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Zeitschrift für Umwelt und Verkehr in Kassel März 2005 Kreiverband Kassel e.V. Steinweg 21 34117 Kassel [email protected]

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Zeitschrift für Umwelt und Verkehr in Kassel März 2005

Kreiverband Kassel e.V.Steinweg 2134117 [email protected]

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Museumslandschaft ohne Verkehrskonzept?

Innenstadt durch Dez und Salzmann bedroht?

Radverkehr in Kassel - Neuigkeiten und alte Hüte

Baustellen und Radverkehr - die unendliche Geschichte

Wohin fährt die Regiotram in Kassel?

Ob Kulturhauptstadt 2010, Museumslandschaft oder Weltkulturerbe, jededer Ideen beihaltet die Erwartung, dass die Besucherzahlen des Bergparksdeutlich anteigen werden. Doch wie ein möglicher Ansturm auf den Bergparkzukünftig stadt- und parkverträglich abgewickelt werden kann, ist bisherkaum ein Thema.

Erweiterung des Dez-Einkaufszentrums oder Ausbau des Salzmann-Industriedenkmales zum Fachmarktzentrum: Bei beiden Projekten werdengroßflächig neue Einzelhandelsbereiche entstehen. Die Citykaufleute laufenSturm gegen diese Pläne. Ist die Innenstadt bedroht?

Nichts Neues beim Radverkehr? Ja und Nein. In der Tat hat sich durch dieStreichung der Haushaltsmittel für den Radverkehr die desolate Situationnicht nennenswert verändert. Aber es gibt auch ein paar neue Aspekte.

Dass über Baustellen geklagt wird, ist insbesondere in Kassel nichts Neues.Normalerweise ist dies ein Thema der Autofahrer. Doch weitgehendunbemerkt von der Öffentlichkeit leiden Radlerinnen und Radler unterweitaus prekäreren Baustellenfolgen. Das Thema ist seit Jahren bekannt,Durchgreifendes tat sich bisher nicht.

Wohin die Regiotram im Eisenbahnnetz fahren soll, ist seit Jahren klar. Dochim Straßenbahnnetz sollen die Regiotramlinien ja weiterfahren und da istvieles unklar. Wir versuchen einen Blick auf mögliche Szenarien.

KVG seit Juli lokale NahverkehrsgesellschaftWohin die Regiotram im Eisenbahnnetz fahren soll, ist seit Jahren klar. Dochwo es im Straßenbahnnetz für die Regiotramlinien weiter geht, ist nochunklar. Ein Blick auf mögliche Szenarien.

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Radverkehrsbilanz 2004Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Situation des zurückliegenden Jahresim Radverkehrs.

Schwarz-Grün: Neue Radverkehrspolitik in Kassel?Geht es nach mehreren Jahren des Stillstandes beim Radverkehr nun mitder schwarz-grünen Kooperation wieder voran?

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Kreuz und QuerFußgänger, Bhf. Grebenstein, Flughafen, Bergparkrennen u. a. Seite 27

JahreshauptversammlungDie Jahreshauptversammlung findet am 16.3.2004 statt. Zu Beginn begrüßenwir KVG-Vorstand Rainer Meyfahrt zu einem aktuellen Vortrag. Seite 32

Inhalt

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Editorial

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Museumslandschaft ohne Verkehrskonzept?

Ob es ein Signal gegen die oft vorgeworfene Südlastigkeit hessischerLandespolitik sein soll oder eine Verneigung vor der KasselerMuseumslandschaft ist. Hessens Landesregierung will massiv ineine “Museumslandschaft” Kassel investieren. Nach derzeitigemStand soll insbesondere der Bereich um das Schloss Wilhelmshöhemassiv aufgewertet werden. Dabei ist auch an einen Abriss undNeubau des Schlosshotels gedacht.

Ein Aspekt wurde allerdings bisher ausgeblendet. Ein ganzheitlichesVerkehrskonzept wurde lange Zeit nicht für nötig gehalten. ImFokus der Verwaltung steht offenbar vor allem die Verbesserungder Infrastruktur für Reisebusse. So ist eine Reisebusschleife geplant,dabei gibt es sogar Konzepte für bauliche Eingriffe unmittelbarneben dem Gewächshaus. Ebenso scheint die Erreichbarkeit derLöwenburg mit dem Fahrzeug für einige wichtig zu sein. So denktman dabei etwa über eine neue Zufahrtsstraße für Reisebusse vomDruseltal zur Löwenburg nach.

Ein ganzheitliches Verkehrskonzept, das sich auch um die Fragekümmert, wie individuelle Besucher den Bergpark erreichen, warlange Zeit kein Thema. Mittlerweile ist zwar ein VerkehrskonzeptWilhelmshöhe bei einem Planungsbüro in Auftrag gegeben worden,aber weder auf Seiten der Verwaltung noch der Politik werdenderzeit ernsthaft Alternativen zum heutigen Verkehrschaos erwogen.

Welche Maßnahmen sind notwendig? Der VCD hat die wichtigsten6 Punkte zusammengestellt, siehe auch links im Kasten.

1. Verbesserung der Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen NahverkehrBereits heute zählt der Rand des Bergparks zu den am besten mitdem ÖPNV ereichbaren Freizeitzielen in Nordhessen. Allerdingsgibt es bei näherem Anschauen deutliche Mängel. So liegt dieheutige Endstelle Wilhelmshöhe der Straßenbahn nicht nur amRand, sondern auch am Fuß des Bergparks. Wer mit der Linie 1anreist, muss zum Schloss noch eine Viertelstunde Bergweg zu Fußbewältigen. Der seit ungefähr zehn Jahren verkehrende Bergparkbusist keine attraktive Alternative. Zum einen gibt es keinenregelmäßigen Anschluss von und zur Tram, zudem liegt die Bushal-testelle in deutlicher Entfernung von der Tramstation recht versteckt. Zudem ist die Kapazität des Busses zu gering. Von den 160Fahrgästen, die in einem Tramzug Platz finden, passen höchstensein Drittel in den Bus.

Die beste Lösung wäre eine Heranführung der Tramlinie in dieNähe des Schlosses. Dabei geht es nicht darum, die Straßenbahndirekt vor dem Schloss zu platzieren. Vielmehr soll die Tram bis aufdie topografische Höhe des Schlossbereichs geführt werden. Sosind etwa Haltestellen vor dem Schlosshotel oder im hinteren

VCD-Forderungen zum Ver-kehrskonzept BergparkWilhelmshöhe1. Verbesserung der Erreichbar-

keit des Schlosses mit dem Öffentlichen Nahverkehr

2. Verbesserung der Erreichbar-keit des Herkules mit dem Öffentlichen Nahverkehr

3. Attraktive Vermarktung derAnreise mit Öffentlichen Ver-kehrsmitteln

4. Autofreier Bergpark5. Parkraumbewirtschaftung6. Kein Straßenneubau im Berg-

park

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Heute noch liegt zwischen Tramstation und Schloss ein beschwer-licher Fußweg

Idyllisch liegt die heutige Tramendstelle schon, aber bis zumSchloss ist es noch ein gutes Stück Wegstrecke.

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Marstallbereich denkbar. Vondort ist kein nennenswerter Hö-henunterschiede zu überwindenund der Fußweg zum Schloss istviel kürzer. Der Schlossbereichist der ideale Endpunkt der Tram,da ein Großteil der anreisendenFahrgäste von der heutigen Tra-mendstelle Wilhelmshöhe auchzum Schloss geht. Darunter sindinsbesondere die Museumsbe-sucher zu nennen, die auch beischlechtem Wetter anreisen. DasSchloss ist für Spaziergängerzudem idealer Ausgangspunktzu den vielen Zielen im Bergpark.Für die wenigen Besucher, dienicht zu Fuß den Park erkundenwollen, reicht jenseits des Schlos-ses ein Kleinbussystem.

2. Verbesserung der Erreichbar-keit des Herkules mit dem Öf-fentlichen NahverkehrDie Bestrebungen des VereinsNeue Herkulesbahn, die heutigeLinie 3 bis zum Herkules zu ver-längern, finden die volleUnterstützung des VCD. Damitkönnte das Kasseler Wahrzei-chen dann umsteigefrei aus derStadt erreicht werden undinsbesondere zu den frequenz-starken Anreisezeiten an Som-mersonntagen gäbe es keineüberfüllten Busse mehr. Zudemwäre diese Strecke in Kombina-tion mit der Schlossverlängerungder Linie 1 eine attraktive Rund-reisekette. Aus der Stadt undvom Bahnhof umsteigefrei zumHerkules, mit dem Wasser zuTale spazieren und am Schlosswieder in die Tram zur Stadteinsteigen. Einfacher geht´snicht.

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Autos im Strom der Besucher der Wasserkünste im Bergpark.Heute noch trauriger Normalzustand

Ein generelles Haltverbot ist schon lange ausgeschildert. Trotzdemwird der Bergpark an schönen Wochenenden zum Großparkplatz

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3. Offensive Vermarktung derÖPNV-AnbindungEine attraktive Verbindung allei-ne reicht nicht, sie muss auchbekannt sein. Deshalb bedarf esin der Zukunft eines offensivenMarketings für den Besuch desBergparks per Tram und Bus.Nur so kann die Anzahl der Au-tos um den Bergpark in einemverträglichen Rahmen gehaltenwerden.

4. Autofreier BergparkEigentlich eine Selbstverständ-lichkeit, aber in der Realitätkeinesfalls umgesetzt. Seit Jahrenfordert nicht nur Robin Woodeinen autofreien Bergpark, abernach wie vor zeichnet sich derPark gerade am Wochenendedurch eine Blechlawine aus.

5. ParkraumbewirtschaftungPlatz ist Mangelware um denBergpark und es ist weder sinn-voll noch möglich, die Park-flächen beliebig zu vermehren.Deshalb sollte der vorhandeneParkraum in jedem Fall durchParkgebühren bewirtschaftetwerden. Die so erzielten Geldermüssen in einen attraktivenÖPNV im Bergparkbereich ge-steckt werden.

6. Kein Straßenneubau im Berg-parkEine klare Absage erteilt derVCD Ideen , e ine neueErschließungsstraße vom Drusel-tal zur Löwenburg zu bauen.Auch für Reisebusse muss derBergpark tabu bleiben. w s

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Im Jahr 2003 stellte ECE als Betreibergesellschaft des dez-Einkaufszentrum an der Frankfurter Straße in Niederzweh-ren einen Antrag auf Erweiterung. Die Kasseler Politik tatsich schwer damit, da die geplante Erweiterung um über30000 m2 nicht nur der Vergrößerung vorhandenerGeschäfte, sondern auch der Ansiedlung zusätzlicher Lädendienen könnte. Die Innenstadt-Einzelhändler liefen Sturmgegen das Projekt. Die CDU hegte Sympathien für dieErweiterungspläne, SPD und Grüne waren letztlich mehr-heitlich gegen den Ausbau in der von ECE gewünschtenGrößenordnung. Somit war abzusehen, dass im Stadtpar-lament der Antrag auf Erweiterung wohl abgelehnt wordenwäre. Vermutlich, um einer Ablehnung zuvorzukommen,zog ECE den Bauantrag kurz vor der entscheidendenParlamentssitzung zurück, wodurch auf einen Beschlussverzichtet wurde. Die Pläne sind allerdings nicht vom Tisch.Vielmehr ist zu erwarten, dass ECE in nicht allzu fernerZukunft einen erneuten Antrag stellen wird.

