Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1...

8
This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1] Cyclopeptidartige Verbindungen aus Salzen von Nikotinoylaminosäureamiden Investigations of Quaternary Pyridinium Salts, XVII [1] Cyclopeptide-like Substances from Salts of the Amides of Nicotinoylamino Acids Wolf-H. Gündel Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Freiburg, Albertstraße 21, D-7800 Freiburg Z. Naturforsch. 40b, 305-312 (1985); eingegangen am 26. September 1984 Pyridinium Salts, Insertion Reaction, Cyclopeptides The amides of nicotinoylamino acids were prepared and alkylated to the quaternary salts lf—n. The a-amino acid moiety in 1 is S configurated. The salts 1 cyclise under the influence of base to give the cyclopeptide-like substances 4, 5 and 7, with seven- or fourteen (sixteen, eighteen-) membered rings, respectively. Carboxamidgruppen lagern sich unter dem Ein- fluß von Base an quartäre Pyridinium-Salze (1) an, wobei die lipophilen Produkte 2—5 mit 1.4-Dihydro- pyridinstruktur gebildet werden: Aus quartären Ni- kotinamid-Salzen (z.B. la) entstehen so Cyclotetra- kondensate (2) [2, 3] und aus Pyridinium-Salzen mit Cyan- oder Benzoylrest in 3-Stellung (lb, c) bildet sich durch Addition des Carboxamids der Verbin- dungstyp 3 [4]. Die quartären Salze von Nikotinoyl- aminosäureamiden (z.B. ld, e) liefern, je nach Sub- stitutionsgrad an der 3-Pyridylcarboxamidgruppe, 7- oder 14-gliedrige Ringe (4 a, 5 a) [1]. In dieser Arbeit soll über weitere cyclopeptidartige Verbindungen der Typen 4 und 5 berichtet werden, sowie über die Darstellung ähnlicher Verbindungen mit 6-, 16- oder 18-gliedrigen Ringen (6, 7). Die Darstellung der für diese Untersuchungen be- nötigten Ausgangs-Salze erfolgte für lf—k in den Reaktionsschritten: Acylierung der a-Aminosäure- ester mit Nikotinsäurechlorid, Umsetzung des Niko- tinoylaminosäureesters mit Ammoniak zum Amid und Quaternierung dieses Amids mit Benzylbromid. Alle a-Aminosäuren, bis auf Phenylglycin, wurden in der L-Form eingesetzt. Wie überprüft, racemisie- ren die L-Aminosäureester bei der Umsetzung mit Ammoniak zum Amid nicht unter den gewählten Be- dingungen. Auch die Synthese der ß- Alanin- und y- Aminobuttersäurederivate (Im, n) erfolgte nach diesem Schema. Um im quartären Salz des Nikoti- noylglutamins die endständige Carboxamidgruppe für einen Ringschluß ausnutzen zu können, mußte 0340 - 5087/85/0200- 0305/$ 01.00/0 die Carbonsäure maskiert werden, beispielsweise als tert-Butylamid, wobei die Raumerfüllung der tert- Butylgruppe in der Cyclisierungsreaktion eine Anla- gerung über diese Amidgruppe verhindern sollte. Zur Darstellung von 11 wurde N-Carbobenzoxyglut- amin nach der gemischten Anhydrid-Methode zum terf-Butylamid umgesetzt und nach Abspalten der Schutzgruppe erfolgte Acylierung und Quaternie- rung analog dem beschriebenen Schema. Bei der Präparation von lk aus dem Nikotinoyl-(L)-methio- ninamid und Benzylbromid übertraf die S-Alkylie- rung die Quaternierung bei weitem, und das erhal- tene Produktgemisch war nur mühsam zu trennen. Das enantiomerenreine Salz lk konnte dann in gu- ten Ausbeuten durch Umsetzung der quaternierten Nikotinsäure mit Methioninamid unter Zusatz von N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid erhalten werden. Alle literaturneuen Zwischenstufen, die Ester und Amide der Nikotinoylaminosäuren und die quartä- ren Salze 1 wurden durch die Werte der Elementar- analyse, sowie durch 'H-NMR- und IR-Spektren in ihrer Konstitution gesichert. Zur Darstellung der Cyclisierungsprodukte 4, 5 und 7 wird jeweils das quartäre Salz 1 in ca. 5 N Natronlauge gelöst und die sich dabei bildende Pseudobase mit Methylenchlorid extrahiert [5, 6]. Nach Austausch des Lösungsmittels reagiert die Pseudobase dann in Acetonitril in bis zu 90-proz. Ausbeute zum Ringschlußprodukt. Die Reinigung von 4, 5 und 7 gelingt durch Chromatographie an Cellulose mit Methylenchlorid als Elutionsmittel. Obwohl ein elektronenziehender Substituent in 3- Stellung fehlt, läßt sich lo zu 6 cycliseren, allerdings ist die Stabilität geringer als die von 4.

Transcript of Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1...

Page 1: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1] Cyclopeptidartige Verbindungen aus Salzen von Nikotinoylaminosäureamiden Investigations of Quaternary Pyridinium Salts, XVII [1] Cyclopeptide-like Substances from Salts of the Amides of Nicotinoylamino Acids

Wolf-H. Gündel Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Freiburg, Albertstraße 21, D-7800 Freiburg

Z. Naturforsch. 40b, 305-312 (1985); eingegangen am 26. September 1984

Pyridinium Salts, Insertion Reaction, Cyclopeptides

The amides of nicotinoylamino acids were prepared and alkylated to the quaternary salts lf—n. The a-amino acid moiety in 1 is S configurated. The salts 1 cyclise under the influence of base to give the cyclopeptide-like substances 4, 5 and 7, with seven- or fourteen (sixteen, eighteen-) membered rings, respectively.

