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Mit A-ROSA Stella unterwegs ins Herz der Gourmets & Bacchus-Freunde

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Mit A-ROSA Stella unterwegs ins Herzder Gourmets & Bacchus-Freunde

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Tag 1 Bereits bei der Ankunft auf dem AéroportLyon Saint Exupéry, 30 Kilometer östlich vonLyon, wurden die Gäste angenehm überrascht.Nach einer kurzen Wartezeit am ultramodernenFlughafen-Gebäude, der Bus mit begleitendemGuide standen bereit, ging der Transfer auf der A 432 in Richtung Lyon los. Die hochsommerlichen Temperaturen, der strah-lend blaue Himmel und die gut halbstündige Panoramafahrt machten den Einstieg zur Rhône-Saône-Kreuzfahrt perfekt. In Lyon, am Liegeplatz „Quai Claude Bernard“

angekommen, empfing man die Passagiere nachkurzem Check-In sehr herzlich. Man konnte sichsofort wie zu Hause fühlen und als eine Überra-schung bekamen die Damen zur Begrüßung einerRose überreicht. Außerdem wurde ein ersterSnack für den kleinen Appetit gereicht. Und schon war der Alltag vergessen, wederStress noch Hektik kamen auf. Die Crew brachtedas Gepäck zur Kabine und nach kurzem Akkli-matisieren reichte die Zeit noch für einen klei-nen Spaziergang. Unweit vom Liegeplatz, über die Brücke „pont

de l'université“ zum gegenüberliegenden Uferder Rhône. Vom „Place Gailleton“, wo ein Denkmal des Mediziners und Bürgermeisters Dr. Antoine Gailleton und Wasserspiel steht,liegt auf der rechten Uferseite ein Freibad,gleich neben der Universität Jean Moulin.

Zurück an Bord wurden wir vorschriftmäßigüber die Sicherheitshinweise informiert und über das Leben auf der A-ROSA Stella erläutert. Nach der ersten Mahlzeit im freundlich gestal-teten Buffet-Restaurant hieß es: “Leinen los“.

Um 21 Uhr begann die Reise auf der „RouteClassique Stella“ durch das nächtliche Lyon. Auf der Rhône und anschließend auf der Saônegab es einen furiosen Sonnenuntergang zusehen und wir erlebten erste prächtige Eindrü-

cke der drittgrößten Stadt Frankreichs, sie wurde43 v. Chr. von den Römern gegründet. Dieser eindrucksvoll grandiose Himmel mit sei-ner Farbpalette begleitete uns zur BlauenStunde und spiegelte sich mit dem Schattenrissder Stadt wunderschön auf der Rhône wider.Diese Momente geben unsere Empfindungenetwas Traumhaftes – solch ein Augenblick bringtStreicheleinheiten für die Seele. Weiter konnten wir vom Oberdeck das futuristi-sche anmutende Musée des Confluences, ein Naturgeschichte-Museum, das Dezember 2014eröffnet wurde, betrachten. Unmittelbar ammarkanten Zusammenfluss der Rhône und Saônewaren neben dem spektakulären Bauwerk zwei

Keine Branche blickt auf solch positive Zuwachszahlen, wie die Hochsee- und Fluss-schifffahrt. Dennoch muss sich jeder Veranstalter recken und sein kreatives Potential entdecken, um vom Kuchen eine Scheibe abzubekommen, wie er seine Passagiere begeistern und an sich zu binden kann – zum Beispiel mit interessanten Angeboten für„Einsteiger und Repeater“ und neuen Routen. „Vive la France“ – Sie kennen den Rhein, die Mosel und Donau, aber haben Sie auch schondie schönsten Seiten in Süden Frankreichs gesehen?

Unsere Reise mit dem schmucken Fluss-Cruiser „A-ROSA Stella“ startete auf derRhône in Lyon. Sie führte zunächst gen Norden auf der Saône via Mâcon nach Chalon-sur-Saône bis Tournus. Von der reizvollen Altstadt Tournus ging es wieder retour nach Lyon. Südwärts wurde die Fahrt durch die einzigartigen Landschaften Burgunds bis ins Naturparadies der Camargue, der Provence und später durch die Ardèche im faszinieren-den Licht fortgesetzt. Dabei liefen wir die historischen Städte Avignon und Arles an.

Zudem erlebten wir das französische Flair auf den Ausflügen wie an Bord und ebenfalls die hervorragende Weinkultur – zudem genossen wir die hochgeschätzte Kücheder Region. Das Zauberwort von A-ROSA heißt: Qualität und nochmals Qualität. Also zweifellos konnte man sich wie Gott in Frankreich fühlen – das „savoir-vivre“ haut-nah erfahren! Lesen Sie selbst und folgen Sie mir auf der „Reise ins Herz aller Sinne“.

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Weg zum Kloster Cluny ist und genug Zeit mit-bringt, der sollte diesen Abstecher wahrnehmen.

Die Festung, im13. Jh. erbaut, besteht ausdrei Gebäuden, gepflegten Parkanlagen und 13Türmen kann in den Sommermonaten (6,50 €Eintritt) besucht werden.

