Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe...

16
Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Transcript of Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe...

Page 1: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV)

Adobe PhotoshopKurs 2, Version CS5

Kursleiter: Serge PaulusUnterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Page 2: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

2

FarbeDefinition:Farbe ist „diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinen-den Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbe-wegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann.“ (Definition nach DIN 5033)

Die Wortbedeutungen von Farbe im übertragenen Sinne ist:

1. ein visueller Sinneseindruck (Farbigkeit)

2. Qualitätsunterschied dieses Sinneseindrucks

3. Farbbezeichnung steht für Qualität und Quantität dieser Wahrnehmung und Klassen von farblichen Eindrücken (Farbnamen)

4. Lichtfarbe, die Beschreibung der Strahlung von Leuchten, Strahlern

5. Körperfarbe, der visuelle (Farb-)Eindruck, der unter dem Einfluss der Lichtfarbe von einem Körper ausgeht

6. Farbmittel, im Sinne von „Färbemittel“ und bezeichnet vorwiegend Stoffe für farbliche Veränderung, die eine Körperfarbe verursachen (Pigmente, Farbstoffe und Färbelösungen, sowie im weiteren Sinne färbende Anstrichmittel)

Alle Wortbedeutungen sind auch beim Arbeiten mit Farbe am Computer relevant. Damit man aber mit Farbe am Computer arbeiten kann, ist es nötig, Farbe numerisch beschreiben zu können (sei es bei der Lichterzeugung am Monitor oder beim Druck von Farben auf Papier).

Internationale BeleuchtungskommissionDie Internationale Beleuchtungskommission (IBK) beziehungsweise frz. Commission Inter-nationale de l‘Éclairage (CIE) oder engl. International Commission on Illumination ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation mit dem Ziel der internationalen Kooperation und des Informationsaustausches in allen Belangen der Wissenschaft und der Kunst der Beleuchtung.

Schon 1931 präsentierte die IBK ein Verfahren, wie man Farbe numerisch beschreiben kann: Das XYZ-System. Ziel war es, eine Relation zwischen der menschlichen Farbwahrnehmung (Farbe) und den physikalischen Ursachen des Farbreizes (Farbvalenz) herzustellen. Es erfasst die Gesamtheit wahrnehmbarer Farben.

Page 3: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Das XYZ-Farbsystem

3

Obwohl dieses System heute kaum mehr Verwendung findet, ist es die Grundlage für alle nach-folgenden Modelle.

Das XYZ-FarbsystemDrei genormte Filterfunktionen X, Y und Z beschreiben die Intensität der wahrgenomme-nen Strahlung. Die drei Grundwerte X, Y und Z werden als Tristimulus bezeichnet. In dieser Bedeutung sind es drei Anteile der definierten normierten Grundfarben. Jede Farbe lässt sich mit einem solchen Zahlentripel kennzeichnen. Entsprechend ist für das CIE-Normsystem die Bezeichnung Tristimulus-System üblich. Die 1931 gemessenen Kurven heißen auch Tristimuluskur-ven. Ein Smaragdgrün beispielsweise hat danach die Tristimuluswerte {X,Y,Z} = {22,7;39,1;31,0}.

Die Normfarbtafel (Yyx-System)Um den vom Betrachter wahrgenommenen dreidimensionalen Farbraum übersichtlicher (nach Farbart) darstellen zu können, wurde die zweidimensionale CIE-Normfarbtafel entwickelt. Dabei wurden die Werte X, Y und Z jeweils normiert nach den folgenden Gleichungen:

x=X/(X+Y+Z), y=Y/(X+Y+Z) und z=Z/(X+Y+Z)=1-x-y

z kann man also aus den Werten x und y ableiten. Zusätzlich muss aber dann eine Helligkeitskompo-nente in das System einfliessen. Dies wird durch Y aus dem XYZ-System ermöglicht, da Y in etwa dem Hellig-keitsempfinden des menschlichen Auges entspricht. Wenn man jetzt y gegen x aufträgt (und die Hellig-keit erst mal ignoriert) erhält man das sogenannte Hufeisendiagramm.

Die Gesamtheit möglicher Farben (ohne Beachtung der Hell-Dunkel-Varianten) werden durch die das Hufeisen umgrenzende Spektralfarblinie (spektral reine Farben) sowie die untere Purpurlinie eingefasst. Die dritte Dimension, die auf der Normfarbtafel nicht dargestellt wird, enthält die Helligkeitskomponente, die alle Helligkeiten zwischen Weiß und Schwarz enthalten kann.

Page 4: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

4

Aufgrund der Übersichtlichkeit wird diese Farbtafel noch immer verwendet, obwohl das System nicht perzeptiv(1) arbeitet.

