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Auftraggeber: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein Mercatorstr. 1 - 3, 24106 Kiel Auftragnehmer: Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg (OAG) Lütt Dörp 22, 25887 Winnert Bearbeiter: Dr. Knut Jeromin, Dörpstroot 21 b, 24861 Bergenhusen Bernd Koop, Dörpstraat 9, 24306 Lebrade November 2007 Untersuchungen zu den verbreitet auftretenden Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie in Schleswig-Holstein 2007 Zwergschwan Singschwan Sumpfohreule Sperbergrasmücke Jeromin, K. & B. Koop (2007): Untersuchungen zu den verbreitet auftretenden Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie in Schleswig-Holstein 2007 - Zwergschwan, Singschwan, Sumpfohreule, Sperbergrasmücke. - Unveröff. Gutachten, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg (OAG) im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Um- welt und ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein, Kiel.

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Auftraggeber: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein Mercatorstr. 1 - 3, 24106 Kiel

Auftragnehmer: Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg (OAG) Lütt Dörp 22, 25887 Winnert

Bearbeiter: Dr. Knut Jeromin, Dörpstroot 21 b, 24861 Bergenhusen Bernd Koop, Dörpstraat 9, 24306 Lebrade

November 2007

Untersuchungen zu den verbreitet auftretenden Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie

in Schleswig-Holstein 2007

Zwergschwan Singschwan

Sumpfohreule Sperbergrasmücke

Jeromin, K. & B. Koop (2007): Untersuchungen zu den verbreitet auftretenden Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie in Schleswig-Holstein 2007 - Zwergschwan, Singschwan, Sumpfohreule, Sperbergrasmücke. - Unveröff. Gutachten, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg (OAG) im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Um-welt und ländliche Räume (MLUR) des Landes Schleswig-Holstein, Kiel.

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Anhang I-Artenbericht OAG 2007

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Einleitung

Die Vogelschutzrichtlinie (79/409/EWG) (VSchRL) verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Art. 1 und 2). Gem. Art. 3 und Art. 4 (1) sind für die im Anhang I aufgeführten Arten besondere Schutzmaßnahmen hinsichtlich ih-rer Lebensräume anzuwenden. Dazu erklären die Mitgliedstaaten die zahlen- und flächenmäßig geeignetsten Gebiete zu Schutzgebieten (Special Protection Areas = SPAs), stellen in und außerhalb von Schutzgebieten die Erhaltung und Wiederher-stellung der Lebensräume in ausreichender Vielfalt und ausreichender Flächengröße sicher und berichten der EU-Kommission über die Anwendung der Vorschriften (Art. 12). Grundlage dafür ist neben dem Monitoring in den SPAs die Kenntnis der lan-desweiten Verbreitung und Bestandsentwicklung dieser Arten.

In Schleswig-Holstein werden einige seltenere bzw. regional begrenzt vorkommende Arten wie z.B. die Küstenvögel, Seeadler, Schwarzstorch, Weißstorch oder Kranich jährlich bzw. in kurzen mehrjährigen Abständen vom Landesamt für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (trilaterales Monitoring- und Bewertungspro-gramm), vom Landesamt für Natur und Umwelt/ Staatliche Vogelschutzwarte sowie von Naturschutzverbänden oder Arbeitsgemeinschaften erfasst. Bei den weit verbrei-teten Anhang I-Arten ist es dagegen schwierig, landesweite Kartierungen durchzu-führen. Als einzig praktikable und kostengünstige Möglichkeit bot sich hier die Einbe-ziehung der zahlreichen ehrenamtlichen Beobachter der Ornithologischen Arbeits-gemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg (OAG) an, verbunden mit der Förderung einer Koordination der Aktivitäten und der gezielten Auswertung des vor-handenen Datenmaterials. Im Rahmen eines Projektvertrages mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR; ehemals Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten, MUNL) erstellt die OAG deshalb seit 2001 alljährlich ei-nen Bericht über den aktuellen Bestand und die Verbreitung ausgewählter Arten und im 6-jährigen Rhythmus ab 2006 einen zusammenfassenden Bericht über die rele-vanten der verbreitet auftretenden Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutzrichtli-nie in Schleswig-Holstein.

Nachfolgend werden die ersten Ergebnisse der zweiten Berichtsperiode vorgestellt.

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Material und Methoden

Die Daten für die Gutachten stammen zu einem Großteil aus den Archiven und Da-tenbanken der OAG sowie des Arbeitskreises an der Staatlichen Vogelschutzwarte Hamburg, in die regelmäßig die Beobachtungen der ehrenamtlichen Ornithologen aus Schleswig-Holstein und Hamburg einfließen. Um die Datengrundlage weiter zu verbessern, wurde die Aufmerksamkeit der OAG-Mitglieder verstärkt auf die zu bear-beitenden Vogelarten gelenkt. Bei vielen Arten fanden daraufhin gezielte Suchexkur-sionen und Probeflächenuntersuchungen statt. Ferner wurden bei einigen Arten großräumige Erfassungen durchgeführt oder landesweite Synchronzählungen orga-nisiert. Wichtige Informationen lieferten auch mehrere von der OAG koordinierte Er-fassungsprogramme wie die Internationale Wasservogelzählung sowie die Kartierun-gen zum Atlas deutscher Brutvogelarten „ADEBAR“ und das „Monitoring in der Nor-mallandschaft“.

