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Verbands-Management (VM) Fachzeitschrift für Verbands- und Nonprofit-Management VM 2/04 Blümle, Ernst-Bernd/Purtschert, Robert/Beccarelli, Claudio Internationalisierungstendenzen im Dritten Sektor Verbands-Mangement, 30. Jahrgang, Ausgabe 2 (2004), S. 38-47. Herausgeber: Verbandsmanagement Institut (VMI) www.vmi.ch, Universität Freiburg/CH Redaktion: Claudio Beccarelli/Guido Kaufmann Layout: Claudio Beccarelli/Maxomedia, Bern Fotomaterial: Peter Leuenberger, Bern ISSN: 1424-9189 Kontakt: [email protected] Die Zeitschrift VM erscheint dreimal jährlich in den Monaten April, August und November. Abdruck und Vervielfältigung von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Abschnitten, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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Verbands-Management (VM) Fachzeitschrift für Verbands- und Nonprofit-Management

VM 2/04 Blümle, Ernst-Bernd/Purtschert, Robert/Beccarelli, Claudio Internationalisierungstendenzen im Dritten Sektor Verbands-Mangement, 30. Jahrgang, Ausgabe 2 (2004), S. 38-47. Herausgeber: Verbandsmanagement Institut (VMI) www.vmi.ch,

Universität Freiburg/CH Redaktion: Claudio Beccarelli/Guido Kaufmann Layout: Claudio Beccarelli/Maxomedia, Bern Fotomaterial: Peter Leuenberger, Bern ISSN: 1424-9189 Kontakt: [email protected] Die Zeitschrift VM erscheint dreimal jährlich in den Monaten April, August und November. Abdruck und Vervielfältigung von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Abschnitten, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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In den vergangenen 20 Jahren ist die Internatio-nalisierung des Dritten Sektors rasant vorangeschritten. Im Zuge der kontrovers geführtenGlobalisierungsdiskussion wird dabei den international agierenden NPO eine zentrale Be-deutung beigemessen, wobei fraglich erscheint,ob die globale Zivilgesellschaft die hohen Er-wartungen überhaupt erfüllen kann. In ihremArtikel leisten die Autoren einen Beitrag zurBegriffsbildung der internationalen NPO, be-fassen sich mit den Ausprägungen und Entwick-lungsmuster der Internationalisierung und skizzieren mögliche Internationalisierungs-strategien.

Die unter medialer Beobachtung geführten Ausein-andersetzungen im Zusammenhang mit der Globali-sierung haben eine breite Öffentlichkeit für dasWirken von NPO sensibilisiert. Die Anti-Globali-

sierungsbewegung besteht aus ganz vielen verschie-denen Interessengruppierungen mit ganz unter-schiedlichen Zielen. Gemeinsam ist diesen, dass siesich «gegen die Globalisierung» wenden, was immerman darunter auch verstehen mag. Dabei agierendiese Anti-Globalisierungsorganisationen selbst in einem globalen Verbund und können als eigentlichesProdukt der Internationalisierung des Dritten Sektorsbetrachtet werden. Ganz generell lässt sich bei denOrganisationen des Dritten Sektors eine Tendenz zurInternationalisierung bzw. Globalisierung, zu län-derübergreifender Trägerschaft sowie internationalenInput- und Outputverflechtungen feststellen.1 So hatsich die Zahl der internationalen NongovernmentalOrganisations (NGO) zwischen 1981 und 2000 umknapp 40 % auf 5936 erhöht (vgl. Abbildung 1). Legtman die weiter gefasste Definition der Union of Inter-national Associations (UIA) zugrunde, so ergibt sichgar ein Anstieg von 245 % von 13 232 auf 45 676.

System-Management

Internationalisierungs-tendenzen im Dritten SektorErnst-Bernd Blümle/Robert Purtschert/Claudio Beccarelli

Verbands-Management, 30. Jg., 2/2004

Abbildung 1: Die Entwicklung internationaler NPO (Quelle: Eigene Darstellung; Scharnagel 2002, S. 2). Abbildung 2: Theorieansätze zur Entstehung von NPO (Quelle: Eigene Darstellung).

Gründung Theorie Anwendungsgebiet

1. Marktversagen Hansmann weicht in seiner Theorie von der Annahme vollständig Dienstleistungen

informierter wirtschaftlicher Akteure ab und sieht in intermediären, von Altersheimen

nicht-gewinnorientierten Organisationen eine Möglichkeit, Unsicher- oder bei der

heiten von Transaktionen zu vermindern.4 In einer Weiterführung der Kinderbetreuung

Theorie von Hansmann betrachtet Krashinsky NPO als eine vertrag-

liche Möglichkeit zur Senkung der Unsicherheit und der Kosten bei

geschäftlichen Transaktionen.5

2. Staatsversagen In der von Weisbrod entwickelten Theorie des Staatsversagens stellt Private Schulen und

der Staat öffentliche Güter her. Dabei richtet er sein Angebot jedoch Spitäler

immer an den Bedürfnissen des Medianwählers aus. Die Mehrheits-

regel begünstigt die Präferenzen des Durchschnittswählers. Mit stei-

gender Heterogenität der Nachfrage steigt auch die Zahl der Bürger,

welche mit dem Leistungsangebot des Staates unzufrieden sind.

