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U N I - F O K U S EINBLICKE Nr. 34 / Herbst 2001 Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Forschung & Lehre 27 Bedrohung der Artenvielfalt Die Bedeutung der Erforschung der gegen- wärtigen Artenvielfalt, ihre Bedrohung und die Folgen für die Menschheit, die erdge- schichtlichen Veränderungen von Ökosyste- men und Lehren daraus für die heutige Zeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit gegen das Artensterben - um diese Themen ging es bei der gemeinsamen Jahrestagung der Gesell- schaft für Biologische Systematik und der Paläontologischen Gesellschaft, die im Sep- tember in der Universität stattfand. Die Großveranstaltung wurde organisiert von Prof. Dr. Horst Kurt Schminke (Fachbe- reich 7 Biologie, Geo- und Umwelt- wissenschaften) und Prof. Dr. Wolfgang E. Krumbein (Institut für Chemie und Biologie des Meeres). Coastal Zone Management Die Universität bietet zum Wintersemester 2001/2002 erstmals den internationalen Masterstudiengang „Integrated Coastal Zone Management“ an. Es handelt sich um einen viersemestrigen Studiengang, für den eine dreijährige Vorausbildung vorausge- setzt wird. Unterrichtssprache ist Englisch. Der in Deutschland einzigartige Studien- gang bildet Fachleute für Verwaltung und Unternehmen aus, die bei Problemen in Meeres- und Küstenräumen Lösungen im Dialog mit der Öffentlichkeit entwickeln und umsetzen. Der Studiengang wird im Netzwerk der „North Sea University“ mit Hochschulen aus Dänemark, Deutschland, Großbritanni- en, Norwegen und Schweden angeboten. In Oldenburg sind das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und der Fach- bereich Chemie beteiligt. Näheres unter: www.icbm.de/studium. Wirtschaftslehre für Gymnasien Ab dem Wintersemester kann in Oldenburg das Fach Wirtschaftslehre an Gymnasien studiert werden. Es bedeutet, dass künftig an der Universität der Bereich der ökono- mischen Bildung für alle Schulstufen ab- gedeckt wird. Oldenburg verfügt damit über ein Profil, das in der Bundesrepublik sei- nesgleichen sucht. Suchtprävention in Schulen Auf große Resonanz stieß das Symposium „Suchtprävention als Beitrag zur Gesund- heitsförderung in Schulen“, das im Septem- ber in der Universität stattfand. Veranstal- ter war die Arbeitsstelle Sucht- und Drogen- forschung (SAUS) am Fachbereich 3 Sozi- alwissenschaften in Kooperation mit der EWE AG. Damit verbunden ist die schuli- sche Präventionsmaßnahme „Sign“. Das Projekt verfolge einen ganzheitlichen An- satz mit dem Ziel, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken, sagte SAUS-Leiter Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz. Nur „mit einem Nachrichten Entschließung zum Terrorismus Der Senat der Universität hat im Septem- ber eine Entschließung zum Thema „In- ternationaler Terrorismus“ verabschiedet. Darin heißt es: „Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg verurteilt die grau- samen Terroranschläge in den USA. Sie ist mit allen betroffenen Menschen in ihrem Schock und Leiden uneingeschränkt soli- darisch. Die Verantwortlichen für diese Terroranschläge müssen ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Politik, die dem Terrorismus wirk- sam begegnen will, muss ihm die sozia- len, politischen und ideologischen Grund- lagen entziehen. Die Carl von Ossietzky Universität appelliert an alle Verantwort- lichen, besonnen und nicht mit unverhält- nismäßigen Mitteln zu reagieren.“ Bereits unmittelbar nach den Terrorakten hatte Uni-Präsident Prof. Dr. Siegfried Gru- bitzsch Kondolenzschreiben an die nord- Im August war die Grundsteinlegung für das „Haus des Hörens“. Damit seien für die Oldenburger Hörforschung beste Voraussetzungen geschaffen worden, ihre Spitzenposition in Europa auszubauen, sagte Prof. Dr. Dr. Bir- ger Kollmeier (Fachbereich Physik). Auf dem Foto v. l.: Dr. Rüdiger Schönfeld (Ev. Krankenhaus), Stephan Alba- ni (Hörzentrum), Birger Kollmeier und Regierungspräsident Bernd Theilen. Foto: Trautvetter gestärkten sozialen Immunsystem“ könnten sie den Verlockungen des Alltags begegnen. Versicherungen und Finanzen Neu ist der Schwerpunkt „Versicherungs- und Finanzmathematik“ im Diplom- studiengang Mathematik. Der Fachbereich reagiert damit auf den hohen und in Zukunft weiter steigenden Bedarf an Mathe- matikerInnen, die in Erst- und Rückversi- cherungen, Banken und Sparkassen, Unter- nehmensberatungen und anderen Bereichen des Finanzdienstleistungssektors dringend benötigt werden. Schub für Materialwissenschaften Um zukunftsweisende solartechnische An- wendungen geht es in einem von der Volkswagenstiftung geförderten Projekt, an dem WissenschaftlerInnen der Universitä- ten Oldenburg, Bremen und Gifu (Japan) beteiligt sind. Das Vorhaben gehört zum Schwerpunktprogramm „Komplexe Materia- lien - Verbundprojekte der Natur-, Ingenieur- und Biowissenschaften“. In einer elektroche- mischen Reaktion sollen aktive Schichten aus Kompositmaterialien erzeugt werden. Mit Hilfe ganz unterschiedlicher Untersuch- ungsansätze soll schrittweise die Leistung dieser Schichten als Photoelektroden zur effizienteren Umwandlung von Solarener- gie verbessert werden. Beteiligt sind in Ol- denburg Arbeitsgruppen der Physikalischen Chemie 1 (Prof. Dr. Katharina Al- Shamery) und der Energie- und Halbleiterforschung (Prof. Dr. Jürgen Parisi) sowie Wissen- schaftlerInnen der Universitäten Bremen und Gifu (Japan).