Wir setzten unsere Fahrt auf der Landstraße D 17 zur Abtei Cluny fort und sahen schon vonweitem den achteckigen Turm. Die Mutter allerKlöster in Westeuropa wurde im September 910gegründet. Bis über 500 Jahre später, als inRom der Petersdom erbaut wurde, war dieses

Kloster Cluny, 24 Kilometer entfernt, standnichts im Wege. Die Fahrt führte durch die noch ruhende Wein-handelsstadt und weiter durch ein lieblichesWeinanbaugebiet. In dieser malerisch geprägtenHügellandschaft machten wir in der Nähe der

kleinen Ortschaft mit nur 53 Einwohnern, dem Château de Berzé-le-Châtel, einen kurzen Fotostopp. Wir blickten über eine Senke im Mâconnais Valley, zur Spitze eines Felsvor-sprungs, wo das größte Schloss in Burgund imMorgenlicht ein ausgezeichnetes Fotomotiv darstellte. Auf den saftigen Wiesen grasen be-rühmte weiße Charolais-Rinder. Wer auf dem

Weiter bis nach Mâcon unterquerten wir einigeBrücken, genehmigten uns einen Absacker aufdem nächtlichen Sonnendeck und passiertendabei die Schleusen Couzon und Dracé. Unserenersten Übernachtungs-Hafen erreichten wir nachknapp 80 Kilometer Fahrt.Tag 2 Frühes Aufstehen und ein schnelles Früh-stück vom reichhaltigen Büfett war angesagt.Bereits um 9 Uhr startete der Ausflug. Für die-sen und den folgenden Landgängen wurden Audiogeräte an der Rezeption unserer Stella aus-gegeben. Sie sind notwendig, da unsere Gruppenicht allein unterwegs war und so die Ausfüh-rungen des Guides mittels „Ohrwurm“ komfor-tabel verfolgt werden konnten. Auch das Wetterzeigte sich wiederum von der schönsten Seiteund der Besichtigungstour zum bedeutenden

hell erleuchtete Brücken zu sehen – die „PontPasteur“, wie der „weiße Bogen“, die „Pont Ray-mond Barre“. Lyon ist eine Stadt von Weltrangmit einer herrlichen Kulisse. Historie trifft Moderne! Eindrucksvoll illuminierte Bauwerke,zum einen die auf einem Hügel stehende Basilika Notre-Dame de Fourvière im bernstein-farbenen Licht und andererseits in Neonfarbenleuchtente abstrakte Hotels, teils in kubischerArchitektur oder das spektakulär expressive undumstrittene Musée des Confluences. Es sieht auswie ein utopisches Raumschiff und wird vomVolksmund spöttisch „Kristall-Wolke“ genannt.

Die Fahrt führte an der bekannten L’Aubergedu Pont de Collonges des weltberühmten Star-kochs Paul Bocuse vorbei, das ca. 10 Kilometernördlich von Lyon liegt.

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lässt. Auf unserem Rückweg sahen wir nochReste einer Stadtmauer mit Wehrturm und ab-schüssigem Terrain, das man heute für Open-Air-Pferdedressur nutzt.

Auf der Rückfahrt zum Schiff wurden wir aufeinen imposanten, steil aufragenden Kalkfelseninmitten von Rebstöcken gemacht. Der 493Meter hohe Roche de Solutré blickt wahrlich aufeine prähistorische Vergangenheit zurück – Forscher entdeckten am Fuße des Felsens Spurenund Überreste einstigen Lebens.

Architektur. Die eindrucksvollen Überreste sindnicht allein für Historiker attraktiv und sehens-wert. Es ist ein beachtliches Museum, das dankeiner spannenden 3D-Filmpräsentation sehr anschaulich die einstigen Dimensionen erahnen

reich und kulturell wichtig. 1790 wurde sie imZuge der Französischen Revolution aufgelöst.Mehr als 300 Jahre, bis 1157 war Cluny dasOberhaupt der Christen und wurde von fünf ein-flussreichen Äbten regiert. Sie hatten die Ober-aufsicht über 20.000 Mönche und waren zudemFreunde, Berater wie Fürsprecher von Kaisern,Königen und Päpsten. Heute sind nur noch 10Prozent der ursprünglichen Größe, Teile der

Querschiffe und Nebengebäude wie Stallungen,Lagerhallen und das Hospiz für Pilger des riesi-gen Monuments zu sehen. „Cluny III“ ist ein anschauliches Erbe des Christentums und der

monumentale Bauwerk das größte GotteshausEuropas. Diese sakrale Stätte einer mittelalter-lichen Benediktiner Abtei lebte von Spenden ausder Bevölkerung. Sie war mächtig, unermesslich

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besonderen Art, erhielten wir ausführliche Infor-mationen rund um den berühmten Rotwein.

Dieser Einblick in die verlockende Welt des Weines war recht originell gestaltet – mit groß-flächigem Diaporama, vom Anbau bis zur Wein-lese und dessen Weiterverarbeitung, die demPatron persönlich obliegt. Desweiteren konnten

Die geführte Tour endete wieder am Quai desMarans. An Bord folgte ein üppiges Mittagessen.Wer wollte, nutzte anschließend einen Spazier-gang durch die Altstadt von Mâcon und Freundeeines guten Tropfens nahmen das Angebot zumBesuch eines Weinmuseum war.

Auf der Fahrt zur kleinen Gemeinde Romanèche-Thorins, die sich im Herzen des Beaujolais befindet, kamen wir an herrlichenWeinhängen und an einer 300 Jahre alten Mühlevorbei. Sie gab der Gemeinde auch den Namen„Cru-Lage Moulin à Vent“. So eine sehenswerte Vielfalt einer hügelliegen-den Landschaft mit unzähligen Treidelpfaden die heute gern von Familien mit dem Fahrradgenutzt wird, habe ich bislang noch nicht gese-hen: Sanft geschwungene Ebenen von Brachlandmit spärlichem Waldbewuchs und stattlichen

Die Heimat des bekannten Weinbaubetriebs– und Museums „Hameau Dubœf“ liegt wenigeKilometer von der 1999 restaurierten Mühle entfernt. Hier, direkt im Weinmuseum der

Weinbaugebieten mit gepflegten in Reih undGlied stehenden Rebstöcken, wie für mich namenlose idyllische Dörfer und kulturträchtigeStädte, sind ungemein reizvoll.

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wir alte Gerätschaften, die Böttcherei, Lagerunganschauen und natürlich im geselligen Schau-raum Kostproben der Weiß- und Rotweine probieren. Höchst anschaulich, gleichermaßengab es für Wein-Experten und Laien hilfreicheInformationen!

