Umwelterklärung 2012€¦ · Umwelt und Innovation Zylinderabschaltung senkt. Verbrauch. Umwelt...

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Umwelt und Innovation Zylinderabschaltung senkt Verbrauch Umwelt und Produktion Fokus E-Mobilität Umwelt und Soziales Wissenschaftskooperationen mit Universitäten Zahlen und Fakten Kontinuierliche Verbesserung durch Umweltmanagement Abgebildetes Modell: Audi A3 2.0 TFSI* Stand April 2012 Umwelterklärung Audi Standort Ingolstadt 2012

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Umwelt und Innovation

Zylinderabschaltung senktVerbrauch

Umwelt und Produktion

Fokus E-Mobilität

Umwelt und Soziales

Wissenschaftskooperationen mit Universitäten

Zahlen und Fakten

KontinuierlicheVerbesserung durchUmweltmanagement

AbgebildetesModell:

Audi A3 2.0 TFSI*

StandApril 2012

Umwelterklärung

Audi Standort Ingolstadt

2012

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Cylinder-on-Demand (COD) für bedarfsgerechte Leistung spart Sprit und schont die Umwelt.

Audi verwertet mehr als 95 % der Reststoffe.Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar.

Die Außenstellen der Universitäten am Standort Ingolstadt.

// Auf einen Blick

Vorwort → 04

Umweltmanagement → 06

Das Umweltmanagementsystem enspricht schon heute der neuesten internationa-len Norm DIN EN ISO 50001, die be-sonders hohe Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Sen-kung des Energieverbrauchs stellt.

Werk Ingolstadt → 08

Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beher-bergt das Audi Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Pro-duktionsstätte des Audi Konzerns.

e-mobility mit Audi-Genen → 010

Spätestens seit dem Regierungsprogramm Elektromobilität vom Mai 2011 ist das Thema Elektroantrieb beim PKW ein viel-diskutiertes Thema in den Medien, der Forschung und der Industrie.

e-mobility → 012

Dem elektrischen Antrieb in Fahrzeugen gehört fraglos die Zukunft – denn dieseFahrzeuge benötigen keine fossilen Treib-stoffe und emittieren keine Schadstoffe. Audi stellt sich den Ansprüchen der Men-schen an Klima- und Umweltschutz und arbeitet mit Hochdruck an der Entwick-lung von Technologien für Elektromobili-tät, die sich ausschließlich aus erneuer-baren Energien speist.

Von 8 auf 4, von 4 auf 2 → 014

Audi setzt auf die Cylinder-on-Demand (COD)-Technologie für bedarfsgerechte Leistungserbringung. Im Bruchteil einer Sekunde wird Leistung zu- oder abgeschal-tet – ohne irgendwelche Komfort-Nach-teile. Ein neuer Effizienz-Sprung von Audi.

Audi goes Uni → 016

Seit dem Start der Wissenschaftskoope-rationen sind bereits eine Vielzahl von Projekten erfolgreich abgeschlossen worden. Derzeit promovieren 122 Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler im Audi Konzern über alle Geschäftsbe-reiche hinweg zu technischen, wirt-schafts-, geistes- und sozialwissenschaft-lichen Themen.

Corporate Social Responsibility → 018

Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Ver-antwortung ist bei Audi gelebte Praxis.Durch die Mitwirkung am Umweltpakt Bayern oder der Nationalen Plattform Elek-tromobilität bringt Audi seine Expertise ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen zu finden.

IPP → 020

Jedes Unternehmen trägt eine hohe Ver-antwortung für die produzierten Produkte: beginnend bei der Rohstoffbeschaffung über die verschiedenen Produktionspro-zesse, den Transport, die Vermarktung bis hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheit-licher, nachhaltiger Ansatz, der allen dient: Lieferanten, Herstellern und Konsumenten.

Wissen = Erfolg → 026

Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanage-ment: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsan-geboten und pflegt den Dialog mit renom-mierten Universitäten und anderen Bil-dungseinrichtungen.

Daten und Fakten → 028

Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich.

Effizienz → 022

Effizienz ist das Grundprinzip aller Pro-zesse bei Audi – von der Produktion bis zum Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale Ausnutzung von Ressourcen, Einsatz mo-dernster Technologie und die Mehrfachver-wendung von Wasser und Energie.

95 % Verwertung → 024

Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden z. B. funktionstüchtige Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wäh-len, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will.

024016012

Bei der Elektromobilität dabei sein. Wir wollen nicht die erstbeste, sondern die überzeugendste Lösung anbieten.

Inhalt

Audi Standort Ingolstadt / 0302 / Umwelterklärung 2012 /

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Die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie ausführlich über die Leistungen für den Umweltschutz am Standort Ingolstadt. Bereits 1997 wurde am Standort Ingolstadt das anspruchsvolle Umweltma- nagementsystem der Europäischen Union EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) eingeführt und kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes Engagement, denn mit der erfolgreichen Revalidie-rung des Audi-Standorts Ingolstadt im April 2012 bestätigten die staatlich zugelassenen Umweltgutachter das bei Audi etablierte Um-weltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS). Der Standort trägt somit seit mehr als 15 Jahren das EMAS-Signet! Diese Zertifizierungen sind Belege einer kontinuierlichen Steigerung unserer Umweltleistungen.

Das Umweltmanagement beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuesten internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionie-renden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Ent-wicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klima-schutz”. Audi wird sich dabei in gewohnter Weise unter anderem in den Arbeitsforen engagieren.

Ende 2009 setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem Stammkapital von fünf Millionen Euro ins Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie. Zu den Förderprojekten aus 2011 zählen unter anderem die Herausgabe eines Jugendbuches zum Thema „Natur und Technik“, ein bundesweiter Schulwettbewerb zum Thema „Bionik“ oder ein Projekt zur Förderung der Bienenhaltung an Schulen. Weitere Informationen zu allen laufenden Projekten finden sich auf der Internetseite der Stiftung www.audi-stiftung-für-umwelt.de

Freuen Sie sich auf die Neuauflage von „Dialoge – Das Audi Umweltmagazin”, das Audi im Mai 2012 vorstellen wird. „Dialoge” bietet dem Leser einen faszinierenden Einblick hinter die Kulissen der AUDI AG –individuell verfasst von externen Autoren, aus deren ganz eigener Perspektive.

Zunächst aber wünsche ich Ihnen eine interessante und aufschluss-reiche Lektüre dieser neuen Umwelterklärung.

Peter KösslerWerkleitung IngolstadtUmweltmanagementbeauftragter

Liebe Leserinnen und Leser,

längst ist „Effizienz“ zum obersten Gebot im Umgang mit Ressourcen, Energieerzeugung und –verbrauch geworden. Dies ist eine klare Leit-linie für die Umweltpolitik der AUDI AG. Von der Entwicklung und der Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen des Produktlebensweges unserer Automobile unter diesem Aspekt betrachtet.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ist es wichtig, dass die Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor dem ersten Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte. Es gibt das klare Ziel: Audi wird seine Automobile in Ingolstadt bald komplett kohlendioxid- neutral herstellen.

Um dieses Ziel zu erreichen sind viele Schritte notwendig: Eine ständige Prozessoptimierung und die konsequente Berücksichtigung von Energiesparmaßnahmen bereits bei der Planung von Anlagen und Gebäuden sowie von Logistikabläufen.

Der jüngste und entscheidende Schritt in Richtung einer ausge-glichenen atmosphärischen Kohlendioxid-Bilanz ist die Nutzung von Ökostrom seit Januar 2012. So kann der Standort pro Jahr bis zu 290.000 Tonnen CO₂ vermeiden. Der regenerativ erzeugte Strom wird überwiegend aus österreichischen und deutschen Wasserkraftwerken geliefert – und zwar genau dann, wenn er benötigt wird.

Zusätzlich stellt Audi am Standort Ingolstadt rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung. Audi unterstützt dabei den Einsatz verschiedener Technologien der Son-nenenergienutzung und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Solartechnik weiter zu optimieren. Audi kann so weitere knapp 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden. Bereits seit vielen Jahren be-währen sich am Standort Ingolstadt effiziente Maßnahmen wie die Nutzung von Fernwärme, von Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage. So liefert der seit 2004 bestehende Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zum CO₂-neutralen Standort: Durch diesen Verbund lassen sich mindestens 12.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden.

Der finale Schritt zur CO₂-Neutralität am Standort Ingolstadt könnte die geplante vollständige Umstellung der Brennstoffversor-gung auf Biogas sein. Durch diese Umstellung werden künftig ins- gesamt mehr als 123.000 Tonnen CO₂ vermieden und der CO₂-Aus- stoß am Standort Ingolstadt sinkt auf Null!

Auch für unsere Automobile senken wir Verbrauch und Schad-stoffausstoß konsequent: Bis zum Jahr 2016 wird Audi die CO₂-Emissi- onen seiner Modelle auf Basis von 2008 um 25 Prozent reduzieren. Audi treibt außerdem die Elektromobilität entschieden voran und konzentriert sich darauf, die Effizienz aktueller Antriebe zu verbes-sern. Bis zum Jahr 2015 wird Audi mehr als 50 Modellvarianten anbieten, die 120 g CO₂ / km nicht überschreiten.Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen, etwa bei der wertvollen Ressource Wasser. So werden beispielsweise durch die Nutzung eines Membranbioreaktors (MBR) die wasserspa-renden Prozesse am Standort Ingolstadt künftig optimiert. Nach er-folgreich abgeschlossener Pilotphase steht dieses Projekt kurz vor der Umsetzung. Zudem nutzt Audi am Standort Ingolstadt seit langem Regenwasser. So konnten im letzten Jahr über 252.700 Kubikmeter Regenwasser für Brauchwasserzwecke eingesetzt werden.

Peter Kössler, WerkleiterAudi Ingolstadt

Vorwort

Vorwort

Audi Standort Ingolstadt / 0504 / Umwelterklärung 2012 /

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Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt.

Ganzheitliches Audi Umweltmanagement

4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass – gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspart-nern und Verwertungsunternehmen – die Umwelt verträglichkeit der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert wird.

5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanage-mentsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Umwelt-politik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und – sofern notwendig – eine Aktualisierung.

6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlich-keit ist für die AUDI AG selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll.Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen Produktionsstandorten mit ein.

7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, sodass ihr Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie sind diesen Grundsätzen verpflichtet.

8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbind-lich und wird durch die Formulierung von standortbe zogenen Hauptaktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.

Präambel Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Auto-mobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunk-ten berücksichtigt. Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei.

1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprü-chen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaft lichkeit, Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden.

2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi Umwelt-politik. Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effizi-ente Prozesse und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schäd-liche Einwirkungen auf die Um welt vorausschauend zu vermeiden. Insbesondere der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie steht dabei im Mittelpunkt. Dabei ist die Einhaltung der Umweltvorschriften selbstverständlich.

Forschung und Entwicklung Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksich tigung der Umwelt verbessern die Ingenieure kontinuierlich die Mobilität.

Information und Kommunikation Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich Umweltschutz und Energie effizienz. Darüber hinaus führt Audi einen Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung am Standort.

Integrierte ProduktpolitikDas Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Automobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoff-gewinnung über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.

ProduktionWo immer in der Produktion möglich werden Stoffe im Kreislauf geführt, um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren.

AutomobilEffizienz mit Sportlichkeit vereinen: Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen Generationen individuelle Mobilität ermöglichen.

Corporate Social ResponsibilityVoraus denken und sozial verantwortlich handeln: Audi agiert gegenüber Mitarbeitern, Zulieferbetrieben und Öffent-lichkeit stets im Bewusstsein, Verantwortung für eine nachhaltige, generationsübergreifende Entwicklung zu tragen.

Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der neuesten internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionie-renden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.

Audi Forum, Standort Ingolstadt

UmweltpolitikUmweltmanagement

Audi Standort Ingolstadt / 0706 / Umwelterklärung 2012 /

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Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH, Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und pro-duzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi Konzerns. Mehr als 33.000 Beschäftigte arbeiten auf dem 210 Hektar großen Gelände – in Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die Modellreihen A3, A4, A5 und Q5 sowie Teilumfänge des Audi TT Coupé und TT Roadster sowie des A3 Cabriolet. Zahlreiche Zulieferer haben sich am Standort angesiedelt.

Das FirmengeländeEtwa 957.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt sindüberbaut. Im Süden und Südosten grenzt das Firmengelände an einallgemeines Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet. An der Südwestgrenze des Audi Werks liegt ein reines Wohngebiet. Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach.

Entwicklung, Produktion und LogistikAuf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, der Karos-seriebau, die Montage, die Komponentenfertigung sowie die Lackie-rerei untergebracht. Im Nordwesten befindet sich die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das Audi Museum, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt und Kunde“ ange-ordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für mehr als 600 Mit-arbeiter der Bereiche Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-Fahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum gehörende Piazza bietet Raum für

Veranstaltungen unter freiem Himmel, die Piazetta mit Wasser- und Rasenflächen, Bäumen und Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fernwärmeleitung decken den Wärme-bedarf des Standorts. Die Abwässer behandelt Audi in zwei dezen-tralen Abwasseranlagen. Weitere wichtige Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen, Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle. Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche Zulieferer angesiedelt haben.

Umweltschutz ist Chefsache Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vor-stand, der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat. Der Produk-tionsvorstand ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Um-weltpolitik. Laut § 52a des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter anderem auch verpflichtet, über die Einhaltung der umwelt-rechtlichen Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen. Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der Produktionsvorstand sie entsprechend an die Betreiber umweltrelevanter Anlagen weiter. Für den unternehmens- und standortbezogenen Umweltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig. Der Leiter der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ in Ingolstadt nimmt zusätzlich die standortüber-greifende Koordination für Themen des betrieblichen Umwelt-schutzes der AUDI AG wahr. Für jeden Standort ernennt der Vor-stand den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes zum Betriebs-beauftragten für Umweltschutz und weist ihm die Aufgabe zu,

darüber zu wachen, dass am Standort die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche Standorte je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der für die erfolg-reiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems verantwort-lich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der Werkleiter. Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energiemanagement-beauftragten wahr.

