh/a)

    PAS

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    energiebedarf und co2- einsparung iM Vergleich zu herkMMlicheM bau

    638

    387

    1.912

    Stck fr Stck wuchs in den vergangenen drei Jahren auf einer vormals unbebauten Brachfl-che an der Pdeldorfer Strae das neue Hallen-bad empor. Zunchst waren seine Dimensionen nur aus der Vogelperspektive zu erahnen durch Spundwnde, die zum Schutz vor eindringendem

    Wasser errichtet worden waren. Doch schon vor dem ersten Spatenstich und der Grundsteinlegung war ersichtlich, dass mit dem Bambados ein Projekt mit Leuchtturmcharakter entsteht. Mit Bau und Betrieb des ersten Passivhaushallenbads Europas setzen die Stadtwerke Mastbe in jeder Hinsicht.

    CO2 1.725 tpass

    iV-

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    32

  • passiV-

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    3233

  • Wie sich diese Werte im laufenden Betrieb darstellen und weiter optimiert werden knnen, wird durch ein begleitendes Monitoring des Passivhaus-Instituts in Darmstadt ermittelt, das in den ersten beiden Betriebs-jahren durchgefhrt wird. Das unabhngige Institut hat auch schon Planung und Bau des Bads begleitet und die Prfung und Zertifizierung des Baus vorgenom-men. Die hervorragende Energie- und CO2-Bilanz des Bambados ruht auf drei Sulen: 1. Einsparung durch optimierte Bauweise, 2. Energieeffizienz durch optimierte Anlagentechnik und 3. regenerative Energieerzeugung.

    Rund wie ein Kieselstein so stellt sich das optimierte Verhltnis von Grundflche zu Volumen dar, das beim Entwurf des Bambados zur Anwendung kam. Die ellipti-sche Form des Gebudes fhrt zu geringeren Wrme-verlusten als bei einem vergleichbaren eckigen Gebude, da das Verhltnis von Auenflche zu Volumen deutlich reduziert ist. Um die Dichtigkeit des Baukrpers zu ge-whrleisten, wurde das Auenbecken vom Badebereich baulich abgetrennt. Die Rutschen wurden komplett in-nerhalb der Gebudehlle ohne Durchschwimmschleuse errichtet. Der kompakte Baukrper ist neben seiner besonders guten Dmmung vllig luftdicht. Dies wurde durch einen sogenannten Blower-Door-Test besttigt.

    Die Sonnenausrichtung nach Sden ist einer der zentralen Bausteine des Passivhauskonzepts. So verfgt der Bau auf der Sdseite ber groe, dreifach-verglaste und hochisolierende Fensterflchen, die die Sonne als natrliche Wrmequelle nutzen. Deshalb ist das Innere des Bads angenehm temperiert und vom Licht durchflutet. Im Hochsommer wird der Freizeitbe-reich gegen die solare Energieeintragung beschattet, um eine berhitzung des Gebudes zu vermeiden.

    ber eine hocheffiziente Wrmerckgewinnung und Wasseraufbereitung, aber auch durch technische Optimierungen bei der Wasserverdunstung und beim Beleuchtungskonzept kann der Wrme- und Strom-bedarf des Bambados weiter reduziert werden.

    Durch die Anhebung der relativen Luftfeuchtigkeit in der Schwimmhalle auf 67 Prozent wird der Wrme-bedarf reduziert. Denn einerseits ist weniger Energie notwendig, um feuchte Luft abzufhren. Gleichzeitig vermindert sich der Wrmeverlust aus der Verdunstung bei hherer Luftfeuchtigkeit. Grenzen hierfr erge-ben sich technisch durch mgliche Kondensatbildung

    34

  • sowie durch den Behaglichkeitsfaktor fr die Nut-zer. Eine durch Luftqualitts- und Feuchtesensoren automatisch geregelte Lftungsanlage bertrgt die in der Abluft vorhandene Wrme auf die einstrmen-de Frischluft. Neben dieser Wrmerckgewinnung aus der Abluft wird auch die Wrme aus dem Bade-wasser wieder in den Wrmekreislauf zurckgefhrt.

