Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

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Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im Bewegungsapparat bei Flötisten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren Diplomarbeit aus der Studienrichtung Instrumental und Gesangspädagogik von Ursula Matejka Betreuer: ao.Univ.-Prof.Mag.Dr. Matthias Bertsch und OA Dr. Bernhard Riebl Wien, im Jänner 2009

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Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im Bewegungsapparat

bei Flötisten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren

Diplomarbeit aus der Studienrichtung

Instrumental und Gesangspädagogik

von

Ursula Matejka

Betreuer: ao.Univ.-Prof.Mag.Dr. Matthias Bertsch

und OA Dr. Bernhard Riebl

Wien, im Jänner 2009

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort.............................................................................................................................. 5

Einleitung........................................................................................................................... 6

1. Anatomie des Bewegungsapparates

1.1 Die Wirbelsäule....................................................................................................... 8 1.1.1 Aufbau des Wirbelknochens............................................................................ 9 1.1.2 Die Beweglichkeit der Wirbelsäule.................................................................. 10

1.1.3 Die Bandscheiben............................................................................................. 12

1.2 Das Becken............................................................................................................... 12 1.3 Der Schultergürtel................................................................................................... 13 1.3.1 Das Schlüsselbein............................................................................................. 14 1.3.2 Das Schulterblatt.............................................................................................. 14 1.3.3 Die Gelenke des Schultergürtels...................................................................... 15 1.4 Die Rückenmuskulatur........................................................................................... 16

2. Ursachen von Erkrankungen im Bewegungsapparat............................ 19

3. Gesundheitliche Beschwerden bei Flötisten

3.1 Wirbelsäulenerkrankungen................................................................................... 21 3.1.1 Erkrankungen der Halswirbelsäule und des Nackens...................................... 21 3.1.2 Skoliose............................................................................................................ 22 3.1.3 Hohlkreuz......................................................................................................... 23 3.1.4 Bandscheibenerkrankungen.............................................................................. 23 3.1.4.1 Degeneration (Abnützungen der Bandscheiben)......................................................................................... 23 3.1.4.2 Bandscheibenvorfall.........................................................................................24 3.1.5 Beckenschiefstand oder Beckenverschiebung.................................................. 25 3.2 Schmerzen in der Schulter...................................................................................... 25 3.2.1 Rotatorenmanschettensyndrom......................................................................... 25 3.3 Beschwerden der Hand und in den Fingern.......................................................... 26 3.3.1 Ganglien/Überbeine.......................................................................................... 26 3.3.2 Hypermobilitätssyndrom................................................................................... 26 3.3.3 Sehnenscheidenentzündung.............................................................................. 27 3.3.4 Schnellender Finger (Digitus saltans)............................................................... 28

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4. Prävention von Schmerzen im Bewegungsapparat

4.1 Die richtige Körperhaltung als Basis der Prävention 4.1.1 Allgemeine Haltung im Stehen und Sitzen aus physiologischer Sicht............. 28 4.1.2 Die richtige Haltung mit der Flöte im Stehen................................................... 29 4.1.3 Mögliche Fehlhaltungen, die beim Flötenspiel im Stehen auftreten können..... 30 4.1.4 Die richtige Haltung mit der Flöte im Sitzen.................................................... 32 4.1.5 Mögliche Fehlhaltungen, die beim Flötenspiel im Sitzen auftreten können..... 34 4.1.6 Geeignete Sitzgelegenheiten............................................................................. 37

4.2 Andere Präventionsansätze..................................................................................... 38 4.2.1 Mentales Üben.................................................................................................. 39 4.2.2 Üben mit Kontrolle........................................................................................... 40 4.2.3 Entspannungstechniken und andere Körperübungen........................................ 40 4.2.4 Andere Therapieformen bei Problemen des Bewegungsapparates.................. 42

4.3 Prävention von Erkrankungen schon im Kindesalter......................................... 43 4.3.1 Das richtige Instrument für Kinder im Alter von 5 + 6 Jahren........................ 43 4.3.2 Geeignete Flöten für Kinder im Alter von ca.7-10 Jahren............................... 45

4.4 Untersuchung an Volksschulkindern..................................................................... 47 4.4.1 Bei welcher Größe, welches Instrument?......................................................... 47 4.4.2 Vorbereitung der Untersuchung....................................................................... 47 4.4.3 Die Untersuchung............................................................................................. 49 4.4.4 Auswertung der Untersuchung......................................................................... 50 4.4.5 Welche Kriterien beeinflussen die Wahl Kinderflöte oder Flöte mit gebogenem Kopfstück..................................................................................... 52 5. Untersuchungen des Bewegungsapparates bei Flötisten im Vergleich zu Klarinettisten, Blockflötisten und Oboisten im Alter

zwischen 15-18 Jahren

5.1 Vorbereitung und Erklärung der Untersuchung......................................................545.2 Auswertung der Untersuchung....................................................................................63

5.3 Zusammenfassung der Untersuchung........................................................................ 76 5.4 Fehlhaltungen der untersuchten Flötistinnen im Vergleich zu Klarinettisten und Oboisten..................................................................................................................... 76

6. Zusammenfassung...................................................................................... 80

7. Verzeichnisse............................................................................................... 827.1 Variablenbezeichnungen...........................................................................................827.2 Allgemeine Abkürzungen...........................................................................................847.3 Fremdworte und Fachbegriffe...................................................................................86

8. Ausgleichsübungen........................................................................................88

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9. Literaturverzeichnis.....................................................................99

10. Anhang..................................................................................................101

Lebenslauf

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Vorwort

In der folgenden Arbeit verzichte ich auf die Unterscheidung zwischen Flötisten und Flötistinnen.Mit Flötisten, oder Musiker, sind sowohl männliche, als auch weibliche Instrumentalisten gemeint.

Die Bilder in dieser Arbeit wurden, falls nicht anders vermerkt, von der Verfasserin selbst erstellt.

Auf diesem Wege möchte ich mich noch bei einigen Menschen bedanken:

In erster Linie danke ich meinen Eltern für die Unterstützung und Förderung während meines gesamten Musikstudiums.

Ein großer Dank gilt auch meinem Mann, für die große Hilfe bei der Diplomarbeit und auch während meiner Studienzeit.

Auch an meine kleine Tochter ein Dankeschön, dass sie so brav und geduldig war, wenn ich an der Uni Treffen mit meinen Betreuern hatte.

An o.Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase ein großes Danke. Zuerst einmal für die jahrelange Betreuung in guten wie in schlechten Zeiten, und zweitens hat sie mich auf die Idee gebracht, über dieses Thema eine Diplomarbeit zu schreiben. Danke auch für die Hilfe bei der Untersuchung der Schüler in der Krankenanstalt Rudolfstiftung.

Mein Dank gilt auch OA Dr. Bernhard Riebl für die Betreuung und Durchführung der medizinischen Untersuchung im Krankenhaus.

Ein herzliches Danke auch an ao.Univ.-Prof.Mag.Dr. Matthias Bertsch für die Auswertung der Untersuchung und die Betreuung der gesamten Diplomarbeit.

Ich möchte mich auch bei Physiotherapeutin Beate Ambichl für die Unterstützung und für die professionelle Bearbeitung der Fotos bedanken.

Auch an alle Kinder und Schüler, die sich zu den Untersuchungen und für die Fotos bereit erklärt haben, ein herzliches Danke.

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Einleitung

Das Thema „Berufsspezifische Erkrankungen bei Musikern“ wird immer populärer, da immer mehr Musiker Probleme vor allem im Bewegungsapparat haben.

Ich selbst bin Flötistin und habe mich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt, als ich im Herbst 2004 an einem Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule erkrankte und seit dem immer wieder Beschwerden im Schulter- und Nackenbereich auftreten.

Ich habe mir oft die Frage gestellt: Was war eigentlich Schuld daran? Habe ich eine falsche Haltung?

Tatsache war, dass ich im Sommer 2004 mit einem Orchester lange auf Tournee war und da musste ich natürlich oft länger als gewohnt spielen. Dabei wurden die Arme müde und ich konnte die Flöte nicht mehr in der optimalen Position halten. Dafür wurde der Kopf nach vor geneigt, was auf die Dauer, starke Schmerzen im Nacken verursacht.Schon während der Tournee konnte ich Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich verspüren, die immer schlimmer wurden und im Herbst zur Diagnose „Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule“ führten.

Ich war danach ein dreiviertel Jahr in Physiotherapie und musste wegen der starken Schmerzen und der Bewegungseinschränkung fast ein halbes Jahr mit dem Flötenspiel pausieren. Nur ganz langsam konnte ich danach wieder meine Übezeit verlängern und muss aber weiterhin ständig meine Rücken und Nackenmuskulatur trainieren.

In dieser Arbeit werden noch andere Gründe für Erkrankungen im Bewegungsapparat erläutert, sowie verschiedene Präventionsmöglichkeiten.

Flötisten sind durch die asymmetrische Haltung ihres Instrumentes besonders betroffen, was Beschwerden im Bewegungsapparat angeht.Aber durch geeignete Präventionsmöglichkeiten können Beschwerden vorgebeugt, oder zumindest abgeschwächt werden.

Eine falsche Körperhaltung auch ohne Instrument, kann für den Musiker fatale Folgen für sein weiteres Berufsleben haben.Darum ist es wichtig, dass schon am Beginn des Instrumentalunterrichtes die Haltung (vom Lehrer) regelmäßig kontrolliert wird.Auch einige der erklärten Ausgleichsübungen können schon im frühen Instrumentalunterricht eingebaut werden.

Ein weiteres wichtiges Kapitel in dieser Arbeit zur Prävention von Beschwerden ist das richtige Instrument.Ein zu großes Instrument im Kindesalter kann spätere Erkrankungen in der Wirbelsäule auslösen.

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Ich wollte bei meiner Untersuchung feststellen, welche Maße für die Wahl des richtigen Instrumentes ausschlaggebend sind.Ich glaube, dass diese Auswertungen einige Flötenlehrer zu Hilfe nehmen können, und ihnen die Entscheidung für das richtige Instrument erleichtert wird.Flötenlehrer, die vorwiegend Kinder unterrichten, sollten sich sehr intensiv mit diesem Kapitel auseinandersetzen, um spätere Erkrankungen dieser zu verhindern.

Den Kernpunkt der Arbeit bildet die Untersuchung an 15 bis 18 jährigen Schülern durch Dr. Bernhard Riebl und o.Univ.Prof.Barbara Gisler in der Krankenanstalt Rudolfstiftung.Ich wollte in dieser Arbeit feststellen, ob Beschwerden im Bewegungsapparat auch schon bei Flötisten im Musikschulalter auftreten, oder doch erst später, im Studium, beziehungsweise, wenn sie im Berufsleben stehen.Außerdem wollte ich untersuchen, welche Parameter für Beschwerden von Bedeutung sind.Haben wirklich Flötisten, die jeden Tag fünf Stunden üben, mehr Probleme?Oder doch die, die viel Sport machen? Oder vielleicht die, die viel Stress haben?Haben Klarinettisten genau die gleichen Probleme wie Flötisten?Oder spielt es eine Rolle, dass die einen das Instrument symmetrisch halten, und die anderen asymmetrisch?

Diese Arbeitet richtet sich sowohl an Musikpädagogen, die vor allem bei ihren Schülern Erkrankungen vorbeugen können, als auch an Flötisten, die einige Präventionsmöglichkeiten die hier erklärt wurden, für sich verwenden können.

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1. Anatomie des Bewegungsapparates(Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.116)

1.1 Die Wirbelsäule1

Die Wirbelsäule wird von oben nach unten in 5 Abschnitte unterteilt:

Halswirbelsäule mit 7 HalswirbelBrustwirbelsäule mit 12 BrustwirbelLendenwirbelsäule mit 5 LendenwirbelKreuzbein mit 5 Kreuzbeinwirbel (miteinander verschmolzen)Steißbein mit 5 Steißbeinwirbel (miteinander verschmolzen)

Die Wirbelsäulenabschnitte der menschlichen Wirbelsäule sind unterschiedlich geformt.Die Halswirbelsäule weist eine Biegung nach innen auf (konkav), die Brustwirbelsäule wölbt sich nach außen (konvex), die Lendenwirbelsäule wieder nach innen und Kreuz- und Steißbein als Einheit wiederum nach außen. So ergibt sich der Eindruck einer doppelt S-förmigen Krümmung.

Abb.1 ( aus: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S.117)

1 vgl. Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.116 www.medizininfo.de/ruecken/anatomie/wirbelsaeule.shtml Jürgen Wehner vom 17.11.2008

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1.1.1 Aufbau des Wirbelknochens2

Die Wirbelsäule ist eine Kette von Wirbeln, die flexibel miteinander verbunden sind. Zwischen den Wirbeln befinden sich zahlreiche kleine Gelenke, dadurch ist die Wirbelsäule vom Kopf bis zum Oberrand des Kreuzbeins beweglich. Jeder Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper, an den sich der knöcherne Wirbelbogen anschließt. Dadurch ergibt sich in der Mitte des Wirbelknochens ein Hohlraum.Die Gesamtheit dieser Hohlräume bildet den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet.Seitlich zwischen jeweils zwei Wirbeln befinden sich die Zwischenwirbellöcher. Hier verlassen Rückenmarknerven, die sich im Bereich der Halswirbelsäule und Lendenwirbelsäule zum Teil zu den großen Arm- und Beinnerven bündeln, den Wirbelkanal.

Auf jeder Seite des Wirbelbogens entspringt ein sogenannter Querfortsatz und auf der Rückseite der Dornfortsatz.Diese knöchernen Vorsprünge dienen Bändern und Muskeln als Ansatzstellen.Um einen stabilen Kontakt jedes einzelnen Wirbels mit seinen Nachbarwirbeln zu gewährleisten, sind sie untereinander über die kleinen Wirbelgelenke miteinander verbunden.Auch diese Wirbelgelenke nehmen ihren Ursprung von den Wirbelbögen.

Abb.2 ( aus: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S. 117)

Neben der für die aufrechte Haltung wichtigen Stützfunktion hat die Wirbelsäule noch die Aufgabe, das hinter den Wirbelkörpern im Wirbelkanal liegende Rückenmark zu schützen.Außerdem federt die Wirbelsäule Stöße ab, die sich sonst auf den Kopf übertragen würden.Dies bewirken sowohl ihre Krümmungen, durch die die Wirbelsäule anders als ein starrer Stab nachgeben kann, als auch die elastischen Zwischenwirbelscheiben, die sogenannten Bandscheiben.Die Beweglichkeit der einzelnen Wirbel dient nicht nur der Federung, sondern gewährleistet vor allem die Mobilität des Rumpfes und ermöglicht eine Anpassung an den Volumenbedarf der inneren Organe, wie dem der Lunge beim Atmen.

2www.medizininfo.de/ruecken/anatomie/wirbelsaeule.shtml Jürgen Wehner vom 17.11.2008

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Die verschiedenen Aufgaben und Belastungen haben den Wirbeln der einzelnen Wirbelsäulenabschnitte unterschiedliche Formen verliehen.So sind beispielsweise die Halswirbel merklich kleiner als die Lendenwirbel. Die Halswirbel müssen auch nur das Gewicht des Kopfes tragen, während auf den Lendenwirbeln die Last des Rumpfes und der Arme ruht - und das des Kopfes noch dazu.

Die 5 Wirbel des Kreuzbeines sind während der Entwicklungsgeschichte des Menschen miteinander verschmolzen, so dass sie nun eine Einheit bilden.Das Kreuzbein ist zum einen Bestandteil der Wirbelsäule und zum anderen Teil des knöchernen Beckens.Das Kreuz-Darmbein-Gelenk, bildet eine straffe gelenkige Verbindung zwischen dem Darmbein des Beckens und dem Kreuzbein.

Das Steißbein des Menschen entspricht dem Schwanzskelett bei Wirbeltieren.Da der eigentliche Schwanz beim Menschen im Laufe seiner Entwicklung verkümmert ist, besteht das Steißbein nur noch aus 3 bis 5 miteinander verschmolzenen Wirbeln.Es dient verschiedenen Bändern und Muskeln des Beckens als Ansatzpunkt.

1.1.2 Die Beweglichkeit der Wirbelsäule3

Die Wirbelsäule ist nicht in allen Abschnitten in gleicher Weise beweglich.Die beiden oberen Halswirbel unterscheiden sich sowohl in ihrer Form als auch ihrer Beweglichkeit deutlich von den übrigen Wirbeln.

Auf dem obersten Wirbel, dem Atlas („Träger“), ruht der Kopf mit seinen zwei konvexen, längsovalen Gelenkflächen.Hier im „oberen Kopfgelenk“ sind Nickbewegungen und geringe Seitneigung möglich.Der Atlas hat keinen Wirbelkörper, sondern nur einen vorderen und hinteren Bogen.An dieser Stelle des Wirbelkörpers ragt ein Zapfen, der „Zahn“ (Dens axis) des zweiten Halswirbels (Axis oder „Dreher“), in den Atlas hinein. Um diesen Zahn kann sich der Atlas drehen.Ein Querband verhindert die Verlagerung des Zahnes in den Wirbelkanal.

3vgl. Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.118

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Abb.3 ( aus: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S. 118)

Zwischen Atlas und Axis, im „unteren Kopfgelenk“, sind entsprechend diesen anatomischen Verhältnissen vor allem Drehbewegungen möglich.

Die Wirbel stehen über Gelenkflächen an den Gelenkfortsätzen miteinander in Verbindung.Die unterschiedliche Form und Stellung der Gelenkflächen beeinflusst die Beweglichkeit der Wirbelsäule.Im Bereich der Halswirbelsäule liegen diese Gelenkflächen nahezu horizontal (etwas nach hinten geneigt). Dies gestattet Drehbewegungen, Beugung und Streckung sowie Seitneigung. Die Summe aller Einzelbewegungen zwischen Kopf und den sieben Halswirbeln ermöglicht eine relativ freie Beweglichkeit in allen drei Richtungen des Raumes. Kopf und Hals sind um 80 bis 90 Grad drehbar, davon entfallen etwa 30 Grad auf den Bewegungsanteil des unteren Kopfgelenkes.Im Bereich der Brustwirbelsäule sind die Gelenkflächen zwischen den einzelnen Wirbeln steil aufgerichtet und stehen fast in der Stirnebene (frontal).Sie ermöglichen Drehbewegungen von 35 Grad nach beiden Seiten, die wegen des Brustkorbs vorwiegend im unteren Brustbereich stattfinden.Außerdem sind innerhalb der Brustwirbelsäule Seitneigung und Beugung und Streckung möglich.Die Gelenkflächen der Lendenwirbelsäule stehen in ihrer Hauptrichtung parallel zur Mittelebene des Körpers. Dadurch sind Drehbewegungen und Seitneigung in diesem Bereich stark eingeschränkt. Beugung und Streckung hingegen können gut ausgeführt werden.Die Drehung zwischen Kopf und Fuß von annähernd 180 Grad zu jeder Seite ist nur unter Mitarbeit des Beckens und der Fußgelenke möglich.

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1.1.3 Die Bandscheiben (Zwischenwirbelscheiben)

Wie der Name schon sagt, hat die Bandscheibe die Form einer Scheibe. Diese Scheibe ist aufgebaut aus einem relativ festen, äußeren elastischen Ring (Faserring) und einem weichen inneren Kern, den Gallertkern, der wie ein Wasserkissen wirkt. Dieser Gallertkern kann sich bei Bewegungen innerhalb des Faserrings verschieben.

Abb.4 ( aus: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S. 121)

In einer gesunden Wirbelsäule wird der Gallertkern vom Faserring und von straffen Bändern, die über die ganze Länge der Wirbelsäule vorn und hinten an den Wirbelkörpern entlang verlaufen, daran gehindert, zwischen den Wirbeln herauszugleiten.

Bereits durch das Körpergewicht beim Stehen und Sitzen, aber vor allem beim Tragen von schweren Lasten, werden die Bandscheiben zusammengepresst und verschmälern sich im Laufe des Tages durch Flüssigkeitsverlust. In der Nacht nehmen sie Flüssigkeit auf und dehnen sich wieder zu ihrer normalen Stärke aus.