Carboxamidgruppen lagern sich unter dem Ein-fluß von Base an quartäre Pyridinium-Salze (1) an, wobei die lipophilen Produkte 2—5 mit 1.4-Dihydro-pyridinstruktur gebildet werden: Aus quartären Ni-kotinamid-Salzen (z.B. l a ) entstehen so Cyclotetra-kondensate (2) [2, 3] und aus Pyridinium-Salzen mit Cyan- oder Benzoylrest in 3-Stellung ( lb , c) bildet sich durch Addition des Carboxamids der Verbin-dungstyp 3 [4]. Die quartären Salze von Nikotinoyl-aminosäureamiden (z.B. l d , e) liefern, je nach Sub-stitutionsgrad an der 3-Pyridylcarboxamidgruppe, 7-oder 14-gliedrige Ringe (4 a, 5 a) [1]. In dieser Arbeit soll über weitere cyclopeptidartige Verbindungen der Typen 4 und 5 berichtet werden, sowie über die Darstellung ähnlicher Verbindungen mit 6-, 16- oder 18-gliedrigen Ringen (6, 7).

Die Darstellung der für diese Untersuchungen be-nötigten Ausgangs-Salze erfolgte für lf—k in den Reaktionsschritten: Acylierung der a-Aminosäure-ester mit Nikotinsäurechlorid, Umsetzung des Niko-tinoylaminosäureesters mit Ammoniak zum Amid und Quaternierung dieses Amids mit Benzylbromid. Alle a-Aminosäuren, bis auf Phenylglycin, wurden in der L-Form eingesetzt. Wie überprüft, racemisie-ren die L-Aminosäureester bei der Umsetzung mit Ammoniak zum Amid nicht unter den gewählten Be-dingungen. Auch die Synthese der ß- Alanin- und y-Aminobuttersäurederivate (Im, n) erfolgte nach diesem Schema. Um im quartären Salz des Nikoti-noylglutamins die endständige Carboxamidgruppe für einen Ringschluß ausnutzen zu können, mußte

0340 - 5087/85/0200- 0305/$ 01.00/0

die Carbonsäure maskiert werden, beispielsweise als tert-Butylamid, wobei die Raumerfüllung der tert-Butylgruppe in der Cyclisierungsreaktion eine Anla-gerung über diese Amidgruppe verhindern sollte. Zur Darstellung von 11 wurde N-Carbobenzoxyglut-amin nach der gemischten Anhydrid-Methode zum terf-Butylamid umgesetzt und nach Abspalten der Schutzgruppe erfolgte Acylierung und Quaternie-rung analog dem beschriebenen Schema. Bei der Präparation von l k aus dem Nikotinoyl-(L)-methio-ninamid und Benzylbromid übertraf die S-Alkylie-rung die Quaternierung bei weitem, und das erhal-tene Produktgemisch war nur mühsam zu trennen. Das enantiomerenreine Salz l k konnte dann in gu-ten Ausbeuten durch Umsetzung der quaternierten Nikotinsäure mit Methioninamid unter Zusatz von N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid erhalten werden. Alle literaturneuen Zwischenstufen, die Ester und Amide der Nikotinoylaminosäuren und die quartä-ren Salze 1 wurden durch die Werte der Elementar-analyse, sowie durch 'H-NMR- und IR-Spektren in ihrer Konstitution gesichert.

Zur Darstellung der Cyclisierungsprodukte 4, 5 und 7 wird jeweils das quartäre Salz 1 in ca. 5 N Natronlauge gelöst und die sich dabei bildende Pseudobase mit Methylenchlorid extrahiert [5, 6]. Nach Austausch des Lösungsmittels reagiert die Pseudobase dann in Acetonitril in bis zu 90-proz. Ausbeute zum Ringschlußprodukt. Die Reinigung von 4, 5 und 7 gelingt durch Chromatographie an Cellulose mit Methylenchlorid als Elutionsmittel. Obwohl ein elektronenziehender Substituent in 3-Stellung fehlt, läßt sich l o zu 6 cycliseren, allerdings ist die Stabilität geringer als die von 4.

Page 2: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

306 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

II®) CH2

1a-n C6H3CI2

1 o

1a ör I CH2-C6H5 _

2

1 d-k VN I CHj CgHj

1 b, c

•HJN-C-C6H5

[ B a s e ]

0, o R 2 ^ \ V

0 -N' I CHJ-C6H5

4c

I CH rc6H5

4a, b

-N-I CHJ'CGHE

HN-C-C6H5

,R

-N-I CHj-CgHj

CH2 C6H5

N

1 o °tL- 1 l-n

CHj CgHjC 6

CSH5 CHjBr o d e r C6H5 CHjI

y Br® (I®) CHj-CJHJ 1

CH2-C6H5

N,

r 0 HN

^

R ° L

-N-I CH2 C6H5

« °n C^N-CH-C-OC,H5 I I , 2 5

+ NH3

-CJHJOH

0 0 II

,. CXN-CH-C-NH ' R' R?

10

1 R 5 R

CONH 2 CN CO—Cf iHs

a C H 2 - C 6 H 5 b CH3 c C H , - C H , - S C H 3

d CO - NCH 3 - CH2 - CONH 2 d C H 2 - c6H4-- O - C H 2 - C 6 H 5

e CO - NH(CH 2C 6H 5 ) - CONH 2 f C O - N H - C H ( C H 2 O H ) - C O N H 2 7 X g CO - NH - CH(CH 2 C 6 H 4 - O - CH2C6H5) - CONH 2 h C O - N H - C H ( C H 3 ) - C O N H 2 a CH2

i CO - N - CH2 - C H O H - CH 2 - CH - CONH 2 b C H 2 - CH 2

j CO - NCH 3 - CHC 6H 5 - CONH 2 c CH(CONHC[CH 3 ] 3 )CH 2

k CO - N H - CH(CH 2 CH 2 SCH 3 ) - CONH 2 9, 10 1 CO - N H - CH(CONHC[CH 3 ] 3 ) - C H 2 - CH 2 - CONH 2 8, 9, 10 R1 R2

m C O - N H - C H 2 - C H 2 - C O N H 2 n CO - NH - CH2 - C H 2 - CH 2 - C O N H 2 a H CH3

o C H 2 - C H 2 - C Ö N H 2 b H C H . O H p C O O H c H C H 2 - C H 2 - S C H 3

d H CH2C6H4—O — CH2C6H5

3a CN e CH 3 C6H5

b C O - C 6 H 5 f C H , - - C H O H - C H 2

4a R1 = CH3 , R2 = H b R1 — CH3 , R ' — C6H5

In allen Fällen bestätigen die Werte der Elemen-taranalyse und osmometrischen Molmassenbestim-mung, sowie die 'H-NMR-, UV- und IR-Spektren die Konstitution der Cyclisierungsprodukte: Aus dem jeweils einbandigen UV-Spektrum von 4—7 mit Amax = ca. 330 nm läßt sich auf ein 1.4-Dihydroniko-tinamidgerüst schließen, dessen um ca. 20 nm kür-zerwellige Absorption durch den elektronenziehen-den Substituenten in 4-Stellung verursacht wird und