In der Diskussion um Erweite-rung und Neubau von Einkaufs-zentren hat es im vergangenenJahr heftige Diskussionen gege-ben. Gegenstand war zu Anfangdes Jahres die geplante Erweite-rung des Dez-Zentrums an derKnorrstraße in Niederzwehren.Nachdem abzusehen war, dasssich im Stadtparlament für dengeplanten Ausbau keine Mehr-heit finden würde, zog die FirmaECE ihren Bauantrag zurück, umeiner Ablehnung zuvor zu kom-men. Damit ist der Planallerdings nicht vom Tisch. DerVCD geht davon aus, dass ECEim laufenden Jahr erneut einenAnlauf nehmen wird.

Neu gegen Ende 2004 ging esdann um die Pläne, in der ehe-maligen Salzmann-Fabrik in derSandershäuser Straße ein Fach-marktzentrum errichten zu wol-len. Ortsbeirat, CDU und FDPsind dafür, die Grünen und dieSPD haben Zweifel. Problema-tisch an dem Vorhaben ist zumeinen die riesige Verkaufsfläche,die entstehen soll. Zum anderensollen mit Bekleidung und Sportauch innenstadtrelavante Wa-renbereiche entstehen. Der VCDsieht die Planungen kritisch.

So würde mit der großen Ver-kaufsfläche ein zusätzlichesgroßes Einkaufszentrum entste-hen, das erheblichen Verkehranziehen wird und deshalbkaum stadtteilverträglich seinwird. Zudem ist eine deutlicheSchwächung des Innenstadt-Einzelhandels und auch der vor-handenen Geschäftsstruktur imStadtteil Bettenhausen zu erwar-

Ausbauplanungen Salzmann und Dez - Fortschritt oder Bedrohung der Innenstadt?

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Nicht sonderlich einladend, aber für viele offenbar sehr praktisch:Das Dez-Einkaufszentrum mit Großparkplatz vor der Türe.

Immer noch attraktives Einkaufszentrum der Region, aber dieInnenstadt kämpft immer mehr mit Ladenleerständen.

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über die Vor- und Nachteile die-ses Prozesses gemacht werden.So liegen auch viele neue Märktewie der Lidl am Ostring, der Aldian der Wittrockstraße oder der

muss eine stattliche Anzahl Park-plätze aufweisen und die kleine-ren Ladenflächen werdenabgestoßen. Derzeit kannallerdings keine klare Aussage

ten. Letztgenanntes wird vorallem zu Lasten von wohnortna-hen Läden im Bereich um denLeipziger Platz gehen.

Unverständlich ist die unter-schiedliche Bewertung der Bau-vorhaben. Während SPD undGrüne beim Thema Dez (bisher)klar eine Erweiterung zugunstenneuer Läden ablehnen undallenfalls Vergrößerungen beste-hender Geschäfte erlauben wol-len, ist die Sichtweise beim Salz-mann-Projekt wesent l ichunklarer. So hat es lange Zeit(das Projekt wird bereits seitJahren forciert) überhaupt keineOpposition gegen die Fach-marktpläne gegeben und auchjetzt kommen Bedenken nur ver-einzelt aus diesen Fraktionen.Hintergrund dürfte die starkeAffinität der beiden Parteien mitdem Kulturzentrum Salzmannsein, dessen Zukunft mit demBau des Einkaufszentrums gesi-chert erscheint. Bedenklich er-scheint, dass offenbar bei beidenProjekten mit unterschiedlichemMaß gemessen wird. Währendbeim Thema Dez die Gefahr ei-ner Schwächung der City (zurecht) gesehen wird, blendenviele im Falle Salzmann dieseÜberzeugung schlicht aus. DieErhaltung des Baudenkmals Salz-mann und der Kulturfabrik istsehr wünschenswert. Sie darfaber nicht auf Kosten einer le-b e n s w e r t e n I n n e n s t a d tgeschehen.

Eine andere, eher schleichendeEntwicklung ist die flächenhafteEnstehung von Discountmärktenim Stadtgebiet. Ob Aldi, Lidloder Rewe, klein ist nicht mehrfein und deshalb wird kräftigumgesiedelt. Ein neuer Markt

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Marktstände auf dem Kasseler Opernplatz

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Wo bleibt das Einzelhandelskon-zept?

Die Citykaufleute fordern es,aber die Politik will nicht.Während allerorten neue Dis-countmärkte entstehen und mitSalzmann und Dez zwei Groß-projekte anstehen, fehlt ein kla-res Konzept für die mittel- undlangfristige Entwicklung des Kas-seler Einzelhandels. EInzelfallent-scheidungen ersetzen Grund-satzpapiere, weil der rote Fadenin der Stadtentwicklungspolitikfehlt.

Auch wenn letztlich die Händlerselbst über ihre Zukunft ent-scheiden, so ist es doch einewichtige Aufgabe der Stadtpoli-tik, Rahmenbedingungen zu set-zen, wie man z.B. eine starkeund konkurrenzfähige Innen-stadt sichern will. Momentanfehlt ein Zielkatalog, der erken-nen lässt, wie die City, aber auchdie Stadtteilzentren gestärktwerden können.

Ein Konzept für die Einzelhandel-sentwicklung ist deshalbüberfällig. Aber mit Konzeptentut sich die Stadt derzeit schwer.Das Innenstadtleitbild liegt nunschon seit Jahren in der Schub-lade. w s

Rewemarkt am Westr ingdurchaus wohnortnah. Mit Te-gut im Gesundheitszentrumwurde sogar für die benachbar-ten wohngebiete eine erheblicheVe r b e s s e r u n g e r r e i c h t .Andererseits werden zahlreicheMärkte auch am Stadt- bzw-Stadtteilrand neu angesiedelt.Edeka und Lidl in Rothenditmoldoder Rewe am Fasanenhof sindBeispiele, wo wohnortnahe Ein-kaufsmöglichkeiten zu Lastenneuer Märkte am Rand des

Stadtteils verschwanden. Auchwenn also keine eindeutige Be-wertung dieses Prozesses abge-geben werden kann, so sind inder Tendenz auch hier Ver-schlechterungen wahrscheinlich.Im Rahmen des immer noch an-haltenden Booms neuer Märktewerden die Läden in den eigent-lichen Stadtteilzentren umsÜberleben kämpfen müssen.Und fußläufige Einkaufsmöglich-keiten werden zwar nicht völligverschwinden, aber in immermehr Bereichen der Stadt fehlen.

Wo kaufst Du ein?

Es ist eine Sache, sich über das Verschwin-

den kleiner und wohnortnaher Märkte zu

ärgern. Eine andere ist aber die ehrliche

Frage, wie man selbst seine Einkäufe orga-

nisiert. Muss es immer der vollgepackte

Kofferraum am Wochenende sein, der die

Vorräte mal wieder Tage und Wochen

auffüllt. Oder kann nicht auch ein beträcht-

licher Teil der Produkte unter der Woche

im Stadtteil gekauft werden. Der Weg von

der Arbeit nach Hause oder ein kleinern

Spaziergang von daheim gibt gute Gelegen-

heiten, gerade frische Produkte mitzubrin-

gen. Und per Fahrrad lassen sich gar gehö-

rige Mengen transportieren. Jeder Einkauf

im Stadtteilmarkt- oder -laden hilft beim

Überleben der Geschäfte in der Nachbar-

schaft. Wir haben es auch selbst in der Hand,

ob der Bäcker ums Eck oder der kleine

Supermarkt vor Ort auch zukünftig noch

existiert. w s

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Radverkehr

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Stillstand seit der Anschaffung des Verkehrs-Zentralrechners

Schon mehrfach berichteten wirdarüber, dass die Beschaffungeines neuen Verkehrszentral-rechners in den letzten Jahrenbuchstäblich die Gelder des Rad-verkehrs – und nicht nur die –aufgefressen hat. Seitdem gabes nicht nur keine neuen Projek-te, sondern auch begonneneProjekte wurden nicht fertig ge-stellt. Die Radrouten nach Wil-helmshöhe und nach Ihringshau-sen wurden fertig geplant, abernicht gebaut. Die Hochschul-Route, die alle Standorte derUniversität miteinander verbin-det ist fertig gestellt, wurde je-doch nicht ausgeschildert. Werdie Pläne nicht kennt, wird dieRoute wohl kaum finden...

Ähnliches passiert mit Ausschil-derungen, die infolge von Bau-

arbeiten, Diebstahl oder ähnli-chem Schwund einfach nichtmehr vorhanden sind: Sie wer-den nicht mehr ersetzt. So istz u m B e i s p i e l a n d e rHedwigstraße Ecke Mauerstraßeschon seit Beginn der City-Point-Bauarbeiten kein Wegweisermehr vorhanden, obwohl sichhier alle Radrouten der StadtKassel treffen. Die Radroutensind somit faktisch unbenutzbargeworden. Man kann RadlerIn-nen, die häufig auf wechselndenStrecken in der Stadt unterwegssind dringend raten, sich denFahrrad-Stadtplan der Stadt Kas-sel kaufen – auf die Ausschilde-rung ist kein Verlass mehr.

ro

Allzu viele Neuigkeiten gibtes im Kasseler Radverkehrnicht zu berichten. Wir set-zen uns als VCD gemeinsammit dem Allgemeinen Deut-schen Fahrradclub (ADFC)und der Radlerinitiative Kas-sel weiterhin für eine ange-messene Radverkehrsförde-rung ein. Im ca. 4mal jährlichtagenden „ArbeitskreisRadverkehr“ der Stadt Kasselbesprechen wir unsere An-liegen mit dem Straßen-verkehrsamt, der Polizei,dem Gartenbauamt und an-deren beteiligten Behörden.Das Straßenverkehrsamtnutzt das Gremium natürlichauch, um uns über neueBauvorhaben zu informierenund natürlich auch mit unsabzustimmen.

Radverkehr in Kassel - Alte Hüte und Neuigkeiten

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Radverkehr

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Innenstadtroute

Wartburg-Herkules-Radweg

In der Innenstadt wurde wiedergebaut. (Der Zustand der Bau-stelle ist im Baustellen-Artikelbeschrieben.) Die Neugestaltungder Neuen Fahrt wird für Radle-rInnen einige Veränderungenbringen: Zum einen fällt derRadweg weg, zum anderen wirddie Höchstgeschwindigkeit auf20 km/h reduziert. Für den Rad-verkehr bedeutet dies erhöhteSicherheit, da bei den vielenParkplatz-Einfahrten das Schnei-den der Radfahrer durch abbie-gende Autos reduziert wird.Außerdem wird der Fußwegdeutlich verbreitert, was – sodenke ich – auch in unseremSinne ist. Hauptsächliche Verbes-serung wird die Überquerungder Fünffensterstraße sein: inZukunft werden wir RadlerInnenuns nicht mehr links gegen denGegenverkehr e inordnenmüssen, sondern so wie es sichgehört auf der rechtenStraßenseite bleiben, um von

dort aus ampelgesichert die an-dere Seite der Fünffensterstraßeerreichen zu können.

Die Mauerstraße als reine Bus-und Fahrradstraße hat sich un-serer Ansicht nach nur bedingtbewährt. Zu den meisten Tages-zeiten bietet der Busverkehrgenug Lücken, um sich mit demFahrrad „durchzumogeln“.