Sehr hoch sind Belastungen und Flüssigkeitsverlust der Bandscheiben, bei ständiger Fehlhaltung beispielsweise beim Musizieren, da innerhalb der Bandscheibe eine ungleiche Belastung stattfindet. Dabei ist am vorderen Rand mehr Druck als hinten.Eine gute Haltung beim Musizieren beugt deswegen Bandscheibenschäden und anderen Rückenbeschwerden vor.

1.2 Das Becken4

Das Kreuzbein ist nicht nur Teil der Wirbelsäule, sondern es bildet gleichzeitig den rückwärtig gelegenen Anteil des knöchernen Beckens. Über das Kreuzbein- Darmbein- Gelenk ist es mit dem restlichen Becken verbunden.

Das Becken besteht außer dem Kreuzbein auch noch aus dem Hüftbein.Das Hüftbein wächst aus drei Knochen zusammen.

4www.medizininfo.de/becken/anatomie/becken.shtml Jürgen Wehner vom 17.11.2008

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–dem Darmbein (Os ilium)

–dem Schambein (Os pubis)

–dem Sitzbein (Os ischii)

Durch die straffe Verbindung zwischen Kreuzbein und den übrigen Beckenknochen beeinflusst die Stellung des Beckens immer die Krümmung der unteren Wirbelsäule und umgekehrt.Dies wiederum hat Konsequenzen für die gesunde Sitzposition und das Stehen.Die Sitzhöcker sind der gewichtstragende Teil des Beckens beim aufrechten Sitzen.Wenn das Becken beim Sitzen über den Sitzhöckern nach hinten kippt und sich das Steißbein vermehrt an der Gewichtsübertragung beteiligt, wird die Lendenlordose (die Vorwärtswölbung im Lendenbereich) aufgehoben und die Lendenwirbelsäule kann eine entgegengesetzte Krümmung annehmen.Bei einer solchen Sitzhaltung mit nach hinten gekipptem Becken werden die Bänder hinter den Wirbelkörpern und Dornfortsätzen sowie den Rückenstreckmuskeln im Lendenbereich gedehnt bzw. überdehnt.Außerdem werden die Bandscheiben vermehrt belastet mit der Gefahr, dass Teile der Bandscheibe nach hinten über die normale Begrenzung hinausgepresst werden.Auch die Gelenkkapseln der Zwischenwirbelgelenke werden vermehrt gedehnt.Die Folge dieser Fehlhaltung sind Rückenschmerzen.Zusätzlich nachteilig ist bei dieser Sitzhaltung eine Behinderung der Zwerchfellbeweglichkeit sowie der Rippenbewegungen und die erschwerte Streckung der Brustwirbelsäule beim Einatmen.

1.3 Der Schultergürtel5

Der Schultergürtel besteht knöchern aus Schlüsselbein (Clavicula) und Schulterblatt (Scapula).Lediglich durch das zur Körpermitte weisende Ende des Schlüsselbeins besteht über ein Gelenk Kontakt zum Brustkorb.Der zweite Knochen des Schultergürtels, das Schulterblatt, ist durch Muskeln und über das Schlüsselbein mit dem Brustkorb verbunden.Die beiden Knochen stehen untereinander über Gelenke in Verbindung.Weil die Verbindung zwischen Schultergürtel und Brustbein nicht starr ist, kann der ganze Schultergürtel bewegt werden.

5vgl. Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.39

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Abb.5: Schultergürtel von oben (aus: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S. 40)

1.3.1 Das Schlüsselbein

Der vordere Knochen des Schultergürtels ist das Schlüsselbein (Clavicula), ein S-förmig gebogener, gut sicht – und tastbarer Knochen.Sein der Körpermitte zugewandtes rundliches Ende steht mit dem Brustbein über das innere Schlüsselbeingelenk in Verbindung. Dieses Gelenk ist wichtig für die Schulterbewegungen. Durch seine Beweglichkeit kann die Schulter nach oben, nach vorn, nach hinten und auch ein wenig nach unten gezogen werden.Aus der Kombination dieser Bewegungsrichtungen ergibt sich eine aufrecht stehende, ovale Bahn, auf der die Schulter sich bewegen kann.Das äußere Ende des Schlüsselbeins bildet ein Gelenk mit einem Fortsatz des Schulterblattes.In diesem äußeren Schlüsselbeingelenk ist der Bewegungsspielraum geringer, und ein Teil der Bewegungen folgt zwangsweise aus denen des inneren Schlüsselbeingelenkes. Besonders wichtig ist dieses Gelenk beim Heben des Arms über die Horizontale.

1.3.2 Das Schulterblatt

Zwischen dem Schulterblatt (Scapula), einem platten, dreieckigen Knochen mit mehreren Knochenvorsprüngen, und dem Brustkorb gibt es kein Gelenk.Das Schulterblatt liegt der hinteren Wand des Brustkorbs beweglich auf und steht mit dem Brustkorb durch Muskulatur und dem Schlüsselbein in Verbindung.Auf der Rückseite des Schulterblattes verläuft schräg von innen unten nach oben außen eine Knochenleiste, die gut tastbare Schulterblattgräte (Spina scapulae).Diese verbreitert sich an ihren seitlichen Enden zu einem kräftigen Vorsprung, dem Schultereck (Acromion), welches das Schultergelenk überdacht und die knöcherne Kontur der Schulter oberhalb der Rundung bildet.Der von oben tastbare knöcherne Teil der Schulter gehört also bis zum Beginn des Schlüsselbeins zum Schulterblatt.

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Das bedeutet, dass Schulterblattbewegungen immer auch Schulterbewegungen sind und umgekehrt.

Aus dem oberen Rand des Schulterblattes wölbt sich ein weiterer Fortsatz nach vorn vor, der wie ein nach unten gekrümmter kleiner Finger aussieht, nämlich der Rabenschnabelfortsatz (Processus coracoideus).Die Gelenkpfanne für den Oberarmknochen ist ebenfalls Teil des Schulterblattes. Sie befindet sich unterhalb des Schulterecks.

Abb.6 (aus: www.medizininfo.de/orthopaedie/anatomie/schulterguertel.shtml „Das Schulterblatt“)Jürgen Wehner vom 17.11.2008

1.3.3 Die Gelenke des Schultergürtels6

-Schultergelenk-äußeres Schlüsselbeingelenk-inneres Schlüsselbeingelenk

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des Körpers7. Es ist ein Kugelgelenk, das Bewegungen in allen drei Richtungen des Raumes einschließlich der Drehung um die Längsachse des Armes (Rotation) ermöglicht.Im Schultergelenk selbst sind nach Klöppel folgende Bewegungen möglich:

6vgl. Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.427Susanne Klein-Vogelbach, Albrecht Lahme, Irene Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung Berlin Heidelberg New York 1999 S.48

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Nach vorne und nach hinten führen des Arms (Anteversion: etwa 90 Grad, Retroversion: etwa 40 Grad), zur Seite anheben (Abduktion: etwa 90 Grad), zur Körpermitte führen (Adduktion: 20 bis 30 Grad).Außerdem ist es möglich, den waagrecht ausgestreckten Arm um 40-50 Grad zurückzuführen und um etwa 120-140 Grad zur Gegenseite nach innen zu bewegen.Die Innenrotation und Außenrotation des Arms im Schultergelenk (die Drehungen um die Längsachse), ergeben zusammen etwa 140 Grad.

Abb.7 ( aus: www.medizininfo.de/orthopaedie/anatomie/schulterguertel.shtml „Anatomie des Schultergürtels“) Jürgen Wehner vom 17.11.2008

1.4 Die Rückenmuskulatur8

Ein Muskel besteht aus Muskelfasern, die dünne elastische Muskelflächen bilden.In die Muskeln führen feine Nervenbahnen, die den Muskel vom Gehirn aus innervieren und zur Kontraktion führen.Ebenso leiten die Rezeptoren Informationen über die Kontraktion des Muskels an das Gehirn zurück.

Die Rückenmuskulatur umfasst ca. 80 Muskeln, die in drei Gruppen einteilbar sind:– 23 gepaarte, tiefe Rückenmuskeln für die aufrechte Haltung

8Sabine Fetzer: Gesundheitliche Beschwerden bei Querflötisten Wien, Oktober 1996 S.54

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– darüber eine Schicht zwölf gepaarter Muskeln (lange, dicke Muskeln, die von der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule führen). Dazu gehören auch die Schultermuskeln, die sogenannten Trapezmuskeln, die vom mittleren Rücken bis zum Hals und zu den Schultern führen.

– Der größte Muskel, der große Gesäßmuskel, der vom oberen Rand des Beckens bis zum Oberschenkelknochen führt und welcher unter anderem der aufrechten Haltung dient.

Einseitige Beanspruchung, ungenügendes Training, Daueranspannung und fixierte Positionen führen zu Schmerzen in der Muskulatur.

Muskeln erbringen größere Leistungen, je mehr sie gedehnt und gestärkt werden.Da durch die technische Entwicklung das Leben immer bequemer wird und die meisten Tätigkeiten im Sitzen ausgeführt werden, bildet sich die Muskulatur zurück und Rückenbeschwerden entstehen durch Überlastung der zu schwachen Rückenmuskulatur.

Die für die Haltung zuständigen Muskeln sind durch das Flötenspiel besonderen Belastungen ausgesetzt.Die statische, bzw. isometrische Haltearbeit bei Flötisten führt zu einer Daueranspannung im Muskel, die die Blutgefäße zusammenpresst, dass nur mehr wenig Blut fließt.Die Zirkulation des Blutes bewerkstelligt die Versorgung des Muskels mit Sauerstoff und Nahrungsstoffen, sowie den Abtransport von Abfallprodukten.„Schmerzen hängen teilweise oder hauptsächlich mit der Durchblutung zusammen.“9

Der minderdurchblutete Muskel kann nur kurze Zeit derart mangelhaft versorgt arbeiten, bevor er zu schmerzen beginnt und eine Lockerung durch Haltungsänderung notwendig wird.Eine andere Position stellt für den Muskel eine Bewegung dar, die die Durchblutung wieder in Gang bringt.

Der Körper befindet sich physiologisch ständig in einem Spannungszustand (Muskeltonus). Durch Fehlbelastung und einseitige Beanspruchung (anhaltende Kontraktion) wird der Rezeptorenapparat (Nervenzellen in den Muskeln, die die Verbindung zum Gehirn gewährleisten) überbeansprucht. Die Muskelspannung wird krankhaft verändert und Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen entstehen.Beschwerden treten ebenso durch nicht abgebaute Restspannungen und Fehlhaltung auf.Wenn der überaktivierte Zustand Gewohnheit wird, verharrt der Körper in einer fixierten Haltung und beginnt zu schmerzen.

Die in dieser Arbeit dargestellten Körperübungen helfen auch, um den fatalen Auswirkungen der einseitigen Muskelbeanspruchung entgegen zu wirken.

9Dr.med.Bernard A. Bäker: Schmerzen und wie man sie behebt. Therapie für jedermann. München 1986, S.53weitere Literatur: Christoph Wagner: Medizinische Probleme bei Instrumentalisten, Laaber 1995

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Die folgende nicht vollständige Abbildung gibt einen Einblick in die Komplexität der Rückenmuskulatur.

Abb.8 (aus Sabine Fetzer: Gesundheitliche Beschwerden bei Querflötisten Wien, Oktober 1996 S.55 )

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2. Ursachen von Erkrankungen im Bewegungsapparat10

Wie kommt es zu Beschwerden beim Flötenspiel ?

Haltungsbeschwerden oder Erkrankungen im Bewegungsapparat beginnen meist mit Überlastungsbeschwerden, oder mit einem Überlastungssyndrom.

Oft führen zu hohe Ansprüche, zu schwierige Aufgaben und Erfolgsdruck dazu, dass man sich im Nacken, Rücken, Schultern und Gelenken versteift, was zu Schmerzen führen kann.

Ein großer Teil der körperlichen Beschwerden beim Spielen beruht darauf, dass schlecht trainierte Muskeln den Belastungen beim Spielen nicht gewachsen sind, oder die einseitige Beanspruchung zu Veränderungen am Bewegungsapparat führt.

Das Spielen auf der Flöte fordert den Bewegungsapparat in erheblichem Maße, da die asymmetrische Körperhaltung nicht physiologisch ist.Nicht nur die Muskeln von Hand, Arm und Schulter, sondern vor allem auch die Rückenmuskulatur sind bei der Flötenhaltung beteiligt.

Ein anderer Grund, warum man plötzlich Schmerzen beim Spielen verspüren kann ist, dass man plötzlich von einem Tag auf den anderen seine Übezeit erheblich verlängert. Vor einem Auftritt kann es Flötisten oft passieren, dass sie durch längere Übezeiten zur Verkrampfung und Anspannung neigen, da die Muskeln nicht für solange Probephasen trainiert sind.Man kann das mit einem Läufer vergleichen, der immer nur Halbmarathons gelaufen ist und plötzlich läuft er von einem Tag auf den anderen einen ganzen Marathon. Dass dieser Läufer bald Schmerzen verspürt, ist klar. Wenn er jeden Tag die Strecke verlängert hätte, wären seine Muskeln und Gelenke nicht so überanstrengt gewesen und hätten sich Tag für Tag gestärkt.Dasselbe gilt beim Üben. Wenn man seine Übezeit jeden Tag ein wenig verlängert, hat man auf Dauer mehr gewonnen, als wenn man von einem Tag auf den anderen fast doppelt so lange übt.Ein weiteres Erkrankungsrisiko stellt ein Lehrerwechsel, in Verbindung mit einem Wechsel der Fingertechnik, das heißt Umstellung der Hand, oder Ansatztechnik, dar. Oft wird durch eine Umstellung wieder länger geübt, was natürlich wieder fatale Folgen haben kann.Genau das Gegenteil sollte passieren. Die Übedauer sollte vorübergehend reduziert werden und erst über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen wieder aufgebaut werden.Man sieht also, dass Überlastungsschäden des Bewegungsapparates die Folge eines Missverhältnisses zwischen Belastung und Belastbarkeit ist.Während eine Anpassung an allmählich gesteigerte Anforderungen in relativ weiten Grenzen möglich ist, stellt eine plötzliche Steigerung der täglichen Spieldauer und damit der Belastung ein besonderes Risiko dar.

10vgl. Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.144

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Besonders wenn durch Krankheiten oder andere Verhinderungen vor Prüfungen oder Konzerten nicht rechtzeitig regelmäßig geübt werden kann, dann aber die Zeit drängt, steigt das Erkrankungsrisiko erheblich an. Vermieden können diese Überlastungsschäden durch vorausschauende Planung und vernünftige Zeiteinteilung werden.Auch jede Art von Distress bedeutet eine Verkrampfung oder Anspannung des Körpers. Sei es privater Stress, oder eben wie schon erwähnt vor einer Prüfung.

Ein ganz wesentlicher Punkt, warum viele Flötisten Probleme im Bewegungsapparat haben, ist, dass sie auf einem zu großen Instrument spielen, oder als Kind auf einer zu großen Flöte gespielt haben.Wenn man im Ensemble stundenlang Bassflöte spielt, obwohl sie einem viel zu groß ist, oder zu schwer, darf man sich über Überlastungsschäden nicht wundern.Einige Lehrer lassen auch Kinder sofort auf der großen C-Flöte beginnen, obwohl sie noch nicht die Größe dafür haben. Da dieser Punkt ein ganz entscheidender für spätere Beschwerden ist, habe ich ihm ein eigenes Kapitel gewidmet.

Auch durch Lampenfieber können sich einige Beschwerden und Verspannungen im Bewegungsapparat einschleichen.

Lampenfieber: Bei Lampenfieber handelt es sich um eine Angstreaktion: die Angst vor Verletzung des Selbstgefühls durch (negative) Bewertung.11

In kaum einem anderen Beruf sind negative Bewertungen folgenschwerer als beim Musiker.Dass es dann oftmals zu Stress und dadurch zu Verspannungen kommt, ist geradezu logisch.

11Susanne Klein-Vogelbach, Albrecht Lahme, Irene Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung Berlin Heidelberg New York 1999 S.227

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3. Gesundheitliche Beschwerden bei Flötisten12

3.1 Wirbelsäulenerkrankungen

Grund für Wirbelsäulenerkrankungen bei Flötisten können Über- oder Fehlbelastungen sein.Vor allem die Halswirbelsäule bereitet vielen Flötisten Probleme.

3.1.1 Erkrankungen der Halswirbelsäule und des Nackens13

Bei Verschleißerscheinungen in der Halswirbelsäule treten häufig Schmerzen im Bereich von Schultern und Nacken sowie Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule und eine verspannte Nackenmuskulatur auf.Auch Schmerzen zwischen den Schulterblättern sind möglich.Die Beschwerden können plötzlich einsetzen, etwa nach einer abrupten Drehbewegung, oder schleichend ohne erkennbare Ursache.Häufig sind Zugluft, Unterkühlung oder eine anhaltend ungünstige Kopfhaltung schuld an den Beschwerden.Typisch ist ein Verlauf, bei dem sich beschwerdefreie Phasen mit Schmerzphasen abwechseln (längeres Üben).

Die unteren fünf Halswirbelkörper haben an der hinteren und seitlichen Kante sattelartige Ausziehungen.Da im Laufe des Lebens die Höhe der Bandscheibe abnimmt, können an diesen Stellen die benachbarten Wirbel einander berühren.Als Reaktion darauf wird dort Knochen neu gebildet, der zusammen mit der Höhenminderung der Bandscheiben zu einer Einengung des Zwischenwirbelloches führt. An der Halswirbelsäule kommt es häufiger durch knöcherne Veränderungen und Abnahme der Dicke der Bandscheiben zur Verengung der Zwischenwirbellöcher und dadurch zum Druck auf die hier verlaufenden Nerven, als durch Verlagerungen von Bandscheibengewebe.Wenn durch die eine oder die andere Ursache ein im mittleren oder unteren Abschnitt der Halswirbelsäule austretender Nerv gereizt wird, treten starke, in den Arm ausstrahlende Schmerzen auf.Daneben kann es zu Gefühlsstörungen in den von den betroffenen Nerven versorgten Gebieten und zu Lähmungen einzelner Muskeln an Arm und Hand kommen.

Neben einer schlechten Haltung und einer verstärkten Muskelspannung führen vor allem eine dauerhafte asymmetrische Haltung von Kopf und Schultern zu Beschwerden an der Halswirbelsäule und des Nackens.

12Der Inhalt dieses Kapitels basiert auf folgenden Büchern:Albrecht Lahme,Susanne Klein-Vogelbach, Irene Spirgi-Gantert: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern Berlin Heidelberg New York 2000Christoph Wagner: Medizinische Probleme bei Instrumentalisten, Laaber 199513Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.125

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Durch das ständige Halten der Flöte mit beiden auf die rechte Seite gehobenen Armen und die notwendige Drehung der Halswirbelsäule wird der Körper über lange Zeit in eine physiologisch ungünstige Lage gebracht.Flötisten haben das Problem, dass entweder die Muskeln von Schulter und Arm stark belastet werden, um die Flöte bei aufrechter Kopfhaltung parallel zu den Lippen zu halten, oder aber den Kopf nach rechts vorn zu neigen, um die Flöte nicht bis zur Waagrechten heben zu müssen und Arm und Schulter zu entlasten.Außerdem wird der Kopf nach links gedreht, damit der linke Arm nicht weiter als unbedingt nötig zur Gegenseite geführt werden muss.Kopfneigung nach rechts und Linksdrehung des Kopfes führen zu einer asymmetrischen Belastung der Halswirbelsäule und der Muskulatur und zu sehr starken Schmerzen, oft auch zur Spielunfähigkeit.

Die Belastungen der Wirbelsäule werden durch ergonomisch ungünstige Sitzgelegenheiten verschlimmert.Durch nach hinten abfallenden Sitzflächen wird eine Fehlhaltung des Beckens und der Wirbelsäule hervorgerufen.

Stress und Nervosität, die im Musikerberuf zum Alltag gehören, beeinflussen den Bewegungsapparat genauso wie zu hohe Lautstärken, die zu einer Abwehrspannung der Muskeln führen können.