nicht durch eine Verdrillung von 1.4-Dihydropyri-dinring und Carboxamidgruppe. Ähnliche Anlage-rungsprodukte (z.B. 2, 3) mit gesicherter 1.4-Dihy-dronikotinamidstruktur absorbieren ebenfalls bis zu 20 nm kürzerwellig [2, 6, 8] und haben, wie sich z .B. für 2 aus der Röntgenstrukturanalyse ergab, eine planare Anordnung von Carboxamidgruppe und Di-hydropyridinring [9]. Auch in 4, 5 und 7 können sich diese beiden Strukturelemente fast planar einstellen.

Page 3: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

307 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

Das 'H-NMR-Spektrum jeder Verbindung 4—7 beweist die Verknüpfung des 4-C des Dihydropyri-dinringes mit der Carboxamidgruppe auf Grund der Kopplung der entsprechenden Protonen. Ein Ver-gleich der IR- und 'H-NMR-Spektren von 5 und 7 mit 2 läßt auch für die neuen Beispiele von 5 und 7 die Z-Konfiguration aller Carboxamidgruppen er-kennen und macht vier intramolekulare Wasserstoff-brücken wahrscheinlich, die dann folgende Anord-nung hätten: Vom Nikotinoyl-CO über den Amino-säurebaustein zum Aminosäure-Carboxamid-NH, in 5 ein siebengliedriges Ringsystem, entsprechend den aus Peptiden bekannten y-Schleifen [10], und vom Aminosäure-CO über die Dihydropyridyleinheit zum Nikotinamid-NH, ein achtgliedriger Ring, wie in 2. Diese vier Wasserstoffbrücken dürften den ent-scheidenden Beitrag zur Stabilisierung von 5 und 7 liefern.

Das bei Einsatz der enantiomerenreinen Salze 1 isolierte Produkt (4 c oder 5) ist sowohl bei der intra-als auch intermolekularen Reaktion zu den 7- oder 14-Ringen kein Diastereomerengemisch: Die Konfi-guration am a-C des Aminosäurebausteins induziert offenbar die Konfiguration am 4-C der Dihydropyri-dineinheit. Unter der Voraussetzung, daß Dihydro-pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die L-Aminosäure enthalten ist, wäre die R-Konfiguration am 4-C der Dihydropyridinein-heit die günstigste Anordnung in 4 und 5. Diese Aus-sage ist nur für die 7- und 14-Ringsysteme gültig, nicht aber für die weniger gespannten 16- und 18-gliedrigen Ringe (7).

Ob bei der Cyclisierung in intramolekularer Reak-tion der 7- oder durch Dimerisierung der 14-(16-, 18-)-Ring gebildet wird, könnte auch von der Konfigura-tion der Nikotinoylamidgruppe abhängen: In allen Salzen le—h, k—n ist die 3-Pyridylcarboxamid-gruppe Z-konfiguriert und es entstehen bei der Cy-clisierung nur die Dimeren mit 14-(16-, oder 18-)-gliedrigem Ring unter Erhalt der Z-Konfiguration (frYzns-Lactamstruktur). Vier intramolekulare Was-serstoffbrücken können so die Dimeren stabilisieren. Ein Siebenring wäre nur mit der energetisch ungün-stigeren m-Lactamstruktur für beide Carboxamid-gruppen und ohne Stabilisierung durch intramoleku-lare Wasserstoffbrücken möglich. Das Salz l d mit dem Sarkosinamidteil liegt, wie aus dem 'H-NMR-Spektrum ersichtlich ist, als E-/Z-Isomerengemisch im Verhältnis 1:1 vor. Unter den Bedingungen der Darstellung von 4a findet eine Isomerisierung statt,

wie die ca. 90-proz. Ausbeute an 4a beweist. Ein aus der Z-Form gebildetes Dimeres, analog 5, wurde nicht gefunden, vermutlich ist ein Dimeres in diesem Fall zu instabil, da jene zwei Wasserstoffbrücken nicht möglich sind, die zum Zusammenhalt der bei-den Hälften im Dimeren beitragen. Auch die Konfi-guration der tert-Amidgruppe steuert keine Präfe-renz zu Gunsten des Dimeren bei. Dies entspricht Beobachtungen an synthetischen, cyclischen Tetra-peptiden mit Sarkosinbaustein, in denen die CON(CH3)-Gruppe in eis- und frans-Konfiguration möglich ist [11]. Entsprechendes gilt auch für die Sal-ze I i , j und die aus ihnen dargestellten Cyclisie-rungsprodukte.

Bei Umsatz von 1 mit stärkerer Base, wie z.B. Alkoholat, und bei höherer Reaktionstemperatur, erfolgt aus der Stufe der Pseudobase Ringöffnung und Umlagerung zu 11, eine bereits beschriebene Reaktionsfolge [12].

o II o

R ^ V C > - C H 2 - C - N H 2 [Alkoholat ]

I ci® ~ V» R CH 2 -CONH 2

11

R = 2.6-Dichlorbenzyl

Wie alle Anlagerungsprodukte dieser Art werden auch 4—7 von Säure wieder zu den quartären Salzen 1 gespalten. Auch die Acidität von Chloroform reicht für eine Spaltung aus; das entstehende 1-Trichlor-methanid reagiert weiter zu Additionsver-bindungen, über deren Typ früher berichtet wurde [13]. Die Auswahl an Lösungsmitteln für 4—7 ist stark eingeschränkt, es sind nur aprotische, unpolare Solventien, wie z.B. Methylenchlorid und Tetrahy-drofuran geeignet. An dieser geringen Zahl geeigne-ter Lösungsmittel scheiterte letztlich die Reinigung des Ringschlußproduktes auf l f mit dem L-Serin-Strukturelement.

