unterwegs 26/2010

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19. Dezember 2010 ISSN 1436-607X Was wir zu Weihnachten geschenkt bekommen Gestärkt n Wie Sie im Adventstrubel zur Ruhe kommen. Seite 9 Geplant n Wie Weihnachten für Familien schön wird. Seite 10 Getäuscht n Wie zwei Weihnachtsbäume verschwanden. Seite 12 Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche 26/2010 Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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Das Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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19. Dezember 2010ISSN 1436-607X

Was wir zu Weihnachten geschenkt bekommen

Gestärktn Wie Sie im Advents trubel

zur Ruhe kommen. Seite 9

Geplantn Wie Weihnachten für

Familien schön wird. Seite 10

Getäuschtn Wie zwei Weihnachtsbäume

verschwanden. Seite 12

Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche 26/2010Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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::: Vorweg2

kurz gesagt

So erreichen Sie unS:Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: [email protected]: 0711 83000-0

210 neue Gemeinden sind weltweit von Januar 2009 bis September 2010 in der Evangelisch-methodis-tischen Kirche (EmK) ge-gründet worden. Das sind mehr als die Hälfte dessen, was sich die EmK von 2009 bis 2012 vorgenommen hat. Den größten Teil der neuen Gemeinden gebe es in Süd-ostasien, berichtete Thomas Kemper, der Generalsekre-tär der EmK-Missions-behörde. In Vietnam seien 85, in Laos 33 Gemeinden entstanden.

Zum »KirchentaGS-SonntaG« sind Gemeinden am 6. Feb-ruar eingeladen. Sie sollen sich damit einstimmen auf den 33. Deutschen Evan-gelischen Kirchentag vom 1. bis 5. Juni in Dresden. Zum Kirchentags-Motto »… da wird auch dein Herz sein« gibt es ein Materialheft und zahlreiche Anregungen für den Gottesdienst.

http://bit.ly/gQjw2v

deutSchland hat Kein iSlamproblem, sondern ein Imam-Problem. Das hat der Kriminologe Christian Pfeiffer erklärt. »Je stärker türkische Jugendliche in ih-rer Moscheegemeinde ver-ankert sind, desto schlech-ter sind sie integriert«, sagte Pfeiffer bei einer Veranstal-tung in Köln. Dies gelte jedoch nur für männliche Jugendliche, nicht für weib-liche. Pfeiffer beruft sich auf die größte Jugendstudie Deutschlands, bei der fast 45.000 Schüler befragt wurden. Nach seiner Einschätzung steigt die Neigung muslimischer

Jugendlicher zu Macho- Verhalten und Gewaltbereit-schaft mit dem Grad ihrer Religiosität.

die Kirchen überSchätZen ihre StellunG. Das hat der sächsische Justizminister Jürgen Martens (FDP) den Kirchen im Freistaat in der derzeitigen Diskussion um Ladenöffnung an Sonntagen vorgeworfen. Es werde »bis-weilen nicht ganz richtig ein-geordnet, dass die Kirche in Sachsen nicht die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert«, sagte Martens.

JüdiSche Gemeinden Schrump-fen Wieder. Von den 220.000 Juden aus der ehe-maligen Sowjetunion, die seit 1989 nach Deutschland ge-kommen sind, wurden 80.000 in die jüdischen Ge-meinden aufgenommen. Da-bei hat sich die Anzahl der jü-dischen Gemeindemitglieder mehr als verdreifacht. Mitt-lerweile kehrt sich der Trend um. Die Zahl der Mitglieder fiel von 108.300 im Jahr 2005 auf 104.200 im Jahr 2009.

immer mehr Kinder suchen Hilfe bei der Bahnhofsmis-sion. Ursache sei der gesell-schaftliche Wandel, heißt es in einer Mitteilung. Wegen der hohen Scheidungszahl seien Kinder öfter unterwegs zu einem Elternteil. Aber auch die häusliche Gewalt nehme zu. Deshalb suchten Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 15 Jahren vermehrt Zuflucht in den Bahnhofs-missionen.

UMNS / EmK / epd / Über­setzung: Reinhold Parrinello

Jetzt kommt bald der Baum ins Wohnzimmer und wird festlich ge­schmückt. Noch einmal kaufen wir groß ein, damit über die Feiertage alles da ist. Nichts soll fehlen. Und, Moment noch, da war doch noch was … die letzten Geschenke wer­den besorgt. Jetzt ist noch Gelegen­heit. Noch wenige Tage sind die Geschäfte offen. Noch kann man sich etwas überlegen, wie ich jeman­den überraschen kann.

Es ist einfach schön, ein Stück von sich selbst zu schenken. Ein Ge­schenk mit einer persönlichen Note. Am Schönsten ist es, etwas zu fin­den, was mein Gegenüber wirklich braucht, womit er oder sie aber gar nicht rechnet. Das sind richtige Glücksmomente, wenn das gelingt. Wenn dann ausgepackt wird und die Augen vor Staunen groß wer­den, da freue ich mich richtig mit.

Letztlich ist das auch der Sinn von Weihnachten. Denn Gott schenkt uns etwas, was wir ganz nötig brau­chen. Und womit wir so gar nicht gerechnet haben: Gott kommt so mitten unter die Menschen und legt sich uns gleichsam als Geschenk in den Arm. Das ist immer noch die wundersamste Überraschung, die wir in den diesen Tagen feiern.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten. Lassen Sie sich be­schenken!

Ihr Michael Putzke

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kurz gesagtGeschenkt ::: 3

Am 22. Dezember 1984 verkünde-te der österreichische Bundes-

kanzler Fred Sinowatz einen beson-deren Weihnachtsfrieden. Und mach-te damit mir und vielen anderen in Österreich das schönste Weihnachts-geschenk. Die umstrittenen Ro-dungsarbeiten in den Donauauen nahe Hainburg zwecks Errichtung

eines Großkraftwerks sollten bis auf Weiteres eingestellt werden. Vorausgegangen waren heftige Demonstrationen auf den Straßen Wiens. Und die Besetzung der Au, um die Rodungsarbeiten zu ver-hindern. Die Situation zwischen Polizei und Besetzern eskalierte. Und das kurz vor Weihnachten. Sinowatz erkannte die Brisanz und fasste einen folgenreichen Entschluss. Weihnachtsfrieden sollte sein. Die Bagger ruhten. Bereits im Januar 1985 kam für das Großpro-jekt das juristische Aus. Seit 1986 gehört die Hainbur-ger Au zum Nationalpark Donau-Auen. Ein wunder-bares Erholungsgebiet sowie Brutstätte und Heimat vieler Tiere. Ich war damals auf den Straßen Wiens und in der Au engagiert und habe das als großes Weih-nachtswunder erlebt. Eine Staatsmacht lenkt ein und entscheidet zugunsten unberührter Landschaft und in-takter Schöpfung gegen übermächtige wirtschaftliche Interessen. Ulrike Burkhardt­Kibitzki

ist Pastorin im Bezirk Waiblingen

Zu Weihnachten? Für meine Tochter eine Puppe. Und ihr kleiner zwei-

jähriger Bruder? Muss dann auch eine bekommen. Meine Frau und ich suchen eine aus und grinsen. Eine Puppe für ei-nen Jungen? Wir werden im Freundes-kreis einiges erklären dürfen. Dann kommt der heiß ersehnte Abend. Unsere Tochter reißt am Papier, zieht das Ding raus: »Oh, eine Puppe!« Ihre Freude

steckt an, wir freuen uns mit. Volltreffer. Dann ist ihr kleiner Bruder dran. Papier aufreißen, herausziehen. Stille. Kein Wort. Nichts. Aber seine Augen! Riesen-groß sind sie und werden immer größer, leuchten. Er kann es gar nicht fassen. Der Glanz in seinen Augen ist umwerfend. In beide Hände nimmt er seine Puppe, strahlt sie an und drückt sie schließlich an sich. »Mein Baby.« Seine Stimme ist ein sanftes Hauchen. Es ist

unerwartete Freudegeschenke gehören zu Weihnachten dazu – allerdings können sie höchst unterschiedlich sein. und das teuerste geschenk ist nicht automatisch das schönste. Wir haben gefragt: »Was war Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk?«

das reine Glück. Mehr geht nicht. Bei ihm nicht. Bei mir nicht. Dieses unfassbare, überwältigende Glück in seinen Augen zu sehen, ist erfüllender als jedes Ge-schenk, das ich je selbst ausgepackt habe.

Gerrit Mathis leitet die Redaktion von radio m

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war etwas mit ideellem Wert. Als wir uns als

Familie vor etlichen Jahren entschlossen, Wohneigentum zu erwerben, fiel die Ent-scheidung auf etwas »Gebrauchtes«. Wie viele Herausforderungen dabei zu bestehen waren und wie viel Kraftaufwand uns die Renovierung kosten würde, ahnten wir nicht und mitunter verließen uns schier der Mut und die Kraft. Mit Hilfe tatkräftiger Freunde ging es jedoch vorwärts, wenn auch langsam und meist mühevoll. Was mir in diesen Momenten wieder neue Motivation gab, war der Gedanke: »An Weihnachten ist das Gröbste geschafft und du kannst auf Wollsocken über das schöne Parkett im Wohnzimmer gehen.« Wir haben es geschafft – und seitdem gehören für mich zu jedem Weihnachtsfest auch die Wollsocken auf dem Parkett.