Der Steuerkreis ÖkologieAuf zwei Ebenen koordinieren Gremien den Umweltschutz im Unter-nehmen. Der unter der Leitung des Vorstandsmitgliedes Produkti-on stehende Koordinierungskreis Umweltschutz setzt sich aus den jeweiligen Umweltmanagementbeauftragten der Konzernunter-nehmen Audi Ingolstadt, Audi Hungaria Motor Kft., Audi Brussels S.A. / N.V und Automobili Lamborghini Holding S.p.A. zusammen. Er beschäftigt sich mit strategischen Umweltschutzthemen und beauftragt die Umweltgremien, hierfür Vorschläge zu entwickeln. Eine zentrale Rolle auf der Ebene der AUDI AG spielt der Steuer-kreis Ökologie, der die Aufträge aus dem übergeordneten Koordi-nierungskreis Umweltschutz umsetzt und angemessene Umwelt-schutz-Strategien erarbeitet. Ihm obliegt die Aufgabe, das ökolo-gische Bewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und bereichs- sowie standortübergreifende Arbeitsgruppen zur Erarbeitung und Um-setzung von Umweltschutzthemen einzusetzen. Sie erarbeiten Umweltschutzprogramme, erstellen Kommunikati-onskonzepte, machen Vorschläge für strategische Umweltschutz-themen und legen sie dem Steuerkreis vor.

Außenstellen des Standortes Ingolstadt

Prüfgelände Neustadt Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen Audi Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch, Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen Korrosionsschutz-Zentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom Ausster-ben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv land-wirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden.

Methanisierungsanlage WerlteDie Audi AG plant unweit der Stadt Werlte die Errichtung einer s. g. Methanisierungsanlage. Aufgabe der e-Gas-Anlage des Herstellers Solar Fuel ist es, aus überschüssigem, regenerativem Strom mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen und diesen Wasserstoff mit CO₂-Abgas einer benachbarten Biogasanlage in einer Methanisie-rungsreaktion in Methan umzuwandeln, das gemäß den DVGW-Richt-linien als Erdgas-Substitut in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden kann. Langfristig ist es das Ziel, das so hergestellte Methan in das öffentliche Gasnetz einzuspeisen und so den Audi e-Gas-Fahrzeu-gen flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Die Anlage wird aktuell im Rahmen eines Förmlichen Verfahrens nach §§4, 10. Bundes-Immissionsschutzgesetz inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung geneh-migt. Die o. g. Anlage wird vom Audi Standort Ingolstadt geleitet und soll nach aktuellem Planungsstand 2013 in Betrieb gehen. //

► Transparenz und Nachvollziehbarkeit kennzeichnen die Aktivitäten im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzes.

Werk Ingolstadt

// Das Unternehmen Audi AG

Organisation des betrieblichen Umweltschutzes

*Bundes-Immissionsschutzgesetz

Vorsitzender des Vorstands

Vorstand

Fertigungs-segment A 3

Fertigungs-segment A 4

Leiter Betrieblicher Umweltschutz:Umweltschutzbeauftragter

PlanungAggregate Gesamtplanung

Werkleitung Ingolstadt:Umweltmanagementbeauftragter /Energiemanagementbeauftragter

Beschaffung TechnischeEntwicklung

Finanzen undOrganisation

Produktion§ 52 a BImSchG*

Personal- undSozialwesen

Marketingund Vertrieb

Immissionsschutz /Energie

Umweltschutz-projekte Gewässerschutz Umweltmana ge-

ment Abfallwirtschaft Umweltkataster Altlasten

Werk Ingolstadt

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47

Audi Standort Ingolstadt / 0908 / Umwelterklärung 2012 /

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Umwelt und Innovation

* Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen des Modells auf Seite 46

// Interview mit Axel Eiser

Seit wann arbeitet man bei Audi an der Entwicklung von Elektro- antrieben?Audi beschäftigt sich bereits mehr als 20 Jahre mit elektrifizierten Antrieben und hat mit verschiedenen Konzeptfahrzeugen Knowhow aufgebaut, technische Innovationen erprobt und schon 1997 mit dem Audi duo ein Hybridfahrzeug in Kleinserie gebracht.Seit 2011 bietet Audi mit dem Q5 Hybrid den ersten Großserienhy-brid mit Lithium-Ionen-Batterie an. Der Audi Q5 hybrid quattro* kom-biniert den mehrfach ausgezeichneten 2.0 TFSI-Motor mit herausra-gender quattro Antriebstechnologie und progressiver Hybridtechno-logie. Ein Audi, der beeindruckend dynamisch und dabei beispielhaft effizient ist. Als Voll-Hybrid ist er in der Lage, rein elektrisch bis zu 100 km/h schnell zu fahren und bei konstant 60 km/h eine elektrische Reichweite von bis zu 3 km zu erzielen.

Welchen Stellenwert hat die Elektromobilität bei Audi? Die Elektromobilität hat bei Audi eine sehr hohe strategische Bedeu-tung. Aus diesem Grund haben wir 2009 im Bereich Entwicklung Ag-gregate eine eigene Organisationseinheit gegründet, die sich mit der Elektrifizierung des Antriebs beschäftigt. Auch in den angrenzenden Bereichen, z. B. Motor, Getriebe und Elektrik, sind wir mit Spezialisten gut für diese Aufgaben aufgestellt. Gerade in der Elektromobilität gibt es noch viele interessante Felder, die wir weiter ausbauen wollen. Gibt es in der Entwicklung von Elektroantrieben einen speziellen Audi-Ansatz?Allen von uns entwickelten Elektroantrieben geben wir die Audi-Gene mit auf den Weg, um damit unserem Anspruch „Vorsprung durch Technik“ gerecht zu werden. Mit unserer progressiven Technologie verbinden wir Sportlichkeit und Effizienz auch in den elektrisch an-getriebenen Fahrzeugen! Mit unseren Full-Hybridfahrzeugen Q5, A6 und A8 erfüllen wir heute die Kundenerwartungen für einen Einstieg in die Elektromobilität. In der nächsten Generation werden wir mit den sogenannten Plug-In-Hybriden erheblich größere Reichweiten und ein deutlich gesteigertes E-Fahrerlebnis anbieten. Plug-In-Hy-bride verfügen über eine größere Batterie, die an der Steckdose auf-geladen werden kann, so dass Kurzstreckenfahrten rein elektrisch ohne Schadstoffausstoß absolviert werden können. Neben den Hy-bridfahrzeugen sehen wir auch interessante Anwendungsfälle für rein elektrisch angetriebene Audis.

Wie sieht die Strategie von Audi hinsichtlich e-mobility aus?Wir sehen das elektrische Fahren ganz klar als zukünftige Schlüssel-technologie und streben bis 2020 eine führende Position im Premi-

Spätestens seit dem Regierungsprogramm Elektromobilität vom Mai 2011 ist das ThemaElektroantrieb beim PKW ein vieldiskutiertes Thema in den Medien, der Forschung und der Industrie.

Axel Eiser, Leiter EntwicklungAggregate

umsegment an. Auf dem Weg zur CO₂-neutralen Mobilität werden wir mit unseren zukünftigen Hybrid- und Elektrofahrzeugen ein breites Angebot für die unterschiedlichsten Kundenwünsche anbieten. Die Bedürfnisse variieren nach Region, Fahrzeugsegment, Nutzungs-art und Verfügbarkeit alternativer Kraftstoffe. E-mobility von Audi ist kein reiner Selbstzweck, sondern bringt dem Kunden einen spür-baren Mehrwert. Dabei sind noch viele technische, ökologische und ökonomische Aspekte in Einklang zu bringen. Was wir heute unter der Bezeichnung e-tron entwickeln, soll in einigen Jahren ein ähnlicher Innovationstreiber für die Marke sein, wie es quattro, TDI oder TFSI bereits sind. //

e-mobility mit Audi-Genen

→ Die individuelle Mobilität wird noch längere Zeit von flüssigen Kraftstoffen bestimmt sein. Der Anteil der Biokraftstoffe wird jedoch deutlich zunehmen – ebenso wie der Anteil der Fahrzeuge, in denen der Verbrennungsmotor von einem Elektromotor unter-stützt wird bzw. Fahrzeuge, die kurze Fahrstrecken bereits rein elektrisch zurücklegen können (Full-Hybrid - HEV).

→ Rein elektrisch fahrende Fahrzeuge (BEV) werden sich vor allem im Kurzstreckenbetrieb verbreiten. Ergänzt um einen Verbrennungs-motor werden die BEVs als Plug-In-Hybride (PHEV) zum echten Allrounder, der kurze Strecken rein elektrisch mit Netzstrom zurück-legt und auf Langstrecken die hohe Energiedichte der flüssigen Kraftstoffe für große Reichweiten nutzt.

www.audi.deBei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an:[email protected]

Mit e-tron bereiten wir uns auf dieZukunft vor, indem wir sie aktiv gestalten

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1)

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VKM+HEV*

PHEV**

BEV***

1) Konventioneller Kraftstoff2) Biokraftstoff3) Elektrifizierung Langstrecke4) Elektrifizierung Kurzstrecke

* Full Hybrid Electric Vehicle, ** Plug-in Hybrid Electric Vehicle, *** Battery Electric Vehicle

Audi Standort Ingolstadt / 011010 / Umwelterklärung 2012 /

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// Entwicklung von Elektroantrieben// Interview mit Christian Daum

Deutschland – als das Land, in dem das erste Auto erfunden wurde – soll bei der Elektromobilität ganz vorne mit dabei sein, ja es soll zum weltweiten Leitmarkt werden, meinte Bundeskanzlerin Angela Merkel recht euphorisch vor rund einem Jahr. Täuscht der Eindruck oder ist es seitdem deutlich ruhiger geworden um das Thema?Es ist zugegebenermaßen etwas Realismus eingezogen, dennoch bleibt das Ziel weiterhin bestehen. Es gilt zu beachten, dass das Thema Elektromobilität für den Großteil der Kunden mit vielen Einschränkungen einhergeht. Dennoch ist vor dem Hintergrund der zunehmenden CO₂-Belastungen eine Zukunft ohne Elektromobilität nicht vorstellbar, weshalb wir alle unsere Bemühungen zielgerichtet darauf ausrichten, unseren Kunden die richtigen technischen und zukunftssicheren Konzepte anzubieten.

Halten Sie das ausgegebene Ziel für realistisch, dass bis zum Jahr 2020 in Deutschland eine Million Elektroautos (inkl. PHEV und Roller) unterwegs sein werden?Die aktuelle Entwicklung der Neuzulassungen, welche allein von 2010 zu 2011 eine Wachstumsrate von etwa 350% im Segment der Elektrofahrzeuge aufweist, lässt uns zuversichtlich stimmen.Im Jahr 2010 gab es in Deutschland gerade mal 550 Neuzulas-sungen bei E-Fahrzeugen. Ein Jahr später waren es bereits 2.500 E-Fahrzeuge, die für deutsche Straßen zugelassen wurden.Mit den richtigen und rechtzeitigen politischen Maßnahmen sowie der Schaffung der notwendigen, unabdinglichen Infrastruktur ist dies ein durchaus realistisches Ziel, zu dem Audi seinen premium-adäquaten Beitrag leisten wird.

Wo sehen Sie Audi beim Thema Elektromobilität im Vergleich zum Wettbewerb in den kommenden Jahren?Audi verfolgt beim Thema Elektromobilität ein klares und eindeutiges Ziel. Wir streben an, der führende Premiumhersteller weltweit zu sein, was selbstredend das Thema Elektromobilität und die dafür notwendige Portfolioausrichtung einschließt. Wie sehen Sie aktuell die Einschätzung bzw. Erwartung der Konsumenten hinsichtlich Elektrofahrzeugen?Wir wissen, dass das Thema Elektromobilität für den Kunden vorerst noch mit vielen Unwegsamkeiten einhergeht. Deswegen arbeiten wir mit Hochdruck an ganzheitlichen Lösungen, die zum Einen die noch bestehenden Vorbehalte der Kunden hinsichtlich Ladeinfra-struktur, Ladedauer, Reichweite, Mehrkosten sowie Restwert eines solchen Fahrzeugs auflösen und zum Anderen es unseren Kunden ermöglichen, sich zunehmend für diese Antriebsform der Zukunft ruhigen Gewissens entscheiden zu können. Für Audi erfüllt nur ein ganzheitlicher Ansatz, der zu allen Fragestellungen, die mit dem Thema Elektromobilität einhergehen, eine passende Lösung bietet, unser Markenversprechen Vorsprung durch Technik. //

1) 1-phasiges AC-Ladegerät (3,3 kW)2) 1-stufiges Getriebe3) E-Maschine 4) Leistungselektronik5) Traktionsnetzverteiler6) Ladenetzverteiler7) Batterie (Unterbodenmodul)8) Batterie (Kofferraummodul)

Dem elektrischen Antrieb in Fahrzeugen gehört fraglos die Zukunft – denn diese Fahrzeuge benötigen keine fossilen Treibstoffe und emittieren keine Schadstoffe. Audi stellt sich den Ansprüchen der Menschen an Klima- und Umweltschutz und arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung von Technologien für Elektromobilität, die sich ausschließlich aus erneuerbaren Energien speist.

Christian Daum, Langfristplanung AUDI AG

► Wir wollen nicht die erstbeste, sondern die überzeugendste Lösung anbieten.

Umwelt und Innovation

e-mobility

→ Seit Oktober 2011 fahren 20 Audi A1 e-tron in der Modellregion München. Projektpartner für den Flottenversuch sind Audi, E.ON, Stadtwerke München (SWM) und die Technische Universität München (TUM). E.ON und die SWM sind verantwortlich für den Ausbau und den Unterhalt der Ladeinfrastruktur im Ballungsraum München. Das Flottenprojekt läuft im Rahmen der vom Bundesver-kehrsministerium unterstützten „Modellregion Elektromobilität München“. In der Modellregion München fördert das Bundesmini-sterium für Verkehr die Elektromobilität mit rund zehn Millionen Euro. Das Projekt wird sich unter anderem auch mit der Datenüber-tragung zwischen Fahrer, Auto und Stromtankstelle bis hin zum Stromnetz beschäftigen. Dabei wird beispielsweise der Einsatz von Smartphones als zentrale Schnittstelle für den Fahrer getestet.

» Audi arbeitet an kompromisslosen, ganzheitlichen Konzepten, die maximalen Kundennutzen bieten. Wir werden unseren Kunden im Zeitalter der Elektromobilität eine ganze Reihe von Services anbieten, die über das reine Fahren hinausgehen. Dabei spielt die Vernetzung mit der Infrastruktur und der Umwelt ebenso eine Rolle wie neue Mobilitätskonzepte.«

Franciscus van Meel, Leiter Elektromobilitätsstrategie der AUDI AG.

www.audi.deBei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an:[email protected]

Pilotprojekt startet mit Audi A1 e-tronin München

Peakleistung der EM: 85 kW, Kraftstoffverbrauch: 1,8 l / 100 km, CO₂-Emissionen: 45 g / km (berechnet nach dem Entwurf für die Normung zur Ermittlung des Verbrauchs von Range Extender-Fahrzeugen.) Der Audi A1 e-tron wird noch nicht zum Kauf angeboten. Er besitzt derzeit noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG.