Diese schliessen sich nach Ansicht von Weisbrod zu intermediären

öffentliche Güter produzierenden Organisationen zusammen.6

3. Visionen Nonprofit-Organisationen stellen auch eine Organisationsform dar zur Genossenschafts-

Verwirklichung neuer gesellschaftspolitischer Entwürfe, die im polit- bewegung,

ischen Prozess noch keine Mehrheit finden. Bürgerinitiativen

4. Kontrolle NPO erlauben eine bessere Kontrolle und stärkere Einflussnahme Private Kinderhorte,

durch Stakeholder. Im Gegensatz zu staatlichen Organisationen kön- Schulwesen

nen sich die Austauschpartner ein starkes Mitbestimmungsrecht

ausbedingen.

5. Vertrauen Weitere Theorien setzen beim Vertrauen an. Aufgrund des «nondistri- Spital-,

bution constraint» geniessen NPO ein grösseres Vertrauen der Konsu- Krankenwesen

menten als Unternehmen. Bei der Produktion von Gütern mit potenziell Altersfürsorge

asymmetrisch verteilten Informationen zum Nachteil des Konsumenten

werden NPO bei der Leistungserbringung gegenüber Unternehmen

bevorzugt.7

6. Übergeordnete Interessen Unternehmen und weitere Organisationen gründen NPO, um über- Verbände,

geordnete Interessen mit Kollektivgutcharakter wahrnehmen zu Interessengemein-

können. schaften

7. Innovatives Angebot NPO stellen eine Organisationsform dar, um originelle neue Ideen zu Kirchliche Schule,

verwirklichen, hinter denen nicht ein unmittelbares kommerzielles Robinson

Interesse steht. Beispielsweise erbringen religiöse Vereinigungen im Spielplätze

Sinn einer Clublösung als Anreize spezifische Dienstleistungen an

Gläubige.8 1909 1954 1962 1970 1981 1991 2000

Entstehung von Nonprofit-Organisationen

Die Ursachen für das Wachstum der Zahl der inter-national agierenden Organisationen sind vielfältigund werden in der Literatur ausführlich diskutiert.2

Zum besseren Verständnis erscheint es ratsam, sichmit der Entstehung von NPO allgemein ausein-anderzusetzen. Die Organisationen des Dritten Sek-

tors entstehen, weil sie Bedürfnisse befriedigen, dieweder durch den Markt noch durch den Staat erfülltwerden. Offensichtlich «funktionieren» Organisatio-nen des Dritten Sektors anders als private Unterneh-men oder staatliche Organisationen.3 Die Frage nachder Daseinsberechtigung dieser Organisationen undden Gründen, welche zu ihrer Existenz geführt

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haben, beschäftigt die Wissenschaft bis heute. Dieersten Arbeiten auf diesem Gebiet gehen auf BurtonWeisbrod Mitte der 1960er Jahre zurück. Abbildung2 gibt einen Überblick über die wichtigsten Theorie-ansätze.

Fazit: Eine allgemeingültige Theorie zur Erklärungder Existenz von NPO gibt es nicht. Die verschiede-nen Ansätze erhellen nur Teilprobleme. «Keine derTheorien ist in der Lage, die Erscheinungen des ‹drit-ten Sektors in seiner Ganzheit ökonomisch zu erklä-ren, insofern kann nicht von einer› Theorie des ‚drit-ten Sektors' gesprochen werden.»10 Beispielsweisesind die Theorien des Marktversagens bzw. des Staats-versagens nicht in der Lage darzulegen, warum dieAlternative zum Markt bzw. zum Staat im Dritten Sek-tor bestehen soll und nicht wie es Ökonomen nor-malerweise fordern, in der jeweiligen marktlichenoder staatlichen Alternative. Mit der Theorie desfunktionalen Dilettantismus, welche sich nur aufspezifische NPO-Typen bezieht, lassen sich nach-weisbar effiziente Organisationen im Dritten Sektornicht erklären.11

Internationale NPO – eine Begriffsbildung

Die Dritt-Sektor-Forschung in den verschiedenenLändern ist gekennzeichnet durch ein Ringen um Definitionen, begriffsbildende Merkmale und Typen-

bildung. Obwohl auch dieser Forschungszweig inden einzelnen Ländern und Sprachräumen noch inden Anfängen steht, ist das Wissens- und Erkennt-nisdefizit im Bereich der internationalen Organisa-tionen sowie dem damit zusammenhängenden Inter-nationalisierungs- und Globalisierungsprozess nochungleich grösser.