    Eine weitere technische Besonderheit ist die inzwischen patentierte Bamberger Rinne. Diese berlaufrinne an den Beckenrndern verhindert bermige Verdunstung und damit Energieverluste. In der Nacht wird der Was-serspiegel in den Schwimmbecken zudem abgesenkt, damit der Rinnenberlauf minimiert wird. Gleichzeitig werden nachts die Hubbden ber den Wasserspiegel hochgefahren, um die Wasserflche zu verringern und so die Verdunstung weiter zu reduzieren. Neben dem Energie- wird auch der Wasserverbrauch im Bambados durch modernste Technik reduziert und trgt so zum Ressourcenschutz bei. Bei der Badewasseraufbereitung kommt eine Ultrafiltrationstechnik mit Schmutzwas-seraufbereitung zum Einsatz, die blicherweise in der Trinkwasseraufbereitung Anwendung findet. Gegenber herkmmlichen Mehrschichtfiltern wird das Wasser in der Ultrafiltration effektiver gereinigt, zudem werden bakterielle und chemische Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt. Der Frischwasserbedarf im Bambados sinkt dadurch erheblich. Insgesamt wird im Bambados durch modernste Wasseraufbereitung der gesetzlich vorgeschriebene Grenzwert von 30 Litern Wasserver-brauch pro Badegast erreicht. Zum Vergleich: im alten Hallenbad lag der Wert bei rund 60 Litern pro Gast.

    Auf dem Dach des Schwimmbads wurde zum Ende des Jahres eine groe Photovoltaikanlage

    als Brgersolaranlage installiert. Mit einer Spitzen-leistung von 218 Kilowatt erzeugt sie genug Strom, um rechnerisch 56 Haushalte ein Jahr lang zu ver-sorgen. Eine separate Heizzentrale ein Blockheiz-kraftwerk mit Holzvergasertechnik dient der kli-mafreundlichen Produktion von Wrme und Strom aus nachwachsenden Rohstoffen (vgl. Kapitel 2).

    Neben dem Bambados betreiben die Stadtwerke Bamberg mit dem Stadionbad und dem Gaustad-ter Freibad zwei weitere Bder, in denen umwelt-freundliche Technik zum Einsatz kommt und deren Bewirtschaftung unter kologischen Gesichtspunk-ten erfolgt. Beide Bder verfgen ber eine Solar-thermieanlage zur Warmwasserbereitung und wer-den dementsprechend CO2-neutral beheizt.

    Das alte Hallenbad am Margaretendamm war bis zu seiner Schlieung 2011 das einzige ffentliche Hal-lenbad in der Stadt Bamberg. Das ber 40 Jahre alte Gebude gengte den Anforderungen der Energieeinsparverordnung an die Energieeffizienz nicht mehr. Die umweltfreundliche Bewirtschaf-tung des denkmalgeschtzten Flachdachbaus war gerade auch im Hinblick auf den Energiebedarf des Gebudes eine enorme Herausforderung.

    Dennoch wurden bei der Bewirtschaftung in den vergan-genen Jahren durch den Einsatz eines Blockheizkraft-werks und die Nutzung von Fernwrme umweltfreund-liche Energieformen zum Einsatz gebracht. Nach dem Prinzip der Kraft-Wrme-Kopplung wurden Strom und Wrme fr das Gebude zur Verfgung gestellt (Leis-tung: 110 Kilowatt elektrisch). Das BHKW wurde mit der Schlieung des Bads 2011 stillgelegt (vgl. Kapitel 2).

    3435

  • Bei den Stadtwerken Bamberg fielen 2011 insge-samt etwa 2.250 Tonnen Abfall an. Hauptschlich setzte er sich aus Bauschutt sowie Kunststoffen, Papier, Glas und Restmll zusammen. Fr diese nicht gefhrlichen Stoffe nehmen die Stadtwerke seit Jahren eine umfangreiche Trennung vor, die weit ber die gesetzlichen Vorschriften hinausreicht. Die Stadtwerke streben eine mglichst hohe Recy-clingquote an. Bereits seit 2002 werden auf dem Firmengelnde zehn Abfallsorten in Containern getrennt gesammelt und dem Wiederverwertungs-kreislauf zugefhrt. Damit werden die gesetzlichen Anforderungen fr die Trennung von Kunststoffen, Papier und Glas, die erst ab 2015 gelten, bei den

    Die Themen Umweltschutz und Ressourcenscho-nung spielen fr die Stadtwerke Bamberg nicht nur in den Dienstleistungsbereichen Energie, Wasser, Verkehr und Bder eine wichtige Rolle. Auch in der Verwaltung und in den eigenen Liegenschaften

    haben energiesparendes und nachhaltiges Ar-beiten und Handeln einen hohen Stellenwert. Die Spannbreite ist dabei gro und reicht vom Abfallrecycling ber klimaneutralen Postversand bis hin zur energetischen Sanierung der Gebude.