Audi Standort Ingolstadt / 013012 / Umwelterklärung 2012 /

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Die neuen Motoren von Audi S6, S6 Avant, S7 Sportback und S8 haben die neue Technologie Cylinder-on-Demand bereits an Bord. Im Laufe dieses Jahres werden die Modellreihen A1 und A3 serien-mäßig mit COD ausgestattet sein. Der Treibstoff-Konsum im NEFZ-Zyklus (Neuer europäischer Fahrzyklus) sinkt um rund fünf Prozent. Nimmt man das bei den S-Modellen von Audi eingesetzte Start-Stopp-System hinzu, das den Motor im Stillstand deaktiviert, beträgt die Einsparung bis zu zwölf Prozent.

Für die Passagiere bringt die neue Technologie keine Komfort-Nach-teile mit sich. Wenn z. B. der 4.0 TFSI im Vierzylinderbetrieb läuft, sind im Innenraum keine unerwünschten Geräusche oder Schwin-gungen wahrzunehmen. Verantwortlich dafür sind zwei flankierende Highend-Audi-Technologien – die Active Noise Control (ANC) und die aktiven Motorlager. Die Zylinderabschaltung beim neuen 4.0 TFSI ist bei geringer Last, niedrigen und mittleren Drehzahlen und vom dritten Gang an aktiv. In diesem Kennfeld schließt das System die Ein- und Auslassventile der Zylinder 2, 3, 5 und 8. In den aktiven Zylindern erhöht sich der Wirkungsgrad, weil sich die Betriebspunkte zu höheren Lasten hin verlagern. Das weiterentwickelte Audi Valvelift System nutzt verschiebbare Hülsen auf den Nockenwellen, um die Ventile zu schließen. Unmittelbar davor werden die Brennräume noch einmal mit Frischluft gefüllt. Die Kraftstoffeinspritzung und die Zündung werden still gelegt. 

Das System Cylinder-on-Demand ist permanent betriebsbereitDas Display des Kombiinstruments zeigt den Zylinder-Status an, also "4" (beim 8-Zylindermotor) oder "2" (beim 4-Zylindermotor). Wenn der Fahrer kräftig Gas gibt, schalten sich die deaktivierten Zylinder wieder zu – alle Umschaltvorgänge laufen geschmeidig und schnell

ab. Das System Cylinder-on-Demand ist permanent betriebsbereit, auch im S-Modus des Automatikgetriebes. Im NEFZ-Zyklus reduziert es den Verbrauch um über fünf Prozent. Rechnet man das Start-Stopp-System mit ein, das den Motor im Stillstand ganz deaktiviert, dann erzielt das System bis zu zwölf Prozent Einsparung. Besonders deut-lich wird das Effizienzpotenzial des Motors bei häufig gefahrenen Geschwindigkeiten. So beträgt bei 80 km/h für alle S-Modelle der Effizienzgewinn zwölf Prozent und selbst bei 130 km/h schlägt dieser noch mit sieben Prozent zu Buche. Wenn der 4.0 TFSI im Vierzylinderbetrieb läuft, wirken zwei Highend-Technologien uner-wünschten Geräuschen im Innenraum oder Schwingungen entgegen. Diese sind zum einen die Active Noise Control (ANC) und zum anderen die aktiven Motorlager. 

Die Zylinderabschaltung wird nur im Display wahrgenommenDie ANC zeichnet das Geräuschbild im Interieur über vier Mikrofone fein differenziert auf und analysiert es auf störende Klanganteile. Wenn erforderlich, schickt sie einen gezielten Gegenschall über die Lautsprecher der Soundanlage – er verringert den Störschall so weit, dass ihn die Passagiere nicht mehr hören. Die aktiven Motor-lager arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip. Von Sensoren mit Daten versorgt, gleichen sie die Impulse des Motors mit Gegen-schwingungen aus. Damit senken sie die Vibrationen auf ein nicht mehr spürbares Niveau. Die Summe dieser Hightech-Lösungen – der Active Noise Control, der aktiven Motorlager und des Frischgas- einschlusses im Zylinder – machen die Audi-Technologie Cylinder-on-Demand komfortabel und hocheffizient zugleich. Für den Kunden bedeutet sie konkrete Verbrauchsvorteile, aber keinerlei Komfort-Nachteil – eine Anforderung, die Audi generell an alle Innovationen stellt. //

// COD – Cylinder - on - Demand

Audi S6, S6 Avant, S7 Sportback und S8 fahren bereits mit COD.

Cylinder-on-Demand wird effektiv im V8 TFSI eingesetzt.

// Deutliche Verringerung des Verbrauches

Umwelt und Innovation

Audi setzt auf die Cylinder-on-Demand (COD)-Technologie für bedarfsgerechte Leistungs-erbringung. Im Bruchteil einer Sekunde wird Leistung zu- oder abgeschaltet – ohne irgend-welche Komfort-Nachteile. Ein neuer Effizienz-Sprung von Audi.

Schaltet das System die Einlass- und Auslassventile ab, erhöht sich der Wirkungs- grad der aktiven Zylinder. Eine Effizienz-Innovation, die ökonomisch wie ökolo-gisch überzeugt.

Von 8 auf 4, von 4 auf 2

► Die Modellreihen A1 und A3 werden im Laufe dieses Jahres serienmäßig mit COD ausgestattet.

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modelle auf Seite 47

Audi Standort Ingolstadt / 015014 / Umwelterklärung 2012 /

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// Universität zum Anfassen

Umwelt und Soziales

Vom Leichtbau schon seit seinerJugend fasziniert: Dr. Karl Durst.Der 31jährige, gebürtige Franke kam als Student der Kunststoff- und Konstruktionstechnik mit Audi in Kontakt und wurde in einen Förderkreis aufgenommen. Heute ist Durst als „Experte des Audi Leichtbauzentrums” in der „Technologieentwicklung für Faserkunststoffverbunde” tätig.

Im Jahr 2011 wurden mehr als 80 % der Doktorandenübernommen

► Der richtige Werkstoff, in der richtigen Menge an der richtigen Position: Audi Ultra!

// Interview mit Dr. Karl Durst

Wie kamen Sie zu dem „Praktikum” bei Audi?Audi faszinierte mich schon immer, schnell war mir klar, dass ich später einmal für Audi arbeiten möchte. Das Praktikum war die erste Möglichkeit, um Audi „von innen” kennen zu lernen. Hier war ich in der Aggregate-Entwicklung und durfte in der 4-Zylinder-Vorentwicklung mithelfen.

Wie haben Sie diese Zeit empfunden?Hochspannend. Viel neues, sowohl technisch als auch zwischen-menschlich. Ich war das erste Mal in meinem Leben in einem Groß-unternehmen unterwegs und musste mich erst einmal zurecht finden. Aber das ist auch das Besondere an Audi: Obwohl Audi eine große, international tätige Firma ist, sind die „Audianer” wie eine Familie, in der man überall Hilfe findet.

Was ist dieser „Förderkreis”, der in dem Artikel erwähnt wird?Der Förderkreis heißt SLP, damals „studentisches Laufbahnpro-gramm”. Dort wurde man aufgenommen, wenn man gewisse Krite-rien erfüllte. Durch SLP hatte ich während des Studiums ständigen Kontakt zu Audi und war auf dem Laufenden. So erfuhr ich auch von den Hochschulkooperationen.

Wie lange waren Sie bei Audi? Hätten Sie anderswo die gleichen Möglichkeiten gehabt?Das Praktikum dauerte drei Monate und war im Frühjahr 2003. Als Doktorand begann ich im Dezember 2004 und wurde im Juni 2007 fest übernommen. Ob es die gleichen Möglichkeiten woanders ebenfalls gegeben hätte, kann ich Ihnen so nicht beantworten. Wenn man allerdings betrachtet, welche Möglichkeiten mir bei Audi gegeben wurden und vor allem in welchem Umfeld, dann kann ich mir keine Alternative vorstellen. Sie dürfen nicht vergessen, welche Entwicklung Audi in den letzten 10 Jahren an den Tag gelegt hat. Dass man hier Teil des Ganzen sein darf und am Ende wunderschöne, technisch führende Fahrzeuge auf der Straße zu finden sind, ist dabei der schönste Antrieb.

Waren Sie bei Audi mit anderen Praktikanten / Doktoranden im Kontakt / im Austausch?Das ist das sprichwörtliche „Salz in der Suppe”. Je mehr Sie sich aus-tauschen, desto besser die Vernetzung, desto besser das Arbeitser-gebnis. Die „Familie Audi” funktioniert vor allem auch deshalb so gut, weil man sich kennt und es nicht unpersönlich ist. Als ehemaliger Doktorandensprecher war es eine meiner Aufgaben zu vernetzen.

Seit dem Start der Wissenschaftskooperationen sind bereits eine Vielzahl von Projekten erfolgreich abgeschlossen worden. Derzeit promovieren 122 Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler im Audi Konzern über alle Geschäftsbereiche hinweg zu technischen, wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen.

Wie war die Betreuung bei Audi? Welche Möglichkeiten wurden Ihnen geboten?Von regelmäßigen Doktorandenaustauschrunden über perfekte tech-nische Rahmenbedingungen, über Kaminabende mit Führungskräften bis hin zu Treffen mit Vorstandsmitgliedern reichte dabei die Palette an Angeboten. Generell gilt: Wenn Sie bei Audi eine Idee haben, wird man die Unterstützung finden, um diese umzusetzen.

Können Sie diesen Weg anderen jungen, angehenden Wissen-schaftlern empfehlen?Auf jeden Fall. Ich kann mir keinen Weg vorstellen, wo man schneller mehr lernt als auf diesem Weg. Begeisterung inklusive.

Was haben Sie nun bei Audi für Aufgaben? Welche Visionen (in Sachen Ultra) haben Sie?Ich führe das Fachgebiet meiner Promotion fort und bin weiterhin im Leichtbau tätig. Meine Arbeit war einer der Bausteine für Audi ultra, doch damit ist das Thema noch nicht ausgereizt. Audi ultra ist noch viel mehr. Die „Vision” geht dabei in Richtung nachwachsende Rohstoffe, vermehrter Einsatz von Recyclaten, CO₂-Reduzierung durch Audi ultra in der Produktion, systemübergreifende Bauteil-konzepte usw... An Ideen mangelt es uns hier zum Glück nicht.

Gibt es einen „Audi-Ansatz”?Aus meiner persönlichen Erfahrung stellt sich der „Audi-Ansatz” so dar: Know-How und Begeisterung beim Nachwuchs plus Förderung durch Audi ergibt Vorsprung durch Technik. //

AudigoesUni

→ Seit vielen Jahren gibt es bei Audi, den Bereich Wissenschaftskoopera-tionen mit der Zielsetzung Innovationen zu fördern, High-Potentials aus den Hochschulen für Audi zu gewinnen, den Austausch zwischen Indus-trie und Hochschulen zu intensivieren, die Standortattraktivität zu stei-gern und nicht zuletzt gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

→ Zum Audi Engagement in Sachen gesellschaftliche Verantwortung zählen beispielsweise die Stiftungsprofessuren an den Hochschulen in Dortmund, Nürnberg-Erlangen, Friedrichshafen, Siegen und Ingolstadt. Oder die Veranstaltungsreihen HIN.Kolloquium und INI.Kolloquium, in denen renommierte Wissenschaftler der Kooperationshochschulen ihre Wissenschaft für alle zugänglich machen und das INI.JUGEND.KOLLEG, das Vortragsangebote für Schüler weiterführender Schulen anbietet.

→ Wissenschaftskooperationen von Audi Ingolstadt gibt es mit der Technischen Universität München, der Universität Erlangen-Nürnberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Eichstätt, der FH Ingolstadt und der Bundeswehr-Hochschule in München. Am Standort Neckarsulm mit dem KIT in Karlsruhe, der Universität Stuttgart und der Hochschule Heilbronn.

www.audi.deBei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an:[email protected]

Wissenschaftskooperation alswin-win-Konstellation

Audi Standort Ingolstadt / 017016 / Umwelterklärung 2012 /

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Umweltpakt BayernDie erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayernunterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der UmweltpaktBayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz“. Audi engagiert sich u.a. in den installier-ten Arbeitsforen „Integrierte Produktpolitik (IPP) und Ressourcen-effizienz“ und „Managementsysteme“. Beide Arbeitsforen zielen darauf ab, dass die gewonnenen Erfahrungen von Audi und anderen großen Unternehmen im Themenfeld der Integrierten Produktpolitik (IPP) und im Bereich der Umweltmanagementsysteme kleineren und mittleren Unternehmen zugänglich gemacht werden. Nur so kann das Ziel erreicht werden, die Innovationskraft zu steigern sowie ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen.

Lebensqualität steigernAudi trägt aktiv dazu bei, die Attraktivität und Lebensqualität desStandorts Ingolstadt zu steigern. Dabei geht es um so fundamentale Dinge wie sichere Arbeitsplätze und darum, Mitarbeiter am Gewinn zu beteiligen. Audi engagiert sich intensiv im direkten regionalen Umfeld seines Standorts Ingolstadt. Das zeigt auch die Gründung eines Vereins zur Standortentwicklung der Region Ingolstadt gemein-sam mit Stadt, Landkreisen und anderen Unternehmen. Ziele sind unter anderem eine hohe Innovationsfähigkeit bei Forschung und Entwicklung in der Region sowie eine Steigerung der Attraktivität der Region für Gäste, zukünftige Einwohner und Arbeitnehmer. Die AUDI AG ist für die vorbildliche Integration von Menschen mit Behinderung ausgezeichnet worden. Der Automobilhersteller erhält dafür den „ComToAct“-Preis 2011. Dieser wird von der Evangelisch-reformierten Kirche des Schweizer Kantons St. Gallen gestiftet und von der Universität St. Gallen vergeben.

