UNI · fonds OWL mit einer Spende von ins-gesamt 9.000 Euro pro Jahr. Diese Summe wird vom Bund...

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Ausgabe 10/30. März 2011 Ausgabe 10 UNI Mittwoch, 30. März 2011 1 NACHRICHTEN für Studierende Liebe Studierende, viele von Ihnen werden über den Weg- fall der Studienbeiträge erleichtert sein. Für die Universität als Ganzes ist diese politische Entscheidung durch- aus problematisch und u. a. durch die Verknüpfung mit Kompensationszah- lungen mit schwer kalkulierbaren Risi- ken verbunden. Wir haben erfahren, wie wichtig Studienbeiträge für die Qualität der Lehre sind. Sie helfen enorm, quantitative Betreuungsrela- tionen zwischen Lehrenden und Ler- nenden sowie die Studienbedingun- gen insgesamt zu verbessern. Wir verlassen uns jetzt darauf, dass die Landesregierung wie versprochen Kompensationszahlungen leistet. Dann werden wir aber immer noch fi- nanzielle Einbußen von rund einer Mil- lion Euro zu verkraften haben. Zudem ist nicht sicher gestellt, dass die Zah- lungen dauerhafter Bestandteil zu- künftiger Haushalte sind und sich auch dynamisch an wachsende Stu- dierendenzahlen, etwa durch den dop- pelten Abiturjahrgang und die ausge- setzte Wehrpflicht, anpassen. Da- durch könnte das Defizit noch größer werden. Ich halte es nicht für zumut- bar, dass die finanzielle Ausstattung und damit die Handlungsfähigkeit der Hochschulen so abhängig von politi- schen Tagesentscheidungen ist, ins- besondere vor dem Hintergrund der aktuellen gerichtlichen Entscheidun- gen zur Verfassungsmäßigkeit des Landeshaushalts NRW. Eine spannende Zeit liegt also vor uns. Es wird notwendig sein, dass wir uns alle gemeinsam für eine gute finanzi- elle Ausstattung unserer Universität engagieren. Ihr Nikolaus Risch, Präsident Studienbeiträge abgeschafft Das Aus für die Studienbeiträge in Nordrhein-Westfalen ist besiegelt. Zwar hat die Landesregierung jährlich 249 Millionen Euro – die Gesamtsum- me aus Studienbeiträgen in NRW 2009 – als Kompensationszahlungen zuge- sagt, aber: Die Ausgleichszahlungen sollen auch an die Universitäten ver- teilt werden, die keinen bzw. einen re- duzierten Beitrag erhoben hatten. Daraus resultiert für die Uni Pader- born ein finanzielles Defizit von etwa einer Million Euro. Erste Deutschland-Stipendien Ab Herbst werden die ersten fünf Stu- dierenden in OWL mit dem Deutsch- land-Stipendium gefördert. Die Dia- mant Software GmbH unterstützt sie gemeinsam mit der Stiftung Studien- fonds OWL mit einer Spende von ins- gesamt 9.000 Euro pro Jahr. Diese Summe wird vom Bund verdoppelt. Je- der Studierende erhält 3.600 Euro jährlich. Bewerbungen für eines der insgesamt 200 möglichen Stipendien bis zum 30. April 2011 unter www.stu- dienfonds-owl.de Schwarzhandel mit Seminarplätzen An der Uni kursiert das Gerücht, dass mit Seminarplätzen gehandelt wird. Der AStA hatte das PAUL-Team infor- miert und die Studierenden aufgeru- fen, sich auf „solche Machenschaften“ nicht einzulassen. Während der An- meldephase für Lehrveranstaltungen im Sommersemester kam es zu massi- ven Überbuchungen. Inzwischen wur- de mit Durchsetzung einer Obergrenze von Anmeldungen reagiert (max. 44 Leistungspunkte oder 15 Veranstal- tungen im Lehramt pro Student). K in Betrieb, neue Parkplätze Das fünfstöckige Laborgebäude K geht zum Semesterbeginn offiziell in Betrieb. Das bisherige Chemiegebäu- de J wird umfassend saniert und zu ei- nem Büro- und Seminargebäude um- gebaut. Die Baumaßnahmen belaufen sich auf 21 Millionen Euro (Gebäude K und J). 300 neue Parkplätze stehen zum neuen Semester zwischen dem Rail-Cab-Gelände und der Husener Straße zur Verfügung. Der Fußweg zum Hauptcampus ist nicht länger als vier bis sechs Minuten. Foto: Döll