Geräteabhängige und geräteunhängige FarbsystemeDie vorigen Systeme haben jeweils eine Beschreibung des vom Auge sichtbaren Farbbereiches geliefert (geräteunabhängig). Bei der Erzeugung und dem Druck von Farben erkennt man schnell, dass viele Geräte aufgrund diverser physikalischer Grenzen der Farberzeugung nicht den ganzen Bereich abdecken können. Ein Monitor beispielsweise erzeugt seine Farben aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Farben, die außerhalb der drei Farben liegen, können von dem Monitor nicht dargestellt werden. Beim Drucker gilt das Gleiche, die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz sowie die Papierfarbe begrenzen die möglichen Farben des Drucksystems.

Basierend auf der Weise, wie diese Geräte Farbe darstellen, müssen diese ein angepasstes Farb-system nutzen, das ihren Grundfarben entspricht. Für Monitore und Fernsehgeräte beispiels-weise wird das RGB-System verwendet, Drucker brauchen das CMYK-System.

Neben dem XYZ und dem Yyx-System als geräteunabhängiges System gibt es noch eine Weiter-entwicklung des Yyx, das eine perzeptive Darstellung ermöglicht: Das Lab-System.

Im Videobereich werden oft noch andere Systeme verwendet, wie beispielsweise Yuv.

LabDas Lab-System ist ein geräteunabhängiges System. Die Parameter wurden aus dem Yyx-System abgeleitet, wobei die einzelnen Parameter so umgerechnet werden, dass das Lab-System perzeptiv arbeiten kann.

1. L steht für Lightness / Helligkeit. L ist aber unterschiedlich zu Y

2. a steht für die Differenz von Rot und Grün

3. b steht für die Differenz von Gelb und Blau

a und b bezeichnet man auch als chromatische Parameter. Je nach Definition können a und b Werte zwischen -150 und +150 haben. Im Computer werden sie jedoch je nach Bittiefe mit einem Wertbereich von mindestens -128 bis +128 (bei 8 Bit) abgebildet.

(1) ein definierter Abstand im Diagramm entspricht nicht einem entsprechenden Farbunterschied.

Man kann leicht erkennen, dass in der Mitte des Diagramms ein größerer Farbunterschied auf einen

definierten Abstand abgebildet wird als z.B. in oberen grünen Bereich.

Page 5: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

RGB

5

RGBDas RGB-System basiert auf der Mischung von 3 Grundfarben: Rot, Grün und Blau. Es basiert auf der additiven Farbmischung, d.h. die Mischung aller Farben erhöht (addiert) deren Intensität bis hin zu Weiß. Die Abwesenheit von Farbe ergibt Schwarz.

Das System wird daher vor allem bei Geräten genutzt, die eine Farbdarstellung per Lichtemis-sion erzeugen. Typische Geräte sind Monitore, Fernseher, Beamer etc.

RGB ist normalerweise ein geräteabhängiges System, da jedes Gerät andere Eigenschaften der Lichtemission besitzt (und selbst im Laufe seiner Anwendung die Eigenschaften verändert). Man spricht hier von einem Farbraum eines Gerätes, dieser Farbraum beschreibt in einem Referenz-system (meist CIE-Lab), welche Farben ein Gerät darstellen kann und welche nicht.

CMYKDas CMYK-System basiert ebenfalls auf der Grundlage der Mischung von 3 Grundfarben, den Farben Cyan, Magenta und Gelb (Yellow). Da hier meist mit realen Farben (sprich, Pig-mente, Tinten etc.) gearbeitet wird, deren Mischung zu immer dunkleren Farben tendiert, spricht man von einem subtraktiven System.

Das CMY-System reagiert jedoch nicht ideal. Die Mischung der Farben Cyan, Magenta und Gelb zu je 100% sollte Schwarz ergeben, dies ist meist mit realen Farben aber nicht zu erreichen (es wird meist ein dunkles schmutziges Grau oder Grün), deshalb muss das System ergänzt werden durch eine Kontrastfarbe (Key), hier wird zu 99,9% Schwarz verwendet, womit das System dann auch ein Reinschwarz erreichen kann.

Weiß wird erreicht, in dem keine Farbe aufgetragen wird (0% Cyan, 0% Magenta, 0% Yellow, 0% Key), die Farbe Weiß hängt demnach vom Untergrund ab, auf das die Farbe aufgetragen wird. Nimmt man beispielsweise ein gelbliches Papier, so kann das Gesamtsystem niemals ein Reinweiß darstellen.

Schwarz kann in diesem System auf 2 verschiedene Arten gemischt werden. Man unterscheidet ein Reinschwarz (je 0% C,M,Y, 100% K) und ein Buntschwarz (je 100% C,M,Y und K, Es gibt hier aber unterschiedliche Mischungen je nach Color Managment-System). Die Umgebung der Farbe Schwarz bestimmt meist, ob eine Bunt- oder ein

Page 6: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

6

Reinschwarz verwendet wird. Bei Text auf Papier wird meist ein Reinschwarz genutzt, während bei Bildern und Fotos Buntschwarz gemischt wird.