3.1.2 Skoliose14

Skoliose ist eine seitliche Wirbelsäulenverkrümmung, die durch Bindegewebsschwächen, angeborene Faktoren, Unfälle, Fehlbildungen von Wirbeln und statische Ungleichgewichte (Beinlängendifferenzen) hervorgerufen werden. häufig auch durch eine einseitige Belastung.Durch die sitzende Tätigkeit erschwert diese Krankheit dem Orchestermusiker die Ausübung seines Berufes.

14Albrecht Lahme,Susanne Klein-Vogelbach, Irene Spirgi-Gantert: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern Berlin Heidelberg New York 2000 S. 2-5

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3.1.3 Hohlkreuz15

Abb.9 Haltungsvarianten. A: normaler Rücken, B: Flachrücken, C: Rundrücken, D: „Hohlkreuz“ (verstärkte Lendenlordose)

(aus Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S.120)

3.1.4 Bandscheibenerkrankungen16

3.1.4.1 Degeneration (Abnützungen der Bandscheiben)

Anhaltende starke Druckbelastungen durch den aufrechten Gang, verstärkt durch ungünstige Haltung, vor allem beim Heben, Bücken und Tragen sowie verlangsamter Stoffaustausch durch mangelnde Bewegung, weiters Bindegewebsfaktoren sind wesentliche Ursachen für frühzeitige Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben.

Zunächst sind die Veränderungen nur auf das Bandscheibengewebe beschränkt, so dass man im Röntgenbild allenfalls eine Verschmälerung des Zwischenwirbelabschnittes sieht. Später treten als Reaktion auf die Bandscheibenverschmälerung an den angrenzenden Wirbeln knöcherne Randzacken oder Randwülste (Spondylose) auf, die die ursprüngliche Begrenzung des Wirbelkörpers überragen.

15Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.12016ebd. S.123

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Abb.10: Stadien der Bandscheibendegeneration. A: normale Bandscheibe, B: breitbasige Vorwölbung des Faserrings, C: Einrisse im Faserring, D: BandscheibenvorfallE: Verfestigung des Bandscheibengewebes mit Teilversteifung der Wirbelsäule, Randzacken am Wirbelkörper

( aus Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker S.124)

3.1.4.2 Bandscheibenvorfall17

Der unter Druck stehende Gallertkern kann den geschwächten Faserring nach außen drängen. Dadurch kommt es zur Vorwölbung (Protrusion) der Bandscheibe nach seitlich hinten in Richtung der Zwischenwirbellöcher beziehungsweise genau nach hinten, wo sich der Wirbelkanal befindet, was einen schmerzhaften Druck gegen das hintere Längsband verursacht.Wird der Faserring durchbrochen, können Teile des Gallertkernes in den Wirbelkanal oder in ein Zwischenwirbelloch gepresst werden. Man spricht dann von einem Bandscheibenvorfall (Prolaps).

Abb.11 (aus Prim.Dr.Michael Vitek: Wenn die Bandscheiben Probleme machen Leoben 2004 S. 24)

17Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.124)

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3.1.5 Beckenschiefstand oder Beckenverschiebung18

Da das Flötenspiel eine asymmetrische Haltung der Wirbelsäule verlangt, sind die Wirbelsäule und die Rumpfmuskeln besonderen Belastungen ausgesetzt.Fehlhaltungen der Wirbelsäule und daraus folgende Beschwerden können auch durch Beinlängendifferenzen verursacht werden. Durch den Längenunterschied entsteht ein Beckenschiefstand mit ausgleichender seitlicher Wirbelsäulenverbiegung, die vermehrte Muskelarbeit erfordert. Beckenschiefstand kann allerdings auch ohne Beinlängendifferenz durch Verdrehung des Beckens in sich (in den Kreuzdarmbeingelenken) entstehen.Dies kann wiederum bei Flötisten, die viel stehen, Kreuzschmerzen hervorrufen.

3.2 Schmerzen in der Schulter19

Schulterschmerzen sind bei Flötisten häufig, da sie ihr Instrument parallel zum Boden halten müssen, um die Halswirbelsäule zu entlasten. Auf die Dauer führt dies zu starken Überlastungen, wenn die Muskeln nicht trainiert sind.

Meist gehen Schulterbeschwerden nicht vom Schultergelenk selbst aus, sondern von Muskeln, Sehnen und Schleimbeuteln in seiner Umgebung.

Wenn Reizungen von Sehnen, Sehnengleitgewebe und Schleimbeuteln am Schultergelenk längere Zeit bestehen, kann es zu Verklebungen zwischen den normalerweise aneinander vorbeigleitenden Geweben kommen.Auch Kalkeinlagerungen in die Sehnen sowie Sehneneinrisse sind möglich.

Sehr häufig gehen die Beschwerden von der Rotatorenmanschette aus.

3.2.1 Rotatorenmanschettensyndrom20

Die Rotatorenmanschette ist ein haubenförmiger Aufsatz auf dem Schultergelenk und dient zu dessen Aussteifung.Vier Muskeln setzen dort an und bewirken eine Innen- und Außenrotation des Oberarms.Insbesondere beim Abspreizen und beim Einwärtsdrehen des Oberarms werden zwei Sehnen dieser Muskeln gegen das ertastbare Schultereck (Akromion) gedrückt und es kann eine schmerzhafte Entzündung der Schleimbeutel und der Sehnen entstehen.Typisch für diese Erkrankung sind Schmerzen beim Heben des Arms, die sich verstärken, wenn der Arm beim Heben nach innen gedreht ist, oder gegen einen Widerstand beziehungsweise mit einer Last gehoben wird.

18Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.13419Ebd. S.5720Ebd. S.55

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3.3 Beschwerden der Hand und in den Fingern21

Grund dafür sind die repetitiven Bewegungen und damit Überlastungen in den Sehnen, Muskeln und Gelenken.Aber auch die statische Belastung der Hand beim Halten des Instruments kann zu Beschwerden führen.Das weite Spreizen der Finger, das auf verschiedenen Instrumenten erforderlich ist, stellt ein weiteres Risiko für Probleme an der Hand dar.

3.3.1 Ganglien/Überbeine22

Ganglien sind gutartige Geschwülste, die mit einer gallertartigen Masse gefüllt sind und sich meistens in der Nähe von Gelenken, Sehnen- und Nervenscheiden befinden. Bei Flötisten treten sie meistens am Handrücken in der Nähe des Handgelenks auf, wo sie auch als Überbeine bezeichnet werden.Die Ursachen der Entstehung liegen oft in einer spontanen Überbeanspruchung oder einer übermäßigen Ausdehnung der Übeaktivität.Ganglien können aber auch eine Folge von Verschleißerscheinungen im Bereich der Gelenkskapsel oder der Sehnenscheiden sein.Oft verursachen Überbeine keine Probleme und bilden sich manchmal spontan zurück.Überbeine können aber auch Nerven einklemmen und Schmerzen und Lähmungen der kurzen Handmuskulatur verursachen.

3.3.2 Hypermobilitätssyndrom23

Hypermobilität (Überbeweglichkeit) äußert sich in überdehnbaren Fingern und Gelenken.Hypermobilität kann für Flötisten unangenehme Auswirkungen mit sich bringen.Nach Fetzer wird das Übermaß an Gelenkinstabilität durch mehr Muskelarbeit kompensiert und führt zu einer Überbelastung des Bewegungsapparates. Außerdem treten Schmerzen in den Fingern auf.Dem Problem kann man mit einem Übungsprogramm zur Verringerung der Beweglichkeit, technischen Veränderungen an der Flöte und blockierenden Einrichtungen für die Fingergelenke entgegenwirken.Eine Früherkennung wäre besonders wertvoll, damit möglichst bald ein spezielles Trainingsprogramm ausgearbeitet werden kann und nicht ungünstige Fingerstellungen eingewöhnt werden.

21Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.11422Ebd. S.2523Sabine Fetzer: Gesundheitliche Beschwerden bei Querflötisten Wien, Oktober 1996 S.34

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3.3.3 Sehnenscheidenentzündung24

Eine echte Sehnenscheidenentzündung (eine meist akute Entzündung innerhalb der Sehnenscheide) ist zum Glück relativ selten.Viel häufiger ist die Erkrankung des Gleitgewebes von Sehnen und Muskulatur, die im Volksmund als „Sehnenscheidenentzündung“ bezeichnet wird. Diese Erkrankung entsteht meist durch eine Überlastung, wenn ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gewebes vorliegt.Häufig schmerzt der Unterarm und die Schmerzen sind nicht genau lokalisierbar.Im Anfangsstadium treten sie nach längerem Spielen oder Tragen von schweren Gewichten für kurze Zeit auf und sind begleitet von einem Druckschmerz, der sich dann im fortgeschrittenen Stadium bei alltäglichen Verrichtungen bemerkbar macht.

3.3.4 Schnellender Finger (Digitus saltans)25

Ursache der Beschwerden ist ein behindertes Gleiten der Sehne in der Sehnenscheide.Besonders im Bereich eines Ringbandes in der Sehnenscheide auf der Beugeseite über dem Fingergrundgelenk kann es zu einer Verdickung und dadurch zu einer Einengung des Kanals für die Sehnen kommen. Auch der Umfang der Sehne nimmt an dieser Stelle zu.Um eine bestimmte Beugung oder Streckung des Fingers zu vollziehen ist dann ein erhöhter Kraftaufwand nötig, gefolgt von einer schnellenden Bewegung des Fingers (meistens an Daumen, Mittel- oder Ringfinger). In späteren Stadien kann sich eine Fixierung des betreffenden Fingers in einer Streck-oder Beugestellung einstellen.

24Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S. 3625Ebd. S.34

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4. Prävention von Schmerzen im Bewegungsapparat

4.1 Die richtige Körperhaltung als Basis der Prävention26

4.1.1 Allgemeine Haltung im Stehen und Sitzen aus physiologischer Sicht

Für eine natürliche Haltung im Sitzen und im Stehen müssen Becken, Brustkorb und Kopf in eine gemeinsame Achse, der Körperlängsachse, eingeordnet sein.Dann befindet sich die Wirbelsäule mit ihren normalen Krümmungen in der optimalen Stellung.

Sind die Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf richtig eingeordnet, bilden jeweils folgende Körperpunkte eine Linie:

-von der Seite betrachtet: Hüft- und Schultergelenke, Ohrläppchen und Scheitelpunkt;-von hinten betrachtet: die Dornfortsätze der Wirbelsäule und der Scheitelpunkt;-von vorn betrachtet: Schambein, Bauchnabel, Brustbein, Kinnspitze und Scheitelpunkt.

Abb.1227 physiologische Haltung im Stehen Abb.13 physiologische Haltung im Sitzen

26Susanne Klein-Vogelbach, Albrecht Lahme, Irene Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung Berlin Heidelberg New York 1999 S. 3627Abb.12 und Abb.13 Interview und Gespräch mit Physiotherapeutin Beate Ambichl

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4.1.2 Die richtige Haltung mit der Flöte im Stehen28

Die wichtigste Voraussetzung um gut und ohne Verspannungen musizieren zu können, ist ein guter Stand, bei dem man sich wohl fühlt und bei dem man mit beiden Beinen fest mit dem Boden verbunden ist. Ein guter Bodenkontakt ist außerdem der Schlüssel zu einer guten, ausgewogenen, physiologisch optimalen Haltung im Stehen.Wichtig ist, dass die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist und der Atem ungehindert fließen kann.

Hier nun Schritt für Schritt zu einem angenehmen Stand, bei dem der ganze Körper durchlässig bleibt und bei dem eine gute Atmung möglich ist. Zuerst ohne Flöte:Suchen Sie sich einen Platz und stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße sind ungefähr schulterbreit auseinander und die Knie sind dabei nicht durchgedrückt, sondern leicht gebeugt.Nun verlagern Sie das Gewicht nach vorne, in Richtung Großzehenballen. Man hat das Gefühl, als würde man im nächsten Moment nach vorne springen.Der Kopf balanciert entspannt auf der Wirbelsäule. Verfolgen Sie innerlich ihrer Wirbelsäule bis zum Kopf und richten Sie sich auf, als wären Sie eine Marionette, an der man eine Schnur am Kopf nach oben zieht.Nun lassen Sie Ihren Atem kommen und gehen und achten Sie darauf, ob der Atem ruhig fließen kann.

Als nächstes schauen wir uns die Haltung mit der Flöte und vor dem Notenständer an:

Suchen Sie sich wieder (wie oben) einen angenehmen Stand. Der Notenständer steht in Augenhöhe vor uns.

Nun wird der Körper gedreht, indem der rechte Fuß um eine halbe Fußlänge zurückgenommen wird. Die Füße bleiben weiterhin parallel.Wenn man diese Beinstellung mit einer Uhrzeit vergleichen würde, würde man mit dem linken Fuß auf 2 min. vor 12 stehen und mit dem rechten Fuß zwischen 1 und 2.

Die Wirbelsäule und die Halswirbelsäule werden aufgerichtet.

Der Kopf sitzt locker auf der Wirbelsäule und wird beim Spielen um ca. 20-25 Grad nach links gedreht.

Wenn man nun die Flöte zu den Lippen führt, bleiben die Schultern locker hängen und der Kopf bleibt ganz entspannt auf der Wirbelsäule sitzen und kommt der Flöte nicht entgegen!!!

Man muss aufpassen, dass die Schultern nicht nach oben, vorne oder nach hinten ziehen.

28Regula Schwarzenbach, Letizia Fiorenza: Höhenflüge mit Bodenhaftung- Die Methode Atem-Tonus-Ton für Flötistinnen und Flötisten Frankfurt am Main 2004 2. Auflage 2007 S. 11-13weitere Literatur zu diesem Kapitel:Werner Richter: Bewusste Flötentechnik Frankfurt 1986

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Das Becken ist leicht gekippt und die Knie leicht gebeugt.Beim Stehen wie auch beim Sitzen sind die Arme vor dem Körper positioniert. Sie dürfen nicht durchgestreckt werden.Das Handgelenk wird leicht abgewinkelt, so dass der 4. Finger der linken Hand (Ringfinger) rund auf seiner g- Klappe positioniert werden kann.

4.1.3 Mögliche Fehlhaltungen, die beim Flötenspiel im Stehen auftreten können29

Wenn man lange spielt und die Arme, oder der ganze Körper müde wird, schleichen sich oft verschiedene Haltungsfehler ein, sowohl beim Stehen, als auch beim Sitzen.Dabei muss man aufpassen, dass diese Fehlhaltungen nicht zu späteren Erkrankungen im Bewegungsapparat führen.Eigenkontrolle im Spiegel, oder Kontrolle durch den Lehrer können auch helfen, mögliche Fehler zu vermeiden.

29Interview und Gespräch mit Physiotherapeutin Beate Ambichl

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Abb.14 korrekte Flötenhaltung im Stehen

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Abb.15

Abb.16

Auf diesem Bild sieht man einen Schulterhochstand auf der rechten Seite.Die Schulterlinie verläuft schräg aufwärts, anstatt horizontal.Man erkennt auch einen starken „Knick“ in der Taille.

Hier sieht man noch zusätzlich zu dem oberen Bild, dass der Ellenbogen rechts zu stark angehoben ist.

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4.1.4 Die richtige Haltung mit der Flöte im Sitzen30

Einige Flötisten bevorzugen das Üben im Sitzen, aber auch beim Orchesterspielen lässt es sich nicht vermeiden, beim Spielen zu sitzen. Dafür braucht man eine Sitzhaltung, die uns ermöglicht, lange ruhig zu sitzen und mit allem Krafteinsatz zu spielen.Beim längeren Üben bietet das Arbeiten im Sitzen auch eine Möglichkeit, Fehlhaltungen und Verspannungen durch Abwechslung vorzubeugen.

Auch hier gebe ich Ihnen einige Tipps für eine richtige Sitzposition beim Flötenspielen.

Am besten eignet sich ein Hocker oder Sessel, mit oder ohne Lehne, mit harter und gerader Sitzfläche. Die richtige Höhe ist sehr wichtig. Oberschenkel und Unterschenkel sollten einen rechten Winkel bilden. Ist der Hocker zu niedrig, werden die Leisten eingeklemmt, ist er zu hoch, besteht die Gefahr eines Hohlkreuzes.

Nun setzen Sie sich zunächst ohne Flöte auf den vorderen Rand des Hockers, so dass die Beine volle Bewegungsfreiheit haben.Die Füße sind parallel und hüftbreit nebeneinander gestellt.

30Regula Schwarzenbach, Letizia Fiorenza: Höhenflüge mit Bodenhaftung- Die Methode Atem-Tonus-Ton für Flötistinnen und Flötisten Frankfurt am Main 2004 2. Auflage 2007 S. 12-13

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Abb.17

Auf dieser Abbildung zeigt sich eine Lateraltranslation (Seitverschieben) und Dorsaltranslation (Rückwärtsschieben) des Oberkörpers.Man sieht auch einen starken „Knick“ im thoraco lumbalen Übergang.

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Wenn Sie aufrecht sitzen, spüren Sie zwei knöchrige Erhebungen beim Gesäß: Die Sitzbeinhöcker.Lassen Sie nun Ihr Becken nach hinten kippen bis Sie die Höcker nicht mehr spüren, hier ist der höchste Punkt Ihrer Sitzbeinhöcker.Jetzt richten Sie sich wieder auf und lassen das Becken nach vorne kippen, so dass Sie im Hohlkreuz sitzen.Schaukeln Sie hin und her bis Sie den höchsten Punkt – an dem das Becken im Gleichgewicht zwischen hinten und vorne ist- deutlich spüren.

Aus dieser Stellung des Beckens heraus richtet sich die Wirbelsäule optimal auf und der Atem kann ruhig fließen.

Wenn Sie die richtige Position gefunden haben und Sie sich wohl fühlen, nehmen Sie die Flöte zur Hand und schauen Sie, dass Sie dieses Körpergefühl so gut wie möglich beibehalten können.Sie sollten mit dem Gesäß am vorderen Rand des Hockers oder Sessels sitzen und sich nicht anlehnen.

Wie beim Stehen auch, sitzen Sie nicht parallel zum Notenständer, sondern auch hier stehen Ihre Füße auf etwa 2 min. vor 2.

Abb.18 korrekte Flötenhaltung im Sitz

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4.1.5 Mögliche Fehlhaltungen, die beim Flötenspiel im Sitzen auftreten können31

Analyse gemeinsam mit Physiotherapeutin Beate Ambichl

Abb.19

Abb.20

31Interview und Gespräch mit Physiotherapeutin Beate Ambichl

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Bei dieser Abbildung erkennt man eine zu starke Krümmung der Brustwirbelsäule nach hinten.→ Kyphose.Die nötige Beckenaufrichtung fehlt hier.Die Halswirbelsäule und der Kopf werden nach vor geschoben. (Ventraltranslation).Man erkennt auch, dass nur die Zehenspitzen Kontakt mit dem Boden haben und nicht, wie es sein sollte, die ganze Fußsohle.Außerdem sieht man eine starke Streckung in den Sprunggelenken.

Die Wirbelsäule ist hier physiologisch aufgerichtet.Die Körperabschnitte sind hier gut übereinander eingeordnet.Optimal wäre hier ein höhenverstellbarer Stuhl, um die 90 Grad im Hüftwinkel einzuhalten.

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Abb.21

Abb.22

35

Hier wird die Halswirbelsäule(HWS) überstreckt.Man sieht auch eine zu starke Lordose der HWS und eine zu starke Lordose der Lendenwirbelsäule (LWS), dadurch kommt auch der Bauch nach vor.Zum Ausgleich dazu erkennt man im oberen Brustwirbel eine zu starke Kyphose.

Bei dieser Fehlhaltung ist das Körpergewicht nach hinten verlagertAuch hier sieht man eine starke Kyphose, die sich bis zur Lendenwirbelsäule hinunterzieht.Zum Ausgleich dazu sieht man eine Lordose in der HWS.Das Becken kippt nach hinten (Dorsal Kippung)→ die physiologische Lordose in der LWS ist dadurch aufgehoben.Man sieht auf diesem Bild auch, dass die Beine zu eng beieinander stehen.

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Abb.23

Abb.24

Abb.25

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Bei dieser Abbildung ist der Oberkörper im Lot, aber die obere Brustwirbelsäule (BWS) ist zu stark kyphosiert.Die Schultern stehen in einer zu starken Protraktionsstellung (Schultern fallen nach vorne).In der HWS erkennt man auch hier eine zu starke Lordose.Der Kopf wird zu stark nach vor geneigt.