    Stadtwerken Bamberg bereits seit Jahren erfllt.Fr Bauschutt gilt mit der Novellierung des Kreis-laufwirtschaftsgesetzes die Forderung, bis 2020 eine Recyclingquote von 70 Prozent zu erfllen. Die Stadtwerke Bamberg haben durch eine konse-quente Trennung in der Abfallwirtschaft bereits im Jahr 2011 89 Prozent des angefallenen Bauschutts recycelt und damit die gesetzliche Zielvorgabe schon neun Jahre im Voraus bertroffen (vgl. Grafik unten).Mit 162,7 Tonnen fiel ein geringer Teil der Abflle in die Kategorie der gefhrlichen Abfallstoffe. Fr diese gibt es gesetzliche Regelungen, nach denen die Entsorgung jedes einzelnen Abfallstoffs durch zertifi-zierte Entsorgungsfachbetriebe vorgenommen wird.

    7089

    BAUSCHUTT RECYCLINGQUOTE STWB 2011 GESETZLICHE RECYCLING-ZIELVORGABE 2020

    Vergleich recyclingQuote stwb fr bauschutt 2011 Mit gesetzlicher ziel Vorgabe 2020 (Angaben in %)

    36

  • 3637

  • 480 MITARBEITERMIT EINEM TGlICHEN PAPIERVERBRAUCH VON JE 14,5 BlATT

    540 MITARBEITERMIT EINEM TGlICHEN PAPIERVERBRAUCH VON JE 13 BlATT

    2010 2011

    entwicklung papierVerbrauch bei den stadtwerken baMberg

    480540

    14,5 13

    Gesetzliche Vorgaben und Vernderungen in der Energiewirtschaft haben auch im Jahr 2011 zu einem hheren Verwaltungsaufwand gefhrt in der Regel ist damit auch ein grerer Verbrauch von Betriebsmitteln wie beispielsweise Broma-terialien verbunden. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Ausbau durchgehend computergesttz-ter Arbeitsablufe bei den Stadtwerken auch 2011 weiter vorangetrieben. Viele Prozesse innerhalb der Verwaltung sind inzwischen papierlos mglich. So lag der Papierverbrauch pro Kopf im vergan-genen Geschftsjahr bei 2.861 Blatt im Ver-gleich zu 2010 ist das eine Reduzierung um ber 10 Prozent (337 Blatt) pro Mitarbeiter. Durch die Einfhrung eines webbasierten Kundenportals und eines integrierten Personalwirtschaftssystems in der Verwaltung soll in den kommenden Jahren der Einsatz von Betriebsmitteln weiter reduziert werden.

    Im Jahr 2011 sind die Stadtwerke zudem der Go-Green-Kooperation der Deutschen Post beigetreten. Alle CO2-Emissionen, die rechnerisch durch den Transport von Geschftspost entstehen, werden durch die Untersttzung verschiedener Klimaschutz-projekte ausgeglichen, darunter auch der Ausbau der erneuerbaren Energien. Auf diese Weise wurden insgesamt 6,70 Tonnen CO2 kompensiert, die der Postversand der Stadtwerke 2011 verursachte.

    38

  • Zum Unternehmen Stadtwerke Bamberg geh-ren diverse eigene Liegenschaften, die sich in drei Nutzungstypen unterscheiden lassen. Zum einen sind das Bro- und Betriebsgebude, die kontinu-ierlich beheizt werden mssen. Dagegen werden Funktionsgebude wie Werksttten, Parkhuser oder Trafostationen nur zu einem geringen Teil oder gar nicht beheizt. Den dritten Typ bilden Wohnge-bude mit Mietwohnungen, die ebenfalls ganzjhrig beheizt werden. Bei allen Gebudetypen arbeitet das Unternehmen kontinuierlich an der kologischen Optimierung. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Vermeidung von Wrmeverlusten, aber auch die effiziente Versorgung der Gebude mit Wrme aus Kraft-Wrme-Kopplung oder durch Fernwrme.