Heike­Ruth Klaiber ist Vorsitzende des Frauenwerks der EmK

Da muss ich nicht lange nachdenken! Mein schönstes Weihnachtsgeschenk habe ich zweifels-

ohne am 24. Dezember 1984 erhalten – da wurde unser erster Sohn Martin geboren. Er kam genau am errechneten Termin zur Welt. Ich habe damals noch studiert und musste deshalb auch keine Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen halten. Heute wäre das etwas komplizierter. Als er noch kleiner war, tat mir unser Großer mit seinem be-sonderen Geburtstag immer etwas leid. In einer Pastorenfamilie bleibt am 24. Dezember wenig Raum für Kinder-geburtstagsfeiern. Für mich bleibt der be-sondere Geburtstag unseres Sohnes eine Erinnerung daran, dass die wertvollsten Geschenke nicht materieller Natur sind. Viel wertvoller sind die Menschen, die uns geschenkt und anvertraut sind.

Gabriel Straka ist leitender Pastor im Bezirk Berlin­Stadt

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Kirsten Villnow aus Felsberg in Nordhessen be-schenkt ihre Familie wie die Weisen aus dem Morgenland. »Denn diese haben das Christkind

mit Gold, Weihrauch und Myrrhe beschenkt,« sagt die fünffache Mutter. Deshalb bekommen ihre Kinder dreierlei Geschenke: Ein Geschenk ist für die Ge-sundheit und das Wohlbefinden, was der Myrrhe ent-spricht. Es wird weiß eingepackt, so wie das Harz der Myrrhe. Ein Geschenk soll die Seele der Kinder an-sprechen, sei es ein Buch oder ein Kalender. Es wird in Packpapier eingeschlagen, denn der Weihrauch nimmt die braune Farbe an. Golden wird das Geschenk ver-packt, das dem Kind am wertvollsten ist und am meisten ersehnt wird.

Was genau sind Weihrauch und myrrhe? Weihrauch und Myrrhe sind Baumharze, die vor allem in Arabien gewonnen werden. Mit speziellen Messern wird die Rinde der Bäume eingekerbt, aus diesen Schnitten tritt das Harz aus. Weihrauchharz ist zuerst ganz hell, beim Trocknen wird es dunkel. Es wird abgeschabt und in Körben gesammelt. Myrrhe tritt in Klümpchen aus und ist heller in der Farbe.

Nach der Ernte brauchen die Bäume eine längere Ruhepause. Man darf sie nicht unbegrenzt abernten. Wird ihnen zu viel Harz abgenommen, so verdorren sie. Weihrauch und Myrrhe waren damals kostbar, vor allem durch die langen Transportwege. Neben Gold waren sie das Wertvollste, was es damals gab.

Weihrauch gilt als ein uraltes Symbol der Gottes-verehrung. In der Antike war es in vielen Kulturen bekannt. In Ägypten wurde Weihrauch bei vielen Kulthandlungen und bei der Mumifizierung verwen-det. Auch im Jerusalemer Tempel wurde Weihrauch verwendet. Ein Rezept für eine besondere Weihrauch-Mischung »zum heiligen Gebrauch« ist überliefert worden (2. Mose 30,34–38).

Matthäus berichtet, dass die Sternkundigen aus dem Morgenland vor dem Kind niederfallen und dem Kind Gottes neben Gold und Myrrhe Weihrauch schenken. Mit der Gabe des Weihrauchs sprechen sie dem Kind etwas Göttliches zu. Das Gold ist ein Zei-chen der Macht. Es war ein wertvolles Geschenk, das einem König würdig war.

Myrrhe diente als Heilmittel. Früh hat man die zu-sammenziehende und desinfizierende Wirkung ent-deckt. Mit Honig vermischt wurde Myrrhe als Wund-pflaster aufgelegt. Das arabische Wort für Myrrhe heißt »mur«, auf Deutsch bitter. Myrrhe schmeckt wi-derlich bitter. Wir kennen den Geschmack von Myrrhe von den Behandlungen beim Zahnarzt. Myrrhentink-tur wird bei Zahnfleischverletzungen und Entzündun-gen eingesetzt. Aufgrund der desinfizierenden Wirkung wurde Myrrheharz in Ägypten zum Einbalsamieren der Mumien verwendet. In der Bibel begegnet uns das Harz bei der Grablegung Jesu. Von Nikodemus, der nach dem Johannesevangelium den Leichnam Jesu be-stattet, wird berichtet, dass er »Myrrhe, gemischt mit Aloe« mitbrachte (Johannes 19,39–40).Das Geschenk der Myrrhe sagt uns, dass die Weisen aus dem Morgenland das Jesuskind nicht nur für etwas Königliches und Göttliches halten, sondern auch für einen sterblichen Menschen – hindeutend auf seinen Tod, der das Heil bringt. Michael Putzke

Zum Nachmachen:Die geschenke der KönigeWas soll ich verschenken? Vor dieser Frage stehen wir an Weihnachten immer wieder. Die bibel bietet uns eine hilfe an, womit wir anderen eine Freude machen können. Drei geschenke bringen die Weisen dem Kind mit: gold, Weihrauch und Myrrhe. Von gold haben wir eine Vorstellung, aber was genau sind Weihrauch und Myrrhe? Welche bedeutung haben diese geschenke?

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Vom Schenken und Beschenktwerden, vom Geben und Nehmen ist die Rede in diesen Tagen. Doch wo immer man hinschaut, geraten

Menschen unter einen enormen Druck, wenn es darum geht, das richtige Geschenk auszuwählen. Man will ja den Beschenkten nicht enttäuschen, sondern ihm eine besondere Freude machen. Wertschätzung und Dank-barkeit stehen dabei im Vordergrund, und doch kann Schenken zu einer bloßen Pflichterfüllung werden. Mit welcher inneren Haltung schenke ich und wie emp-fange ich das Geschenk? Ob Groß oder Klein: Es zählt, was dahinter steckt und nicht der Wert der Sache allein. Einfallsreichtum ist gefragt und die Über-raschung soll große Freude auslösen.

Gott hat auch uns in seinem Einfallsreichtum eine Überraschung geschenkt. Eine, die von bloßem Men-schenverstand her nicht zu begreifen ist: Das Licht seiner Wahrheit, das »aus der Finster-nis hervorleuchten soll«. Für viele Menschen ist dieses Geschenk von vornherein inakzeptabel. Sie bleiben lieber an ihren dunklen Gedanken hängen, an ihrer Skepsis und inneren Verzweiflung. Sie fühlen sich gelähmt und unverstanden. Finsternis der Seele ist die Folge, wie es Piet Kuiper, ein bekannter Psy-chiater, beschreibt.

Dass Gott uns aber einen hellen Schein in unsere Dunkelheit gegeben hat, ist das größte Geschenk, das wir empfangen können. Wenn uns Gott damit einen Weg für unser Leben aufzeigt, uns ermutigt und stärkt, können wir bewusster unseren Lebensweg ge-hen. Wir können dann auch für andere Menschen zur Hilfe werden, damit sie aus ihrer inneren Dunkelheit heraus kommen.

Geschenke müssen nicht immer einen materiellen Wert haben. Die größten Geschenke sind gerade nicht mit Geld zu bezahlen. Zeit und Energie für einen an-deren Menschen einzusetzen, ist vielleicht das größte Geschenk, das wir erbringen können. Einen anderen Menschen auf die Liebe Gottes hinzuweisen, damit auch er das Licht Gottes empfängt, ist die größte Ga-be, die wir austeilen können. So hat es jedenfalls der Apostel Paulus gesehen und es so eindrücklich an die Gemeinde in Korinth geschrieben. Dabei soll Jesus Christus das göttliche Licht in uns Widerspiegeln und uns damit auch befähigen ihn zu erkennen und ihn bekannt zu machen.

das licht im Zentrum George Fox, der Gründer der Quäker-Gemeinschaft in England und in den USA hat dieses göttliche Licht als

ein Geschenk in den Mittelpunkt seiner Theologie gestellt. Diese klassische Friedenskirche verschenkt auch an diesen Weihnachten wieder weltweit Care-Pakete, um menschliche Not zu lindern und Menschen auf die Liebe Gottes aufmerksam zu machen. Wie könnte man besser den Sinn der Weih-

nacht verwirklichen! Johann Christoph Blumhardt hat in einem Lied geschrieben: »Alle Nächte zu zerstreuen, lieber Heiland, bist du da. So wird alle Welt gedeihen, was da fern ist and was nah, bis vom Lichte wird erfüllt, was gemacht nach Gottes Bild.«

Ein geschenk aus gottes Einfallsreichtum

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AlFRED SchAAR ist pastor und psychotherapeut.

Er lebt in Stuttgart-bad cannstatt.

Denn Gott, der sprach: »Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten«, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 2. Korinther 4,6

»Die größten Geschenke sind

nicht mit Geld zu bezahlen.«

Ein geschenk aus gottes Einfallsreichtum

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::: Geschenkt8

Geschenke gehören für die meisten Menschen zu Weihnachten fest dazu.