So hörten wir, dass es fünf Merkmale gibt,woran sich ein Wein offenbart: Die Farbe, derBodensatz (wenn vorhanden, beim Dekantieren),der Schaumansatz und der Geruch (guter Weinriecht nicht – er duftet), das Weinbouquet unddie Volumenprozente. Eine Faustregel: Je länger

ein Wein im Nachgeschmack in der Nase, imGaumen und auf der Zunge bleibt, umso mehrspricht er für seine Klasse – vorausgesetzt er hateinen leckeren „Abgang“. Kurzum: „Im Glasschwenken, dann riechen und danach genie-ßen“! Gute Weine schmecken sauber und süffig,sind im Geschmack ausgewogen mit finessen-reicher Harmonie – weniger gute Weine sind unharmonisch ausdruckslos.

Abends fanden sich alle Gäste an Bord zum„Welcome Drink“ nicht in der Lounge, sondernauf dem Sonnendeck ein, wo sich der Kapitän,die Hotelmanagerin und die Offiziere vorstellten– im Anschluss unterhielt uns DJ Harry mit be-kannten Liedern von Edith Piaf, Mister 100.000Volt, Gilbert Bécaud und von den Passagierengewünschte Evergreens. Nicht selten nutztenGäste bei diesen angenehmen Temperaturen das weitläufige Sonnendeck bis in die spätenNachtstunden, um bei einem Cocktail in netterGesprächsrunde den Tag Revue passieren zu lassen.

Von Tischnachbarn, die nach eigenem Bekunden viele Kreuzfahrten gemacht haben

und kulinarisch routiniert sind, hörte ich, dasssie recht aktiv ihren Urlaub auf dem Schiff gestalten. Sich einfach auf dem Sonnendeck imLiegestuhl räkeln, das kommt keineswegs in

Frage – sie machen täglich mindestens einenAusflug, ob mit einer Gruppe oder allein miteinem Fahrrad. Ich für mein Teil genieße schoneinmal die Ruhe an Deck, um die sommerlichenTemperaturen und die frische Luft zu genießen.Ebenso erfreute ich mich am Abend mit einemCocktail in der Hand und erlebte das Ufer unddie kleinen namenlosen Ortschaften beim fastlautlosen Vorüberziehen unserer A-ROSA Stella.

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Tag 3 Über Nachthatte A-ROSA Stellaihren Liegeplatz verlassen und kam inChalon-sur-Saône gegen 3 Uhr an. Auch heutewurden wieder Ausflüge angeboten – zudemeine Fahrrad-Exkursion, geführt vom Kreuzfahrt-manager Hubertus.. Ich wählte den Busausflugnach Dijon, der Stadt der Herzöge.

Auf Landstraßen fuhren wir an vielen Wein-gütern vorbei. Exkurs: Man muss wissen, ausdem Burgund kommen ohne Zweifel mit die bes-ten Weine der Welt. Jeder Wein besitzt seineneigenen Geschmack, Geruch wie sein eigenesAussehen und Aroma – auch das „Terroir“ (dasZusammenspiel von der Lage, der Erdbeschaffen-heit [z.B. kalk- oder lehmhaltiger Boden] unddem Klima) hat einen großen Einfluss auf denWein. Wein ist ein Naturprodukt und doch vonvielerlei Faktoren abhängig. Wie oben gesagt:von der Witterung, von vergärenden Mikro-organismen wie von der Reife und der Arbeit desKellermeisters. Kurzgehaltene Weinstöcke deredlen Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir gedeihen hier auf einem steinigen Boden ausLehm und Kalk besonders prächtig.

Ein kurzer Fotostopp ander Cote d’Or (GoldenerBerg) gelegenen DomaineJacues Prieur mit 21 Hek-

tar Anbaugebiet, sie wurde 1865 gegründet. Ebenfalls auf dem „Clos de Vougeot“ liegt derBesitz von Jean Raphet. Der hier, 17 Kilometervor der Bezirkshauptstadt entfernt, in der Ort-schaft Morey-Saint-Denis in 4. Generation Weinanbaut. Beide Betriebe bewirtschaften schonmehrere Grands Crus (ausgezeichnete Lagen)und sogar Premiers Crus ihre Weinhänge.

Dijon, ein beliebtes Reiseziel, überdies diePartnerstadt von Mainz (seit 1958) und Geburts-stadt von Gustave Eiffel, erreichten wir mit demBus. In der Altstadt selbst folgte eine ausge-dehnte Erkundungstour auf Schusters Rappen.

Als Hauptstadt der Region bietet sie weitmehr als ihren berühmten Senf, da sindschlechthin der Weinhandel, ein Likör namensCassis aus schwarzen Johannisbeeren, spezielleKäsesorten wie Epoisses oder Citeaux und nichtzuletzt das Gewürzbrot oder den verführerischenHonigkuchen mit Mandeln.

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Mit ihrer prächtig rekonstruierten Altstadtstärkt die Stadt ihre Identität und ist ein Magnet für Touristen. Für uns war das gotische Bauwerk, die römisch-katholische Kathedrale Saint Etienne, um 1001erbaute Abteikirche Saint Bénigne, Start-undZiel unseres Rundganges. Und weiter führteunser Weg zum Palais Duc de Bourgogne, einerJesuitenkirche – direkt am Place de la Libéra-tion. Zudem zeigte und erklärte uns Guide Claudia die Kirche Notre-Dame, eine Marienkir-che. Besonderes Interesse galt der „la chou-ette“– es ist eine steinerne Eule, die sich an der Außenfassade befindet. Vom Volksmund wurdeüberliefert, dass sich durch die Berührung mitder linken Hand ein sehnlicher Wunsch erfüllenwürde.

Auch kann man an der Westfassade dekorativeWasserspeier entdecken. Außerdem sahen wirbei unserer Sightseeingtour alte restaurierteStadthäuser im Jugendstil und schmucke Fassa-den aus dem Mittelalter, so auch sehenswerte

Fachwerkhäuser am „Place François Rude, dieRue des Forges“. Es ist ein idyllischer Platz miteinem Springbrunnen, ganz in der Nähe derMarkthalle, wo ein bronzener Winzer den Besu-chern vor Augen hält, wie Reben vor Jahrhun-

derten gekeltert wurden. Hier befinden sichkleine gastfreundliche Cafés, die zum Verweileneinladen. Der Rückweg über die Rue de la Liberté wurde genutzt, um hier und da die Aus-lagen von Nobelläden anzuschauen und in klei-nen Souvenir- und Lebensmittelgeschäften fürdie Daheimgebliebenen Mitbringsel zu kaufen.