Im Zusammenhang mit der Internationalisierungvon NPO fällt häufig der nach dem zweiten Weltkriegvon den Vereinten Nationen eingeführte Begriff derNongovernmental Organization (NGO). Auch dieserBegriff wird keineswegs einheitlich verwendet.12

Martens definiert den Begriff wie folgt: «NGOs areformal (professionalized) independent societal orga-nizations whose primary aim is to promote commongoals at the national or the international level.»13 Imdeutschsprachigen Raum fasst man diese Organisa-tionen unter dem Begriff der Nichtregierungsorgani-sationen (NRO) zusammen.14 Es handelt sich um Organisationen, die primär im Bereich der politi-schen Interessenvertretung15 und der Entwicklungs-hilfe16 anzusiedeln sind.

Im Weiteren gilt es nun der Frage nachzugehen, was

a) unter einer internationalen NPO und

b) unter dem Internationalisierungs- bzw. Globali-sierungsprozess der Organisationen des Dritten Sek-tors zu verstehen ist.

Dabei empfiehlt sich ein Blick in die erwerbswirt-schaftliche Aussenhandelstheorie resp. -politik sowiein das Internationale Management und Marketing.Nach dem zweiten Weltkrieg konstatierte man einenzunehmenden Anstieg der internationalen Verflech-tung der Volkswirtschaften und der grenzüberschrei-tenden Geschäftstätigkeit von Unternehmen. DiesesPhänomen wird gemeinhin als Internationalisierungbezeichnet und beinhaltet eine gesamtwirtschaftli-che Begriffsdimension und eine einzelwirtschaftlichePerspektive. Während sich die Internationalisierunggesamtwirtschaftlich anhand von Indikatoren wieder Entwicklung internationaler Waren-, Investi-tions- und Finanzströme nachweisen lässt, handelt essich dabei letztendlich um das Ergebnis einer ver-stärkten länderübergreifenden Geschäftstätigkeitvon Unternehmen.

Einzelwirtschaftlich lässt sich der Grad der Interna-tionalisierung mittels Kennziffern wie dem Verhält-nis von Auslands- und Gesamtumsatz, dem Quo-tienten von Auslands- und Gesamtvermögen oderdem Anteil der im Ausland beschäftigten Mitarbeiteran der Gesamtbelegschaft abbilden.17 Von Interna-tionalisierung bzw. Globalisierung von Unterneh-men spricht man zum einen im Sinne einer Zu-standsbeschreibung, d.h. der geografischen Vertei-lung der Geschäftsaktivitäten, zum anderen in einerprozessorientierten Sichtweise über die Veränderungder geographischen Verteilung im Zeitablauf.18

Auf den Dritten Sektor übertragen, lässt sich festhal-ten: Eine NPO ist im Sinn einer Zustandsbeschrei-bung dann international, wenn sie von ihremStammland aus, Leistungen (Individual- wie Kollek-tivgüter) in anderen Ländern oder für internationaleresp. supranationale Organisationen erbringtund/oder andererseits länderübergreifend finanziel-le und personelle Ressourcen für Führungs-, resp.Ausführungsaufgaben beschafft. Bei der prozesso-rientierten Definition stellt sich die Frage, in welchenPhasen sich die länderübergreifende Aktivität imOutput- und/oder Inputbereich verändert hat, bzw.welche Bedeutung die verschiedenen Bereiche län-derübergreifender Tätigkeit haben.

Eine allgemein gültige Definition dessen, was untereiner internationalen NPO oder unter einem Interna-tionalisierungsprozess im Dritten Sektor zu verstehen

ist, fehlt bis heute. Im Rahmen dieses Beitrages wirdeine internationale NPO-Definition im Sinne deroben genannten Zustandsbeschreibung verwendet.

Ausprägungen der Internationalisierung

Entsprechend den spezifischen Strukturmerkmalendieses Organisationstyps lässt sich das Internationa-lisierungsphänomen mit Hilfe der folgenden vier Parameter beschreiben: Internationale Mission, Trägerschaft aus verschiedenen Ländern, Produktionund Absatz individueller und kollektiver Leistungenin anderen Ländern als dem Heimmarkt und grenz-überschreitender Ressourcentransfer.

1) Internationale Mission: Die internationale Aus-richtung zahlreicher NPO ist bereits in deren Missionfestgehalten. Beispielsweise wurde die SchweizerischeStiftung AIDS&Kind 1988 bereits mit dem Ziel der Direkthilfe für aidsbetroffene Kinder im In- und Aus-land gegründet. Die zunehmende Ausbreitung derHIV-Infektion in den Entwicklungsländern erforderteschliesslich ein verstärktes internationales Engage-ment der Stiftung.