Aber auch im übrigen Jahr tauschen wir viele Geschenke aus. Warum aber schenken sich Menschen etwas? Um anderen eine Freude zu machen? Oder weil sie erwarten, im Gegenzug selbst etwas geschenkt zu bekommen?

Die frühen Christen haben sich zu Weihnachten gar nichts geschenkt. Weihnachtsgeschen-ke kamen erst im Mittelalter in Mode. Doch geschenkt wurde bereits in der Antike in einem solchen Ausmaß, dass man in den historischen Wissenschaften sogar von einer »Gabentauschgesellschaft« spricht. Diese Bezeichnung zeigt an, dass es sich bei dem Schen-ken nicht um eine einseitige Angelegenheit gehandelt hat. Die Menschen der Antike – seien es Ägypter, Grie-chen oder Römer – verbanden mit Geschenken immer die Erwartung, damit etwas zu erreichen. Nach Bei-spielen für uneigennützige Geschenke sucht man hier vergeblich, selbst in jenen Zeiten, in denen die Welt der Antike bereits christlich geworden war.

»ich gebe, damit du gibst«Aufgekommen ist die Praxis des Schenkens, wie es aus-sieht, bei der Pflege des Verhältnisses zwischen Menschen und Göttern. »Schon die alten Griechen«, wie man bei solchen Gelegenheiten gerne sagt, über-reichten ihren vielen Göttern allerlei Weihegaben, in der Hoffnung, die überirdischen Mächte damit gnädig zu stimmen. Die Römer perfektionierten dieses System und knüpften geradezu geschäftsmäßige Beziehungen zu Juppiter und seinen Mitgöttern. »Do ut des«, lautete ihre Devise: »Ich gebe, damit du gibst.« Traten Katastrophen wie Kriege oder Epidemien ein, sah man darin ein Zeichen, die Götter nicht mit genug Ge-schenken versehen zu haben.

Bei den Geschenken, die nicht an die Götter adres-siert waren, sondern die sich die Menschen untereinan-der machten, verhielt es sich nicht anders. Populär wa-

ren bei Griechen und Römern Ge-schenke als Instrumente zur Her-

stellung oder Festigung persönlicher Beziehungen. Im Kreise der Familie gehörte es bei den Römern zum guten Ton, Geburtstage oder Hochzeitstage mit reichhal-tigen Gaben zu garnieren. Wurden Feste gefeiert, wa-ren auch immer Geschenke mit im Spiel.

Das Weihnachtsfest gab es erst seit Konstantin dem Großen,

der im 4. Jahrhundert nach Chris-tus das Christentum nach Kräften

förderte und somit als der erste christli-che Kaiser in die Geschichte eingegangen

ist. Doch auch so hatten die Römer in der Kaiser-zeit genug Gelegenheit, bei Festen und Feiern Geschenke auszutauschen, vor allem beim Neujahrsfest. Beliebt waren dabei so unterschiedliche Objekte wie Geldstü-cke, Lampen und Spardosen (mit eingravierter Glück-wunsch-Inschrift). Immer galt dabei die eherne Regel: Ich schenke, um selbst beschenkt zu werden.

herrschaft durch GeschenkeAber keiner übertraf in Sachen Freigebigkeit den rö-mischen Kaiser selbst. Beim Herrschaftsantritt, nach militärischen Siegen oder bei Thronjubiläen griff der Kaiser tief in die Tasche und erfreute die Bevölkerung mit üppigen Geldgeschenken. Aber auch in diesem Fall spielte die frohe Erwartung, davon etwas zu haben, eine entscheidende Rolle. Denn so wurde das soziale Band zwischen Herrscher und Untertanen gefestigt. Es machte auch die gesellschaftlichen Rollen klar: Wer die Geschenke austeilte, war der Chef, wer sie annahm, erkannte diese Hierarchie an. So war es bei den Römern. Anders verhält es sich mit den Gaben, die von den Heiligen Drei Königen (in der historischen Realität Magier persischer Herkunft) dem neugeborenen Jesus-Kind offeriert wurden. Denn nach orientalischer Tradition war das Überreichen von Geschenken immer auch eine Geste der Demut und der Unterwürfigkeit – so wie die Könige der Perser von besiegten Völkern Tribute und Geschenke zu verlangen pflegten.

Wie du mir, so schenk ich dir ...Weihnachten ist das Fest der liebe, aber auch das Fest des Schenkens. Den frühen christen war dieser brauch allerdings völlig unbekannt. Das lag wohl vor allem am ursprung des Schenkens, wie der historiker holger Sonnabend betont. Er zeichnet für uns die geschichte des Schenkens nach.

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Geschenkt ::: 9

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Die Vorboten des Festes sind weder zu übersehen noch zu überhören: volle Geschäfte,

Getümmel auf den Weihnachtsmärkten, zahlreiche Veranstaltungen in den Gemeinden. Mitten im ad-ventlichen Trubel soll es besinnlich zugehen. Das »Jahr der Stille«, das Kirchen und christliche Werke für 2010 ausgerufen haben, scheint unter der Dauerberieselung durch weihnachtliche Klänge geräuschvoll zu enden.

Ob wir in den Weihnachtsgottesdiensten ein wenig Ruhe finden? Hinter der Kirchentür wird noch lebhaftes Treiben herr-schen. Während des Gottesdienstes sind vermutlich Kinder zu hören, die ihre Vorfreude auf die Bescherung oder auf den Besuch der Großeltern nicht verbergen können. Es ist schön, dass Kinder dabei sind, wenn wir feiern, dass Gott als Kind zur Welt kommt!

Musik stimmt auf das Fest ein. Alte Lieder wecken Erinnerungen an Vergangenes und sprechen zugleich davon, dass sich Weihnachten immer wieder neu er-eignet. Wir hören die biblische Botschaft: »Euch ist heute der Heiland geboren!« Sie tröstet, weckt Hoff-nung und spricht uns zu, dass Gott uns und alle Welt in Christus erlösen will. An Weihnachten werden wir von Gott beschenkt.

»Schön wär’s«, stöhnen vermutlich einige, die als Predigerin, Kindergottesdienstmitarbeiter, Organist, Chorleiterin oder Liturg die Gottesdienste zu Weih-nachten gestalten werden. Sie finden kaum die nötige Zeit zur Vorbereitung. Trotzdem sollen sie dann so

reden, singen oder musizieren, dass andere zur Ruhe finden und die Weihnachtsbotschaft aufnehmen kön-nen. Wenn das kein Druck ist?

Umso mehr gilt die Einladung, sich im Advent und an Weihnachten auch ganz persönlich beschenken zu lassen. Es bleibt vielleicht nicht viel Zeit zur Besin-nung. Aber ein paar Minuten am Morgen oder am Abend, die wir allein mit Gott verbringen, tun gut: Sich hinsetzen, vielleicht eine Kerze entzünden, tief durchatmen und beten: »Komm, o mein Heiland Jesu

Christ!« Dann ein Wort aus der Bibel lesen. Es gilt jedem und jeder ganz persönlich! Und schließlich einige Minuten zum Beten, wie es uns ums Herz ist, die Not klagen, den Dank aussprechen und für die Weihnachts-feiern in den Häusern und Kirchen beten. Vielleicht wird es uns ge-

schenkt, dass Christus bei uns einkehrt, so dass wir wahrnehmen und dann auch weitergeben können, was Weihnachten bedeutet.

Übrigens: Es wäre schön, wenn wir Impulse aus dem »Jahr der Stille« auch in das Jahr 2011 mitneh-men würden. Einfache geistliche Übungen wie Bibelle-sen und Gebet sind Gnadenmittel, durch die uns Gott begegnen kann. Gott schenkt sich uns. Als Angespro-chene bezeugen wir Christus. Als Geliebte üben wir Barmherzigkeit. Am Ende der Weihnachtsgeschichte in Lukas 2,19 steht ein Satz, an dem ich mich orientie-re auf dem Weg von Weihnachten ins neue Jahr: »Ma-ria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.« Rosemarie Wenner

Weihnachten geht weiterDer Weihnachtstrubel hat viele Menschen fest im griff. Auch in unseren gemeinden ist jetzt viel los. Da ist es nicht immer einfach, zur Ruhe zu kommen. bischöfin Rosemarie Wenner ermuntert uns dazu, das »Jahr der Stille« nicht im lärm enden zu lassen, sondern bewusst die Stille zu suchen.

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Zeit mit Gott tut uns gut – auch wenn es

nur ein paar Minuten sind.

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16unterwegsinfo

Nach einem gemeinsamen Mit-tagessen führte Siegfried Weyh aus der Gemeinde Obersuhl in einem Vortrag in die Besonderheiten des Kirchenbaus ein und erinnerte an die wichtigsten Begebenheiten aus der bisherigen Geschichte der Ge-meinde.

Die EmK-Gemeinde Obersuhl besteht seit 130 Jahren, musste aber in den ersten 30 Jahren in Pri-vathäusern zusammenkommen, bevor sie am ersten Adventssonn-tag 1910 das eigene Gotteshaus, die Christuskirche, einweihen konnte.