Wieder an Bord zurück wartete schon dasopulente Mittagsbüfett auf uns und andere Passagiere machten sich für den Ausflug amNachmittag bereit. Angesagt war ein „Kulturtrip

nach Beaune“, die Stadt liegt 34 Kilometer entfernt. Dieses Städtchen, wo viele prächtigeHäuser aus dem Spätmittelalter, Renaissanceund Barock noch zu sehen sind, erhielt dieStadtrechte im Jahre 1203 vom Herzog von Burgund, Odo III. Das Ziel der Ausflügler wardas Hôtel-Dieu, das sich in unmittelbarer Nähedes Markts befindet. Es war einst ein Hospitalaus dem 15. Jh, das heute einen Einblick in die ehemalige Krankenpflege gibt.

Ich zog es vor den Nachmittag über zu rela-xen. Einfach die Seele baumeln lassen – zudemnutze ich an dieser Stelle die Gelegenheit umIhnen unser deutschsprachiges Premium-SchiffA-ROSA Stella, baugleich mit A-ROSA Luna, vor-zustellen.

Auf dem weitläufigen Sonnendeck mit großem Pool, den ich gern auf dieser hochsom-merlichen Reise nutzte, Putting Green, Groß-figuren-Schachfeld und Shuffleboard-Anlage, genoss ich dann und wann eine Auszeit in einerder vielen Sonnenliegen. Urlaub für Körper,Geist und Seele war angesagt.

2005 auf der Neptun-Werft in Warnemündegebaut. Als Erkennungszeichen zieren ein Kuss-mund mit Rosen, wie auf allen Schiffen der A-ROSA-Flotte, den 4-Sterne + -Cruiser.

Das Schiff hat vier Decks, ist 125,8 Meterlang, 11,4 Meter breit und hat einen Tiefgangvon 1,8 Meter.

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Mit einer Antriebsleistung von 2x800 kW, insge-samt sind es 2.174 PS, verfügt es über einemax. Geschwindigkeit von 24 km/h, ausreichendPlatz für 174 Passagiere, die von 48 Crewmit-gliedern freundlich und unaufdringlich versorgtwerden. Die Gäste sind in 86 komfortabel

ausgestatteten Außenkabinen in verschiedenenKategorien mit Fenster, Panoramafenster, franzö-sischem Balkon, Duschbad und WC, Sessel undTisch, TV und Doppelbett untergebracht.

(Nicht selten hatte unsere „Zimmer-Fee“ unsereBetten verziert – mit Figuren, Symbolen und Rosenblättern). In den einladenden hellen Gesellschafträumender behaglich legeren Atmosphäre und der individuell regulierbaren Klimaanlage in den

Kabinen (14,5 – 16,5 Quadratmeter) werden sichdie Passagiere gleich heimisch fühlen. So trägt auch das Personal, immerzu umsichtig,hilfsbereit und ansprechbar, zum Wohlergehenbei. Die Zimmerstewardess, die Servicekräfte inden Restaurants, in der Lounge, auf dem Son-nendeck und an der Rezeption, wie im auch pro-fessionell geführten Fitness- und Wellness-

Bereich und nicht zuletzt die Küchenbrigadesind ohne Fehl und Tadel. Überhaupt die Ausstattung und das Personal immodernen Fitnessraum und dem großzügigenSPA-Bereich mit eigenem Beautyprogramm undedlen Verwöhn-Produkten ließen keinen Wunschoffen.

Keinesfalls darf ich die große Panorama-sauna, wie die Bio-Sauna wie die behaglichenRuheräume und Erlebnisduschen vergessen zuerwähnen. Nicht minder erwähnenswert ist die11-köpfige Küchencrew. Ob nun die appetitli-chen Speisen in der Früh, wie ein Omelette nachdem Gusto des Gastes, sowohl zum Mittag- und

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Abendessen reichhaltig in Büfett-Form angebo-ten oder im Spezialitäten-Restaurant, gekonntdargeboten und serviert.

Wenn die Witterung es zulässt, dann zelebriertder Chefkoch ein „Front-Cooking“ auf dem Sonnendeck. Ob Fisch oder Fleisch, Salate wieGrill- und Pastagerichte – alles wird stets ausrei-chend gereicht.

Zum Nachmittag gab es ein reichhaltiges Kuchenangebot. Auf Voranmeldung wird in der Day-Lounge/Weinwirtschaft ein Spezial-Dinner mit entspre-chend korrespondierenden Weinen (Aufpreis)serviert. In der Zwischenzeit hatten wir uns von Chalon-sur-Saône verabschiedet, um in Tournusdie Beaune-Ausflügler wieder an Bord zu neh-men. A-ROSA Stella startete hier die Fahrt retournach Lyon, das wir frühmorgens erreichten.