Audi Stiftung für Umwelt GmbHEnde 2009 untermauerte die AUDI AG ihr Engagement in SachenUmweltschutz. So rief Audi mit einem Stammkapital von € 5 Mio.eine Stiftung ins Leben, die ausschließlich und unmittelbar gemein-nützige Zwecke im Bereich Ökologie verfolgt. Zu den Förderprojekten aus 2011 zählen unter anderem die Herausgabe eines Jugendbuches zum Thema Natur und Technik, ein bundesweiter Schulwettbewerb

Attraktive Arbeitsbedingungen schaffenMotivierte und engagierte Mitarbeiter sichern den Unternehmens-erfolg. Die Identifikation der Mitarbeiter mit der Marke ist bei Audi sehr hoch. Im Universum-Ranking „beliebtester Arbeitgeber“ wurde das Ingolstädter Automobilunternehmen von Absolventen der Ingenieurwissenschaften wiederholt auf Platz eins gewählt. Bei Studenten der Wirtschaftswissenschaften rangiert Audi auf Platz 2. Bei der Wahl des Arbeitgebers spielen neben einem guten Arbeitsklima Faktoren wie faszinierende Produkte, Markterfolg, interessante Arbeitsaufgaben sowie eine sichere Beschäftigung und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten eine Schlüsselrolle.

zum Thema Bionik oder ein Projekt zur Förderung der Bienenhaltung an Schulen. Weitere Informationen zu allen laufenden Projekten finden sich auf der Internetseite der Stiftung: www.audi-stiftung-für-umwelt.de

Eichenwald-ProjektDer Umweltschutz bei Audi endet jedoch nicht am Werkstor. Deshalbhat der Ingolstädter Automobilhersteller in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten und der Technischen Universität München im Köschinger Forst das Forschungsprojekt „CO₂-Speicher Eichen-wald“ ins Leben gerufen. Hier werden unter anderem die Wechsel-wirkungen zwischen Bestandsdichte auf der einen Seite und CO₂-Bindungspotenzial sowie biologischer Vielfalt auf der anderenSeite untersucht. Bereits 2008 wurde in der Nähe des Konzernsitzesin Ingolstadt mit der Pflanzung von rund 36.000 Stieleichen die Grundlage für das Projekt gelegt. Am ungarischen Audi-StandortGyőr entstand bereits eine zweite Versuchsfläche mit mehr als13.000 Stieleichen. Ende November 2010 wurden nahe des AudiStandorts Neckarsulm zusätzliche 10.000 Bäume gepflanzt.Mit der Anpflanzung weiterer 10.000 Eichensetzlingen 2011 in der Nähe von Bologna bei Automobili Lamborghini und 16.000 Eichen-setzlingen auf einer weiteren Fläche in Ungarn (April 2011) existieren nunmehr bereits fünf Versuchsflächen im Rahmen des Gesamtpro-jektes. Weitere Flächen an internationalen Standorten des Audi Konzerns befinden sich derzeit in Planung. //

Attraktiver Standort Ingolstadt. Audi-Umweltstiftung prämiert Abschlussarbeit zum Thema Nachhaltigkeit. Die Forschungsanlage „Eichenwald” im Köschinger Forst Ingolstadt. Motivierte Mitarbeiter sichern den Unternehmenserfolg.

// Zukunftsfähige Lösungen

Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ist bei Audi gelebte Praxis. Durch die Mitwirkung an Foren wie dem Umweltpakt Bayern oder der Nationalen Plattform Elektromobili-tät bringt Audi seine Expertise ein und wirkt mit, zukunftsfähige Lösungen zu finden. Die Audi Stiftung für Umwelt ist mit Projekten für Umweltschutz und Umweltbildung aktiv. Und Audi fördert eine Vielzahl von Initiativen zur Attraktivitätssteigerung des Standortes Ingolstadt – für die Mitarbeiter und deren Familien.

Umwelt und Soziales

► Audi zählt zu den attraktivsten Arbeitgebern in Deutschland.

Corporate Social Responsibility.

CSR

Audi Standort Ingolstadt / 019018 / Umwelterklärung 2012 /

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Jedes Unternehmen trägt eine hohe Verantwortung für die produzierten Produkte: Beginnend bei der Rohstoffbeschaffung über die verschiedenen Produktionsprozesse, den Transport, die Vermarktung bis hin zur Entsorgung. IPP ist ein ganzheitlicher, nachhaltiger Ansatz, der allen dient: Lieferanten, Herstellern und Konsumenten.

Umweltschutz umfasst bei Audi den gesamten Lebenszyklus desAutomobils. Von der Rohstoffgewinnung und –aufbereitung über Herstellung, Transport, Vermarktung und Gebrauch bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen unter ökologischen Gesichtspunk-ten optimiert. Dieses Prinzip nennt sich Integrierte Produktpolitik(IPP) und steht als Synonym für die umweltgerechte Entwicklung von Prozessen und Produkten.

Ganzheitlicher AnsatzAudi betrachtet den Produktlebenszyklus ganzheitlich: von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Vertrieb, die Verwen-dung bis hin zur Abfallentsorgung. Um die Umweltbelastungen eines Automobils zu reduzieren, ist es notwendig, die Umweltaus-wirkungen auf jeder Stufe seines Produktions- und Nutzungsweges zu berücksichtigen. Integrierte Produktpolitik umfasst den Schutz der Umweltmedien Boden, Wasser und Luft sowie der globalen Ressourcen. Produktionswege werden in ihren Zusammenhängen betrachtet, um zu vermeiden, dass es zu einer Verlagerung von Belastungen kommt.

Entlang der WertschöpfungsketteEin zentrales Element der Integrierten Produktpolitik ist die Koopera-tion und Kommunikation zwischen den Akteuren entlang der Wert- schöpfungskette. Zum einen muss jeder Zulieferer, der direkt oder indirekt Einfluss auf die Produkteigenschaften hat, seine Gestaltungs-möglichkeiten wahrnehmen. Gleichzeitig müssen sich die Zulieferer der Konsequenzen ihrer Handlungen auch auf andere Phasen des Produktlebenszyklus bewusst sein. Auf diese Weise entsteht Nach- haltigkeit in der Lieferantenkette.

Simultaneous EngineeringBei Audi beginnt der Umweltschutz dort, wo der größte Effekt zu erzielen ist: bei der Produktkonzeption und -entwicklung. Schon in der ersten Planungsphase setzt Audi Simultaneous Engineering ein.Darunter versteht man die parallele Bearbeitung von Aufgaben in der technischen Entwicklung. Einschließlich der Lieferanten arbeitenalle an der Entstehung eines Fahrzeugs Beteiligten daran, umweltre-levante Aspekte in alle Prozesse zu integrieren. Eine Maßnahmebesteht beispielsweise darin, dass schon bei der Materialauswahl

// Hohe Effizienz durch Simultaneous Engineering

das spätere Recycling und die Reparaturfreundlichkeit berücksichtigtwerden. Alle Produktionsphasen werden durch Simultaneous Enginee-ring auch unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert.

Audi UmweltnormenIm Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes bei Fahrzeug- und Kompo-nentenherstellung, Nutzung, Wartung, Reparatur und Fahrzeug-entsorgung kommuniziert Audi klare Vorgaben an die Zulieferin-dustrie. Alle Produktionspartner stellen die Schadstoffvermeidung, Ressourcenschonung und Wiederverwertung der Materialien in den Fokus ihrer Entwicklungsaktivitäten. Alle umweltrelevanten Kompo-nenten müssen Audi nach Art und Menge angegeben werden, ebenso Behandlungs- und Entsorgungsinformationen. Über einen Electronic SupplierLink können alle Audi Produktionspartner aktuelle Vorgaben mit einer Online-Datenbank abgleichen. Im System finden sie eine Aufstellung aller Richtlinien und Normen, die Audi in seinem „Lastenheft Umwelt- und Humanverträglichkeit“ und seiner „Konzern- Umweltnorm Fahrzeug“ einfordert. Eine weitere, ebenfalls internet-basierte Datenbank liefert Details zur Werkstoffbeschreibung, die Audi gemeinsam mit anderen Automobilherstellern und mit Unter-stützung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erstellt hat.Mit diesem „Internationalen Material Daten System“ (IMDS) übermitteln die Partner in der Lieferantenkette die Materialinhalte ihrer Produkte an ihre jeweiligen Abnehmer. Die Informationen kommen schließlich am Ende der Kette an – also im Werk Ingolstadt. Audi überprüft dann, ob die Materialinhalte den eigenen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Doppelsieg-StrategieDie ganzheitliche Betrachtung entlang des gesamten Produktlebens-zyklus erschließt neue ökologische Potenziale, sowohl im produktbe-zogenen Umweltschutz als auch bei der Gestaltung von Prozessen. Integrierte Produktpolitik ist bei Audi Ingolstadt ein konkreter Lösungsansatz für Problemstellungen. Dabei zielt Audi nicht nur auf ökologische Verbesserungen, sondern auf nachhaltige Konzepte, welche ökonomische als auch gesellschaftliche Aspekte behandeln. Die Betrachtung des gesamten Lebensweges in der Entwicklungs-

Integrierte Produktpolitik als Maxime.

phase des Automobils ermöglicht ein Umweltaspekte berücksichti-gendes Produktdesign mit technischen Innovationen. Weniger Energie und Material werden benötigt. Verwertung und Entsorgung gestalten sich einfacher und weniger umweltbelastend. Mitunter wirkt sich das auch positiv auf die Produktionskosten aus. In der Konsequenz entsteht in jedem Fall ein Plus an Ressourcen- und Klimaschutz. Eine Gewinnsituation für alle. //

Umwelt und Produktion

► Bei Audi findet eine konsequente Anwendung der Integrierten Produktpolitik statt.

→ Die Integrierte Produktpolitik (IPP) verfolgt das Ziel, die Umwelt-auswirkungen eines  Produktes  in sämtlichen Lebensphasen, von der Entwicklung über die Gewinnung der Rohstoffe bis zur Entsor-gung, zu erfassen und zu minimieren. Damit wird verhindert, dass Umweltmaßnahmen an irgendeiner Stelle des Lebensweges eines Produktes an anderer Stelle negative Umweltauswirkungen zeitigen.

→ Die IPP dient vor allem auch dazu, Auswirkungen auf die Gesamt-heit der Ressourcen Boden, Wasser und Luft zu erfassen und zu bewerten. Durch die konsequente Anwendung der IPP bei allen Produkten und Prozessen erzielt Audi seit Jahren signifikante Verbes-serungen der Umweltauswirkungen in der gesamten Wertschöp-fungskette.

→ Erreichte Verbesserungen durch IPP sind mit dem IPPsilon-Faktor (sprich: Y-Faktor) quantifizierbar. Er steht für den Grad der Verbesserung von nach IPP-Kriterien hergestellten Produkten im Vergleich zu Referenzprodukten, die zu Beginn eines Projektes festgelegt wurden.

www.audi.deBei Fragen rund um dieses Thema wenden Sie sich an:[email protected]

Verantwortung von der „Wiege bis zur Bahre”

IPP

Audi Standort Ingolstadt / 021020 / Umwelterklärung 2012 /

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Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale Aus-nutzung von Ressourcen, Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie.

Bei der Fahrzeugproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser undRohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen.Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt konti-nuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals verwendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es, Belas-tungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden.

PresswerkDas Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien der Modelle A1, A3, A4, A5, Q5, Q7 und TT. Täglich werden hier durchschnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von Blechrollen, den sogenannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30 Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann der Karosseriebau darauf zugreifen.

In Ingolstadt steht eine der derzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Auf Grund ihrer Leistung – Gesamtpresskraft von 7.700 Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart. Der Einsatz von hochfesten Materialien in der Fahrzeug-karosserie erforderte ein völlig neues Fertigungsverfahren bei Audi. In zwei Warmumformlinien werden die Ausgangsplatinen erwärmt und anschließend in einem gekühlten Werkzeug in die gewünschte Geometrie umgeformt. Der Vorteil liegt unter anderem in der Kraftstoffeinsparung durch ein geringeres Fahrzeuggewicht. Des Weiteren entfallen im Karosseriebau gleich mehrere Arbeits-schritte, da die hochfesten Blechteile die sonst üblichen ineinander verschachtelten Blechkonstruktionen ersetzen.

Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten BauteilenNach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser

// Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft

schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jähr- liche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt.

Einsatz von Zieh- und HydraulikölenIm Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechum-formung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl nahezu überflüssig. Auf Grund der Lieferqualität können die sonst üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen.

Verwertung von RestmetallenDen Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produkt-planungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünf- fachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet. Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer Pakettierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechver-schnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfel-form gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut eingeschmolzen.

ErschütterungenJedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeug-hälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, son-dern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen.

KarosseriebauRoboter schweißen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugrup-pen zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechni-

ken kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweiß- und Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebsstoffen. Je sauberer die Schweißkappen der Roboter, desto niedriger ist der Energieverbrauch. Die Kappen werden deshalb regelmäßig gerei-nigt. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle aufgebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert. Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen nicht ausgehärtete Klebemittel, Emissionen von Staub und Schadstoffen durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungsein-richtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit und eine Steigerung der Schweißpunktqualität werden durch die Umstellung von pneumatischen Schweißzangen auf elektromoto-rische Schweißzangen erreicht. Positiver Effekt ist zugleich die Verringerung des Energieverbrauchs und damit des CO₂-Ausstoßes.

PhosphatierungZu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserievorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosionund bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind. Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten.

LackierereiDie Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umwelt-relevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemit-telausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbei-tet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsver-fahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die Frei- setzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und Klarlack-trocknern wird einer thermischen Nachverbrennung zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. //

► Das elektrostatische Auftragsverfahren in der Lackiererei vermeidet Sprühverluste. Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln.

Umwelt und Produktion

Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst. Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz.

EffizienzIn allen Prozessen.

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen der Modellreihen auf Seite 47

Audi Standort Ingolstadt / 023022 / Umwelterklärung 2012 /

Page 13: Umwelterklärung 2012€¦ · Umwelt und Innovation Zylinderabschaltung senkt. Verbrauch. Umwelt und Produktion. Fokus E-Mobilität. Umwelt und Soziales. Wissenschaftskooperationen

Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter. Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenscho-nend durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energie-einsatz ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Stand- orts mit Strom, Wärme und Kälte.

KomponentenfertigungIn der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt bearbeiten rund750 Mitarbeiter Motorkomponenten und Fahrwerkteile, bereitenAggregate auf, montieren Räder und Fahrwerkskomponenten. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren und Laserstrahlkerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerks- und Motorkomponenten wie z. B. Radträger, Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und Zylinderköpfe. Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt. Durch systematische Nachverfolgung des Öl- und Kühlschmiermittelver-brauchs konnte zusätzlich der Verbrauch reduziert werden, z. B. durch eine Standzeitverlängerung der Kühlschmierstoffe. Wo immer möglich, setzt Audi auf Trockenbearbeitung oder Minimalmengenschmierung. Je nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus.

