Verbundstützen aus betongefüllten MSH-Profilen · gleichzeitig die Stahlstreckgrenze reduziert...
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VA LLO U R E C & M A N N E S M A N N T U B E S
V&
M 3
B00
6B-8
Verbundstützenaus betongefüllten
MSH-Profilenmit kreisförmigen,
quadratischen und rechteckigenQuerschnitten
VM_TI6_Titel-Rueck 22.04.2008 13:42 Uhr Seite U4
Technische Information 6
VERBUNDSTÜTZEN AUS BETONGEFÜLLTEN MSH-PROFILEN
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Verbundstützen aus betongefüllten MSH-Profilen
2 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Weitere Druckschriften zur Anwendungs-
technik von MSH-Profilen siehe
„Technische Informationen“ Nr. 1 - 7.
Ausgabe 1991, Revision 2008
1 Einführung
Verbundstützen unter Verwendung betongefüll-
ter MSH-Profile* mit kreisförmigen, quadrati-
schen und rechteckigen Querschnitten werden
bereits seit längerer Zeit eingesetzt. Sie bieten
neben der ästhetischen äußeren Form des Pro-
fils (sichtbarer Stahl) gleichzeitig die Möglich-
keit, hohe Lasten über verhältnismäßig geringe
Querschnittsabmessungen abzutragen.
Die Vorteile lassen sich wie folgt zusammen-
fassen:
• Der sichtbare Stahl erlaubt innen und außen
architektonisch anspruchsvolle Gestaltun-
gen.
• Schlankere Stützen erlauben größere Nut-
zungsflächen im Gebäude.
• Große Variationsmöglichkeiten des Quer-
schnitts, ohne die Außenabmessung der
Stützen zu verändern, durch Zulage von
Bewehrung. Dies führt zu gleichartigen
Dr.-Ing. R. Bergmann, Ruhr-Universität Bochum
Überarbeitet von Dipl.-Ing. C. Remde, VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Grundrissen in einem Gebäude über alle
Geschosse.
• Das Ausbetonieren von MSH-Profilen erfor-
dert keine speziellen Ausrüstungen und
kann in andere Betonierarbeiten einbezogen
werden.
• Die Betonfüllung ist gegen mechanische
Beschädigung geschützt.
• Es ist keine Schalung für den Beton erfor-
derlich.
• Die Aushärtung des Betons behindert nicht
den Baufortschritt.
• Mit entsprechender Zusatzbewehrung lassen
sich für betongefüllte MSH-Profile Brand-
widerstandsdauern bis zu 90 Min., d. h.
Brandschutzklasse F90, erreichen.
Zur Behandlung des Brandfalles wird auf den
Anhang dieser Druckschrift verwiesen
[11, 12, 13].
* Seit Ende der sechziger Jahre als Mannes-
mann-Stahlbau-Hohlprofile hergestelltes
Produkt, unter dem Kürzel MSH im Markt
eingeführt.
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33MSH – Technische Information 7
VALLOUREC & MANNEMANN TUBES
Mitglied des CIDECT (Comité International
pour le Développement et l’Étude de la Con-
struction Tubulaire - Internationales Komitee
für Forschung und Entwicklung
von Hohlprofilkonstruktionen)
Inhalt
1 Einführung 2
2 Grundlagen der Bemessung von Verbundstützen 4
3 Nachweis von Verbundstützen nach Eurocode 4 5
4 Schub und Lasteinleitung 16
5 Zusammenfassung der einschränkenden Parameter und Anwendungsgrenzen 21
6 Bemessungsdiagramme 22
7 Literatur 24
Beispiel 1: Rechteckige MSH-Profile mit exzentrischer Lasteinleitung 26
Beispiel 2: Kreisförmige MSH-Profile mitplanmäßig zentrischer Lasteinleitung 32
Brandverhalten von Verbundstützen und -trägern 39
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2 Grundlagen der Bemessung von Verbundstützen
4 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
In den folgenden Abschnitten wird die Bemes-
sung von MSH-Profil-Verbundstützen nach
dem vereinfachten Verfahren des Eurocodes 4
[1] behandelt. Der Eurocode 4 wurde im Rah-
men der europäischen Harmonisierung der
Baubestimmungen erstellt. Die Art der Einfüh-
rung des Eurocodes als europäische Vorschrift
ist noch zu kären. Er ist jedoch bereits jetzt als
Stand der Technik anzusehen.
Für Verbundstützen stimmen die Berechnungs-
verfahren des Eurocodes 4 weitgehend mit
denen der DIN 18806 Teil 1 [2] überein. Ein
Unterschied liegt in der Definition der Beton-
güte, die entsprechend Eurocode 2 [3] nach der
Zylinderfestigkeit des Betons vorgenommen
wird, während DIN 18806 die Würfel- bzw.
Rechenfestigkeit benutzt. Weiterhin wurden
einige Bemessungsgrenzen der DIN 18806
aufgrund neuerer Erkenntnisse modifiziert.