Weitere 50 Jahre später wurde dem Bau ein Gemeindehaus ange-fügt. Seinen einprägsamen Cha-rakter erhält der Kirchenbau aus leuchtend rotem Ziegelstein durch die nach Süden gelegene markante Straßenfront. Sie ist mit Giebel-kreuz, Giebelfries und dem Trep-pengiebel des kleinen Chorvorbau-es vom Jugendstil bestimmt. Das farbige Chor-(Altar-)Fenster zeigt indes eine moderne Kreuzigungs-darstellung. nEmK Wildeck-obersuhl, gottes-dienst Sonntag, 9.15 uhr. Infor-mationen unter Telefon 03691 743209.

100 Jahre Kirche in obersuhl

kurz &bündig148 möGlichKeiten, mit der emK

urlaub Zu machen, gibt es im kommenden Jahr. Der Katalog »Urlaub 2011« enthält damit so viele Angebote wie nie zu-vor. Der Katalog liegt in allen Gemeinden aus und kann über das Freizeitreferat der EmK bezogen werden.

Annett RichternTelefon 0375 3034754, E-Mail: [email protected],

www.emk-freizeiten.de

»hauShalter Got teS im enerGiebereich« trafen sich im Bildungs- und Begegnungs-zentrum Stuttgart-Giebel. Den Impuls gab der Aufruf der EmK-Bischöfe »Gottes erneuerte Schöpfung: Ein Aufruf zum Hoffen und Handeln« (EmK-Forum Nr. 35). Pastor Hans-Martin Renno zeigte daran die Spannung zwischen »Hoffen« und »Handeln« auf. Ein erster Schritt ist es demnach, den eigenen CO2-Fußabdruck zu messen. Jobst Kraus vom EKD-Nachhaltigkeitsrat stellte

eine Vielzahl von kleinen Schritten vor, die durch die Anwesenden (Energieberater, Heizungsbauer, Photovoltaik-Experten, Hausfrau-en und Theologen) ergänzt wur-den. Zudem besichtigten die Teil nehmer die Biogasanlage der Korntaler Diakonie und die biologisch-dynamisch wirtschaf-tende »Eselsmühle«. Am Ende standen verschiedene Ideen – von der Gründung einer EmK-Energie-genossenschaft bis zur konkreten Messung und Kompensierung des CO2-Fußabdruckes.

Paul Gräsle

Mit einem Festgottesdienst sowie einem Begegnungs-

und Erinnerungsnachmittag feierte die Gemeinde der Evangelisch-me-thodistischen Kirche (EmK) in Obersuhl das 100-jährige Bestehen ihres Gotteshauses am Auweg 13. Zu Gast waren am Festtag die EmK-Nachbargemeinde aus Eisen-ach und Pastor i. R. Walter Berchter (Detmold), der die Predigt hielt. Er war in den 1960er Jahren Gemeinde pastor in Bebra und Obersuhl gewesen.

30 Jahre ver-sammelte sich die gemeinde obersuhl in privathäusern, vor 100 Jahren fand sie heimat in der christuskirche.

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Heilig-Kreuz sagen würde: »Wir sind Gott von Herzen dankbar, dass es diese Gemein-de gibt!«

Bischöfin Rosemarie Wenner machte der Gemeinde Mut, ih-ren Gaben zu folgen. Eine be-sondere Gabe im Gemeindepro-gramm erweist sich darin, dass der Anteil der Frauen ganz ohne Frauenquote nicht nur in der Ge-meindearbeit, sondern auch im Gemeindevorstand seit Jahr-zehnten überwiegt.

Auch der Schwerpunkt »Frauen-arbeit« spiegelt das wider. Der Frauenkreis, bereits 1887 gegrün-det, hat sich vom »Frauenmissions-Verein« umorientiert zum »Offe-nen Frauentreff«, an dem sich bis heute regelmäßig Gäste beteiligen.

Mit Glückwünschen aus Ver-waltung und ökumenischer

Nachbarschaft feierte die Ge-meinde in Ansbach am 14. November ihr 125-jähriges Be-stehen. Nur mit großem Glauben und unter Opfern war die Gründung der Gemeinde möglich gewesen. Als bereits nach wenigen Jahren der Bau eines eigenen Gotteshauses in Angriff genommen wurde, nahm eine Familie sogar ein Darlehen auf, um den Kirchenbau zu unterstützen.

1896 wurde die Christuskirche eingeweiht. Der öffentliche Gegen-druck war heftig und verlustreich. Wer hätte damals gedacht, dass beim 125-jährigen Jubiläum der Vertrauensmann der Evangelisch-lutherischen Nachbargemeinde

Villingen: 50 Jahre christuskirche

Ansbach: 125 bewegende Jahre

Es war am 1. Advent (27. November) 1960, als in

Villingen die Einweihung der Christuskirche gefeiert wurde. Pastor i. R. Adolf Erhard war der erste Pastor des nun selbst-ständigen Bezirks, welcher bis dahin unter der Obhut von Konstanz stand.

50 Jahre später hat sich einiges verändert: Ja, wir sind kleiner ge-worden. Ja, wir sind inzwischen kein eigener Bezirk mehr. Aber wir haben nicht aufgehört, unserem Auftrag nachzugehen, Gott in die-ser Stadt zu dienen und seiner Kraft und seinem Segen zu ver-trauen!

In diesem Sinn haben wir fröh-lich und ausgiebig unser Jubiläum vom 5. bis 10. November gefeiert!

Eine Vernissage mit Bildern von Pastor Martin Gießbeck aus Fried-richshafen eröffnete unser Jubiläum am Freitagabend. Die musikalische Umrahmung durch Saxophon und

Der ehemalige Ansbacher Su-perintendent Reiner Stahl dankte dafür, dass in der Ansbacher Ge-meinde die Einzelnen gesehen wer-den. »Man spürt den Zusammen-halt«, meinte Oberbürgermeisterin Carda Seidel. Helmut Specht

Klavier sorgte für eine ent-spannte Atmosphäre. Der Festgottesdienst am Sonn-tag stand unter dem Motto »Lebendige Steine«, zu dem sich viele Ehemalige einfan-den. Superintendent Johan-nes Knöller hielt eine anspre-chende und Mut machende Predigt. Nach dem Mittag-essen haben wir in einem unterhaltsamen Nachmit-tagsprogramm noch einmal der vergangenen 50 Jahre gedacht. Dabei sind unter anderem auch die ehemaligen Pastoren in ei-nem Episodenplausch zu Wort ge-kommen, die an diesem Sonntag fast alle kommen konnten. Den Ab-schluss fand unser Jubiläum mit drei Bibelabenden unter dem The-ma »Aufbruch aus der Tradition: Gemeinsam Glauben leben«. Sehr anschaulich führte unser Gastred-ner Pastor Michael Stehr von der Liebenzeller Gemeinschaft in das

Thema hinein: »… miteinander auf dem Weg … auf Christus ausgerich-tet … eingebunden in Gottes Auf-trag.«

Wehmut und Traurigkeit im Rückblick war in diesen Tagen ei-gentlich kaum zu spüren. Im Ge-genteil: Es war ein fröhliches Wie-dersehensfest, ein dankbares Erin-nern auf das, was war, und ein er-mutigendes Nachvorneschauen!

Ellen HochholzerFoTo

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Der bezirkschor gestaltete den Festgottes-dienst mit.

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Alfred Füßle, Willy Kurtz. An sie erinnerten sich die Teil-nehmer in großer Dank-barkeit.

Sonntags-schule mit dem unvergessenen Hugo Ohn-macht, Kon-firmandenun-terricht, Jung-

schar, Jugend-kreis, Kirchenchor, Posaunenchor, Wanderungen, Freizeiten, Evange-lisationen: Alles lebte wieder auf in Erzählungen und auf mitgebrach-ten Photos.

Schade, dass der Wiederaufbau der Canstatter Friedenskirche nach 1945 nicht dokumentiert ist! Alex Friedrich konnte aber sehr anschau-lich davon erzählen, denn er war als junger Mensch dabei, als die Mit-

bad cannstatt: Treffen der Ehemaligenarbeiter der Firma Paul Stephan unter der Leitung seines Vaters Franz Friedrich nach Feierabend und in gefährlicher und mühseliger Handarbeit Stützen und Träger er-richteten, mauerten und die Frauen »Backsteine« säuberten und zur Wiederverwendung zubereiteten.

Viele freilich kamen erst in den Nachkriegsjahren in die Gemein-de. Überhaupt waren alle Gemein-den auch Gemeinden der Zugezo-genen. Es gab viele Ruinen, aber auch hinter der Kirche das geselli-ge, kinderreiche, hochmusikalische Haus der Familie Bauer. In diesem Haus wohnten einst auch die Pre-diger und die Gemeindeschwes-tern. Orte der Wärme und der Herzlichkeit waren es, an denen Menschen mit nüchterner und in schlimmen Zeiten bewährter Frömmigkeit lebten. Sie zeigten, dass es die »Freiheit der Kinder Gottes« wirklich gibt.