LogistikEine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurzeInformations- und Transportwege aus. Systeme und Module werden vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das Monta-

EnergieversorgungDie Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre wie energieeffizien-tere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise zeigen Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Fahrzeug sinkt – selbst bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosse-riebau. Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in Ingolstadt sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt.

AbfallbilanzAm Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.

Alternative EnergienPotenzialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für Kühl- zwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer Technologien in der Praxis. Hierfür stellt Audi dem Münchener Unternehmen Green City Energy auf dem Werksgelände in Ingolstadt mehrere Dächer mit einer Fläche von insgesamt 11.600 Quadratme-tern zur Verfügung. Die hochmodernen Photovoltaikmodule wurden Ende 2009 montiert. Bei der Auswahl des Investors spielten neben Fragen der Statik sowie der Beschaffenheit und der Neigung des

geband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterverkehrszen-trum (GVZ) am Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde. In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen „just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal und Transportmitteln an die Montagelinien.

FahrzeugmontageIn mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusam-mengebaut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderanlagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Fahrzeuge – auf Schlitten oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen sich an den jeweils tätigen Mit-arbeiter anpassen. Alle Bauteile werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackungen geliefert. Im letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bord- elektronik in die Karosse eingebaut. Anschließend sind der Tank und das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergo-nomie ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrations-dämpfendem Material. Bevor die Fahrzeuge vom Band rollen, werden sie betankt; die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort abgesaugt.

Wärmeverbund IngolstadtSchon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Allein dadurch können durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden jährlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Langfristigverfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung weiter auszubauen.

Daches vor allem die Innovationskraft, die Effizienz und die Energie-bilanz der Module eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2010 wurden auf dem neuen Karosseriebau für den Audi A3 auf weiteren 7.500 Quadratmetern Photovoltaik-Module installiert. Mit der Installation weiterer Module auf einer Fläche von 3.950 Quadratmetern auf einem neu gebauten Parkhaus wurde dies auch 2011 konsequent fortgesetzt, so dass nunmehr mehr als 23.000 Quadratmeter für diese Technik zur Verfügung stehen. Mit der Erweiterung erhöht sich der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt auf circa 1.800 MWh pro Jahr, wobei mehr als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden wird.

Altfahrzeug-VerwertungAufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickeltenFahrzeuge können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden. Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden im Werk Ingolstadt aufbereitet. Audi Kunden können bei Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. //

Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk … … über Karosseriebau … und Lackiererei … bis zur Endmontage.

// Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden z. B. alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will.

Umwelt und Produktion

► Am Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Restabfälle.

Effizienter Einsatz von Ressourcen und hohe Recycling-Quote in der gesamten Wertschöpfungskette.

95 %Verwertung

Audi Standort Ingolstadt / 025024 / Umwelterklärung 2012 /

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Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement. Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Multiplikatoren im UmweltschutzKnow-how und Engagement der Audi Mitarbeiter entscheiden überden Erfolg des Umweltmanagements. Der MethodenbausteinUmweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktions-Systems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisie-rung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort

darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informatio-nen über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen transparent, wie z. B. in den jährlichen Umwelterklärungen und im Audi Umweltmagazin.

Das Thema Umwelt in der AusbildungAudi Ingolstadt bildet in 22 Berufen aus. Der Umweltschutz stehtdabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückge-winnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung, Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt. Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.

selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulteBetriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermittelnihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtemVerhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen. Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsver-anstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchge-führt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignis-se wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten, aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂-Emissionshandel. Um Energiesparpotenziale zu identifizieren, prüft

WerkführungenUnter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden in Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet. Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu Um-weltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außerdem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grund- lagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt. Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik.

Kooperation mit Hochschulen und ForschungseinrichtungenMit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi inden vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet. Mit derHochschule für Angewandte Wissenschaften FH Ingolstadt bestehteine strategische Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AGwurde der neue Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisie-rungstechnik“ am Institut für Angewandte Forschung geschaffen.Projekte aus den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau,Automatisierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmisch-verfahren oder Logistik werden hier gebündelt. //

Wissen = Erfolg

Ausbildung

Schulungsangebote Thematische Werkführungen Wissenschaftskooperationen

// Dialog mit Bildungseinrichtungen

Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten undpflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.

Umwelt und Kommunikation

► Das Thema Umweltschutz nimmt auch in der Ausbildung breiten Raum ein.

Audi Standort Ingolstadt / 027026 / Umwelterklärung 2012 /

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Umweltmanagementsystem → 030

Der Standort Ingolstadt wird nach inter-national festgelegten Kriterien zertifiziert.

Signifikante Veränderungen → 032 gegenüber 2010

Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein- und ausgegangenen Stoff- und Energieströme

Energie und Wasser → 035

Umweltfreundliche Technologien senken den Verbrauch

Abwasser → 036

Abwässer werden täglich analysiert

Abfall → 038

Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens

Emissionen → 040

CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel

Lärm → 041

Identifizierung aller maßgebenden Schall-quellen

Altlasten → 042

Gewässerschutz hat oberste Priorität

Umweltrelevante Anlagen → 043

Umweltprogramm – → 044Umsetzungsstand 2012

Umweltziele und deren Umsetzung

Gültigkeitserklärung → 046

Verbrauchs- und Emissionswerte → 047im Überblick

// Alle umweltrelevanten Faktoren

Daten und Fakten

► Die vorliegende Zusammen- stellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich.

Daten undFakten

Audi Standort Ingolstadt / 029028 / Umwelterklärung 2012 /

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UmweltleistungsbewertungDas Umweltmanagementsystem – kontinuierliche Verbesserung

Energieeinsatz

Verkehr

Lösemittelemissionen

Lärm

Abwasser

Abfälle

BUWAL-Auswertung 2011 (in %)

9,7

22,2

10,3

0,13,7

54

Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung

MUBP* % MUBP* %

Energieeinsatz 4.872,86 61,6 3.902,19 54

Verkehr 584,72 7,4 700,50 9,7

Lösemittelemissionen 1.462,63 18,5 1.604,02 22,2

Lärm 741,28 9,4 744,89 10,3

Abwasser 4,05 0,1 3,91 0,1

Abfälle 250,93 3,2 265,03 3,7

Zahl der Fahrzeuge 591.551 – 623.460 –

Summe 7.916,46 100,0 7.220,56 100,0

Betrachtungszeitraum 2010 2011

*MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)

tisch zu bewerten, um die Energieeffizienz kontinuierlich zu ver-bessern und Kosten zu senken. Die DIN EN ISO 50001 orientiert sich strukturell im Wesentlichen an der Norm ISO DIN EN 14001, die zentraler Bestandteil der EMAS-Verordnung ist. Die wesent-lichen Umweltauswirkungen bei Audi sind mit dem Themenschwer-punkt Energie verbunden. Die kontinuierliche Verbesserung im Themenfeld Energie- und Ressourceneinsparung ist integrativer Bestandteil des Umweltmanagementsystems – von der Audi Um-weltpolitik über die Festsetzung von bereichspezifischen Zielset-zungen, die internen Auditierungen bis hin zum Management-Review. Die Audi Umweltpolitik wurde, um das Thema Energie noch stärker zu gewichten, um den Zusatz „schonender und effizienter Einsatz von Ressourcen und Energie“ ergänzt. Deshalb werden ab sofort die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 bei der Überwachung des Audi Umweltmanagementsystems mit überprüft. Das Audi Umweltmanagementsystem deckt damit die Anforderun-gen von EMAS III und der darin integrierten DIN EN ISO 14001 und der DIN EN ISO 50001 ab.

Umweltleistungsbewertung: Die absolute Belastung sinkt deutlich in 2011Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeitenam Standort verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungssy-stem nach der Methodik des Schweizer Bundesamtes für Umwelt,Wald und Landschaft (BUWAL). Dieses Verfahren wurde durch dieVerwendung entsprechender Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Standort Ingolstadt angepasst. Das wissenschaftliche System

nach BUWAL basiert auf dem Aspekt der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt, der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipliziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbelastungspunkte vor, die für absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen herangezo-gen werden. Die wesentlichen Umweltauswirkungen am Standort sind auch im Jahr 2011 dem Energieverbrauch sowie den Lösemittel-emissionen und dem Verkehr bzw. dem Lärm zuzuordnen – (siehe Diagramm). Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte der Jahre 2010 und 2011 zeigt, dass die absoluten Umweltauswir-kungen abgenommen haben. Neben kontinuierlichen Energieein-spar- und Optimierungsmaßnahmen ist der Rückgang der Umwelt-belastung insbesondere beim Energieeinsatz im Jahr 2011 auch auf meteorologische Einflüsse zurückzuführen. Dadurch wird ein durch steigende Produktionszahlen bedingter Anstieg bei den Lösungs-mittelemissionen und beim Verkehr überkompensiert. Diese positive Entwicklung der absoluten Umweltauswirkungen wird durch diverse Maßnahmen kontinuierlich fortgeschrieben, wie dem Umweltprogramm am Ende dieser Umwelterklärung entnommen werden kann. Die Lärmemissionen sind vom Jahr 2010 zu 2011 trotz vieler Baumaßnahmen nur wenig gestiegen, so dass es hier nur zu einem minimalen Anstieg der Umweltbelastungs-punkte kommt.

Im Frühjahr 2012 wurde die Revalidierung des Standortes nach der EMAS III –Verordnung durchgeführt und erneut mit großem Erfolg absolviert. Dem Audi–Umweltmanagementsystem wurde dabei eine hohe Qualität und Wirksamkeit bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch diese Umwelterklärung von zugelassenen Umweltgutachtern geprüft und für valide erklärt. Neben der Begutachtung durch die externen Prüfer fanden in 2011 und Anfang 2012 auch interne Umweltbetriebsprüfungen und Management-Audits statt. Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems ergeben sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen immer wieder Verbesserungspotenziale über alle Geschäftsprozesse und -abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und Audi Standardsist dabei von übergeordneter Bedeutung. Der Umweltmanagement-beauftragte wird regelmäßig über die wesentlichen Ergebnisse der internen Überprüfungen und die Entwicklung der Zahlen, Daten und Fakten im Umweltschutz informiert. Einmal jährlich erfolgt eine Bewertung des Systems durch die oberste Leitung im Management-Review. Die Ergebnisse der Systembewertung bilden eine wesent-liche Grundlage für die Ableitung der Umweltziele im nächsten Zyklus. Bei den internen Audits im Jahr 2011 lag der Schwerpunktauf Planungs-, Entwicklungs- und Serviceprozessen. Außerdem wurden alle neu entstandenen Außenbereiche (Werkstätten und Produktionsanlagen) rund ums Werk im Rahmen von Umweltma-nagement-Audits und technischen Umweltbetriebsprüfungen un-ter Berücksichtigung von direkten und indirekten Umweltaspekten überprüft. Auch hier stand die Compliance, d.h. die Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften im Vordergrund. Wesentliche Grundlage dafür ist die Umweltpolitik der AUDI AG. Insgesamt wur-de der Nachweis erbracht, dass das Umweltmanagementsystem am Standort Ingolstadt geeignet ist, die Umweltschutzleistung konti-nuierlich zu verbessern und die aufgestellten Umweltziele zu errei-chen. Der Methodenbaustein Umweltschutz als Bestandteil des Audi Produktionssystems (APS) ist weiterhin ein integraler Bestandteil des Umweltmanagementsystems. Im Rahmen der Beschaffungsstra-tegie 2020 verpflichtet sich die Beschaffung, die Unternehmens-grundsätze des verantwortungsvollen Handelns gegenüber Mensch und Natur entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei unseren Vertragspartnern sicherzustellen. Zielsetzung ist, dass alle Zuliefererentlang der gesamten Lieferantenkette die von Audi vorgegebenen Umweltstandards einhalten. Audi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen Dialog zum Thema Umweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte Kreise, wie z. B. Kunden, Nach-barn und Nichtregierungsorganisationen (NGOS), Regierungs- und Behördendelegationen und Zulieferer, werden im Rahmen des Um-weltmanagementsystems in die Kommunikation eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergreifend für die Umwelt und verfolgt eine umfassende Informationspolitik, z. B. durch „Dialoge – Das Audi Umweltmagazin“, welches voraussicht-lich im II. Quartal 2012 neu aufgelegt und veröffentlicht wird.

Auch in den nächsten Jahren wird sich Audi verstärkt in der Weiter-entwicklung umweltschonender Produkte, Produktionsverfahren und Technologien engagieren. Die frühzeitige Einbindung von Um-weltschutzaspekten in alle umweltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltmanagementsystem gewährleistet.

EMAS IIIAm 22. Dezember 2009 wurde die novellierte EMAS Verordnung(EMAS III) im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sietrat am 11. Januar 2010 in Kraft. Dadurch wurde die alte EMAS-II Verordnung abgelöst. Die wesentlichen für Audi relevanten Ände-rungen beziehen sich auf die Kernindikatoren und andere bereitsvorhandene einschlägige Indikatoren für die Umweltleistung, die inder Umwelterklärung veröffentlicht werden müssen. Audi hat dazudie Input-Output-Tabelle ergänzt und den im Folgenden aufgeführten Daten und Faktenteil angepasst.

Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001:2011Im Juni 2011 wurde die Norm DIN EN ISO 50001 für Energiemanage-mentsysteme erstmals veröffentlicht, die in diesem Jahr die EN 16001 vollständig ablösen wird. Die Deutsche Fassung der DIN EN ISO 50001 ist seit Dezember 2011 verfügbar und ist im Gegensatz zur DIN EN 16001 (in Europa gültig) eine weltweit gültige Norm, die Organisationen durch Vorgaben für ein systematisches Energiema-nagement dabei helfen soll, Energiekosten und Treibhausgase zu reduzieren. Diese neue Norm beschreibt analog zur DIN EN 16001 die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem, das Unter-nehmen in die Lage versetzen soll, den Energieverbrauch systema-

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 031030 / Umwelterklärung 2012 /

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Abfall

Zeitraum

Signifikante Veränderungen gegenüber 2010 – Daten und Fakten zum Umweltschutz

Kernindikatoren 2010/2011

2011 2010

Allgemein

Energie: gesamter direkter Energieverbrauch (MWh) / Gesamtoutput (kt) 1.262,09 1.151,46

Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (kt) 1.522,46 1.528,34

Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 1.815,38 1.750,57(versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (kt)

Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 147,66 130,43(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt)

2011 2010

Materialeffizienz

Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) / Gesamtoutput (t/kt) 334,02 364,89

Materialnutzungsgrad in % 1) 51,50 53,32

Lacke und Füller / Gesamtoutput (t/kt) 6,37 6,65

1) Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk

Gesamtabfall / Gesamtoutput 26,74 30,64

Wesentliche gefährliche Abfälle

Emulsion / Gesamtoutput (t/kt) 5,29 4,84

Butylglykol-Wasser-Gemisch / Gesamtoutput (t/kt) 3,26 3,31

Lackschlamm / Gesamtoutput (t/kt) 1,55 1,50

Formsande / Gesamtoutput (t/kt) 1,11 1,09

Neutralisationsschlämme / Gesamtoutput (t/kt) 1,27 1,33

Wesentliche sonstige Abfälle

Metallische Abfälle / Gesamtoutput (t/kt) 194,67 195,10

Papier, Pappe, Kartonage / Gesamtoutput (t/kt) 4,87 5,48

AEV* mit Sortierung / Gesamtoutput (t/kt) 2,62 –

AEV* ohne Sortierung / Gesamtoutput (t/kt) 0,97 _

AEV* / Gesamtoutput (t/kt) 3,59 5,09

* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung

Die Input-Output-Bilanz informiert über die am Standort Ingolstadt im Jahr 2011 ein- und ausgegangenen Stoff- und Energieströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. So erhöhte sich u. a. durch den verstärken Einsatz von Alumini-umbauteilen in neuen Modellen der Aluminiumverbrauch seit 2009 deutlich. Der Anstieg beim Stahlverbrauch hingegen ist aufgrund des Fahrzeugprogramms und der Erhöhung des Material-nutzungsgrades geringer ausgefallen. Ebenso ist aufgrund des zunehmenden Anteils an Teilelieferungen nach China (CKD*– Fertigung) ein kontinuierlicher Anstieg beim Schrottanfall zu be-obachten. Der verzeichnete Anstieg unter der Rubrik „Sauerstoff und Stickstoff” ist auf den Mehrverbrauch von Stickstoff zurückzu-führen. Für Dichtigkeitsprüfungen im Zusammenhang mit Inspek-tionen und der Beseitigung von an Produktionseinrichtungen auf-getretenen Leckagen wurde vermehrt Stickstoff benötigt. Es sind auch Produkte erfasst, die vom Werk Ingolstadt an andere Stand-orte geliefert wurden. Weiterhin weichen Produkte und Ferti-gungstiefe zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchen-intern voneinander ab. Ein direkter Vergleich der Input-Output-Daten ist daher nur bedingt möglich.

Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt sich aus der Menge an Strom aus regenerativer Energie und aus der an Audi gelieferten Fernwärme (Abwärme der Müllverwer-tungsanlage Ingolstadt) zusammen. Der Produktoutput entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller produzierten Fahrzeuge so-wie der an andere Standorte geliefertern Teile (Ersatzteile, CKD-Umfänge, lackierte Karossen und Teile des Presswerks). Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in t CO₂-Äquivalent setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF6, CO₂ und Kältemitteln aus stationären Anlagen, die am Standort Ingolstadt emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO2-, NOX- und PM*-Emis-sionen wurden die wesentlichen Emissionsquellen am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf die versiegelte Fläche des Werksgeländes. EMAS III fordert darüber hinaus die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich auf die Gesamtaus-

bringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser Forderung durch die rechts aufgeführten Tabellen nach, jedoch werden wegen der besseren Übersichtlichkeit die Kernindikatoren auf die Gesamtaus-bringungsmenge in Kilotonnen (= 1000 Tonnen) bezogen (siehe Tabelle Output Seite 30). Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort Ingolstadt auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und durch den Einsatz von Lacken und Füllern ver-bunden sind. Die beiden Indikatoren werden jeweils um den bran-chenüblichen Indikator für das Presswerk (Materialnutzungsgrad in Prozent) und für die Lackiererei (spezifische Lösemittel-Emissionen in g/m2) ergänzt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils Indikatoren zu den wesentlichen, gefährlichen und sonstigen Abfäl-len gebildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamt-abfallaufkommen am Standort bezieht, rundet das Bild ab. Audi stellt durch die neuen Kernindikatoren sicher, dass die Umwelt-leistung wesentlicher umweltrelevanter Prozesse am Standort un-verfälscht und verständlich dargestellt wird. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren mit anderen Standorten ist aufgrund der unter-schiedlichen Fertigungsprozesse jedoch nicht möglich.

* CKD-Fertigung (CKD steht für „completely knocked down“), d.h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird.

* PM = Particulate Matter = Feinstaub

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 033032 / Umwelterklärung 2012 /

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03 04 05 06 07 08 09 10 11

300

0

600

900

1.200

1.500

Energieverbrauch (in GWh)

Heizöl Fernwärme Erdgas Strom

Umweltfreundliche FernwärmeSchon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Eine von zahlreichen Maßnahmen, die die Energieeffizienz am Standort konti-nuierlich steigern. So war es möglich, trotz gestiegener Fahrzeugpro-duktion den Gesamtenergieverbrauch zu senken. Dieser betrug am Standort Ingolstadt im Jahr 2011 1.233 GWh. Zu den Hauptverbrau-chern zählen weiterhin die Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung des Standortes. Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen Netz werden ca. 10 Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie in einer hocheffizienten Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage erzeugt. Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grundlast an thermischer Energie abgedeckt. Der thermische Wirkungsgrad der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage konnte in 2011, trotz der bereits hocheffizi-enten Anlagentechnik, weiter erhöht werden. Spitzen im Heißwasser-netz von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit Erdgas befeuert werden. Lediglich für den außerplanmäßigen Betrieb ist eine Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten. Einen weiteren bedeutenden Anteil am Gesamtenergieverbrauch konnte erneut der bereits seit 2004 existierende Fernwärmeanschluss zwischen Audi und der Müllverwertungsanlage Ingolstadt abdecken. Der Bezug an Abwärme sank im Vergleich zum Vorjahr geringfügig durch die erforderlichen Umbaumaßnahmen bei Audi für den Ausbau der Fernwärmeversorgung, denn die Erfolgsgeschichte wird fortge-setzt. Im September 2009 wurde ein Fernwärmeliefervertrag zwi-schen Audi und den Stadtwerken Ingolstadt unterzeichnet. Mit diesem Vertrag wird eine Erhöhung der vertraglich zugesicherten Mindestmenge von 60.000 Megawattstunden pro Jahr auf 120.000 Megawattstunden pro Jahr Abwärme aus Produktionsprozessen fest-gelegt. Die erste Abwärme über die neuen Wärmetauscher mit dem Primärenergiefaktor 0 wurde bereits Ende 2011 an Audi geliefert. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung auf bis zu 200.000 Megawattstunden auszubauen.

Verstärkte Nutzung von RegenwasserDie verstärkte Nutzung von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu diesem Zweck von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit der Fertigstel-lung eines weiteren Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900 Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte Regenwassermenge belief sich im Jahr 2011 am Standort Ingolstadt auf 252.720 Kubikmeter. Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten. Da während der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen Wasserströme im Unter-nehmen transparent ermittelt und gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wasser-mengen der Jahre 2009, 2010 und 2011 dargestellt. Erstmals wurden auch Verdunstungs- und Verschleppungsmengen durch Verluste bei Waschvorgängen in den Waschstraßen am Stand-ort ermittelt und von der Abwassergebühr abgezogen. Vor allem der Bedarf an Kühlleistung und damit auch die Verdunstung von Wasser im Bereich Kühltürme und Lackiererei ist im Jahr 2011 angestiegen.

Energie WasserInput und Output

Rohstoffe

Eisen und Stahl 334.432 376.039 t 12,4

Aluminium 10.573 14.808 t 40,1

Prozess- und Hilfsmittel

Lacke und Füller 6.583 7.120 t 8,1

Öle 411 376 t -8,6

Bindemittel und Pigmentpaste 3.295 3.810 t 15,6

Frostschutzmittel 2.304 2.403 t 4,3

Metallbearbeitungsflüssigkeit 169 146 t -13,9

Sauer- und Stickstoff 7.500 12.206 m3 62,7

Kraftstoffe 22.000.475 22.617.582 t 2,8

Oberflächen- und Hohlraumversiegelung* 5.045 5.377 t 6,6

Halb- und Fertigwaren

Getriebe 553.010 583.942 St. 5,6

Motoren 553.010 583.942 St. 5,6

Wasser 1.572.549 1.637.065 m3 4,1

Brunnen- und Regenwasser 1.287.604 1.326.453 m3 3,0

Trinkwasser 284.945 310.612 m3 9,0

Energie 1.304 1.233 GWh -5,4

Erdgas 673 614 GWh -8,7

Strom 545 550 GWh 0,8

Heizöl 10 1 GWh -89,5

Fernwärme 75 68 GWh -9,3

Gesamtverbrauch an erneuerbaren 171,93 173,98 GWh 1,2Energien (Fernwärme 1)) + Menge anStrom aus regenerativer Energie)

Produkte* 591.551 623.460 St. 5,4

Automobile Ingolstadt* 553.010 583.942 St. 5,6

Verbund mit Györ* 38.541 39.518 St. 2,5

Produktoutput Gesamtausbringungs- 1.032.899 1.071.138 t 3,7menge aller Produkte

Abfälle 27.624 32.824 t 18,8

Abfälle zur Verwertung 20.192 23.190 t 14,8

Gefährliche Abfälle 8.508 8.673 t 1,9

Übrige Abfälle 11.684 14.517 t 24,2

Abfälle zur Beseitigung 7.432 9.634 t 29,6

Gefährliche Abfälle 6.937 9.151 t 31,9

Übrige Abfälle 495 483 t -2,4

Schrott (Metallische Abfälle) 201.079 208.981 t 3,9

Abwasser 1.097.281 1.076.545 m3 -1,9

Abluft

CO₂** 148.134 137.258 t -7,3

Gesamtemissionen von Treibhausgasen**** 152.518 139.708 t-CO₂-Äquivalent -8,4

Organische Lösemittel 1.154 1.279 t 10,8

Lösemittelemissionen 23,2 24,2 g/ m2 4,5

SO2 1,00 1,00 t 0,0

NOx*** 180,18 196,60 t 9,1

PM 19,25 18,97 t -1,5

Biologische Vielfalt

Flächenverbrauch (versiegelte Fläche) 187,51 187,51 Hektar 0,0

Input Delta %Einheit 2011 2010

Output Delta %Einheit20112010

* Ab 2010 ohne CKD-Fertigung (CKD steht für „completely knocked down“), d.h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort - etwa in Indien- zusammengebaut wird.** Direkt am Standort emittierte CO₂-Emissionen*** Ab 2011 inkl. NOx aus Prüfständen**** Direkte CO₂ Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)

* Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz / 1) Gemäß Auslegung EnEV 2009 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung wurde der Primärenergie-faktor auf 0 gesetzt, da die Fernwärme aus Verbrennung von Abfällen gewonnen wird. / http://www.bbsr.bund.de/cln_016/nn_79976/BBSR/DE/Bauwesen/EnergieKlima/Gesetzliche Regelungen / AuslegungenEnEV2009/XI04 Fernwaerme.html

Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge (in m3)

Kühltürme 250.013 230.649 279.453

Lackiererei und Schlämme 228.566 239.991 264.283

aus Abwasserbehandlung

Extern entsorgte 553 342 446

Öl-Wasser-Gemische

Abgabe an das Produkt 4.388 4.286 4.526

Verdunstung und –– –– 11.812Verschleppung in Waschstraßen

Summe 533.560 483.520 560.520

Zeitraum 201120102009

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 035034 / Umwelterklärung 2012 /

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0,25

0,00

0,50

0,75

1,00

1,25

03 04 05 06 07 08 09 10 11

Abwassermenge absolut (in Mio. m3)

Konzentration

Regelmäßige AbwasseranalysenUm die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen,werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren undeffektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für Schad-stoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungenbestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände ent-halten, leitet Audi über so genannte Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideanlagen). Diese trennen z. B. Fette, Öle und Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie separat entsorgt werden können. Die Abwassermenge pro Fahrzeug hat sich auf 1,7 Kubikmeter reduziert.

Damit konnte der Aufwärtstrend vom Vorjahr gestoppt werden. Der Wasserbedarf erhöhte sich im Jahr 2011 gegenüber dem Vor-jahr nur geringfügig. Nicht nur spezifisch, sondern auch in absoluten Zahlen fiel im Jahr 2011 weniger Abwasser aus den Produktionsbe-reichen an – zur Behandlung in der Neutra I verringerte sich die Men-ge um rund 8000 m3. Mehrbedarf an Wasser ergab sich vor allem zum Zweck der Kühlung sowohl für Prozesse als auch zur Klimatisie-rung von neuen Büroräumen.

Abwasser

0,00

0,50

1,00

1,50

2,00

2,50

03 04 05 06 07 08 09 10 11

Abwassermenge pro Fahrzeug (in m3 / mit TT Coupé/Roadster)

Schadstoffkonzentration 2011im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter(in mg/l )

Nickel 0,105 0,5

Zink 0,160 2,0

AOX 0,049 1,0

Sulfid 0,271 1,0

Mittelwert Grenzwert

Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässererrechnet sich aus folgenden Bereichen:

KühltürmeDie Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenzzwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen).

LackierbetriebeIn den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse. Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus denBädern und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei N56spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der Aus-waschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle. Die Wasser-gehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der Koagulierung- sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-Wasser-Gemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen.

Die meisten Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern men-genmäßig erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt, beziehungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt entsorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt. Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst. Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen.

Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen

Getrennt entsorgte Öl-Wasser-GemischeÖl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, derWasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation.Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf demWerksgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässerdirekt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht ein-geleiteten Wassermenge reduziert sich dadurch.

Abgabe an das ProduktBei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt unddie Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Pro Fahr-zeug rechnet Audi Ingolstadt mit rund 5,5 Liter Kühlwasser und 2,25 Liter Wasser für die Scheibenwaschanlage.

Verdunstung und Verschleppung in WaschstraßenEine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrts-bereich) sowie durch die Trockengebläse bei PKW-Waschstraßen zu beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser hält sich z. B. im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen der Fahr-zeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann aufgrund von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen diverser Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 l / Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamtmenge, die nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeugwäschen vorlie-gen. An den einzelnen Waschstrassen werden die Waschvorgänge gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird somit eine Menge von 15 l nicht eingeleitete Wassermenge in Anrechnung gebracht.