Eine wesentliche Abweichung ist jedoch in
den unterschiedlichen Sicherheitskonzepten
begründet. Während bei DIN 18806 mit globa-
len Sicherheitsfaktoren nur auf der Lastseite
(γH und γHZ) zu rechnen ist, sind beim Euro-
code 4 auch Materialsicherheiten (γM) auf der
Widerstandsseite zu berücksichtigen. Die
entsprechenden Sicherheitsfaktoren auf der
Lastseite (γF) sind dafür geringer als die DIN-
Lastfaktoren.
Bei der Berechnung werden die mit den
Sicherheitsfaktoren γF gesteigerten Lasten auf
das System aufgebracht und die Beanspru-
chungen ermittelt. Diese werden dann dem
Widerstand des Systems gegenübergestellt.
Der Eurocode 4 behandelt nur die Wider-
standsseite des Nachweises. Er definiert
zunächst die allgemeinen Anforderungen, die
für jede Berechnungsmethode des Widerstands
im Traglastzustand (ultimate limit state)
einzuhalten sind. Die exakte Erfüllung dieser
Bedingungen verlangte die Berechnung von
Verbundstützen mit umfangreichen Rechen-
programmen, die für die Anwendung in der
Praxis ungeeignet sind. Eurocode 4 gibt des-
halb eine vereinfachte Berechnungsmethode
für planmäßig mittigen Druck sowie Druck
und ein- bzw. zweiachsige Biegung an. Dieses
Verfahren soll eine Bemessung von Verbund-
stützen auch ohne EDV-Programme ermögli-
chen.
Dabei handelt es sich um den Nachweis eines
Einzelstabs, d. h. um den Nachweis der aus
einem System herausgelösten Einzelstütze.
Hierzu ist es i. Allg. erforderlich, die Schnitt-
größen innerhalb eines Systems nach den
bekannten Methoden der Stabstatik einschließ-
lich Imperfektionen nach Theorie 2. Ordnung
zu bestimmen. Die Verbundstütze kann danach
mit ihren Randschnittgrößen als Einzelstab
nachgewiesen werden.
Die vereinfachte Methode erfordert zunächst
ein Schätzen des erforderlichen Querschnitts
für eine Verbundstütze. Nach einer etwas
umfangreicheren Berechnung kann dann die
Stütze der Vorabschätzung beurteilt und ggf.
mit einer neuen Schätzung von vorn begonnen
werden.
Um den Berechnungsvorgang zu erleichtern,
sind in dieser Druckschrift Diagramme ange-
geben, aus denen über die vorhandene Stützen-
länge und die Lastkombination aus Normal-
kraft und Endmomenten der erforderliche
Querschnitt abgelesen werden kann. Die
Berechnungsbasis dieser Kurven, das verein-
fachte Verfahren des Eurocodes 4, wird nach-
folgend beschrieben und erläutert.
Stadthallenerweiterung in BottropMSH-Verbundstützen:260 x 260 x 7,1 mmS 235, Beton C 35/45 bzw. C 45/55Bewehrung 14 und 25 mm
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3.2 Der plastische Normalkraft-
widerstand
Der plastische Widerstand des Verbundstützen-
querschnitts bei reiner Normalkraftbeanspru-
chung ergibt sich nach Gl. (5). Dabei werden
die Anteile von MSH-Profilen, Beton und
Bewehrung addiert:
Npl,Rd = Aa + Ac + As (5)
mit
Aa, fy, γa = Querschnittsfläche, Streckgrenze
und Teilsicherheitsfaktor für das
MSH-Profil
Ac, fck, γc = Nettoquerschnittsfläche (ohne
MSH-Profil und Bewehrung),
Zylinderfestigkeit nach Tabelle 2
und Teilsicherheitsfaktor für den
Beton (bei gegebener Würfelfe-
stigkeit gilt: Zylinderfestigkeit =
0,83 Würfelfestigkeit)
As, fsk, γs = Querschnittsfläche, Streckgrenze
und Teilsicherheitsfaktor für die
Bewehrung, sofern vorhanden
Stahlgüte S 235 S 275 S 355(St 37) (St 44) (St 52)
betongefüllte 90 77 60kreisförmige MSH-Profile
betongefüllte 52 48 42rechteckige MSH-Profile
Tabelle 1: Grenzwerte d/t bzw. h/t, für die der Nach-weis des lokalen Beulens erfüllt ist [1]
5MSH – Technische Information 6
3 Nachweis von Verbundstützen nach Eurocode 4
b d
ey ey
ez ez
z
yh
t
a) b)
r
y y
z
t
Bild 1: Querschnittsformen und Bezeichnungen
3.1 Voraussetzungen
3.1.1. Abgrenzung der Verbundstütze
Als Verbundstütze gilt eine Stütze, deren
Querschnitt aus Profilstahl, Beton und ggf.
Bewehrung besteht (Bild 1) und bei der der
Querschnittsparameter δ in den Grenzen
0,2 � δ � 0,9 (1)
liegt. Der Querschnittsparameter δ beschreibt
den Anteil des Stahlprofils an der plastischen
Normalkraft des Gesamtquerschnitts (Bezeich-
nungen siehe Gl. 5):
δ = (2)Npl,Rd
Die MSH-Profile müssen über die ganze
Stützenlänge mit Beton gefüllt sein.