Tag 4 Lyon, die Stadt mit verborgenem Charmeist unser heutiges Zwischenziel. Die Metropoleblickt auf eine große Vergangenheit zurück. Bekannt als Stadt der Seide, des Lichts, der Kir-chen und ihrer exzellenten Küche ist ein offenesGeheimnis für viele Touristen – Lebenskünstler,Entdecker und Flaneure fühlen sich hier wie zuHause! Die eindrucksvolle Altstadt mit Bischof-sitz (Kathedrale Saint Jean) und unterschied-lichen sakralen Bauten verschiedener Baustilewurde bereits 43 v. Chr. durch die Römer gegründet. Hoch oben auf dem Vorplatz derviertürmigen Basilika Notre Dame de Fourvière, wo auch ein Nachbau des Eiffelturms steht,

hatten wir einen herrlichen Blick auf die Stadt,die die Rhône mit der Saône verbindet. Weiter kamen wir am Stadtviertel „La Croix-Rousse“, seit rund 200 Jahren die Heimat derSeidenweber, vorbei. Keinesfalls darf ich die „Traboules“ vergessen –eine Besonderheit der Lyoner Altstadt. Es sindgeheime enge Passagen und verborgene Haus-eingänge in der Altstadt, die von einer Gasse zueiner anderen führen – und zu besonderen ver-winkelten Innenhöfen, wo man über Treppen-aufgänge zu Wohnungen gelangte, die mitWölbungen und Spitzbögen versehen sind. Diese spezielle attraktive Architektur dient alsein zusätzliches Verbindungssystem und einst im

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letzten Weltkrieg waren diese verborgenen Pfadeals Unterschlupf und Fluchtwege für Partisanen.Ungemein interessant – ein „Muss“ für jeden Be-sucher.

Entlang der Uferstraße der Rhône ging esweiter. Dabei sahen wir an großen Fassaden„Trompe-l'œi“, Wandmalerei, eine besondereStreetart-Malerei, mittlerweile zieren unzählige öffentliche Kunstwerke die sonst tris-ten Beton-Fassaden der Stadt. Daneben gibt es

eine Unmenge von Barock, Gotik, Klassizismus,Renaissance aber auch zeitgenössische Bautenhier zu sehen. In der ehemaligen Hauptstadt der Gallier gibt es auch „Modern Architektur“:Da wäre das neue Opernhaus mit augenfälligerGestaltung (rundes schwarzes Dach), den Wohn-block im Bezirk „La Confluence“, ein kubischer„Le Monolithe“ oder das älteste Hochhaus derStadt, im Volksmund „Bleistift“ genannt, wegendes Daches, das an der "Les Halles de Lyon -

Paul Bocuse" anzutreffen ist. Kommen wir zumkulinarischen Herz der Stadt, das den Namen desweltberühmten Starkochs trägt. Wer hier mitMagenknurren hinkommt, hat die Qual der Wahl,um seinen Hunger zu stillen. Da sind Restau-rants mit einer Vielfalt von feinsten Leckereiendes Landes – es ist ein „Tempel der leiblichenGenüsse“! Hier zu speisen ist ein Hochgenussfür jedermann und Liebhaber der regionalenKüche. Unsere Gruppe wurde zu einer kleinen Degusta-tion eingeladen. Ich kann nur sagen, wohl dem,dass ich hier nicht wohne – es wäre mein Ruin.Fleisch, Fisch und andere Meeresfrüchte, Geflü-gel, Wein, aber auch Süßigkeiten, Gemüse und

Obst sind vom Feinsten. Allein beim Anblickdieser kostbaren Delikatessen, um hier nur lebende Hummel im Fließwasser, Andouillette,edle Spirituosen, „Chokolats Voisin“ und anderelandestypische Spezialitäten zu nennen, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Ich will aber nicht versäumen, dass die her-vorragende Küche an Bord unserer A-ROSA Stellanicht minder spitzenmäßig ist – worauf ich nochzu sprechen komme. Diesmal hatte das Küchen-team ab 12.30 Uhr für Gäste, die an Bord geblieben waren und die mediterrane Küche lieben, auf dem Sonnendeck eine frische Paellain einer XXL-Pfanne zubereitet – dazu wurde eintrockner Rotwein gereicht.

Viel zu rasch endete der Besuch in Lyon. 14 Uhr verabschiedeten wir uns mit der Auslauf-melodie „Following my heart“ – Kurs Avignon,auf den Spuren der UNESCO, liegt an. Das „Sailaway“ beim Auslaufen ließ man sich auf demSonnendeck nicht entgehen – der eine miteinem Glas Wein und der andere mit einemfrisch gezapften Radeberger.

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Ja, für den heutigen Abend, nach einer Ver-wöhnungsstunde im Wellnessbereich, hatten wirein Essen in der Day-Lounge zum „Wine & Dine“reservieren lassen. Es ist eine Augenweide undGaumenfreude – lesen Sie selbst: Unser Chef-koch hatte folgendes Viergang-Menü kreiert: AlsStarter gab es „Tomatentartar mit mildwürzigemZiegenkäse, Olivenöl an Minze und Basilikum-pesto“.

Das war ein guter Einstieg, zu dem Hotelmana-ger Hubertus „La Vielle Ferme rosé“, aus derCôtes du Ventoux kredenzte. Danach folgte ge-dünsteter „Kabeljau mit Zitrone, Mandelmilchund Sellerie“ und ein „Perrin Réserve blanc“ –Côtes du Rhône. Zum Fleischgericht servierteman uns „Kalbsrücken rosa gebraten mit Lor-beerpüree und leichtem Knoblauchschaum“,

zudem den korrespondierenden Wein: „Perrin Ré-serve rouge“ – Côtes du Rhône. Als Dessert gabes „Erdbeer- und Rhabarber-Kompott mit Jo-ghurt-Eis und Blütenhonig“ – lecker, lecker,auch der Dessertwein „Muscat de Beaumes deVenise“ von der Domaine Perrin & Fils.

In der Tat: Unser Spezialitäten-Dinner warein Highlight der ersten Güte. Zudem nennt mirKenner Hubertus eine zutreffende Regel: Weinund Speisen sind bodenständige Produkte – siesollen Freude bereiten und von bester Qualitätsein. Für mich war dieses Zusammenspiel vonSpeis‘ und Trank ein „Kulinarisches Feuerwerk“der Spitzenklasse!

Die Abendunterhaltung in der Lounge mit DJHarry – überhaupt war die bisherige Reise mitunserem schwimmenden Hotel „Spitze“, um esmit „Hans Rosenthal“ zu sagen. Tag 5 Bevor wir unseren nächsten berühmtenZielhafen erreichten, passierten wir zur frühenMorgenstunde die größte Schleuse bei Strom-kilometer 189. Bollén, die etwas oberhalb von

Avignon liegt, hat einen beeindruckenden Hubvon 23 Meter. Es folgte kurz danach ein kurzerZwischenstopp, von wo einige Gäste ihren Ausflug nach Châteauneuf-du-Pape starteten.