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EINBLICKE Nr. 34 / Herbst 2001Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Forschung & Lehre

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Bedrohung der ArtenvielfaltDie Bedeutung der Erforschung der gegen-wärtigen Artenvielfalt, ihre Bedrohung unddie Folgen für die Menschheit, die erdge-schichtlichen Veränderungen von Ökosyste-men und Lehren daraus für die heutige Zeitsowie die Öffentlichkeitsarbeit gegen dasArtensterben - um diese Themen ging es beider gemeinsamen Jahrestagung der Gesell-schaft für Biologische Systematik und derPaläontologischen Gesellschaft, die im Sep-tember in der Universität stattfand. DieGroßveranstaltung wurde organisiert vonProf. Dr. Horst Kurt Schminke (Fachbe-reich 7 Biologie, Geo- und Umwelt-wissenschaften) und Prof. Dr. WolfgangE. Krumbein (Institut für Chemie undBiologie des Meeres).

Coastal Zone ManagementDie Universität bietet zum Wintersemester2001/2002 erstmals den internationalenMasterstudiengang „Integrated CoastalZone Management“ an. Es handelt sich umeinen viersemestrigen Studiengang, für deneine dreijährige Vorausbildung vorausge-setzt wird. Unterrichtssprache ist Englisch.Der in Deutschland einzigartige Studien-gang bildet Fachleute für Verwaltung undUnternehmen aus, die bei Problemen inMeeres- und Küstenräumen Lösungen im

Dialog mit der Öffentlichkeit entwickelnund umsetzen.Der Studiengang wird im Netzwerk der„North Sea University“ mit Hochschulenaus Dänemark, Deutschland, Großbritanni-en, Norwegen und Schweden angeboten. InOldenburg sind das Institut für Chemie undBiologie des Meeres (ICBM) und der Fach-bereich Chemie beteiligt. Näheres unter:www.icbm.de/studium.

Wirtschaftslehre für GymnasienAb dem Wintersemester kann in Oldenburgdas Fach Wirtschaftslehre an Gymnasienstudiert werden. Es bedeutet, dass künftigan der Universität der Bereich der ökono-mischen Bildung für alle Schulstufen ab-gedeckt wird. Oldenburg verfügt damit überein Profil, das in der Bundesrepublik sei-nesgleichen sucht.