3.1.2 Teilsichereitsbeiwerte
für das Material
Folgende Teilsicherheitsbeiwerte für das Mate-
rial sind nach dem derzeitigen Stand des Euro-
codes 4 [4] anzusetzen:
γa = 1,1 für Profilstahlγc = 1,5 für Beton (3)γs = 1,15 für Bewehrungsstahl
Die Schnittgrößen, die sich aus der äußeren
Last berechnen, sind unter Bemessungslasten
zu bestimmen, d. h. Lasten, die mit dem zuge-
hörigen Lastsicherheitsbeiwert γF gesteigert
sind. Die Sicherheitsfaktoren γF sind entspre-
chenden Lastnormen zu entnehmen. Diese
können z. Zt. nach DIN 18800 Teil 1 und 2
bestimmt werden. Allgemein kann dort für
ständige Lasten der Lastsicherheitsbeiwert γF = 1,35 und für veränderliche Lasten der
Lastsicherheitsbeiwert γF = 1,5 angesetzt
werden. DIN 18806 Teil 1 hat als Lastfaktoren
noch die globalen Sicherheiten 1,5 bzw. 1,7. Es
gibt darüber hinaus spezielle Kombinationsre-
geln in DIN 18800, auf die hier nicht einge-
gangen wird. Für die Eurocodes werden
fyγa
Aa
fyγa
fckγc
fskγs
235fy
Lastnormen, die solche Sicherheitsfaktoren
beinhalten, z. Zt. erarbeitet.
3.1.3 Örtliches Beulen von kreisför-
migen, rechteckigen und
quadratischen MSH-Profilen
Die verwendeten MSH-Profile müssen eine
ausreichende Wanddicke aufweisen, um ein
lokales Beulen vor Erreichen der Traglast zu
verhindern. Dies kann durch Einhalten eines
Grenzverhältnisses d/t bzw. h/t nachgewiesen
werden, wobei die Bezeichnungen nach Bild 1
gelten.
Die Grenzverhältnisse sind:
d/t � 90 ε2 für betongefüllte kreisförmige
MSH-Profile
und
h/t � 52 ε für betongefüllte rechteckige und
quadratische MSH-Profile,
wobei h die größere der beiden Seiten bei
rechteckigen MSH-Profilen ist.
Der Wert ε erfasst den Einfluss unterschiedli-
cher Streckgrenzen:
ε = mit fy in N/mm2 (4)
Für die gebräuchlichen Stahlsorten ergeben
sich die Werte der Tabelle 1.
Die in den Diagrammen gewählten Stahlpro-
file erfüllen alle diese Bedingungen und sind
somit nicht beulgefährdet.
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6 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
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Bild 2: Spannungsverteilung beim reinen Momentenwiderstand Mpl,Rd des Querschnitts
fcd fyd fsd
hn
Bei offenen Profilen mit außenliegendem
Beton ist im Eurocode 4 der Betonanteil mit
einem Faktor 0,85 behaftet. Bei MSH-Profilen
darf dieser Faktor entfallen. Dies ist durch die
bessere Festigkeitsentwickung des Betons
unter Luftabschluss innerhalb des Hohlprofils
zu erklären.
Die ggf. vorhandene Längsbewehrung darf bis
zu einem Anteil von 6 % des Betonquerschnitts
in Rechnung gestellt werden. Für die Brandbe-
messung können höhere Bewehrungsanteile
erforderlich und dann auch in Rechnung
gestellt werden. Für die Bemessung im kalten
Zustand dürfen jedoch auch dann nur 6 %
angerechnet werden.
3.3 Der plastische Normalkraftwider-
stand bei gedrungenen betongefüll-
ten kreisförmigen MSH-Profilen
Bei gedrungenen betongefüllten kreisförmigen
MSH-Profilen mit einer Schlankheit vonλ⎯ � 0,5 und Exzentrizitäten der Normalkraft
e � d10– darf ein zusätzlicher Effekt aus Um-
schnürungswirkung des Stahlrohrs berücksich-
tigt werden. Hierbei wird die Zylinderfes-
tigkeit des Betons vergrößert, während
gleichzeitig die Stahlstreckgrenze reduziert
wird. Der Wert Npl,Rd ergibt sich dann:
Npl,Rd = Aa ηa + Ac (1 + ηc ) + As
(6)
BetongüteC
20/25C
25/30C
30/37C
35/45C
40/50C
45/55C
50/60
Zylinderdruckfestigkeitfck [N/mm2] 20 25 30 35 40 45 50
Mittlerer E-Modul* Ecm [N/mm2] 28800 30500 31900 33300 34500 35700 36800
* Ecm = 9500 • (fck + 8)1/3
Tabelle 2: Zylinderdruckfestigkeit und mittlerer E-Modul von Beton
Die Beiwerte ηc und ηa sind abhängig von der
Schlankheit⎯λ und der Lastexzentrizität e:
ηc = ηco (1 – 10 ) � 0,0 (7)
ηa = ηao + (1 – ηao) 10 � 1,0 (8)
mitηco = 4,9 – 18,5⎯λ + 17⎯λ2 � 0,0 (9)ηao = 0,25 (3 + 2⎯λ) � 1,0 (10)
Die Exzentrizität der Normalkraft ist dabei
definiert als
e = (11)
mit MEd = Bemessungswert des einwirkenden
Momentes nach Theorie 1. Ordnung
NEd = Bemessungswert der einwirkenden
Normalkraft
3.4 Der plastische Momentenwider-
stand
Der plastische Momentenwiderstand des Quer-
schnitts wird unter der Annahme vollplasti-
scher Spannungsblöcke (Bild 2) ermittelt.