Je nach Ausgangsmaterial und Vollständigkeit wird die Qualität der Daten im Nach-folgenden drei Kategorien zugeordnet:

� „hervorragend“: Arten, bei denen die Daten auf gezielten landesweiten oder zumindest großflächigen Erfassungen beruhen.

� „gut“: Arten, die regelmäßig und in großem Umfang von den Mitgliedern der OAG gemeldet werden. Nach Aufrufen kam es zudem zu Probeflächenkartie-rungen.

� „unbefriedigend“: Heimliche Arten, die selten gemeldet werden und bei denen gezielte Suchexkursionen nur in geringem Umfang erfolgten.

Grundlage für die Bewertung des Erhaltungszustandes ist das Schema von KIECK-BUSCH & ROMAHN (2007), das wiederum auf Vorschlägen der Länderarbeitsgemein-schaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) beruht und die Definition des Erhaltungs-zustandes einer Art nach Artikel 1(i) FFH-Richtlinie sowie die Vorgaben für die Stan-darddatenbögen berücksichtigt:

A Hervorragender Erhaltungszustand

Definition:

Die Lebensbedingungen im Gebiet sind geeignet, um ein langfristiges Überle-ben der Art zu sichern und eine erfolgreiche Ausweitung der Population zu ge-währleisten.

Kriterien:

Brutbestand

In Normaljahren eine hohe Dichte.

Bestandsentwicklung

Auf hohem Niveau stabile oder anwachsende Population mit ausreichender Reproduktion auch zur Auffrischung anderer Gebiete („Quellen-Population“).

Habitatqualität

Ein genügend großer Lebensraum mit allen von der Art benötigten Teilhabita-ten ist aktuell vorhanden und wird aller Voraussicht nach auch zukünftig vor-handen sein. Die Habitatqualität ist sehr gut.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Gefährdungen und nennenswerte Beeinträchtigungen sind nicht erkennbar.

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Anhang I-Artenbericht OAG 2007

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B Guter Erhaltungszustand

Definition:

Das Überleben der Population ist aktuell gesichert. Durch geeignete Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen kann die Bedeutung des Gebietes für die Art aber noch erhöht werden.

Kriterien:

Brutbestand

In Normaljahren eine mittlere Dichte.

Bestandsentwicklung

Bestand stabil. Die Gefahr des Erlöschens durch kurzfristig wirksame Faktoren ist auf Grund der Populationsgröße oder durch Austausch mit anderen Popula-tionen gering.

Habitatqualität

Ein genügend großer Lebensraum mit allen von der Art benötigten Teilhabita-ten ist aktuell vorhanden und wird aller Voraussicht nach auch zukünftig vor-handen sein. Die Habitatqualität ist gut, könnte aber durch geeignete Maß-nahmen noch verbessert werden.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Gefährdungen und Beeinträchtigungen sind zwar vorhanden, bleiben aber auf einem vertretbaren Niveau.

C Ungünstiger Erhaltungszustand

Definition:

Zur Erhaltung des Bestandes sind Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen drin-gend erforderlich.

Kriterien:

Brutbestand

Der Bestand ist auf einem sehr geringen Niveau.

Bestandsentwicklung

Der Bestand ist nicht stetig und vermutlich nur durch Zuwanderung zu erhalten („Senken-Population“); Bestand nimmt kontinuierlich ab.

Habitatqualität

Ein genügend großer Lebensraum ist nicht vorhanden, nur geringe Teile des Gebietes sind für die Art geeignet. Die Habitatqualität ist nicht ausreichend; wichtige Teilhabitate fehlen.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Gefährdungen und Beeinträchtigungen (z. B. regelmäßige Störungen) sind vorhanden.

Für eine Einstufung müssen nicht unbedingt alle der im Kriterienkatalog aufgeführten Einzelkriterien zutreffen, sondern es ist einzelfallbezogen zu entscheiden, welche der Kriterien entscheidungserheblich sind.

Literatur

KIECKBUSCH, J.J. & K. S. ROMAHN (2007): Brutvogelmonitoring in den schleswig-holsteinischen EU-Vogelschutzgebieten in den Jahren 2000-2006. Bericht im Auftrag des Ministeriums für Landwirt-schaft, Umwelt und ländliche Räume.

