Ventilspiel Einstellen!

Wichtig, Ventile nur bei kaltem Motor einstellen!

Sitz abbauen, Helmfach ausbauen (5 oder 4 Schrauben/ Muttern von innen) und den

Vordern Teil der Sitzbankverkleidung (2 Schrauben unter der Fußmatte. Die vier

Schrauben am Ventildeckel lösen, Unterdruckschlauch entfernen (wenn vorhanden) und

dann den Ventildeckel vorsichtig abheben.

Bild 1:

Im nächsten Schritt wird die Lüfterradabdeckung entfernt, um an die Zündmarkierungen

zu kommen, welche auf dem Polrad eingelassen sind. Die T- Markierung muss der

Markierung am Motorgehäuse genau fluchten. Um das zu erreichen wird das Lüfterrad in

Uhrzeigersinn so lange gedreht, bis die Markierungen übereinstimmen. Dazu benutzen

wir eine Knarre mit kurzer Verlängerung und einer 17er Nuss.

Bild 2:

Die Markierung „F“ ist der Zündzeitpunkt und die Markierung „T“ für den „Oberen

Totpunkt“. Beachten Sie, dass es beim Viertakter zwei „Obere Totpunkte“ gibt! Damit

die Ventile beim richtigen „Oberen Zeitpunkt“ eingestellt werden, gibt es einen guten

Anhaltspunkt am Zahnrad der Nockenwelle.

Bild 3:

Feste Markierung Markierung Oberer Totpunkt Markierung Zündzeitpunkt

Man dreht das Lüfterrad so lange, bis die T-Markierung mit der Markierung am

Motorgehäuse übereinstimmt. Ist das der Fall, dann überprüfen wir an Hand der

Ventilkipphebel und dem Nockenwellenzahnrad, ob wir den richtigen Oberen Totpunkt

eingestellt haben. Zuerst prüfen wir das Nockenwellenzahnrad, denn dort muss das

Zahnrad so stehen, das alle 3 Löcher zu sehen sind und bündig mit der Kante des

Zylinderkopfs abschließen.

Bild 4: Stellung des Zahnrades der Nockenwelle

Wenn die Stellung des Nockenwellenzahnrades wie auf Bild 4 ist, dann bewegen wir

langsam das Lüfterrad hin und her und kontrollieren, ob sich die Kipphebel der Ventile

bewegen. Sollte das nicht der Fall sein, dann können wir mit dem eigentlichen Einstellen

der Ventile beginnen, ansonsten müssen wir das Lüfterrad um eine volle

Kurbelwellenumdrehung weiter drehen.

Nun sollte die Nockenwelle die korrekte Stellung haben, so dass wir mit dem eigentlichen

Einstellen der Ventile beginnen können.

Vorab sollte man darüber informiert sein, wie groß das Spiel für das Einlass- und

Auslassventil sein muss. Diese Information bekommt man vom Hersteller oder vom

Importeur und wenn man viel Glück hat, dann stehen die entsprechenden Maße im

Service-Heft des Motorrollers.

Rex RS1100, Motortyp QMI139:

Einlassventil 0,1mm, Auslassventil 0,1 mm.

Diverse Internetangaben (unverbindliche Erfahrungswerte) für diesen Motortyp QMI139:

Einlassventil 0,5mm, Auslassventil 0,1 mm.

Einstellvorgang:

Der Einstellvorgang beginnt mit dem Einlassventil und endet mit dem Auslassventil.

Als erstes wird das vorhandene Ventilspiel mit einer Ventillehre kontrolliert, um zu

überprüfen, ob eine Einstellung überhaupt notwendig ist. Im Laufe der Zeit wird das

Ventilspiel oft kleiner, da sich die beiden Dichtflächen zueinander einarbeiten.

Achtung: Zu wenig Ventilspiel kann zu kapitalen Motorschäden führen!

Die Ventillehre wird sorgfältig und ohne jede Gewalt, durch den Spalt zwischen dem

Ventil und der Einstellschraube gezogen. Ist das Ventilspiel zu groß oder zu klein, muss

es neueingestellt werden.

Bild 5:

Die Ventillehre muss sich „saugend“ durchziehen lassen.

Sollte das Ventilspiel nicht stimmen, dann musst es wir folgt nachgestellt werden stellen:

Kontermutter der Vierkanteinstellschraube mit einem 9 mm Ring- oder Gabelschlüssel

lösen. Vierkanteinstellschraube vorsichtig so lange eindrehen, bis die Ventillehre sich

gerade noch hinein- und herausschieben lässt. Kontermutter wieder festziehen, aber

vorsichtig.

Achtung: Die Kontermutter muss so festzugedreht werden, dass sich das eingestellte

Ventilspiel nicht wieder verstellt. Meist sind mehrere Versuche notwendig, bis alles passt.

Nach dem Einlassventil wird das Auslassventil ebenso eingestellt.

Sind die Einstellungen beendet, dann dreht man das Lüfterrad etliche Umdrehungen im

Uhrzeigersinn und kontrolliert erneut beim Oberen Totpunkt das Ventilspiel. Ist beim

Drehen des Lüfterrad keine Widerstand oder komisches Geräusche aufgetreten und ist

das Ventilspiel korrekt eingestellt, dann können wir mit dem Zusammenbau die

Einstellarbeiten beenden.

Tipp: Um das Drehen der Kurbelwelle zu erleichtern, ist es sinnvoll die

Zündkerze vorher aus dem Zylinderkopf heraus zu drehen!

Ich hoffe ich konnte helfen?

krad-alfred