Das System findet überall da Anwendung, wo reale Farbe verwendet wird, beispielsweise bei Druckern (Laser, Tintenstrahl), oder einfach auch nur beim Malen mit Farben. Je nach Farbe wird auch hier für jedes Gerät ein eigenes CMYK-System notwendig, CMYK ist immer geräteabhängig.

HSBDas HSB Modell ist eine Abwandlung des RGB-Modells, in dem aber keine Grundfarben als Basis dienen, sondern auf drei Parameter basiert, die den Farbton (H = Hue, Farbe auf einem defi-nierten Farbenrad), die Sättigung (S = Saturation) und die Helligkeit (B = Brightness) der Farbe beschreiben. Der Farbton wird durch eine Gradangabe auf dem Farbenkreis angegeben, wobei 0° Rot ist.

Ein Vorteil dieses Systems ist, dass es recht einfach ist, eine Farbe in die Komplementärfarbe umzurechnen. Man addiert/subtrahiert einfach 180° zum Farbton. Die Helligkeit in diesem Modell (Brightness) ist nicht identisch zur Helligkeit im Lab-Modell (L= Lightness).

FarbmanagementMit Farbmanagement (engl. color management) soll erreicht werden, dass eine Vorlage, die mit einem beliebigen Eingabege-rät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird.

Beispielsweise soll ein Monitor (Ausgabe) die Farben der Fotos einer Digitalkamera (Eingabe) möglichst so anzeigen, wie die Kamera die Farben aufgenommen hat. Die Aufgabe eines Farbma-nagementsystems (engl. CMS, color management system) besteht darin, geräteabhängige Farbbeschreibungen anhand eines Geräte-profils in einen geräteunabhängigen Austausch-Farbraum (eng. Profile Connection Space, PCS) und auch wieder aus diesem heraus zu konvertieren. Dadurch wird erreicht, dass jedes Gerät in einem Farbmanagementsystem die Farben annähernd gleich darstellt. Ein einfaches Beispiel ist der Ausdruck von farbigen Dokumenten, die mit einem Farbmanagementsystem auf dem Monitor und auf dem Ausdruck annähernd identisch aussehen. Als Geräteprofil kommen in der Regel ICC-Profile zum Einsatz. Die beteiligten Farbräume sind häufig RGB (Digitalkameras und Monitore), CIELab (geräteunabhängiger Farbraum) und CMYK (Drucker). Der CIELab-Farbraum dient in diesem Fall als Bindeglied zwischen den anderen Farbräumen (PCS).

Page 7: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Farbmanagement

7

Die „Übersetzung“ der Farbdaten eines Gerätes in den Profile Connection Space und von dort aus in einen anderen gerätespezifischen Farbraum wird vom CMS mit Hilfe von Farbprofilen durchgeführt. Das Standard-Format für Farbprofile wurde vom ICC (engl. International Color Consortium) entwickelt und in der ISO-Norm 15076 international standardisiert. Jedes an der Konvertierung beteiligte Gerät (Monitor, Digitalkamera, Scanner, etc.) braucht sein eigenes Profil. Es enthält Übersetzungstabellen, anhand derer die Konvertierung der Farbdaten vom bzw. in den PCS erfolgt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Profil immer nur für einen bestimmten Zustand des betreffenden Geräts gilt, wird also zum Beispiel die Papiersorte von einem weißen auf ein gelbliches Papier gewechselt, so führen dieselben CMYK-Werte zu abwei-chenden Farben. Ähnliches gilt für Monitore, wenn zum Beispiel am Helligkeitsregler gedreht wird.

Ein ICC-Profil entsteht, indem man die Ergebnisse eines realen Gerätes mit den geräteneutralen Werten z.B. des Lab-Farbraumes (Modell der sichtbaren Farben) in Bezug setzt. Zur Erstellung bspw. eines Scannerprofils benutzt man eine Vorlage mit vielen kleinen unterschiedlichen Farbfeldern und vermisst diese mit einem Spektralphotometer, um die Lab-Werte zu erhalten. Der Scanner liest diese Vorlage ein und kombiniert „Ist“-Lab- und „Ist“-RGB-Werte (Unterschied zu Sollwerten). Wie in einem Wörterbuch werden die vom zu profilierenden Gerät erstellten Farbwerte den vom Spektralphotometer gemessenen Werten gegenübergestellt. Somit kann der gerätespezifische Farbraum mit einem geräteunabhängigen Farbraum (z.B. Lab) verknüpft werden. Dadurch können die Farbwerte des Gerätes, in diesem Beispiel also des Scanners, in Lab umgerechnet werden und eine definierte RGB-Farbe wie bspw. (R=0, B=0, G=255) kann nun farbverbindlich wiedergegeben werden.