Das Pyrido-pyrrolo-(1.4)-diazepin (4c) mit L-Hy-droxyprolinteilstruktur und das früher beschriebene Analogon aus L-Prolin besitzen Strukturähnlichkeit mit den Pyrrolo-(1.4)-benzodiazepin Antitumoranti-biotica, wie Anthramycin und Sibiromycin, sowie ih-ren synthetischen Analoga [14, 15].

Page 4: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

308 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

Experimenteller Teil

Allgemeine Vorschrift zur Darstellung der Nikotinoylaminosäureester (9)

Je 10 mmol Nikotinsäurechlorid und Aminosäure-ester, sowie 5 ml absol. Pyridin werden in 100 ml absol. Acetonitril 14 h rückfließend gekocht. Nach Ablauf der Reaktionszeit destilliert man das Lö-sungsmittel ab, versetzt den verbliebenen Rückstand mit wäßriger Sodalösung, extrahiert diese Lösung fünfmal mit je 50-ml-Portionen Chloroform und trocknet die vereinigten Chloroformextrakte über Natriumsulfat. Nach Abdampfen des Lösungsmittels liefert die Chromatographie des Rückstands an Kie-selgel (Macherey, Nagel & Co, Kieselgel 60, 70-230 mesh ASTM, Rf = 0,3 bis 0,5) mit Acetoni-tril 9. Alle Ester wurden chromatographisch gerei-nigt und, soweit es Flüssigkeiten waren, nur spektro-skopisch identifiziert und weiter zum Amid umge-setzt; Charakterisierung erfolgte dann auf dieser Stufe.

N-Nikotinoyl-L-serinethylester (9b)

Ausbeute 39%, Schmp. 138 °C (Acetonitril). -[a]2f = +5° (c = 2-10~3; Ethanol).

CiiH14N204 (238,2) Ber. C 55,45 H 5,92 N 11,76, Gef. C 55,19 H 5,89 N 11,77.

O-Benzyl-N-nikotinoyl-L-tyrosinmethylester (9 d)

Ausbeute 48%, Schmp. 136 °C (Acetonitril).

C23H22N204 (390,4) Ber. C 70,75 H 5,68 N 7,18, Gef. C 70,64 H 5,42 N 7,18.

N-Methyl-N-nikotinoyl-D,L-phenylglycinethyl-ester (9e)

Ausbeute 65%, Schmp. 97 °C (Acetonitril).

C17H18N203 (298,3) Ber. C 68,44 H 6,08 N 9,39, Gef. C 68,31 H 6,06 N 9,54.

N-(Benzyloxycarbonyl)-L-glutaminyl-tert-butylamid

Die Darstellung erfolgte in Anlehnung an eine Vorschrift zur Knüpfung von Peptidbindungen [16].

10 mmol N-(Benzyloxycarbonyl-)glutaminsäure-5-amid [17] und 10 mmol N-Methylpiperidin werden in einem Gemisch aus 50 ml Toluol und 5 ml Acetoni-tril bei —5 °C mit 10 mmol Chlorameisensäureiso-butylester versetzt. Nach 5 min fügt man 10 mmol te/t-Butylamin in 50 ml Chloroform hinzu, erhitzt kurz zum Sieden und dampft dann das Reaktionsge-

misch in vacuo zur Trockene ein. Der Rückstand wird auf wäßrige Sodalösung gegeben, diese dann viermal mit Chloroform extrahiert und die vereinig-ten Extrakte nach Trocknen über Natriumsulfat und Abdampfen des Chloroforms an Kieselgel (Säule 3-20 cm) mit Acetonitril Chromatographien.

Ausbeute 30%, Schmp. 143-144 °C (Acetonitril). -[a]« = —4° (c = 4• 10~3; Ethanol).

C17H25N304 (335,4) Ber. C 60,87 H 7,51 N 12,53, Gef. C 60,88 H 7,70 N 12,36.

Allgemeine Vorschrift zur Darstellung der Nikotinoylaminosäureamide (10)

Eine Lösung von 20 mmol N-Nikotinoyl-amino-säureester in 200 ml absol. Methanol wird mit trok-kenem Ammoniak gesättigt und solange bei Raum-temperatur stehen gelassen, bis dünnschichtchro-matographisch kein Ester mehr nachweisbar ist (1 — 10 d). Nach Abdampfen des Lösungsmittels und Umkristallisieren aus dem angegebenen Lösungsmit-tel fallen die Amide analysenrein an. Eine Säulen-chromatographische Reinigung ist nur bei nicht voll-ständigem Umsatz erforderlich.

N-Nikotinoyl-L-serinamid (10 b) Ausbeute 77%, Schmp. 171 °C (Acetonitril). -

[a]g = +33° (c = 10~3; Ethanol).

QHnNaOa (209,2) Ber. C 51,57 H 5,30 N 20,09, Gef. C 51,46 H 5,28 N 19,86.

N-Nikotinoyl-L-methioninamid (9 c) Ausbeute48%, Schmp. 123 °C(Ethanol). - [aß3 =

- 1 2 ° (c = 7-KT 3 ; Ethanol).

C n H 1 5 N 3 0 2 S (253,3) Ber. C 52,15 H 5,97 N 16,59 S 12,66, Gef. C 51,90 H 5,99 N 16,45 S 12,62.

O-Benzyl-N-nikotinoyl-L-tyrosinamid (10 d) Ausbeute 83%, Schmp. 208 °C (Ethanol. - [aß3 =

- 5 ° (c = 2 • 10 -3; Ethanol).

C22H21N303 (375,4) Ber. C 70,38 H 5,64 N 11,19, Gef. C 70,26 H 5,59 N 11,07.