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Ausgabe 10/30. März 2011

Ausgabe 10

UNIMittwoch, 30. März 2011

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N A C H R I C H T E Nfür Studierende

Liebe Studierende,viele von Ihnen werden über den Weg-fall der Studienbeiträge erleichtertsein. Für die Universität als Ganzes istdiese politische Entscheidung durch-aus problematisch und u. a. durch dieVerknüpfung mit Kompensationszah-lungen mit schwer kalkulierbaren Risi-ken verbunden. Wir haben erfahren,wie wichtig Studienbeiträge für dieQualität der Lehre sind. Sie helfenenorm, quantitative Betreuungsrela-tionen zwischen Lehrenden und Ler-nenden sowie die Studienbedingun-gen insgesamt zu verbessern. Wir verlassen uns jetzt darauf, dassdie Landesregierung wie versprochenKompensationszahlungen leistet.Dann werden wir aber immer noch fi-nanzielle Einbußen von rund einer Mil-lion Euro zu verkraften haben. Zudemist nicht sicher gestellt, dass die Zah-lungen dauerhafter Bestandteil zu-künftiger Haushalte sind und sichauch dynamisch an wachsende Stu-dierendenzahlen, etwa durch den dop-pelten Abiturjahrgang und die ausge-setzte Wehrpflicht, anpassen. Da-durch könnte das Defizit noch größerwerden. Ich halte es nicht für zumut-bar, dass die finanzielle Ausstattungund damit die Handlungsfähigkeit derHochschulen so abhängig von politi-schen Tagesentscheidungen ist, ins-besondere vor dem Hintergrund deraktuellen gerichtlichen Entscheidun-gen zur Verfassungsmäßigkeit desLandeshaushalts NRW.Eine spannende Zeit liegt also vor uns.Es wird notwendig sein, dass wir unsalle gemeinsam für eine gute finanzi-elle Ausstattung unserer Universitätengagieren.

Ihr Nikolaus Risch, Präsident

Studienbeiträge abgeschafftDas Aus für die Studienbeiträge inNordrhein-Westfalen ist besiegelt.Zwar hat die Landesregierung jährlich249 Millionen Euro – die Gesamtsum-me aus Studienbeiträgen in NRW 2009– als Kompensationszahlungen zuge-sagt, aber: Die Ausgleichszahlungensollen auch an die Universitäten ver-teilt werden, die keinen bzw. einen re-duzierten Beitrag erhoben hatten.Daraus resultiert für die Uni Pader-born ein finanzielles Defizit von etwaeiner Million Euro.

Erste Deutschland-Stipendien Ab Herbst werden die ersten fünf Stu-dierenden in OWL mit dem Deutsch-land-Stipendium gefördert. Die Dia-mant Software GmbH unterstützt siegemeinsam mit der Stiftung Studien-fonds OWL mit einer Spende von ins-gesamt 9.000 Euro pro Jahr. DieseSumme wird vom Bund verdoppelt. Je-der Studierende erhält 3.600 Eurojährlich. Bewerbungen für eines derinsgesamt 200 möglichen Stipendienbis zum 30. April 2011 unter www.stu-dienfonds-owl.de

Schwarzhandel mit SeminarplätzenAn der Uni kursiert das Gerücht, dassmit Seminarplätzen gehandelt wird.Der AStA hatte das PAUL-Team infor-miert und die Studierenden aufgeru-fen, sich auf „solche Machenschaften“nicht einzulassen. Während der An-meldephase für Lehrveranstaltungenim Sommersemester kam es zu massi-ven Überbuchungen. Inzwischen wur-de mit Durchsetzung einer Obergrenzevon Anmeldungen reagiert (max. 44Leistungspunkte oder 15 Veranstal-tungen im Lehramt pro Student).