Suchtprävention in SchulenAuf große Resonanz stieß das Symposium„Suchtprävention als Beitrag zur Gesund-heitsförderung in Schulen“, das im Septem-ber in der Universität stattfand. Veranstal-ter war die Arbeitsstelle Sucht- und Drogen-forschung (SAUS) am Fachbereich 3 Sozi-alwissenschaften in Kooperation mit derEWE AG. Damit verbunden ist die schuli-sche Präventionsmaßnahme „Sign“. DasProjekt verfolge einen ganzheitlichen An-satz mit dem Ziel, die Persönlichkeit derKinder zu stärken, sagte SAUS-Leiter Prof.Dr. Wolf-Dieter Scholz. Nur „mit einem

Nachrichten

Entschließung zum TerrorismusDer Senat der Universität hat im Septem-ber eine Entschließung zum Thema „In-ternationaler Terrorismus“ verabschiedet.Darin heißt es: „Die Carl von OssietzkyUniversität Oldenburg verurteilt die grau-samen Terroranschläge in den USA. Sie istmit allen betroffenen Menschen in ihremSchock und Leiden uneingeschränkt soli-darisch. Die Verantwortlichen für dieseTerroranschläge müssen ausfindig gemachtund zur Rechenschaft gezogen werden.Eine Politik, die dem Terrorismus wirk-sam begegnen will, muss ihm die sozia-len, politischen und ideologischen Grund-lagen entziehen. Die Carl von OssietzkyUniversität appelliert an alle Verantwort-lichen, besonnen und nicht mit unverhält-nismäßigen Mitteln zu reagieren.“ Bereitsunmittelbar nach den Terrorakten hatteUni-Präsident Prof. Dr. Siegfried Gru-bitzsch Kondolenzschreiben an die nord-

Im August war die Grundsteinlegung für das „Haus des Hörens“. Damit seien für die Oldenburger Hörforschungbeste Voraussetzungen geschaffen worden, ihre Spitzenposition in Europa auszubauen, sagte Prof. Dr. Dr. Bir-ger Kollmeier (Fachbereich Physik). Auf dem Foto v. l.: Dr. Rüdiger Schönfeld (Ev. Krankenhaus), Stephan Alba-ni (Hörzentrum), Birger Kollmeier und Regierungspräsident Bernd Theilen. Foto: Trautvetter

gestärkten sozialen Immunsystem“ könntensie den Verlockungen des Alltags begegnen.

Versicherungen und FinanzenNeu ist der Schwerpunkt „Versicherungs-und Finanzmathematik“ im Diplom-studiengang Mathematik. Der Fachbereichreagiert damit auf den hohen und in Zukunftweiter steigenden Bedarf an Mathe-matikerInnen, die in Erst- und Rückversi-cherungen, Banken und Sparkassen, Unter-nehmensberatungen und anderen Bereichendes Finanzdienstleistungssektors dringendbenötigt werden.

Schub für MaterialwissenschaftenUm zukunftsweisende solartechnische An-wendungen geht es in einem von derVolkswagenstiftung geförderten Projekt, andem WissenschaftlerInnen der Universitä-ten Oldenburg, Bremen und Gifu (Japan)beteiligt sind. Das Vorhaben gehört zumSchwerpunktprogramm „Komplexe Materia-lien - Verbundprojekte der Natur-, Ingenieur-und Biowissenschaften“. In einer elektroche-mischen Reaktion sollen aktive Schichtenaus Kompositmaterialien erzeugt werden.Mit Hilfe ganz unterschiedlicher Untersuch-ungsansätze soll schrittweise die Leistungdieser Schichten als Photoelektroden zureffizienteren Umwandlung von Solarener-gie verbessert werden. Beteiligt sind in Ol-denburg Arbeitsgruppen der PhysikalischenChemie 1 (Prof. Dr. Katharina Al- Shamery)und der Energie- und Halbleiterforschung(Prof. Dr. Jürgen Parisi) sowie Wissen-schaftlerInnen der Universitäten Bremen undGifu (Japan).

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Preis für Oldenburger ChemikerDr. Derck Schlettwein,wissenschaftlicher Mit-arbeiter am FachbereichChemie, ist mit dem„Klaus-Jürgen VetterPrizecal Kinetics 2001“ausgezeichnet worden.Gewürdigt werden damitexperimentelle und the-

oretische Untersuchungen Schlettweins, diefür die Entwicklung alternativer Solarzellenvon Bedeutung sind und die herkömmlicheSiliziumtechnologie ergänzen könnten. DerPreis wird gemeinsam von der FachgruppeAngewandte Elektrochemie der Gesellschaft

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ausgewiesenen GeisteswissenschaftlerInnenGelegenheit, in Oldenburg zu lehren.