N-Methyl-N-nikotinoyl-D, L-phenylglycinamid (10e)

Ausbeute 67%, Schmp. 151 °C (Essigester).

C15H15N302 (269,3) Ber. C 66,90 H 5,61 N 15,60, Gef. C 66,72 H 5,78 N 15,80.

Page 5: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

309 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

N-Nikotinoyl-trans-4-hydroxy-L-prolinamid-hydrobromid (10 f)

Ausbeute 82%, Schmp. 242-243 °C (Ethanol). -[a]g = -136° (c = 5-KT 3 ; Ethanol).

C11H14BrN303 (316,2) Ber. C 41,79 H 4,46 N 13,29, Gef. C 41,60 H 4,46 N 13,21.

N-Nikotinoyl-ß-alaninamid Ausbeute 88%, Schmp. 185 °C (Acetonitril).

C 9 H n N 3 0 2 (193,2) Ber. C 55,95 H 5,74 N 21,75, Gef. C 55,66 H 5,51 N 21,64.

N-nikotinoyl-y-aminobuttersäureamid Ausbeute 76%, Schmp. 137 °C (Acetonitril).

C10H13N3O2 (207,2) Ber. C 57,96 H 6,32 N 20,28, Gef. C 58,07 H 5,99 N 20,39.

N-Nikotinoyl-L-glutaminyl-tert-butylamid 5 mmol N-(Benzyloxycarbonyl)-L-glutaminyl-terf-

butylamid wurden in 20 ml 33-proz. HBr in Eisessig (4 h, Raumtemp.) zum Glutaminyl-terf-butylamid gespalten und dieses in der üblichen Weise weiter umgesetzt.

Ausbeute 41%, Schmp. 195-196 °C (Acetonitril).-[a]o = +4° (c = 3 • 10 -3; Ethanol). C15H22N402 H 2 0 (308,4)

Ber. C 58,42 H 7,84 N 18,17, Gef. C 58,33 H 7,40 N 17,96.

Allgemeine Vorschrift zur Darstellung der quartären Salze von Nikotinoylaminosäureamiden (1)

Jeweils 50 mmol 10 und Alkylierungskomponente werden in 75 ml absol. Acetonitril 20—60 h rückflie-ßend gekocht. Ein am Ende der Reaktionsperiode abgeschiedener Niederschlag wird durch Kühlen des Ansatzes vervollständigt, abgesaugt und aus dem vorgeschlagenen Lösungsmittel umkristallisiert. Ein-engen der Reaktionsmutterlauge und Versetzen mit dem zum Umkristallisieren angegebenen Lösungs-mittel liefert eine zweite Kristallfraktion. Diese Art der Aufarbeitung empfiehlt sich auch in jenen Fäl-len, in denen kein Niederschlag ausfällt.

(S) 3-[[[(l-Amino-3-hydroxy-l-oxo)-2-propyl]-amino]carbonyl]-1-benzylpyridiniumiodid ( l f )

Ausbeute73%, Schmp. 172 °C(Ethanol). - [a]§ = + 1° (c = 4• 10 -3; Ethanol).

C16H18IN303 (427,2) Ber. C 44,98 H 4,25 N 9,83, Gef. C 44,72 H 4,24 N 9,96.

(S) 3-[[[(l-Amino-3-(4-benzyloxyphenyl)-l-oxo)-2-propyl]amino]carbonyl]-1-benzyl-pyridiniumbromid ( lg )

Ausbeute 62%, Schmp. 212 °C (Acetonitril). -[a]23 = +16° ( c = 4• 10~3; Ethanol).

C,9H2 9BrN303-2 H 2 0 (583,5) Ber. C 59,69 H 5,70 N 7,20, Gef. C 59,89 H 5,68 N 6,90.

(2'S,4'R) 3-[[(2-Aminocarbonyl-4-hydroxy)-l-pyrro-lidinyl]carbonyl]-1-benzylpyridiniumbromid (Ii)

Ausbeute 45%, Schmp. 240-241 °C (Ethanol). -[a]2

D3 = +58° (c = 4• 10~3; Ethanol).

C18H20BrN3O3 (408,3) Ber. C 53,21 H 4,96 N 10.34, Gef. C 52,96 H 5,03 N 10.04.

3-[[(2-Amino-2-oxo-l-phenylethyl)methylamino]-carbonyl]-1-benzylpyridiniumiodid ( l j )

Ausbeute 66%, Schmp. 109-110 °C (2-Propanol). C22H22IN302-0,5 H 2 0 (496,3)

Ber. C 53,23 H 4,67 N 8,47, Gef. C 53,48 H 4,74 N 8,20.

(S) 3-[[[(l-Amino-4-methylthio-l-oxo)-2-butyl]-amino]carbonyl]-1-benzylpyridiniumbromid (lk)

Je 3 mmol l p und Methioninamid werden in 10 ml absol. N.N-Dimethylformamid gelöst und mit 6 mmol N.N'-Dicyclohexylcarbodiimid versetzt und über Nacht stehengelassen. Nach Absaugen des ab-geschiedenen N.N'-Dicyclohexylharnstoffs und Ab-dampfen des Lösungsmittels wäscht man den Rück-stand mit absol. Ether und kristallisiert aus absol. Ethanol um.

Ausbeute 55%, Schmp. 123-124 °C (Ethanol). -[a]g = +12° (c = 4• 10 -3; Ethanol).

C18H22BrN302S Ber. C50,94 H5,23 Brl8,83 N9,90 S7,56, Gef. C50,82 H5,24 Brl8 ,81 N9,61 S7,78.

(S) 3-[[[(4-Amino-l-(tert-butylaminocarbonyl)-4-oxo-l-butyl]amino] carbonyl]-1-benzylpyridinium-bromid (II)

Ausbeute 62%, Schmp. 172 °C (Acetonitril/Etha-nol, 1:1). - = - 9 ° (c = 7-10"3; Ethanol). C22H29BrN403 (477,4)

Ber. C 55,35 H 6,12 N 11,74, Gef. C 54,99 H 6,24 N 11,56.