K in Betrieb, neue ParkplätzeDas fünfstöckige Laborgebäude Kgeht zum Semesterbeginn offiziell inBetrieb. Das bisherige Chemiegebäu-de J wird umfassend saniert und zu ei-nem Büro- und Seminargebäude um-gebaut. Die Baumaßnahmen belaufensich auf 21 Millionen Euro (Gebäude Kund J). 300 neue Parkplätze stehenzum neuen Semester zwischen demRail-Cab-Gelände und der HusenerStraße zur Verfügung. Der Fußwegzum Hauptcampus ist nicht länger alsvier bis sechs Minuten.

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NACHRICHTEN

UNI

Fast 8 Prozent der Paderborner Stu-dentinnen und Studenten haben sichan unserer Umfrage beteiligt – ein tol-les und vor allem aussagekräftiges Er-gebnis. Die wichtigsten Resultate sindgrafisch dargestellt. Alle Grafiken gibtes auch als pdf zum Herunterladen un-ter www.upb.de/mitteilung/89302/.Außerdem präsentieren wir eine klei-ne Auswahl von Meinungen aus denoffenen Fragen. Als Reaktion auf Eure Antworten wirdes in den nächsten Newsletter-Ausga-ben schon einige konzeptionelle undredaktionelle Neuerungen geben: Wirwollen informativer werden und Euchmit mehr Nachrichten, Hintergründenund Meinungen versorgen. Außerdemwollen wir dem Blatt auch einen neu-en Namen geben: Wer eine Idee hat,bitte melden. Wir freuen uns auch wei-ter auf Eure Mithilfe in Form von (The-men-) Vorschlägen und Kommentaren:[email protected]

Frauke Döll

„Fühlst Du Dich an der Uni Paderborn gut informiert?“1.200 Studierende sagen ihre Meinung – Die Umfrage-Ergebnisse

Pünktlich zum 10. Jubiläum der

UNI-Nachrichten wollten wir von Ih-

nen wissen, was Sie sich von einem

Newsletter wie diesem und von der

Kommunikation mit der Hochschul-

leitung insgesamt wünschen. Rund

1.200 Studierende haben sich an

der Online-Umfrage beteiligt. Vie-

len Dank für dieses positive Signal.

Es zeigt uns, dass Sie sich für unse-

re Hochschule und einen Dialog mit

uns interessieren. Die Ergebnisse

werden in dieser Sonderausgabe

vorgestellt und sollen die Basis

sein, um unser Tun und Handeln

für Sie transparenter zu machen

und besser über Sie interessieren-

de Themen zu informieren. Als er-

ste Maßnahme wollen wir die UNI-

Nachrichten auf Grundlage Ihrer

Ideen und Vorschläge weiterent-

wickeln.

Kommentar der Hochschulleitung

Maßnahmen zur Verbesserung der Studiensituation sind für Euch die mit Abstand wich-tigsten Informationen (74%). Ganz weit vorne liegen auch die Themen Studienbeiträge(63%), Baumaßnahmen (58%) und Neuigkeiten aus Studium und Lehre (56%). Über dieHälfte der Befragten wünscht sich Beiträge aus dem Campusleben (54%) und Hinweiseauf Veranstaltungen (53%). Am wenigsten interessieren Ergebnisse und Entwicklungenaus der Forschung (30%).

Die meisten von Euch möchten sich über die Uni-Webseiten informieren (57%). Mehr alsein Drittel würde dort auch gerne Video-Botschaften zu bestimmten Themen sehen(36,9%). Angebote wie Flyer, die Uni-Zeitschrift puz und die UNI-Nachrichten schneidenmittelmäßig ab. Den Microblogging-Dienst Twitter haltet Ihr nicht für ein geeignetes Me-dium, um Neuigkeiten aus der Uni zu transportieren (77%).