Beton, der durch Zugspannungen beansprucht
würde, gilt dabei als ausgefallen.
Der reine Momentenwiderstand Mpl,Rd ist
dadurch bestimmt, dass die Spannungsblöcke
keine resultierende Normalkraft liefern. In [8]
und [9] werden Gleichungen und Tabellen
zur Bestimmung von Mpl,Rd angegeben. In
Abschnitt 3.10 werden weiterentwickelte
Methoden zur Berechnung von Mpl,Rd ange-
führt, die im Anhang zu Eurocode 4 genannt
werden.
3.5 Schlankheit und Steifigkeiten
von Verbundstützen
3.5.1 Dimensionslose Schlankheit
Die dimensionslose Schlankheit⎯λ ergibt sich
aus:
(12)
wobei Ncr die Knicklast der Stütze ist:
Ncr = (13)
mit
(EI)eff = wirksame Biegesteifigkeit nach
Abschn. 3.5.2
l = Knicklänge der Stütze
fyγa
fckγc
td
fyfck
fskγs
ed e
d
MEdNEd
(EI)eff π2
l2
Aa fy + Ac fck + As fsk Ncr
⎯λ =
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7MSH – Technische Information 6
2 Ac
U
1
1+(NG,Ed / NEd) ϕeff (t, to)
Wird die Stütze als Einzelstab aus einem
System herausgelöst und als Belastung die
Randmomente nach Theorie 2. Ordnung
aufgebracht, so ist für l die Systemlänge
(Geschosshöhe) einzusetzen.
Das hier beschriebene vereinfachte Verfahren
darf nur für Schlankheiten⎯λ � 2,0 angewen-
det werden, womit der baupraktische Bereich
i. Allg. abgedeckt ist.
3.5.2 Wirksame Biegesteifigkeit
Die wirksame Biegesteifigkeit wird ebenso
wie der plastische Normalkraftwiderstand aus
der Addition der einzelnen Querschnittskom-
ponenten bestimmt:
(EI)eff = Ea · Ia + Es · Is + 0,6 · Ecm · Ic (14)
Bei Berechnung der Schnittgrößen nach
Elastizitätstheorie 2. Ordnung ergibt sich der
Bemessungswert der wirksamen Biegesteifig-
keit zu:
(EI)eff, II = 0,9 (Ea · Ia + Es · Is + 0,5 · Ecm · Ic)
(15)
mit
Ea, Ia = Elastizitätsmodul und Trägheits-
moment des MSH-Profils
Es, Is = Elastizitätsmodul und Trägheitsmo-
ment der Bewehrung, wenn vorhan-
den (i. Allg. ist Es = Ea)
Ic = Trägheitsmoment der ungerissenen
Beton-Nettofläche
Ecm = mittlerer Elastizitätsmodul des
Betons für Verbundstützen (Tab. 2)
3.5.3 Einfluss des Langzeitverhaltens
des Betons
Bei der Ermittlung der wirksamen Biegestei-
figkeit ist der Einfluss aus dem Langzeitverhal-
ten des Betons in der Regel durch Abminde-
rung des Elastizitätsmoduls Ecm auf den
effektiven Wert Ec,eff nach folgender Glei-
chung zu berücksichtigen:
Ec,eff = Ecm (16)
mitϕ (t, to) = Kriechzahl des Betons (siehe Tab. 3)
NEd = Bemessungswert der einwirkenden
Normalkraft
NG, Ed = ständig wirkender Anteil der einwir-
kenden Normalkraft
Die wirksame Bauteildicke deff = (17)
wird zunächst mit den Außenabmessungen des
Betonquerschnitts berechnet. Da die Austrock-
nung des Betons durch das MSH-Profil verhin-
dert wird, liegen bei Hohlprofilstützen hin-
sichtlich des Kriechens deutlich günstigere
Verhältnisse als bei vollständig oder teilweise
einbetonierten Querschnitten vor.