Page 6: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

310 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

3-[[(3-Amino-3-oxo-l-propyl)amino] carbonyl]-1 -benzylpyridiniumbromid (Im)

Ausbeute 87%, Schmp. 180 °C (Ethanol).

C16H18BrN302 (364,2) Ber. C 52,76 H 4,98 Br 21,94 N 11,54, Gef. C 52,97 H 4,62 Br 22,20 N 11,49.

3-[[(4-Amino-4-oxo-l-butyl)amino] carbonyl]-1 -benzylpyridiniumbromid (In)

Ausbeute 45%, Schmp. Zers. ab 135 °C (Aceto-nitril). C1 7H2 0IN302-0,5 H 2 0 (434,3)

Ber. C 47,01 H 4,87 N 9,68, Gef. C 47,06 H 4,67 N 9,49.

3-(3-Amino-3-oxo-l -propyl)-!-(2.6-dichlorbenzyl)-pyridiniumchlorid (1 o)

3-(3-Pyridyl)propionsäureamid wurde dargestellt nach [18, 19] und in der üblichen Weise quaterniert.

Ausbeute 53%, Schmp. 215 °C (Ethanol).

C15H15C13N20 • 0,5 H 2 0 (354,7) Ber. C 50,80 H 4,55 Clion 10,00 N 7,90, Gef. C 50,96 H 4,46 Clion 10,18 N 7,86.

l-Benzyl-3-carboxypyridiniumbromid (lp)

Äquimolare Mengen Nikotinsäure und Benzylbro-mid werden bei 100 °C Badtemperatur zusammenge-schmolzen, wobei die Schmelze erstarrt. Der Rück-stand läßt sich aus 2-Propanol/Ethanol (1:1) Umkri-stallisieren.

Ausbeute 60%, Schmp. 165 °C (2-Propanol/ Ethanol).

C1 3H1 2BrN02 (294,1) Ber. C 53,08 H 4,11 N 4,76 Br 27,16, Gef. C 52,98 H 4,16 N 4,92 Br 27,01.

Allgemeine Vorschrift zur Darstellung der Cyclisierungsprodukte 4—7

Eine Lösung von ca. 5 g KOH in 20 ml Wasser wird mit Methylenchlorid unterschichtet und mit festem 1 versetzt. Bei intensivem Rühren löst sich 1 unter Bildung der Pseudobase auf, erkenntlich an der gelben Farbe. Die Pseudobase wird von der or-ganischen Phase extrahiert. Nach Abtrennen des Methylenchlorids schüttelt man die wäßrige Phase noch dreimal mit Methylenchlorid aus und trocknet die vereinigten organischen Phasen über Natriumsul-fat. Nach Einengen auf ca. 15—20 ml wird mit 50 ml absol. Acetonitril versetzt und nochmals bis auf 20 ml eingeengt. Hierbei kristallisieren 4—7. Reini-gung erfolgt durch Chromatographie an Cellulose

(AVICEL®, mikrokristallin, Säule 3 • 15 cm) mit Me-thylenchlorid (Rf> 0,9) und anschließendes Umfäl-len aus Methylenchlorid/Acetonitril, wie vorstehend beschrieben.

7-Benzyl-4-methyl-3-phenyl-3.4.7.9a-tetrahydro-pyrido[4.3-e]-l, 4-diazepin-2.5(1 H)-dion (4b)

Ausbeute 82%, Schmp. 145-146 °C (Methylen-chlorid/Acetonitril). — UV (Methylenchlorid): Amax (Ige) = 330 nm (3,7). - 250-MHz-!H-NMR-Spek-trum (CDC13): (5 = 3,22 (s; 3H, NCH3), 4,47 (s; 2H, NCH2), 4,58 (dd, J = 4,5 und 7,5 Hz; 1H, 9-H), 4,87 (dd, / = 4,5 und 6 Hz; 1H, 9a-H), 5,33 (s; 1H, 3-H), 5,71 (d, J = 6 Hz; 1H, NH), 6,09 (dd, J = 1,5 und 7,5 Hz; 1H, 8-H), ca. 7,3 (m; 10H, C6H5), 7,52 (d, J = 1,5 Hz; 1H, 6-H).

C22H21N302 (359,5) Ber. C 73,51 H 5,89 N 11,69, Gef. C 73,42 H 5,73 N 11,85.

Molmasse, gef. 366 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2-Benzyl-8-hydroxy-4a.5.6a.7.8.9-hexahydropyrido[4.3-e]pyrrolo-[1.2-aJ-l. 4-diazepin-6.10(2 H)-dion (4 c)

Eine Reinigung durch Chromatographie unter-blieb, da 4c sich an Cellulose zersetzt. Umfällen aus absol. Acetonitril lieferte analysenreines Produkt. Ausbeute 45%, Schmp. — (amorph). — UV (Methy-lenchlorid): Amax (Ige) = 330 nm (3,8). - 250-MHz-^-NMR-Spekt rum (CDC13): <5 = 2,1 (dd, J = 4,7 und 14 Hz; 1H, 7-H), 2,4 (m; 1H, OH), 2,64 (ddd, J = 3,9, 10 und 14 Hz; 1H, 7-H), 3,66 (dd, J = 3,75 und 13,5 Hz; 1H, 9-H), 3,86 (dd, J = 2,3 und 13,5 Hz; 1H, 9-H), 4,45 (m; 3H, NCH2 , 8-H), 4,81 (dd, J = 4,2 und 7,5 Hz; 1H, 6a-H), 4,89 (dd, J = 6,75 und 10 Hz; 1H, 4-H), 5,52 (dd, J = 4,5 und 7,5 Hz; 1H, 4a-H), 5,73 (d, J = 7,5 Hz; 1H, NH), 6,18 (dd, J = 1,5 und 7,5 Hz; 1H, 3-H), 7,17 und 7,35 (m; 5-H, C6H5), 7,4 (d, J = 1,5 Hz; 1H, 1-H).

C18H18N303 (324,4) Ber. C 66,65 H 5,59 N 12,95, Gef. C 66,39 H 5,48 N 12,81.