Bei dieser Aufnahme sieht man, dass der ganze Oberkörper nach links verschoben ist.Die LWS bleibt gerade in der Mittellinie, dadurch entsteht ein „Knick“ im Übergang zwischen LWS und BWS.Die HWS ist nach rechts geneigt.

„C-Form“ der Wirbelsäule:→ der ganze Rumpf inklusive LWS ist nach links verschoben.Außerdem stehen hier die Füße zu eng beieinander.

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4.1.6 Geeignete Sitzgelegenheiten32

Da heutzutage das Design oder die Stapelbarkeit bei Stühlen oft wichtiger ist als die Ergonomie, findet man immer noch Stühle, deren Sitzfläche nach hinten abfallend ist.Dies kann eine Fehlhaltung des Beckens und der Wirbelsäule auslösen.Die Höhe der Stühle sind nach der Körpergröße auszuwählen, so kann also ein 190cm großer Orchestermusiker nicht den gleichen Stuhl verwenden wie eine 160 cm kleine Frau.Wichtig ist auch, dass beim Sitzen ein rechter Winkel zwischen Unterschenkel und Oberschenkel entstehtEine Sitzgelegenheit, die für den Musiker, das Instrument oder beide ungeeignet ist, kann Rückenschmerzen, Schulterschmerzen oder eine allgemeine Verspannung hervorrufen- selbst wenn es sich nur um eine einzelne Probe handelt. Durch die Verwendung ungeeigneter Sitzgelegenheiten, oder Sitzpositionen über längere Zeit hinweg steigt das Risiko für Erkrankungen des Bewegungsapparates.Die vordere Sitzhaltung auf der Stuhlkante, die bei Flötisten häufig eingenommen wird, kann zu einer ungünstigen Krümmung der Wirbelsäule führen.Eine hintere Sitzhaltung unterstützt die Wirbelsäue etwas günstiger, und sollte in Pausen, seien sie auch noch so kurz, so oft wie möglich eingenommen und genutzt werden.

Der Sitzkeil ist eine Möglichkeit jeden Stuhl für die Wirbelsäule angenehmer zu machen. Er lässt sich leicht transportieren und passt auf jeden Stuhl.

Abb.26 (aus Susanne Klein-Vogelbach, Albrecht Lahme, Irene Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung S. 250)

32Der Inhalt dieses Kapitels basiert auf folgenden Büchern:Christoph Wagner: Medizinische Probleme bei Instrumentalisten, Laaber 1995 S.97Jochen Blum: Medizinische Probleme bei Musikern, Stuttgart 1995 S.111

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Die optimale Voraussetzung für ein beschwerdefreies Musizieren im Sitzen, stellen eigens entwickelte Musikerstühle dar, die folgende Forderungen erfüllen sollten33:

–verstellbare Sitzhöhe

–verstellbar lange Sitzfläche (an Größe der Oberschenkel anzupassen)

–drehbare Sitzfläche

–verstellbare Neigung der Sitzfläche (für eine physiologisch richtige Becken-und Wirbelsäulenhaltung)

–Rückenlehne in Höhe und Neigung verstellbar (körper- sowie instrumentenabhängig, Stütze für die Wirbelsäule)

–klein dimensionierte Rückenlehne (für freie Spielbewegungen)

–vorn abgerundete Sitzflächen

–stützende, nicht schweißtreibende Polsterung (um auf der Sitzfläche nicht zu rutschen)

–keine störenden Stuhlbeine

–geräuschlose Verstellung

–geringes Gewicht

4.2 Andere Präventionsansätze

Der Begriff Prävention stammt aus dem Lateinischen (lat. prävenire = zuvorkommen), bedeutet „Vorbeugung“ und steht für alle medizinischen und sozialen Anstrengungen, Krankheiten und Unfälle zu vermeiden oder auch eine Krankheit so früh wie möglich zu erkennen.Primäre Prävention ist eine Vorsorge, die vor dem Auftreten von Symptomen oder medizinischen Veränderungen einsetzt.Die Prävention von Spiel- und Gesundheitsschäden ist am fruchtbarsten, wenn sie bereits in jungen Jahren, also bereits vor der Berufsausbildung angewandt wird.34

Als sekundäre Prävention werden die Gesundheit erhaltenden Maßnahmen bezeichnet, die vor der Ausbildung einer klinischen Erkrankung getroffen werden können, wenn bereits ein Gesundheitsrisiko besteht.Darunter fallen die Früherkennung funktioneller Störungen, die noch keine strukturellen Veränderungen nach sich gezogen haben und das Ausschalten potentieller Risikofaktoren.35

33Sabine Fetzer: Gesundheitliche Beschwerden bei Querflötisten Wien, Oktober 1996 S.104-10534Susanne Klein-Vogelbach, Albrecht Lahme, Irene Spirgi-Gantert: Musikinstrument und Körperhaltung Berlin Heidelberg New York 1999 S.2335Albrecht Lahme,Susanne Klein-Vogelbach, Irene Spirgi-Gantert: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern Berlin Heidelberg New York 2000 S.1

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Die tertiäre Prävention beschreibt Maßnahmen, die ergriffen werden, wenn schon eine akute oder chronische Erkrankung vorliegt.Dazu gehört auch die Rehabilitation nach Überlastungen oder Verletzungen.36

Im folgenden Kapitel werden einige Möglichkeiten der Prävention von Beschwerden, sowohl in der primären als auch in der sekundären und tertiären Phase beschrieben.

4.2.1 Mentales Üben37

Um Überlastungsschäden zu vermeiden, beziehungsweise, um zu verhindern, dass Erkrankungen wiederkehren, kann das mentale Üben einen wichtigen Beitrag leisten.Es ermöglicht einem, bei vermindeter körperlicher Belastung ein umfangreiches Übepensum zu absolvieren.Durch Mentales Training wird angestrebt, ein Verhalten zu lernen, ohne dass es körperlich geübt wird. Vereinfacht ausgedrückt: Mentales Training ist Üben in der VorstellungWirksam ist das Mentale Training zum einen dadurch, dass die Vorstellung der Bewegungen einen direkten Einfluss auf das Bewegungslernen hat, zum anderen dadurch, dass die geistige Beschäftigung mit den Noten die Konzentration, das zielgerichtete Üben sowie das Verständnis fördert und die Gefahr, fehlerhafte Abläufe einzuüben, verringert.Werden Fehler oder schwere Stellen analysiert, hilft dies, unzählige Wiederholungen zu vermeiden.Das Mentale Training, die sogenannte gedankliche Arbeit, kann helfen, körperliche Überlastungen durch physisches Üben zu reduzieren. Auch können durch Krankheit erzwungene Übepausen mit dem Mentalen Training überbrückt werden.Das mentale Üben hat noch weitere Vorteile, durch die Überlastungsbeschwerden vermindert werden können. Neben der mentalen Beschäftigung mit der Musik und den Musizierbewegungen können auch Haltung und Muskelspannung in die geistige Arbeit einbezogen werden. Dazwischen sollte man sich eine optimale Haltung und eine entspannte Muskulatur vorstellen und mit der tatsächlichen Ausführung vergleichen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man weiß, wie man dieses angenehmere Körpergefühl erhält. : Sind meine Schultern locker, oder eher hochgezogen? Wie fühlen sich die Muskeln an? Sind die, die ich nicht brauche, entspannt? Werden die Bewegungen unnötig zu groß ausgeführt? Sind die Bewegungen durchlässig, oder verkrampft?Durch die genaue Vorstellung der Bewegungen kann man sich besser kontrollieren und dadurch Haltungsprobleme und Erkrankungen vermeiden, oder zumindest reduzieren.Der Vergleich zwischen dem vorgestellten Soll und dem tatsächlichen Ist ermöglicht beim Mentalen Üben Korrekturen von Haltung, Bewegungsausführung und Muskelspannung besser als beim „normalen“ Üben.

36Albrecht Lahme,Susanne Klein-Vogelbach, Irene Spirgi-Gantert: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern Berlin Heidelberg New York 2000 S.10737Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.146

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4.2.2 Üben mit Kontrolle38

Fehlhaltungen und Anspannungen der Muskeln kann man oft als Außenstehender deutlich sehen.Deshalb raten viele Lehrer dazu, dass sich die Schüler im Spiegel zu Hause selbst kontrollieren sollen.Doch das ist für viele Schüler sehr schwer, da ihre Körperwahrnehmung nicht so geschult ist.Besser sehen kann man seine eigenen Fehler in Videoaufnahmen, da man wie ein Außenstehender sich selbst beobachten kann und einem die Fehler dadurch besser auffallen.Doch diese entdeckten Fehler auch zu beseitigen, ist oft sehr schwer und bedarf einer erheblichen Anstrengung.Noch länger dauert es danach, die korrekte Haltung zur Gewohnheit zu machen.Eine „optimale Haltung“ bedeutet nicht für alle Musiker, dass es die Richtige ist, da Körperproportionen und Gelenkbeweglichkeit dagegen sprechen können. Darum ist es wichtig, dies zu wissen und nicht um alles in der Welt Verkrampfungen und Überlastungsschäden für eine „korrekte Haltung“ zu riskieren.

4.2.3 Entspannungstechniken und andere Körperübungen39

Durch verschiedene Entspannungstechniken kann man lernen, die Muskelspannung sehr genau zu empfinden und zu regulieren. So können unnötige Muskelspannungen entdeckt und vermieden werden, was Überlastungsschäden vorbeugt und schon vorhandene bessern kann.

Besonders durch die „Progressive Muskelentspannung“ nach Edmund Jacobson kann man das Gefühl der An- und Entspannung deutlich spüren.

Progressive Muskelentspannung:

Die Progressive Muskelentspannung wurde im Jahr 1938 von Edmund Jacobson in Amerika entwickelt.Bei der Progressiven Muskelentspannung werden die einzelnen Muskelpartien angespannt und nach kurzer Zeit wieder losgelassen.Durch diesen Kontrast der Muskelspannung nimmt man die eintretende Entspannung wesentlich intensiver wahr, als ohne vorherige Anspannung.

38Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.14939Der Inhalt dieses Kapitels basiert auf folgenden Büchern: Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003Wilhelm Gerl und Peter Burkhard: Entspannungstraining, Autogenes Training- Meditation-Muskelentspannung München 1991www.progrssivemuskelentspannung.com Dipl.Ing. (FH) Thomas Rettenmaier 2007 vom 12.12.2008

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Es gibt verschiedene Methoden um eine körperliche und geistige Entspannung zu erreichen: Das von Johannes Heinrich Schultz entwickelte „Autogene Training“ ist genauso zur Entspannung geeignet wie unter anderem die Feldenkrais-Methode und die Alexandertechnik.

Autogenes Training: Das autogene Training ist eine auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik die Johannes Heinrich Schultz entwickelt hat.Mit dieser Methode wird zunächst versucht, muskuläre Verspannungen zu lösen.Muskeln sind im Normalzustand nie völlig entspannt. Alle Muskeln haben einen Tonus, der von der Körperstellung und dem Grad der Aufmerksamkeit und psychischen Anspannung bestimmt ist. Die Übungen bewirken eine Erniedrigung des oft überhöhten Tonus im Normalzustand, der zu schmerzhaften Muskelverkrampfungen führt.Durch autosuggestive Formeln entsteht das Gefühl der Wärme und Schwere.In einer entspannten Lage im Sitzen oder im Liegen wird mit den Formeln, wie z.B. „der rechte Arm ist ganz schwer“, durch alle Körperteile hindurch ein Entspannungszustand erreicht.

Feldenkrais-Methode:

Die Methodik des russisch-israelischen Physikers und Verhaltensforschers Moshé Feldenkrais (1904-1984) versucht, eingefahrene Bewegungsabläufe bewusst zu verändern, ungewohnte neue Körperbewegungen auszuprobieren, im Denken beweglicher zu machen und müheloser Neues zu erlernen.Durch gezielte Bewegungen lernt der Körper, die für ihn richtige und angenehme Haltung und die günstigste Art von Bewegungsabläufen selbst zu finden.Feldenkrais wirkt sich nicht nur auf die Körperhaltung positiv aus, sondern verhilft auch allgemein zu einem besseren Körper- und Lebensgefühl.

Alexandertechnik:

Diese Technik wurde von dem australischen Schauspieler und Rezitator Frederick Mathias Alexander (1869-1955) entwickelt.Da der Umgang mit dem Körper und mit dem Instrument beim Musizieren meist unbewusst abläuft, wird hier in der Alexandertechnik gelernt, die Instrumentenhaltung und die Gewohnheiten zu erforschen und zu entdecken. Man erkennt bei dieser Methode unnötige Spannungen und lernt sie loszulassen.Die Alexander-Technik hilft dabei, den eigenen Körper während des Spielens wahrzunehmen, mit sich selber in Kontakt zu bleiben und der Angst vor dem „Falschspielen“ nicht mehr soviel Bedeutung zukommen zu lassen.

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4.2.4 Andere Therapieformen bei Problemen des Bewegungsapparates40

Massage:

Massagen können helfen Verspannungen zu lösen. Leider sind die Verspannungen dadurch nicht für immer verschwunden. Das heißt, alleine durch Massagen wird man Haltungsschwächen nicht in den Griff bekommen, man kann nur die Auswirkungen für kurze Dauer (vielleicht) in den Griff bekommen. Es gibt auch akute Probleme in der Wirbelsäule, oder im Nacken, bei denen man mit Massagen sehr vorsichtig sein muss, da sie dann oft eher noch mehr schaden, als sie gut tun.

Akupunktur:

Die Akupunktur stammt ursprünglich aus China und findet aber in der westlichen Welt immer mehr Anerkennung und Anwendung.Die Akupunktur kann den Körper durch Reize an den entsprechenden Punkten „ überreden“, seine Haltung selbst zu korrigieren.

Osteopathie:

In der Osteopathie geht es darum, die Schwingungsfähigkeit des Körpers auf allen Ebenen wieder herzustellen. So kann zum Beispiel durch sanften Druck auf spezielle Stellen der Körper dazu gebracht werden, sich selbst wieder einzurenken.Sogar bereits lange bestehende Fehlhaltungen können korrigiert werden.Eine genauere Darstellung der Osteopathie würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

Man könnte noch viele Therapiemöglichkeiten aufzählen, aber das wäre nicht sinnvoll, weil sich ohnehin jeder seinen passenden Weg und Möglichkeiten suchen muss. Wichtig ist nur, egal welche Therapieform oder welche Hilfe man in Anspruch nimmt, man sollte sie regelmäßig ausüben. Nur dann wird man einen Erfolg sehen.

Sport41

Eine andere Möglichkeit um Schmerzen der Muskeln, Sehnen und Gelenke vorzubeugen, ist es, sich beim Spielen der Flöte in einem guten körperlichen Zustand zu befinden. Das heißt, regelmäßiger Sport, täte auch einem Musiker gut.Sportliche Betätigung hilft, in guter körperlicher Verfassung zu bleiben, beziehungsweise sie zu erlangen.Am besten eignen sich für den Musiker Sportarten, die möglichst viele Muskeln beanspruchen und die körperliche Ausdauer steigern, ohne die Gelenke übermäßig zu belasten.

40 Vgl. www.dasorchester.de Lucinde Haeselbarth: Berufskrankheit bei Musikern Ursachen und Prävention aus Sicht der Praxis Das Orchester 9/2001 vom 31.10.200841Renate Klöppel: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 S.149

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z.B: Rückenschwimmen, Laufen, Rudern, Nordic Walking.Bei guter Anleitung und Überwachung des Trainings kann auch der Besuch eines Fitnesscenters sehr nützlich sein.Gymnastik ist genauso wie Sport und die Entspannungstechniken ein guter und notwendiger Ausgleich zum Flötenspiel.Einige Gymnastikübungen lassen sich auch sehr gut in den Flötenunterricht einbauen und sind auch für kleinere Schüler schon geeignet. Dabei muss aber der Lehrer die Übungen sorgfältig kontrollieren.

Ab S.88 finden Sie einige Übungen

4.3 Prävention von Erkrankungen schon im Kindesalter

4.3.1 Das richtige Instrument für Kinder im Alter von 5 + 6 Jahren42

Für Kinder gibt es verschiedene Flöten, mit denen der Unterricht begonnen werden kann. Je nach Größe des Kindes, vor allem aber der Arme und Finger, bestimmt der Lehrer welches Instrument am besten für eine optimale Haltung ist. Wenn ein Schüler auf einem zu großen Instrument beginnt, ist eine Verdrehung des gesamten Körpers notwendig, um mit den Fingern die Klappen zu erreichen. Und so legt man schon als Kind den Grundstein für Erkrankungen des Bewegungsapparates. Wenn man auch nie vom Lehrer aufmerksam gemacht wird und somit keine Ahnung von einer Fehlhaltung hat, zieht sich das natürlich bis in das Erwachsenenalter hinaus. Die Konsequenzen von Erkrankungen und Schmerzen sind dann quasi vorprogrammiert.Da immer mehr jüngere Kinder (zwischen fünf und sieben Jahren) Querflöte erlernen wollen, werden heutzutage auch dementsprechend kleinere Flöten unterschiedlichster Arten gebaut.

Thumpy43:

Thumpy ist eine Daumenflöte und wurde von Wil Ofermans entwickelt.Sie besteht aus einem zylindrischen Rohr aus Holz, in dessen Mitte sich das Anblasloch befindet.Das Rohr ist nicht lang, so dass sich die Arme nicht überanstrengen müssen.Beide Enden sind offen und man kann sie mit dem Daumen schließen, oder nur halb schließen, wie es die eigens dafür angefertigten Noten vorschreiben.

42Interview mit Werner Tomasi in der Wiener Flötenwekstatt am 5.November 200843 www.thumpy.nl 1998 vom 10.11.2008

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Einige Flötisten, die durch Beschwerden im Bewegungsapparat pausieren müssen, nutzen die Thumpy Flöte, um auf ihr ihren Ansatz zu trainieren.

Abb.27 Flötistin mit einer Thumpy

Aluminiumflöte (Coulon Duffy)

ist eine kleine Flöte aus Aluminium, deren tiefster Ton das d´ist.Es gibt diese Flöte in C-Dur und D-Dur gestimmt. Das heißt bei der C-Dur Flöte klingt ein f und bei der D-Dur Flöte ein fis.So können schon die kleinen Schüler in verschiedenen Tonarten Kinderlieder spielen.

Picco-Flöte:

Die Picco-Flöte in C erinnert durch ihr Aussehen sehr an eine Blockflöte. Abgesehen vom Mundloch, worin die einzige Ähnlichkeit mit der Querflöte besteht, ist sie in ihrer Bauweise eine Blockflöte und sowohl in deutscher als auch in barocker Griffweise erhältlich.

Yamaha Fife:

Diese Flöte ist eine Kunststoffflöte in C. Auch diese Flöte hat keine Klappen und der tiefste Ton ist das d1. Die Grifflöcher erlauben keine Halbtöne, weshalb Musizieren nur in C-Dur möglich ist.

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Abb.28 Hier sieht man die Aluminiumflöte, die Yamaha Fife und die Picco-Flöte (von hinten nach vor)

Querflöte in Es:

Die Querflöte in Es ist dünner mensuriert als die normale Flöte.Da die Flöte generell kleiner ist, ist ein gebogenes Kopfstück nicht notwendig.Sie ist 8 bis 10 cm kürzer als die Normalflöte und wiegt nur 350g. (Normalflöte: 460g)

4.3.2 Geeignete Flöten für Kinder im Alter von ca.7-10 Jahren

Kinderflöte:

Die Kinderflöte in C hat dieselben Griffe wie die „normale“ Flöte.Da die C-Klappe fehlt, ist der tiefste Ton dieser Flöte das d1. Die Ansprache der Flöte ist leicht und auch das Gewicht ist gering.Sie sieht schon sehr der normalen Flöte ähnlich, doch ist die Mechanik sehr vereinfacht, z.B. gibt es keine Trillerklappen.Die Klappen sind durch angebrachte Aufsätze enger beisammen.

Flöte mit gebogenem Kopfstück:

Sieht der Kinderflöte gleich, doch hier sind das Mittelstück und das Fußstück von der normalen Flöte, anstatt des geraden Kopfstückes verwendet man ein gebogenes.