Die Kriechzahl darf somit für die Berechnung
des effektiven Elastizitätsmodul auf 25 %
abgemindert werden:ϕeff = 0,25 S (t, to) (18)
Wirksame Bauteildicke 2Ac/u (in mm)Alter beiBelastung
50 150 600 60 150 600
t0 (Tage) Trockene Umgebungs- Feuchte Umgebungs-bedingungen (innen) bedingungen (außen)
(RH = 50 %) (RH = 80 %)
1 5,5 4,6 3,7 3,6 3,2 2,9
7 3,9 3,1 2,6 2,6 2,3 2,0
28 3,0 2,5 2,0 1,9 1,7 1,7
90 2,4 2,0 1,6 1,5 1,4 1,2
365 1,8 1,5 1,2 1,1 1,0 1,0
Tabelle 3: Endkriechzahl ϕ (�, to) (vereinfachte Werte nach EC 2)
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8 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Tabelle 4: χ-Werte der Knickspannungskurve b
Tabelle 4: χ-Werte der Knickspannungskurve a
⎯λ 0,00 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 ⎯λ 0,0 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 0,0
0,1 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 0,1
0,2 1,0000 0,9978 0,9956 0,9934 0,9912 0,9889 0,9867 0,9844 0,9821 0,9798 0,2
0,3 0,9775 0,9751 0,9728 0,9704 0,9680 0,9655 0,9630 0,9605 0,9580 0,9554 0,3
0,4 0,9528 0,9501 0,9474 0,9447 0,9419 0,9391 0,9363 0,9333 0,9304 0,9273 0,4
0,5 0,9243 0,9211 0,9179 0,9147 0,9114 0,9080 0,9045 0,9010 0,8974 0,8937 0,5
0,6 0,8900 0,8862 0,8823 0,8783 0,8742 0,8700 0,8657 0,8614 0,8569 0,8524 0,6
0,7 0,8477 0,8430 0,8382 0,8332 0,8282 0,8230 0,8178 0,8124 0,8069 0,8014 0,7
0,8 0,7957 0,7899 0,7841 0,7781 0,7721 0,7659 0,7597 0,7534 0,7470 0,7405 0,8
0,9 0,7339 0,7273 0,7206 0,7139 0,7071 0,7003 0,6934 0,6865 0,6796 0,6726 0,9
1,0 0,6656 0,6586 0,6516 0,6446 0,6376 0,6306 0,6236 0,6167 0,6098 0,6029 1,0
1,1 0,5960 0,5892 0,5824 0,5757 0,5690 0,5623 0,5557 0,5492 0,5427 0,5363 1,1
1,2 0,5300 0,5237 0,5175 0,5114 0,5053 0,4993 0,4934 0,4875 0,4817 0,4760 1,2
1,3 0,4703 0,4648 0,4593 0,4538 0,4485 0,4432 0,4380 0,4329 0,4278 0,4228 1,3
1,4 0,4179 0,4130 0,4083 0,4036 0,3989 0,3943 0,3898 0,3854 0,3810 0,3767 1,4
1,5 0,3724 0,3682 0,3641 0,3601 0,3561 0,3521 0,3482 0,3444 0,3406 0,3369 1,5
1,6 0,3332 0,3296 0,3261 0,3226 0,3191 0,3157 0,3124 0,3091 0,3058 0,3026 1,6
1,7 0,2994 0,2963 0,2933 0,2902 0,2872 0,2843 0,2814 0,2786 0,2757 0,2730 1,7
1,8 0,2702 0,2675 0,2649 0,2623 0,2597 0,2571 0,2546 0,2522 0,2497 0,2473 1,8
1,9 0,2449 0,2426 0,2403 0,2380 0,2358 0,2335 0,2314 0,2292 0,2271 0,2250 1,9
2,0 0,2229 0,2209 0,2188 0,2168 0,2149 0,2129 0,2110 0,2091 0,2073 0,2054 2,0
⎯λ 0.00 0.01 0.02 0.03 0.04 0.05 0.06 0.07 0.08 0.09 ⎯λ 0,0 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 0,0
0,1 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 1,0000 0,1
0,2 1,0000 0,9965 0,9929 0,9894 0,9858 0,9822 0,9786 0,9750 0,9714 0,9678 0,2
0,3 0,9641 0,9604 0,9567 0,9530 0,9492 0,9455 0,9417 0,9378 0,9339 0,9300 0,3
0,4 0,9261 0,9221 0,9181 0,9140 0,9099 0,9057 0,9015 0,8973 0,8930 0,8886 0,4
0,5 0,8842 0,8798 0,8752 0,8707 0,8661 0,8614 0,8566 0,8518 0,8470 0,8420 0,5
0,6 0,8317 0,8320 0,8269 0,8217 0,8165 0,8112 0,8058 0,8004 0,7949 0,7893 0,6
0,7 0,7837 0,7780 0,7723 0,7665 0,7606 0,7547 0,7488 0,7428 0,7367 0,7306 0,7
0,8 0,7245 0,7183 0,7120 0,7058 0,6995 0,6931 0,6868 0,6804 0,6740 0,6676 0,8
0,9 0,6612 0,6547 0,6483 0,6419 0,6354 0,6290 0,6226 0,6162 0,6098 0,6034 0,9
1,0 0,5970 0,5907 0,5844 0,5781 0,5719 0,5657 0,5595 0,5534 0,5473 0,5412 1,0
1,1 0,5352 0,5293 0,5234 0.5175 0,5117 0,5060 0,5003 0,4947 0,4891 0,4836 1,1
1,2 0,4781 0,4727 0,4674 0,4621 0,4569 0,4517 0,4466 0,4416 0,4366 0,4317 1,2
1,3 0,4269 0,4221 0,4174 0,4127 0,4081 0,4035 0,3991 0,3946 0,3903 0,3860 1,3
1,4 0,3817 0,3775 0,3734 0,3693 0,3653 0,3613 0,3574 0,3535 0,3497 0,3459 1,4
1,5 0,3422 0,3386 0,3350 0,3314 0,3279 0,3245 0,3211 0,3177 0,3144 0,3111 1,5
1,6 0,3079 0,3047 0,3016 0,2985 0,2955 0,2925 0,2895 0,2866 0,2837 0,2809 1,6
1,7 0,2781 0,2753 0,2726 0,2699 0,2672 0,2646 0,2620 0,2595 0,2570 0,2545 1,7
1,8 0,2521 0,2496 0,2473 0,2449 0,2426 0,2403 0,2381 0,2359 0,2337 0,2315 1,8
1,9 0,2294 0,2272 0,2252 0,2231 0,2211 0,2191 0,2171 0,2152 0,2132 0,2113 1,9
2,0 0,2095 0,2076 0,2058 0,2040 0,2022 0,2004 0,1987 0,1970 0,1953 0,1936 2,0
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 8
9MSH – Technische Information 6
!