Wolfram Schaubele

Zum fünfzigsten Mal trafen sich 65 Männer und auch einige

Frauen in Freudenstadt im Hotel Teuchelwald , um sich dort Vor-träge von Pastor Martin Henninger aus Heidenheim über das Thema »Heiligung – ohne Krampf und Zwang« anzuhören. Für jeden Christen, der seinen Glauben ernst nimmt, ist Heiligung ein wichtiges Thema. Unter der Leitung von Hartmut Witzig waren diese Tage wieder Tage des Auftankens und der Stärkung.

Zum Jubiläum lud uns das Ho-tel Teuchelwald zu einer Rund-fahrt durch den Schwarzwald ein. Zudem konnten die Teilnehmer die Eröffnung des neuen Therapie- und Wellnessbades der Kurklinik Hohenfreudenstadt oder den Basar der EmK-Freudenstadt besuchen.

Freudenstadt: 50. Männerfreizeit

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Die nächste Männerfreizeit findet vom 10. bis 13. November 2011 statt. Dabei wird Pastor Dr. Man-fred Marquardt sprechen.

Gerhard Boldt

nInformationen beim bildungswerk der EmK, Telefon 0711 8600690.

Ein bemerkenswertes Treffen be-tagter Frauen und Männer –

jung waren sie in den Jahren 1945 bis 1975 – gab es am Anfang November in Stuttgart-Bad Cann-statt. Das war ein Ort ihrer Kindheit und Jugend an dem sie sich trafen, nämlich die Friedens-kirche der damaligen Evan-gelischen Gemeinschaft. Die Pastoren damals heißen Karl Dick,

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unterwegs info ::: 19

Um »Kirche 2.0« ging es beim Jugendkongress »elements«,

zu dem rund 200 Jugendliche und junge Erwachsene am 20. und 21. November nach Gerlingen (bei Stuttgart) gekommen waren. »Kirche ist für mich Heimat«, »die Sahne auf meiner Torte namens Leben«, »bunt«, »manchmal auch renovierungsbedürftig«, »Ge-meinschaft« – so waren einige der Erklärungen, die die Jugendlichen schon vor dem Treffen per E-Mail abgegeben hatten.

Diese Impulse begleiteten als ro-ter Faden die Morgenveranstaltung, durch die Pastorin und Jugendse-kretärin Katharina Sautter (Foto rechts) und Tobias Dienlin führten. Wie stellt ihr euch die Kirche der Zukunft vor? Welche Elemente sollten darin unbedingt vorkom-men und was darf nicht fehlen?

Der Referent für missionarische Jugendarbeit, Pastor Alexander von Wascinski, lud in seinem Im-pulsvortrag dazu ein, Kirche wie ein weißes unbeschriebenes Blatt zu denken, das man beschriften kann – oder einen Papierflieger basteln! Diese Gedanken zogen sich durch den Tag. Immer wieder

fand man ins Gespräch vertiefte und Gedanken formulierende Kongress-teilnehmer vor zwei wei-ßen Leinwänden, die zum Austausch dienten.

In verschiedenen Semi-naren fanden die Kon-gressteilnehmer tolle neue Ideen und Gedankenanstö-ße. In einer von Benjamin Elsner moderierten Ge-sprächsrunde mit Tobi Be-cker (Stuttgart), Philipp Nussbaumer (Zürich) und Barry Sloan (Chemnitz und Irland) wurden noch wei-tere Punkte auf das »weiße Blatt« Kirche 2.0 hinzuge-fügt. »Wenn wir das Reich Gottes am Sonntag predi-gen, müssen wir am Mon-tag in die Welt und es auch leben«, sagte Philipp Nussbaumer.

Am Ende des Seminartages be-tonte Katharina Sautter: »Ihr seid Kirche und ihr lebt Kirche ganz konkret. Ihr seid begabt dazu, unserer Kirche dieses Leben wei-terzugeben. Deswegen geht und bewegt das, was euch auf dem Herzen liegt, und geht hinaus in

»Elements«: Die Sahne auf der lebenstorte

Zum 14. Mal findet am Heiligen Abend die Christmette in

Niederdorf (Erzgebirge) auf der Felsenbühne der evangelisch-me-thodistischen Kirche statt. Viele Menschen machen sich an diesem Abend auf, ein lebendiges Krippen-spiel zu erleben. Sie kommen nicht nur aus den umliegenden Ge-meinden, sondern sogar aus Plauen, Zwickau und Chemnitz ...

Eine Mischung aus Natur, alter Geschichte und Szenen der heuti-gen Zeit wirken auf die Zuschauer. Loderndes Feuer, ein echt wirken-der Stall und der Fels im Hinter-

grund, über dem der Stern leuchtet, sind Eindrücke, die nur im Freien möglich sind. Zwölf Darsteller und drei Fa-ckelträger unterschiedlicher Al-tersklassen sind beteiligt.

Natürlich bangt die Gemein-de stets um das Wetter. Doch bisher war immer eine Auffüh-rung möglich. »Wir haben auch keinen Notfallplan, wir vertrau-en auf unseren Herrn«, schrei-ben die Veranstalter. Nach dem Krippenspiel werden in der war-men Kirche heiße Getränke und Gebäck angeboten. pm

Niederdorf: christmette unter freiem himmel

n 24. Dezember, 22.30 uhr, Felsenbühne Stollberg/Erzgebirge-Niederdorf. Informationen unter Telefon 03771 450112.Fo

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die Welt und eure Kirche und lebt Kirche 2.0. Und seid sicher: Gott geht mit!«

Neue und praktische Ideen und Informationen darüber, welche An-gebote unsere Kirche schon jetzt für Jugendliche und junge Erwachsene bietet, waren auf dem »Markt der Möglichkeiten« zu sehen. pm

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::: unterwegs info2020 ::: unterwegs info20

persönlich

TERMINE

Weinsberg ::: EmK-christus-kirche (bleich 38), 19. Dezember, 19 uhr, Adventssingen mit SET4.

RuNDFuNK

im internet

radio m kompakt: podcast- Magazin – engagiert. radio m im Gespräch: podcast-gespräche über den glauben. radio m themen: berichte und Reportagen. radio m andachten: Kostenlos zu abon-nieren: www.radio-m.de

radio m bei Klassik radio(bundesweit) Andachten »carpe diem«:13. bis 18.12. | kurz nach 6 uhr:mit Anja Kieser;Sonntagsmagazin »Klassik und Kirche«: sonntags | 7–8 uhr:mit Kerstin Vogel.

radio arefsonn- und feiertags von

10-12 uhr. www.aref.de und uKW 92,9 Mhz (großraum Nürnberg)

erfJeden Donnerstag,

20 uhr, bilanz, mit horst Marquardt.19.12. | 21.30 uhr, Worte haben Wirkung, mit Kurt Sche-rer.22.12. | 21.30 uhr, Mit gutem Mut leben, mit horst Mar-quardt.23.12. | 20 uhr, Küsse am heili-gen Abend, mit horst Mar-quardt.24.12. | 6.20 uhr, Wort zum Tag, mit Alfred Mignon.25.12. | 6.20 uhr, Wort zum Tag, mit Alfred Mignon.

mdr 1radio Sachsen 19.12. | 7.45 uhr, Wort am Sonntag, mit Eva helm.25.12. | 7.45 uhr, Wort am Feiertag, mit Stephan Ringeis.

mdr 1radio thüringen20. bis 24.12. | 22.57 uhr, gedanken zur Nacht, mit York Schön.

Zdf19.12. | 9.30 uhr, »Wenn gott zu gast ist …«, live-Fernsehgottes-dienst aus der Emk-Friedenskirche Mainz-Kostheim.

AuFgENoMMEN

burkhardtsdorf ::: am 28. November Sophia Teubner (22).burkhardtsgrün ::: am 5. Dezember Denise Ziebe (28) und Daniel Fischer (29).cottbus ::: am 28. November Sabine grunow (55) und Alexandra Jakubaschk (19).hamburg-harburg ::: am 24. oktober Renate basteen (66).hof ::: am 28. November Mario cavelius (40).trossingen ::: am 28. November Ernst haller (62).ulm-Zionskirche ::: am 28. November Eva-Maria Schlegel (33).