    Ein wichtiges Bauprojekt war 2011 die energeti-sche Sanierung von zwei Mehrfamilienhusern in der Gasfabrikstrae. Beide Huser beherbergen insge-samt zehn Mietwohnungen und bilden den nrdli-chen Abschluss des Firmengelndes am Margare-tendamm. Innerhalb eines Jahres wurden die Huser umfassend saniert. Dach und Auenwnde erhielten eine Dmmung, die alten Fenster wurden gegen neue, hochisolierende Modelle ausgetauscht. Auch die Heizungsanlage wurde rundum erneuert und ist nun an das Fernwrmenetz der Stadtwer-ke Bamberg angeschlossen. Als Krnung erhielten die Gebude eine Photovoltaikanlage, die sich auf mehr als 300 Quadratmetern Dachflche erstreckt (vgl. Kapitel 2). Mit der Modernisierung der Gebu-de erhht sich nicht nur der Wohnkomfort fr die Mieter, sondern auch die Energiebilanz wird deutlich

    verbessert. Durch die An-bindung an Fernwrme mit dem Primr energiefaktor 0 (vgl. Kap. 3) werden nachhaltig 25 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden, durch die zustzliche Dmmung im Vergleich zum alten Zustand ca. 34.000 Kilowatt-stunden fr Wrmeerzeugung eingespart. Fr die Mieter bedeutet das eine erhebliche Reduzierung ihrer Heizkosten, fr den Eigentmer Stadtwerke Bamberg war die Sanierung eine wichtige Investition zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebude.

    Nach einem Brand 2009 wurde zudem die Modernisierung eines Werkstattgebudes des Verkehrsbetriebs in der Georgenstrae notwen-dig. Die Erneuerung der Gebudehlle und die Modernisierung der Einrichtung erfolgten im Jahr 2011. Die energetischen Verbesserungen bewirken Energieeinsparungen in Hhe von ca. 45.000 Kilowattstunden und eine entsprechende CO2-Einsparung von etwa zehn Tonnen pro Jahr.Im Bereich des Zen-tralbaus sind zu Test-zwecken wasserlose Urinale in die Toiletten eingebaut worden. Damit werden pro Jahr ber 100.000 Liter Trinkwasser eingespart, zudem lsst sich so der Einsatz von Chemikalien bei der Reinigung vermindern. Nach der Testpha-se soll die Technik auch in anderen Liegen-schaften der Stadtwerke eingesetzt werden.

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  • Das Jahr 2011 stand fr die Stadtwerke Bamberg im Zeichen der Energiewende die gleichzeitig eine Besttigung des Kurses war, den das Unternehmen bereits vor vielen Jahren eingeschlagen hat. Umwelt-freundliches Handeln und nachhaltiges Wirtschaf-ten mssen vereinbar sein. So stand der weitere Ausbau der dezentralen und regionalen Energie-versorgung durch Solar- und Windenergieprojekte klar im Fokus der Geschftspolitik. Auch der Ausbau von Fern- und Nahwrmenetzen, die Ausweitung des kostromangebots, die Erneuerung der Fahr-zeugflotte und nicht zuletzt das Leuchtturmprojekt Bambados als erstes Passivhaushallenbad Euro-pas haben 2011 gezeigt, dass umweltfreundliches Handeln ber alle Leistungsbereiche hinweg die Basis fr fortdauernden wirtschaftlichen Erfolg ist.

    Im Zentrum stehen fr die Stadtwerke Bamberg dabei nicht nur die direkten Umweltauswirkun-gen in den eigenen Handlungsbereichen, sondern auch jene, die im Wirkungsbereich der Kunden liegen. Denn auch hier knnen die Stadtwer-ke Einfluss nehmen, indem sie ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio entsprechend anpassen.

    Die Standards von morgen schon heute zu erreichen und die Entwicklungen im Hinblick auf die Produk-tion und Nutzung von Energie bereits vorwegzu-nehmen, ist dabei das erklrte Ziel der Stadtwerke Bamberg. Ob im Hinblick auf die Recyclingquote oder bei der Realisierung technischer Leuchtturm-projekte wie dem Bambados mit seiner innovativen Holzvergaser-BHKW-Technik die Stadtwerke handeln mit der Magabe, dem Stand der Technik und den gesetzlichen Vorgaben stets einen Schritt voraus zu sein. Dieser Anspruch wird auch in Zukunft die Geschftspolitik des Unternehmens bestimmen.

    Welche konkreten Energie- und CO2-Einsparun-

    gen aus einer auf die Schonung von Ressour-cen ausgerichteten Geschftspolitik resultieren,

    zeigt fr das Jahr 2011 dieser erstmals aufge-legte Umweltbericht. Eine kontinuierliche Fort-schreibung der Werte soll in den kommenden Jahren erfolgen. Damit kann der Umweltbericht auch zur Grundlage eines fortlaufenden