Leider gibt es beim Abbiegen indie Hedwigstraße (Radroute inRichtung Bettenhausen) immerwieder Konflikte mit anfahren-den Bussen, die die rechtsabbie-genden Fahrräder einfachü b e r s e h e n . A u ß e r d e müberholen sich viele Busse mor-gens in der Hauptverkehrszeit,was uns RadlerInnen ganz schönin die Enge treibt. ro

lerinnen und -radler werdenohnehin viel lieber die attraktivenFlußtäler fahren wollen, die auchzu angenehmer Rast in denStädten einladen. Für die Alltags-radlerinnen und -radler heißtdas vor allem: Es wird wiederinvestiert! Aber nicht dort, woin Kassel der innerstädtischeRadverkehr gestört ist, sondernüberregional. Für die In-Kassel-RadlerInnen wird also das Geldwieder einmal fehlen!

Dennoch bietet der Radweg einekleine Chance: So wird sich dasStraßenverkehrsamt nach langerPause wieder einmal mit derStaatlichen Verwaltung für

S c h l ö s s e r u n d G ä r t e nauseinander setzen müssen, umendlich das Radeln in denGrünanlagen Kassels zu legali-sieren. Für die Alltagsradlerinnenund -radler, die sich häufig inder Aue oder dem ParkSchönfeld fortbewegen, bedeu-tet eine solche Regelung, wennsie denn kommt, eine bessererechtliche Lage im Fall von Un-fällen oder Verkehrskontrollen.

Nun zur Route: Der Weg wirdvom Herkules aus durch denBergpark, die Lange Straße unddie Goethestraße in die Innen-stadt führen. Über den Aue-damm (mit nicht wenig Kfz-

Was verbindet die Wartburg mitdem Herkules. Nichts werdenSie sagen; aber das wird sichändern. Es soll bald einen Fern-radwanderweg geben, der diebeiden so unterschiedlichenSehenswürdigkeiten verbindet.Aber nicht, wie man sich dasvielleicht vorstellen mag, durchdie bereits gut erschlossenenTäler der Fulda und der Werra,sondern eher auf direktem Wegeüber die Höhenzüge.UnsererAnsicht nach ist dieser Radwegnicht das, was Radlerinnen undRad l e r s i ch wünschen .Schließlich kann man sehr wohlbereits gut von Kassel nach Ei-senach kommen – viele Fernrad-

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Abruptes Radwegeende nahe dem Bahnhof Wilhelmshöhe

Kein Durchkommen für Fußgänger auf dem Willy-Brandt-Platz

Mitten auf dem Fuß- und Radweg steht seit einiger Zeit eineLitfaßsäule im Weg

Radverkehr

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Verkehr) wird die Strecke überdie Schwimmbadbrücke unddurch das Lossetal weitergeführt.

P. S.: Sollte der fehlende histori-sche Zusammenhang zwischenWartburg und Herkules nur un-serem mangelnden historischenSachverstand zuzuordnen sein,bitten wir unsere Leserinnen undLeser, uns über die historischeTragweite dieser Verbindungaufzuklären. Wir werden gerneLeserbriefe veröffentlichen. ro

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Radverkehr

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Eine schlechte Bilanz für den Radverkehr in Kasselziehen wir für das zu Ende gehende Jahr. BeimRadroutenprogramm, das eigentlich bis 1999bereits abgeschlossen sein sollte, sind von zwölfRouten bisher nur sechs in Betrieb genommenworden. Auf weitere acht Routen warten KasselsRadler immer noch vergebens. Obwohl Kasselbeim Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahr-radclubs ADFC unter 113 deutschen Städten nureinen abgeschlagenen 89. Platz belegen konnte,hat es auch 2004 - im mittlerweile dritten Jahr inFolge - keinen neuen Meter beim Ausbau der 14Radrouten gegeben.

Aufgrund der Anschaffung des Verkehrszentral-rechners ist bereits seit mehreren Jahren kein Geldmehr in den Ausbau des Radroutennetzes gestecktworden. Nahezu fertige Pläne schlummern seitdieser Zeit in den städtischen Schubladen. Selbstdie bereits längere Zeit baulich fertiggestellteRadroute, die die vier Uni-Standorte miteinanderverbinden soll, wurde bis heute nicht mit Weg-weisern versehen. Hingegen wurden wie zumBeispiel am Graf-Bernadotte-Platz Radwege aus-geschildert, die die Radler überhaupt nicht habenwollen und die zu einer unnötigen Gefährdungvon Fußgängern führen.

Auch das bestehende Kasseler Radverkehrsnetzist derzeit in einem desolaten Zustand: Vielfachfehlen Wegweiser, nicht selten sind Radwegedurch Schilder, Masten oder Müllcontainer zuge-stellt. Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dassnach der erstmaligen Ausschilderung niemandden Zustand der Radwege mit ihrer Beschilderungkontrolliert und auch vielfach bei Sondernutzungenvon Fuß- und Radwegen kein Kontakt mit demRadverkehrsbeauftragten gesucht wird. Beispiel-haft verweist der VCD darauf, dass bereits mehr-fach im unmittelbaren Bereich von Radverkehrs-anlagen Litfaßsäulen verkehrsbehindernd platziertwurden.

Folgerichtig muss man davon ausgehen, dassRadverkehr das Stiefkind der städtischen Verwal-tung ist. Der VCD wie auch die anderen Radver-kehrsorganisationen stellen immer wieder fest,dass bei Plaung und Ausführung oft nur dermotorisierte Straßenverkehr betrachtet wird. Das

gilt für insbesondere auch für die Baustellenpro-blematik. Für Umleitungen im Bereich des Auto-verkehrs werden immer riesige Hinweistafelnaufgestellt, bei Unterbrechungen von Radroutenwird meist an eine Umleitung gar nicht gedacht,Zuletzt im November wurde der Radweg an dervielbefahrenen Fünffensterstraße für Wochenohne Ausweichroute gesperrt, auch die Hauptaderdes Radverkehrs durch die Wolfschlucht/NeueFahrt ist vor wenigen Wochen ohne Umleitungs-ausschilderung gesperrt worden.

Es gibt zwar in der Verwaltung einen Radverkehrs-beauftragten, der auch guten Willens ist, dieSituation zu verbessern. Allerdings vermissen wirsowohl den zeitlichen Freiraum wie die organisa-torische Kompetenzen, die für eine solche Funktionnötig ist. So muss die Funktion des Radverkehrs-beauftragten deutlich mehr Befugnisse erhalten,damit der Radverkehr in Planungsprozessen auchden Stellenwert bekommt, der ihm zusteht. Auchdarf es nicht wie bisher vorkommen, dass Planun-gen und Baumaßnahmen, die meist auch mitKonsequenzen für das Radverkehrsnetz verbundensind, gar nicht über den Tisch des Radverkehrs-beauftragten gehen und er teilweise erst durchAnrufe von Radlern über Sperrungen von Radrou-ten unterrichtet wird. Eine bessere Kommunikationist auch mit den Radverbänden nötig. Währendnoch in den neunziger Jahren für die regelmäßig

Radverkehrsbilanz 2004: Keine Verbesserung des Radverkehrsklimas in Sicht

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Radverkehr

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stattfindende Koordinationsrunde der Verwaltungmit den Radverbänden durchschnittlich sechs bissieben Termine jährlich zur Verfügung standen,ist die Zahl in diesem Jahr auf nur noch zweizurückgegangen.

Der VCD Kassel sieht im mittlerweile 12 Jahrealten Radroutenkonzept eine gute Grundlage,das Potential, das die Stadt für Radler bietet, auchin ein gutes Radverkehrsnetz umzuwandeln. Sokann durch die auch bisher schon praktizierteFührung entlang vieler ruhiger Nebenstraßen inTempo-30-Zonen und Grünanlagen ohne hoheKosten ein umfangreiches Streckennetz für denRadverkehr geschaffen werden. Allerdings brauchtes dazu immer wieder kostenträchtigeMaßnahmen zur Überwindung gefährlicher Stre-ckenabschnitte. Und an deren Umsetzung mangeltes nicht erst in den letzten Jahren. Neben finan-ziellen Problemen sind häufig auch Interessen-konflikte mit fließendem oder ruhendem Kraft-

fahrzeugverkehr Schuld am Stau des Radrouten-baus. Wenn für die Einrichtung einer sicherenRadroutenführung Parkplätze reduziert werdenmüssen, dann werden die Planungen häufig erstmal zu den Akten gelegt.

Wichtig ist deshalb, dass die Funktion des Rad-verkehrsbeauftragten nicht nur formal existiert,sondern sowohl zeitlich wie auch kompetenzmäßigin der Lage ist, den Radverkehr in der Stadtvoranzubringen. Auch die politischen Parteien,müssen dabei mitziehen. Bloße Ankündigungengab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder.Jetzt darf es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben,sondern es müssen auch Taten folgen. Es mussein Ruck durch die Stadt gehen, der ein besseresRadverkehrsnetz und günstigeres Radverkehrskli-ma schafft. Nur so kann Kassel beim Radverkehrden Kellerplatz in der Rangliste deutscher Städteverlassen. ro

2. Beseitigung der Gefahren-quellen für Radlerinnen undRadler

3. weitere Freigaben vonEinbahnstraßen in Gegenrich-tung

4. Förderung des Radtourismusin Kassel

Seit 2003 gibt es die Kooperati-on zwischen CDU und denGrünen im Kasseler Rathaus.Bedeutet diese ungewöhnlicheZusammenarbeit auch in derVerkehrspolitik neue Impulse?Wir sind dieser Frage im Bezugauf den Radverkehr nachgegan-gen.

Im Herbst 2004 wurden gemein-sam von den Grünen und derCDU zwei Anträge in der Stadt-verordnetenversammlung einge-bracht und auch durchgesetzt.Die wichtigsten Punkte habenwir hier kurz zusammengefasstund kommentiert.

Der gemeinsame Antrag“Fahrradfreundlicheres Kassel”enthält immerhin 7 Punkte, mitdenen Kassel fahrradfreundlicherwerden soll.

1. schrittweiser Ausbau der ei-gentlich schon seit Jahren ge-planten Radrouten

Schwarz-Grün: Neue Radverkehrspolitik in Kassel?

5. Motivation des Gewerbes zurSchaffung von Fahrradabstellp-lätzen, die nicht nur diebstahlsi-cher, sondern auch wetter-geschützt sein sollen

6. eine PR- und Imagekampag-ne für die Nutzung des Fahrra-des

7. die Einbeziehung der Ver-kehrsverbände in die Planungender Stadt Kassel

Inhaltlich steht im ersten Punkteigentlich nichts neues. Aber sozeigt die Stadtverordnetenver-sammlung, dass die Stagnationnun ein Ende haben soll; diealten Planungen der Stadt Kasselwerden wieder ernst genom-men. Wir vom VCD empfindendies als ein wichtiges Signal, dasses endlich wieder voran gehensoll.

Die Beseitigung der Gefahren-quellen für Radlerinnen und

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Radler ist eigentlich die Verkehrs-sicherungspflicht, die die StadtKassel ohnehin hat. Dennoch istin den letzten Jahren geradedaran gespart worden. Hier stelltsich also die Stadtverordneten-versammlung hinter unsere alteForderung, das Radverkehrsnetzauch zu unterhalten und geän-derten Verkehrssituationen an-zupassen. Ein gutes Beispielhierfür: Die Route 8 Innenstadt-Baunata l überquer t d ieKnorrstraße beim MöbelhausSchaumann ohne Sicherung.War dies im Jahr 1994 als dieRoute entstanden ist wohl nochkein größeres Problem, so ist derVerkehr zum DEZ undmittlerweile auch zur Autobahnso sehr angestiegen, dass dieÜberquerung dieser Kreuzungnicht mehr zumutbar erscheint.Hier hoffen wir auf Nachbesse-rungen.