Auf ihrer Weiterfahrt zum Tagesziel undOvernight-Liegeplatz, die gut vier Stunden dau-erte, verwöhnte der „Stella“-Küchenchef beieiner Matinée Rustique auf dem Sonnendeck diean Bord gebliebenen Gäste mit einer frisch zubereiteten Quiche und das Serviceteam servierte gern einen französischen Landwein miteinem Sirup „Castagnou“ (Glas 4,50 Euro).

Die Ausflügler kamen auf ihrer Fahrt durchdas berühmte Weinanbaugebiet am Dorf Châ-teauneuf-du-Pape vorbei – das erstmalig 1094als „Castro Nove“ erwähnt wurde. Ziel war dieSchloss-Ruine in 120 Meter Höhe, wo ab dem14. Jh. die Sommerresidenz der Päpste war, das aber in den Religionskriegen des 16. Jahr-hundert zerstört wurde.

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Weitere Sehenswürdigkeiten gab es hier nicht –wohl aber viele Möglichkeiten um köstlicheWeine zu probieren. Sie sind ausgezeichnet,sollten aber gut und gern fünf Jahre alt sein umihr volles Bouquet zu entwickeln. War doch klar,dass wir eine Degustation besuchten. Neben sachlichen Informationen gab es drei unterschiedliche Qualitäten zum Probieren.Zudem hatte man die Möglichkeit, den Wein abHersteller einzukaufen (ab ca. 16,- Euro).

Es folgte die Rückfahrt mit dem Bus gen Avignon. Die Stadt erreichten wir gegen 15 Uhr.Bereits bei der Anfahrt reizte das mittelalterli-che Panorama. Wer kennt sie nicht, die unsterb-liche Kleinstadt in der Provence – man muss sieselbst gesehen haben! Bereits 1995 wurde siegeadelt und in die Weltkultur-Liste der UNESCOaufgenommen. Alsbald startete unsere geführteSightseeingtour durch die engen und überlau-fenden Gassen der Altstadt. Da in Rom anfangs

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des 14. Jh. Glaubenskriege geführt wurden, flo-rierte in Avignon über 100 Jahre das christlicheLeben und war Sitz der Päpste (1309–1423).Man spricht noch heute von der Stadt derPäpste und der Kultur, die von einer intaktenwie imposanten Stadtmauer umgeben ist. Die Höhepunkte dieses Rundgangs näher anzu-sprechen, wie den Papstpalast, die historischePatrizierhäuser, Kardinalpaläste und neben derüber vier Kilometer langen Festungsmauer dieberühmte Brücke „Pont St. Bénézet“, ist hiernahezu unmöglich – es gab so vieles zu sehenund gewonnene Eindrücke zu erleben. Gern erinnere ich mich an eine typisch französischeSpezialität, die unser Koch eigenhändig auf demMarkt ausgesucht hatte:

An der originellen „P‘tit Bar“ auf dem vorde-ren Sonnendeck erfreuten wir uns an Austern &Champagner! Ein halbes Dutzend frische Austernund ein Glas Pommery-Champagner (19,50 Euro)haben uns vorzüglich gemundet und die Blickeanderer Passagiere angezogen. Avignon, wahr-lich ein südländisches Bühnenbild, ist pulsie-rend und faszinierend zugleich – wären da nichtdie vielen Touristen aus aller Welt. Gedrängeund lautstarke Besucher wo man auch ist. Es wurde gefeilscht bei den Laienmalern und ge-flucht vor den Kassen der Paläste, Souvenirlädenund Cafés weil alles überteuert ist. Das warnicht mein Ding. Mein Rat: Mit „Scheuklappenund Ellenbogen“ hier und da kurz verweilen unddurch! Es war wesentlich angenehmer am Uferder Rhône in der warmen Nachmittagssonne zu

verweilen und aus der Distanz die malerischeStadt zu betrachten um hautnah im Vis-a-vis diegeschichtsträchtige Stadt zu erleben. Rechtzei-tig an Bord zurück, konnte man sich alternativzum Abendessen im Restaurant, oder auf demSonnendeck der Grillparty hingeben. Herzhaftesund delikates vom Grill genießen und dazu einGlas französischen Landwein – was will manmehr. OK, „uns“ DJ Harry bekam mehrfach denWunsch vorgetragen – das Lied: „Sur le pont d’Avignon, …“, das auch von Mireille Mathieu,liebevoll genannt: „Piaf d‘Avignon“, gesungenwird, zu spielen. Ich ließ den anstehenden Aus-flug durch das nächtlich angestrahlte Avignonausfallen, denn der morgige Ausflugs-Tag star-tete in der Früh‘.

Tag 6: In Viviers machte A-ROSA Stella abermalseinen kurzen Zwischenstopp. Gegen acht Uhrhieß es für die kunstliebenden Ausflügler den zu Bus zu entern – Ziel war die spektakuläre„Pont du Gard“. Es ist ein außergewöhnlichesantikes und monumentales Bauwerk, das seit1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und jedermann hat eine Abbildung dieses dreistöcki-gen Aquädukts in seiner Geldbörse – es ziertden Fünf-Euro-Schein. Dieses alte, weitgehendintakte vorchristliche römische Aquädukt warein Teil einer 50 Kilometer langen Wasserlei-tung, die um 19 v. Chr. von den Römern gebautwurde. Wir waren froh, dass die Exkursion wegender angenehmen Temperaturen zur frühen Mor-genstunde stattfand. Kein Gedränge am Eingang

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und keine weiteren Besucher, die uns störten,um dieses römische Erbe über den Fluss Gardonzu bestaunen. Im Anschluss fuhren wir zur idyl-lischen Gemeinde Uzès, die mit gut 8.500 Ein-wohnern im Städte-Dreieck Alès, Avignon und

Nîmes liegt. Hier entspringt auch das FlüsschenEure. Es versorgte die Römer in Nîmes mit Trink-wasser, das eben über die berühmte Wasserlei-tung Pont du Gard in die Stadt floss.