An Hochschulen ist GründerzeitEine neue „Gründerzeit“ an niedersächsi-schen Hochschulen wurde von Wissen-schaftsminister Thomas Oppermann und Wirt-schaftsministerin Susanne Knorre eingeläu-tet. An der Universität Oldenburg eröffnetensie im Mai 2001 die Veranstaltungsreihe„Venture Capital Meets Science“. Seitens derUniversität Oldenburg ist das Beratungs-netzwerk POWER-Nordwest der Arbeitsstel-le Dialog an dem Projekt beteiligt.

Hohe EhrungProf. Dr. ManfredWeidenbruch, Hoch-schullehrer für Anorga-nische Chemie, ist fürsein „brillantes wissen-schaftliches Lebens-werk“ mit dem renom-mierten WACKER-Silikonpreis 2001 ausge-

zeichnet worden. Weidenbruchs Arbeitenbefassen sich im Bereich der Grundlagen-forschung vorrangig mit hochreaktivenSiliziumverbindungen. Besondere Ver-dienste hat sich der Oldenburger Wissen-schaftler mit der Entdeckung und Aufklä-rung neuer Bindungsarten zwischen Haupt-gruppenelementen erworben. Die ArbeitenWeidenbruchs hätten wesentlich das welt-weite Ansehen der Anorganischen Chemiean der Universität Oldenburg begründet,sagte der Dekan des Fachbereichs Chemie,Prof. Dr. Rüdiger Beckhaus.Weidenbruch promovierte und habilitiertesich an der TH Aachen. 1978 wurde er aufeine Professur für Anorganische Chemie andie Universität Oldenburg berufen. Der Ol-denburger Wissenschaftler ist - neben sei-ner Lehr- und Forschungstätigkeit - als Gut-achter der Deutschen Forschungsgemein-schaft tätig sowie Mitglied im EditorialBoard der Zeitschrift Organometallics(American Chemical Society).

Einen ungewöhnlichen Ortder Präsentation wähltenStudierende der Textilwis-senschaft: Sie stellten imSeptember und Oktoberihre kunstvollen Seme-sterarbeiten im Botani-schen Garten der Öffent-lichkeit vor. Insgesamtwaren 13 Objekte, gefer-tigt aus Alltagsmaterialienwie Seilen, Metalldrähten,Paletten, Leisten oderauch Filmbändern, zu se-hen. Foto: Golletz

amerikanischen Partnerhochschulen ge-richtet.

Neue HochschulstrukturNach mehr als zweijähriger Diskussion hatsich der Senat für eine grundlegende Än-derung der Hochschulstruktur entschieden.Danach wird es künftig anstelle der jetzt elfFachbereiche nur noch fünf Fakultäten ge-ben und für jedes Fach nur noch ein Insti-tut. Der Umbau sei erforderlich, um in demimmer stärker werdenden Hochschul-wettbewerb bestehen zu können, sagte Uni-Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch.Die neue Struktur: Fakultät I: Pädagogik/Sachunterricht, Sonderpädagogik; FakultätII: Informatik, Volkswirtschaftslehre, Be-triebswirtschaftslehre, Rechtswissen-schaften, Bildung (Ök. Bildung, Techn. Bil-dung, Wirtschaftspädagogik); Fakultät III:Germanistik, Fremdsprachenphilologien(Anglistik, Slawische Philologie, Nieder-ländische Philologie), Kunst/Textil, Musik;Fakultät IV: Soziologie, Politik-wissenschaft, Ev. Theologie, Geschichte,Philosophie, Psychologie, Sportwissen-schaft); Fakultät V: Bio-, Geo- und Umwelt-wissenschaften, Physik, Chemie, Institut fürChemie und Biologie des Meeres, Mathe-matik.Bislang noch ohne Institutszuordnung sinddie Frauen- und Geschlechterstudien sowiedie Jüdischen Studien (beide Fakultät IV).Die Umstrukturierung soll bis Oktober 2002umgesetzt werden.