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Der Abstand vom Mundloch bis zum Klappensystem ist hier wesentlich kürzer, als bei der „normalen, geraden“ Flöte.

Abb.29 hinten sieht man die „normale“ Flöte, in der Mitte die Flöte mit dem gebogenem Kopfstück und vorne die Kinderflöte

Doch wie sieht man nun, ob die eine Flöte zu klein oder zu groß ist, und die andere passt?

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Page 47: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

4.4 Untersuchung an Volksschulkindern

4.4.1 Bei welcher Größe, welches Instrument?

Dieser Frage wollte ich nun auf den Grund gehen.

An der Haltung kann man bei Kindern erkennen, wenn eine Flöte zu groß ist. Dadurch, dass die kleinen Finger irgendwie die Klappen erreichen müssen, wird der Kopf zur Seite geneigt, der Oberkörper verdreht und, was man sehr schwer erkennt, die linke Schulter wird nach vor geschoben.Wenn Kinder eine zu große Flöte spielen, werden der rechte Arm und die rechte Hand stark überanstrengt.Dass die Schulter nach vor geschoben wird, ist sehr schwer zu sehen. Aber hier beginnt schon die Missstimmung zwischen Größe des Kindes und der Flöte. Somit wird der Grundstein für spätere Schmerzen im Bewegungsapparat gelegt.

Ich habe nun überlegt, wie ich bei Kindern untersuchen, oder feststellen kann, bei welcher Flötenlänge sich die Schulter nach vor schiebt, und welche Flöte dadurch nicht, beziehungsweise schon geeignet ist.

4.4.2 Vorbereitung der Untersuchung

Ich habe eine Volksschule in Niederösterreich besucht und mir dort von jeder Klasse 4-5 Schüler zur Untersuchung ausgesucht.Ich wollte nun feststellen welche Körpermaße für die Wahl der richtigen Instrumentengröße ausschlaggebend ist. Ist es die Körpergröße allgemein, oder die Armlänge, oder vielleicht nur die Fingerlänge?

Um das festzustellen, habe ich zuerst die einzelnen Maße der Schüler genommen. (Abb.35)

Folgende Körperlängen wurden gemessen:

Die Körpergröße

Wirbelsäule Mitte – (bis zu) Schultereck

Schultereck – Ellenbogen

Ellenbogen-Handgelenk

Handgelenk bis Mittelfingerspitze

Armlänge (Schulterknochen – Mittelfingerspitze)

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Schließlich habe ich auf einem Holzstab (ursprünglich ein Besenstiel), der den Durchmesser einer Querflöte hat, die relevantesten Tonlöcher der Kinderflöte, der Flöte mit gebogenem Kopf, und die der normalen Flöte mit verschiedenen Farben eingezeichnet: den Zeigefinger der linken Hand aller drei Flöten, den Ringfinger der linken Hand, und den Zeigefinger und Ringfinger der rechten Hand. Auch einen Zentimeterstrahl habe ich an der Simultanquerflöte unter den Löchern angebracht.

Abb.30 „Holzflöte“ der Untersuchung

Abb.31 Die Tafel, vor der die Kinder bei der Untersuchung gesessen sind

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Doch das erste Problem war, dass ich die Tonlöcher inline44 auf dem Holzstab eingezeichnet hatte. Auf Schülerflöten sind die Klappen versetzt, so dass man sie leichter greifen kann.Ein anderes Problem trat auf: Ich wollte, dass die Kinder bei der Untersuchung die Stellung des Zeigefingers und des Ringfingers der linken Hand auf der Kinderflöte oder der Flöte mit dem gebogenen Kopfstück einnehmen und dann mit Hilfe meiner Assistentin parallel verschieben, so dass ich dann sehe, ab wann sich die Schulter nach vor schiebt. Doch da die Schüler mit ein paar Ausnahmen nicht wussten, wie man eine Querflöte hält, haben sie beim Schieben den Abstand dieser zwei Finger natürlich geändert. So musste ich mir eine einfachere Lösung ausdenken, damit beim Verschieben der Hand der Abstand der beiden Finger gleich bleibt.Eine bewegbare Plastikschiene, die den Zeigefinger der linken Hand und die verschiedenen Positionen des Ringfingers in versetzter Form, so wie sie wirklich auf den Flöten versetzt sind, eingraviert hat, ermöglichte eine gleichmäßige Verschiebung des Armes.

4.4.3 Die Untersuchung

Die Schüler saßen vor einer Tafel, in deren Mitte ich einen Zeiger im Winkel von 23 Grad gesteckt hatte, da beim Flötenspiel der Kopf ebenso bis zu 25 Grad zur Seite geneigt wird. An der Seite befestigte ich ein Lot.

Nun haben die Schüler mit meiner Hilfe die Flöte mit der richtigen Flötenhaltung an die Lippen angelegt. Der Zeigefinger der linken Hand wurde auf das erste eingestanzte Loch positioniert, und der Ringfinger auf einen der für sie leicht erreichbaren anderen eingestanzten Löcher auf der Plastikschiene . Nun hat meine Assistentin mitgeholfen und geschaut, dass der Schüler die Flöte und seine Sitzposition nicht mehr veränderte.Ich habe das Pendel genau über dem Schultereck positioniert und forderte den Schüler auf, er solle jetzt ganz langsam mit der Schiene nach unten fahren. Meine Assistentin hat ihm dabei geholfen und den Kopf gehalten.Dieser sollte nämlich die 23 Grad Winkel nicht überschreiten, da sonst der ganze Versuch verfälscht wäre.

Ab dem Zeitpunkt, wo das Schultereck nicht mehr unter dem Pendel war, stoppte der Schüler auf mein Kommando. So konnte ich am Zentimeterstrahl ablesen, wo der Ringfinger der linken Hand stand.

44 Inline heißt, dass die Tonlöcher in einer Linie angebracht sind und nicht versetzt. Vor allem bei dem 4. Finger (Ringfinger) der linken Hand ist es schwieriger ohne Anstrengung und ohne Verkrampfung der Hand das Tonloch inline zu erreichen.

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Abb.32 die Länge würde passen Abb.33 diese Flötenlänge wäre zu groß

Abb.34 Das Pendel ist genau über dem Schultereck

Abb.35 Schulter schiebt nach vor

4.4.4 Auswertung der Untersuchung

Bei der Kinderflöte und bei der Flöte mit dem gebogenen Kopfstück liegt der 4. Finger der linken Hand (Ringfinger) bei Zentimeter 17,5. Bei der Kinderflöte ist er durch den Aufsatz auf das Tonloch bei Zentimeter 17. Also wie man sieht, ist bei diesen beiden Flöten der Abstand vom Finger zum Tonloch fast gleich.

Der 4. Finger der linken Hand bei der normalen Flöte liegt bei Zentimeter 32.

Bei meiner Untersuchung kann man nun sehen (Abb.35), dass alle Versuchspersonen zwischen 17 und 28 cm stoppten, da die Schulter dann nach vor schob. Das heißt ungefähr 2 Zentimeter davor ist die Haltung noch entspannt.

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Ich habe in der Tabelle (Abb.36) den Zentimeterwert eingetragen, wo die Schulter sich nach vor bewegte, das heißt, zum Auswerten für die richtige Flöte muss man noch zwei bis drei Zentimeter wegnehmen.

Das erste Resultat ist also, dass von diesen Versuchspersonen noch kein Schüler für die normale, gerade Flöte geeignet ist.

Die Abkürzung „Kl. Flöte“ in der Tabelle bedeutet „Kleine Flöte“. Damit meine ich, dass eine der oben angeführten Kinderflöten für diese Maße am besten geeignet wäre. Das betrifft vor allem die 5 jährigen Kinder, deren Arm bei Zentimeter 15 am besten positioniert ist.Man sieht also in der unteren Tabelle, dass die Armlänge der 5 Kinder, die für eine Kleine Flöte geeignet sind, zwischen 58 und 70 cm liegt und dass sie bei Zentimeter 17, 18 und 19 die Schulter nach vor schieben.Doch wenn man die Armlänge von Michelle (70 cm), mit der von Sophie (58cm) vergleicht, sieht man doch einen großen Unterschied. Aber beide sind für die Kl.Flöte geeignet, da Sophie bei Zentimeter 17 , beziehungsweise Michelle bei Zentimeter 19 die Schulter nach vor schiebt.Man sieht, dass der Wert der Armlänge nicht alleine ausschlaggebend ist für die Wahl der richtigen Flötengröße.

Die Untersuchung ergab, dass man Kindern mit einer Armlänge, die kleiner als 50 cm beträgt, ohne zu zweifeln eine Kleine Flöte zum Lernen geben soll. (Aluminiumflöte, Picco Fife, oder Picco-Flöte).

Schwieriger ist die Entscheidung zwischen Kleiner Flöte und Kinderflöte bei einer Armlänge zwischen 50 und 55 cm.Hier ist noch das Verhältnis zwischen Armlänge und Schulterbreite (in der Tabelle: Wirbelsäule Mitte-Schultereck) von Bedeutung.Liegt das Verhältnis unter 3,5 (Armlänge durch Wirbelsäule Mitte-Schultereck) ist eine kleine Flöte zu empfehlen, darüber eine Kinderflöte.

Ab einer Armlänge von über 65 cm ist das gebogene Kopfstück bei den Schülern möglich.

Dies kann nur als grobe Empfehlung gelten.Für eine noch genauere Analyse wäre eine größere Zahl von Schülern notwendig.

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Page 52: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

4.4.5 Welche Kriterien beeinflussen noch die Wahl Kinderflöte oder Flöte mit gebogenem Kopfstück?

Schon beim Basteln meiner „Holzflöte“ erkannte ich, dass die Löcher der Kinderflöte und die der Flöte mit gebogenem Kopstück fast gleich positioniert wurden.Ein wichtiger Punkt, der sich ergab, war also, dass zwischen Kinderflöte und der Flöte mit dem gebogenem Kopfstück kaum ein Unterschied in Größe und Länge war. Bei der Kinderflöte sind nur die a- und g-Klappe versetzt, so dass der Schüler sie leichter greifen kann. Sie ist auch vom Gewicht leichter als die Flöte mit dem gebogenen Kopfstück.

Wenn ein Schüler an der Grenze vom Wechsel von der Kinderflöte zu dem gebogenen Kopf steht, würde ich sagen, schaut man zuerst, ob der Schüler schon die Kraft hat, die etwas schwerere Flöte mit dem gebogenen Kopfstück zu halten. Wenn die Hände schwer werden und sich Haltungsfehler einschleichen, würde ich mit dem Gebrauch dieser Flöte warten und noch einige Monate mit der Kinderflöte spielen lassen. Bei einigen Schülern sieht man auch am Körperbau, ob sie schon für die schwerere der beiden Flöten geeignet sind.Im Zweifelsfalle würde ich eher bei der Kinderflöte bleiben und erst nach und nach auf die Flöte mit dem gebogenen Kopfstück wechseln.Wenn aber die Finger zu kurz sind und das Problem nicht von der Armlänge ausgeht, kann man von vornherein den Schüler auf der Kinderflöte spielen lassen. Wenn die Finger nicht sehr lang sind, fühlt sich der Schüler durch die zusätzlichen Aufsätze auf den Tonlöchern bei der Kinderflöte wohler.

Da ich bei meiner Untersuchung keine Schüler hatte, die schon reif für die gerade Flöte sind, kann ich dafür auch keine Hilfestellung geben.Ich kann nur empfehlen, dass man schaut, ob die Schulter bei der geraden Flöte nach vor schiebt. Ist dies der Fall, sollte der Schüler auf jeden Fall noch auf dem gebogenen Kopfstück bleiben.

Während meiner Untersuchung bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Flöte, die in der Größe zwischen der Flöte mit dem gebogenen Kopfstück und der normalen Flöte liegen würde, fehlt.Optimal wäre eine Flöte, bei der der 4. Finger der linken Hand ungefähr bei Zentimeter 23 liegt.

Insofern möchte ich meine Überzeugung weitergeben, dass man mit dem Spielen auf der richtigen Größe der Flöte spätere Haltungsschwächen und Erkrankungen im Bewegungsapparat vermeiden kann.Wichtig ist natürlich, dass die Instrumentallehrer erstens einmal über die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten an Flöten Bescheid wissen, und zweitens vielleicht mit Hilfe dieser Auswertung nun kontrollieren können, für welche Flöte die Schüler mit dieser Armlänge geeignet sind.

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Name Alter

Größe

Wirbelsäule Mitte -Schulter

eck

Schultereck-

Ellenbogen

Ellenbogen-

Handgelenk

Handgelenk-

Mittelfinger

Zentimeter ab wo

Schulter schiebt

Armlänge (Schulterknochen-Mittelfi

Geeignete Flöte

Sophie 5 1,14 12 19 14 13 17 46 Kl.FlöteKatharina 5 1,16 14 21 15 13 17 49 Kl.FlöteHannah 5 1,16 15 20 17 14 18 51 Kl.FlöteViktoria 6 1,16 14 22 17 13 21 52 KiMarkus 6 1,18 14 21 18 14 20 53 KiNathalie 6 1,17 13 23 16 13 21 52 KiMichelle 7 1,18 18 23 15 14 19 52 Kl FlötePhilipp 7 1,30 20 26 23 17 27 66 Geb.KopfBarbara 8 1,17 15 22 17 13 19 52 Kl.FlöteLaura 8 1,28 16 25 20 16 22 61 KiJulian 8 1,22 16 24 20 15 24 59 KiKerstin 9 1,52 19 31 23 19 28 73 Geb.Kopf

David 10 1,33 18 25 20 17 22 62 KiJulia 9 1,48 20 30 24 20 25 74 Geb.Kopf

Lena 10 1,45 19 28 25 17 23 70 Geb.KopfAlexander 10 1,49 20 27 23 20 23 70 Geb.KopfJohannes 11 1,50 18 28 23 18 20 69 Geb.Kopf

Amra 11 1,54 19 31 23 17 21 71 Geb.Kopf

Abb.36

Die Angaben sind alle in cm.

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Page 54: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

5. Untersuchungen des Bewegungsapparates bei Flötisten im Vergleich zu Klarinettisten, Blockflötisten und Oboisten im

Alter zwischen 15-18 Jahren

5.1 Vorbereitung und Erklärung der Untersuchung

Eine zentrale Fragestellung meiner Arbeit ist, ob bereits bei Flötisten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren Erkrankungen im Bewegungsapparat nachzuweisen sind. Hierzu wurden in der Krankenanstalt Rudolfstiftung 11 Querflötisten und als Gegengruppe dazu 10 Personen, die ein symmetrisches Instrument spielen (Blockflöte, Oboe und Klarinette), von OA Dr. Bernhard Riebl und o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase untersucht.

Ich habe verschiedene Musikschullehrer darauf angesprochen, ihnen mein Projekt erklärt und sie gebeten, Schüler, die viel musizieren und die Interesse hätten sich untersuchen zu lassen, sich mit mir in Verbindung zu setzen.Natürlich hat die Untersuchung mehr Sinn, wenn die Schüler mehr spielen und nicht nur ein oder zweimal die Woche für eine halbe Stunde. Je mehr sie spielen, desto eher sieht man Erkrankungen im Bewegungsapparat, die vom Instrument ausgehen.Anhand eines Briefes habe ich den Lehrern, Schülern und vor allem den Eltern noch einmal erklärt, worum es bei dieser Untersuchung geht. (Abb.37)

An 3 Abenden wurden die Untersuchungen durchgeführt. Pro Abend kamen ungefähr 7 Schüler in das Krankenhaus.Die Untersuchung teilte sich in verschiedene Stationen:

Dem formellen Teil (Fragebögen zu den Schülern)Dem medizinischen Teil (Untersuchungen des Bewegungsapparates durch OA Dr. Riebl), bei dem aber nur ein Grroßteil untersucht werden konnte. Die Untersuchung der Haltung mit dem Instrument (o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase)

Zuerst bekamen die Schüler einen eigens von mir erstellten Fragebogen und einen Fragebogen von Dr. Riebl zum Ausfüllen.

Für mich war in erster Linie interessant, wie viel sich die Schüler mit dem Instrument beschäftigen, wieviel sie üben, proben und wie viele Auftritte sie haben.Ich wollte auch wissen, ob sie schon einmal Beschwerden beim Spielen hatten, ob sie ihre Haltung mit dem Instrument öfter im Spiegel kontrollieren und ob sie regelmäßige Ausgleichsübungen für die Wirbelsäule machen. ( ab Abb.50)

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Rossatz, am 28.02.2008Liebe Eltern!

Mein Name ist Ursula Kendl und ich studiere IGP Querflöte bei Prof. Barbara Gisler-Haase an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Beim Flötenspiel, besonders Querflöte, kann es zu Beschwerden im Bereich des Rückens und Nackens kommen. Im Zuge meiner Diplomarbeit mit dem Titel „Haltungsprobleme bei QuerflötistInnen im Alter von 15-18 Jahren“ soll dem nachgegangen werden und 10 QuerflötenspielerInnen und 10 BlockflötenschülerInnen, oder KlarinettenschülerInnen, in diesem Alter wegen eventueller Haltungsprobleme untersucht werden. Es soll auch herausgefunden werden, ob es zwischen BlockflötenschülerInnen (KlarinettenschülerInnen) und QuerflötenspielerInnen einen Unterschied gibt.

Diese Untersuchungen führen OA Dr. Bernhard Riebl und o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase in der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Institut für PMR, Boerhaavegasse 13 1030 Wien durch.

Die Termine der Untersuchungen sind Mo.17.März 2008 ab 17.00 oder

Do.27.März 2008 ab 17.00 oder

Fr. 11.April 2008 ab 17.00Zugleich ist das eine Chance für Ihr Kind, eine kostenlose Untersuchung bei einem kompetenten Facharzt für physikalische Medizin, bzw. einer erfahrenen Flötenprofessorin durchführen zu lassen.

Diese Einladung erfolgt nach Absprache des jeweiligen Instrumentallehrers Ihres Kindes.

Ich bitte Sie, dazu Ihrem Kind die Erlaubnis zu geben.

Um eine Einteilung der Untersuchung vornehmen zu können bitte ich Sie mich entweder über Ihren Instrumentallehrer, oder persönlich zu kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen Ursula Kendl0676/6733034 [email protected] Abb. 37

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Page 56: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Fragebogen zur Diplomarbeit von Ursula Kendl

Nr.

Name Geb.Datum

Adresse Strasse

Telefon E-mail

Instrument……………………………………..

Wo wirst du gerade ausgebildet (Mehrfachnennungen möglich)?

Musikschule Uni/Kons Privat

Musikalischer Werdegang

Instrument1 Übungsdauer wöchentlich Instrument2 Übungsdauer

wöchentlich weitere Übungsdauer wöchentlich

Vorschule

Volksschule

Unterstufe

derzeit

Wie alt warst du, als du dieses Instrument begonnen hast? _____________

Hast du ein Kinderinstrument verwendet ? Ja Nein

Wie oft spielst du vor Publikum ?

Im Jahr _____ Im Monat _____

Spielst du regelmäßig in einem Ensemble? Ja Nein

Bei Ja wie oft (Auftritte und Proben)

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Page 57: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

1x wöchentlich 2xwöchentlich andere ______

Durchschnittliche Dauer (pro Einheit in Stunden) ______

Hast du schon einmal Beschwerden beim Spielen gehabt?

Ja Nein

Was hast du dagegen gemacht?

___________________________________________________

Machst du regelmäßig Übungen für deine Wirbelsäule?

Ja Nein

Kontrollierst du deine Haltung beim Spielen öfter im Spiegel?

Ja Nein

Notizen

Einführung in die Untersuchung Med. Untersuchung

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Page 58: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Untersuchung am Instrument Foto Nr. ________________ Abb.38Bei dem Fragebogen, der von Dr. Riebl zusammengestellt wurde, ging es mehr darum, ob es schon irgendwelche Vorerkrankungen gibt und welche Beschwerden momentan beim Spielen und unabhängig vom Spielen auftreten.

Ein weiterer Punkt bei dem Fragebogen war, ob der Schüler privaten oder schulischen Stress hat und ob der Schüler generell sportlich ist oder nicht.

Die Frage: Das Schwingenlassen des Schwingstabes fällt mir leicht schwer

konnte erst nach der nächsten Station beantwortet werden.