Bei unseremRundgang durchdieses kleineurgemütlicheStädtchenkonnten wirviele Sehens-würdigkeiten inAugenscheinnehmen: DenpittoreskenMarkplatz mitBrunnen, dortwird ein Trüf-fel,- Knoblauch-und Trödelmarkt

abgehalten, alte Fassaden, Arkaden gschmückteHäuserfront und schattenspendende Platanen.Enge mit Kopfstein gepflasterte Gässchen, weiter verwinkelte Hinterhöfe mit malerischenFotomotiven in dem beschaulichen Städtchen.Ein wunderschönes Ambiente und nicht zuletztdie Cathédrale Saint Théodorit mit Fayencen geschmücktem Dach und romanischem Glocken-turm gab es zu sehen, er erinnert ein wenig anden schiefen Turm von Pisa.

Nach unserer Rückkehr auf die A-ROSA Stellakonnte ich noch rechtzeitig der Demo vom Chefkoch beiwohnen, der die speziell für A-ROSAzusammengestellten Gewürzmischungen vor-stellte und dazu Erklärungen gab.

Zudem hatte unser Schiff mit Kurs auf Arlesabgelegt. Fürwahr unsere Reise durch Südfrank-reich gleicht einer Zeitreise durch die Mensch-heitsgeschichte. Von Arles und vom Licht desSüdens inspiriert, fühlten sich Künstler wie Cézanne, Matisse, van Gogh, Gauguin und nichtzuletzt Picasso beeinflusst. Nun waren wir es,die sich von dieser Stadt mit rund 50.000 Ein-wohnern angezogen fühlten. Sie liegt nur 24 Kilometer vom Mittelmeer entfernt und wird oftmals „Rom Galliens“ genannt – wegen ihrer Bauwerke, die auch von der UNESCO geadeltwurden. Das Amphie-Theater, das römischeTheater, das seinerzeit 10.000 Zuschauer fasste,ein Obelisk am „Place de République“ und

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Wir erreichten für einen längeren Zwischenstoppdie malerische Ortschaft Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. Einst ein Fischerdorf, hat sich dieser Ortin den letzten Jahrzehnten mehr und mehr als „Geheimtipp“ für Touristen gewandelt.

Unser Rückweg führteauf andere aufgeschüt-tete Wege aus Sand undteils mit Schlaglöchernübersät. Und siehe da,im seereichen Gebiet

konnte man von weitem die stelzenden rosafar-benen Geschöpfe erkennen. Ein Blick durch denFeldstecher gab uns die Gewissheit, es warendie Flamingos. Wenn wir anhielten, dann kamensie zu Tausenden – die Mücken! Sie gehören zumAlltag und diese Schwärme von Plagegeisternbringen einen entscheidenden Vorteil. Hier gibtes keine protzigen Bettenburgen und keinemehrspurigen Straßen – so wird eine Invasionvon Touristen verhindert, die Camargue zu übervölkern. Auf der Weiterfahrt auf den aus-gefahrenen Wegen kamen wir dichter an unserWunsch-Ziel heran und wir konnten die großenVögel besser sehen und mit Camcorder und Kamera festhalten.

Überreste der Tempelfronten direkt am Flusshatten wir wahrgenommen.

Die Stadt wurde am Nachmittag erreicht. Auf meinem Programm stand eine Exkursion mitdem Jeep in die Camargue. Dieser 85.000 hagroße Naturpark, davon nur 25.000 ha Acker-land, liegt zwischen den beiden Rhônearmen.Andere Passagiere nutzten die bordeigenen Fahrräder, um in Begleitung des ortskundigenHotelmanagers Hubertus einen Einblick in dieCamargue zu bekommen. Die Entdeckungstourmit einem Landrover verlief nicht nur am Randdes verwilderten Naturschutzgebiets, sie führteuns über vier Stunden bis zum Ort Saintes-Maries-de-la-Mer – aber wo sind die Flamingos?Nicht selten legte unser weiblicher Guide aufunserer Fahrt kurze Stopps ein – gab Erklärun-gen über Land und Leute. Sie zeigte uns Felderauf denen Reis angebaut wird und erläuterte unsden Lebensraum, wo die eindrucksvollen pech-schwarzen Stiere, die für den Stierkampf gezüch-

tet werden, ebenso wie die Pferde. Die weißenCamargue-Pferde, eine besondere Rasse sindaber wie vermutet keine Wildpferde – sie lebenzwar im Freien, werden hier und da von ihrenBesitzern gefüttert. Die Tiere sind nicht selten

sich selbst überlassen.Zudem gibt es einige Manades, Ranch-Unterkünfte der Tier-züchter, die Gästezim-mer haben und einigeihrer Camargue-Pferdezum Ausritt und zumPicknick zum nahenStrand für Besucher bereitstellen.

Die Reiter/Innen werden von ortskündigen Gardians, Hüter und Guides zugleich, durch dasvon Wassergräben durchzogene Terrain geführt.

Hier im Rhône-Delta, überwiegend eine fla-che Sumpf- und Seenlandschaft mit Salzwiesenund Schilfwäldern, auch soll es rosafarbeneVögel geben – aber wo sind sie, die Flamingos? Im offenen Jeep strich der Fahrtwind durchunser Haar. Wir nutzen jeden Halt um Ausschauzu halten, aber die „Langbeiner“ blieben verschwunden. Die Stiere und stattlichen Pferdehatten wir reichlich zu sehen bekommen –ebenfalls Silberreiher, Störche, Kormorane undRaubvögel wurden entdeckt, aber…

Tag 7 In Viviers, nochmals ein technischer Halt,um die Ausflügler nach dem Frühstück anzulan-den, die die Fahrt durch die Ardèche starteten.Das Thema der Tour: Kalksandstein, Grotten und Lavendel“ – während dessen setzte A-ROSAStella ihre Fahrt flussaufwärts in Richtung La-Voulte-sur-Rhône fort.