Das Umrechnen zwischen zwei Profilen geht meist nicht verlustfrei, da unterschiedliche Profile sich nicht komplett überlagern. In der folgenden Grafik sieht man beispielsweise einen RGB-Farbraum und einen CMYK-Farbraum im Yyx-Referenzfarbraum. RGB kann beispielsweise mehr Grün darstellen, CMYK dafür mehr Cyan oder Magenta. Im Optimalfall sollte man beim Erzeugen eines Dokumentes darauf achten, dass sich die Farben innerhalb des überlappenden Bereiches befinden, damit eine Umrechnung ohne Farbveränderung möglich ist. Dies ist aber nicht immer durchführbar, da eine Digitalkamera fast immer im Grünbereich mehr Farben liefert, als der Drucker im CMYK ausgeben kann. Somit müssen Verfahren genutzt werden, die je nach Anwen-dung unterschiedlich umrechnen. Man unterscheidet zwischen relativen Methoden, die alle Farben relativ zueinander umrechnen, dabei werden eventuell Farbwerte verändert, ihre relati-ven Abstände zueinander werden aber erhalten, und absoluten Methoden (Sättigung erhalten), die nur die Farben verändern, die außerhalb des Überlappungsbereiches liegen, dafür aber die Sättigung der Farben erhält und sich um ihren relativen Abstand zueinander nicht kümmert. Letztere Methode ist vor allem für Grafiken interessant, wo es um möglichst brillante Farbdar-stellung geht, während die relativen Methoden (relativ, perzeptiv etc.) eher für Fotos und Bilder genutzt werden, wo die Veränderung des relativen Abstandes zu sichtbaren Veränderungen des

Page 8: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

8

Gesamteindrucks des Bildes führt (man halte sich im Gedächtnis, dass der Mensch sehr gut relative Farbab-stände sehen kann, während die absoluten Farbwerte eher schwieriger einzuschätzen sind).

Farben und Farbveränderung in PhotoshopFarben im ComputerIn Photoshop können Bilder in verschiedenen Farb-systemen angelegt und auch umgewandelt werden.

Intern rechnet Photoshop jedoch in dem Referenzfarbraum CIE-Lab.

Die Bilder werden in dem Farbsystem gespeichert, in denen sie angelegt wurden. Ein RGB-Bild wird demnach als RGB-Werte in die Datei geschrieben (meist zusammen mit dem Gerätepro-fi l oder einem Referenzprofi l). Relevant ist hier allerdings, mit wie vielen Bits eine Grundfarbe gespeichert wird. Je höher die Anzahl der Bits/Grundfarbe, desto mehr Abstufungen einer Farbe sind vorhanden (sie müssen nicht unbedingt dargestellt werden können). Standardmäßig wird in 8bit/Farbe gearbeitet, d.h. pro Grundfarbe stehen 256 Abstufungen zur Verfügung. Insgesamt ergibt sich dadurch eine Maximalanzahl an Farben, die pro Bild gespeichert werden können. Bei RGB mit 8bit/Grundfarbe sind somit 256*256*256=16777216 Farben möglich. Bei CMYK mit 8bit/Farbe sind es insgesamt 4294967296 Farben(2). Für besondere Anwendungen stehen auch Modi mit 16bit/Farbe und 32bit/Farbe zur Verfügung, diese kommen meist zur Anwendung, wenn der Helligkeits-unterschied bzw. der Dynamikumfang in einem Bild sehr hoch ist. Typi-sche Anwendung ist hier beispielsweise die HDR-Fotografi e (High Dynamic Range). Durch ihren hohen Dynamikumfang in den Farben (sehr viele diff erenzierte helle Farben und genausoviele diff erenzierte Tiefen) würden diese in 8bit/Farbe nicht genügend Farbumfang haben, was zu Bänderbildung führen kann.

(2) Hier allerdings kommen Einschränkungen des CMYK in der Praxis dazu, die die Farbanzahl illusorisch werden lässt. Ein Drucker beispielsweise kann meist nur 100% Farbe oder gar keine Farbe drucken, real sind wir hier in einem 1bit System, was nur eine Farbenanzahl von 9 Farben hat. Da dies bei weitem nicht für eine Fotodarstellung reicht, muss der Drucker mit höherer Aufl ösung ein Raster drucken, das die Farbunterschiede simuliert. Selbst wenn in Photoshop also mit 8Bit/Farbe gearbeitet wird, heißt das noch lange nicht, dass man diese auch ausgeben kann.