In Kassel gibt es viele breiteEinbahnstraßen – von den Rad-verkehrsverbänden wurdeimmer wieder gefordert mehrals bisher für den Radverkehr inbeide Richtungen freizugeben.Auf diese Art wird das normaleStraßennetz für den Radverkehr“durchlässiger” und es ist mitweniger Fahrrädern aufFußwegen zu rechnen.

Unserer Erfahrung nach wissenviele Kasselerinnen und Kasselernoch nichts von den Radrouten,den Wegweisern für den Rad-verkehr und den vielen anderenMaßnahmen, die den Radver-kehr schon seit Jahren in vielenGegenden Kassels machen soll-ten. Dies ist auch kein Wunder.Die Wegweiser sind winzig kleinund unauffällig gestaltet, oft

beschlossen wurde, betrifft dieAnbindung des ICE-BahnhofsWilhelmshöhe an die Innenstadt.Die Radroute 11 verläuft in ca.500 Meter Entfernung am Bahn-hof vorbei. Vom Bahnhof ausgibt es keine sichere und zuläs-sige Radverkehrsverbindung ind ie Innens tadt . In s ide rüberqueren die WilhelmshöherAllee in Höhe der Heerstraßeund fahren über Heerstraße,Regentenstraße auf die Route11. Mutige wählen den schnel-leren Weg über das KurzeRadwegstück auf der Wilhelms-höher Allee und über die linkeFahrspur auf den Graf-Bernadotte-Platz. Auswärtige –vor allem Radtouristen – bleibtmangels Orientierung oft nurdie Fahrt über die Wilhelmshö-her Allee übrig.

Auch wir sind der Meinung, dasstatsächlich dringend nachgear-beitet werden muss! Am Bahn-hof Wilhelmshöhe treffen Rad-touristen, sowie Alltags- undGelegenheitsradler ein, die dieFahrradbeförderung der Bahnnutzen. Andere stellen dort ihrRad ab, um mit dem Zug zufahren. Aber die VerbindungInnenstadt-Bahnhof Wilhelms-höhe reicht nicht aus, um dieProbleme am ICE-Bahnhof /Willy-Brandt-Platz zu lösen. Werzum Beispiel vom Grünen Wald-weg in Wehlheiden zum Bahn-hof Wilhelmshöhe fahren will,wählt meistens die verboteneFahrt auf dem linken Radwegan der Wilhelmshöher Allee oderauch über den Bürgersteig. VieleRadlerInnen, die den Radwegunter der Haltestellenüber-dachung am Bahnhof in die fal-sche Richtung befahren, zeigen

nicht direkt am Straßenrand,sondern im Gebüsch, hinter par-kenden Fahrzeugen, auf der lin-ken Straßenseite oder hinter derKreuzung angeordnet. VieleRadlerInnen wissen nicht, wasein rot-grünes Schild mit Fahr-radsymbol und einer 8 bedeutet.Und es werden immer wenigerWegweiser – sie verschwindeneinfach im Laufe der Zeit. Somiterscheint es sinnvoll, wenn mandie alten Projekte wieder auf-nimmt, dass die Öffentlichkeitauch darüber informiert ist, dasssie die Symbolik der Wegweiserkennen und dass sie attraktiveAbstellmöglichkeiten am Zielvorfinden. Das betrifft natürlichden al l tägl ichen Verkehrgleichermaßen wie den Touris-mus.

Zu guter letzt begrüßen wirnatürlich den Punkt 7. Gut, dassauch an uns (und damit meineich natürlich auch den ADFCund die Radlerinitiative) gedachtwird. Die Arbeitssitzungen zumRadverkehr im Rathaus sindimmer weniger geworden. Wirhoffen dass der Radverkehrsbe-auftragte der Stadt Kassel, HerrGerha rd Spä th , w iede rgroßzügiger budgetiert wird undvom Straßenverkehrsamt auchgroßzügiger informiert wird.Dann kann er sich mit der Mei-nung der Kasseler Radlerinnenund Radler wieder intensiverauseinandersetzen. Diesen de-mokratischen Prozess sehen wirals entscheidend an, wenn diezukünftigen Planungen auchwirklich zufriedenstellend verlau-fen sollen.

Der zweite Antrag, der von derStadtverordnetenversammlung

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Unglaublich: Ein Schilderwald mitten auf den Radstreifen derLeuschnerstraße

Radverkehr

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deutlich, dass das Verkehrskon-zept am Bahnhof Wilhelmshöhenicht tragfähig ist. Schon seitvielen Jahren diskutieren wir die-se Punkte mit dem Radverkehrs-beauftragten der Stadt Kassel.Grundsätzlich besteht der Willedie gesamte Verkehrssituationi n W i l h e l m s h ö h e z uüberarbeiten – unzufrieden sinddamit ja alle: Fußgänger, Rad-fahrer und die Autofahrersowieso. Die Frage ist lediglich,

spräch und hat die wichtigstenPunkte gemeinsam mit der CDUzur Abstimmung gebracht. Soprofitiert auch der VCD ein we-nig von der Kooperation.

Nun bleibt nur noch auf die Um-setzung der Beschlüsse zu war-ten. ro

wann das Geld für dieseMaßnahmen zur Verfügungsteht.

Resümee: Die Schwarz-GrüneKooperation hat wieder ein we-nig frischen Wind in die Ver-kehrspolitik gebracht. OttmarMiles-Paul, der verkehrspoliti-sche Sprecher der Grünen, ludvor einiger Zeit die Radverkehrs-verbände, die CDU und dasStraßenverkehrsamt zum Ge-

Eines der großen Ärgernisse imRadverkehr ist die mangelhafteSicherung, Befahrbarkeit undUmfahrbarkeit von Baustellen.Um es vorweg zu nehmen: Bau-stellen sind für alle Verkehrsteil-nehmer ein Ärgernis – das istklar. Auch Radfahrerinnen undRadfahrer müssen hier ihren Bei-trag leisten. Unverständlich istes jedoch, dass – obwohl es inKassel nur eine HandvollRadrouten und sonst igeRadverkehrsführungen gibt –die Sicherheit und die Befahrbar-keit dieser Routen nicht sicher-gestellt ist. Hier einige Beispiele:

Das erste Beispiel lag im Jahr2002: Wegen Bauarbeiten aufder Leuschnerstraße wurde derRadweg gesperrt – aber nur umeinen Schilderwald aufzustellen,um dessen Sinn man sich streitenkann. Nach unserer Beschwerdeveranlaßte der Radverkehrsbe-auftragte des Straßenverkehrs-amtes eine Verbesserung derSituation. (Bild)

Die Durchfahrt zwischen derFünffensterstraße und derFriedrichstraße ist einer der ammeisten befahrenen Radwegab-schnitte in Kassel und gehört zur

Baustellen und Radverkehr

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Radwegeende am Graf-Bernadotte-Platz: Nur schiebend oderfliegend zu überwinden

Radverkehr

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Route 11. Die Durchfahrt isteng, es finden nur ein Rad- undFußweg Platz. Bei Bauarbeitenan den Gebäuden wurde hierschon mehrfach ein Bauschutt-container aufgestellt, der dieGesamtbreite des Weges auf ca.1,5 m reduziert. In der Engstellel i e g t a u c h n o c h e i n eAusgangstür des Gebäudes. Al-leine 2004 ist diese Durchfahrtmindestens zweimal zugestelltworden. Unsere Beschwerdenhaben in diesem Fall nichts be-wirkt.

An der Heinrich-Schütz-Schule(ebenfalls an der Route 11) fan-den monatelang Kanalbauarbei-ten statt. Die Fahrbahn für denKfz-Verkehr wurde so verengt,dass eine zusätzliche Asphalt-schicht auf die Bordsteinkanteund die Hälfte des Radwegs auf-getragen wurde, damit Autosbequem auf den Radweg aus-weichen können. Es entstandauf dem Radweg eine Kante inFahrtrichtung, die vor allem beiDunkelheit und Schneefall einerhebliches Sturzrisiko darstellt.Später wurden noch zwei kleineSchilder mit der Aufschrift„Radfahrer absteigen“ ange-bracht, die aber wohl bei denBauarbeiten störten undzumindestens einmal neben derBaustelle in der Wiese lagen.Fährt man dann weiter, wirdman nach 50 m wieder von„Radfahrer absteigen“ zum Hal-ten gebracht.

Diesmal wurde nicht nur derRadweg, sondern auch dergrößte Teil des Fußwegs gesperrtund mit einem Zaun vomfließenden Verkehr abgeteilt.Klar: Rad-und Fußverkehr ver-tragen sich auf diese Enge nicht.

der Fahrbahn oder einfach einenetwas breiteren Asphaltstreifen,der den ganzen Radweg be-deckt, zu erreichen gewesen.Trotz mehrerer Beschwerden än-dert die Situation sich hierzunächst nicht. Erst ein Ge-sprächstermin mit den Verant-wortlichen, der vor Ort vomFahrradbeauftragten der StadtKassel einberufen wurde, führte

Doch was soll der Zaun?Schließlich könnten die Radlerin-nen und Radler auch auf derFahrbahn we i te r fah ren .Außerdem verhinderte der Zaunlange Zeit auch die Einfahrt indie Lange Straße. Hier wärenVerbesserungen schon alleinedurch eine adäquate Ausschilde-rung sowie Sperrung des Rad-wegs und Verkehrsführung auf

Kaum mehr als eine Lenkerbreite und das noch über eineBodenwelle.

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Radverkehr

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zu ersten Verbesserungen, dieallerdings im Verlauf des Bauswieder ad absurdum geführtwurden. Nach Beendigung derBauarbeiten vergingen Wochen,bis die Ausschilderung zum Teilwieder hergestellt und die As-phalt-Kante auf dem Radwegbeseitigt wurde.

In der zweiten Hälfte des Jahres2004 war das große Ärgernisdie „Innenstadt-Route“ durchdie Neue Fahrt. Positiv istnatürlich, dass die Straße neugestaltet und asphaltiert wird,was in Zukunft den Fahrkomfortdeutlich erhöhen wird. Die Neu-gestaltung wurde von der StadtKassel mit den Radverkehrsver-bänden (VCD, ADFC, Radler-Initiative) besprochen, so dasswir uns auf die neugestalteteNeue Fahrt freuen können.Während der Bauarbeiten ge-lang es den Verantwortlichenaber leider immer wieder denRadverkehr in eine Richtungvollständig zu sperren. Die Vari-anten waren dabei so vielfältig,dass ich sie hier nicht im Einzel-nen wiedergeben möchte.