Unsere Exkursion führte durch das kleine DorfDonzère auf der Serpentinenstraße D290 anKalksandsteinfelsen vorbei – hin zum Ardèche-Plateau.

Auf einer kleinen Parknische fanden wirPlatz. Von dort hatten wir einen grandiosen Panoramablick auf das Tal der Ardèche und zumgleichnamigen Fluss. Es ist eine dramatische Kulisse in dieser einzigartigen Bergwelt.

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Just dort wo er eine 180-Grad-Kehre macht,konnte man fantastische Fotos schießen – einenweiteren Höhepunkt erlebten wir am Valon-Pont-d'Arc. In Jahrmillionen hat das Wasser eineimposante Schlucht gegraben – so auch einen eindrucksvollen Felsdurchbruch, (60 Meter hoher Natursteinbogen). Dort in der Nähe gibtes auch einen Campingplatz, der besonderswegen eines abenteuerlichen Parcours von Kanu-ten genutzt wird.

Als nächstes folgte die Fahrt durch eineHochebene, wo Lavendel angebaut wird – derleider aber schon abgeerntet war.Wir besuchten ein Museum, dort gab es reichlichAuskunft über den Anbau und Verarbeitung derunterschiedlichen Lavendelarten.

So hörten wir und sahen mittels Audioguide,dass es drei unterschiedliche Lavendelarten gibtund dass man für einen Liter Öl rund 30 bis 40Kilo Blüten benötigt.

Mit einigen der alten Geräte, wie mit dem aus1900 stammenden Ofen für die Wasserdampf-destillation, wurde demonstriert, wie man ätherische Lavendelöle für verschiedene Zweckeaus den Lavendelblüten gewinnt. Natürlich konnten wir von den verschiedenenÖlen Geruchsproben schnuppern und zum Abschluss im Verkaufsraum Artikel wie Seife,Honig, Badezusätze von Lavendel kaufen.

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Anschließens lernten wir die Region der Ardèchekennen. Meines Wissens gibt es keinen anderenOrt auf der Welt, wo die Entstehung des Gebir-ges besser sichtbar ist als hier im Naturparadiesdes Kalksandsteingebirges der Ardèche, wo sicheine Unmenge von Höhlen gebildet haben.

Wir besichtigten eine, die direkt im Herzen desNaturparks liegt. Man sagt ihr nach, sie sei dieschönste Frankreichs – die außerordentlicheTropfsteinhöhle „La Madeleine“, die unweit derPanoramastraße liegt. Sie wurde von einer un-terirdischen Wasserader ausgehöhlt, ist 1887 zu-fällig von einem Hirten entdeckt worden und ist180 Meter tief. Es ist ein Paradies für Naturlieb-haber und ein Wunderland, wo sich eine großeArtenvielfalt unzähliger Stalagmiten und Stalak-titen gebildet haben. Man kann die fantasti-schen Kathedralen nicht beschreiben, mit welcheiner Mannigfaltigkeit sich die steinernen For-men gebildet haben. Wohin man schaut, es gibtimmer neue interessante Perspektiven. Vor allemdie „Light- und Sound-Show“ mit achtsprachi-gem Audioguide war beeindruckend.

Dieser Ausflug und die Erlebnisse der ande-ren Tage waren ungemein fördernd – sie brach-ten uns einen wahren Einblick in die Vielgestal-tigkeit von Südfrankreich und eine mir bislang unbekannte Kenntnis der freundlichen Seite derEinwohner dieser Regionen.

Zurück zum Schiff, wo man sich in den letz-ten Stunden nochmals mit Mitreisenden über die sich nun zu Ende neigende Fahrt bei einemFarewell-Drink unterhielt, kamen mir die Gedan-ken, dass es nicht die letzte Reise mit einem A-ROSA Schiff sein wird – alles war perfekt, vom

Anfang bis zum Ende. Die Begegnungen auf denAusflügen waren lohnend – wie auch das Wohlbefinden an Bord unserer liebgewonnenenA-ROSA Stella. Ob nun die Behaglichkeit undAusstattung des Schiffes oder das Handling desgesamten freundlichen und zuvorkommenden

Personals, alles und alle trug mit dazu bei, dassdiese einwöchige kulturgeschichtliche Gourmet-Reise mit den Kochkünsten des Chefkochs undseinem Team für mich unvergesslich war und mir große Freude bereitete (und neue Freundebrachte).

Zum Abschluss, wir unterquerten gerade dieHängebrücke von Andance, ließen wir uns noch-mals in der Day-Lounge/Weinwirtschaft dasköstliche Dinner mit korrespondierenden Weinenschmecken. Die Reise, unterwegs mitA-ROSA Stella ins Herz der Gourmets & Bacchus-Freunde hatte esin sich.

Layou

t: H

ans-Jörg R

ochlitzer

Text / Foto © by REDAKTION MARITIM, Lothar Lorenz

Nr. Fluss Schleusen* Höhe

1 Saône Ormes 3 m2 Saône Dracé 3 m3 Saône Couzon 3 m4 Rhône Pierre-Bénite 12 m5 Rhône Vaugris 7 m6 Rhône Sablons 15,5 m7 Rhône Gervans 12 m8 Rhône Bourg-les-Valence 13,5 m9 Rhône Beauchastel 14 m

10 Rhône Le-Logis-Neuf 13,5 m11 Rhône Chateauneuf 19 m12 Rhône Bolléen 23 m13 Rhône Caderousse 9,5 m14 Rhône Avignon 10 m15 Rhône Beaucaire 16 m*Alle Schleusen sind 12 m breit und 195 m lang.

Strecke/Brücken* Saône 142 km/52 BrückenRhône 282 km/73 Brücken

*Für Hin- und Rückreise sind alle Angaben zu verdoppeln.