2) Trägerschaft aus verschiedenen Ländern: Exi-stenzbegründend und -sichernd sind bei allen NPOdie Träger (Individuen, Organisationen) bzw. die Stif-ter oder Stiftungsorgane. Bilden private Haushalteoder Unternehmen aus verschiedenen Ländern eineKooperation, handelt es sich um eine internationaleNPO auf der Primärebene (z.B. Beschaffungskoope-rationen im Detailhandel). Praktisch alle Verbändeder Wirtschafts- und Arbeitswelt (Wirtschaftsver-bände, Handelskammern, Gewerkschaften, Berufs-verbände usw.) sind in internationalen Verbändenauf regionaler (Verbände der Region), europäischer (Europäischer Bauernverband, COPA) oder globalerEbene zusammengeschlossen (z.B. InternationaleHandelskammer).

3) Produktion und Absatz kollektiver und indi-vidueller Leistungen im Ausland: Die Beeinflus-sung der staatlichen wie nicht-staatlichen Wirt-schafts- und Sozialpolitik in einem anderen Land hatKollektivgutcharakter. Dieser Beeinflussungs- bzw.Verhandlungsprozess kann einerseits direkt durchInstitutionen in Drittländern oder indirekt durch eine internationale verbandliche Organisation auf regionaler, europäischer oder globaler Ebene gesche-

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Gründung Theorie Anwendungsgebiet

8. Korporatistisches Ein korporatistisches Politikverständnis führt dazu, dass der Staat Kammersystem

Politikverständnis die Gründung von NPO fördert, Aufgaben an NPO delegiert und diese in Österreich

finanziell unterstützt.

9. Funktionaler NPO existieren in der Sichtweise von Seibel, weil sie permanent ver- Organisationen,

Dilettantismus sagen. Der Staat braucht NPO, weil diese die politische Brisanz sozial welche sich mit

(relativ unlösbarer) Probleme dämpfen. Die Probleme versickern in gesellschaftspo-

solchen Organisationen, welche weder der Kontrolle durch das Par- litischen Problemen

lament noch des Marktes unterworfen sind.9 befassen, wie

Frauenhäuser, Dro-

genentzugstationen

10. Steuerliche Steuerliche Anreize führen zur Gründung von NPO. In den meisten Stiftungs-

Überlegungen Ländern sind NPO von der direkten Bundessteuer ausgenommen, gründungen

ausserdem werden Zuwendungen an NPO steuerlich begünstigt.

Abbildung 2: Theorieansätze zur Entstehung von NPO (Quelle: Eigene Darstellung).

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hen. Der Absatz marktfähiger Güter gegen Entgeltstellt eine weitere Form länderübergreifender Tätig-keit dar. Man denke beispielsweise an die NationalGeographic Society aus den USA. Mittlerweile zähltdie Vereinigung über sechs Millionen Mitglieder undfördert weltweit rund 7000 Projekte. Die Zeitschriftmit 24 landessprachlichen Ausgaben und einer Auf-lage von neun Millionen Exemplaren verfügt mitt-lerweile weltweit über 45 Millionen Leser.19

4) Länderübergreifende/-r Ressourcenbeschaf-fung/-einsatz: Die Ressourcen einer NPO setzen sichzusammen aus Human Ressourcen, Betriebsmittelnund Kooperationen.20 Die amerikanische Regierungund weitere OECD-Länder verstärkten Anfang der60er Jahre ihre finanzielle Unterstützung für NGOund beschleunigten damit den Internationalisie-rungsprozess im Dritten Sektor. In den 1980er und1990er Jahren gewannen diese Organisationen dannauch dank der Ausweitung ihrer Ressourcenbasisstark an Bedeutung und wurden zu ernst zu neh-menden politischen Akteuren.21 Wenn Hilfs- undMissionswerke Personen für einen ehrenamtlichenEinsatz in Ländern der Dritten Welt gewinnen, resp.für Entwicklungshilfeprojekte finanzielle Mittel in Drittländern fliessen, handelt es sich dabei um einen länderübergreifenden Ressourceneinsatz. Indie gleiche Richtung zielt die Beschaffung von Spen-dengeldern in anderen Ländern als dem Heimmarkt.

Im Bereich der internationalen Philanthropie kommtinsbesondere dem Stiftungssektor eine wichtige Be-deutung zu. Die grenzüberschreitenden Zuwendun-gen der Stiftungen haben in den vergangenen Jahrensehr stark zugenommen. Grosse US-amerikanischeStiftungen wie die Ford-, Bill und Melinda Gates-oder Soros-Stiftung aber auch schweizerische Stif-tungen wie die Jacobs- oder Gebert-Rüf-Stiftung undselbst kleinere Stiftungen wie die «Stiftung offeneHand» der Vereinigung christlicher Unternehmer engagieren sich finanziell sehr stark in Entwicklungs-und Transformationsländern.

