unter Mitwirkung von V. Frodl Gatterer A., Junkes J., ,Spektren der seltenen Erden Atlas der...

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Book reviews Book reviews GATTERER. A. und JUNI(ES, J. unter Mitwirkung van V. FRODL; Spektren der seltenen Erden (Atlas cler Restlinien, II. Band). Citt& de1 Vatican0 : dpecola Vaticana 1945. Schon die crate, &ussere Bekanntschaft mit den beiden Fossen B&den (41 x 30 cm) dieaes Werkes ist eine Freude. Einband und Papier, Druck und Satzspiegel, die .-\nordnunp der Tafeln und die’ fIoch- planzkopien der Spektren, alles ist ein schanes und angemessenes Kleid fiir den wissenschaftlichen Inhelt. - Das \\‘erk behahdelt die Spektren der seltenen Erden La 57 bis Cp (Lu) 71, dazu noch die der Elemente Sr 21, T 39, Zr 40 und Th 90 im Spektrnlgebiet \-on 7600 his 22GO A. Damit lirgt zum ersten- ma1 einheitliches und unter sich vergleichbares Mate&l iiber die optisrhen Spektren aller seltencn Erden vor, wobei zugleich alle friiheren Einzelarbeiten auf diesem Gebiet kritisch \-crwertet worden sind. Dieses Material ist niedergelegt in der grossen \~ellenl&ngentabelle des Texthandes umd in den 45 Tafeln des zweiten Bandes, Originalabziigen (30 x 40 cm gross) van VergrBsserungen. auf denen dir Bogen- und Funkenspektren ailer 18 Elemente in drei Belirhtungsstufen mit einer Dispersion \‘on etwa 1 his 2 A/mm dargestellt sind. (Die Gesamtliinge des vergriisserten Spektrums hetrlgt et.wa 380 cm.) Auf den Tafeln sind alle stgrkeren Linien beschriftet, an jedes Spektrum srhliesst sich ein Eisenspektrum unmittelbar an, so dass man fiir jecle Linie leipht die \Vellenl&nge feststellen kann. Die Wiedergabe ist so gut, das es sich manchmal lohnt, tine Lupe zu Hilfe zu nehmen, urn die feineren Einzelheiten noch zu erkennen. Das \I’ellenlbngrnlerzeichnis ist nach den Elementen geordnet, cs ent- hiilt 41605 Linien, van denen fast 10000 van den Verfassern selbpt und meist erstmalig gemessen warden. Aufgenommen wurden nur Linien, die such auf den Spektrogrammen zu trkennen waren, ihre Intensi- tBten wurden an Hand der Aufnahmen nach suhjektirer Schiitzung in eine zehnntufige Skala eingeordnet. Bei jeder \VellenlLnge ist angegeben, welrher Autor sie gemessen hat. - Die Spektren wurden mit Mehr- Prismen-Spektrographen van den Firmen Halls, Sfcinlreil und Zeiss aufgenommen. Th und Zr wvurden als metallische Elektroden oerwendet, fiir alle anderen Elemente wurden salzsauro LGsungen der Oxyde hergestellt und auf spektralreine Kohlen gebracht. Zur Anrepung diente ein Gleichstrombogen van 3 bis 4 amp und ein stromstarker ungesteuerter Funke ohne Sribstinduktion. Der Test bringt zu jedem einzelnen Element 1. die Literatur, 2. die Beschreibung des Spektrums in seinen wosentlichen Ziigen, 3. eine Tabelle ausgewahlter .balysenlinien (die lose auf Karton gedruckt such den Tafeln noch einmal beigelegt sind), 4. Bemerkungen iiber auftretende Fremdlinien und 5. einen kritischen Vergleich mit anderen Autoren. Bei diesen kritischen Vergleichen werden alle vnstimmip- keiten in den Wellenl&ngen- und Intens,it&tsangaben und in der Zuordnung van Linien zu einem bestimm- ten Element meist an Hand van Tabellen besprochen. - In den einleitenden allgemeinen Abschnitten werden Plan und Ausfiihrung des Werkes in allen Einzelheiten dargelegt. Man erfahrt elles Kotwendige iibor die Reinheit der Priiparate, die Aufnahmetechnik, die Ausmessung und Identifizierung der Linien. Nur ein kleinerer Wunsch iet dem Referenten unerfbllt geblieben: eide eingehendere Beschreibung der ungesteuerten Funkenentladung. Aber daa ist.\ftir den Zweck des Ganzen nicht weaentlich. Diese “Spektren der seltenen Erden” sind wirklich ein Musterbeispiel fiir Aeissige und sorgfiiltige Arbeit beim Sammeln und Ordnen wissenschaftlichen Materials und sicher bedeutsam fiir die physikalische Forschunp und fiir die spektrochemische Analyse. Aber das Werk ist mehr als.eine wertvolle Materialsammlung. In jedem Sat& im bedachtsamen Abwhgen, im offenen Hinweis auf versteckte Mtingel Bussert sic-h dir, pamijnliche Art der Verfasser, wie ss sonst bei s&hen FVerken selten zu spiiren ist. Denkt man dann noch daran, dm diese Arbeit in den Kriegsjahren entstanden ist, in der let&en Phase sogar beim nahen Dormer der Kanonen, so kann man sich neben aller Dankbarkeit gegeniiber den Verfassern einea leisen Geftils des Neides schwer erwehren. KAISER GA~ERER, A. und JUNKES, J.; Spektren van 30 chemischen Elementen (Atlas der Restlinien, I. Band). 2. Auflage. CittQ de1 Vatitasno: Specola Vaticana 1947. Das vorher besprochene Werk “Spektren der seltenen Erden” ist der zweite Teil dieses 1937 in eRter Auflage erschienenen Atlanten, der jetzt in zweiter verbesserter Auflage \-orliegt. Die buchterhni- sche Ausstattung entspricht der des Tafelbandes der Spektren der seltenen Erden. Das \Verk ent.hBlt auf 28 Tafeln (Hochglanzabztigen van Vergrhaserungen) die Spektren van Ag, Al. As, Au, B, Ba. Bi. C, Ca, Cd, Co. Cr. Cu. Mg. Mn, MO, Ni. P. Pb, Pt, Rb, Sb, Si. Sn. Sr. Ti, TI. V, \V, Zn; die Bogenspekt.rrll van 3000 A bis 2200 A, die Funkenspektren van 4000 A his 2200 A. Die Anlage der Tafeln ist dieselhe wie beim II. Band, allerdings ist die lineare Dispersion auf den Tafeln im Mittel nur etwa helb so grow. Beschriftet sind nur die stiirkeren Linien und nur diese sind in da.9 ~~ellenlLngenverzei~hnis des Text- t&s aufgenommen worden. Die meisten Elemente sind als Srlbstelektroden verdampft und angerept worden. nur wo das nicht miiglich war. wurde spektralreine Kohle als Trhgerelektrode verwendet. - Eine ousftirliche Tabelle unterrichtet iiber Herkunft, Form und Reinheit der Proben sowie iiber die Linien van Verunreinigungen. die in den Spektren der Tafeln zu erkennen sind. KAISER 176