1.20
1.00
0.80
0.60
0.40
0.20
0.00 2.00 1.50 1.00 0.50 0.00
Kurve a Kurve b
Bild 3: Europäische Knickspannungskurve a und b
3.6 Nachweis für planmäßig
mittigen Druck
Die Tragfähigkeit einer Verbundstütze mit
planmäßig zentrischer Druckbeanspruchung
wird durch Abminderung des vollplastischen
Normalkraftwiderstands Npl, Rd des Quer-
schnitts mit einem Faktor χ bestimmt.
Der Nachweis lautet dann:
� 1,0 (19)
wobei Npl, Rd der plastische Widerstand des
Querschnitts bei reiner Normalkraftbeanspru-
chung nach Abschnitt 3.2 ist.
Der Abminderungsfaktor χ ist in Abhängigkeit
von⎯λ (Gl. 12) den Europäischen Knickspan-
nungskurven zu entnehmen (Bild 3, Tabelle 4
und Gl. 20) [2,5].
Neuere Versuche und Vergleichsrechnungen
haben gezeigt, dass bei ausbetonierten MSH-
Profilen mit größeren Bewehrungsgraden eine
Einstufung in die Knickspannungslinie a zu
Bemessungsergebnissen führt, die auf der
unsicheren Seite liegen. Demnach sind Quer-
schnitte mit Bewehrungsgraden ρs � 3 % in
die Knickspannungskurve a, und Querschnitte
�������
NEd
χ · Npl, Rd
MEd
Mpl,N,Rd
MEdµdMpl,Rd
1
⎯λ 2
mit Bewehrungsgraden 3 % < ρs � 6 % in die
Knickspannungskurve b, einzuordnen.
Der Wert der Knickspannungskurve a bzw. b
kann jedoch auch mit Hilfe von Gl. (20)
berechnet werden:
χ = ka – ka2 – χ � 1,0 (20)
mit
ka = (21)
Imperfektionsbeiwert α = 0,21 für Knickspannungskurve aα = 0,34 für Knickspannungskurve b
3.7 Nachweis für Druck
und einachsige Biegung
Das Nachweisprinzip mit Hilfe der Quer-
schnittsinteraktionskurve ist in Bild 5
dargestellt. Angaben zur Berechnung der
Interaktionskurve und des vollplastischen
Momentwiderstands Mpl, Rd werden in
Abschnitt 3.10 gemacht.
Das Biegemoment MEd nach Theorie 2. Ord-
nung ist gemäß Abschnitt 3.9 zu berechnen.
Für ausbetonierte kreisförmige und rechteckige
MSH-Profile mit Bewehrungsanteil
� 3 % gilt für das Ausweichen rechtwinklig zur
y- und z-Achse eine Vorkrümmung
von l/300. Bei einem Bewehrungsanteil
3 % < ρs � 6 % gilt für die Vorkrümmung l/200.
Unter Verwendung der Interaktionskurve in
Bild 5 lautet der Nachweis der Tragfähigkeit:
= � 0,9 (für S235 - S355) (22)
� 0,8 (für S420 + S460)
mit
MEd das betragsmäßig größere Moment,
das sich entweder aus den Randmo-
menten oder aus dem innerhalb der
Stützenlänge auftretenden Maxi-
malmoment ergibt. (Berechnungs-
verfahren siehe Abschnitt 3.9)
Mpl, N, Rd nach Bild 4 ermittelte vollplasti-
sche Momententragfähigkeit bei
gleichzeitiger Wirkung der Normal-
kraft NEd (Mpl,N,Rd = µd Mpl,Rd)
Mpl, Rd vollplastische Momententrag-
fähigkeit
χ = NEd/Npl,Rd
�����Npl,Rd
Ner⎯λ =
1 + α (⎯λ – 0,2) +⎯λ 2
2⎯λ 2
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 9
10 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Npl,Rd
NEd
Mpl, N, Rd = µdMpl, Rd
Mpl, RdM
N
Wie Bild 4 zeigt, wächst die Tragfähigkeit des
des Verbundquerschnitts durch Wirkung von
Normalkräften zunächst an (Bauch der Interak-
tionskurve). Diese Tragfähigkeitserhöhung
(µd-Werte > 1,0) darf jedoch nur in Rechnung
gestellt werden, wenn die gleichzeitige Wir-
kung von Biegemoment und Normalkraft
sichergestellt ist, z. B. wenn das Biegemoment
aus einer Exzentrizität der Normalkraft resul-
tiert.