Die Folge dieser Sperrungen be-deutet natürlich, dass viele Rad-lerInnen ihre Fahrt auf dem(durch die Bauarbeiten rechtschmalen) Bürgersteig fortge-setzt haben. Die Bauarbeiter„konterten“, indem sie Beginnund Ende des Bürgersteigs mitBaken so verengten, dass diezahlreichen Fußgänger sich beimPassieren schon ins Gehege ka-men. Neben den Fahrrädern ka-men auch Kinderwagen nichtmehr ohne Hürde in diesen Stre-ckenabschnitt. Auch hier gilt:Trotz der Bauarbeiten war inNeuer Fahrt bzw. Wolfsschlucht

...mal etwas Positives: So gut kann eine Baustelle mit Rad- undFußweg auch abgesichert sein (Gegenüber Bhf. Wilhelmshöhe)

...mitten auf den Radweg drauf: Unfallgefahr, aber keinUmleitungshinweis an der Goethestraße

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Radverkehr

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immer noch genug Platz, umeine Route für die RadlerInnenin beide Fahrtrichtungen freizu-geben. Es wäre lediglich einekorrekte Ausschilderung undggf. ein Hinweis- oder Umlei-tungsschild nötig gewesen. Ähn-l ich absurd verl iefen dieBauarbeiten an der Treppen-straße. Obwohl immer eineMöglichkeit zum Durchfahrenbestanden hat, wurde dieDurchfahrt nur in Richtung Wes-ten freigegeben. Warum inRichtung Nordstadt keineDurchfahrt möglich sein sollte,bleibt wahrscheinlich das Ge-heimnis der verantwortlichenFirmen.

Um etwas verbessern zu könnenbenötigen wir dringend Informa-tionen von Radlerinnen undRadlern, die wir zur Beschwerdebeim Straßenverkehrsamt nut-zen können. Beschwerden diebei [email protected] eintref-

fen, werden wir umgehend be-arbeiten und ans Straßen-verkehrsamt weiterleiten. Wirfreuen uns auch über digitaleFotos, die wir als Beweis und

zur Dokumentation einsetzenkönnen. (Bitte nach Möglichkeitnicht über 2 MB in den Anhangpacken!) ro

...mal etwas Positives: So gut kann eine Baustelle mit Rad- undFußweg auch abgesichert sein

Ja, ich möchte mehr vom VCD erfahren.

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Radverkehr

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Nicht nur bei der baulichen Um-se tzung , auch be i de rLinienführung im Kasseler Stadt-gebiet kommt man nicht sos c h n e l l v o r a n w i e e swünschenswert wäre. Zwar istklar, dass die Regiotram amHauptbahnhof aus dem Eisen-bahn- ins Tramnetz wechseltund immerhin ist auch seit Jah-ren klar, dass ein Teil der Liniendurch die Obere Königsstraßefahren werden. Aber wohindann die Reise geht, ist bishernicht klar. Einige Aspekte wollenwir beleuchten.

Wohin fährt die Regiotram inKassel?

Erste Planungen gingen von ei-ner Weiterführung der Regio-tram durchs Lossetal nach Hes-sisch Lichtenau aus. Zwar sprichtdie Größe und Geräumigkeit derRegiotramwagen dafür, dielängste Straßenbahnstrecke umKassel mit solch bequemen Fahr-zeugen zu bedienen. Aber derVCD hat auch immer wieder aufdie Nachteile hingewiesen. So

Regiotram und Liniennetz

ist die Zahl der Regiotrams mit28 Zügen sehr knapp bemessen,wenn man auch noch den 25km langen Lossekorridor bedie-nen will. Es macht keinen Sinn,diese Fahrzeuge für eine Streckezu "verbraten", auf der tech-nisch keine Notwendigkeit ihresEinsatzes besteht. Immerhin istdie Lossetalstrecke mit Gleich-strom elektrifiziert und es wur-den von KVG und Regionalbahn

Kassel (RBK) bereits genügendNiederflurbahnen für diese Stre-cke beschafft. Deshalb wäre esfatal, wenn Regiotramfahrzeugeauf der Lossetalbahn gebundenwären und dann für eventuellnotwendige Verstärkungen imEisenbahnnetz fehlen würden.

Zwar hält man den Begriff derRegiotram angesichts des Über-landcharakters der Strecke auf-recht, wird aber wohl die bereitsvorhandenen Niederflurwagender zweiten Generation einset-zen, die bereits heute bis Helsafahren. Dies wird auch diezukünftige Linienkennung imLossetal vereinfachen, denn mitder Regiotram hätte man dannim Wechsel jeweils einen Tram-zug der Linie 4 zum BahnhofWilhelmshöhe und dann einenZug der Regiotram zum Haupt-bahnhof und weiter ins Eisen-bahnnetz gehabt. Neben demdadurch komplexeren Liniensys-tem hätte das auch zur Folgegehabt, dass die größerenReg io t r amzüge an de r

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Regiotram und Stadtverkehr

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Fußgängerzone vorbeifahrenund die kleineren Straßenbahn-züge die größere Belastung anFahrgästen aus dem Herz derCity tragen müssten.

Regiotram nur auf kurzen We-gen im Kasseler Tramnetz

Mittlerweile haben sich NVVund KVG aber wohl soweit ge-einigt, dass die Regiotrams keinesolch langen Strecken mit ent-sprechendem Fahrzeugbedarffahren sollen. Deshalb kam alsalternative Endstelle Kaufungen-

Lange Wege und lange Wartezeiten am Königsplatzknotenkehrszeit völlig unbefriedigend.Besonders prekär ist der Rundu-manschluss zwischen den Linien3, 5, 8 und 19. Immer wiedermüssen die sechs Trams auf demPlatz minutenlang warten, weileiner der beiden 19er Busse et-was später kommt. Dann be-ginnt für die Umsteiger derStress: Wenn der Bus hält,müssen sie sich sputen, die zumTeil mehreren hundert Meter biszu ih re r Ansch lussbahnzurückzulegen. Für alle, die gutzu Fuß sind, ist das noch mach-

bar. Wer aber gehbehindert odereinfach nur älter ist, für den istdieser Übergang der reine Hor-ror. Zwar hat die KVG aufgrundvon Nachfragen des VCD Kame-ras installiert und die Leitstellesoll erst nach Überprüfung desPlatzes die Abfahrt erlauben.Aber neben dem bereits be-schriebenen Stress ist ein weite-res Problem die Wartezeit derFahrzeuge. Mitunter fast zehnMinuten stehen die Bahnen aufdem Platz - bei fünfzehn Minu-tenfolgen der Knotenanschlüsse. ws

Der gut gemeinte Anschlusskno-ten Königsplatz knirscht.Zumindestens ist das dieübereinstimmende Feststellungvon VCD und Interessengemein-schaft Öffentlicher NahverkehrIGÖV. Grund ist der Umbau desKönigsplatzes, durch den seitzwei Jahren die Busse vom Platzverbannt wurden und nun inder Mauerstraße halten.Während der Umstieg zwischenBus und Bahn im Normalverkehrhalbwegs funktioniert, ist dieSituation in der Schwachver-

Papierfabrik ins Gespräch.Allerdings werden die Fahrzeitender Regiotram von den Fahr-plantrassen im Eisenbahnnetzbestimmt, womit kein sinnvollerTakt auf der Leipziger Straßeabsehbar wäre. Durch die ein-gleisigen Abschnitte im Lossetalkönnen nämlich die Fahrzeitender Linie 4 nicht beliebig ver-schoben werden.

Eine Lösung dürfte der jüngstePlan sein, die über die Harles-häuser Kurve eingeführten zwei

Regiotramlinien aus Warburgbzw. Wolfhagen, die sich zu ei-nem 15 Minutentakt verdichten,vom Hauptbahnhof über Rat-haus zur Holländischen Straßezu führen. Dies ermöglicht dieHerausnahme einer der Stadtli-nien, die dort heute verkehrenund damit erzeugt die Regiotrameinen erwünschten Einsparef-fekt. Trotzdem haben sich NVVund KVG noch nicht auf einendgültiges Konzept geeinigt.Näheres zu Liniennetzvariantenim Artikel auf Seite 25. ws

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Stadtverkehr

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Linie – Taktfrequenz, Haltestel-len, Einsatz von Niederflurbussenund andere Qualitätsmerkmaleauf Grundlage des lokalen Nah-verkehrsplanes der Stadt Kassel.

Das auf diese Weise von derKVG definierte Angebot wurdegleichzeitig auch von der KVGbetrieben. Als kommunales Ver-kehrsunternehmen hatte sie da-mit die Verkehrsleistung geplantund bestellt und zugleich aucherstellt. Diese historisch gewach-sene Monopolstellung ermög-lichte es anderen Verkehrsunter-nehmen nicht, als Konkurrentenum diese Leistung anzutreten –eine Voraussetzung, die nachder EU-Wettbewerbsverordnungnun erfüllt werden muss.

Der Wettbewerb erfordert nundie Einrichtung einer Bestelleror-ganisation, die von der bisheri-gen Verkehrsgesellschaft unab-hängig ist und wettbewerbs-neutral agieren kann. So siehtdas Hessische ÖPNV-Gesetz vor,das die Stadt Kassel diese Auf-gabe hat, die hat diese Aufgabenun an die KVG übertragen.Gleichzeitig wird der Fahrbetriebfür Busse und Straßenbahnenan die Gesellschaft Nordhessen-bus (NB) und eine Straßenbahn-gesellschaft (KVN) als Verkehrs-unternehmen in der Holding derKasseler Verkehrs- und Versor-gungs-GmbH ausgegliedert.Bereits seit mehreren Jahren wirdneues Fahrpersonal nicht mehrdirekt von der KVG, sondernvon der vor wenigen Jahren zu-sammen mit privaten Busunter-nehmern gegründeten TochterNordhessenbus angestellt. Dabeierhalten die neuen Bus- und

verkehrs auf Straße und Schieneim Stadtgebiet zuständig sind.Es handelt sich dabei um Aufga-ben, die bisher auch direkt vonden kommunalen Verkehrsun-ternehmen (Angebotsanbieter)durchgeführt wurden, zukünftigaber - aus Wettbewerbsgründen- strikt vom Fahrbetrieb getrenntwerden müssen.

Europäische Union fordertWettbewerb

Im Rahmen der Liberalisierungdes Nahverkehrs ist absehbar,dass Nahverkehrsleistungen inder Europäischen Union sukzes-sive öffentlich ausgeschriebenwerden müssen (EU-VerordnungNr. 1191/69). Diese Vorgabelässt sich mit den Strukturen derzumeist kommunalen Verkehrs-unternehmen in Deutschlandnicht mehr vereinbaren. Wennz.B. bisher in Kassel eine Busliniebetrieben wurde, definierte dieKVG das Angebot auf dieser

Die Kasseler VerkehrsgesellschaftAktiengesellschaft (KVG), bisherder kommunale Verkehrsbetriebvon Kassel, wurde im letztenJahr in eine Lokale Nahverkehrs-gesellschaft (LNG) der Stadt Kas-sel umgewandelt. Im Rahmeneiner geplanten allgemeinenUmstrukturierung des Unterneh-mens wurden die Aufgabenbe-reiche neu zugeschnitten. Dabei

KVG seit Juli 2004 lokale Nahverkehrsgesellschaft

wurde der Bereich Marketing,Planung und Angebotsbestel-lung vom Bereich des Fahrbe-triebes zu trennen. Grund dafürist die zukünftige Vergabepraxisund Angebotsplanung im öf-fentlichen Personennahverkehr(ÖPNV) nach dem HessischenÖPNV-Gesetz. Das Gesetz siehtvor, dass die Kommunen, in die-sem Fall die Stadt Kassel, alsAufgabenträger des ÖPNV fürdie Daseinsvorsorge, die Pla-n u n g , O r g a n i s a t i o n ,Durchführung und Finanzierungdes öffentlichen Personennah-

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Tramfahrerinnen und -fahrer umbis zu 40% weniger Gehalt alsdas bisherige Personal der KVG.Damit die KVG tatsächlich nichtmehr für den Fahrbetrieb zu-ständig ist, wurden die KVG-Anteile an Nordhessenbus andie Stadt Kassel übertragen.Nordhessenbus ist derzeit fürden Betrieb auf den meistenstädtischen und einigen Über-landbuslinien zuständig. Dabeileiht sich Nordhessenbus zusätz-lich zum eigenen Personal auchKVG-Personal aus.