Karl Jaspers VorlesungenÜber die „Ethik in dergegenwärtigen Welt“sprach im Juni die unga-rische Philosophin Prof.Dr. Agnes Heller bei denKarl Jaspers Vorlesun-gen zu Fragen der Zeit.Das von der StiftungNiedersachsen geförder-

te Projekt wurde 1990 an der Universität Ol-denburg eingerichtet und gibt international

Briefe an die RedaktionDas Forschungsmagazin „Einblicke“ derUniversität verschafft einem gelegentlichEinblicke der besonderen Art. In der Nr.33 lesen wir in einem Beitrag von FH Prof.Dr. Carsten Ahrens über den StudiengangHörtechnik und Audiologie (H+A) den be-merkenswerten Satz: „Trotz des hohen ma-thematisch-naturwissenschaftlichen undtechnischen Anteils, zielt H+A auch aufweibliche Studierende ab, da auch sog.‘soft skills’ und ein Auslandssemester Teilder Ausbildung sind“. Was der verehrteHerr Ahrens bei seinem Griff in die Mot-tenkiste hier offenbart, hat die Redaktionder „Einblicke“ problemlos passiert. Diewar augenscheinlich von ihren eigenenSchlagworten „Profilbildung, Wettbewerb,Leuchttürme, Meilensteine, Erfolgsstory,...“ im Editorial einmal mehr derart faszi-niert, dass ihr diese Frauenfeindlichkeit parexcellence gar nicht auffiel.

Heinz Helmers, Jochen Pade, Wilfried Tuszynski, FB Physik

Als Verfasser des Artikels des Studien-ganges H+A in „Einblicke“ Nr. 33 möch-te ich folgende Anmerkung machen:Dass in dem Absatz „Trotz des hohenmathematisch-naturwissenschaftlichenund technischen Anteils zielt H+A auchauf weibliche Studierende ab, da auchsog. ‘soft skills’ und ein Auslands-studium Teil der Ausbildung sind ...“auch weibliche Studierende angespro-chen sind, war eine von mir nicht beab-sichtigte Diskriminierung der Frauen.Im technischen Bereich von Fachhoch-schulen sind Frauen noch wesentlichstärker unterrepräsentiert, und unter die-sem Aspekt sollte mit diesem Satz jun-gen Frauen Mut gemacht werden, sichauch in dem technischen Bereich einerFachhochschule einschreiben zu lassen.

Prof. Dr. Carsten Ahrens

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Mitteilungen der Universitätsgesellschaft• 750. MitgliedAls 750. Mitglied der Universitäts-Gesell-schaft (UGO) konnte Peter Waskönigkürzlich Frau von Mende (von mendemarketing, Bad Zwischenahn) begrüßen.Sie hatte beim „Mittagstisch des Präsiden-ten“ spontan ihre Mitgliedschaft erklärt.

• „Mittagstisch des Präsidenten“Seit Februar laden der Uni-Präsident undder UGO-Vorsitzende einmal im Monatnamhafte Gäste zum „Mittagstisch desPräsidenten“ ein. Folgende Vorträge stan-den bisher im Mittelpunkt:Prof. Dr. Werner Damm: „Entwicklungfehlerfreier Steuerungen im Automobil“;Prof. Dr. Uwe Schneidewind: „VirtuelleCommunities - Chance für Unternehmen,Universität und Politik“; Prof. Dr. WalterSiebel: „Wie organisiert man Innovatio-nen in nichtinnovativen Milieus?“; Prof.Dr. Wolfgang E. Krumbein: „Das HausOldenburg in St. Petersburg und die Be-ziehungen Oldenburg/St. Petersburg“;Prof. Dr. Rosemarie Nave-Herz: „WozuFamiliensoziologie?“; Prof. Dr. VolkerMellert: „Perspektiven des Hochschul-standortes Oldenburg durch neueMasterstudiengänge am Beispiel dertechnischen Akustik“; Prof. Dr. Katha-rina Al-Shamery: „Von der Geburt einesMoleküls“; Prof. Dr. Jürgen O. Metzger:„Nachwachsende Rohstoffe und nach-haltig zukunftsverträgliche Entwicklung“;Prof. Dr. Dietmar Pfeifer: „Neuer Schwer-punkt Versicherungs- und Finanzmathe-matik“