Dabei bekamen die Schüler einen Schwingstab in die Hand und konnten nun ausprobieren, wie sich das Schwingenlassen dieses Stabes im Körper anfühlt.

Danach trugen sie in das Kästchen ihre Meinung ein.Ganz links, wenn es ihnen leicht gefallen ist und je schwieriger es für sie war, umso weiter rechts setzten sie das Kreuz.In das zweite Kästchen darunter wurde die Meinung von Dr. Riebl eingetragen, da die Schüler bei der medizinischen Untersuchung das Schwingenlassen des Schwingstabes noch einmal vorzeigten, so dass sich Dr. Riebl ein erstes Bild von der Durchlässigkeit des Körpers machen konnte. (Abb.39)

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Page 59: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Allgemeiner Fragebogen

Größe Kg BMI

Händigkeit:rechts links Umgelernt

Das Schwingenlassen des Schwingstabes fällt mirleicht schwer

Im Turnunterricht turne ichgerne nur was ich unbedingt muss

Ich betreibe SportFast nie ca. 3X / Woche über eine Stunde

Was:

Ich habe Stress in der Schulenein sehr

Ich habe Stress familiär / privatnein sehr

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Page 60: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Abb.39

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Page 61: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Bekannte Vorerkrankungen, nicht vergessen Verletzungen (Knochenbrüche, Bänderriss…)

1Region Beispiele ev. Diagnosen Eigene Beschreibungen Bemerkungen

Kopf Kopfschmerzen

Nackenbereich PeitschenschlagsyndromCervikalsyndromKopfschmerz gemeinsam mit Nackenschmerz

Schulter Sportverletzungen (Rotatorenmanschette, Luxation)

Ellenbogen SchleimbeutelentzündungTennis/Golferarm

Handgelenk/Unterarm SehnenscheidenentzündungTennis/GolferarmÜberlastungssyndrom

Handgelenk Ganglion / ÜberbeinSehnenscheidenentzündung

Handgelenk/Finger CarpaltunnelsyndromSehnenscheidenentzündungSehnenscheidenganglionNagelbettentzündungen

Wirbelsäule/BeckenBein

ScheuermannHexenschuss…Als Baby breit gewickeltSenkfußeinlage, Beinlängenausgleich

Wurde einmal ein Labor wegen Rückenschmerzen oder Beschwerden in Gelenken gemachtnein Ja, war aber in Ordnung Ja, war nicht in Ordnung

Wurde einmal eine Röntgenuntersuchung wegen Rückenschmerzen oder Beschwerden in Gelenken gemachtnein Ja, war aber in Ordnung Weiß nicht

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Page 62: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Derzeitige Beschwerden im Bewegungsapparat:

2Region Beim Spielen Unabhängig vom SpielenKopf

Nackenbereich

Schulter

Ellenbogen

Handgelenk/Unterarm

Handgelenk

Handgelenk/Finger

Brustwirbelsäule

Kreuz

Becken / Bein

Abb.40

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Page 63: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

HWSRotation li (70-0-70)SB li (45-0-45)Protraktionshaltung O bis +++Triggerpunkte ABC re li bds.

3BWS / LWSOtt (30/34)Rotation im SitzenSchober (10/15)FBA (10)FBA SB links SB rechtsTriggerpunkteLevatores re li bds.Trapezii re li bds.Subscapulär re li bds.Paravertebral re li bds.Quadratus lumborum re li bds.Asymmetrischer Hartspann /SkolioseRotatorische Skoliose,Rippenbuckel re liSchulterschiefstandBeckenschiefstand Crista 0,5 bis 1 1-2 >2

Schulterteste re li bds.AB AB ABARO ARO AROAnteflex Anteflex AnteflexJobe Jobe Jobe

Hypermob.Daumen – UA Distanz re liEllenbogenwinkel re li

4Allgemeine HaltungSternosymph.BelastungshaltungHohlkreuzPsoasverkürzungProtraktionshaltung HWS

Abb.41

63

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Nach der medizinischen Untersuchung kamen nun die Probanden zur Untersuchung der Haltung am Instrument zu o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase.

Wir haben durch eine Markierung vor dem Notenständer angezeigt, wo der Schüler mit seinen Füßen stehen soll, damit alle Schüler den gleichen Abstand zum Notenständer haben.Nun konnte sich der Schüler zuerst ein Stück aussuchen und spielen.o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase fotografierte die Schüler von jeder Seite: von der rechten Seite, von vorne, von der linken Seite und von hinten.

Danach spielten die Schüler ein Stück vom Blatt, da ich mir dachte, dass sich nun die Körperhaltung ändern würde.Auch hier wurden wieder von allen vier Seiten Fotos gemacht.

Natürlich wurden alle Untersuchungen sowohl von den Querflötisten, als auch von den anderen Instrumentengruppen durchgeführt.

Für mich ist jetzt interessant, ob Flötisten im Vergleich zu symmetrischen Instrumentalisten in diesem Alter schon Haltungsschwächen haben, in welchem Bereich sie vor allem auftreten und welche Gründe es dafür gibt.Weil sie vielleicht zu viel spielen, zu früh begonnen haben, kein Kinderinstrument gespielt haben, oder keinen Sport machen?

5.2 Auswertung der Untersuchungen

In der medizinischen Untersuchung wurden einfache, nichtapparative, in der klinischen Krankenuntersuchung bewährte Testmethoden eingesetzt.Die Zielsetzungen:

1, Objektivierung von Haltungsfehlern und -schäden

2, Erfassung von Hypermobilität, gleichzeitig Gegenüberstellung typischer Hypermobilitätszeichen und Testung ihrer Reliabilität

3, funktionelle Einschränkungen der Wirbelsäule und des Beckens haben eine große klinische Bedeutung im Patientengut jeder Fachambulanz für Physikalische Medizin und Orthopädie.In der Praxis ist die manualmedizinische Untersuchung durch einen erfahrenen Untersucher die Methode der Wahl, um Störungen festzustellen.Hier sollte im Sinne eines Pilotprojekts ein Eindruck erhalten werden, ob eine breit angelegte Studie bereits bei jugendlichen Musikern (auch im Sinne einer Prophylaxe von späteren Beschwerden in der Ausbildung und Beruf) sinnvoll ist, insbesondere auch in Hinblick auf das gespielte Instrument (symmetrisch/asymmetrisch).

In den nachstehenden Diagrammen sehen Sie die Auswertungen der untersuchten Parameter.

64

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Statistische Auswertung der Paramter

Die deskriptive Auswertung erfolgte in der Ermittlung der Lagewerte. Diese sind:

Min. = Minimalwert : kleinster Wert1st Qu. = 25 % Quantil : ein Viertel der Werte sind kleiner als dieser WertMedian = 50 % Quantil : eine Hälfte der Werte ist größer, die andere Hälfte kleiner als dieser WertMean = Mittelwert : der arythmetische Mittelwert3rd Qu. = 75% Quantil : ein Viertel der Werte sind größer als dieser WertMax. = Maximalwert: größter WertNA’s = Variable enthält fehlende Werte

Die Werte sind komplett im Anhang der Arbeit aufgelistet.Zur Ermittlung der Reliabilität wurde ein analytisches Verfahren eingesetzt, welches berechnet, inwieweit die Resultate zufällig sind oder nicht.

Der "Mann-Whitney U Test" ist ein Rangsummen - Prüfverfahren, das untersucht, ob die Werte der einzelnen Variablen gleich sind ( dann gilt H0) oder ob es signifikante Unterschiede gibt. Die Alternativ-Hypothese ist stets: Die Werte der beiden Teilgruppen sind verschieden.Berechnet wurde dies von dem Betreuer dieser Arbeit, Dr. Bertsch, mittels "Wilcoxon rank sum test with continuity correction" mit dem Statistikprogramm "R" ). Nähere Infos zum Programmpaket “R” siehe http://www.r-project.org/

Resultate der Analyse sind die sogenannten “P-values”. Der p-Wert (probability Value) gibt die Wahrscheinlichkeit wieder, inwieweit zwei Variablen unterschiedlich sind. Abzulesen daraus sind entsprechend dem Wert:

p-value < 0.20 : mögliche Tendenz eines Unterschiedesp-value < 0.05 : Der Unterschied ist signifikant (die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt 5%)p-value < 0.01 : Der Unterschied ist sehr signifikant (die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt 1%)p-value < 0.001 : Der Unterschied ist hoch signifikant (die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt 0,1%)

65

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Graphische Darstellungen und Erläuterungen zu den Auswertungen:

Abb.42

Diese graphische Abbildung zeigt die Auswertung der untersuchten Volksschüler, betreffend Alter, Größe, Armlänge und den Zeitpunkt des Schulterschiebens.

66

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Bei dieser Abbildung sieht man die Aufteilung der untersuchten Schüler in die verschiedenen Altersgruppen.

Hier sieht man, mit welchem Alter die Schüler mit dem Spielen auf ihrem Instrument begonnen haben.

67

Abb.43

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Variable <vp_sbs_ws> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 20,

p-value = 0.1796

Tendenz

Flötisten ohne Kinderinstrument haben mehr Beschwerden in der Wirbelsäule.

Abb.44

bei Stress mehr Wirbelsäule Beschwerden beim Spielen

vp_sbs_ws

p=0,03

signifikant

Man sieht hier deutlich, dass mehr WS Beschwerden bei mehr Stress auftreten !

Abb.45

69

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Nackenschmerzen beim Spielen sind größer bei asymmetrischen Instrumenten

Variable <vp_sbs_neck> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_neck, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_neck, instr_sym = 0] W = 70.5 p-value = 0.1563

Tendenz, aber nicht signifikant

Deutlich starker Zusammenhang mit Stress, eventuell auch altersabhängig.

Abb.46

Variable <alter> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: alter, vp_stress_ges <= 9 - vs - alter, vp_stress_ges > 9] W = 36.5 p-value = 0.1954

Tendenz, aber nicht signifikant

Spieler mit mehr Stress sind durchschnittlich älter, (also Spieler mit 18 haben mehr Stress als jüngere Spieler mit 16)

Abb.47

71

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[Daten: vp_dbs_neck, haltung_kontr = 0 - vs - vp_dbs_neck, haltung_kontr = 1 ] W = 58.5, p-value = 0.2256

Anzeichen, aber kein signifikanter Unterschied bezüglich Haltungskontrolle und Nackenbeschwerden beim Spielen. (siehe Grafik).

Abb.48

Variable <med_hws_trig_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hws_trig_re, instr_sym = 1)) and med_hws_trig_re, instr_sym = 0)) W = 26, ] p-value = 0.3552

Unterschied nicht signifikant

Abb.49

73

Page 74: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Summe der manualmedizinischen Befunde nach Instr.-Typ

0= kein Befund1 ,2, 3 entspr. Summe der Befunde

p-value = 0.05

signifikant mehr Befunde bei Querflötisten

Variable <manualmed. Befund> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler.

p-value = 0.07

sehr starke Tendenz, dass Spieler asymetrischer Instrumente (also

Querflötisten) deutlich mehr, bzw. fast alle einen Befund aufweisen !

Von 5 Flötisten zeigen 4 einen Befund (80 %)von 8 Nicht Flötisten nur 2 Spieler ( 25 %)

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Variable <med_hohlkreuz> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hohlkreuz, instr_sym = 1)) and med_hohlkreuz, instr_sym = 0)) W = 13.5, ] p-value = 0.3078

Laut med. Untersuchung, neigen Spieler mit symmetrischen Instrumenten deutlich mehr zum Hohlkreuz als Flötisten.

Abb.50

Variable <med_hm_ua_dis_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ua_dis_re, instr_sym = 1)) and med_hm_ua_dis_re, instr_sym = 0)) W = 12, ] p-value = 0.2683

Tendenz, aber kein signifikanter Unterschied

Abb.51

Page 76: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Variable <med_hm_ellbw_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ellbw_re, instr_sym = 1)) and med_hm_ellbw_re, instr_sym = 0)) W = 26.5, ] p-value = 0.3690

Variable <med_hm_ellbw_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ellbw_li, instr_sym = 1)) and med_hm_ellbw_li, instr_sym = 0)) W = 29.5, ] p-value = 0.1639

Tendenz ja

Abb.53

Abb.52

Page 77: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Variable <med_flachrueck> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_flachrueck, instr_sym = 1)) and med_flachrueck, instr_sym = 0)) W = 25.5, ] p-value = 0.3173

Tendenz, aber kein signifikanter Unterschied

Abb.54

Variable <med_bws_schob> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_schob, instr_sym = 1)) and med_bws_schob, instr_sym = 0)) W = 7.5, ] p-value = 0.03767#

Tendenz, aber kein signifikanter Unterschied ,

aber bei symmetr. größer !

LWS Beweglichkeit

Abb.55

Page 78: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Variable <med_bws_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_re, instr_sym = 1)) and med_bws_re, instr_sym = 0)) W = 12, ] p-value = 0.2024

Tendenz, aber kein signifikanter Unterschied, aber bei symmetr. größer !

Abb.56

Variable <prof_beck_dreh> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_beck_dreh, instr_sym == 1)) and (subset(prof_beck_dreh, instr_sym == 0)) W = 85, ] p-value = 0.008005

Hoch signifikant !!!!!!!!!!!!

Man sieht hier, dass bei den asymmetrischen Musikern, eine verstärkte Schulter-Becken Drehung auftritt.

Abb.57

Page 79: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Variable <prof_hohlkreuz> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_hohlkreuz, instr_sym == 1)) and (subset(prof_hohlkreuz, instr_sym == 0)) W = 27.5, ] p-value = 0.01004

Unterschied signifikant !!

Wie auch die med. Untersuchung zeigt, ist die Neigung zum Hohlkreuz bei Spielern symmetrischer Instrumente größer als bei Flötisten.

Abb.58

vp_dbs_schulter

p=0.11

Tendenz

größer bei Musikern symmetrischer Instrumente

Abb.59

Page 80: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

p=0.18

Tendenz

Flötisten haben eher Beschwerden im Kopf.

Abb.60

p= 0.1989

Tendenz

bei symmetrischen Instr. kommen häufiger Vorerkrankungen am Arm, Handgelenk vor.

Abb.61

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5.3 Zusammenfassung der Untersuchung

Die manualmedizinische Untersuchung zeigte eine auffallende Häufigkeit von positiven Befunden, wie in den Diagrammen in der genauen Auswertung ersichtlich ist.Im manualmedizinischen Befund wiesen 80% der Flötisten mit asymmetrischer Körperhaltung (gegenüber nur 25% der symmetrischen Bläser) segmentale Irritationen oder Blockierungen auf.

Betreffend der Flötisten lässt sich erkennen, dass eine verstärkte Schulter-Becken Drehung auftritt. (Abb.57)

Auch Nackenschmerzen beim Spielen treten bei asymmetrischen Musikern häufiger auf. (Abb.46)

Außerdem sieht man bei Flötisten, die auf keinem Kinderinstrument begonnen haben, mehr Beschwerden in der Wirbelsäule. (Abb.44)

Dafür zeigt sowohl die medizinische als auch die Untersuchung am Instrument, dass Spieler symmetrischer Instrumente eher zu einem Hohlkreuz neigen. (Abb.58 + Abb.50)

Die Beschwerden aller Probanden in der Wirbelsäule steigen mit dem Stressfaktor erheblich, wobei bei der Gruppe über 17 Jahre deutlich mehr Stress auftritt. (Abb.45 + Abb.47)

5.4 Fehlhaltungen der untersuchten Flötistinnen im Vergleich zu Klarinettisten und Oboisten45

Gemeinsam mit der Physiotherapeutin Ambichl wurden die Bilder, welche während des Spielens aufgenommen wurden, untersucht. Die gemeinsamen Folgerungerungen daraus, sind nebenstehend angeführt.

45 Interview und Gespräch mit Physiotherapeutin Beate Ambichl 15.11.2008

Bei dieser Flötistin sieht man, dass die linke Schulter nach vor fällt.Der Ellenbogen der rechten Hand ist zu weit unten, darum muss auch der Kopf zur Seite geneigt werden.

Abb.62

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Hier fällt eindeutig der Schulterhochstand auf der rechten Seite auf.

Abb.65

Der Oberkörper wird hier sehr stark gedreht, dadurch entsteht ein Knick in der Taille.

Abb.63

Bei dieser Flötistin sind die Knie zu stark durchgestreckt.Außerdem neigt der Oberkörper zu stark nach hinten.

Abb.64

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Auffällig bei dieser Klarinettistin ist die Hyperextension der Kniegelenke, dadurch erkennt man einen zu großen Winkel im Sprunggelenk.

Bei dieser Klarinettistin neigt der Oberkörper sehr stark nach hinten. Der Kopf wird zu stark nach vor geneigt.

Bei diesem Klarinettisten erkennt man, dass der Kopf zu sehr auf die rechte Seite geneigt wird. (Lateralflexion).

Abb.66

Abb.67

Abb.68

Page 85: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Abb.69

Bei diesem Oboisten sieht man, dass die Knie wieder sehr durchgestreckt sind und der Kopf wird sehr weit nach vor geschoben.

Abb.49

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6. Zusammenfassung

Zwei grundsätzliche Fragen standen am Anfang dieser Diplomarbeit:

1.: Sind Haltungsschwächen und eine damit verbundene Erkrankung im Bewegungsapparat vor allem im Bereich der Halswirbelsäule typisch für Flötisten?

2.: Ist es möglich, durch die richtige Wahl der Flöte bereits im Vorschul- bzw. Volksschulalter, eine prophylaktische Wirkung zu erzielen, bzw. ab wann ist welche Flöte zu empfehlen?

Neben der Untersuchung von Fehlhaltungen an den Schülern in der Krankenanstalt Rudolfstiftung, waren die Beschreibungen verschiedener Präventionsmöglichkeiten ein wichtiges Kapitel in dieser Arbeit. Die richtige Körperhaltung, sei es mit oder ohne Flöte, im Sitzen oder im Stehen, trägt schon einen wesentlichen Teil für die Prävention von Haltungsschäden bei. Außerdem gewinnen Körperübungen, wie zum Beispiel die Alexandertechnik oder Feldenkrais, bei Musikern immer mehr an Bedeutung.

Sehr aufwändig wurde im Rahmen meiner Arbeit eine Untersuchungen an Volksschulkindern durchgeführt, um festzustellen, welche Körperlänge ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Flötengröße ist. Es ist sehr wichtig, dass man Kindern ein ihrer Körpergröße angepasstes Instrument spielen lässt, da man damit spätere Haltungsprobleme vermeiden kann.

Da die Kinder heutzutage viel früher mit dem Querflötenunterricht als noch vor einer Generation beginnen und das Thema rund um Haltungsschwächen immer mehr an Bedeutung gewinnt, stieg die Nachfrage bei Instrumentenmacher kindgerechte Flöten herzustellen. Einige der heute am Markt befindlichen Instrumente wurden in die vorliegende Untersuchung einbezogen.

Pädagogen werden nun vor das Problem gestellt, dass sie zu entscheiden haben, welche Flöte für den Schüler passt. Die Verfasserin wollte bei ihrer Untersuchung herausfinden, welche Körpermaße für die Wahl der richtigen Flötengröße ausschlaggebend ist. Dafür hat sie bei den einzelnen Schülern verschiedene Körperlängen abgemessen.

Durch die Untersuchung fand ich nun heraus, dass man sich für die richtige Wahl nicht an einem einzigen Maß orientieren kann. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle. Doch ich suchte trotzdem nach einer Aussage, die Flötenlehrern eine Hilfe sein kann.

Man kann sagen, dass man Kindern mit einer Armlänge, die kleiner als 50 cm beträgt, ohne zu zweifeln eine Kleine Flöte zum Lernen geben soll. Wie zum Beispiel die in der Arbeit beschriebene Aluminiumflöte, Yamaha Fife, oder Picco-Flöte.

Schwieriger ist die Entscheidung zwischen Kleiner Flöte und Kinderflöte bei einer Armlänge zwischen 50 und 55 cm. Hier ist noch das Verhältnis zwischen Armlänge und Schulterbreite (in der Tabelle: Wirbelsäule Mitte-Schultereck) von Bedeutung. Liegt das Verhältnis unter 3,5 (Armlänge durch Wirbelsäule Mitte-Schultereck) ist eine Kleine Flöte zu empfehlen, darüber eine Kinderflöte. Ab einer Armlänge von über 65 cm ist das gebogene Kopfstück bei den Schülern möglich.