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Book reviews GATTERER. A. und JUNI(ES, J. unter Mitwirkung van V. FRODL; Spektren der seltenen Erden (Atlas cler Restlinien, II. Band). Citt& de1 Vatican0 : dpecola Vaticana 1945.

Schon die crate, &ussere Bekanntschaft mit den beiden Fossen B&den (41 x 30 cm) dieaes Werkes ist eine Freude. Einband und Papier, Druck und Satzspiegel, die .-\nordnunp der Tafeln und die’ fIoch- planzkopien der Spektren, alles ist ein schanes und angemessenes Kleid fiir den wissenschaftlichen Inhelt. - Das \\‘erk behahdelt die Spektren der seltenen Erden La 57 bis Cp (Lu) 71, dazu noch die der Elemente Sr 21, T 39, Zr 40 und Th 90 im Spektrnlgebiet \-on 7600 his 22GO A. Damit lirgt zum ersten- ma1 einheitliches und unter sich vergleichbares Mate&l iiber die optisrhen Spektren aller seltencn

Erden vor, wobei zugleich alle friiheren Einzelarbeiten auf diesem Gebiet kritisch \-crwertet worden sind. Dieses Material ist niedergelegt in der grossen \~ellenl&ngentabelle des Texthandes umd in den 45 Tafeln des zweiten Bandes, Originalabziigen (30 x 40 cm gross) van VergrBsserungen. auf denen dir Bogen- und Funkenspektren ailer 18 Elemente in drei Belirhtungsstufen mit einer Dispersion \‘on etwa 1 his 2 A/mm dargestellt sind. (Die Gesamtliinge des vergriisserten Spektrums hetrlgt et.wa

380 cm.) Auf den Tafeln sind alle stgrkeren Linien beschriftet, an jedes Spektrum srhliesst sich ein Eisenspektrum unmittelbar an, so dass man fiir jecle Linie leipht die \Vellenl&nge feststellen kann. Die Wiedergabe ist so gut, das es sich manchmal lohnt, tine Lupe zu Hilfe zu nehmen, urn die feineren Einzelheiten noch zu erkennen. Das \I’ellenlbngrnlerzeichnis ist nach den Elementen geordnet, cs ent- hiilt 41605 Linien, van denen fast 10000 van den Verfassern selbpt und meist erstmalig gemessen warden. Aufgenommen wurden nur Linien, die such auf den Spektrogrammen zu trkennen waren, ihre Intensi- tBten wurden an Hand der Aufnahmen nach suhjektirer Schiitzung in eine zehnntufige Skala eingeordnet. Bei jeder \VellenlLnge ist angegeben, welrher Autor sie gemessen hat. - Die Spektren wurden mit Mehr-