• Bemühungen erfolgreichDer Vorschlag der UGO auf Ergänzungder Autobahn-Beschilderung mit demHinweis „Universität“ wurde vom Nieder-sächsischen Ministerium für Wirtschaft,Technologie und Verkehr positiv aufge-nommen. Es hat nach eigenem Bekundendas Straßenbauamt Oldenburg angewie-sen, die Beschilderung derAnschlussstellen Oldenburg-Haarentor

und Oldenburg-Wechloy entsprechend zuergänzen.Auch die Deutsche Bahn AG hat auf eineAnregung der UGO reagiert. Sie begrüßtseit kurzem die Reisenden am Hauptbahn-hof mit „Herzlich willkommen in derUniversitätsstadt Oldenburg“.

• Kongress-Stipendien vergebenUnter dem Motto „Leistung lohnt sich“stellte die Gemeinschaft OldenburgerBankleiter 10.000 Mark bereit, um Dok-torandinnen und Doktoranden der Univer-sität zu fördern. In Zusammenarbeit mitder UGO wurden vier Kongress-Stipen-dien á 2.500 Mark vergeben. Damit wer-den die Preisträgerinnen und Preisträgerin die Lage versetzt, bei internationalenKongressen über ihre wissenschaftlichenArbeiten zu berichten und damit auch zumImage der Universität beizutragen.Die Preisverleihung findet während derMitgliederversammlung der UGO am 22.November 2001 statt.

• Besichtigung der CeWe-Color AGMehr als 100 Mitglieder folgten der Ein-ladung der UGO und der CeWe-Color AG& Co. OHG zu einer Betriebsbesichtigungam 26. September. Der Vorsitzende desCeWe-Vorstandes, Hubert Rothärmel, be-zeichnete die Universität als wichtigenStandortfaktor für sein Unternehmen. Erlobte den Beitrag der UGO zur Veranke-rung der Universität in der Region und zurVerzahnung von Wirtschaft und Wissen-schaft. Bei der Führung konnten die Be-sucher die Produktionsabläufe beim größ-ten Fotofinisher Europas hautnah und un-ter fachkundiger Erläuterung verfolgen.

• Termine- 22. November 2001,16:00 Uhr - Mitgliederversammlung17:30 Uhr - Wachsmann-Preisverleihung- 21. Januar 2002, 19:00 UhrNeujahrsempfang mit der Neuinszenie-rung von Schillers „Kabale und Liebe“

Neue VizepräsidentinMarion Rieken, bisherFrauenbeauftragte derUniversität, ist auf Vor-schlag des Präsidiumsim Juni vom Konzil zurneuen Vizepräsidentinder Universität gewähltworden. Die 39-jährigePolitikwissenschaftlerin

ist Nachfolgerin von Ina Grieb, die nachvierjähriger Amtszeit nicht wieder kandi-dierte.Rieken absolvierte eine Verwaltungsaus-bildung und studierte anschließend in Ol-denburg Politikwissenschaft. 1992 wurdesie wissenschaftliche Mitarbeiterin am In-stitut für Politikwissenschaft I, wo sie sichu.a. mit Politikfinanzierung und der Hoch-schulreform aus der Perspektive der Frauen-förderung beschäftigte. Mehrfach hielt siesich zu Forschungszwecken in den USAauf. 1997 wurde sie zur Frauenbeauftragtengewählt. In dieser Funktion war sie u.a. Vor-sitzende der Landeskonferenz der Hoch-schulfrauenbeauftragten.

Brief an GabrielIn einem gemeinsamen Schreiben an Mi-nisterpräsident Gabriel haben die Oldenbur-gische IHK und Uni-Präsident Prof. Dr.Siegfried Grubitzsch ihre Vorstellungen zurForschungs- und Wirtschaftsentwicklungim Nordwesten konkretisiert. Im Einzelnen

Deutscher Chemiker, der Deutschen-BunsenGesellschaft für Physikalische Chemie, derDECHEMA und der International Society ofElectrochemistry verliehen.