Neue (alte) Aufgaben der KVG

Die KVG als LNG wird zukünftigVereinbarungen und Verträgeüber die Erbringung von Ver-kehrsleistungen abschließen, dieLeistungserbringung und dieEinhaltung der Qualitätsstan-dards durch die Auftragnehmerüberwachen, die Verkehrs- undInvestitionsplanung sowie Mar-keting, Kundenbetreuung undÖffentlichkeitsarbeit über-nehmen. Dies wird in Abstim-mung mit dem NordhessischenVerkehrsverbund (NVV) erfol-gen. Hauptziel dabei ist die Ge-währleistung von Qualitätsstan-dards im Verkehrsangebot unddie Reduzierung der Kosten, diedurch die Ausschreibungskriteri-en und den Wettbewerb sicher-gestellt werden sollen. Die Ver-kehrsleistungen werden danndurch Verkehrsunternehmenausgeführt, die aufgrund vonAusschreibungsergebnissen aus-gewählt werden. Potentiell sinddies auf lokaler Ebene Nordhes-

senbus (NB), die Kassel-Naumburger-Eisenbahn (KNE)und der Regionalverkehr Kur-hessen (RKH). Des Weiterenkönnen sich andere Unterneh-men aus Deutschland und denanderen EU-Staaten bewerben.

Ausschreibung im Busbereich

Da die Konzession für die Kas-seler Straßenbahn noch bis 2012besteht, findet der Wettbewerbvorerst nur auf den Buslinienstatt. Hier müssen alle Linien bis2006 ausgeschrieben werden.Die lokalen Linien der Stadt Kas-sel werden dann von der KVG,die regionalen Kooperationslini-en vom NVV und die lokalenLinien der Landkreise von Nah-verkehrsgesellschaften der Land-kreise ausgeschrieben.

Die Folgen der Umstrukturierun-gen bleiben abzuwarten. Die

Neugestaltung der Geschäftsfel-der ist primär der Erfüllung derEU-Wettbewerbsrichtlinie undder Kostenreduzierung geschul-det. Ob die Ausschreibungenletztlich zu einer Qualitäts- undAngebotsverbesserung im Nah-verkehr führen, wird im Wesent-lichen davon abhängen, wie vielGeld den Kommunen für denÖPNV zur Verfügung steht undob es gelingt, tatsächliche Qua-litätsstandards durchzusetzen.Da der günstigste Anbieter denZuschlag erhalten wird, sind eherLohndumping und Abstriche beider Qualität zu erwarten. Dasdurch die Ausschreibung ggf.eingesparte Geld wird vermutlichauch eher zur Deckung deskommunalen Defizits benutztund weniger für eine Angebots-ausweitung.

fc

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Ein Dauerbrenner bleibt das The-ma Werbung auf Scheiben beiden KVG-Fahrzeugen. Für we-nige hundert Euro im Monatnimmt man in Kauf, dass Fahr-gäste nicht mehr ungehindertaus dem Fenster sehen können.Für manche ist das sehr unange-nehm (“Wenn man direktdahinter sitzt und rausguckt,dann ist es so, als ob man see-krank wird“), andere nervt esgehörig (“da wirst ja gagga“).Von Gefängnisbahnen oderDunkelbahnen ist die Rede.

Während der VCD-Protest unterdem ehemaligen KVG-ChefWolfgang Will noch ohne Wir-

tigt fühlen, innerhalb eines Jah-res auf rund 30% nahezu ver-doppelt hatte.

Trotzdem ist der VCD mit demderzeitigen Stand nicht zufrie-den. Der Verband fordert nachwie vor den kompletten Verzichtauf die Scheibenfolien. Erst dannkönnte sich zeigen, dass bei derKVG die Fahrgastfreundlichkeitwirklich groß geschrieben wird.Zumal bei neuen Werbetramsin den letzten zwölf Monatendie guten Vorsätze der KVG kei-ne vollumfängliche Beachtungfanden, wie unsere Fotos aufdieser Seite zeigen. ws

kung blieb, konnte der Ver-kehrsclub 2003 erste Erfolgeverbuchen. Danach wird esKomplettbeklebungen, wie essie an einigen Bahnen gab undgibt, zukünftig nicht mehr ge-ben. Nur noch ein Drittel derScheiben sollen maximal zuge-klebt werden dürfen. Dabei sol-len die Klebefolien möglichstnicht neben Türen und nicht imSichtbereich der sitzenden Fahr-gäste angebracht werden.

Nicht nur der VCD-Protest setztedie KVG unter Druck. Umfragenhatten gezeigt, dass sich derAnteil der Fahrgäste, die sichdurch Scheibenwerbung beläs-

Scheibenwerbung - ein Dauerbrenner

Eine von zwei Bahnen, an denen eine KasselerBrauerei den Fahrgästen die Sicht einschränkt.

Ein Auto unmittelbar neben der Mitteltür -seit September unterwegs in Kassel

Eine Kasseler Bank beklebt Scheiben u.a. nur mitweißer Folie, was bei einigen Fahrgästen erst rechtKopfschütteln hervorruft

Gleich über drei Scheiben an jeder Fahrzeugseiteund unmittelbar im Sichtbereich der Fahrgäste

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Stadtverkehr

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Liniennetz nach Start der Regiotram

die Linie 5 unverändert bleiben.Denn neben den Regiotram-bedingten Umstellungen gibt esÜberlegungen, die westlichenÄste der 3 und 4 zu tauschen,also die Linie 3 zum Mattenbergund die 4 zum Druseltal zu schi-cken.

Dies lehnt der VCD allerdingsab, da es sich um eine unnötigezusätzliche Änderung handelt,die verkehrlich keinen verbes-sernden Wert hat. Stattdessenwürde der Bergpark mit den Li-nien 1 und 3 nur noch aus Rich-tung Bettenhausen umsteigefreierreicht, aus allen anderen Stre-ckenästen müsste umgestiegenwerden. Der VCD spricht sichgegen den Tausch der Endstellenbeider Linien aus. Stattdessensollten die Linien 3 und 4 imVorderen Westen die Strecketauschen. Dann würde die 4 mitihren langen Fahrwegen ins Los-setal und nach Oberzwehren

Auch wenn noch nichts spruch-reif ist, so ist doch eines klar:Mit der Einführung der Regio-t r a m i n d a s K a s s e l e rStraßenbahnnetz wird es auchÄnderungen im bestehenden-Tramnetz geben müssen. Denndie beiden über die HarleshäuserKurve einfahrenden R-Linien(von Wolfhagen und Warburg)werden sich zu einem 15 Mi-nutentakt ergänzen. In diesemTakt soll es dann vom Haupt-bahnhof in die Königsstraße ge-hen. Ab hier bietet sich natürlichdurch den 15 Minutentakt derErsatz einer Tramlinie an.

Alte Planungen sahen noch dieFührung der Regiotram in dieLeipziger Straße vor. Allerdingsmacht es mehr Sinn, die großenRegiotramfahrzeuge in dieNordstadt verkehren zu lassen,da dort, nicht zuletzt durch diebald bis Vellmar verlängerteTramstrecke, wesentlich größere

Fahrgastmengen zu verzeichnensind. Damit verbunden könntedie Linie 1 ab Stern einen neuenFahrweg bis Papierfabrik erhal-ten. In diesem Zusammenhanggibt es Überlegungen der KVG,die Linie 8 dann von der Hes-senschanze nach Wolfsangerverkehren zu lassen. Die Linie 2würde entfallen und die Linie 7ab Bahnhof Wilhelmshöhe an-stelle der 2 über Helleböhn bisBaunatal verlängert.

Zwei der drei Linien aus derSüdstadt würden dann in derInnenstadt enden. Die Linie 9würde über Ständeplatz bis inden Hauptbahnhof fahren unddort enden (Umstieg zur Regio-tram). Die Linie 6 würde - wieheute die 9 - einen Kreisverkehrfahren. Von Süden kommendüber Ständeplatz, Lutherplatzund die Königsstraße zurückzum Brückenhof. In den Plan-spielen der KVG würde nur noch

Kleine Ursache, große Wirkung am 7.Januar: Weilin Folge eines Zusammenstosses zweier PKW einAuto auf die Straßenbahngleise geschoben wurdeund mit der Stoßstange auf dem Bordstein auf-setzte, musste erst ein Abschleppwagen kommen,der den PKW anhob. Dies dauerte über 30 Mi-nuten, während dieser Zeit war der gesamteTramverkehr auf der Frankfurter Straße stadtein-wärts unterbrochen, drei Trams hingen hinter derUnfallstelle fest. Glücklicherweise reagierte dieKVG-Leitstelle schnell und leitete die Linien 5 und6 aus dem Süden über Bahnhof Wilhelmshöheum. Außerdem wurde kurzfristig die Buslinie 26bis zur Weserspitze verlängert, da durch denAusfall zweier Kurse der 6, die an der Unfallstellefesthingen, der Stadtteil Wolfsanger sonst für 45Minuten ohne Anschluss gewesen wäre.

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Stadtverkehr

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den kurzen Weg über die Wil-helmshöher Allee bieten, wovonwesentlich mehr Fahrgäste pro-fitieren würden als vom derzeitkurzen Weg der 3 zwischenBahnhof Wilhelmshöhe und In-nenstadt. Außerdem wäre damitleicht ein Einsatz von Doppel-traktionen auf einzelnen Kursender Linie 4 realisierbar, die immorgendlichen Berufsverkehr-Rationalisierungseffekte ermög-

lichen. Denn bis zum BahnhofWIlhelmshöhe gäbe es von Hel-sa kommend nur zwei Stationen,die verlängert werden müssten.

Bis auf die Änderung im Verlaufder Linien 3 und 4, für die derVCD Gegenvorschläge unter-breitet, sieht der Verkehrsclubdas diskutierte Netz durchauspositiv. Fraglich ist aber, ob derVerzicht auf die Linie 2 ohne

Kapazitätsprobleme funktioniert.Auf dem Abschnitt Rathaus -Kirchweg fehlt im Berufsverkehrein Drittel der heutigen Kapzität,etwa 20% geringer wird die ka-pazität auf der HolländischenStraße sein, obwohl dort mit dergeplanten Verlängerung nachVellmar eher mit noch mehrFahrgäste zu rechnen ist. ws

1

3

47

5

8

R

R

R 5 7 3

8

1

4

Hessenschanze

Wilhelmshöhe

Druseltal

Baunatal

Mattenberg

Papierfabrik

Helsa

Wolfsanger

Ihringshäuser Str.Holländ. Str.