Von den Stiftungen unter eidgenössischer Aufsichtagieren 50 % in einem internationalen Kontext. Vonden im Rahmen der Länderstudie Schweiz befragtenStiftungsvertretern haben zwei Drittel bereits Zu-wendungen ins Ausland vergeben und für siebenStiftungen besteht darin die Haupttätigkeit.22 Ver-

lässliches Datenmaterial über das genaue Ausmassdieser internationalen Stiftungsaktivitäten fehlt bis-her, doch dürften sich diese Finanzströme im Bereichvon 5 bis 10 % der jährlich ausgeschütteten Gelderbewegen.23 Das Beispiel der US-amerikanischen Stif-tungen lässt jedoch die Bedeutung solcher interna-tionaler Ressourcenströme erahnen. Schätzungengehen davon aus, dass amerikanische Stiftungen dieglobale Zivilgesellschaft mit USD 7 Mrd. an Entwick-lungshilfe und weiteren 2 Mrd. anderweitiger Hilfeunterstützen.24 Und die Internationalisierung der Zuwendungen schreitet rasant voran.25 In der Zeit-spanne von 1982 bis 1997 haben sich die internatio-nalen Zuwendungen mehr als verdoppelt. Von 1990bis 1994 überstieg das Wachstum internationaler Zuwendungen die Unterstützung nationaler Projekteum den Faktor 5, wobei die amerikanische Unter-stützung von Projekten in Ost- und Zentraleuropadas höchste Wachstum aufwies.26

Die Darstellung der Arten länderübergreifender Trä-gerschaft bzw. der Austauschbeziehungen der NPOdeutet einerseits deren Komplexität an, bietet ande-rerseits aber auch Ansatzpunkte für Konventionen,wann von einer internationalen NPO gesprochenwerden kann. Mögliche Messgrössen für eine solcheKonvention könnten sein:

a) Aus wie vielen Ländern rekrutieren sich die Trägerder Organisation?

b) In welchen Ländern erfolgt die Kollektivgüter- und Individualgüterproduktion?

c) Welche Dienstleistungen werden in welchen Ländern angeboten?

d) Welche länderübergreifenden Transfers finden imBereich der Ressourcen «Zeit und Geld» hinsichtlichder Mittelherkunft statt?

Ursachen für die Internationalisierung

Mit Ausnahme der Stiftungen sind weitaus die meis-ten NPO aus kleinen Gruppen im lokalen Rahmenentstanden. In diesen kleinen Zellen wirkten Ehren-amtliche als Organisationsgründer. Die Gründungvon Genossenschaften, Gewerkschaften etc. wurdegegen Ende des 19. Jahrhunderts als eigentliche «Be-wegung» gekennzeichnet. Diese Organisationsent-wicklung von der Basis her führte über Kooperatio-

nen und Fusionen nach und nach zu Organisatio-nen, die in unterschiedlicher Struktur das ganze Landumfassten. Als Transmissionsriemen der Gesellschaftwerden die NPO nun ebenfalls von Internationali-sierungs- und Globalisierungstendenzen erfasst.Während Organisationen einerseits aus einer Ab-wehrhaltung gegenüber diesen Globalisierungsten-denzen entstanden sind, passten sich andere Orga-nisationen an die veränderten Rahmenbedingungenan und agieren heute vermehrt auch auf internatio-naler Ebene. Um die übergeordneten Interessen ihrerMitglieder wahrnehmen zu können, sind NPO ge-zwungen, vermehrt international zu agieren, werdendoch viele politische Entscheidungen heute nichtmehr auf nationaler Ebene getroffen, sondern sindGegenstand europäischer oder internationaler Ver-einbarungen. Zur Erklärung der Ursachen der wach-senden Internationalisierung von NPO und der Herausbildung einer globalen Zivilgesellschaft werdengemeinhin drei Gründe genannt:27 Globalisierungder Wirtschaft, historische Gründe, technologi-sche Entwicklungen. Zum einen werden interna-tionale Organisationen als Gegengewicht zum globalen Kapitalismus und den zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft betrachtet. Diese Organisationen stellen das Bemühen der westlichenIndustrieländer dar, den Entwicklungsländern hu-manitäre Hilfe zu leisten. Nach dem Fall des eisernenVorhangs Ende der 1980er Jahre sind internationaleNPO auch als ein Ausdruck des Bemühens um eineweitere Demokratisierung der Gesellschaft zu be-trachten. Insbesondere im Ressourcenbereich habensich wie angesprochen neue Schwerpunkte gebildet.Im Weiteren haben erst der wachsende Grad der globalen Vernetzung und technologische Errungen-schaften diese Internationalisierung der NPO mög-lich gemacht. Besteht doch eine der Hauptfunktio-nen international agierender NPO in der Verbreitungvon Information. Erst die Entwicklungen im Bereichder Telekommunikation (Telefon, Telefax) und ins-besondere des Internets haben die Übertragung grös-serer Datenmengen erlaubt und damit die Transak-tionskosten der Datenübermittlung stark gesenkt.28

Gleichzeitig muss jedoch festgehalten werden, dasses sich bei der Internationalisierung des Dritten Sek-tors – wie auch beim Phänomen der Globalisierung –nicht etwa um eine neue Erscheinungsform handelt.