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Zwergschwan - Cygnus columbianus Bearbeiter: Dr. Knut Jeromin

Allgemeines

Zwergschwäne nutzen Schleswig-Holstein vorwiegend als Rastgebiet auf der Wan-derung von den Überwinterungsgebieten (Niederlande, Südengland, Irland) zu den arktischen Brutplätzen (BEZZEL 1985, GLUTZ VON BLOTZHEIM 1990). Der Zugablauf hierzulande ist stets ähnlich mit einem recht unauffälligen Wegzug im Oktober/ No-vember und einem Jahresmaximum auf dem Heimzug im März (BRUNS et al. 2001). Die Anzahl der im Land rastenden Vögel schwankt dabei in Abhängigkeit von der Witterung. In Kältewintern fehlt die Art in Schleswig-Holstein weit gehend.

DELANY & SCOTT (2006) schätzen die gesamte nordwesteuropäische Winterpopulati-on des Zwergschwans auf 20.000 Vögel. Nach einem Anstieg zu Beginn der 1990er-Jahre nimmt der Bestand seit Ende dieses Jahrzehnts ab.

Methodik und Datenqualität

Das Vorkommen des Zwergschwans wird alljährlich im März zur Zeit des höchsten Rastbestandes gut dokumentiert. Auf der Suche nach beringten Exemplaren proto-kollieren Ornithologen das Auftreten regelmäßig in weiten Gebieten. Das Michael-Otto-Institut im NABU (Bergenhusen) führt zudem in den Hauptrastgebieten seit eini-gen Jahren Synchronzählungen durch. Eine landesweite Synchronzählung wurde 2005 von der OAG organisiert. Die Datenqualität kann daher mit „hervorragend“ be-wertet werden.

Verbreitung und Habitatnutzung

Der Zwergschwan bevorzugt in Schleswig-Holstein offene und wenig gestörte Niede-rungen in der Nähe größerer Rast- und Schlafgewässer. Die Nahrungsaufnahme er-folgt in erster Linie auf Grünland. In den Randgebieten der Verbreitung in Schleswig-Holstein wird auch Raps und Wintergetreide angenommen. Auf dem Wegzug im Herbst stellt zudem die submerse Vegetation von Gewässern eine präferierte Nah-rungsquelle dar (BRUNS mündl.).

Die Hauptrastgebiete in Schleswig-Holstein sind die Eider-Treene-Sorge-Niederung sowie die angrenzenden Gebiete am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs (Abb. 1-6). In der Eider-Treene-Sorge-Niederung werden vor allem der Megger-koog/SL, der Börmer Koog/SL, Flächen bei Bargstall/RD und Hamdorfer Weide/RD sowie die Treenemarsch bei Norderstapel/SL und Wohlde/SL genutzt und am Nord-Ostsee-Kanal Bereiche bei Hörsten/RD, Haale/RD, Hamdorf/RD, Holstentor/RD, Al-tenfähre/RD, Sandknöll/RD sowie Flächen an der Gieselau und am Großen Moor bei Todenbüttel/RD.

Verhältnismäßig regelmäßig kommt die Art im Westen des Landes des Weiteren in der Hörner Au-Niederung/PI, im Kudenseegebiet/HEI, rund um den Haasberger und den Gotteskoogsee/NF, im Einzugsbereich der Speicherköge an der Westküste so-wie im Unterelberaum vor. Letzterer hat allerdings seit den 1980er-Jahren stark an Bedeutung verloren. Vor 20 Jahren bildeten Unterelbe und Stör noch das Hauptrast-gebiet des Zwergschwans in Schleswig-Holstein (BUSCHE 1991).

Östlich der Autobahn A7 tritt die Art nur sporadisch auf. Traditionelle Rastgebiete sind hier Gebiete um den Warder See/SE und das Schlamersdorfer Moor/SE, der Bereich um die Bokelholmer Teiche/RD, die Nordküste Fehmarns/OH sowie Feucht-gebiete an der Hohwachter Bucht und der Kieler Förde.

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Abb. 1: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2002.

Abb. 2: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2003.

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Abb. 3: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2004.

Abb. 4: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2005.

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Abb. 5: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2006.

Abb. 6: Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2007.

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Bestand und Bestandsentwicklung

Bis Anfang der 1990er-Jahre umfasste der landesweite Rastbestand des Zwerg-schwans maximal 2.000 Exemplare (BUSCHE 1991). Mit dem Anstieg der nordwest-europäischen Population (DELANY & SCOTT 2006) nahmen auch die Vorkommen in Schleswig-Holstein zu (BRUNS et al. 2001). 1995 wurden allein im Westen des Lan-des etwa 5.500 Vögel gezählt. Der Bestand schwankte aber stark.