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Die Untersuchung in der Krankenanstalt Rudolfstiftung durch OA Dr. Bernhard Riebl und o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase an 15 bis 18 jährigen Schülern war ein weiterer Teil dieser Arbeit. Bei der Untersuchung im Krankenhaus stellte sich heraus, dass bei Flötisten eine verstärkte Schulter-Becken Drehung, sowie Nackenschmerzen beim Spielen verstärkt auftreten. Die medizinischen Befunde der untersuchten Flötisten zeigten bereits überdurchschnittliche Problembereiche.Vor allem Umstand, dass 80% der Flötisten mit asymmetrischer Körperhaltung (gegenüber nur 25% der symmetrischen Bläser) segmentale Irritationen oder Blockierungen aufwiesen, ist als wesentlicher Risikofaktor für spätere Beschwerden zu werten. In dieser Untersuchung wurden als Pilotversuch nur wenige Musiker erfasst, weitere diesbezügliche Untersuchungen sind angezeigt.

Symmetrische Musiker (Klarinettisten, Blockflötisten und Oboisten) hingegen neigen sowohl bei der medizinischen Untersuchung, als auch bei der Untersuchung am Instrument , verstärkt zu einem Hohlkreuz. Interessant ist auch zu sehen, dass bei allen Probanden Beschwerden in der Wirbelsäule ansteigen, wenn sie starken Stress haben.

Abschließend kann man zur Beantwortung der anfangs gestellten Fragen sagen, dass Haltungsschwächen und damit verbundene Erkrankungen im Bewegungsapparat eher typisch für Flötisten sind. Die Untersuchung hat auch gezeigt, dass die Verwendung von Kinderflöten solchen Schäden in einer gewissen Form vorbeugt.

Page 88: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

7. Verzeichnisse

7.1 Allgemeine Abkürzungen

Abb. = Abbildung

asymmetr. = asymmetrisch

BMI = Body Mass Index

BWS = Brustwirbelsäule

bzw = beziehungsweise

ca. = zirka

cm = Zentimeter

Dr. = Doktor

ebd. = ebenda

ev. = eventuell

HWS = Halswirbelsäule

IGP = Instrumental und Gesangspädagogik

Kg = Kilogramm

Kl. Flöte = Kleine Flöte

lat. = lateinisch

LWS = Lendenwirbelsäule

med. = medizinisch

Nr. = Nummer

OA = Oberarzt

o. Univ. Prof. = ordentlicher Universitätsprofessor

PMR = Physikalische Medizin und Rehabilitation

symmetr. = symmetrisch

Page 89: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

WS = Wirbelsäule

z.B. = zum Beispiel

z.T. = zum Teil

cor = Korrelation

schult = Schulter

age = Alter

size = Größe

wsm = Wirbelsäule Mitte

sk = Schulterknochen/Schulterkante

eb = Ellenbogen

hg = Handgelenk

mf = Mittelfinger

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7.2 Variablenbezeichnung

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Abkürzung

VPalter

alter_beggender

haltung_kontrinstr_kindinstr_sym

med.

med_ab_limed_ab_re

med_antefl_limed_antefl_re

med_aro_limed_aro_remed_becken

BWS/LWS

med_bws_buckel_limed_bws_buckel_re

med_bws_fbamed_bws_limed_bws_ottmed_bws_re

med_bws_schobmed_bws_tri_limed_bws_tri_remed_flachrueck

hm=Hypermob

med_hm_ellbw_limed_hm_ellbw_remed_hm_ua_dis_limed_hm-ua_dis_re

med_hohlkreuz

HWS

med_hws_rot_limed_hws_rot_remed_hws_sb_limed_hws_sb_re

Bezeichnung

VersuchspersonAlter

BeginnalterGeschlecht

Eigenkontrolle der HaltungKinderinstrument

symmetrisches Instrument

medizinische Untersuchung Dr. med. Riebl:

Schulter Abduktion linksSchulter Abduktion rechtsSchulter Anteflexion linksSchulter Anteflexion rechts

Schulter ARO linksSchulter ARO rechtsBeckenschiefstand

Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule

Rippenbuckel linksRippenbuckel rechts

Finger-Boden-AbstandRotation im Sitzen links

Ott´sches ZeichenRotation im Sitzen rechts

SchoberTriggerpunkte linksTriggerpunkte rechts

Flachrücken

Hypermobilität

Ellenbogenwinkel linksEllenbogenwinkel rechts

Daumen-Unterarm Distanz linksDaumen-Unterarm Distanz rechts

Hohlkreuz

Halswirbelsäule

Rotation linksRotation rechts

Sidebending=Seitneigung linksSidebending=Seitneigung rechts

Page 92: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

med_hws_trig_limed_hws_trig_re

med_jobe_limed_jobe_remed_psoas

med_schultschiefmed_sterno_belast

Prof

prof_beck_drehprof_hohlkreuz

prof_nack_schiefprof_nack_vor

spiel_beschwerdunt_ss_docunt_ss_eigvp_bmi

dbs

vp_dbs_armvp_dbs_ell

vp_dbs_fingervp_dbs_handvp_dbs_kopfvp_dbs_neckvp_dbs_schult

vp_dbs_wsvp_gewichtvp_groesse

vp_rl

sbs

vp_sbs_armvp_sbs_ell

vp_sbs_fingervp_sbs_handvp_sbs_kopfvp_sbs_neckvp_sbs_schult

vp_sbs_wsvp_sport

vp_stress_gesvp_stress_pvp_stress-s

Triggerpunkte linksTriggerpunkte rechtsSchultertestung linksSchultertestung rechts

PsoasverkürzungSchulterschiefstand

Sternosymphysale Belastungshaltung

Beurteilung Professor Gisler

BeckendrehungHohlkreuz

NackenschiefstandNackenvorneigung

Beschwerden beim SpielenUntersuchung Schwingstab Einschätzung Dr.RieblUntersuchung Schwingstab eigene Einschätzung

Body Mass Index

derzeitige Beschwerden

Handgelenk/UnterarmEllenbogen

Handgelenk/FingerHandgelenk

KopfNackenSchulter

WirbelsäuleGewichtGröße

Händigkeit

Spielbeschwerden

Handgelenk/UnterarmEllenbogen

Handgelenk/FingerHandgelenk

KopfNackenSchulter

WirbelsäuleSport

Stress gesamtStress privatStress Schule

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vbs

vp_vbs_ellvp_vbs_fingervp_vbs_handvp_vbs_kopfvp_vbs_neckvp_vbs_schult

vp_vbs_wsvp_vbs_armws_uebungzeit_proben

zeit_ueb_asymzeit_ueb_geszeit_ueb_sym

Vorerkrankungen

EllenbogenHandgelenk/Finger

HandgelenkKopf

NackenSchulter

WirbelsäuleArm

Übungen für die WirbelsäuleZeit für Proben

Übezeit für asymmetrisches InstrumentÜbezeit gesamt

Übezeit für symmetrisches Instrument

7.3 Fremdworte und Fachbegriffe

Anatomie: Lehre vom Aufbau des menschlichen KörpersAtlas („Träger“): 1. HalswirbelAxis: 2. HalswirbelDens axis: der „Zahn“ des 2. HalswirbelsOs ilium: das Darmbein Os pubis: das Schambein Os ischii: das SitzbeinClavicula: Schlüsselbein Scapula: Schulterblatt Spina scapulae: Schulterblattgräte Acromion: Schultereck Processus coracoideus: RabenschnabelfortsatzRotation des Armes: Drehung des Armes Anteversion: Nach vorne führen Retroversion: Nach hinten führen Abduktion: zur Seite anheben Adduktion: zur Körpermitte führen Muskeltonus: MuskelspannungKontraktion: Zusammenziehen von MuskelnSkoliose: seitliche WirbelsäulenverkrümmungSpondylose: Abnützung der WirbelBandscheibendegeneration: Abnützung der BandscheibenBandscheibenprolaps: BandscheibenvorfallAkromion: SchultereckGanglien: ÜberbeineHypermobilität: ÜberbeweglichkeitDigitus saltans: Schnellender Finger Prävention: Vorbeugungphysiologisch: normal funktionierend

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Physiotherapie: Behandlung von Schmerzen und Deformitäten (Fehlbildungen)Kyphose: Wirbelsäulenkrümmung nach hintenLateraltranslation: Seitverschiebung Dorsaltranslation: RückwärtsverschiebungVentraltranslation: VorwärtsschiebungLordose: Wirbelsäulenkrümmung nach vorneHyperlordose: vermehrte Krümmung der Wirbelsäule nach vorneErgonomie: Wissenschaft von der Belastungsmöglichkeit und den Arbeitsbedingungen des MenschenRehabilitation: Wiederherstellung chronisch: anhaltendMentales Üben: Üben durch VorstellungAutosuggestion: Vorstellungen in sich erweckenLuxation:VerrenkungOtt`sches Zeichen: Maß für die Flexibilität der BrustwirbelsäuleSchober`sches Zeichen: Maß für die Flexibilität der Lendenwirbelsäule (10 cm markiert an der Lendenwirbelsäule im aufrechten Stand werden zu mindestens 15 cm in der Vorbeuge)Protraktionshaltung der Halswirbelsäule: Der Kopf wird vor der Schwerelinie des Körpers gehalten (=erhöhter statischer Kraftaufwand), Messung durch Abstand des äußeren Gehörganges zur Schwerelinie. Ist keine funktionell objektive Aussage über typische Haltung, da man sich bei der Messung beobachtet fühlt, daher in der Regel aufrechter hinstellt, hingegen ein Maß für die Fähigkeit, diese Haltung einzunehmen.Daher z.T. deutliche Diskrepanz der Messwerte zu Photo / funktionelle Beurteilung Prof. GislerSternosymphysale Belastungshaltung: Annäherung des Sternums an die SymphyseTriggerpunkte: Punkte erhöhter Spannung und Druckschmerzhaftigkeit

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8. Ausgleichsübungen

Streckung und Dehnung der Brustmuskulatur (M. Pectoralis major + minor)

Aufgrund zu starker Kyphose der BWS (Brustwirbelsäule) und vorgeneigter Schultern verkürzen die Brustmuskeln.

Übung 1

- das Brustbein zieht nach unten- die Hände bleiben am Ball- Arme kommen in Streckung

Übung 2

- der Körper wird zurückgelegt- die Arme werden hochgeführt

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Kräftigung der Nackenmuskeln

Übung 4

Gebeugte Arme langsam nach hinten führen und dabei Bauch anspannen

Übung 5

-Das Theraband wird hochgezogen. -Dabei ziehen die Ellenbögen Richtung Decke.-Der Kopf sitzt gerade (in der Verlängerung der Wirbelsäule) auf der Wirbelsäule und auch der Rücken ist gerade und nicht durchgestreckt.

Übung 3

Kräftigung der seitlichen Nackenmuskeln

- die Handfläche wird mit leichtem Druck gegen den seitlichen Kopf gedrückt- die Spannung mind.5-10 sek. halten

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Wirbelsäulenaufrichtung im Sitz

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a

b

Rumpfstabilität – Ganzkörperspannungsübung

Übung 6

a, zuerst ohne Ball-Die Hände greifen an die Oberschenkel und helfen dadurch bei der Aufrichtung mit.-Das Becken wird aufgerichtet und das Brustbein nach vorne oben gezogen.-Der Kopf wird gestreckt.

b,

nun mit Ball

-Die Arme werden hochgeführt und die Wirbelsäule stabilisiert

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Mobilisation der Wirbelsäule: Beugung und Streckung

Übung 7

-Die Unterarme stützen am Ball auf-der Bauch ist angespannt-Schulterblätter fixierenDer Ball verstärkt diese Stabilisation

Übung 8

Liegestütz am Ball

-Arme beugen und Rumpf stabil halten

Übung 9 (um die Beweglichkeit zu fördern)

Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) im Wechsel.

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Haltemuskulatur Rücken

Übung 10

Dehnung der Brustmuskulatur und Streckung der Brustwirbelsäule, als Ausgleich für langes "kyphosiertes" Sitzen.

Übung 11

- Oberkörpervorlage- gerader Rücken- die Arme werden mit dem Ball hochgeführt- Bauch anspannen!

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Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskulatur

Übung 12

Aufrechter Sitz auf der Matte. Verschiedene Variationen:

- Arme beugen und strecken- Arme ausstrecken und der Oberkörper rotiert.

Übung 13

- Das Theraband spannen und mit stabilem Rumpf nach oben ziehen

Achtung: keine Ausweichbewegungen

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a

b

Übung 14

Vierfüßler:a,

Die Hände und Knie drücken gegen den Boden → Anspannung der ventralen Muskelkette

(Bauchmuskeln)

b,

- Den Arm und das diagonale Bein bis zur Mitte hochführen - Der Kopf ist die V erlängerung der WS- Bauch anspannen

Page 103: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Kräftigung der Arm- und Schultermuskulatur

a b c

Übung 16

- aufrechter Stand, und Bauch anspannen:a, Das Theraband wird diagonal nach rechts ausgezogen

b, Das Theraband wird horizontal auseinandergezogen

c, Das Theraband wird diagonal nach links ausgezogen

→ entweder in Kombination, oder jede Übung alleine

Übung 15

Partnerübung:

Gegenüber hinstellen:- das Theraband wird auseinandergezogen

→ Schulterblattmuskeln werden angespannt

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Dehnungsübungen

Ischiocrurale Muskeln (Hintere Oberschenkeln) Brustmuskulatur

a

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c

c,

Verspannungen durch Fehlhaltungen

→ Bein gebeugt überkreuzen→ Knie nach unten drücken→ Hüfte kommt in Auswärtsdrehung→ eventuell Oberkörper nach vor neigen

Piriformis-Muskel (tiefer Gesäßmuskel)

Übung 17a,durch viel und zu langes Sitzen, kann es zu Verkürzungen kommen

→Um zu dehnen: Kniestreckung + Hüftbeugung

b,Dehnung an der Wand:

Hand an der Wand anlehnen und Gewicht nach vorne verlagern

b

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Hüftbeugemuskulatur

d,

Verkürzung durch Sitzen

→ Schrittstellung→ Hüfte in Streckung bringen→ Becken nach hinten kippen

e,

im Stand oder im Sitzen:

→ Kopf zur Seite neigen (+ Rotation zur selben Seite) und mit der Hand leichten Zug ausüben.→der Gegenarm zieht zum Boden→ sanft in die Dehnung ziehen

Nackenmuskulatur

d

e

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Lockerungsübungen

Armpendel vor-zurück um Schultergürtel aufzulockern

oder

Schulterkreisen

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9. Literaturverzeichnis

Klöppel, Renate: Das Gesundheitsbuch für Musiker Kassel 1999 2.Auflage 2003 Klein-Vogelbach, Susanne; Lahme, Albrecht; Spirgi-Gantert, Irene: Musikinstrument und Körperhaltung Berlin Heidelberg New York 1999

Fetzer, Sabine: Gesundheitliche Beschwerden bei Querflötisten Wien, Oktober 1996

Bäker, Dr.med.Bernard A.: Schmerzen und wie man sie behebt. Therapie für jedermann. München 1986

Wagner, Christoph: Medizinische Probleme bei Instrumentalisten, Laaber 1995

Lahme, Albrecht; Klein-Vogelbach, Susanne; Spirgi-Gantert, Irene: Berufsbedingte Erkrankungen bei Musikern Berlin Heidelberg New York 2000

Schwarzenbach, Regula; Fiorenza, Letizia: Höhenflüge mit Bodenhaftung- Die Methode Atem-Tonus-Ton für Flötistinnen und Flötisten Frankfurt am Main 2004 2. Auflage 2007

Richter, Werner: Bewusste Flötentechnik Frankfurt 1986

Blum, Jochen: Medizinische Probleme bei Musikern, Stuttgart 1995

Gerl, Wilhelm und Burkhard, Peter: Entspannungstraining, Autogenes Training- Meditation-Muskelentspannung München 1991

Vitek, Prim.Dr.Michael: Wenn die Bandscheiben Probleme machen Leoben 2004

Reinisch, Katrin: Zur richtigen Zeit die richtige (Quer)-Flöte Bakkalaureatsarbeit Juli 2007

Wurz, Hanns: Gesundheitliche Gefahren des Querflötenspiels,in: Medizinische Probleme bei Instrumentalisten. Ursachen und Prävention, Laaber 1995 S.87-102

Schnack, Gerd: Gesund und entspannt musizieren Stuttgart-Jena-New York 1994

Internet Quellen ( Stand Dez. 2008)

www.progrssivemuskelentspannung.com Dipl.Ing. (FH) Thomas Rettenmaier 2007

www.dasorchester.de Lucinde Haeselbarth: Berufskrankheit bei Musikern Ursachen und Prävention aus Sicht der Praxis Das Orchester 9/2001

www.thumpy.nl 1998

www.medizininfo.de/ruecken/anatomie/wirbelsaeule.shtml Jürgen Wehner

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www.medizininfo.de/becken/anatomie/becken.shtml Jürgen Wehner

www.medizininfo.de/orthopaedie/anatomie/schulterguertel.shtml „Das Schulterblatt“Jürgen Wehner

www.medizininfo.de/orthopaedie/anatomie/schulterguertel.shtml „Anatomie des Schultergürtels“ Jürgen Wehner

www.paranoid.at/diesunddas/referate/fachbe.htm Die Krankmachende Beziehung des Orchestermusikers zu seinem Instrument Barbara Eisner 1998/99

Interviews und Gespräche

Interview und Gespräch mit Werner Tomasi in der Wiener Flötenwerkstatt am 5. 11.2008

Interview und Gespräch mit Physiotherapeutin Beate Ambichl am 15.11.2008

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10. Anhang

Überblick der ausgewerteten Variablen

Deskriptive Statistik

Lagemaße:

Min. = Minimalwert : kleinster Wert1st Qu. = 25 % Quantil : ein Viertel der Werte sind kleiner als dieser WertMedian = 50 % Quantil : eine Hälfte der Werte ist größer, die andere Hälfte kleiner als dieser WertMean = Mittelwert : der arythmetische Mittelwert3rd Qu. = 75% Quantil : ein Viertel der Werte sind größer als dieser WertMax. = Maximalwert: größter WertNA’s = Variable enthält fehlende Werte

>> alter Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 15 16 17 17 18 19

>> alter_beg Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 6.00 8.00 9.00 9.95 12.00 15.00

>> gender Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.29 1.00 1.00

>> haltung_kontr Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.29 1.00 1.00

>> instr_kind Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.24 0.00 1.00

>> instr_sym Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 1.00 0.52 1.00 1.00

>> med_ab_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.08 0.00 1.00 8.00

>> med_ab_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.23 0.00 3.00 8.00

111

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>> med_antefl_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_antefl_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_aro_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.23 0.00 3.00 8.00

>> med_aro_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.08 0.00 1.00 8.00

>> med_becken Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's -1.50 -1.00 0.00 -0.15 0.50 1.00 8.00

>> med_bws_buckel_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.23 0.00 1.00 8.00

>> med_bws_buckel_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.08 0.00 1.00 8.00

>> med_bws_fba Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's -7.00 0.00 7.00 6.85 13.00 18.00 8.00

>> med_bws_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.62 2.00 2.00 8.00

>> med_bws_ott Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_bws_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.69 2.00 2.00 8.00

>> med_bws_schob Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.38 1.00 1.00 8.00

>> med_bws_tri_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.54 1.00 2.00 8.00

113

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>> med_bws_tri_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 1.08 2.00 3.00 8.00

>> med_flachrueck Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.23 0.00 1.00 8.00

>> med_hm_ellbw_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 170.0 180.0 180.0 180.4 185.0 190.0 8.0

>> med_hm_ellbw_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 160 175 180 180 185 190 8

>> med_hm_ua_dis_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 3.00 4.00 4.27 5.50 8.00 8.00

>> med_hm_ua_dis_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 4.50 5.00 4.96 6.50 7.00 8.00

>> med_hohlkreuz Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.46 1.00 2.00 8.00

>> med_hws_rot_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_hws_rot_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.23 0.00 2.00 8.00

