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Unternehmensgruppe SELTMANN WEIDEN

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Unternehmensgruppe SELTMANN WEIDEN

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DIE

IDEE

SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST

Mit Beginn des 2. Weltkrieges traten auch in Volkstedt erhebliche wirtschaftliche

Einschränkungen auf. Zunehmend griff die Manufaktur auf ältere Modelle zurück. Die

schöpferische Periode der »WERKSTÄTTEN« kam zum Erliegen.

Ein Bombenangriff im April 1945, der auch die Fabrik schwer traf, und die Rückgabe von

Modellen an die Künstler dezimierte deren Bestand.

Der künstlerisch sehr wertvolle Fundus der SCHWARZBURGER

WERKSTÄTTEN geriet in den folgenden Jahren nahezu in

Vergessenheit. Dies änderte sich, als nach der Wende

die AELTESTE VOLKSTEDTER PORZELLANMANUFAKTUR

mit der Kunstabteilung SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN

FÜR PORZELLANKUNST durch die Königlich privilegierte

Porzellanfabrik Tettau (gegr. 1794) übernommen wurde.

SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST

Im Jahr 1901 schloß sich die altehrwürdige

AELTESTE VOLKSTEDTER PORZELLANMANUFAKTUR

(gegr. 1762) den UNTERWEISSBACHER WERKSTÄTTEN

FÜR PORZELLANKUNST (gegr. 1882) als Zweigbetrieb

an. In dieses Unternehmen wurden im Jahr 1908 der Keramiker Max Adolf Pfeiffer

und der Kaufmann Dr. Edmund Troester als Geschäftsleitung eingesetzt.

Direktor Pfeiffer wählte aus den etwa 200 Arbeitern der Porzellanfabrik ein gutes Dutzend

herausragender Kunsthandwerker aus und schuf mit diesen eine eigenständige Kunstabteilung,

die am 16. Februar 1909 als SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST

ins Handelsregister eingetragen wurde.

Für Max Adolf Pfeiffer war die Gestaltung von Porzellan »...eine sehr ernsthafte Sache, eine

Lebensaufgabe, wie sie größer und schöner nicht zu denken ist...«. Seine Idee, zeittypische Kunst-

werke in Porzellan zu erschaffen, spiegelte die neuen Bewegungen der Kunstwissenschaften wider.

Ziele des Werkbundes – Ästhetik und Gebrauchsfähigkeit des kunsthandwerklichen Erzeugnisses mit

industrieller Produktion zu verbinden, finden sich ebenso in den Werken, wie auch die Grundsätze

der Klarheit und Zweckmäßigkeit des in Weimar 1919 gegründeten Bauhauses.

Kati Zorn

Walter A. Kirchner

Katrin Himmelreich

Hay Mansvelders

Uta Koloczek NEU

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Viele Gespräche mit Direktoren von Kunsthochschulen und Museen und

begeisterten Sammlern haben die historische Bedeutung der Exponate aus den

SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN für die europäische Kunstgeschichte

erkennen lassen.

Die Pläne von damals, von den begehrtesten Stücken aus der Geschichte

der »WERKSTÄTTEN« teilweise limitierte Neuauflagen herzustellen, sind

mittlerweile höchst erfolgreich in die Tat umgesetzt worden.

Die einzigartigen, künstlerisch anspruchsvollen Porzellanplastiken

mit dem »schnürenden Fuchs« fanden in den Fachmedien und

auf internationalen Kunst- und Antiquitätenmessen wieder

große Beachtung als herausragende Zeugen porzelliner

Handwerkskunst.

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Von Anfang an hatte Max Adolf Pfeiffer es verstanden, aus der großen Flut zumeist unbekannter

Künstler diejenigen auszuwählen und zu fördern, welche später zu großen Bildhauern des

zwanzigsten Jahrhunderts werden sollten.

Seine ersten Entdeckungen waren Ernst Barlach, Max Esser, Gerhard Marcks,

Richard Scheibe und Paul Scheurich. Daneben auch Thüringer Künstler wie

Hugo Meisel, Gustav Oppel, Arthur Storch und Otto Thiem.

Pfeiffer selbst experimentierte gemeinsam mit Josef Vinecky vor allem mit Farben

und Glasuren auf Vasen oder Dosen. Eine besondere Stellung nimmt der von

Otto Thiem in den Jahren 1910 bis 1912 geschaffene Schwarzburger Jagdtafel-

schmuck ein. Dieser zeigt den Fürsten Günther, seine Gattin und die erlauchte

Hof- und Jagdgesellschaft lebensecht in verschiedenen Gruppen oder als

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festliche Tafel im Kaisersaal in Schwarzburg.

Max Adolf Pfeiffer schied im April 1913 in Unterweißbach aus und

wechselte in Erwartung größerer Möglichkeiten nach Meißen über.

Gerhard Marcks

Ernst Barlach

Paul Scheurich

Otto Thiem

Hugo Meisel

Arthur Storch

Mitte der zwanziger Jahre siedelten die SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN

mitsamt ihrer Modelle und Formen nach Volkstedt um. Unter der Direktion

von Dr. Edmund Troester wurde das Programm weiter ausgebaut und Modelleure

der AELTESTE VOLKSTEDTER PORZELLANMANUFAKTUR arbeiteten

gleichermaßen für die SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN.

Es finden sich nun unter anderem Figuren der Bildhauer Karl Himmelstoß,

Dorothea Moldenhauer, Mauritius Pfeiffer, Claire Volkhardt, Carl Fuchs,

Wolfgang Schwarzkopff, Dorothea Charol, nach wie vor von Etha Richter,

Martha Schlameus, Otto Thiem, Wilhelm Neuhäuser, usw. im Angebot.

Die beiden Thüringer Storch und Meisel gingen in die Geschichte ein, mit der

Ausgestaltung des »Porzellanpalais« anlässlich der Frühjahrsmesse 1921 in

Leipzig. Als Dekoration schufen sie einzigartige, ungewöhnlich große

phantastische Tierfiguren, deren Auflage sehr gering war und die heute

deshalb von Sammlern auf der ganzen Welt gesucht werden.

Nahezu 150 verschiedene Künstler waren in der Zeit von 1909 bis 1949 in den

SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST mit ihren Entwürfen

vertreten und schufen über 1900 verschiedene Modelle.

Etliche dieser Neuschöpfungen erfuhren ihre Würdigung in zahlreichen nationalen

und internationalen Ausstellungen, wo sie nicht selten mit Preisen und Medaillen

prämiert wurden. Viele Stücke finden sich nur mehr im musealen Besitz.

Ein großer Teil der Porzellane blieb weiß oder wurde nur sehr sparsam bemalt.

Pfeiffer beabsichtigte durch eine gezielte, zurückhaltende Bemalung das

leuchtende Weiß des Scherbens noch zu steigern.

Bis auf wenige Stücke waren alle Ausformungen der SCHWARZBURGER

WERKSTÄTTEN FÜR PORZELLANKUNST mit der Signatur oder dem Monogramm

ihrer künstlerischen Urheber und dem Zeichen der »WERKSTÄTTEN«,

dem eingeprägten schnürenden Fuchs, versehen. Neben der Modell-

Nummer erhalten die Neuausformungen nach 1937 zusätzlich die Marke

AELTESTE VOLKSTEDTER PORZELLANMANUFAKTUR und sind bis heute

in deren Sortiment integriert.

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