Page 9: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Farbmanagement in Photoshop

9

Neben oben genannten Farbmodi Lab, RGB und CMYK kennt Photoshop auch einen reinen Graustufenmodus (nur eine Grundfarbe Schwarz, Darstellung von Weiss nach Schwarz mit Graubereich dazwischen) für beispielsweise S/W-Fotos, einen Bitmap-Modus (nur die beiden Farben Schwarz und Weiss, keine Graubereiche) und einen Modus mit Indizierten Farben (auf 256 Farben beschränkt, die 256 Farben werden als RGB in einer Indextabelle oder „Farbtöpfen“ gespeichert, jeder Bildpunkt referenziert auf einen Indexeintrag in der Farbtabelle). Der Mehr-kanalmodus ist üblicherweise ein CMYK, der um weitere Grundfarben oder Schmuckfarben ergänzt werden kann. Als Schmuckfarbe kommt meist eine „Corporate Identitiy“-Farbe (Magenta bei der Telekom, Pantone 280c bei der Universität Tübingen) zum Einsatz. Hier kann beispiels-weise auch mit dem Pantone Hexachrome System gearbeitet werden, das als zusätzliche Grund-farben zum CMYK noch ein Orange (Pantone Hexachrome Orange) und ein Grün (Pantone Hexachrome Green) hinzufügt, um einen größeren Farbraum als CMYK verwenden zu können.

Farbmanagement in PhotoshopPhotoshop bietet intern die Möglichkeit, mit Farbmanagement zu arbeiten, vorausgesetzt dass jedes Gerät, das im Zusammenhang mit Photoshop verwendet wird, profiliert wurde(3). In diesem Fall kann Photoshop die Farbdarstellung der Geräte aufeinander anpassen, so dass die Eingabefarbe und die Ausgabefarbe (mehr oder weniger) identisch ist. Über das Dialogfeld Farbeinstellungen lässt sich einstellen, wie Photoshop mit Profilen umgeht. Dabei wird hier allerdings nur festgelegt, welche Referenzfarbräume für RGB, CMYK und Graustufen verwendet werden sollen und damit auch, welche Farbräume in den Bilddateien eingelagert werden sollen, nicht aber die Farbprofile der eigenen Geräte. Die Umrechnung der Referenzfarbräume in die gerätespezifischen Farbräume bei der Darstellung des Bildes wird bei aktiviertem Farbmanage-ment automatisch durchgeführt und bedarf der Unterstützung des Betriebssystems, sprich: dem Monitor und dem Drucker muss ein korrektes Farbprofil zugeordnet sein. Unter MacOS X kann in den Systemeinstellungen / Monitore dem Monitor ein Farbprofil zugeordnet werden, unter Windows unter den Darstellungsoptionen / Monitor.

Für verschiedene Anwendungen in der Bildverarbeitung haben sich unterschiedliche Aus-tauschprofile bewärt, die in den Standardeinstellungen von Photoshop zu finden sind. Bei-spielsweise werden für den Austausch von RGB-Bildern die Profile sRGB und AdobeRGB gerne verwendet, für den Druckbereich mit CMYK hat sich das Fogra27-Profil als Standard (in Europa, nicht in den USA oder Asien) durchgesetzt.

(3) Profilieren bedeutet, dem Gerät wurde ein Farbprofil / ICC-Profil zugeordnet, das die Farbfähigkeiten des Gerätes genau beschreibt. In der Praxis bedeutet dies, dass man mit einem Farbmessgerät die Fähigkeiten des Gerätes ausgemessen hat und daraus ein Farbprofil erstellt hat.

Page 10: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

10

Farben ändernIm Prinzip ist das Ändern von Farbe numerisch gesehen kein Problem. Je nach Farbsystem (dies kann durchaus auch ein anderes sein als das, in dem das aktuelle Bild vorliegt), erreicht Photoshop eine Farbveränderung durch einfaches Addieren und Subrahieren von Farbwerten oder Helligkeitswerten. Helligkeits-veränderungen und Kontrastveränderungen sind vom Prinzip her genau gleich wie diskrete Farbveränderungen, diese Fälle werden also hier mit einbezogen.

Ein paar Beispiele: Ein Bild im Lab-Modus wird aufgehellt. Dies erreicht man, in dem man

einen Wert, um den man das Bild aufhellen möchte (hier beispielsweise 20), zu dem Parameter L des Farbsystems addiert. Dies wird für jeden einzelnen Bildpunkt durchgeführt. Also rechnet Photoshop L+20 für jeden Bildpunkt, a und b bleiben gleich.

Ein anderes Bild soll mehr Rot (+10) dazubekommen. Je nach Farbsystem muss man folgende Berechnung pro Bildpunkt machen: Lab: a+10, L und b bleiben gleich, RGB: R+10, G und B bleiben gleich (Im übrigen, möchte man im Lab mehr Grün hinzufügen, muss man von a 10 abziehen, a-10, b und L bleiben gleich). Rot im CMYK mischt sich aus Magenta und Gelb, demnach müssen M+10, Y+10 gerechnet werden, C und K bleiben gleich.

Eine Kontrastverstärkung kommt dadurch zustande, dass Helligkeitswerte in den Höhen erhöht und in den Tiefen abgedunkelt werden. Eine Kontrastabsenkung ist demnach genau das Gegen-teil. Insgesamt wird hier aber selten mit festen Werten gearbeitet, sondern mit Werten relativ zu der Helligkeit des Bildpunktes.