Die Auswertung des Datenmaterials aus dem Zeitraum 2002-2007 ergab Folgendes:

2002

Nach einem sehr milden Winter ohne längere Frostperioden (Agrarmeteorologische Wochenberichte des DWD) erreichte der Rastbestand des Zwergschwans im März 2002 im Westen des Landes mit 5.222 beobachteten Exemplaren wie im Vorjahr (5.300 Exemplare, BRUNS et al. 2001) erneut einen sehr hohen Wert. Auf die Eider-Treene-Sorge-Niederung entfielen davon 2.211 Exemplare (EKELÖF) und auf den Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südlich Rendsburgs 2.034 Exemplare (Michael-Otto-Institut im NABU). Beide Gebiete beherbergten somit 80,9% des in Schleswig-Holstein festgestellten Märzbestandes. Größere Ansammlungen gab es zudem in der Hörner Au-Niederung/PI mit 340 (KÜHL lt. DÜRNBERG), bei Ellhöft/NF mit 326 (PORTOFÉE) sowie in der Buckener Au/RD mit 200 Vögeln (LEPTHIN). Aus dem Osten des Landes wurden im März 2002 lediglich 23 Zwergschwäne gemeldet: 10 aus den Travewiesen bei Bad Oldesloe/OD (RIESCH), 10 aus der Probstei bei Wentorf/PLÖ (SCHOLL) sowie 3 aus Westermarkelsdorf/Fehmarn/OH (LUNK) (Abb. 1).

2003

Nachdem der Februar 2003 sehr kalt gewesen war (Agrarmeteorologische Wochen-berichte des DWD), blieb der Rastbestand des Zwergschwans in Schleswig-Holstein im März 2003 deutlich unter demjenigen aus dem Vorjahr zurück. Landesweit wur-den lediglich 3.418 Exemplare gezählt. Im Westen des Landes wurden 2.724 Exemp-lare beobachtet und im Osten 694. Neben den großen Vorkommen im Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs mit 1.252 sowie in der Eider-Treene-Sorge-Niederung mit 1.052 Zwergschwänen (Michael-Otto-Institut im NABU) beher-bergten das Gebiet um das Schlamersdorfer Moor/SE und den Warder See/SE mit 328 Vögeln (THIES), das Heidmoor bei Blomnath/SE mit 189 Vögeln (KLOSE) sowie die Hörner Au-Niederung/PI mit 122 Vögeln (DÜRNBERG) noch auffällige Rastbestän-de (Abb. 2).

2004

Der Winter 2003/04 zeichnete sich wieder überwiegend durch milde Luftmassen aus. Nur der Januar fiel kälter als im langjährigen Mittel aus. Ab Januar war es zudem recht feucht (Agrarmeteorologische Wochenberichte des DWD). Infolge der milden Witterung rasteten im März wieder mehr Zwergschwäne in Schleswig-Holstein als im Jahr zuvor. Insgesamt lag der Rastbestand bei 5.594 Exemplaren, von denen sich 5.328 Vögel im Westen und 266 im Osten des Landes aufhielten. Auf die beiden Hauptgebiete Eider-Treene-Sorge-Niederung und Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs entfielen mit 2.415 bzw. 2.103 Exemplaren (Michael-Otto-Institut im NABU) zusammen 80,8% des Gesamtbestandes. Die nächst größeren Rastplätze befanden sich 2004 am Kudensee/HEI (240 Exemplare, TODT), im Bottschlotter Koog/NF (214 Exemplare, KETELSEN), im Raum Schlamersdorfer Moor/Warder See/SE (180 Exemplare, THIES bzw. VOGEL) sowie bei Ellhöft/NF (125 Exemplare, CHRISTENSEN; Abb. 3).

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2005

Dem Frühjahr 2005 war erneut ein Winter ohne längere Frostperioden vorangegan-gen (Agrarmeteorologische Wochenberichte des DWD). Eine von der OAG organi-sierte landesweite Synchronzählung Mitte März (ergänzt um wenige weitere Märzda-ten) ergab mit 7.403 Exemplaren ein neues Bestandsmaximum in Schleswig-Holstein. Im Westen des Landes wurden 6.910 Zwergschwäne gezählt und im Osten 493. Die Eider-Treene-Sorge-Niederung (3.294 Exemplare, Michael-Otto-Institut im NABU) und der Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs (2.382 Exemplare, Michael-Otto-Institut im NABU) machten zusammen 76,7% des Gesamt-bestandes aus. Vorkommen mit mehr als 100 Vögeln wurden des Weiteren in der Hörner Au-Niederung/PI (436 Exemplare, WESTPHALEN, DW Naturschutz), im Raum Schlamersdorfer Moor/Warder See/SE (407 Exemplare, THIES), in der Wiedinghar-de/NF (235 Exemplare, KETELSEN) und im Buchholzer Moor/HEI (116 Exemplare, TODT; Abb. 4) gesichtet.