Nachwuchspreis ChemieDer Physiker Dietmar Höttecke erhält fürseine Dissertation den diesjährigen Nach-wuchspreis der Gesellschaft für Didaktikder Chemie und Physik (GDCP). Hötteckewar wissenschaftlicher Mitarbeiter derArbeitsgruppe Hochschuldidaktik undWissenschaftsgeschichte im Fachbe-reich Physik. Die preisgekrönte Arbeitträgt den Titel „Die Natur der Naturwis-senschaften historisch verstehen. Fach-didaktische und wissenschaftshistorischeUntersuchungen“.

Herbart-Gesellschaft gegründetIm September wurde in der Universität dieInternationale Herbart-Gesellschaft gegrün-det. Die Gesellschaft will die herausragen-den Leistungen des berühmten Oldenbur-ger Pädagogen Johann Friedrich Herbart(1776-1841) pflegen.

benennen sie E-Learning, Küsten- undFlachmeerforschung (ICBM), Sicherheits-kritische Systeme (Informatik), Energie-und Halbleiter- sowie Materialforschung(Physik und Chemie) als Bereiche, „die imZusammenwirken von Wissenschaft undWirtschaft ausgebaut werden können“. Wei-tere Vorschläge betreffen ein Pilotprojektzur Nutzung von Wasserstoff im Nahver-kehrsbereich, die Schaffung einer mariti-men Leitstelle sowie die Ernährungswirt-

Hochschulpolitik

schaft. Der Bereich Akustik wurde nicht er-wähnt, weil er bereits große Unterstützungdurch das Land erfährt.Der Brief ist eine Initiative im Rahmen derAktion „Spitzen aus Nordwest“. Das Bünd-nis von Wirtschaft und Wissenschaft hatte An-fang des Jahres ein Weißbuch herausgegeben,das die Vernachlässigung des Nordwestensdurch die Landespolitik nachweist undgleichzeitig das wissenschaftliche Entwick-lungspotenzial der Region aufzeigt.

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Ergänzungen und Korrekturen zuEINBLICKE Nr. 33:

PromotionenFachbereich 10 InformatikClemens Fischer, Thema „Combination andImplementation of Processes and Data: fromCSP-OZ to Java“Cheryl Kleuker, Thema „Constraint Diagrams“Martin Radetzki, Thema „Synthesis of Di-gital Circuits from Object-Oriented Specifi-cations“Jörg Ritter, Thema „Prozessorientierte Kon-figuration komponentenbasierter An-wendungssysteme“Frank Wietek, Thema „Intelligente Analysemultidimensionaler Daten in einer visuel-len Programmierumgebung und deren An-

Promotionen/Habilitationen

Prof. Dr. Sergej Fatikow,bisher Hochschullehreran der Universität Kas-sel, hat den Ruf auf dieProfessur für Rege-lungstechnik am Institutfür Komplexe Integrier-te Systeme und Mikro-sensorik, Fachbereich

10 Informatik, angenommen. Fatikow stu-dierte an der Flugtechnischen UniversitätUfa (FTU) in Russland Informatik, Elek-trotechnik und Systemtechnik, wo er pro-movierte und anschließend eine Dozenturinnehatte. 1990 wechselte er an die Univer-sität Karlsruhe, wo er u.a. Leiter der For-schungsgruppe „Mikrorobotik und Mikro-mechatronik“ war. 1999 habilitierte er sich.2000 erhielt Fatikow den Ruf an die Univer-sität Kassel. Seine Forschungsschwerpunktesind u. a. die Mikrorobotik und Mikroak-toren, Mikromontageautomatisierung, Intel-ligente neuro-/fuzzy-basierte Regelung oderFlexible Handhabungssysteme im Raster-elektronenenmikroskop.

Prof. Dr. Rhett Kempe istneuer Hochschullehrer fürAnorganische Chemie amFachbereich 9 Chemie.Kempe studierte Chemiean der Universität Leip-zig, wo er auch promo-vierte. Anschließend warer in Leipzig wissen-