Warburg

Wolfhagen

Mögliches Liniennetz nach Einführung der Regiotram ins Stadtgebiet

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Regionalverkehr

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"Verkehrs-Oscar" für BahnhofsschmuckstückGrebenstein

Den Planern vom Kasseler Architekturbüro "Schö-ne Aussichten" wurde am 16. November 2004in Berlin die Anerkennung "Renault-Traffic-Design-Award" verliehen. Der im Auftrag vomNordhessischen Verkehrsverbund (NVV) und derStadt Grebenstein modernisierte Bahnhof fürRegioTram und Regionalzüge dient als Modellfür sieben weitere Schienenhaltepunkte in derRegion, die 2005 aufpoliert werden sollen:Bad Hersfeld: Vorplatz, Gebäude, Busterminalund P&RMelsungen: behindertengerechte Bahnsteige,neuer Vorplatz mit BushaltWitzenhausen: Aufzüge für behindertengerechteBahnsteige, neuer VorplatzFelsberg-Gensungen: behindertengerechte Bahn-steige und Unterführungen, Sanierung Vorplatzund GebäudeAlheim-Heinebach: behindertengerechte Bahn-steige - Vorplatz mit Busverknüpfung ist schonfertig.Wolfhagen: Neue Busverknüpfung zur RegioTramCalden-Fürstenwald: Neue Buswendeschleife

Der Bahnhof Grebenstein verknüpft auf kleinemRaum Schienen- und Busverkehr. Ein neuer Pavil-lon am Bahnsteig aus Holz und Glas bietet Rei-senden, dem Kartenautomaten und InfotafelnSchutz. In weiten Stufen steigt der weiß gepflas-terte Vorplatz terrassenartig empor, durch Bänkeund Grün aufgelockert .Auch an Park-and-Ride-Plätze ist gedacht. Für NVV-Geschäftsführer Tho-mas Rabenmüller ist der geglückte Modellfalleiner "sehr engagierten Beteiligung" der Kom-mune Grebenstein zu verdanken. Um andereKommunen über die vielfältigen Möglichkeitender Förderung von Bahnhofsprojekten zun infor-mieren, hat der NVV eine Broschüre aufgelegt.Info: Tel. 0561 / 7094949. hh

Platznot in Pendlerzügen

Große Leidensfähigkeit mussten Berufspendlerund Schüler wieder einmal auf den Eisenbahnstre-cken von und nach Kassel beweisen. Im Januar2005 brodelte es wieder auf den Strecken Kassel-Göttingen und Kassel-Warburg. So wurden aufder Relation Kassel - Göttingen mehrfach kleinezweiteilige Triebwagen eingesetzt, obwohl nachNVV-Angaben dort mindestens vierteilige Zügeoder sogar Mehrfachtraktionen verkehren sollen.Drangvolle Enge und schlechte Luft (die Klima-anlagen in den neuen Zügen sind dann meistüberfordert) machten die Fahrt zur Schule oderArbeit zu einer Quälerei. Das Drama war erstnach einer Woche zu Ende, dann war ein lokbe-spannter Zug im Einsatz.

Noch schlimmer ging es mitunter auf der Streckenach Warburg zu. In Folge der Verzögerung beider Inbetriebnahme der neuen Regiotramtrieb-wagen - sie werden wohl erst im späten Frühjahrden Betrieb aufnehmen - kam es offenbar zuFahrzeugengpässen. So wurden auf morgendli-chen Kursen, die normalerweise in Mehrfachtrak-tion verkehren sollen, Einzeltriebwagen eingesetzt.Dabei mussten in Espenau auch einmal überzwanzig Fahrgäste draußen bleiben. Auf Nach-frage erklärte Peter Roßkothen vom Nordhessi-schen Verkehrsverbund NVV, dass beide Problem-strecken bekannt seien und dass die Gründe inbeiden Fällen Fahrzeugmangel aufgrund vondefekten Fahrzeugen gewesen seien. Die ange-spannte Situation auf der Göttinger Strecke wurdemittlerweile durch einen aus dem Rhein-Necka-Raum ausgeliehenen Triebzug behoben. DerVCD vermutet, dass die Warburger Strecke beiFahrzeugpannen bis zur Umstellung auf die neuenRegiotramzüge im Laufe des Jahres der neuralgi-sche Punkt bei der Fahrzeugversorgung im NVVsein könnte. ws

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Seit etwa einem Jahr bin ich nun regelmäßig mitKinderwagen unterwegs und wundere mich immerwieder über die Gedankenlosigkeit der anderenVerkehrsteilnehmer, insbesondere der Autofahrer.Da wird das Auto ohne Grund mit zwei Rädernauf dem Gehweg abgestellt, am besten noch inHöhe der Straßenlaterne, obwohl die Straße breitgenug ist. Andere stellen ihr Auto „nur mal ganzkurz“ mitten auf den Gehweg, so dass wederrechts noch links ein vorbeikommen ist. Dochnicht nur Autos stehen im Weg, an Tagen, andenen die Mülltonnen geleert werden ist auf demGehweg mit Kinderwagen kein durchkommen.Schiebt man allerdings auf der Fahrbahn, erntetman häufig unverständliche Blicke oder Gestender Autofahrer, die an einem vorbeifahren. BeiBaustellen werden die entsprechenden Schildernatürlich auch mitten auf dem Gehweg plaziertanstatt am rechten oder l inken Rand.

Eine große Erleichterung für alle Kinderwagen-schieber sind natürlich die Niederfurstraßenbahnenund -busse, denn hier kann man selbständig ein- und aussteigen, auch wenn der Platzbedarfinsbesondere zum Wenden größer ist.Hier giltbesonders die Devise „erst aussteigen lassen unddann einsteigen“ insbesondere, wenn manrückwärts aussteigen muss, weil die Haltestellenicht niederflugerecht ausgebaut ist wie z.B. am

Friedrichsplatz und Rathaus. Hier braucht mandann etwas Platz im Rücken. Auch beim Einsteigensollten die anderen Fahrgäste den Weg zumKinderwagenplatz frei machen, anstatt den Ein-gang zu blockieren.

Besonders ärgerlich ist das Umsteigen am Haupt-bahnhof. Aussteigen mit Kinderwagen an derTunnelhaltestelle ist absolut indiskutabel, da dieStadt vor mehreren Jahren entschieden hat, dasdie Rolltreppen nicht mehr in ihren Zuständig-keitsbereich fallen. Die Ersatzhaltestelle Scheide-mannplatz ist aber auch nur per Tunnel oderillegaler Straßenüberquerung erreichbar.Glücklicherweise ist mit diesem Dilemma in we-nigen Wochen Schluss, wenn die Tunnelhaltestellegeschlossen wird und der Scheidemannplatz ober-irdsche Überwege bekommt.

Mehr Kinderfreundlichkeit würde dieser Stadt guttun. Dazu gehört aber nicht nur die Frage derKleinkinderbetreuung oder der Kindergartenkos-ten, sondern auch und vor allem die Verkehrs-und Stadtplanung. Fehlende Überwege, zu hoheFahrgeschwindigkeit und oft viel zu schmaleGehwege sind Zeichen einer überwiegend kinder-feindlichen Stadtgestaltung. Immerhin sollenKinder bis zum zehnten Lebensjahr mit ihremFahrrad auf dem Gehweg fahren. Die in vielenStadtteilen oft kaum mehr als einen Meter breitenGehwege lassen dies aber zu einem riskantenManöver werden. bs

Mit Kinderwagen unterwegs

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Die im Sommer des Jahres geplante Veranstaltungeines Oldtimer-Rennens im Bergpark Wilhelms-höhe sieht der VCD als überflüssige Schnapsideean. Es ist falsch verstandener Historismus, eineVeranstaltung der 50er Jahre an dieser Stellewieder aufleben lassen zu wollen und den Berg-park Wilhelmshöhe wieder zur Kulisse für Auto-rennen zu machen. Das Bergparkrennen der 50erJahre hätte, so der VCD, zwar dem Zeitgeist desWirtschaftswunders und des damaligen Fort-schrittsglauben entsprochen. Wenn man dieseVeranstaltung aber in der heutigen Zeit wiederaufleben lassen will, sehe dies aus, als habe manentscheidende Entwicklungen der letzten Jahrenverschlafen. Man könne nicht so tun, als würdees Umweltprobleme und Waldsterben nicht geben.

Der Autoverkehr sei mittlerweile sogar zum Um-weltproblem Nr. 1 in Deutschland geworden. EinAutorennen durch den Bergpark sei deshalb mehrals zynisch, selbst wenn es zur Oldtimerrallyeumgewidmet werden sollte. Zudem weist derVCD darauf hin, das in Kassel mehrere Zehntau-send Bürgerinnen und Bürger an Ihrem Wohnortunter Verkehrslärm leiden. Nun auch noch imwichtigsten Naherholungsgebiet der Stadt eineLärmkulisse aufzubauen, sei nicht akzeptabel.Zudem werde die Absicht Kassels, den Bergparkzum Weltkulturerbe erklären zu lassen, durcheinen solchen Anachronismus zusätzlich er-schwert. Der VCD erwartet von der VerwaltungSchlösser und Gärten, den Bergpark vor dieserIdee zu schützen. w s

Autorennen im Bergpark - Schnapsidee des Jahrzehnts

Kein Novum ist die Feststellung, dass die KasselerLokalzeitung ohne Konkurrenz ist. Bereits seitüber 30 Jahren ist dies Normalzustand in derStadt. Doch während diese Zeitung noch in denneunziger Jahren eine nennenswerte lokale Mei-nungsvielfalt lieferte, so scheint sich dies in derjüngeren Vergangenheit deutlich geändert zuhaben.

Seit einiger Zeit scheint es, als würden ausgewählteThemen im Lokalteil gepuscht, ohne dassWidersprüche erlaubt sind. Zwei Beispiele derletzten Wochen machen dies deutl ich.

Da ist zum einen die Diskussion um die Untertun-nelung der Eisenbahnstrecke am Jungfernkopf.Als Ersatz des Bahnübergangs Wegmannstraßesoll in Verbindung von Schenkebierstanne undWaldecker Straße eine neue Eisenbahnbrücke dieungehinderte Durchfahrt von Bussen und Autosermöglichen. Leider kommt diese Maßnahmezwanzig Jahre zu spät. Denn heute macht siekeinen Sinn mehr. Nach Fertigstellung der Brückewerden keine Eisenbahnzüge mehr dort

verkehren, sondern nur noch Straßenbahnen.Und für diese braucht man keine Brücke, da reicht- wie in Kaufungen - eine einfache Ampelsigna-lisierung. Also eine wahnsinnige Fehlinvestition.Nicht so für die HNA. Tagelang widmete sie denForderungen nach einer Brücke in großen Artikeln.Kritische Stimmen waren da vermutlich nichterwünscht, denn die Pressemitteilung des VCDswurde, obwohl sie ja einen völlig neuen Aspekt beinhaltete, schlicht unterschlagen.

Ebenso ohne Veröffentlichung blieb der Protestdes VCDs gegen das Oldtimer-Rennen im Berg-park. Schon vom ersten Artikel an machte dieHNA klar, was sie will. Widmete Sie den möglichenGegnern des Spektakels doch immerhin die Be-merkung, dass es ablehndene Stimmen wohl wieimmer geben wird, um solche Stimmen von vorneherein zu diskreditieren. Es kam, wie es kommenmusste. Die Oldtimer sollen durch den Bergparkdüsen. Lärm und Gestank inklusive. ws

Wird die Vielfalt der lokalen Tagespresse geringer?

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Karneval ist längst vorbei, dochNarren treibens auch nochaußerhalb der tollen Tage. Sojedenfalls erscheint dem kriti-schen Betrachter die Debatteum den Ausbau des FlugplatzesKassel-Calden. Sofern man voneiner Debatte reden kann, denneigentlich gibt es nur von denGrünen in der Stadt Kassel einklares Nein zu den Ausbaupla-nungen. SPD, FDP und CDUstimmen unisono in den Chorder Befürworter ein. Calden sollzum “Großflughafen” werden,koste es, was es wolle. Wobeimit etwas Distanz betrachtetman sich nur wundern kann.Denn niemand weiß, wo eigent-lich die vielen Passagiere fürdiesen Flughafe herkommen sol-len, denn Nordhessen ist einerecht dünn besiedelte Regionund die angrenzenden Lan-deste i le von Westfa len,Thüringen und Niedersachsenbrauchen einen Flughafen Cal-den sowieso nicht. Denn dieseRegionen sind mit Paderborn,Erfurt und Hannover bereits inSachen Flughafen versorgt.