In Photoshop stehen eine Reihe von verschiedenen Methoden zur Verfügung, die eine Verände-rung von Helligkeit und Farbe ermöglichen. Einige ausgewählte Funktionen werden im nachfol-genden etwas genauer betrachtet. Sie befi nden sich im übrigen alle im Menü Bild>Korrekturen.

Farbton / SättigungDas Dialogfeld Farbton/Sättigung (zu fi nden unter Bild>Korrekturen>Farbton/Sättigung) ermöglicht es, einige Bildkorrekturberechnungen anhand des HSB-Modells auf das gerade aktive Bild durchzuführen. Dabei kann es sowohl über den ganzen Farbtonbereich (0°≤H≤360°) arbeiten, als auch nur einen begrenzten Farbtonbereich (in unserem Bildbeispiel zwischen 105°

Page 11: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Selektive Farbkorrektur

11

und 135°) zu verändern. Der Farbtonbereich kann über das obere Menü ausgewählt werden, dabei stehen Voreinstellungen für die meisten Grundfarben zur Verfügung. Man kann diese allerdings auch manuell defi nieren, in dem man die Schieberegler im Farbenbereich unten mit der Maus nach Belieben verschiebt. Sowohl für die obere als auch die untere Grenze des Farb-bereiches stehen zwei Schieberegler zur Verfügung, wobei die inneren Regler den Farbbereich bestimmen, die äußeren eine Art Toleranzbereich defi nieren, in denen die Farbtonkorrektur nicht vollständig ausgeführt werden, sondern nur teilweise angepasst werden. Dies ist notwen-dig, da sonst beim Korrigieren scharfe Kanten entstehen, die eine realistische Farbkorrektur stören würden.

Die Schieberegler für den Farbton, die Helligkeit und die Sättigung können sowohl in den posi-tiven als auch in den negativen Bereich geschoben werden, so kann man das Farbenrad entwe-der nach rechts oder nach links rotieren lassen, bzw. die Helligkeit und Sättigung erhöhen oder erniedrigen.

Selektive FarbkorrekturDie Selektive Farbkorrektur ermöglicht eine Korrektur der Farben im CMYK-System. Wie in Farbton/Sättigung kann auch hier ein Farbbe-reich ausgewählt werden, der allerdings nicht manuell anpassbar ist. Zu der ausgewählten Farbe kann man jetzt die Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz hinzumischen oder abziehen.

Voraussetzung zum erfolgreichen Einsatz dieser Korrektur ist die Vorstellung, wie man Farben im CMYK-System mischt. Möchte man beispiels-weise von den Rottönen etwas Rot entfernen, so muss man wissen, dass Rot im CMYK eine Mischung aus Magenta und Gelb ist. Man muss also in dem Dialogfeld die Schieberegler von Magenta und Gelb in den negativen Bereich ziehen.

Das Dialogfeld kann mit zwei verschiedenen Methoden arbeiten: eine relative Methode und eine absolute Methode. Während die relative Methode geeignet ist, Farbstiche oder leichte Kor-rekturen durchzuführen, ermöglichst es die absolute Methode, direkt die Werte der Bildpunkte zu manipulieren, was eine sehr starke Farbveränderung verursacht.

Page 12: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

12

Farbe ersetzenDas Dialogfeld „Farbe ersetzen“ ermöglicht es, eine Farbe auszuwählen und diese durch eine andere Farbe zu ersetzen. Die Farbauswahl kann auf verschiedene Weise erzeugt werden: Entweder man sucht die Farbe im Farbwähler von Photoshop (mit der Maus auf das obere Farbfeld im Dialogfeld klicken) oder man wählt die Farbe direkt im Bild über die Pipetten des Dialogfeldes. Die Toleranz bestimmt dabei, wie viele Nachbarfarben mit einbezogen werden, die Toleranzeinstellung funktioniert hier genau so wie die Toleranz des Zauberstabes (aller-

dings kann sie auch nach der Auswahl noch verändert werden).

Es stehen drei Pipetten zur Verfügung, eine zum Auswählen einer Farbe (die vorige Wahl wird dabei aufgehoben), eine zum Hinzufügen von Farbe zu der schon ausgewählten (dabei kann man mehr als nur eine Farbe verändern, allerdings immer nur relativ zueinander), und eine, um einen Farbbereich wieder aus der Farbwahl zu entfernen. Ziel der Auswahl ist es natürlich, möglichst genau die Farbe zu treff en, die man im Bild ersetzen möchte. Welche Farbbereiche ausgewählt wurden, zeigt eine kleine Bildvorschau im Dialogfeld, Weiß bedeutet in dem Zusam-menhang einen ausgewählten Bereich, Schwarz zeigt Bereiche, die nicht verändert werden.