So gründete Henri Dunant bereits im Jahr 1864 nachseinen Erfahrungen in der Schlacht bei Solferino dasvon Anbeginn international ausgerichtete Kommiteedes Roten Kreuzes. Im Jahr 1874 existierten bereits 32 offizielle internationale NGO im engeren Sinn(ohne nationale NGO mit internationaler Ausrich-tung) und bis 1914 stieg deren Zahl auf 1083.29 NPOmit religiösen Ursprüngen sind seit Jahrhundertenüber die Landesgrenzen hinweg tätig. Fest steht je-doch, dass sich die Internationalisierung des DrittenSektors nach dem zweiten Weltkrieg beschleunigt hatund man davon ausgeht, dass sich diese in abseh-barer Zukunft noch verstärken wird.30

Drei Entwicklungsmuster

Bei der Internationalisierung von NPO lassen sichdementsprechend grob drei Entwicklungsmusterunterscheiden:

a) Organisationsgründung mit internationaler Aus-richtung: Bei Organisationen wie dem Roten Kreuz,Greenpeace31, Amnesty International, dem WorldWildlife Fund (WWF) oder Save the Children stand deren internationale Ausrichtung bereits bei der Grün-dung fest.32 Die Ausrichtung ergibt sich in den meis-ten Fällen aus dem Organisationszweck, lassen sichdoch viele Probleme wie Klimaerwärmung, Ozonlochetc. nur auf globaler Ebene bewältigen. InsbesondereSozial-, Umweltschutz-, Entwicklungshilfe- und Inter-essenorganisationen gelten als eigentliche Vorreiterder Internationalisierung des Dritten Sektors.33

b) Zwang zur Internationalisierung: Eine zweiteGruppe von Organisationen wird zur Internationali-sierung gezwungen, weil sich deren Märkte durch dieEntwicklung der Informations- und Kommunika-tionstechnologie, der Verkehrsträger und der Bildungvon supra- und internationalen Gemeinschafteninternationalisieren. Im Zuge der wirtschaftlichenVerflechtung (Entwicklung des Welthandels), der Migrationsströme, neuer Kommunikations- und Informationstechnologien und der Bildung neuerWirtschaftsräume (EWR, GATT etc.) ergaben sichauch für die NPO neue Herausforderungen und einentsprechender Anpassungsdruck. Bei Wirtschafts-verbänden wie Arbeitgeberverbänden und Gewerk-schaften zeigt sich aber, dass die nationalen Aufgabenbestehen bleiben und von den jeweiligen Organisa-

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tionen nicht vernachlässigt werden dürfen. Im Zugeder Internationalisierung kommt einfach eine weitereDimension hinzu. Bezogen auf das Lobbying heisstdies beispielsweise, dass sowohl auf europäischer alsauch auf nationaler und regionaler Ebene entspre-chende Aktivitäten betrieben werden müssen.34

c) Erschliessung neuer Märkte durch Internatio-nalisierung: Eine dritte Gruppe erhofft sich durchdie Internationalisierung neue Marktchancen. Bei-spielsweise treten immer mehr ausländische Hilfs-werke in den Schweizer Markt ein, um sich einenAnteil am lukrativen Schweizer Spendenmarkt zusichern. «Advocacy groups» wollen ihren Einfluss aufweitere Länder ausdehnen (Globalisierungsphäno-men).

Unternehmen beabsichtigen durch die Internationa-lisierung bzw. Globalisierung ihrer Tätigkeiten inerster Linie «Economies of Scale» zu erzielen, d.h. eine globale Kostenführerschaft durch die Ausnut-zung von Mengeneffekten oder Spezialisierungsvor-teilen zu realisieren.35 Vergleichbare Entwicklungenzeichnen sich auch im NPO-Bereich ab. So habensich im Genossenschaftswesen in benachbarten EU-Ländern aber auch darüber hinaus, zahlreiche grenz-überschreitende Kooperationen entwickelt. Dabeiwaren nicht in erster Linie ideologische Gründe aus-schlaggebend, sondern handfeste ökonomischeInteressen.36 Nach Ansicht von Anheier werden esmit Ausnahme von Nischenmärkten rein lokale Anbieter im NPO-Sektor zukünftig schwer haben. Ervermutet, dass das Franchise-System auch im DrittenSektor starke Verbreitung finden wird, wobei kleine-re und mittlere Organisationen überregionale bisinternationale Netzwerke bilden werden.37

Der InternationalisierungsprozessIn der Erwerbswirtschaft unterscheidet man gemein-hin zwischen drei Internationalisierungsstrategien:38

1. einer ethnozentrischen Orientierung (interna-tionale Ausrichtung): Diese ist gekennzeichnet durcheine Dominanz des Heimmarkts; hinzu kommen aus-gewählte Ländermärkte.