schaftlicher Assistent, danach arbeitete eram Massachusetts Institute of Technologiy(USA) und am Max-Planck-Institut fürKohlenforschung (Mülheim). 1994 wech-selte Kempe ans Institut für OrganischeKatalyseforschung (IfOK) an der Universi-tät Rostock, wo er sich 1998 auch habili-tierte. Im Jahr 2000 wurde er mit demHeisenberg-Stipendium an der IfGK Ro-stock und an der University of Melbournegewürdigt. An Auszeichnungen erhielt er au-ßerdem das DAAD-Postdoc-Stipendium, dasKarl-Winnacker-Stipendium und den VisitingResearch Scholar Award der UniversitätMelbourne. In diesem Jahr nahm er den Rufan die Universität Oldenburg an.Prof. Dr. Sabine Doering, Germanistin amFachbereich 11 Literatur- und Sprach-wissenschaften, hat den Ruf auf die Profes-sur für Deutsche Literatur der Neuzeit un-ter Einschluss der Literaturtheorie ange-nommen. Doering studierte Germanistikund evangelische Religion in Göttingen undGenf und promovierte über Hölderlin. Von1991 bis 2000 war sie an der UniversitätRegensburg als wissenschaftliche Mit-arbeiterin tätig. 1999 übernahm sie eine

Rufe und Berufungenwendung in der Krebsepidemiologie“

HabilitationenFachbereich 2 Kommunikation/ÄsthetikDr. Kadja Grönke, Fachgebiet Musikwis-senschaft, Schrift „Frauenschicksale inTschaikowskis Puschkin-Opern. Aspekteeiner Werke-Einheit“

Fachbereich 6 MathematikDr. Heide Glüsing-Lüerßen, FachgebietMathematik, Schrift „Linear Delay-Diffe-rential Systems with Commensurate De-lays: An Algebraic Approach“

Gastprofessur an der Wesleyan University(Connecticut). Ihre Habilitationsschrift„Die Schwestern des Doktor Faust“ ist kürz-lich erschienen. Die Arbeitsschwerpunkteder Mitherausgeberin des Kleist-Jahrbuchessind die Literatur des 18. und 19. Jahrhun-derts, die Verlagsgeschichte sowie Frage-stellungen der Gender Studies.Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Fachbereich8 Physik, hat zwei Rufe an dänische Uni-versitäten abgelehnt. An der TechnischenHochschule von Dänemark (Kopenhagen)sollte der Oldenburger Wissenschaftler dasZentrum für angewandte Hörforschung lei-ten, an der Universität Aalborg das Zentrumfür Klangqualität. Dänemark gehört im Be-reich Akustik zu den führenden Ländern derWelt. Kollmeier, Physiker und Mediziner, istGründer und Leiter des „Hörzentrums Olden-burg GmbH“ und Sprecher des Kompetenz-zentrums „HörTech“. Ausschlaggebend fürdie Ablehnung der Rufe war nach AngabenKollmeiers die Unterstützung der Forschungs-arbeiten seiner Arbeitsgruppe durch dieUniversität und das Land Niedersachsen.Prof. Dr. Adele Diederich, Psychologin amInstitut für Kognitionsforschung, hat denRuf auf eine Professur für CognitivePsychology an der neu gegründeten Inter-national University Bremen angenommen.Diederich studierte Psychologie in Regens-burg, Oldenburg und an der PurdueUniversity (Indiana, USA). 1991 promo-vierte sie an der Universität Hamburg, 1996folgte die Habilitation in Oldenburg. Seit1986 war sie wissenschaftliche Mitarbei-terin u.a. an den Universitäten Hamburg undOldenburg, seit 1997 verwaltete sie an derUniversität Oldenburg eine Professur fürAllgemeine Psychologie. Diederich befasstsich schwerpunktmäßig mit Entscheidungs-theorie.

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Nr. 34, 15. Jahrgang, Herbst 2001ISSN 0930/8253

Herausgeber:Das Präsidium der Carl von Ossietzky

Universität Oldenburg

Redaktion:Gerhard Harms (verantw.)Dr. Corinna Dahm-Brey

Dr. Andreas Wojak

Presse & KommunikationAmmerländer Heerstraße 114-118

26129 OldenburgTel.: 0441/798-5446, Fax: -5545E-Mail: [email protected]

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26122 OldenburgTel.: 0441/21835-0, Fax: -20

E-Mail: [email protected]

EINBLICKE erscheint zweimal imJahr und informiert eine breitere

Öffentlichkeit über Forschung an derCarl von Universität Oldenburg. Die

AutorInnen nehmen bewusstVereinfachungen in der Darstellungihrer Projekte in Kauf. Abdruck derArtikel nach Rücksprache mit derRedaktion und unter Nennung der

Quelle möglich.

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