Die eigentliche Ersetzung der Farbe kann man im unteren Bereich des Dialogfeldes durchfüh-ren, hier wieder basierend auf dem HSB-Modell. Alternativ steht auch hier die Möglichkeit off en,

direkt auf das Farbfeld zu klicken, um eine Farbe per Farbwäh-ler auszusuchen.

TonwertkorrekturDie Tonwertkorrektur ist keine Farbkorrektur im engeren Sinne. Sie dient hauptsächlich zum Optimieren der Tonwerte (Tiefen, Lichter und Mitteltöne) eines Bildes, kann aber auch zu Farb-veränderungen genutzt werden, in dem eine Tonwertkorrektur nur über einen einzelnen oder mehrere Kanäle durchgeführt wird.

Das Dialogfeld zeigt zur Bewertung des Tonwertumfangs des Bildes ein Histogramm, das die Verteilung der Helligkeiten im Bild darstellt. Rechts des Diagramms sind dabei die Lichter (weiß und helle Tonwerte), links die Tiefen (Schwarz und dunkle Tonwerte). In der Mitte befi nden sich der Mittelgrauwert, der

Page 13: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Gradationskurven

13

50% Helligkeit darstellt. Durch Verschieben der einzelnen Schieberegler für den Weißpunkt und Schwarzpunkt setzt man den Wert für Weiß und Schwarz neu.

Im obigen Beispiel zeigt ein Bild eine Helligkeitsverteilung, die so gut wie keine dunklen Berei-che enthält (zwischen 0 / Schwarzpunkt und dem Mittelgrau gibt es keine Bildpunkte), die meisten Bildpunkte befi nden sich zwischen 90 und 255 (Mittelgrau bis Weiß). Durch Verschieben des Schwarz-punktes nach rechts werden alle Bildpunkte, die links von dem Schieberegler liegen zu Schwarz, während die rechts davon abgedunkelt werden. Beim Verschieben des Weißpunktes passiert genau das Gegenteil, die Bildpunkte rechts werden zu Weiß, die links davon werden aufgehellt. Durch Verschieben des Grauwertschiebers kann man das Bild ebenfalls aufhellen (in Richtung Schwarzpunkt schie-ben, es werden mehr Bildpunkte zu den Lichtern ver-schoben) oder abdunkeln (in Richtung Weißpunkt, mehr Bildpunkte werden in Richtung Schwarz verschoben).

Da man dies für jeden Kanal des Bildes einzeln einstellen kann, sind hiermit auch Farbverän-derungen möglich, allerdings beschränkt sich die Anwendung auf leichte Farbkorrekturen, wie beispielsweise Farbstiche korrigieren oder ähnliches. Hierfür sind vor allem die drei Pipet-ten nützlich: Die weiße Pipette defi niert den Weißpunkt des Bildes (man klickt mit der Pipette auf den Bildpunkt, der weiß sein soll), die schwarze Pipette den Schwarzpunkt, und die graue Pipette den Mittelgraupunkt. Besonders letztere ist sehr geeignet, um ein Farbstich in einem Bild automatisch zu korrigieren, in dem man an eine Stelle des Bildes klickt, die eigentlich grau sein soll. Photoshop setzt dann automatisch die Tonwerte für die Farbkanäle so, dass die Farbe grau wird.

GradationskurvenMit dem Befehl Gradationskurven können Sie über ein Dialogfeld den gesamten Tonwertbereich eines Bildes anpassen. Auf der X-Achse des Diagramms werden die ursprünglichen Helligkeits-werte der Pixel, die sogenannten Eingabewerte, dargestellt. Auf der Y-Achse werden die neuen Farbwerte, die Ausgabewerte, angezeigt. Über die Kurve wird jedem Eingabewert über eine einfache Projektion ein neuer Ausgabewert zugeordnet. Die Form dieser Kurve kann vollständig frei defi niert werden, was sehr große Änderungen am Bild ermöglicht.

Standardmäßig wird eine Diagonale angezeigt. Diese Diagonale weist jedem Eingabewert genau den gleichen Ausgabewert zu, so dass das Bild unverändert bleibt. Durch Umformen der Kurve ändert sich auch die Projektion, somit wird auch das Bild verändert.

Page 14: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

14

Die Kurve selbst kann entweder per Hand in das Diagramm eingezeichnet werden (die Schalt-fl äche mit dem Zeichenstift) oder aber mittels Kontrollpunkte im Verlauf gesteuert werden (Schaltfl äche mit der Vektorkurve). Kontroll-punkte setzt man einfach mit der Maus, man klickt an eine beliebige Stelle der Kurve und schiebt sie aus der Diagonale heraus, dies gene-riert einen Kontrollpunkt, durch den die Kurve jetzt läuft. Der Kontrollpunkt kann auch nach-träglich verschoben werden, auch löschen kann man sie (man schiebt den Kontrollpunkt einfach aus dem Diagramm heraus, dabei springt die Kurve wieder in die Diagonale zurück, alternativ mit STRG anklicken).