2006

Der Winter 2005/06 war kalt und lang. Anfang März führten Ausläufer eines Tiefs bei Norwegen reichlich Schnee nach Schleswig-Holstein. Teilweise baute sich dabei ei-ne Schneedecke von über 20 cm auf, die sich bis über die Monatsmitte hielt (Agrar-meteorologische Wochenberichte des DWD). Davon betroffen waren auch die beiden Hauptrastgebiete des Zwergschwans. Zeitweise waren die Eider-Treene-Sorge-Niederung und der Großraum um den Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs fast vollständig geräumt, nachdem sich dort im Februar bereits Vögel aufgehalten hatten. Sehr große Rastansammlungen bildeten sich in diesem Jahr an den her-kömmlichen Plätzen auch nicht mehr, als der Schnee allmählich abtaute. So zählten HÄLTERLEIN und das Michael-Otto-Instituts im NABU am 26.03. und 27.03. zwar wie-der immerhin 1.607 Exemplare in der Eider-Treene-Sorge-Niederung, diese hielten sich zum Großteil allerdings weiter nordwestlich als sonst üblich auf (Abb. 5). Dort war Anfang März etwas weniger Schnee gefallen als im Südostteil der Niederung. Aus dem Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs wurden insge-samt sogar nur 500 Vögel bekannt, die A. LENSCH dort am 18.03. beobachtete. Statt-dessen kam es aufgrund der extremen Witterung im März 2006 vor allem weiter westlich zu größeren Zwergschwanansammlungen. PORTOFÉE registrierte beispiels-weise 1.064 Vögel am Gotteskoogsee/NF, DALLMANN mehr als 500 am Kuden-see/HEI, CHRISTENSEN und REISER an die 200 bei Jardelund/SL und K. GÜNTHER 155 im Herrenkoog/NF sowie 138 im Obbenskoog/NF. Im Osten stachen 442 Exemplare aus dem Raum Warder See-Seedorfer See/SE hervor (THIES).

Landesweit wurden in Schleswig-Holstein im März 2006 aufgrund der extremen Wit-terung nur 4.888 Zwergschwäne gezählt, 4.386 im Westen und 502 im Osten. Die Eider-Treene-Sorge-Niederung und der Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwest-lich Rendsburgs stellten mit 43,1% deutlich weniger der Vorkommen als sonst üblich.

2007

2006/07 war der Winter wieder deutlich milder als im Vorjahr (Agrarmeteorologische Wochenberichte des DWD). Der landesweite Rastbestand des Zwergschwans legte im Vergleich zum Vorjahr allerdings nur wenig zu und betrug im März 2007 5.084 gemeldete Exemplare. 4.747 Vögel traten westlich und 337 östlich der Autobahn A7 auf. Während das Vorkommen in der Eider-Treene-Sorge-Niederung mit 2.936 Ex-emplaren (Michael-Otto-Institut im NABU) einen relativ hohen Wert erreichte, blieb der Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs mit 1.334 Exempla-ren (Michael-Otto-Institut im NABU, BERNDT) eher gering besetzt. Zusammen stellten

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die beiden Gebiete wieder 84,0% des Landesbestandes. Erwähnenswerte Vorkom-men traten zudem in der Hörner Au-Niederung mit 230 Vögeln (BÜTJE), im Raum Schlamersdorfer Moor-Warder See/SE mit 204 Vögeln (THIES) sowie im Buchholzer Moor/HEI mit 153 Vögeln (DALLMANN; Abb. 6) auf.

Den oben aufgeführten Daten zufolge stabilisierte sich der landesweite Rastbestand des Zwergschwans in den Jahren 2002-2007 auf einem Niveau von landesweit etwa 5.000 Exemplaren mit Spitzenwerten bis zu 7.403 Exemplaren (Abb. 7, Tab. A -Anhang). Schleswig-Holstein beherbergt damit wie im vorangegangenen Berichts-zeitraum weiterhin bis zu 37% der gesamten nordwesteuropäischen Population (vgl. BRUNS et al. 2001). Zukünftig muss allerdings mit einem Rückgang der Zwerg-schwanvorkommen gerechnet werden, da die nordwesteuropäische Population seit Ende der 1990er-Jahre stark abnimmt (DELANY & SCOTT 2006). Eine Hauptursache hierfür wird in dem zurückgehenden Bruterfolg der Art vor allem in den 1990er-Jahren gesehen (BEEKMAN 2004). Darauf deutet auch die Entwicklung der Jungvo-gelanteile in ausgezählten Trupps in Schleswig-Holstein hin (Tab. 1). Während Jung-vögel in den Jahren 1964-1981 im Durchschnitt 17,8% und maximal bis zu 30,3% der Ansammlungen ausmachten (BUSCHE 1991), betrug ihr Anteil im Berichtszeitraum im Mittel lediglich 10,3% und maximal 14,0%. Dies deckt sich mit den deutschlandwei-ten Ergebnissen (DEGEN & BLÜML 2007).

Abb. 7: Maximale März-Rastvorkommen des Zwergschwans in Schleswig-Holstein in den Jahren 2002-2007.

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Tab. 1: Anteil der Jungvögel (juv) in ausgezählten Zwergschwantrupps in Schleswig-Holstein in den Jahren 1964/65-1980/81 (BUSCHE 1991) sowie 2002/03-2006/07 (Michael-Otto-Institut im NABU).