Andernfalls ist es erforderlich einen zusätzli-
chen Nachweis zu führen, bei dem die
Teilsicherheitsbeiwerte γF für diejenigen
Schnittgrößen, die zu einer Erhöhung der
Beanspruchbarkeit führen, um 20 % abzumin-
dern sind.
Bild 4: Nachweis für Druck und einachsige Biegung
Eisenhüttenhaus des VDEh in Düsseldorf, Bauphase (Seite 9), nach der FertigstellungVerbundstützen: Ø 273 x 6,3 mm, S 355
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 10
11MSH – Technische Information 6
µdy µdz
Npl,Rd
NEd
Npl,Rd
NEd
My, Ed
Mpl, y, Rd
Mz, Ed
Mpl, z, Rd
My, Ed
Mpl, y, Rd
Mz, Ed
Mpl, z, Rd
1,0
0
0,9µz
1,0
µz
0,9µy µy
z
y
(a)
(c)
My, Ed
Mpl, y, Rd
Mz, Ed
Mpl, z, Rd
0
0,8µzµz
0,8µy µy
z
y
(d)
(b)
3.8 Nachweis für Druck und
zweiachsige Biegung
Dieser Nachweis kommt i. Allg. nur für beton-
gefüllte rechteckige MSH-Profile zum Tragen,
da sich die zweiachsige Biegung bei kreisför-
migen MSH-Profilen auf den Fall der einachsi-
gen Biegung zurückführen lässt.
Der Nachweis für Druck und zweiachsige
Biegung erfordert zunächst getrennt die Berech-
nung der aufnehmbaren Biegemomente für jede
Hauptachse des Querschnitts (einachsige Bie-
gung nach Abschn. 3.7). Hierbei braucht jedoch
die Imperfektion nur für die versagensgefährde-
tere Achse berücksichtigt zu werden. Meist lässt
sich die versagensgefährdetere Achse leicht
erkennen. Ist dies nicht der Fall, sind beide
Hauptachsen getrennt einschließlich Imperfek-
tionen zu berechnen. Die Achse mit der geringe-
ren Tragfähigkeit ist dann als versagensgefähr-
detere Achse anzusehen.
Der Nachweis erfolgt durch vektorielle Addi-
tion der bezogenen vorhandenen Momente
nach Bild 5 bzw. Gl. (23):
+ � 1,0 (23)
mit
Mpl, y, Rd und Mpl, z, Rd vollplastische
Momententragfähigkeit der jeweiligen Biege-
achse
My, Ed und Mz, Ed Bemessungswerte der
einwirkenden Biegemomente (Berechnungs-
verfahren siehe Abschnitt 3.9)µdy und µdz Beiwerte siehe Abschnitt 3.7
wobei jeder der Summanden nicht größer als
0,9 (S235-S355) bzw. 0,8 (S420 + S460) sein
darf.
Häufig ist bei unterschiedlichen Momentenver-
läufen für die beiden Hauptachsen die Stelle
der maximalen Beanspruchung der Stütze aus
den beiden Biegemomenten nur schwer zu
My,Ed
µdy Mpl,y,Rd
Mz,Ed
µdz Mpl,z,Rd
bestimmen. In dem Fall sollte man vereinfacht
die Maximalmomente der beiden Hauptachsen
unabhängig von der Wirkungsstelle vektoriell
addieren. Bei negativen Momenten ist darauf
zu achten, dass auch die Werte der Interakti-
onskurve µd dann negativ sind, somit betrags-
mäßig immer addiert werden.
3.9 Ermittlung der Momenten-
schnittgrößen
Für Stützen mit geringen Normalkräften kann das
Biegemoment nach Spannungstheorie 1. Ord-
nung bestimmt werden. Geringe Normalkraft
wird definiert durch NEd/Ncr,eff � 1/10 bzw. Knach Gleichung (24) nicht größer als 1,1 ist.
Falls diese Bedingung nicht eingehalten wer-
den kann, ist das Biegemoment, das der Trag-
fähigkeit 0,9 (bzw. 0,8)µ Mpl,Rd gegenüberge-
stellt wird, nach Spannungstheorie 2. Ordnung
zu berechnen. Auch hierfür gibt der Eurocode
4 eine Näherungsformel an.
Bild 5: Nachweisprinzip für Druck und zweiachsige Biegung
S235 – S355 S420 + S460
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 11
12 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Biegemoment nach Theorie MEd ist das nach Theorie I. Ordnung
I. Ordnung infolge von Imper- ermittelte maximale Bemessungs-
fektionen (Vorkrümmung) oder moment innerhalb der Stützenlänge
innerhalb der Stütze angreifender
Querlasten:
β = 1,0
Randmomente: MEd und r MEd sind die aus der
β = 0,66 + 0,44r Berechnung des Gesamttragwerks
mit β ≥ 0,44 resultierenden Randmomente nach
Theorie 1. oder 2. Ordnung
rMEd
MEd
ME
dM
Ed
-1 � r � 1
Momentenverlauf Momentenbeiwert β Bemerkung
Tabelle 5: Momentenbeiwert ß für die vereinfachte Berechnung der Biegemomente nach Spannungstheorie 2. Ordnung.