WIR gRATulIEREN

annaberg-buchholz ::: helga und harald böhme zur goldenen hochzeit.berlin-Kreuzberg ::: Edith Küster zum 90. geburtstag.

cottbus ::: Johanna bergte geborene hertel am 6. oktober, 89 Jahre.hamburg-hamm ::: Sigrid und carl-horst Niemand zur goldenen hochzeit. mühlheim am main ::: hilde Klostermann zum 90. geburtstag.Schleitz ::: Elsbeth und Willy Rüdiger zur eisernen hochzeit. Schwarzenberg ::: Erna Fritzsch zum 90. geburtstag.tuttlingen ::: Frida Wagner zum 100. geburtstag.Weinsberg ::: Margret und Werner Kathmeyer zur goldenen hochzeit.Zschorlau ::: Ilse Voigt zum 90. geburtstag.

hEIMgEg ANgEN

annaberg-buchholz ::: Kurt gehrke am 21. November, 80 Jahre.bad Kreuznach/mandel ::: Fritz otto am 5. November, 80 Jahre.

baiersbronn/besenfeld ::: Theo Frey am 3. Juli, 75 Jahre; Elsa Frey am 20. November, 87 Jahre.berlin-friedrichshain ::: Esther ordnung am 21. November, 85 Jahre.berlin-Spandau ::: Edith Steinert am 26. Januar, 83 Jahre.berlin-tegel ::: Elfriede laubsch am 24. April, 95 Jahre; Frieda Komraus am 25. April, 98 Jahre; hildegard Krause am 13. Juni, 88 Jahre; Edeltraut habermann am 24. Juli, 77 Jahre.Gelsenkirchen ::: Anneliese Schwandt geborene Zemke am 19.November, 83 Jahre.hamburg-harburg ::: Ella Schulz am 16. November, 92 Jahre.hundshübel ::: Anita unger geborene pommer am 6. Dezember, 70 Jahre.lauter ::: Esther ott am 22. November, 82 Jahre.

wowannwas

ludwigsburg ::: Maria prewo am 3. November, 93 Jahre.mühlheim am main ::: Rainer Eckel am 6. oktober, 66 Jahre.nürnberg-Zionskirche ::: barbara (Selma) bauer, geborene Zöller am 17. November, 99 Jahre.raschau ::: Renate Schreyer am 23. November, 56 Jahre.rudersberg ::: Friedrich Merz am 15. November, 85 Jahre; Maria Erlenbusch am 15. November, 88 Jahre.Schorndorf/plüderhausen ::: Ernst gräsle am 20. November, 97 Jahre.Stuttgart-feuerbach ::: Sofie Kessler am 10. November, 95 Jahre.ulm-Zionskirche ::: Else burkhardt geborene Strohm am 18. November, 54 Jahre.Wangen im allgäu ::: Elfriede geiger am 7. November, 73 Jahre.Zwickau-friedenskirche ::: Margarethe Scheel geborene Fürchau am 8. November, 84 Jahre.

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Inzwischen hat sich das Klima wieder normali-siert. Erneut wollen die Menschen p� anzen.

Drei Monate bis zur nächsten Ernte müssen sie aber überbrücken. Ihre Vorräte, um während dieser Zeit zu überle-ben, sind jedoch längst verbraucht.

Unsere HilfeVon dem Geld aus Deutschland kauft die EmK in Malawi Saatgut und Nahrungsmittel – vor allem Mais – und verteilt sie an be-sonders bedürftige Menschen im Katastro-

phengebiet. »Unsere Zielgruppen sind in ers-ter Linie Alte, HIV-positive Menschen, Waisen -

kinder und Kindereltern (das sind Kinder, die sich um andere Kinder kümmern, deren Eltern gestorben

sind),« schreibt Superintendent Daniel Mhone. »Wir helfen den Menschen zu überleben, bis sie sich wieder selbst ver-sorgen können.«

Helfen Sie mit?Die Mittel für unsere Nothilfe konnten wir aus dem Katastro-phenhilfefonds der EmK-Weltmission für Notlagen entneh-men. Durch Ihre Spende mit dem Verwendungszweck Hun-gerhilfe sorgen Sie dafür, dass wir diesen Fonds nun wieder aufstocken können, um auch zukünftig schnell und unkom-pliziert in Notlagen zu helfen.

21

Mit 20.000 Euro leistet die EmK-Weltmission in diesem Winter Hun-gerhilfe in Malawi. 20.000 Euro, mit denen Nahrungsmittel – vor allem Mais – gekauft werden, um die Menschen im Nsanje und Chikhwawa Distrikt vor dem Verhungern zu bewahren.

Ohne Landwirtschaft läuft nichtsDer Agrarsektor in Malawi beschäftigt 90 Prozent der Bevölkerung. Fast 40 Prozent des Bruttoinlandspro-duktes und 90 Prozent der Exporteinnahmen Malawis kommen aus der Landwirtschaft. Mais spielt dabei eine besondere Rolle. Die Menschen bauen ihn nicht nur für den Verkauf an, sondern zuerst und vor allem für den Eigenbedarf. Mais ist das Grundnahrungsmittel, von dem sie leben.

DürreImmer wieder, zuletzt im Jahr 2002, kam es in Malawi zu verheerenden Dürrekatastrophen, die ganze Erntejahre zu-nichte machten. So auch jetzt, im Verlauf des Jahres 2010.Besonders die Menschen im Nsanje und Chikhwawa Distrikt im Süden des Landes waren betroffen: Insgesamt dreimal p� anzten sie Mais und andere Nahrungsmittel an und hoff-ten auf eine Ernte. Sie hofften erfolglos, denn auf extrem starke Regenfälle folgten jeweils Dürreperioden und ver-nichteten die Ernte.

pliziert in Notlagen zu helfen.

Spendenkonto 401 773 bei EKK

Bankleitzahl 520 604 10

Verwendungszweck: »Hungerhilfe Malawi«

www.emkweltmission.de

sie aber überbrücken. Ihre Vorräte,

Inzwischen hat sich das Klima wieder normali-siert. Erneut wollen die Menschen p� anzen.

Drei Monate bis zur nächsten Ernte müssen

Mit 20.000 Euro leistet die EmK-Weltmission in diesem Winter Hun-gerhilfe in Malawi. 20.000 Euro,

ben, sind jedoch längst verbraucht.

Unsere HilfeVon dem Geld aus Deutschland kauft die EmK in Malawi Saatgut und Nahrungsmittel – vor allem Mais – und verteilt sie an be-sonders bedürftige Menschen im Katastro-

phengebiet. »Unsere Zielgruppen sind in ers-ter Linie Alte, HIV-positive Menschen, Waisen -

kinder und Kindereltern (das sind Kinder, die sich um andere Kinder kümmern, deren Eltern gestorben

allem Mais – gekauft werden, um die Menschen im Nsanje und Chikhwawa Distrikt vor dem Verhungern zu bewahren.

Ohne Landwirtschaft läuft nichtsDer Agrarsektor in Malawi beschäftigt 90 Prozent der Bevölkerung. Fast 40 Prozent des Bruttoinlandspro-duktes und 90 Prozent der Exporteinnahmen Malawis kommen aus der Landwirtschaft. Mais spielt dabei eine besondere Rolle. Die Menschen bauen ihn nicht nur für den Verkauf an, sondern zuerst und vor allem für den Eigenbedarf. Mais ist das Grundnahrungsmittel, von dem

siert. Erneut wollen die Menschen p� anzen.

20.000 Euro Nothilfegegen den Hunger in20.000 Euro Nothilfegegen den Hunger in Malawi

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::: Geschenkt22

IMPRESSUM FÜR DIESE EINHEFTUNGHerausgeber: EmK-Weltmission • Geschäftsstelle: Holländische Heide 13, 42113 Wuppertal, Telefon 0202 7670190, E-Mail: [email protected] • Fotos: EmK-Weltmission • Spendenkonto: EmK-Weltmission, Ev. Kreditgenossenschaft , BLZ 520 604 10, Konto-Nr. 401 773

»Wir sind eine wachsende Kirche«, be-richtet Daniel Mhone. Erst 1987 ge-gründet, hat die Kirche inzwischen etwa 19.000 Mitglieder, die von fünf ordinierten und 20 Lokalpastorinnen und -pastoren betreut werden. Bei diesem Verhältnis ist es verständlich, dass auch die Laien stark mit einge-bunden sind. Da jede Pastorin bzw. jeder Pastor im Schnitt 760 Mitglieder und sieben bis zehn Gemeinden zu betreuen hat, sind die Laien nicht nur in der Verkündigung, sondern auch in der Gemeindeleitung, der Sozial-arbeit, der Evangelisation und der Seelsorge sehr aktiv und wichtig.

Eines der größten Probleme dieser noch jungen Kirche ist der Mangel an gut ausgebildeten Menschen. So hat keiner der 20 Lokalpastoren Theologie studiert – die meisten haben neben ihrer Schulausbildung nur einzelne kirchliche Ausbildungs-Kurse besucht,

damit sie wenigstens die grundle-gendsten Kenntnisse für ihren Dienst haben. Viele sind sehr daran interes-siert, weitergebildet zu werden, aber dafür sind sowohl das Geld als auch die kirchlichen Kapazitäten (noch) nicht vorhanden. Ähnliches gilt auch für viele Laien.

Superintendent Mhone betont: »Wir sind dankbar für alle Unterstüt-zung, die wir für die Ausbildung unse-rer Leute bekommen. In den letzen fünf Jahren konnten wir durch § nan-zielle Hilfe über 50 junge Menschen an die methodistische Africa University schicken, um dort gut ausgebildet zu werden. Und durch die § nanzielle Unterstützung der EmK konnte ein junger Mann sein Theologiestudium erfolgreich abschließen und ist nun auf dem Weg, bald ordiniert zu wer-den.« Daniel Mhone ist sich sicher, dass die Kirche auf Dauer nur dann

weiterwachsen und sich positiv entwi-ckeln kann, wenn sie genug gut aus-gebildete Leitungspersonen hat.