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für Studierende

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NACHRICHTEN

UNI

„Die Hochschulleitung muss auchmal offen für Vorschläge sein undauf Kritik von Studierenden einge-hen.“

„Blogs, Facebook und Twitter sindhervorragende Mittel für den Dia-log. Warum diese nicht mehr nut-zen?“

„Mehr Informationen, was aktuellan der Universität beschlossenwird. Als Student hat man oft dasGefühl, Informationen über weiter-gehende Baumaßnahmen, Verän-derungen der Lehrsituation... alsLetzter zu erhalten. Teilweise findeich die Uninachrichten für Studen-ten zu oberflächlich, 3 von 4 Seitenerhalten Informationen über in derVergangenheit stattgefundene Fei-erlichkeiten, aber es fehlen diewichtigen Informationen, was inder nahen Zukunft geplant ist!!!!“

„Wenn berichtet wird, dann kurzund knapp. Zahlen, Daten und Fak-ten sind mir wichtiger als nett um-schriebenes Nichtssagen.“

„Studierende sollten häufiger zuWort kommen. Eine Online-Platt-form für einen bidirektionalen Aus-tausch fände ich eine gute Idee.“

„Es sollte mehr über die Arbeit derverschiedenen Gremien informiertwerden und darüber, wie sich dieZuständigkeiten verteilen (z. B.was kann oder darf der Kanzlerentscheiden? Was die Dekane?Welchen Einfluss haben die Fach-schaften etc.). Evtl. ließe sich übereine bessere Information undTransparenz auch mehr Aktivitätbei den Wahlen erzielen.“

„Weniger Text, mehr Fakten. Weni-ger "Wir-sind-so-toll", mehr "Wir-wollen-das-erreichen".“

* Hier werden Einzelmeinungenwiedergegeben.

Satte 82% der Befragten sind grundsätzlich an einer Kommunikation mit der Hochschul-leitung interessiert. Über 80% finden die bisherige Kommunikation aber nicht gut, nichttransparent und zu einseitig. 64% wissen gar nicht, wo sie Informationen finden können.Ein ebenso großer Anteil fühlt sich von den verwendeten Medien nicht angesprochen.

Fast 64% der Befragten kennen die UNI-Nachrichten, der größte Teil von Ihnen über dieUni-Mails (73%). 70% halten einen Newsletter für das passende Format, um Informatio-nen zu vermitteln. 68% interessieren sich für die Inhalte, 54% fühlen sich durch die Mi-schung aus Hochschulpolitik, Campus-Leben und Service gut informiert. Mehr als dieHälfte der Befragten findet aber den Titel (57%) und die Gestaltung (56%) der Uni-Nach-richten nicht ansprechend. Ebenfalls über die Hälfte findet 3 Ausgaben pro Semester, 4 Seiten pro Ausgabe, die Verteilung in der Uni sowie die Platzierung auf den Webseitennicht ausreichend.

O-Töne*

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für Studierende

Veranstaltungskalender

Ausgabe 10/30. März 2011 4

NACHRICHTEN

UNI

Donnerstag, 31. März 201117 Uhr, Auditorium maximumVeranstaltungsreihe „Forum Maschinenbau UniversitätPaderborn“Antrittsvorlesung von Prof. Dr.-Ing. Elmar Moritzer:„Kunststofftechnologie – gestern, heute, morgen“

Samstag, 2. und Sonntag, 3. April 2011Brüderkrankenhaus St. Josef5. Schülerworkshop „Computertomographie und Ma-thematik“

Samstag, 2. April 201120 Uhr, Cafeteria der Kulturwerkstatt, Bahnhofstr. 64,Paderborn7. Paderborner Big Band Meeting

Montag, 4. bis Freitag, 8. April 2011Hannover MesseDie Uni Paderborn ist auch in diesem Jahr wieder mitdrei Forschungseinrichtungen auf der Hannover Messevertreten.