Winter Anzahl Gesamt Anteil juv [%] Winter Anzahl Gesamt Anteil juv [%]1964/65 177 23,2 2001/02 2.161 14,01965/66 327 23,9 2002/03 2.304 13,01966/67 839 30,3 2003/04 4.518 7,11967/68 148 13,5 2004/05 3.294 6,41968/69 95 10,5 2005/06 927 12,11969/70 1.505 10,2 2006/07 3.978 8,91970/71 1.155 20,6 Mittelwert 10,31971/72 756 18,91972/73 472 18,91973/74 585 25,81974/75 1.083 23,21975/76 955 17,41976/77 409 7,11977/78 1.656 17,61978/79 1.298 7,51979/80 510 19,01980/81 329 15,5

Mittelwert 17,8

Vorkommen in den SPAs und Erhaltungszustand

Schlafgewässer

Von den oben aufgeführten März-Beständen der letzten sechs Jahre (n = 31.632) nutzten wahrscheinlich etwa 21.512 Schwäne und damit 68,0% auf SPA-Gewässer als Schlafplatz. Ausgesprochen viele Vögel nächtigten auf Gewässern im SPA „Ei-der-Treene-Sorge-Niederung“ (Tab. 2). Hierin unterscheidet sich dieses Vogel-schutzgebiet von dem zweiten Hauptrastgebiet des Zwergschwans in Schleswig-Holstein, dem Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs. Während in der Niederung zwischen 2002 und 2007 etwa 84,6% der Zwergschwäne (11.428 von 13.515 Exemplaren) auf SPA-Gewässern nächtigten, lediglich die Vorkommen von Bargstall/RD, Hamdorfer Weide/RD, Lexfähre/RD und dem Dellstedter Moor/HEI dürften in nicht ausgewiesenen Bereichen der Eider schlafen, traf dies am Nord-Ostsee-Kanal lediglich auf etwa die Hälfte der Vögel zu (4.881 von 9.605 Exempla-ren). Dort finden nur die Zwergschwäne im Mündungsbereich der Haaler Au ein SPA-Gewässer vor. Nicht wenige Exemplare schlafen in dem Großraum jedoch auf der Eider oder sogar dem Nord-Ostsee-Kanal.

Nahrungsgebiete

In den letzten sechs Jahren nutzten 45,9% der oben ausgewerteten Märzvorkommen (n = 31.632) SPA-Flächen zur Nahrungssuche. Aufgrund der Nachmeldung des Meggerkoogs/SL, des Börmer Koogs/SL und der Bargstaller Au-Niederung/RD la-gen, wie bei den Schlafgewässern, auch bei den Nahrungshabitaten die größten Vorkommen auf ausgewiesenen Flächen im SPA „Eider-Treene-Sorge-Niederung“ (Tab. 3). Hier ließen sich etwas mehr als die Hälfte der Vögel (8.004 von 13.515 Ex-emplaren) SPA-Flächen zuordnen. Besonders in der Treenemarsch liegen wichtige Nahrungsgebiete außerhalb des Vogelschutzgebietes. Von den Vorkommen am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs hielten sich nur 31,9% der Vögel (3.060 von 9.605 Exemplaren) bei der Nahrungsaufnahme auf SPA-Flächen auf.

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Tab. 2: Anzahl der Zwergschwäne an Schlafplätzen in SPAs und deren Anteil am Gesamtvorkommen (n = 31.632) im Berichtszeitraum 2002-2007.

SPAAnzahl Individuen

2002-2007Anteil an der

Gesamtzahl [%] 1622-491 Eider-Treene-Sorge-Niederung 11.428 36,11823-402 Haaler Au-Niederung 4.881 15,41119-401 Gotteskoog-Gebiet 1.996 6,32021-401 NSG Kudensee 1.030 3,32028-401 Wardersee 695 2,20916-491 Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete

562 1,8

2323-401 Unterelbe bis Wedel 329 1,01121-391 NSG Fröslev-Jardelunder Moor 200 0,61929-401 Heidmoor-Niederung 189 0,61530-491 Östliche Kieler Bucht 83 0,32226-401 Alsterniederung 64 0,21728-401 Teiche zwischen Selent und Plön 21 0,11830-301 NSG Neustädter Binnenwasser 12 0,042031-401 Traveförde 9 0,032331-401 Schaalseegebiet 7 0,021423-401 Schlei 6 0,02Summen 21.512 68,0

Tab. 3: Anzahl nahrungssuchender Zwergschwäne in SPAs und deren Anteil am Gesamtvorkommen (n = 31.632) im Berichtszeitraum 2002-2007.