Prägend für die Methodistenkirche in Malawi und sicher auch ein Grund für ihr Wachstum ist ihr ganzheitlicher Ansatz. Soziales Engagement durch Vorschulen und Alphabetisierungs-programme, durch Brunnenbau, Ge-sundheitsprogramme, HIV/Aids-Selbst -hilfe gruppen und noch vieles mehr gehen Hand in Hand mit der Weiterga-be der Guten Nachricht vom Heil in Jesus Christus.

Dazu kommt noch die typisch me-thodistische Leitung der Kirche, die gemeinsam von Laien und Pastorin-nen/Pastoren ausgeübt wird. Dafür aber braucht es mehr und besser aus-gebildete Menschen und eine gute Or-ganisation. Bei beidem wollen wir als EmK-Weltmission unserer Partnerkir-che in Malawi helfen. Und darum wer-den wir zusätzlich zu den Projekten, die wir bisher schon § nanziell unter-stützt haben, nun auch eine Missiona-rin nach Malawi senden. Inke Johann-sen wird ab Januar 2011 vor allem daran arbeiten, die verschiedenen Programme der Kirche auszubauen und zu koordinieren. Und später wer-den wir aller Voraussicht nach noch einen Pastor nach Malawi senden, der vor allem in der theologischen Ausbil-dung tätig sein wird.

Ganzheitlicher Gemeindeaufbau in MalawiEvangelisation und Sozialarbeit Hand in Hand

Der Superintendent der Methodistischen Missionskon-ferenz in Malawi, Daniel Mhone war mit seiner Frau Moty zwei Wochen in Deutschland. An ihren Berichten über die Entwicklung der Methodisten-kirche in Malawi möchten wir Sie teilhaben lassen.

22

Page 15: unterwegs 26/2010

interview ::: 23

gesprochen. Ein end-gültiger Name für die

neue Kirche wird noch gesucht. lasse Svens-

son (39) ist prozessleiter und hauptverantwortlicher

für gF. Svensson ist seit 1997 pastor von St. Jakob in göteborg,

der nach Mitgliederanzahl größten EmK-ge-meinde Schwedens, und er war zuletzt auch als Distriktssuperintendent tätig. Für die Aufgabe als gF-prozessleiter, die er seit Mitte August vollzeit-lich ausübt, hat bischof christian Alsted ihn für ein Jahr von seinem Dienst als gemeindepastor und Superintendent freigestellt. Im gespräch mit Silvia König spricht Svensson zum gegenwärtigen Stand des ökumenischen prozesses in Schweden.

Worin besteht Ihre Hauptaufgabe als Prozessleiter?laSSe SVenSSon: Wir sind ein Team, wobei ich zurzeit der Einzige bin, der vollzeitlich für GF arbeitet. Ich führe ein Team von drei Personen, die für ein halbes Jahr 50 Prozent ihrer Arbeitszeit darauf verwenden, einen Vorschlag für eine neue Kirchenordnung zu schreiben. Sehr eng arbeite ich außerdem zusammen mit Anders Marklund, einem Pastor der Schwedischen Missionskirche, sowie einem PR-Mann. Meine Auf-gabe ist es, den Prozess zu steuern, was eine hohe Reisetätigkeit einschließt. Nicht zuletzt gehören zu meinen Aufgaben auch eine ganze Reihe Kontakte zur Presse.

Die neue Kirche soll Anfang 2012 starten, wobei die EmK­Gemeinden sich dieser Kirche erst anschließen können, nachdem die in ihrer Kirchenordnung fest­gelegten globalen Prozesse im ersten Halbjahr 2012 abgeschlossen sind. Welche größeren Aufgaben sind derzeit und in den nächsten Monaten zu lösen?laSSe SVenSSon: Der nächste Schritt ist, dass im nächsten Frühjahr nicht nur unsere schwedische Jähr-liche Konferenz, sondern alle elf Jährlichen Kon-ferenzen unserer ZK Nordeuropa und Eurasien unserem Beschluss, gemeinsam mit den anderen beiden Denominationen eine neue Kirche zu gründen, zu-stimmen müssen, wobei für ein Ja eine Zwei-drittelmehrheit der Gesamtstimmenanzahl nötig ist. Mindestenes genauso wichtig ist aber, das alle drei Denominationen auf ihren betreffenden Jährlichen Konferenzen ein Ja geben. Damit dass geschieht, ist es wichtig, dass die Menschen in den drei Kirchen spüren, dass sie gehört werden.

Was tun Sie, um das sicherzustellen?laSSe SVenSSon: Wir haben in den letzten Monaten eine umfassende Gemeindebefragung durchgeführt. Die Kirchenleitungen unserer drei Denominationen haben dazu ein gemeinsames Konsultationspapier er-stellt – einen Vorschlag, wie die neue Kirche aussehen soll – und diesen an die Gemeinden geschickt mit der ausdrücklichen Bitte, schriftlich dazu Stellung zu nehmen. Die zu beantwortenden und zu kom-mentierenden Fragen betrafen: Das Selbstverständnis der neuen Kirche, die Definition ihrer Glaubensgrund-lage, den Auftrag der Kirche, die Verwaltung der Sa-kramente (Taufe, Abendmahl), die Frage, wie die unterschiedlichen Tauftraditionen der drei Denominationen in der neuen Kirche Berücksichtigung finden können, das Verständnis von Kirchen-Mit-gliedschaft bzw. -Angehörigkeit und die Frage der re-gionalen Präsenz.

Wie war die Resonanz?laSSe SVenSSon: Unser Ziel war es, 500 Antworten zu bekommen. Zum offiziellen Ende der Aktion am 15. Oktober waren es 516. Am 13. November sind wir dann in Göteborg zusammengekommen, um fest-zustellen, an welchen Punkten es noch keine genügende Zustimmung gibt und an denen wir folglich noch wei-terarbeiten müssen, damit das Beschlusspapier für die Jährlichen Konferenzen im Mai überzeugt. Nicht zu-letzt ist es uns sehr wichtig, offen mit dem Prozess der Kirchengründung umzugehen. Auf unserer In-ternetseite www.gemensamframtid.se berichten wir regelmäßig über den Fortgang und ermutigen dazu, auf diesem Wege den Verlauf eng mitzuverfolgen

In Schweden suchen die EmK, die baptis-tische Kirche und die Missionskirche eine gemeinsame Zukunft. Dazu wollen sie eine neue Kirche gründen und im Mai 2011 die Fusion beschließen. Auch wenn für die schwedische EmK erst durch die jüngst erfolgte Zustimmung ihrer Zentralkon-ferenz der Weg zur Vereinigung offen ist, arbeiten die drei Denominationen schon seit geraumer Zeit gemeinsam aktiv an der gründung der neuen Kirche. Dieser prozess trägt den Namen »gemen-sam Framtid« (»gemeinsame Zukunft«). Dem entsprechend wird von der in gründung befindli-chen Kirche auch vorläufig von der »gF-Kirche«

»eine Kirche, wie es sie bisher

nicht gibt«

Page 16: unterwegs 26/2010

::: interview24

und uns bei Bedarf jederzeit mit Fragen oder An-regungen zu kontaktieren – per Telefon, E-Mail oder über den dafür eingerichteten GF-Blog.

Was sagen die Gemeinden?laSSe SVenSSon: Betrachtet man die Auswertung, so stellt man eine überwältigende Zustimmung der Befragten zu dem im Konsultationspapier vorgestellten Selbstverständnis der Kirche, zu ihrer Definition der Grundlage des Glaubens und zur Beschreibung ihres Auftrags fest. Jeweils rund 90 Prozent sagen »ja« oder »ja, im Großen und Ganzen« zu den entsprechenden Vorschlägen. Ein ganz anderes Bild zeigt sich dagegen bei der Frage der Kirchen-(Mit)gliedschaft. An der Frage der (Mit-)gliedschaft und Zugehörigkeit werden wir also in den kommenden Monaten noch intensiv weiterarbeiten müssen.

Die drei Denominationen haben ja unterschiedliche Traditionen, etwa in Bezug auf die Taufe. In der neuen Kirche soll die Taufe in einer Gemeinde in der ganzen Kirche gelten … laSSe SVenSSon: Gerade weil wir in dieser Frage als Denominationen unterschiedlich sind, kann es wirk-lich – im positiven Sinne – Sprengkraft für die Kirche bedeuten, wenn es uns gelingt, diese drei Traditionen in die neue Kirche zu integrieren. Aber natürlich ist es schwer, alte Auffassungen loszulassen. Dem Vorschlag

zur Handhabung der Taufe stimmen immerhin 46 Pro-zent mit »ja« zu, weitere 40 Prozent mit »ja, im Großen und Ganzen«. Im Konsultationsteam ist uns aber klar, dass wir an der Tauffrage noch weiter-arbeiten müssen.

Wie wird die Struktur der neuen Kirche aussehen? laSSe SVenSSon: Wir bauen eine neue Kirche, eine Art Gemeinschaft, von der ich glaube, dass es sie so bisher nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Es ist keine bischöf-liche Kirche, aber auch keine kongregationalistische Kirche in Reinkultur, sondern eine Kirche, die auf gegenseitige Aufsicht und Fürsorge setzt. Ich glaube, dass dies ein dynamischerer und vielleicht auch modernerer Kirchbau ist.