150 Millionen Euro sollen in Cal-den investiert werden, damiteinige Tausend Menschen imJahr von dort nach Mallorca flie-gen können. Davon will dasLand Hessen allein 108 Millionenzahlen. Das ist angesichts derdesolaten Finanzsituation desLandes mehr als verwunderlich.Denn ansonsten fehlt das Geldüberall, auch der öffentlicheNahverkehr musste dies bereitsspüren. Durch den Sparkurs desLandes mussten bereits zahlrei-

Flughafen Kassel-Calden oder der manifestierte Minderwertigkeitskomplex einer Region?!

che Zugverbindungen im Nah-verkehr des Landes gestrichenwerden. Hintergrund war hier,dass das Land nicht bereits war,Preiserhöhungen der Bahn AGfür die bestellten Züge auszu-gleichen. Also mussten dieMehrkosten durch den Wegfallvon Zugbestellungen amortisiertwerden. Und die neuesteSparmaßnahme ist die Abschaf-fung von Fördergeldern für dieBeschaffung von neuen Bussen,U- und Straßenbahnzügen.

Doch zurück in die nordhessi-sche Provinz: LokalpatriotischeSichtweise bei Investitionspro-jekten ist häufig ein Problem,verhindert sie doch nicht selteneinen klaren und ehrlichen Blickauf Nutzen und Risiko vonBaumaßnahmen. Doch es sindzwei Paar Schuhe, einen zentra-len Platz in der City innerhalbvon kaum mehr als zehn Jahrenein weiteres Mal umzugestaltenoder aber ein Großprojekt mitMillionenwert und hohen Folge-kosten voranzutreiben.

Interessant ist auch, dass im Ge-gensatz zu anderen Projektenerst gar keine Diskussion überKosten und Nutzen stattfindet.Denn dass sich der Ausbau rech-net, glauben ja selbst Optimisteneher nicht. Und wenn, wie imFebruar des Landes, sogar dieLufthansa von Steuergeldver-schwendung redet, spricht dasBände. Aber wenn die Regionmeint, ein Flughafen müsse her,um den Wert des Landesteilesvermeintlich zu heben, dann istin den Augen vieler für“kleinkarierte” Nachfragen kein

Raum mehr. Da werden selbstdie kritischen Stimmen der Luft-hansa, die den Fluplatzausbauals unnötige Geldverschwen-dung anprangert, von führendenPolitikern ignoriert. Dabei hatman eher den Eindruck, eineRegion wolle ihren Minderwer-tigkeitskomplex mittels eigenemFlughafen überwinden.

Denn eines ist schon im Vorfeldklar. Schwarze Zahlen dürfte die-ser Flugplatz auch in Zukunftnicht schreiben. Vielmehr ist eineInvestitionsruine zu befürchten,die Stadt und Land noch teuerzu stehen kommen wird. Aberwie so häufig dürfte auch fürdieses zu erwartenden Millio-nengrab keiner der Entschei-dungsträger in der Politik per-sönlich haftbar gemacht werden.Ganz nach dem Motto, es ist janicht ihr Geld, mit dem sie solocker umgegangen sind. ws

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Rechenschaftsbericht in Kürze

Ein Jahr ist wieder um und es ist bald wiederJahreshauptversammlung – Zeit für unseren Re-chenschaftsbericht. Wir fassen unsere Tätigkeitender letzten zwölf Monate kurz zusammen.

Öffentlichkeitsarbeit

Wie jedes Jahr haben wir uns wieder auf demTag der Erde – der dieses Jahr in Nordshausenstattfand – präsentiert. Zum Tag der Erde habenwir wieder Broschüren zu unseren aktuellen The-men vorbereitet. Neu sind die Broschüren mitdem Titel “argumente”, die in besonders kom-pakter Form unsere Arbeit präsentieren. Folgende“argumente”-Broschüren haben wir herausge-bracht:

· Radfahrer und Baustellen – Warum geht's nichtbesser?

· Prima Klima? – Radverkehr in Kassel.

· Freie Sicht für Fahrgäste. – Bitte keine Scheiben-werbung.

Außerdem wurde die Serie “kassel konkret” umdie Ausgabe “Verkehrskonzept Wilhelmshöhe –mit der Tram zum Schloss” erweitert.

ÖPNV

Beim Themengebiet öffentlicher Personnennah-verkehr haben wir wie gewohnt mit der IGÖV,der Interessengemeinschaft öffentlicher Nahver-kehr, zusammengearbeitet, in der auch die Ver-bände “Pro Bahn” und “Pro Bahn und Bus”mitarbeiten.

Wir haben zwei Gespräche mit der KVG geführt:Zum einen sprachen wir mit Frau Ambrosius(Marketing) und Herrn Reintjes (Verkehrsplanung).Zum anderen haben wir mit dem neuen Vor-standsmitglied Herrn Meyfahrt das Gesprächgesucht. Bei beiden Gesprächen ging es nicht nurum unsere “Dauerbrenner”, sondern auch umdie Umbrüche, die die Regiotram im Liniennetzund die Umwandlung der KVG in eine Nahver-kehrsgesellschaft im Organisatorischen mit sichbringen.

Radverkehr

Das letzte Jahr war durch viele ärgerliche Baustellengeprägt. Wir haben daher sehr häufig Kontaktmit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt Kas-sel, Herrn Gerhard Späth, aufgenommen undmehrere kleine Detailverbesserungen erreicht.Dazu haben wir sogar einmal an einem Ortsterminam Graf-Bernadotte-Platz mit den Bauverantwort-lichen teilgenommen.

Der Arbeitskreis Radverkehr der Stadt Kassel trafsich in diesem Jahr leider nur zweimal (was wiran anderer Stelle bereits kritisiert hatten) – anbeiden Terminen waren natürlich Vertreter desVCD dabei.

Car Sharing

In der Goethestraße haben sich dieses Jahr An-wohner über Stattauto beschwert: die Fahrzeugewürden ihnen die Parkplätze wegnehmen. Dieswar uns eine Pressemitteilung wert, denn wennauch nur jeder dritte der ca. 180 Nutzerinnenund Nutzer ein eigenes Auto hätte, ständen dortstatt 12 Stattautos 60 Privatfahrzeuge. Wir werdendeshalb auch in Zukunft weiter für das Car-Sharing-Prinzip einzutreten.

Herkulesbahn

Seit dem Tag der Erde ist der VCD KV Kassel auchMitglied beim “Verein Neue Herkulesbahn”. Wirschätzen an diesem Verein, dass er keine Muse-umsbahn, sondern ein modernes Verkehrskonzeptfür den gesamten Bergpark fördern möchte.

Sonstiges

Ansonsten gab es beim VCD natürlich viele klei-nere Aktivitäten, die sich hier nicht alle aufzählenlassen. Vor allem wurden wieder einige Presse-mitteilungen an die HNA geschickt, die leidernicht alle abgedruckt wurden.

Zukunft

Ansonsten halten Sie unser neues Produkt geradein der Hand: Die neue Ausgabe der Gegenverkehr.Nach längerer Pause haben wir uns entschiedendie Zeitschrift wieder aufleben zu lassen. Mangels“Aktivisten” allerdings nicht so regelmäßig wie

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Termine:Aktiventreff: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19 Uhr, GeschäftsstelleAK ÖPNV: Jeden letzten Mittwoch im Monat, 19 Uhr, GeschäftsstelleAK Radverkehr: Nach Absprache, tel. Kontakt: 3160553 oder über Email [email protected]

Impressum dieser Zeitschrift:Herausgeber: Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Kassel e.V., Steinweg 21, 34117 Kassel.Telefon 0561/10 83 10, Telefax 0561 / 875 425, email [email protected] der Erstellung dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Florian Cebulla (fc), Roald Oestreich (ro), BrittSchmidt (bs), Wolfgang Schmidt (ws), Ingo Hirschhausen (ih), Hermann Hoffmann (hh)

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früher. Schön wäre es, wenn wir zumindestensein- oder vielleicht auch zweimal im Jahr unsereMitglieder über unsere Arbeit und das, was unssonst so bewegt, informieren könnten.

Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesucht

Apropos Aktivistinnen bzw. Aktivisten: Dem Ar-beitskreis in unserem Kreisverband geht es leidernicht gut – wir sind einfach mittlerweile zu wenigLeute geworden, nachdem es mehrere Mitgliederberuflich in andere Städte verschlagen hat. Wirsuchen also dringend Leute, die mitmachen wol-len. Keine Angst – wir schütten nicht jeden gleich

mit Arbeit zu. Und zu jedem Treffen beim VCDgehört natürlich auch ein gemütlicher Teil. Also:wir freuen uns auf eure Mitarbeit!

Für das nächste Geschäftsjahr gibt es auch schonden ersten Termin: Am 24. April ist Tag der Erde.Dieses Jahr in der Tischbeinstraße nahe der Frank-furter Straße.

Gerade für unseren Stand suchen wir immer netteVCDlerinnen und VCDler, die uns am Tag derErde verstärken können. Wir freuen uns überjede(n), der mitmachen möchte. ro

TerminankündigungenTag der ErdeUmweltfest mit zahlreichen Ständen, undMusikaufführungenTag: 24. April 2005 - 11 bis 18 UhrOrt: Kassel-Südstadt, Tischbeinstraße (AbschnittFrankfurter Straße bis Langenbeckstraße)

Diskussionsveranstaltung zur bevorstehendenAusschreibungen des öffentlichen Busverkehrs inder Gemeinde Fuldatal.Datum: 12.September 2005 - 19.30 UhrOrt:Fuldatal-SimmershausenGasthaus Schönewald nahe der HaltestelleWilhelmsstraßeNähere Infos bei Bündnis 90 / Die Grünenwww.gruene-fuldatal.de

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Einladung zur

Jahreshauptversammlungdes VCD-Kreisverbandes Kassel-Stadt und Kassel-Land

Termin: Mittwoch, 23.3.2005, 19.00 Uhr

Ort: Gaststätte Zum Lichtenhainer, Elfbuchenstraße 4

Haltestelle Friedenskirche (Linien 4 und 8)

Tagesordnung:1. Begrüßung2. Vortrag von KVG-Vorstandsmitglied Prof. Rainer Meyfahrt

über die neuen Strukturen bei der KVG3. Wahl des / der Protokollführer(in)4. Wahl der Versammlungsleitung5. Bericht über die VCD-Arbeit im Jahr 2004

Vorstandsarbeit, AK Radverkehr, AK Öffentlicher Verkehr u.a.6. Kassenbericht7. Bericht der Kassenprüfer8. Aussprache9. Entlastung des Vorstandes10. Diskussion über die zukünftige Arbeit des VCD11. Wahl der Wahlkommision12. Vorstandswahl

a. Wahl der/des Vorsitzendenb. Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden

13. Wahl zweier Kassenprüfer(innen)14. Anträge (falls vorliegend)15. Verschiedenes

Mit freundlichen Grüßen

Vorstand des VCD-Kreisverbandes Kassel, Britt Schmidt, 1.Vorsitzende