2. einer polyzentrischen Orientierung (multinatio-nale Ausrichtung): Neben dem Heimmarkt bearbei-tet das Unternehmen noch weitere Auslandsmärkte.

3. einer geozentrischen Orientierung (globale Aus-richtung): Die einzelnen Ländermärkte werden ausSicht des Unternehmens als ein globaler Marktbetrachtet.

Diese Internationalisierungsstrategien lassen sichanalog dazu auf den NPO-Bereich übertragen: BeiNPO mit einer ethnozentrischen Orientierung han-delt es sich beispielsweise um Arbeitgeber- und Wirt-schaftsverbände, die noch immer sehr stark nationalorientiert sind. In Ausnahmefällen werden diese Organisationen aber auch im Ausland aktiv; mandenke da beispielsweise an Lobbyingaktivitäten inBrüssel oder an Entwicklungshilfeprojekte. Eine eigene rechtliche Organisationsstruktur im Auslandexistiert in den meisten Fällen nicht. Die internatio-nale Tätigkeit ist zumeist projektbezogen und beschränkt sich oft auf den Finanzierungsaspekt.Polyzentrische NPO konzentrieren sich vielfach aufbestimmte Problembereiche (z.B. Krankheiten wieLepra oder Aids), woraus sich bereits eine gewisseLänderselektion ergibt. In diesem Fall bestehen inden jeweiligen Ländern rechtlich selbständige Orga-nisationseinheiten, die jedoch finanziell und organi-satorisch sehr stark von der «Mutterorganisation»und deren Ländermarkt abhängig sind.

NPO mit globaler Ausrichtung (geozentrischeOrientierung) vertreten zumeist soziale oder ökolo-gische Anliegen, wobei sich in den Tätigkeiten dereinzelnen Länderorganisationen jedoch unterschied-liche Schwerpunkte ergeben können. So weisen dasRote Kreuz oder die Caritas je nach Land resp. Konti-nent unterschiedliche Aktivitätsprofile auf.39 Die Basisorganisationen in den jeweiligen Ländern wei-sen dabei eine relativ grosse finanzielle und organi-satorische Unabhängigkeit auf und sind mit den anderen Länderorganisationen in einer Föderationoder einer Dachorganisation zusammengeschlossen.Dabei besteht sehr oft ein grosses Spannungsfeld zwi-schen den Länder- und Zentralorganisationen. Umdiese Probleme zu vermeiden sowie unter dem Gesichtspunkt der Effektivität empfiehlt Young für globale NPO die Organisationsstruktur der dezentra-len Föderation.40

Der Internationalisierungsprozess von NPO gestaltetsich nach Ansicht von McPeak häufig schwierig: «un-

like private and public sector organizations, INGOslack simple and commonly accepted analytical toolsfor targeting additional resources consistent withtheir organizational aims. A slow but steady blurringof institutional focus can result»41. Im Weiteren führen auch kulturelle Unterschiede oftmals zuSchwierigkeiten bei internationalen Initiativen.Unterschiedliche Rechtslagen, fehlendes Manage-ment-Know-how, ein erschwertes Projekt-Control-ling stellen die Verantwortlichen von internationalagierenden NGO oftmals vor beträchtliche Pro-bleme.42

Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich dieser Prozessder Internationalisierung des Dritten Sektors in derZukunft noch verstärken wird. Momentan sieht eseher so aus, als ob nach dem grossen Wachstum eineKonsolidierungsphase einsetzen wird.

Fussnoten1 Vgl. Scharnagel 2003, S. 41 ff.

2 Vgl. Tvedt 2002, Anheier/Cunningham 2001, Dich-ter 2001, Young, Koenig, Najam und Fisher (1999),Münkner 2002, Von Voss 2002.