Montag, 4. April 201114 Uhr, Auditorium maximumFestakt zur Eröffnung des neuen Chemie-Laborgebäu-des

Freitag, 8. und Samstag, 9. April 2011Ab 13 Uhr (Freitag) und ab 9.30 Uhr (Samstag), RaumE2.339Die Rolle unbewusster Muster bei der Selbstverwirkli-chung – Öffentliche Fachtagung „Automatismen –Selbst-Technologien“

Samstag, 23. April 201165. Paderborner Osterlauf

ImpressumHerausgeber: Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch

Redaktion: Frauke Döll, Volontärin Referat Presse und Kom-munikation; Tibor Werner Szolnoki (V.i.S.d.P.), Leiter Referat Presse und Kommunikation, Pressesprecher

Auflage: 1.000 Stück, Ausgabe 10 – 30.3.2011, www.upb.de

Den vollständigen Veranstaltungskalender gibt es hier:

www.upb.de

UNI-LeuteIm Gespräch: Elektrotechnikstudent Oliver Wallscheid

Für seine Bache-lorarbeit überElektromobilitäthaben ihn dasBundesministe-rium für Bildungund Forschungund die Fraun-h o f e r - G e s e l l -schaft mit einemStudienpreis inHöhe von 2.000 Euro ausgezeichnet: Der Elektrotechnik-Student Oliver Wallscheid (23) spricht über die Verzah-nung von Forschung und Lehre, über seine eigene unddie Zukunft von Elektroautos in Deutschland.

Für Laien erklärt: Worum geht es in Deiner Arbeit?

In der Industrie, in Schiffen und Zügen sind Elektromoto-ren in Deutschland schon seit mehr als einem Jahrhun-dert etabliert. In Autos aber haben sie sich noch nichtdurchgesetzt. In meiner Arbeit geht es darum, diese An-triebstechnik zu optimieren. Dazu habe ich eine Rege-lung aufgebaut, die dem Motor sagt, wie er sich, z. B. beiunterschiedlichen Geschwindigkeiten, verhalten soll.

Das geht weit über die Reproduktion eines Forschungs-standes hinaus. Sind Forschung und Lehre für Dichtrennbar?

Ich wollte nicht nur den State of the Art wiedergeben,sondern etwas entwickeln. Das ist in den technischenDisziplinen auch, spätestens bei der Abschlussarbeit,üblich. Die Lehrstühle hier fördern industrie- und for-schungsrelevante Projektarbeiten. Eine Trennung istnicht erfolgsversprechend – nicht für Studenten undnicht für Unternehmen, die Absolventen suchen.

Hat sich für Dich schon eine berufliche Perspektive mitder Arbeit ergeben?

Autos haben mich schon immer interessiert und dasThema hat Zukunft. Deutschland hat geschlafen, wasElektromobilität betrifft. Angebot und Nachfrage müs-sen hier erst noch zueinander finden. Aber wir müssennachziehen. Für einen Auto-Hersteller oder -Zulieferer zuarbeiten, könnte ich mir also gut vorstellen.

Du hast eine Leidenschaft für Autos. Würdest Du Um-weltfreundlichkeit dem Fahrspaß vorziehen?

Das sind keine Gegensätze. Mit entsprechendem Klein-geld würde ich den Tesla Roadster fahren – ein amerika-nischer Sportwagen mit Elektroantrieb. Der hat allenKomfort, den man sich vorstellen kann und hängt in Sa-chen Beschleunigung jeden Benziner ab. Leider sindElektroautos im Moment noch sehr teuer. Da ist auchgünstigeres Tanken kein Argument. Und ökologischersind sie erst dann, wenn wir bei der Stromgewinnungmehr regenerative Energien nutzen.

Interview: Frauke Döll

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: Döl

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