>> med_hws_sb_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_hws_sb_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.31 0.00 2.00 8.00

>> med_hws_trig_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.46 1.00 3.00 8.00

>> med_hws_trig_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.62 1.00 3.00 8.00

115

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>> med_jobe_li Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.08 0.00 1.00 8.00

>> med_jobe_re Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.08 0.00 1.00 8.00

>> med_psoas Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0 0 0 0 0 0 8

>> med_schultschief Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's -2.00 0.00 1.00 0.46 1.00 2.00 8.00

>> med_stereo_belast Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 0.00 0.00 0.00 0.46 1.00 1.00 8.00

>> prof_beck_dreh Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.29 1.00 1.00

>> prof_hohlkreuz Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.24 0.00 1.00

>> prof_nack_schief Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.19 0.00 1.00

>> prof_nack_vor Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 1.00 0.52 1.00 1.00

>> spiel_beschwerd Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 1.00 0.52 1.00 1.00

>> unt_ss_doc Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. NA's 1.00 1.00 2.00 2.63 3.50 7.00 2.00

>> unt_ss_eig Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 1.00 1.00 1.00 1.67 1.00 5.00

>> round(vp_bmiFehler: syntax error

117

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>> vp_dbs_arm Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.14 0.00 3.00

>> vp_dbs_ell Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0 0 0 0 0 0

>> vp_dbs_finger Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.14 0.00 3.00

>> vp_dbs_hand Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.52 0.00 3.00

>> vp_dbs_kopf Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.48 0.00 3.00

>> vp_dbs_neck Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.71 2.00 3.00

>> vp_dbs_schult Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.52 0.00 3.00

>> vp_dbs_ws Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.62 2.00 3.00

>> vp_gewicht Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 46.00 55.00 60.00 61.24 65.00 80.00

>> vp_groesse Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 155.0 163.0 170.0 169.9 174.0 188.0

>> vp_rl Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.0 0.0 0.0 0.1 0.0 1.0

>> vp_sbs_arm Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.14 0.00 3.00

>> vp_sbs_ell Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.05 0.00 1.00

119

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>> vp_sbs_finger Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.48 0.00 3.00

>> vp_sbs_hand Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.52 0.00 3.00

>> vp_sbs_kopf Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.14 0.00 3.00

>> vp_sbs_neck Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.57 0.00 3.00

>> vp_sbs_schult Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.29 0.00 2.00

>> vp_sbs_ws Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.43 0.00 3.00

>> vp_sport Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 1.00 1.00 1.19 2.00 3.00

>> vp_stress_ges Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 2.00 2.00 9.00 8.29 11.00 15.00

>> vp_stress_p Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 1.00 1.00 1.00 2.52 3.00 8.00

>> vp_stress_s Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 1.00 1.00 6.00 5.76 9.00 10.00

>> vp_vbs_ell Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0 0 0 0 0 0

>> vp_vbs_finger Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.48 0.00 3.00

>> vp_vbs_hand Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.24 0.00 2.00

121

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>> vp_vbs_kopf Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.67 1.00 3.00

>> vp_vbs_neck Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.62 1.00 3.00

>> vp_vbs_schult Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.33 0.00 3.00

>> vp_vbs_ws Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.76 1.00 3.00

>> vp_vps_arm Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.38 0.00 3.00

>> ws_uebung Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 0.00 0.24 0.00 1.00

>> zeit_proben Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 1.00 2.00 2.52 3.00 10.00

>> zeit_ueb_asym Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.00 4.60 6.17 10.50 20.00

>> zeit_ueb_ges Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 3.5 7.0 11.5 12.1 17.5 20.0

>> zeit_ueb_sym Min. 1st Qu. Median Mean 3rd Qu. Max. 0.00 0.50 3.50 5.93 7.00 20.00

Analytische Statistik

Vergleich von 10 Spielern mit symmetrischen oder 11 Spielern mit asymmetrischen Instrumenten

Variable <alter> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: alter, instr_sym = 1 - vs - alter, instr_sym = 0] W = 42.5p-value = 0.3881

123

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Variable <gender> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: gender, instr_sym = 1 - vs - gender, instr_sym = 0] W = 43p-value = 0.3012

Variable <zeit_ueb_ges> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: zeit_ueb_ges, instr_sym = 1 - vs - zeit_ueb_ges, instr_sym = 0] W = 58p-value = 0.8599

Variable <spiel_beschwerd> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: spiel_beschwerd, instr_sym = 1 - vs - spiel_beschwerd, instr_sym = 0] W = 68p-value = 0.3094

Variable <ws_uebung> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: ws_uebung, instr_sym = 1 - vs - ws_uebung, instr_sym = 0] W = 48.5p-value = 0.5673

Variable <haltung_kontr> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: haltung_kontr, instr_sym = 1 - vs - haltung_kontr, instr_sym = 0] W = 64p-value = 0.4448

Variable <vp_groesse> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_groesse, instr_sym = 1 - vs - vp_groesse, instr_sym = 0] W = 63p-value = 0.5957

Variable <vp_gewicht> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_gewicht, instr_sym = 1 - vs - vp_gewicht, instr_sym = 0] W = 62.5p-value = 0.6208

Variable <vp_bmi> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_bmi, instr_sym = 1 - vs - vp_bmi, instr_sym = 0] W = 62p-value = 0.6466

Variable <unt_ss_eig> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: unt_ss_eig, instr_sym = 1 - vs - unt_ss_eig, instr_sym = 0] W = 51.5p-value = 0.7773

Variable <unt_ss_doc> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: unt_ss_doc, instr_sym = 1 - vs - unt_ss_doc, instr_sym = 0] W = 39p-value = 0.6441

Variable <vp_sport> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sport, instr_sym = 1 - vs - vp_sport, instr_sym = 0] W = 56p-value = 0.97

Variable <vp_vbs_kopf> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_kopf, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_kopf, instr_sym = 0] W = 62p-value = 0.6085

Variable <vp_vbs_neck> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_neck, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_neck, instr_sym = 0] W = 60p-value = 0.7044

125

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Variable <vp_vbs_schult> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_schult, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_schult, instr_sym = 0] W = 48.5p-value = 0.4874

Variable <vp_vps_arm> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vps_arm, instr_sym = 1 - vs - vp_vps_arm, instr_sym = 0] W = 42p-value = 0.1989

Variable <vp_vbs_hand> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_hand, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_hand, instr_sym = 0] W = 59p-value = 0.6854

Variable <vp_vbs_finger> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_finger, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_finger, instr_sym = 0] W = 57p-value = 0.8873

Variable <vp_vbs_ws> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_vbs_ws, instr_sym = 1 - vs - vp_vbs_ws, instr_sym = 0] W = 50.5p-value = 0.7576

Variable <vp_dbs_kopf> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_kopf, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_kopf, instr_sym = 0] W = 69.5p-value = 0.1861

Variable <vp_dbs_neck> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_neck, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_neck, instr_sym = 0] W = 62.5p-value = 0.555

Variable <vp_dbs_schult> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_schult, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_schult, instr_sym = 0] W = 37.5p-value = 0.1071

Variable <vp_dbs_arm> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_arm, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_arm, instr_sym = 0] W = 49.5p-value = 0.3404

Variable <vp_dbs_hand> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_hand, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_hand, instr_sym = 0] W = 47.5p-value = 0.507

Variable <vp_dbs_hand> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_hand, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_hand, instr_sym = 0] W = 47.5p-value = 0.507

Variable <vp_dbs_ws> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_dbs_ws, instr_sym = 1 - vs - vp_dbs_ws, instr_sym = 0] W = 42p-value = 0.2649

Variable <vp_sbs_kopf> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_kopf, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_kopf, instr_sym = 0] W = 60p-value = 0.3908

127

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Variable <vp_sbs_neck> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_neck, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_neck, instr_sym = 0] W = 70.5p-value = 0.1563

Variable <vp_sbs_schult> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_schult, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_schult, instr_sym = 0] W = 59.5p-value = 0.6425

Variable <vp_sbs_arm> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_arm, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_arm, instr_sym = 0] W = 49.5p-value = 0.3404

Variable <vp_sbs_hand> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_hand, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_hand, instr_sym = 0] W = 47.5p-value = 0.507

Variable <vp_sbs_finger> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_finger, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_finger, instr_sym = 0] W = 57p-value = 0.8873

Variable <vp_sbs_ws> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: vp_sbs_ws, instr_sym = 1 - vs - vp_sbs_ws, instr_sym = 0] W = 63p-value = 0.4399

---- Vergleich von 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress ---

Variable <alter> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: alter, vp_stress_ges <= 9 - vs - alter, vp_stress_ges > 9] W = 36.5p-value = 0.1954

Variable <vp_sbs_kopf> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_kopf, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_kopf, vp_stress_ges > 9] W = 49.5p-value = 0.3404

Variable <vp_sbs_neck> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_neck, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_neck, vp_stress_ges > 9] W = 37p-value = 0.09816

Variable <vp_sbs_schult> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_schult, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_schult, vp_stress_ges > 9] W = 38.5p-value = 0.06334

Variable <vp_sbs_arm> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_arm, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_arm, vp_stress_ges > 9] W = 49.5p-value = 0.3404

Variable <vp_sbs_hand> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_hand, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_hand, vp_stress_ges > 9] W = 57.5p-value = 0.8496

129

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Page 131: Ursache, Analyse und Prävention von Erkrankungen im ...

Variable <vp_sbs_finger> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_finger, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_finger, vp_stress_ges > 9] W = 57p-value = 0.8873

Variable <vp_sbs_ws> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: vp_sbs_ws, vp_stress_ges <= 9 - vs - vp_sbs_ws, vp_stress_ges > 9] W = 33

p-value = 0.02682

Variable <unt_ss_doc> 11 Spieler mit weniger Stress vs. 10 Spieler mit mehr Stress. [Daten: unt_ss_doc, vp_stress_ges <= 9 - vs - unt_ss_doc, vp_stress_ges > 9] W = 52p-value = 0.585

Mann-Whitney U Test auf gleichheit der Angaben von Spielern symmetrischer Instrumente mit (instr_kind=1) und ohne (instr_kind=1) : Beginn mit KinderstrumentenInstrumenten ------------ Variable <spiel_beschwerd> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: spiel_beschwerd, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - spiel_beschwerd, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 11.5, p-value = 0.6514

Variable <ws_uebung> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: ws_uebung, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - ws_uebung, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 12.5, p-value = 0.7782

Variable <vp_vbs_kopf> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 20, p-value = 0.2544

Variable <vp_vbs_neck> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 16.5, p-value = 0.6606

Variable <vp_vbs_schult> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 10.5, p-value = 0.2568

Variable <vp_vps_arm> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vps_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vps_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 10.5, p-value = 0.2568

Variable <vp_vbs_hand> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 13, p-value = 0.8885

Variable <vp_vbs_finger> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_finger, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_finger, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 15.5, p-value = 0.8094

Variable <vp_vbs_ws> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_vbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_vbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 19.5,

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p-value = 0.2962

Variable <vp_dbs_kopf> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 18, p-value = 0.4422

Variable <vp_dbs_neck> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 17.5, p-value = 0.5088

Variable <vp_dbs_schult> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 16, p-value = 0.5708

Variable <vp_dbs_arm> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 14, p-value = NA

Variable <vp_dbs_hand> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 12.5, p-value = 0.7782

Variable <vp_dbs_hand> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 12.5, p-value = 0.7782

Variable <vp_dbs_ws> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_dbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_dbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 18, p-value = 0.3241

Variable <vp_sbs_kopf> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_kopf, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 16, p-value = 0.5708

Variable <vp_sbs_neck> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_neck, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 17.5, p-value = 0.5088

Variable <vp_sbs_schult> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_schult, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 18, p-value = 0.3241

Variable <vp_sbs_arm> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_arm, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 14, p-value = NA

Variable <vp_sbs_hand> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_hand, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 12.5, p-value = 0.7782

Variable <vp_sbs_finger> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_finger, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_finger, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 15.5,

133

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p-value = 0.8094

Variable <vp_sbs_ws> 7 ohne KI 4 mit KI. [Daten: vp_sbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 0 - vs - vp_sbs_ws, instr_sym = 1 & instr_kind = 1 ] W = 20, p-value = 0.1796

-> Auswertung von 11 Spieler asymmetrischer Instrumente, begannen 7 ohne und 4 mit Kinderinstrument. Die Unterschiede beim Wilkox Rangsummentest sind nicht signifikant, was an der kleinen Datensatzanzahl liegen kann.

---------

[Daten: spiel_beschwerd, vp_sport = 0 - vs - spiel_beschwerd, vp_sport > 0 ] W = 44, p-value = 0.7386Korrelation = ] -0.1091040-> Kein Unterschied bei Spielbeschwerden nach sportlicher Aktivität

[Daten: spiel_beschwerd, vp_stress_ges <= 9 - vs - spiel_beschwerd, vp_stress_ges > 9 ] W = 57.5, p-value = 0.8708Korrelation = 0.03815506-> Kein signifikanter Unterschied bei Spielbeschwerden nach Stressintensität

[Daten: spiel_beschwerd, haltung_kontr = 0 - vs - spiel_beschwerd, haltung_kontr = 1 ] W = 57, p-value = 0.3012-> Kein Unterschied bei bezüglich haltungskontrolle und gesamtbeschwerden

[Daten: vp_dbs_neck, haltung_kontr = 0 - vs - vp_dbs_neck, haltung_kontr = 1 ] W = 58.5, p-value = 0.2256-> Kein signifikanter Unterschied bei bezüglich haltungskontrolle und derzeitigen Nackenbeschwerden, aber Tendenz (siehe Grafik)

[Daten: vp_dbs_neck, haltung_kontr = 0 - vs - vp_dbs_neck, haltung_kontr = 1 ] W = 58.5, p-value = 0.2256-> Kein signifikanterUnterschied bei bezüglich haltungskontrolle und Nackenbeschwerden beim Spielen, aber Tendenz (siehe Grafik)____________

rof. Gisler Beurteilungen

Variable <prof_hohlkreuz> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_hohlkreuz, instr_sym == 1)) and (subset(prof_hohlkreuz, instr_sym == 0)) W = 27.5, ] p-value = 0.01004

Variable <prof_nack_schief> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_nack_schief, instr_sym == 1)) and (subset(prof_nack_schief, instr_sym == 0)) W = 64.5, ] p-value = 0.352

Variable <prof_nack_vor> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_nack_vor, instr_sym == 1)) and (subset(prof_nack_vor, instr_sym == 0)) W = 57.5, ]

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p-value = 0.8708

Variable <prof_beck_dreh> 11 asym. vs. 10 sym. Spieler. [Daten: (subset(prof_beck_dreh, instr_sym == 1)) and (subset(prof_beck_dreh, instr_sym == 0)) W = 85, ] p-value = 0.008005

#### Dr. Riebls Variablen mit weniger Datensätzen !!!!!!!!

Variable <med_becken> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: (subset(UM2$med_becken, UM2$instr_sym == 1)) and (subset(UM2$med_becken, UM2$instr_sym == 0)) W = 14.5, ] p-value = 0.4489

Variable <med_bws_fba> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_fba, instr_sym = 1)) and med_bws_fba, instr_sym = 0)) W = 23.5, ] p-value = 0.6597

Variable <med_bws_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_li, instr_sym = 1)) and med_bws_li, instr_sym = 0)) W = 16.5, ] p-value = 0.5839

Variable <med_bws_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_re, instr_sym = 1)) and med_bws_re, instr_sym = 0)) W = 12, ] p-value = 0.2024

Variable <med_bws_schob> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_schob, instr_sym = 1)) and med_bws_schob, instr_sym = 0)) W = 7.5, ] p-value = 0.03767

Variable <med_bws_tri_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_tri_li, instr_sym = 1)) and med_bws_tri_li, instr_sym = 0)) W = 26.5, ] p-value = 0.3123

Variable <med_bws_tri_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_bws_tri_re, instr_sym = 1)) and med_bws_tri_re, instr_sym = 0)) W = 24, ] p-value = 0.5744

Variable <med_flachrueck> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_flachrueck, instr_sym = 1)) and med_flachrueck, instr_sym = 0)) W = 25.5, ] p-value = 0.3173

Variable <med_hm_ellbw_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ellbw_li, instr_sym = 1)) and med_hm_ellbw_li, instr_sym = 0)) W = 29.5, ] p-value = 0.1639

Variable <med_hm_ellbw_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ellbw_re, instr_sym = 1)) and med_hm_ellbw_re, instr_sym = 0)) W = 26.5, ] p-value = 0.3690

Variable <med_hm_ua_dis_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ua_dis_li, instr_sym = 1)) and med_hm_ua_dis_li, instr_sym = 0)) W = 13.5, ]

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p-value = 0.3758

Variable <med_hm_ua_dis_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hm_ua_dis_re, instr_sym = 1)) and med_hm_ua_dis_re, instr_sym = 0)) W = 12, ] p-value = 0.2683

Variable <med_hohlkreuz> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hohlkreuz, instr_sym = 1)) and med_hohlkreuz, instr_sym = 0)) W = 13.5, ] p-value = 0.3078

Variable <med_hws_sb_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hws_sb_li, instr_sym = 1)) and med_hws_sb_li, instr_sym = 0)) W = 20, ] p-value = NA

Variable <med_hws_sb_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hws_sb_re, instr_sym = 1)) and med_hws_sb_re, instr_sym = 0)) W = 18.5, ] p-value = 0.8427

Variable <med_hws_trig_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hws_trig_li, instr_sym = 1)) and med_hws_trig_li, instr_sym = 0)) W = 18, ] p-value = 0.7868

Variable <med_hws_trig_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_hws_trig_re, instr_sym = 1)) and med_hws_trig_re, instr_sym = 0)) W = 26, ] p-value = 0.3552

Variable <med_jobe_li> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_jobe_li, instr_sym = 1)) and med_jobe_li, instr_sym = 0)) W = 17.5, ] p-value = 0.5271

Variable <med_jobe_re> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_jobe_re, instr_sym = 1)) and med_jobe_re, instr_sym = 0)) W = 17.5, ] p-value = 0.5271

Variable <med_psoas> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_psoas, instr_sym = 1)) and med_psoas, instr_sym = 0)) W = 20, ] p-value = NA

Variable <med_schultschief> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_schultschief, instr_sym = 1)) and med_schultschief, instr_sym = 0)) W = 24.5, ] p-value = 0.5498

Variable <med_stereo_belast> 5 asym. vs. 8 sym. Spieler. [Daten: med_stereo_belast, instr_sym = 1)) and med_stereo_belast, instr_sym = 0)) W = 11.5, ] p-value = 0.1763

Tabelle Holzstab: Korrelationen zwischen Distanz Schulterschieben, und den anderen Werten

0 = keine Korrelation1 = komplett Korrelation

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> cor(cm_schult, age)r= 0.4596373

> cor(cm_schult, size); r= 0.5863593

> cor(cm_schult, wsm_sk); r= 0.6848936

> cor(cm_schult, sk_eb); r= 0.7166862

> cor(cm_schult, eb_hg); r= 0.750934

> cor(cm_schult, hg_mf); r= 0.7050983

> cor(cm_schult, arm_sk_mf); r= 0.7554194

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Lebenslauf

Ursula Matejka

13.07.1981 geboren in Krems/Donau

1987 - 1991 Volksschule Rossatz/Arnsdorf

1991 – 1995 Bundesgymnasium Rechte Kremszeile

1995 – 2000 BORG Krems (Bundesoberstufenrealgymnasium)mit Matura

Musischer Werdegang:

1989 – 2000 Querflötenunterricht bei Alfred Agis in der Musikschule Krems

seit 2000 Konzertfachstudium bei o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

seit 2002 Instrumental und Gesangspädagogik Studium bei o. Univ.Prof. Barbara Gisler-Haase an der Universität für Musik und darstellende Kunst WienSchwerpunkt: Blockflöte bei o.Univ.Prof Georg Mittermayr

2005 1. Diplomprüfung des Konzertfachstudiums

2006 Bakkalaureatsprüfung des Instrumental und Gesangspädagogik Studiums

seit 2003 Querflöten und Blockflötenlehrerin im Musikschulverband Paudorf - Gedersdorf

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Erklärung:

„Ich erkläre, dass ich die Diplomarbeit selbständig verfasst habe und Literatur, Hilfsmittel sowie Quellen vollständig angegeben habe“

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