Molmasse, gef. 307 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.11 -Dibenzyl-7.16-dimethyl-4 a.5.7.8.13 a.14.16.17-octahydrodipyrido[4.3-e:4' .3'-l]-1.4.8.11 -tetraaza-cyclotetradecen-6.9.15.18(2 H.11 H)-tetraon (5 b)

Das zur Darstellung benötigte Salz l h ist literatur-bekannt [20]. Ausbeute 68%, Schmp. 167-168 °C (Methylenchlorid/Acetonitril). - [aß3 = 200° (c =

Page 7: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

311 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quartären Pyridiniumsalzen

10"3, Methvlenchlorid). - UV (Methylenchlorid): >Uax (Ige) = 331 nm (4,1). - 250-MHz-1H-NMR-Spektrum (CDC13): 6 = 1,32 (d, J = 7 Hz; 6H, CH3), 4,43 (s; 4H, NCH2), 4,67 (dt, J = 7 und 9 Hz; 2H, 7-H, 16-H), 4,89 (dd, J = 4,5 und 7,5 Hz; 2H, 4-H, 13-H), 5,69 (dd, J = 4,5 und 9,8 Hz; 2H, 4a-H, 13a-H), 6,1 (dd, J = 1,5 und 7,5 Hz; 2H, 3-H, 12-H), 6,92 (d, J = 9 Hz; 2H, 8-H, 17-H), 7,0 (d, J = 9,8 Hz; 2 H , 5-H, 14-H), 7,14 (m; 10H, C6H5).

C32H34N604 (566,7) Ber. C 67,83 H 6,05 N 14,83, Gef. C 67,92 H 6,35 N 14,64. Molmasse, gef. 581 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.11-Dibenzyl-7.16-bis (2-methyltkio-l -ethyl) -4a.5.7.8.13 a. 14.16.17-octahydrodipyrido-[4.3-e:4' .3'-IJ-l .4.8.11 -tetraazacyclotetradecen-6.9.15.18(2H.11 H)-tetraon (5c)

Ausbeute 82%, Schmp. 138-139 °C (Methylen-chlorid/Acetonitril). - [a]g = +126° (c = 10 -3, Methylenchlorid). - UV (Methylenchlorid): Amax (Ige) = 330 nm (4,3). - 250-MHz-1H-NMR-Spek-trum (CDC13): d = 1,94 und 2,18 (jeweils m; 2H, CCH2), 2,1 (s; 6H, SCH3), 2,56 (t, J = 7 Hz; 4H, SCH2), 4,45 (s; 4H, NCH2), 4,75 (d, t, J = 7,5 und 9,3 Hz; 2H, 7-H, 16-H), 5,06 (dd, J = 4,8 und 7,5 Hz; 2H, 4-H, 13-H), 5,7 (dd, J = 4,8 und 9,75 Hz; 2H, 4a-H, 13a-H), 6,13 (dd, J = 1,5 und 7,5 Hz; 2H, 3-H, 12-H), 6,91 (d, J = 9,75 Hz; 2H, 5-H, 14-H), 6,97 (d, J = 9,3 Hz; 2H, 8-H, 17-H), 7,15 und 7,36 (m; 12H, C6H5, 1-H, 10-H).

C36H42N604S2 (686,9) Ber. C 62,95 H 6,16 N 12,24, Gef. C 62,76 H 6,41 N 12,33.

Molmasse, gef. 709 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.11-Dibenzyl-7.16-bis(4-benzyloxybenzyl)-4a.5.7.8.13a.14.16.17-octahydrodipyrido-[4.3-e:4' .3' -l]-l .4.8.11-tetraazacyclotetradecen-6.9.15.18(2H. 11 H)-tetraon (5d)

Ausbeute 91%, Schmp. 153-154 °C (Methylen-chlorid/Acetonitril). - [a]g = +5° (c = 3 • 10 -3, Me-thylenchlorid). - UV (Methylenchlorid): Amax (lge) = 331 nm (3,8). - 250-MHz-1H-NMR-Spek-trum (CDC13): Ö = 2,94 (dd, J = 8,5 und 14 Hz; 2H, CCH2), 3,27 (dd, / = 7 und 14 Hz; 2H, CCH2), 4,41 (s; 4H, NCH2), 4,82 (m; 2 H , 7-H, 16-H), 4,86 (dd, J = 4,8 und 7,5 Hz; 2H, 4-H, 13-H), 5,04 (s; 4H, OCH2), 5,67 (dd, J = 4,8 und 9,75 Hz; 2H, 4a-H,

13a-H), 6,08 (dd, J = 1,5 und 7,8 Hz; 2H, 3-H, 12-H), 6,9 (m; 6H, NH, a,a'-H C6H5), ca. 7,2 (m; 26 H, C6H5, C6H4, NH). C58H54N603 (931,1)

Ber. C 74,82 H 5,85 N 9,03, Gef. C 74,57 H 5,87 N 9,20. Molmasse, gef. 932 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

6-(2.6-Dichlorbenzyl)-l. 3.4.8 a-tetrahydro-1,6-naphtyridin-2(6H)-on (6)

Ausbeute 54%, Zers. ab 100 °C (Methylenchlorid/ Acetonitril). — UV (Methylenchlorid): AMAX (Ige) = 335 nm (3,7). - 90-MHz-1H-NMR-Spektrum (CDC13): 6 = 2,22 (m; 4H, CH2CH2), 4,25 (dd, / = 3 und 7,5 Hz; 1H, 8-H), 4,97 ( d , / = 3 H z ; l H , 8 a - H ) , 5,83 (m; 1H, NH), 5,97 (s; 1H, 5-H), 6,07 (d, J = 7,5 Hz; 1H, 7-H), 7,3 (m; 3H, C6H3C12).

C15H14C12N20 (309,2) Ber. C 58,26 H 4,56 Cl 22,94 N 9,06, Gef. C 58,09 H 4,45 Cl 23,04 N 8,88.