Was haben Methodisten zur neuen Kirche beizutragen?laSSe SVenSSon: Viel! Der Methodismus kommt mit einer guten Theorie, einer Theologie, die durchdacht ist und das Meiste zur Sprache bringt und die klassische Dogmatik mit ins Leben nimmt. Der Baptismus trägt eine gute Idee bei, nämlich die von Freiheit, Selbständig-keit und der Notwendigkeit eines starken Rückgrats. Und die Missionskirche schließlich steuert eine gute Praxis bei – sie ist diejenige Denomination, der es am besten gelungen ist, Kirche in die Praxis umzusetzen. So bauen wir gemeinsam etwas richtig Gutes, etwas Wichtiges, etwas um Gottes und der Menschen willen.

Wort für heute 2011

Die EmK in Deutschland auf einen Blick!

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Beginnen Sie 2011jeden Tag mit

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Bibelverse, Auslegungen von Bibelkennern, lebensnah, biblisch fundiert – das macht „Wort für heute“ zu einem der meist gelesenen Andachts kalender. Lassen Sie sich von Autorinnen und Autoren auch aus der EmK ermutigen, Christsein im Alltag zu leben. Jeden Tag.

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25meine meinung :::

Falscher Anreiz

Der berliner bildungssenator Jürgen Zöllner hat Maßnahmen für Verbesserungen an den Schulen angekündigt. lebhafte Diskussionen löste sein Vorhaben aus, Schüler künftig mit kleinen prämien zu belohnen, wenn sie ihre leistungen gesteigert haben: drei oder vier Euro auf die hand, ein buch, Freikarten für Fußballspiele, Kino oder Zoo. gedacht ist vor allem an Schulen mit einem hohen Anteil an Schülern aus schwierigen Verhältnissen.Außergewöhnliche umstände verlangen außer-ordentliche Methoden. Auch in die offenen projekte für Kinder in den berliner gemeinden der EmK kommen nicht wenige, die von zu hause gar keine Motivation für die Schule bekommen. Da geht es nicht nur um das fehlende pausenbrot, sondern um desolate häusliche Verhältnisse und den Mangel an allem, was einem Kind gut tut. Aber sind gerade unter solchen umständen die prämien des Senators eine hilfe?Er hat Recht, wenn er Milieus erkennt, in denen die öffentliche Sorge für Kinder einen höheren Stellen-wert einnehmen muss als die des Elternhauses. Das gibt es nun einmal, sicher nicht nur in berlin. Doch welche botschaft an ein Kind vermitteln prämien dafür, dass es in der Schule lernt? Soll es die hand dafür aufzuhalten lernen, dass es sich um die eigenen Angelegenheiten kümmert? Führt das nicht genau in die Sackgasse, aus der viele Eltern und großeltern benachteiligter Kinder seit Jahren nicht herauskommen?Dem Senator geht es hier um eine neue »Anerkennungskultur«. Die Anerkennungskultur, wie das Neue Testament sie mit der botschaft der Rechtfertigung lehrt, ist eine andere: ohne handel und ohne prämien. An der Tür meines Kinder-zimmers stand der Spruch: »hast du heute schon dein Kind gelobt?« Meine Eltern lasen das täglich. In unsere gemeinden kommen Kinder, deren Eltern das weder lesen noch beherzigen. Die gemeinden zahlen ihnen nichts. Manchmal gibt es geschenke, aber die stehen nicht im Vordergrund. Doch die gemeinden versuchen, dass die Kinder sich als geliebt und geachtet erfahren. Das hilft auch in der Schule.

chRISTIAN VollER-MoRgENSTERN ist Superintendent des berliner Distrikts.

Er lebt mit seiner Familie in potsdam.

methodismus in england:»unterwegs« bringt Sie hin!

Einladung zur leserreise

Auf dem programm der »unterwegs«-leserreise steht auch ein gottes-dienstbesuch in der Methodist central hall in london

England ist das Stammland des Methodismus.gleich zeitig ist die britische gesellschaft seit Jahrzehnten von einer wachsenden Entkirch lichung geprägt. Die Kirchen reagieren auf diese Entwicklung und entwickeln neue gemeinde- und gottesdienst-formen. Einige beispiele aus der britischen Methodistenkirche können Sie mit »unterwegs« auf einer Reise durch Südengland kennenlernen.Auf dem programm stehen zudem die touristischen Wahrzeichen londons sowie die besichtigung von Stonehenge und besuche in bristol, glastonbury, oxford, Stratford upon Avon und coventry.Die leserreise wird von colin und Muriel barrett geführt. colin barrett ist pastor der britischen Methodistenkirche und leitet derzeit die EmK-gemeinde brand-Erbisdorf bei Freiberg/Sachsen.

termin: 18. bis 25. Juni 2011leistungen: Flug ab/bis Frankfurt am Main, busreise in England, 7 x Ü/hp, Eintrittspreise, Führungenpreis: 1.310,- Euro pro person im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag: 248,- Euroinformationen: Medienwerk der EmK, Telefon 069 242521-150, E-Mail: [email protected]

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Der nötige Schubkommt vor dem publikumFreude am Singen«, »Gemeinschaft« und »Liebe

zur Chormusik und deren Anhänger« – Fritz Wäckerle muss nicht lange darüber nachdenken,

welche positiv besetzten Gedanken ihn von seiner Jugend an bis in den Ruhestand begleitet haben. Seit fünf Jahrzehnten ist der gebürtige Münzesheimer ak-tives Mitglied im Bezirkschor der evangelisch-metho-distischen Kirche in Bruchsal, Unteröwisheim, Münzesheim und Menzingen, davon 38 Jahre als Chorleiter. Und fragt er seine 25 Sängerinnen und Sänger nach ihren Motiven, bekommt er dieselben Worte zu hören. »Das zeigt mir, dass ich nicht alleine stehe mit meiner Ansicht, dass Singen im Chor einen festen Platz im Gemeindeleben haben kann und dass es noch zeitgemäß ist«, erklärt Wäckerle.

Dabei hat dieses Ehrenamt dem 66-jährigen Vater zweier Töchter und Großvater von zwischenzeitlich acht Enkelkindern mitunter viel abverlangt. Als leiten-der EDV-Berater und Projektleiter war er viel unter-wegs und kam oft von der Arbeit gerade noch einiger-maßen rechtzeitig zur Chorprobe. Zudem leitete er den Bezirksposaunenchor von dessen Gründung im Jahr 1977 an bis ins Jahr 1992 und besuchte immer wieder Chorleiterkurse. Darüber hinaus engagiert er sich seit 1999 als Laiendelegierter und wurde 2007 zum Distriktslaienführer gewählt.

hineingewachsen in die arbeitDer langjährige Chorleiter ist in seine Arbeit hinein-gewachsen. Er übernahm im Jahr 1972 das Dirigat von seinem Vater, der den gemischten, vierstimmigen Chor der Gemeinde leitete. All dies wäre ohne die Unterstützung seiner Frau Karola, die sich ebenfalls in die Gemeindearbeit einbringt und seit 50 Jahren im Chor mitsingt, nicht möglich gewesen, sagt Wäckerle.

Auch die Familien der beiden Töchter seien schon früh in die Chor- und Bläserarbeit eingestiegen. Zu den Er-eignissen, an die Wäckerle und seine Chormitglieder gerne zurückdenken, zählt das gemeinsame Singen mit rund 2.500 Stimmen beim Chortreffen zum 125-jäh-rigen Bestehen des Christlichen Sängerbundes in Zwickau 2004. Aber auch die jährlichen Chorfrei-zeiten, die traditionell um den 1. November an wechselnden Orten stattfinden und intensivere Proben zur Vorbereitung auf die Advents- und Weihnachtszeit ermöglichen.

Die Gemeindechorarbeit habe in den letzten Jahren eher an Attraktivität verloren, sagt Wäckerle. Den-noch blicke er zuversichtlich in die Zukunft. »Junge Leute tun sich heutzutage schwer mit einer Verpflich-tung, die regelmäßigen Einsatz erfordert. Sie lassen sich noch am ehesten für einen Projektchor begeis-tern.« Anders im Posaunenchor, wo der begeisterte Bergwanderer und Hobbyfotograf bis heute ins Horn bläst. »Hier können wir immer wieder junge Leute integrieren, die ein Blasinstrument lernen.«

In zwei Jahren wird er sein Amt als Distriktslaien-führer an eine Nachfolgerin übergeben – das steht schon fest. Auch für den Chorleiterposten erhofft sich Wäckerle einen solchen Übergang – auch wenn sich die Nachfolger-Suche bislang schwierig gestaltet. »Ich möchte nicht an meinem Amt kleben, sondern den Zeitpunkt selbst bestimmen, wann ich in die zweite Reihe zurücktrete«, sagt Wäckerle. Wenngleich er lie-ber im Hintergrund arbeitet, kommt das aktive Mit-gestalten und Mitentscheiden, aber auch das Präsen-tieren vor Publikum seinem Naturell und seinen Be-gabungen entgegen. »Diese Motivation gibt mir den nötigen Schub, Herausforderungen im Kleinen wie im Großen zu meistern.« Karin Ferenbach

Der nötige Schubkommt vor dem publikum

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