3 Vgl. Anheier/Ben-Ner 1997, S. 93 ff.

4 Vgl. Hansmann 1987.

5 Vgl. Weiss 1998, S. 83 ff.

6 Vgl. Weisbrod 1964, 1972, Ortmann/Schlesinger1997, S. 97 ff.

7 Vgl. Ben-Ner 1984, 1986.

8 Vgl. Anheier 2000, S. 22 f., Rose-Ackermann 1997,S. 120 ff.

9 Vgl. Seibel 1992.

10 Weiss 1998, S. 189.

11 Vgl. Seibel 1996, S. 33 ff.

12 Vgl. Dichter 2001, S. 391

13 Martens 2002, S. 282

14 Vgl. Schwarz/Purtschert/Giroud/Schauer 2002, S. 20 f.

15 Vgl. Nelson 2002, S. 377 ff.

16 Vgl. Tvedt 2002, S. 363 ff.

17 Vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2000, S. 23 ff.

18 Vgl. Maass 1999, S. 74.

19 Vgl. Schrader 2002, S. 25.

20 Vgl. Schwarz/Purtschert/Giroud/Schauer 2002, S. 237 ff.

21 Vgl. Tvedt 2000, S. 368.

22 Vgl. Purtschert/von Schnurbein/Beccarelli 2003, S. 74.23 Vgl. Anheier/Cunningham 2001, S. 385. Ein inter-nationales Forschungsprojekt mit dem Titel «Visionsand Roles of Foundations in Europe» soll näherenAufschluss darüber geben. Das VMI untersuchte imRahmen dieser komparativen Länderstudie dieSchweizer Stiftungslandschaft.24 Vgl. Anheier 2003a, S. 4.25 Vgl. Purtschert/von Schnurbein/Beccarelli 2003, S. 74.26 Vgl. Renz 1998, S. 519.27 Vgl. Anheier 2003a, S. 1 ff.28 Vgl. Scharnagel 2003, S. 41.29 Vgl. Anheier 2003a, S. 3.30 Vgl. Anheier/Cunningham 2001, S. 382.

31 Beispiel Greenpeace: Die Organisation wurde alsProtestbewegung 1971 in Kanada im Zorn gegen dieUS-Atomwaffentests auf Amchitka, einer Aleuten-In-sel im nördlichen Pazifik, gegründet. 1977 eröffnetenkanadische Greenpeace-Mitglieder mit «vier ernormeinsatzfreudigen Leuten und 800 Pfund Sterling» daserste Büro in London. Im gleichen Jahr wurde auchGreenpeace Frankreich gegründet, 1978 folgte Australien, anfangs 1979 die Niederlande. Der WorldWildlife Fund (WWF) unterstützte die Bemühungenmit einer Spende von 40'000 Mark; vgl. Aune/Pra-schma 1996, S. 11 ff.

32 Vgl. Dichter 2001, S. 392.33 Vgl. Anheier/Cunningmam 2001, S. 382, Tvedt2002, S. 363 ff., Nelson 2002, S. 377 ff.34 Vgl. Nelson 2002, S. 377 ff.35 Vgl. Kotler/Bliemel 1999, S. 634 f.36 Vgl. Münkner 2002, S. 39 ff.37 Vgl. Anheier 2003, S. 38 ff.38 Vgl. Backhaus/Büschken/Voeth 2000, S. 123 ff.,Kotler/Bliemel 1999, S. 659 ff.39 Vgl. Von Voss 2003, S. 10 ff.

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40 Vgl. Young, Koenig, Najam und Fisher 1999, S. 329 ff.41 McPeak 1999, S. 185.42 Vgl. Purtschert/von Schnurbein/Beccarelli 2003, S. 74, Renz 1998, S. 519 f.

Literaturverzeichnis

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Verbands-Management, 30. Jg., 2/2004

Robert Purtschert/[email protected]

Professor Dr. Robert Purtschert, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an derHochschule St. Gallen (lic. oec. HSG) und an der Universität Freiburg/CH (Dr. rer. pol.),1970/71 Visiting Lecturer für International Business am College for Business Administra-tion, University of Alabama (USA). 1973 bis 1980 Marketingleiter in einem Pharmaunter-nehmen. Ab 1980 beratend für Unternehmen und NPO tätig. 1985 Privatdozent an derUniversität Freiburg/CH, seit 1993 ausserordentlicher Professor, 1986 bis 2000 Geschäfts-führer der ehemaligen Forschungsstelle für Verbands- und Genossenschafts-Management(vorerst nebenamtlich). Seit 2001 Direktor des VMI.

Ernst-Bernd Blümle/[email protected]

Die Autoren

Professor Dr. Dr.h.c. Ernst-Bernd Blümle, Studium der Betriebswirtschaftslehre in Freiburgi.Br. und Frankfurt a.M. (Dipl. Kfm. 1955), Promotion 1958 in Freiburg/CH. Praktische Tätigkeiten im genossenschaftlichen Sektor, Lehr- und Forschungstätigkeit am INSEAD inFontainebleau und an der Harvard Business School in Boston, Massachusetts. 1967 Habili-tation in Betriebswirtschaftslehre, darauf Rektor des genossenschaftlichen Seminars inMuttenz. Seit 1970 Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Freiburg/CH.1977 bis 1979 Dekan der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.Gründer des Forschungsinstituts für Verbands- und Genossenschaftsmanagement (VMI).

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Claudio Beccarelli/[email protected]

lic.rer.pol., Ökonomiestudium mit Fachrichtung BWL an der Universität Freiburg/CH(1997–2001). Seit November 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am VMI.Forschungsaufenthalte am Centre for Civil Society der London School of Economics undan der Law University of Vilnius. Besondere Interessengebiete: Kulturökonomik, Manage-ment von Kulturinstitutionen.