SPAAnzahl Individuen

2002-2007Anteil an der

Gesamtzahl [%] 1622-491 Eider-Treene-Sorge-Niederung 8.004 25,31823-402 Haaler Au-Niederung 3.060 9,71119-401 Gotteskoog-Gebiet 1.158 3,72021-401 NSG Kudensee 761 2,42028-401 Wardersee 695 2,22323-401 Unterelbe bis Wedel 238 0,80916-491 Ramsar-Gebiet S-H Wattenmeer und angrenzende Küstengebiete

222 0,7

1929-401 Heidmoor-Niederung 189 0,61530-491 Östliche Kieler Bucht 84 0,32226-401 Alsterniederung 64 0,21728-401 Teiche zwischen Selent und Plön 21 0,12331-401 Schaalseegebiet 7 0,021423-401 Schlei 6 0,02

Summen 14.509 45,9

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Schleswig-Holstein trägt aufgrund der großen Bedeutung als Rastgebiet für den Zwergschwan eine hohe Verantwortung für die Art. Die nicht als SPA ausgewiesenen Nahrungsflächen sind jedoch gefährdet, da vermehrt Grünland für den Anbau von Energiemais für Biogasanlagen umgebrochen wird. Deshalb kann der Erhaltungszu-stand für die Art nur noch mit „gut“ (B) bewertet werden.

Gefährdungen und Empfehlungen

Die vom Zwergschwan genutzten Niederungen müssen vor einem großflächigen Grünlandumbruch geschützt werden. Besonders in den beiden Hauptrastgebieten der Art in Schleswig-Holstein, der Eider-Treene-Sorge-Niederung und dem Groß-raum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs, ist der Ausweitung des An-baus von Energiemais für Biogasanlagen zu Lasten des Grünlandes entgegenzuwir-ken. Während der Anwesenheit der Zwergschwäne ist die Ungestörtheit der Nah-rungsflächen und insbesondere der Schlafplätze sicher zu stellen.

Literatur

BEEKMAN, J. (2004): News from the International Waterbird Census No. 7: S. 3. BEZZEL, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Nonpasseriformes - Nichtsingvögel. AULA-

Verlag, Wiesbaden. BRUNS, H.A., O. EKELÖF & R.K. BERNDT (2001): Rastbestand des Zwergschwans (Cygnus columbia-

nus) in Schleswig-Holstein. Bericht im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein.

BUSCHE, G. (1991): Zwergschwan – Cygnus columbianus. In: BERNDT, R.K. & G. BUSCHE (Hrsg.): Vo-gelwelt Schleswig-Holsteins, Bd. 3. Wachholtz Verlag, Neumünster.

DEGEN, A. & V. BLÜML (2007): Jungvogelanteile und Familiengrößen von überwinternden Schwänen in Deutschland – erste Ergebnisse der Saison 2006/07. DDA-Wasservogelrundbrief: 18-19.

DELANY, S. & D. SCOTT (2006): Waterbird Population Estimates. Fourth Edition. Wetlands International. GLUTZ VON BLOTZHEIM, U.N. (1990): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 2. AULA-Verlag, Wiesba-

den.

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Anhang

Tab. A: Zwergschwanvorkommen in Schleswig-Holstein im März der Jahre 2002-2007 ETS = Eider-Treene-Sorge-Niederung, NOK = Großraum am Nord-Ostsee-Kanal südwestlich Rendsburgs

ORTSNAME Status 2002 2003 2004 2005 2006 2007Kreis NordfrieslandBeltringharder Koog SPA 16 50 54Bottschlotter Koog 40 214Desmerciereskoog 28Drage, ETS 86Ellhöft 326 125 13 64Fahretoft, Vordeichung SPA 27Gotteskoog SPA 1.064Haasdorfer See SPA 38Hattstedtermarsch 15 37 28 42 5Hauke-Haien-Koog SPA 12 1 14 2Herrenkoog 59 155Kahlebüller See SPA 56Karlum 75Katinger Watt SPA 6 1 3Kleiseer Koog 44Mildter Koog, ETS 39Obbenskoog 138Oldensworter Vorland SPA 2Ostenauniederung 8Oster Offenbüllkoog 9Rickelsbüller Koog SPA 1Schwabstedt, ETS 64 3Seeth, ETS 3 28Sönke-Nissen-Koog 5Südermarsch, ETS 29 24 145 600Tetenbüllspieker 30Tollenmoor, ETS 21 1 97 60Wiedingharde 235Wildes Moor, ETS SPA 6 12 18Winnert, ETS 366Kreis Schleswig-FlensburgBörmer Koog, ETS SPA 334 74 356 531 9 181Bünger Koog, ETS 52 14 23Dacksee, ETS 16 5 17Dörpstedt-Treia, ETS 71 1 264 256Erfderfeld, ETS 18 2 62Jardelund 200Meggerkoog, ETS SPA 571 508 1.105 1.141 257 1.208Oehe-Schleimünde SPA 6Sorgkoog, ETS 72 101 2 117Tetenhusener Moor, Grünland, ETS 387 31 42 283 70Treenemarsch Norderstapel, ETS 92 92 202 42 30 422Treenemarsch Wohlde, ETS 188 12 152 89Kreis Rendsburg-EckernfördeAltenfähre, NOK 533 62Bargstaller Au-Niederung, ETS SPA 358 664 50 197 198Bissee 18 3