Molmasse, gef. 320 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.12-Dibenzyl-4 a.5.7.8.14 a. 15.17.18-octahydro-dipyrido[ 4.3-b:4' .3'-j]-1.5.9.13-tetraazacyclohexa-decen-6.10.16.20(2H.9H. 12H.19H)-tetraon (7a)

Ausbeute 55%, Zers. > 9 0 °C (Methylenchlorid/ Acetonitril). — UV (Methylenchlorid): AMAX (Ige) = 321 nm (4,0). - 250-MHz-1H-NMR-Spektrum (CDC13): <3 = 2,48 und 2,64 (m; J = 16 Hz; jeweils 2H, 8-H2, 18-H2), 3,18 und 4,1 (jeweils m; 2H, COCH2), 4,27 (s; 4H, NCH2-Arom.), 4,87 (dd, J = 4,5 und" 7,5 Hz; 2H, 4-H, 14-H), 5,62 (dd, J = 4,5 und 9,5 Hz; 2H, 4a-H, 14a-H), 6,16 (dd, J = 1,5 und 7,5 Hz; 2H, 3-H, 13-H), 6,69 (d, J = 9,5 Hz; 2H, 5-H, 15-H), 7,18 und 7,44 (m; 12H, 9-H, 19-H, C6H5).

C32H34N604 (566,7) Ber. C 67,83 H 6,05 N 14,83, Gef. C 67,58 H 6,11 N 14,66.

Molmasse, gef. 530 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.13-Dibenzyl-4a.5.7.8.9.10.15 a. 16.18.19.20.21-dodekahydro-dipyrido[4.3-b:4' .3'-k]-1.5,10.14-tetraazacyclooctadecen-6.11.17.22(2 H, 13 H)-tetraon (7 b)

Ausbeute 40%, Zers. ab 90 °C (Methylenchlorid/ Acetonitril). — UV (Methylenchlorid): AMAX (Ige) = 322 nm (4,0).

Page 8: Untersuchungen an quartären Pyridinium-Salzen, XVII [1 ...zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/40/ZNB-1985-40b-0305.pdf · pyridinring und Carboxamidgruppe planar angeord-net sind und die

312 W.-H. Gündel • Untersuchungen an quar tären Pyridiniumsalzen

C34H3ON604 (594,7) Ber. C 68,67 H 6,44 N 14,13. Gef. C 68,49 H 6,31 N 14,09.

Molmasse, gef. 566 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

2.13-Dibenzyl-9.20-bis(tert-butylaminocarbonyl)-4a-5.7.8.9.10.15 a. 16.18.19.20.21-dodekahydro-dipyrido[4.3-b:4' .3'-k]-l .5,10.14-tetraazacyclo-octadecen-6.11.17.22(2 H, 13 H)-tetraon (7 c)

Ausbeute 55%, Schmp. 150-152 °C (Methylen-chlorid/Acetonitril). - [ a ß = -23° (c = KT3, Methy-lenchlorid). — UV (Methylenchlorid): Amax (Ige) =

322 nm (4,1). - 250-MHz-1H-NMR-Spektrum (CDC13): (3 = 1,25 (s; 18 H, CH3), 1,78-2,17 (m; 8H, CH2CH2), 4,35 (m; 2H, 9-H, 20-H), 4,45 (s; 4H, NCH2),4,91 ( d d , / = 5,3und7,6 Hz ;2H,4 -H, 15-H), 5 ,66(dd, / = 4,8und9 H z ; 2 H , 4 a - H , 15a-H),5,95(d, / = 9,3 Hz ;2H, 10-H,21-H),5,95(s;2H,CONH),6,2 ( d d , / = l ,8und7,8 Hz ;2H,3-H, 14-H),7,12und7,28 (m; 10 H, C6H5), 7,45 ( d , / = 1,8 H z ; 2 H , l - H , 12-H), 7,5 (d, / = 8,3 Hz; 2H, 5-H, 16-H).

C ^ N g O e , (792,9) Ber. C 66,64 H 7,12 N 14,13, Gef. C 66,70 H 7,06 N 13,82. Molmasse, gef. 762 (dampfdruckosmometr. in CH2C12).

[1] 16. Mitteilung: W. H . Gündel , Liebigs Ann. Chem. 1984, 612.

[2] W. H . Gündel , Z . Naturforsch. 28b, 471 (1973). [3] W. H. Gündel und W. Kramer, Chem. Ber. 111, 2594

(1978). [4] W. H. Gündel , Z. Naturforsch. 35b, 1431 (1980). [5] W. H. Gündel , Liebigs Ann. Chem. 1980, 1350. [6] W. H. Gündel , Z. Naturforsch. 38b, 873 (1983). [7] K. Wallenfels und H. Schüly, Liebigs Ann. Chem.

621, 861 (1959). [8] R. N. Lindquist und E. H. Cordes, J. Am. Chem. Soc.

90, 1269 (1968). [9] M. Martinez-Ripoll, F. H. Cano, S. Garcia-Blanco, S.

Martinez-Carrera und W. H. Gündel , Acta Crystal-logr. Teil B 33, 494 (1977).

[10] J. A. Smith und L. G. Pease, C R C Crit. Rev. Bio-chem. 8, 315 (1980).

[11] K. Titlestad, Acta Chem. Scand. Teil B 31, 641 (1977).

[12] W. H. Gündel , Z. Naturforsch. 34b, 1473 (1979). [13] W. H. Gündel , Z. Naturforsch. 30b, 616 (1975). [14] L. H. Hurly, J. Antibiotics 30, 349 (1977). [15] T. Kaneko, H. Wong und T. W. Doyle, Heterocycles

(Sendai) 21, 434 (1984). [16] F. M. F. Chen, R. Steinauer und N. L. Benoiton, J.

Org. Chem. 48, 2939 (1983). [17] M. Bergmann und L. Zervas, Ber. Dtsch. Chem. Ges.

65, 1192 (1932). [18] K. W. Merz und H. Stolte, Arch. Pharm. 292, 496

(1959). [19] K. M. Naef und H. Schaltegger, Helv. Chim. Acta 45,

1018 (1962). [20] T. Endo, Y. Hayashi und M. Okawara , Chem. Lett .

1977, 391.