In dem Beispiel wurde ein Kontrollpunkt an dem Eingabewert 128 auf einen Ausgabewert von 90 gesetzt. Jeder Bildpunkt mit der Hellig-

keit 128 wird demnach auf die Helligkeit 90 reduziert. Die Kurve selbst verbiegt sich durch den Kontrollpunkt unter die Diagonale, die anderen Bildpunkte werden damit auch abgedunkelt. Nur der Anfangspunkt und Endpunkt der Kurve bleiben auf der Diagonale. Diese können auch verschoben werden, dann arbeitet die Gradationskurve wie die Tonwertkorrektur.

Wie bei der Tonwertkorrektur auch kann man in dem Dialogfeld für jeden Kanal einzeln eine Gradationskurve defi nieren. Damit verändert man die Zusammensetzung der Grundfarben bei einem Bildpunkt und erreicht dadurch eine Farbveränderung/korrektur. Die Pipetten arbeiten ebenfalls wie in der Tonwertkorrektur, sie passen hier jedoch die Gradationskurven für jeden Kanal automatisch an.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Kurvenformen kann man in den Gradationskurven alles von nur leichten Helligkeits- und Kontrastveränderungen bis hin zu komplettem Umfärben oder Umlagern der Farben im Bild erreichen. Die Kurve kann auch invertiert werden (sprich: Anfangs-punkt liegt bei Eingabe 0, Ausgabe 255, Endpunkt bei Eingabe 255, Ausgabe 0), was der Erstel-lung eines Negatives entspricht.

Page 15: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Farbkorrektur über Einstellungsebenen

15

Farbkorrektur über EinstellungsebenenEine Einstellungsebene wirkt wie ein Filter auf die darunter liegenden Ebenen. Darüberliegende Ebenen werden nicht verändert. Dabei bieten Einstellungsebenen einige weitere Vorteile, welche die korrelierenden Korrekturfunktionen nicht haben. Neben der Tatsache, dass die Einstellungsebene auf alle darunter liegenden Ebenen wirkt und die Korrekturfunktion nur auf die gerade aktivierte Ebene, bieten Einstellungsebenen zusätzlich eine Transparenz sowie die Anwendung einer Ebenenmaske (Siehe „Arbeiten mit Ebenen“). Damit lässt sich die Korrektur genauer kontrollieren. Einstellungs-ebenen merken sich außerdem die Parameter und können durch Doppelklick auf die Vorschau auch wieder abgefragt und verändert werden.

Farbkorrekturen über Einstellungsebenen können über zwei Wege durchgeführt werden: Entweder in der Ebenenpalette mit einem Klick auf das Symbol „Neue Füll- und Einstellungsebene erstellen“ oder einfacher mithilfe der Palette Korrekturen. In der Palette Kor-rekturen sind alle möglichen Korrekturmöglichkeiten über Symbole dargestellt, sodass diese schnell und einfach durchgeführt werden können. Dabei gleicht das Bedienfeld dem der oben vorgestellten Dialogfelder.

Farbkorrektur über FüllebenenEine Füllebene ist im Prinzip eine Einstellungsebene, die mit einer Farbe (oder Verlauf/Muster) gefüllt wird. Dabei überdeckt die Farbe im Ebenenfüllmodus „Normal“ die darunterliegenden Ebenen. Durch verändern des Ebenenfüllmodus und der Deckkraft kann man nun bestimmen, wie stark die Farbe der Füllebene die darunter liegende Ebene beeinfl usst oder einfärbt.

Das Verfahren der Korrektur mit einer Füllebene ist recht gut geeignet, um einen Farbstich aus einem Bild zu entfernen. Mit der Pipette (mit großem Aufnahmebereich) nimmt man eine Farbe auf und legt dann eine neue Füllebene „Farbfl äche“ an. Im jetzt erscheinenden Farbwahldialog bestimmt man von der aktuellen Farbe die Komplementärfarbe (H +180 in HSB). Nach Bestätigung erhält man eine vollkommen deckende Füllebene, nun muss man nur noch den Ebenenfüllmodus auf eine geeignete Methode setzen (Ineinanderkopieren beispielsweise) und mit der Deckkraft die Inten-sität der Korrektur bestimmen.

Page 16: Unterlagen Kurs II Farben CS5 - · PDF fileZentrum für Datenverarbeitung (ZDV) Adobe Photoshop Kurs 2, Version CS5 Kursleiter: Serge Paulus Unterlagen Version 2,2 vom 14. März 2011

Adobe Photoshop Kurs 2

16

Eine Alternativmethode zu der Füllebene besteht darin, die aktu-elle Ebene zu duplizieren, dann per Filter > Weichzeichnungsfi lter > Durchschnitt berechnen die Ebene auf eine Farbe setzen, diese Umkehren (Bild > Korrekturen> Umkehren) und dann den Ebenen-füllmodus und die Deckkraft passend einstellen.