Prismen-Spektrographen van den Firmen Halls, Sfcinlreil und Zeiss aufgenommen. Th und Zr wvurden als metallische Elektroden oerwendet, fiir alle anderen Elemente wurden salzsauro LGsungen der Oxyde hergestellt und auf spektralreine Kohlen gebracht. Zur Anrepung diente ein Gleichstrombogen van 3 bis 4 amp und ein stromstarker ungesteuerter Funke ohne Sribstinduktion.

Der Test bringt zu jedem einzelnen Element 1. die Literatur, 2. die Beschreibung des Spektrums

in seinen wosentlichen Ziigen, 3. eine Tabelle ausgewahlter .balysenlinien (die lose auf Karton gedruckt such den Tafeln noch einmal beigelegt sind), 4. Bemerkungen iiber auftretende Fremdlinien und 5. einen kritischen Vergleich mit anderen Autoren. Bei diesen kritischen Vergleichen werden alle vnstimmip- keiten in den Wellenl&ngen- und Intens,it&tsangaben und in der Zuordnung van Linien zu einem bestimm- ten Element meist an Hand van Tabellen besprochen. - In den einleitenden allgemeinen Abschnitten

werden Plan und Ausfiihrung des Werkes in allen Einzelheiten dargelegt. Man erfahrt elles Kotwendige iibor die Reinheit der Priiparate, die Aufnahmetechnik, die Ausmessung und Identifizierung der Linien. Nur ein kleinerer Wunsch iet dem Referenten unerfbllt geblieben: eide eingehendere Beschreibung der ungesteuerten Funkenentladung. Aber daa ist.\ftir den Zweck des Ganzen nicht weaentlich. Diese

“Spektren der seltenen Erden” sind wirklich ein Musterbeispiel fiir Aeissige und sorgfiiltige Arbeit beim Sammeln und Ordnen wissenschaftlichen Materials und sicher bedeutsam fiir die physikalische Forschunp und fiir die spektrochemische Analyse. Aber das Werk ist mehr als.eine wertvolle Materialsammlung. In jedem Sat& im bedachtsamen Abwhgen, im offenen Hinweis auf versteckte Mtingel Bussert sic-h dir, pamijnliche Art der Verfasser, wie ss sonst bei s&hen FVerken selten zu spiiren ist. Denkt man dann noch daran, dm diese Arbeit in den Kriegsjahren entstanden ist, in der let&en Phase sogar beim nahen

Dormer der Kanonen, so kann man sich neben aller Dankbarkeit gegeniiber den Verfassern einea leisen Geftils des Neides schwer erwehren. KAISER

GA~ERER, A. und JUNKES, J.; Spektren van 30 chemischen Elementen (Atlas der Restlinien, I. Band). 2. Auflage. CittQ de1 Vatitasno: Specola Vaticana 1947.

Das vorher besprochene Werk “Spektren der seltenen Erden” ist der zweite Teil dieses 1937 in eRter Auflage erschienenen Atlanten, der jetzt in zweiter verbesserter Auflage \-orliegt. Die buchterhni- sche Ausstattung entspricht der des Tafelbandes der Spektren der seltenen Erden. Das \Verk ent.hBlt auf 28 Tafeln (Hochglanzabztigen van Vergrhaserungen) die Spektren van Ag, Al. As, Au, B, Ba. Bi.

C, Ca, Cd, Co. Cr. Cu. Mg. Mn, MO, Ni. P. Pb, Pt, Rb, Sb, Si. Sn. Sr. Ti, TI. V, \V, Zn; die Bogenspekt.rrll van 3000 A bis 2200 A, die Funkenspektren van 4000 A his 2200 A. Die Anlage der Tafeln ist dieselhe wie beim II. Band, allerdings ist die lineare Dispersion auf den Tafeln im Mittel nur etwa helb so grow. Beschriftet sind nur die stiirkeren Linien und nur diese sind in da.9 ~~ellenlLngenverzei~hnis des Text- t&s aufgenommen worden. Die meisten Elemente sind als Srlbstelektroden verdampft und angerept worden. nur wo das nicht miiglich war. wurde spektralreine Kohle als Trhgerelektrode verwendet. - Eine ousftirliche Tabelle unterrichtet iiber Herkunft, Form und Reinheit der Proben sowie iiber die Linien

van Verunreinigungen. die in den Spektren der Tafeln zu erkennen sind. KAISER

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