Nutzung von Regenwasser (Niederschlagswasser in m3)

Zeitraum 201120102009200820072006200520042003

Niederschlagswasser 181.069 213.891 184.577 141.953 238.799 211.495 236.226 264.553 252.700

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 037036 / Umwelterklärung 2012 /

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1) Aperiodisches Aufkommen*AVV = Abfallverzeichnis-Verordnung

Sichere EntsorgungDas Gesamtabfallaufkommen am Standort Ingolstadt betrug im Jahr 2011 32.824 Tonnen und ist damit gegenüber dem Jahr 2010 um 18,8 Prozent angestiegen. Dabei haben sich die Mengen an gefährlichen Abfällen je Fahrzeug um 2,5 Kilogramm erhöht. Bei der Analyse der einzelnen Abfallarten fällt die Erhöhung der asbesthaltigen Baustoffe auf. 2011 sind 431 Tonnen mehr als 2010 angefallen. Dies liegt an aperiodischen Abfällen im Rahmen von Altlastensanierungsmaßnahmen. Dies spiegelt sich ebenfalls in den Mengen des zu entsorgenden Erdaushubs wieder. Die Menge der zu entsorgenden Neutralisationsschlämme hat sich gegenüber 2010 um 110 Tonnen erhöht. Ausschlaggebend hierfür war eine Erhöhung der Schmutzfrachten. Die Spülflüssigkeit aus der Lackiererei N 56 ist mit rund 3.548 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion

bei den gefährlichen Abfällen. Um die damit verbundenen hohen Kosten zu reduzieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Abwässer aus dem Werk gemeinsam mit den Spülflüssig-keiten aus der Lackiererei biologisch behandelt und für eine Wiederverwendung des Wasser aufbereitet wurden. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit.Die spezifische Menge sonstiger Abfälle stieg 2011 um 3,7 Kilo-gramm je Fahrzeug auf 25,7 Kilogramm je Fahrzeug. Dies entspricht einem Anstieg um 16,8 Prozent.Die Erhöhung ist vor allem auf die Mengen an Abfällen zur energe-tischen Verwertung (+2643 Tonnen), Papier, Pappe, Kartonagen (+842 Tonnen) und die Menge an Holz A I – A III (+572 Tonnen) zurückzuführen. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem eine höhere Modell- und Teilevielfalt sowie eine gestiegene Stückzahl.

Abfall

Lackschlamm 1.600,620 1.611,980 080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Emulsionen 5.463,900 5.184,910 120109* cobos Fluid Service GmbH

Neutralisationsschlamm 1.314,341 332,610 190813* S.D.R. Biotec Verfahrenstechnik GmbH

Neutralisationsschlamm – 1091,220 190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Altverdünnungen 49,180 20,200 070304* Remondis Medison GmbH

Lösemittelgemische 236,120 329,040 070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Altöle 55,360 154,270 130205* BAUFELD OEL GmbH

Putzlappen 102,780 115,820 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Filtertücher 18,260 9,920 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Formsande 1.144,700 1.166,560 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Lack- und Klebereste – – 1) 0,000 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Folien, PVC-verunreinigt 251,730 257,840 080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Leuchtstoffröhren 9,670 8,890 200121* BÜCHL Entsorgungswirtschaft GmbH

Leim- und Klebeabfälle 168,883 164,674 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Fett 0,994 0,788 120112* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Ölfilter 4,990 4,490 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Katalysatoren – – 1) 17,600 160807* Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG

Butylglykol-Wassergemisch 3.366,740 3.547,500 080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Bleibatterien 181,660 180,990 160601* Michael Oblinger Recycling GmbH & Co. KG

Chemikalienreste 0,017 0,092 160506* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Altfahrzeuge 1.025,690 629,020 160104* THYSSEN DÜCK Rohstoffhandel GmbH & Co. KG

Elektronikschrott 68,350 77,180 160213* E-Recycling Nordbayern ERN GmbH

Feuerlöschpulver 1,190 0,293 160507* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Waschlaugenschlämme 1) – – 1) 0,000 120114* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Altholz Klasse IV – – 1) 142,340 170204* Holzkraftwerk Zapfendorf GmbH

Altholz Klasse IV – – 1) 5,000 170204* Wurzer Umwelt GmbH

Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 – – 1) 331,400 170106* Bauer Umwelt GmbH

Mineralfasern 117,510 160,620 170603* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt

Asbesthaltige Baustoffe 22,050 453,120 170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt

Teerkork/Kohlenteer – – 1) 0,000 170303* Hartmeier Entsorgung GmbH & Co. KG

Spraydosen 0,274 1,090 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Abfälle aus der Tankreinigung 238,340 324,960 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Polyol 1,018 0,704 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Isocyanat 1,027 0,559 080501* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Kondensatoren, PCB-haltig – 0,156 160209* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Erdaushub S 49 HW 2 – 355,260 170503* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Erdaushub Südma – 979,420 170503* Bauer Umwelt GmbH

Erdaushub – 163,360 170503* Bauer Umwelt GmbH

Summe 15.445,394 17.823,876

Abfallart VerbringungsortAVV*2011 in Tonnen2010 in Tonnen

0

6

12

18

24

30

36

03 04 05 06 07 08 09 10 11

Abfallaufkommen (in 1.000 Tonnen)

Verwertung Beseitigung

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 039038 / Umwelterklärung 2012 /

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Immissionsorte

CO₂-AusstoßDie Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi Standort Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2011 kam es zu einem Rückgang der emittierten CO₂-Emissionen. So betrugen die direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort 137.258 Tonnen. Neben kontinuierlichen Energieeinspar- und Optimierungsmaßnahmen ist der Rückgang des CO₂-Ausstoßes im Jahr 2011 unter anderem auf meteorologische Einflüsse zurückzuführen.

CO₂-EmissionshandelGemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teilnahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflich-tet. Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in den Emissions-handel eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage“. Von der Deutschen Emissionshan-delsstelle wurden dem Standort Ingolstadt für die zweite Handels-periode (2008 bis 2012) Emissionszertifikate für 135.360 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr zugeteilt. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten umfangreichen Maßnahmen für einen effizienten Umgang mit Energie haben sich ausgezahlt: Der reale CO₂-Ausstoß konnte unter der zugeteilten Menge gehalten werden. So belief sich im Jahr 2011 der CO₂-Ausstoß der am Standort unter den Emissions-handel fallenden Anlagen auf 92.528 Tonnen. Auch für das kom-

mende Jahr sind nach derzeitigem Stand keine Belastungen aus dem Emissionshandel für den Standort zu erwarten. Aktuell be-reitet sich Audi auf die Erfordernisse der 3. Handelsperiode vor, die im Jahr 2013 beginnt.

Organische LösemittelAudi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackierver-fahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag im Jahr 2011 bei rund 1.279 Tonnen. Aufgrund der Änderung der Nachweismethodik zur Einhaltung von gesetzlich vorgegebenen Grenzwerten ist seit 2009 ein deutlicher Anstieg der zu berichten-den VOC-Emissionen zu verzeichnen. Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug ergibt sich 2011 ein Wert von 2,1 Kilogramm organischer Lösemittel pro Fahrzeug.Organische Lösemittelemissionen entstehen vor allem beim Lackie-ren und Beschichten von Oberflächen sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der Kataphorese-Tauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die nur einen geringen Anteil an organischen Lösemit-teln enthalten. Um emissionsträchtige Farbwechsel zu vermeiden, werden nach Möglichkeit Fahrzeuge mit gleicher Wagenfarbe zu-sammengefasst.

Emissionen

Einhaltung von RichtwertenDas so genannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen am Standort Ingolstadt. Für alle auf dem Werksgelände durchgeführten Maßnah-men können mithilfe dieses schalltechnischen Modells des Stand-orts exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen oder Bauvorhaben berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Im Jahr 2011 hat Audi am Standort Ingolstadt für ein neues Gebäude Schallkontingente schaffen müssen. Dieses war nur durch die konsequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich. Durch eine Viel-zahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen an für Audi relevanten Immissionsorten konstant gehalten bzw. teilweise sogar reduziert werden. Durch die Errichtung eines Parkplatzes auf dem ehemaligen KVB Gelände südlich des Werkgeländes wird der für Audi bis dato gültige Immissionsrichtwert am IO 1 um ca. 1 dB(A) überschritten. Aufgrund der vorliegenden städteplanerischen Pro-blemstellung, im o. g. Fall grenzt ein reines Wohngebiet unmittel-bar an ein ausgewiesenes Industriegebiet, wird mit der Stadt eine Duldung der Situation vereinbart. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt. Wegen des Rückbaus des schutzbedürftigen Gebäudes am Audi Immissionsort Carl-Zeiss-Straße und einer Nutzungsänderung des Geländes muss der maßgebliche Immissionsort verlegt werden. Entsprechende Gespräche finden aktuell mit der zuständigen Geneh-migungsbehörde satt.

Lärm

Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissionsprognosen.

40

0

80

120

160

200

03 04 05 06 07 08 09 10 11

CO₂-Gesamtemissionen(in 1.000 Tonnen)

Lärmimmissionswerte(Richtwerte und Beurteilungspegel in dB(A))

Gesamtemissionen organischer Lösemittel(in Tonnen)

2011

864 1154 1279

20102009

Ettinger Straße Allgemeines Wohngebiet 40 55 41 48

Senefelder Straße Gewerbegebiet 50 65 46 45

Ringlerstraße Gewerbegebiet 50 65 41 49

Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35 50 34 37

Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 42 42

Etting (Florian-Geyer-Straße) Reines Wohngebiet 35 50 34 37

Richtwert Nacht Richtwert Tag Beurteilungspegel Nacht 1) Beurteilungspegel Tag 2)Einstufung

Werte gemessen und berechnetLärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.

Sonstiges Produktion Heizwerk

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 041040 / Umwelterklärung 2012 /

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Voruntersuchungen und SanierungBei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten zu rechnen ist und gibt entsprechende Voruntersuchungen in Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise kann ein selektiver Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefähr-denden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industriestandort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese Weise können eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen begleitend zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und

Automobilwerk– Lackiererei– Karosseriebau– Montage– Nebeneinrichtungen (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen)

Weitere genehmigungsbedürftige AnlagenPrüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Lagerplatz für Crashfahrzeuge, Windkanalzentrum, Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasseranlagen und Kühltürme

Umweltauswirkungen

Emissionen in Form von organischen Lösemitteln, CO₂, SO2, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen

Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von Oberflächen- oder Grundwasser. Auch im Bereich umweltrelevanter Produktions-anlagen wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der Verdacht auf Schadstoffbelastungen besteht. So hatte Audi be-reits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren. Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche Demontagearbeiten wurde die Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen. Mittlerweile sind innerhalb von dreizehn Jahren 3.433 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft und Grundwasser entfernt worden. Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen konnte der Betrieb der Sanierungsanlage modifiziert werden: Die Boden-luftabsaugung ist inzwischen eingestellt und das Grundwasser wird nur noch über einen Förderbrunnen entnommen und gereinigt. Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werk-geländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastenge-fährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass Sanierungsschwellenwerte eingehalten, bzw. Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Altlasten Umweltrelevante Anlagen am Standort Ingolstadt

Neuerungen im Berichtszeitraum:Bundes-Immissionsschutzrechtliche Genehmigungen

– Bundes-Immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung von 2 neuen Karosseriebaugebäuden– Bundes-Immissionsschutzrechtliche Genehmigung für Erweiterung der Heizhäuser Ost- und West inkl. der Einbindung zusätzlicher Fernwärme– Bundes-Immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Erweiterung des Sportmotorenprüfstandsgebäudes – Bundes-Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren für eine Methanisierungsanlage am Standort Werlte– Bundes-Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren für einen Zündplatz für Fahrzeugairbags– Bundes-Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren für die Betankung von Kraftfahrzeugen mit dem Klimaanlagenkältemittel HFO 1234yf

Bundes-Immissionsschutzrechtliche Anzeigen

– Bundes-Immissionsschutzrechtliche Anzeige für die Verbindung zweiter Tankfelder im Bereich der technischen Entwicklung– Erweiterung auf dem Audi Prüfgelände

Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz

– Vierter Änderungsbescheid zur Einleitung von Abwasser aus Kühlturmabsalzungen01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 112. Hj

100

0

200

300

400

500

600

Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)(aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der ehemaligen Lackiererei Süd)

Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen

Bodenluft Grundwasser

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 043042 / Umwelterklärung 2012 /

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Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2012

Gewässerschutz

Reduzierung des Brauchwasserbedarfs Erstellung einer Konzeptstudie IV / 2011 100 % „Abwasserarme Fabrik”

vorbeugender Gewässerschutz Sanierung von Abscheideanlagen am Standort I / 2013 90 %

Reduktion des Frischwasserbedarfs für Realisierung Wasserrecycling durch den 2014 5 %Produktionszwecke um 40 % Einsatz eines Membranbioreaktors

Reduktion Wasserbedarf um 20 % auf Optimierung Prozesse KTL und VBH IV / 2014 10 %Basis 2010 (Lackiererei)

Reduzierung des Butylglykolgehaltes Einsatz eines Spülmediums mit reduziertem IV / 2012 neues Ziel um 50 % Butylglykolgehalt

Abfallwirtschaft

Reduzierung des Blechmaterialeinsatzes Erhöhung des Materialnutzungsgrades von IV / 2012 70 %(Reduktion von Abfällen und Ressourcen- Blechen bei der Modellumstellung im schonung) Presswerk um ca. 7 % (Basis 2008)

Verringerung an Sonderabfall Realisierung der biologischen Abwasserbe- 2014 5 % handlung der Füller-und Decklacklackierung

Vermeidung der materialintensiven Einzel- Einführung einer neuen IV / 2013 neues Zielstrechfolienverpackung durch Integration Bremsscheibeneinzelverpackung der VCI-Bedampfung in den Karton

Lager- und Transportraum für betroffene Modifizierung der standardisierten IV / 2012 neues ZielVerpackungen um mehr als 50 % reduzieren Frontklappeneinzelverpackung

Ersatz von drei hydraulischen Pressenstraßen Reduzierung des Energiebedarfs um 60 % IV / 2012 75 %durch mechanische Großraumsaugerpressen und Reduzierung der Einsatzmenge von Ziel wird nicht weiter verfolgt Hydrauliköl (wegen erhöhtem Kapazitätsbedarf)

Immissionsschutz / Energieverbrauch

Reduzierung von Ausschuss und INI. TUM-Projekt: IV / 2011 50 %Energieverbrauch Qualitätsregelung im Presswerk