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Tab. A: Fortsetzung

ORTSNAME Status 2002 2003 2004 2005 2006 2007Kreis Rendsburg-EckernfördeBokelholmer Fischteiche 24 27 32Bothkamper See 1Buckener Au-Niederung 200Bülk 4Diekendörn 32Emkendorf 8Friedrichsholm, Pöttcherei, ETS 29 49 58 43Gieselau, NOK 145 239 73Haaler Au-Niederung, NOK SPA 198 205 169 444 500 242Hamdorf, NOK 240 10 89 914 281Hamdorfer Weide, ETS 2 141 233Holstentor, NOK 200 309 397Hörsten, NOK 125 394 226 223Jevenstedt, NOK 46 133 158Königsmoor, ETS SPA 53 62 30Langwedel 85Lexfähre, ETS 50 43 70Lütjenwestedt, NOK 140Meckelmoor, NOK 4 29Oldenbüttel, NOK 51 168 115 108 95Rümlandteich 23Sandknöll, NOK 101 459 93Sehestedt 2Tackesdorf, NOK 330 15Todenbüttel, Großes Moor, NOK SPA 605 140 417Kreis PlönBarsbeker Wiesen 94Gödfeldteich SPA 21Kleiner Binnensee SPA 17 6 19Laboe-Bottsand SPA 4Postsee 9Probstei, Wendtorf 10Sehlendorfer Binnensee SPA 3 4Kreis OstholsteinAltenkrempe 12Grüner Brink SPA 1 7 23Süsel, Pepersee 60Westermarkelsdorf 3Kreis DithmarschenBucholtzer Moor 116 153Dammsknöll, NOK 180Dellstedter Moor, ETS SPA 70 11Fieler Moor 25Haalmoor 15Holstenau 2 52Kudensee SPA 240 21 500Meldorfer Speicherkoog SPA 10 18Neufelder Vorland SPA 5

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Tab. A: Fortsetzung

ORTSNAME Status 2002 2003 2004 2005 2006 2007Kreis SegebergHeidmoor-Niederung SPA 189Nützener Heide 12Oberalster-Niederung SPA 24 22 18Schlamersdorfer Moor 231 150 168 175Seedorfer See 142Warder See SPA 97 30 239 300 29Hansestadt LübeckDassower See SPA 9Kreis StormarnTravewiesen, Bad Oldesloe 10Kreis PinnebergEschschallen SPA 1 18 2Fährmannssand SPA 35Haseldorfer Marsch SPA 15 29Hetlingen SPA 37Hetlinger Neuer Koog 31 50 10Hetlinger Schanzsand SPA 5 4Hörner Au-Niederung 340 122 45 436 230Krupunder See 1Pagensand SPA 6Pagensander Nebenelbe SPA 18Pinnaumündung SPA 13 42Twielenflether Sand SPA 12Wedeler Marsch SPA 1Kreis Herzogtum-LauenburgMechower See SPASummen 5.245 3.418 5.594 7.403 4.888 5.084

Liste der Melder (nur Märzbeobachtungen):

ADLER, ALLMER, ANDRITZKE, ARBEITER, BEHMANN, BERG, BERNDT, BETH, BLEI, BRANDT,BRUNS, BÜTJE, CHRISTENSEN, COLDWELL, CROME, DALLMANN, H. DUNCKER, DUMKE,DÜRNBERG, DÜTTING, EKELÖF, EWERS, A. FAHNE, I. FAHNE, B. FISCHER, D. FLEET,FREESE, GARTHE, GEIßLER, GLOE, GRAHAM-OPALKA, K. GÜNTHER, HAHN, HÄLTERLEIN, T.HANSEN, D. HELDT, HOFMANN, JOERN, KELLNER, KETELSEN, KLINKER, KLOSE,KONDZIELLA, KOOP, KUBETZKI, KÜHL, KUMMER, KÜPER, A. LENSCH, LEPTHIN, LIPPERT,LOHSE, LORENZEN, LUNK, D. MEYER, Michael-Otto-Institut im NABU, MOHRDIECK,MÜLLER-WICHARDS, MULSOW, NETZ, PEGLOW, PETERSEN-ANDRESEN, PETERSON,PETZOLD, PFEIFER, PFEIFFER, PIKELKE, PORTOFÉE, RATHGEBER, REHM, REISER,REYNOLDS, RIESCH, RINKE, SCHAWALLER, SCHLEEF, D. SCHLORF, SCHMELL, SCHMIDT-MOSER, SCHOLL, SCHNÖNING, SCHREY, SCHULZ-BENICK, SCHUMACHER, SCHÜTT,SCHWAB, SIEDENSCHNUR, STOTZ, STRUWE-JUHL, TAUDIEN, THIES, H.-J. THOMSEN, TODT, Verein Jordsand, VOGEL, VON BENDA, WEGST, WESOLOWSKI.