Energieeinsparung Entfall des PVC Trockners im UBS (Senkung der IV / 2012 20 % CO₂-Emissionen um ca. 4.500 Tonnen pro Jahr)

Optimierung der Energieströme in Einführung eines „Powermanagements” IV / 2013 75 %der Montage

Energieeinsparung bei Parkhäusern Ausstattung neuer Parkhäuser mit 2015 30 % LED-Beleuchtung

Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung” Erweiterung der Photovoltaik-Flächen 2015 30 % auf Parkdecks (ca. 15.000 m²)

Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung” Solaranlagen auf dem Hallendach 2012 neues Ziel der N 60 (ca. 7.500 m²)

Reduzierung von Emissionen und Modernisierung zentrales Heizhaus durch 2017 0 %Energieverbrauch Einbau energiesparender Kessel und Aufbau einer Kraft-Wärme-Kopplung

Erarbeiten eines gesamtökologischen Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte: III / 2012 80 %Konzeptes für das neu geplante Fahr- und Nachhaltigkeit beim Bauen, bei der Präsentationsgelände Neuburg Energieversorgung und bei der Wassernutzung

Steigerung der Energieeffizienz im Aufbau eines Zielesystems zur II / 2011 100 %TE-Betrieb Energieeinsparung

Reduzierung von Transportraum und somit Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter 2013 neues Zielvon LKW-Verkehren im Voll- und Leergut- OT-Lager- und Transportbehälter für transport, Vermeiden eines Teileumschlags Anlieferung von Außenhautteilen (ZSB TürenN 7-Verpackungslager, da Ware bereits und Klappen) für den A3 Nachfolger aus Györlagergerecht angeliefert wird

Reduzierung von Transportraum und somit Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter 2020 neues Zielvon LKW- und Schienenverkehren im Voll- Lager- und Transportbehälter und Leerguttransport

Energieeinsparung ca. 25 % Modernisierung der Beleuchtung in der Halle S 40 2014 neues Ziel

Sukzessive Umstellung deutscher Bahnver- Ressourcenschonung und Vermeidung von IV / 2020 neues Zielkehre auf CO₂-freien Schienengüterverkehr Emissionen in der Logisitik

Umstellung der Werkeisenbahn auf Ressourcenschonung und Vermeidung von IV / 2015 neues Zielnachhaltigen Betrieb Emissionen in der Logistik

Reduzieren des Stromverbrauches der Intelligente Pumpensteuerung IV / 2014 neues ZielLackpumpen um 10 %

Energieeinsparung durch geringere Einschalt- Automatisierung der Beleuchtungssteuerung 2012 neues Zieldauer der Beleuchtung bei Büro / Sozialräumen in Neubauten (Standard)

Reduktion der CO₂-Emissionen durch Aufbau von Niedertemperaturnetzen an neuen 2016 neues Zielgeringeren Wärmeverbrauch Fertigungsstandorten

Reduktion der CO₂-Emissionen durch Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kalt- 2017 neues Zieleffizientere Kälteerzeugung wasser von 6° C auf 12° C an neuen Fertigungsstandorten

Reduktion der CO₂-Emissionen durch Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kalt- 2020 neues Zieleffizientere Kälteerzeugung wasser von 6° C auf 12° C am Standort Ingolstadt

Energieverwertung durch Einsatz eines Vollwärmeschutzes an den 2012 neues ZielWärmedämmung Hallenaußenwänden der Fertigungshalle N 60

Nutzung von Wärmeenergie (Abfallprodukt Einbau eines Abgas-Wärmetauschers 2012 neues Zielbeim Aushärten von Klebeverbindungen) in den Prozess des Glierofens in der Halle N 60

Energieeinsparung aufgrund von Gewichts- Leichtbau-Dachglocke aus Karbon auf der 2012 neues Zielreduzierung energiegetriebener Vorrichtungen Halle N 60

Altlasten

Bodensondierung und Grundwasseranalysen Festlegung der horizontalen und vertikalen II / 2012 90 %im Bereich Halle N 1 Ausbreitung von LHKW, Naphthalin und AKW- Schadstoffen im Untergrund

Organisation

Ressourcenschonung und Vermeidung Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Weiterführung aus Umweltprogramm 100 % von Emissionen Planungen hinsichtlich Fahrzeugstückzahlen bis 2006 – 2009 2015 sollen die standort- und unternehmensbe- Langfristiges Ziel IV / 2020 zogenen spezifischen CO₂-Emissionen bei Audi auf Basis 1990 bis 2020 um 30 % durch diverse Maßnahmen gesenkt werden

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2010 100 % um 2 % bezogen auf den Jahresverbrauch 2008 Ziel wird jährlich in den Bereichen Fertigung und Presswerk fortgeschrieben durch konkrete Maßnahmen

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2011 100 % bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 1 % bezogen auf den Jahresverbrauch 2008 durch Maßnahmen der Planung

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2011 100 % bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 3% bezogen auf den Jahresverbrauch durch Maßnahmen des Werkzeugbaus

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2012 neues Ziel um 2 % bezogen auf das Vorjahr in den Ziel wird jährlich Bereichen Fertigung und Presswerk durch fortgeschrieben konkrete Maßnahmen

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2012 neues Ziel bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 1 % bezogen auf das Vorjahr durch Maßnahmen der Planung

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches IV / 2012 neues Ziel bei Bestandsoptimierungen und Ersatzinvesti- tionen um 3% bezogen auf das Vorjahr durch Maßnahmen des Werkzeugbaus

Ausweitung der Grünflächen am Standort Integration der Grünflächenentwicklung 2015 30 % in die Werkstrukturplanung

Produkte

Ressourcenschonung und Vermeidung Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi- Weiterführung aus Umweltprogramm 95 %von Emissionen Modelle um 20 % auf Basis 2006 – 2012 2006 – 2009 IV / 2012

Ressourcenschonung und Vermeidung Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi- Weiterführung aus Umweltprogramm neues Zielvon Emissionen Modelle um 25 % auf Basis 2008 – 2016

Einsparung bis zu zu 15 % CO₂ im Fahrbetrieb Einsatz von Fahrassistenzsystemen zur 2011 100 % Unterstützung des Fahrers bei einer effizienten Fahrweise

Erweiterung der Modellpalette um Fahrzeuge, Anbieten von mehr als 50 Modellvarianten 2015 50 %die maximal 120 g/km CO₂ emittieren mit <= 120 g/km CO₂-Emissionen

Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 % Einführung von Hybrid-Varianten in den 2012 75 %bei den relevanten Produkten Baureihen Q5, A6 und A8

Reduktion der CO₂-Emissionen um 25% bei Einführung von Audi-Modellen mit 2017 20 %den relevanten Produkten im Vergleich zum CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas)benzinbetriebenen gleichartigen Modell

Verfolgen eines ganzheitlichen Entwicklungs- Gründung des „Forschungsprojektes IV / 2012 60 %ansatzes „Elektromobilität” e-performance”

Reduzierung der Treibhausgasemissionen Entwicklung erneuerbarer Kraftstoffe 2013 neues Zielin der Nutzungsphase

Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Durchführung von Umweltbilanzen im 2013 neues Zielgesamten Lebenszyklus, Erstellung von EntwicklungsprozessUmweltbilanzen für neue Fahrzeugmodelle

Umweltziele Audi Ingolstadt 2010 – 2017

Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin ErfüllungsgradUmweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad

Daten und Fakten Audi Standort Ingolstadt / 045044 / Umwelterklärung 2012 /

Page 24: Umwelterklärung 2012€¦ · Umwelt und Innovation Zylinderabschaltung senkt. Verbrauch. Umwelt und Produktion. Fokus E-Mobilität. Umwelt und Soziales. Wissenschaftskooperationen

Gültigkeitserklärung

Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel, EMAS-Umweltgutachter mit den Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172, akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass der Standort bzw. die gesamte Organisation, wie in der konsolidierten Umwelterklärung 2012 der Organisation AUDI AG am Standort lngolstadt mit der Registrierungs-nummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt/erfüllen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

– die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, – das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, – die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheits- getreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereiches geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.

Stuttgart, den 10.05.2012

Ansprechpartner

Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax:

AUDI AGDr. Dagobert AchatzLeiter Betrieblicher Umweltschutz85045 IngolstadtTel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 [email protected]

Termin für die nächste Umwelterklärung

Audi wird im April 2013 die nächste aktualisierte Umwelterklärung vorlegen.

Dr. Sylvia Waldner-SanderUmweltgutachterin

Ostpreussenstraße 772666 NeckartailfigenZul. Nr. DE-V-0217

Joachim MüllerUmweltgutachter

St. Georgstraße 51 a86911 DießenZul. Nr. DE-V-0236

Dr. Gerhard NagelUmweltgutachter

Fleckenweinberg 970192 StuttgartZul. Nr. DE-V-0172

Modell Leistung (kW) Getriebe Innerorts Außerorts Kombiniert Kombiniert

Audi A3 2.0 TFSI 147 6-Gang 9,8 5,5 7,1 164

Audi Q5 2.0 TFSI 180 1) tiptronic, 7,1 6,6 6,9 159hybrid quattro 8-stufig

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen *

* Werte der abgebildeten Modelle auf der Titelseite und auf Seite 101) Gesamtleistung System (kurzzeitig)

Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert die mit der Papier herstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung.

Daten und Fakten

A1 5,9 – 3,8 l / 100 km 139 – 99 g/kmA1 Sportback 5,9 – 3,8 l / 100 km 139 – 99 g/kmA3 7,5 – 3,8 l / 100 km 174 – 99 g/kmA3 Sportback 7,6 – 3,9 l / 100 km 176 – 102 g/kmA3 Cabriolet 7,4 – 4,3 l / 100 km 171 – 114 g/kmS3 8,5 – 8,3 l / 100 km 198 – 193 g/kmS3 Sportback 8,5 – 8,4 l / 100 km 199 – 195 g/kmRS 3 Sportback 9,1 l / 100 km (Innerorts 13,1 / Außerorts 6,8) 212 g/kmA4 Limousine 8,1 – 4,3 l / 100 km 190 – 112 g/kmA4 Avant 8,4 – 4,4 l / 100 km 197 – 116 g/kmA4 allroad quattro 7,3 – 5,8 l / 100 km 170 – 152 g/kmS4 Limousine 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 190 g/kmS4 Avant 8,4 l / 100 km (Innerorts 11,1 / Außerorts 6,8 197 g/kmA5 Sportback 8,1 – 4,5 l / 100 km 190 – 119 g/kmA5 Coupé 8,1 – 4,6 l / 100 km 190 – 120 g/kmA5 Cabriolet 8,5 – 4,7 l / 100 km 199 – 124 g/kmS5 Sportback 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 190 g/kmS5 Coupé 8,1 l / 100 km (Innerorts 10,7 / Außerorts 6,6) 190 g/kmS5 Cabriolet 8,5 l / 100 km (Innerorts 11,2 / Außerorts 6,9) 199 g/kmS5 Cabriolet 8,5 l / 100 km (Innerorts 11,2 / Außerorts 6,9) 199 g/kmRS 5 Coupé 10,5 l / 100 km (Innerorts 14,4 / Außerorts 8,3) 246 g/kmA6 Limousine 8,2 – 4,9 l / 100 km 190 – 129 g/kmA6 Avant 8,2 – 5,0 l / 100 km 190 – 132 g/kmA6 allroad quattro 8,9 – 6,1 l / 100 km 206 – 159 g/kmS6 Limousine 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 225 g/kmS6 Avant 9,7 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 226 g/kmA7 Sportback 8,2 – 5,1 l / 100 km 190 – 135 g/kmS7 Sportback 9,6 l / 100 km (Innerorts 13,4 / Außerorts 7,5) 225 g/kmA8 9,4 – 5,9 l / 100 km 219 – 147 g/kmA8 L 9,5 – 6,5 l / 100 km 221 – 171 g/kmA8 L W12 11,9 l / 100 km (Innerorts 16,6 / Außerorts 9,1) 277 g/kmS8 10,1 l / 100km (Innerorts 14,4 / Außerorts 7,6) 235 g/kmQ3 7,7 – 5,2 l / 100 km 179 – 137 g/kmQ5 8,5 – 5,3 l / 100 km 199 – 139 g/kmQ7 10,7 – 7,2 l / 100 km 249 – 189 g/kmQ7 V12 TDI quattro 11,3 l / 100 km (Innerorts 14,8 / Außerorts 9,3) 298 g/kmTT Coupé 7,2 – 5,3 l / 100 km 169 – 139 g/kmTT Roadster 7,4 – 5,5 l / 100 km 172 – 144 g/kmTTS Coupé 7,9 – 7,7 l / 100 km 184 – 179 g/kmTTS Roadster 8,1 – 7,9 l / 100 km 189 – 184 g/kmTT RS Coupé 9,0 – 8,5 l / 100 km 209 – 197 g/kmTT RS Roadster 9,1 – 8,6 l / 100 km 212 – 199 g/kmR8 Coupé 14,9 – 14,2 l / 100 km / 13,9* – 13,3* l / 100 km 346 – 332 g/km / 326* – 310* g/kmR8 Spyder 14,9 – 14,4 l / 100 km / 14,2* – 13,5* l / 100 km 349 – 337 g/km / 332* – 315* g/kmR8 GT 13,7 l / 100 km (Innerorts 21,0 / Außerorts 9,9) 327 g/kmR8 GT Spyder 14,2 l / 100 km (Innerorts 21,5 / Außerorts 10,2) 332 g/km

Modell Kraftstoffverbrauch kombiniert CO₂-Emission kombiniert

Verbrauchs- und Emissionswerte im Überblick

* Mit R tronic. R tronic ist ein sequentielles 6-Gang-Schaltgetriebe mit Shift by wire-Technologie und Sportmodus, das über den Joystick in der Mittelkonsole oder per Schaltpaddel am Lenkrad bedient wird.

Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen* CO₂-Emissionen (g/km)

Audi Standort Ingolstadt / 047046 / Umwelterklärung 2012 /

Page 25: Umwelterklärung 2012€¦ · Umwelt und Innovation Zylinderabschaltung senkt. Verbrauch. Umwelt und Produktion. Fokus E-Mobilität. Umwelt und Soziales. Wissenschaftskooperationen

Audi Vorsprung durch Technik

GEPRÜFTESUMWELTMANAGEMENTREG. NR. DE-155-00040

AUDI AG85045 Ingolstadtwww.audi.deStand: April 2012