Außenliegende betongefüllte kreisförmige MSH-StützenDoppelinstitut IWF/IPK, Berlin(Photo: Krupp Industries)
Die Momentenschnittgröße MEd nach Theorie
1. Ordnung ist dabei mit dem Faktor k nach
Gl. (24) zu multiplizieren:
k = � 1,0 (24)
1 –
mit
Ncr,eff nach Gl. (13) dabei ist (EI)eff,II nach
Gleichung (15) zu berechnen, und β = Momen-
tenbeiwert nach Tabelle 5.
3.10 Berechnung der Querschnitts-
interaktionskurve
Die Ermittlung der Querschnittsinteraktions-
kurve erfordert i. Allg. einen recht großen
Rechenaufwand. Abhängig von der Lage der
Spannungsnulllinie im Querschnitt ergibt sich
jeweils eine resultierende innere Normalkraft
N und ein Biegemoment M. Spielt man alle
möglichen Nulllinienlagen durch, so erhält
man die vollständige Querschnittsinteraktions-
kurve. Berechnungsformeln und parametri-
sierte Querschnittsinteraktionskurven werden
auch in [8] und [9] angegeben.
Die Querschnittsinteraktionskurve M-N von
doppeltsymmetrischen Verbundquerschnitten
weist einige Besonderheiten auf, die es ermög-
lichen, diskrete Punkte (Punkte A - E in Bild 6)
der Interaktionskurve einfach von Hand zu
berechnen. Die Verbindung dieser Punkte führt
zu einem Polygonzug, der für die Auswertung
des Lastfalls Druck und Biegung ausreichend
genau ist.
So liegt z. B. der Punkt C in Bild 6 genau
über dem Punkt B, liefert also den gleichen
Momentenwert. Dies kann man auch an den
zugehörigen Spannungsverteilungen im Quer-
schnitt (Bild 7) erkennen. Bei der Spannungs-
verteilung des Punktes B (Bild 7), d. h.,
M = Mpl,Rd ist die innere Normalkraft gleich
Null.
Der Abstand der Spannungsnulllinie bei
M = Mpl,Rd zur Querschnittsmittellinie wird
duch hn gegeben. Durch Wirkung einer Nor-
malkraft wird die Nulllinie verschoben, der
Druckbereich wird vergrößert. Dies soll bis zur
Lage der Spannungsnulllinie des Punktes C
(Bild 7) erfolgen, d. h., bis der Abstand hn
nochmals erreicht ist. Die so zusätzlich über-
drückten Teile bewirken keine Veränderung
des Moments, da die Momentenanteile aus den
Spannungsresultierenden dieser Querschnitts-
teile sich aufheben, wenn als Drehachse die
Mittellinie gewählt wird. Es ergibt sich wieder
das Moment Mpl,Rd.
βN
Ncr,eff
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 12
13MSH – Technische Information 6
Bild 6: Vereinfachung der M-N-Interaktionskurve durch einen Polygonzug durch die Punkte A-E
A
E
C
D
B
Npm,Rd /Npl,Rd
M/Mpl,Rd
N/Npl,Rd
Die dem Punkt C zugeordnete Normalkraft
ist die vollplastische Normalkraft des reinen
Betonteils Ac fck. Dies erkennt man, wenn
man gedanklich die Spannungsverteilung des
Punktes B, bei der keine Normalkraft resultiert
(NB = 0), von der Spannungsverteilung des
Punktes C abzieht, womit die Spannungsbilanz
nicht verändert wird. Die durch Zugbeanspru-
chung bei Mpl,Rd (Punkt B) ausgefallenen Teile
des Betons können durch die überdrückten
Teile von Mc (Punkt C) ergänzt werden. Die
Stahl- und Bewehrungsanteile heben sich auf.
Addiert man dagegen gedanklich die Span-
nungsverteilungen des Punktes B und des
Punktes C, so muss sich wieder der vollplasti-
sche Anteil des Betonquerschnitts Ac fck als
Resultierende ergeben, da sich die Spannungs-
bilanz infolge NB = 0 (Punkt B) ebenfalls nicht
ändert. Nun verbleiben Spannungsblöcke, die
nur im Bereich von 2 hn liegen.
Die Resultierenden der Spannungsblöcke im
Bereich von 2 hn lassen sich i. Allg. einfach
beschreiben. Somit lässt sich eine Bestim-
mungsgleichung für hn, die Lage der Span-
nungsnulllinie bei Mpl,Rd (–hn) und Mc (+hn),
angeben.
Die nachfolgenden Formeln für die Span-
nungsresultierenden der Verteilungen nach
Bild 7 sind für ein betongefülltes rechteckiges
MSH-Profil mit Bewehrung für Biegung um
die y-Achse angegeben. Sie gelten durch
Vertauschen der Indizes y und z bzw. b und hauch für die z-Biegeachse. Es gelten dabei die
geometrischen Bezeichnungen von Bild 1.
Ebenso können die Formeln für betongefüllte
kreisförmige MSH-Profile verwenden werden,
indem h = b = d gesetzt wird und ra = d–2
sowie
ri = d–2
– t. Diese Vereinfachung führt zu einer
geringfügigen Abweichung gegenüber der
genaueren Rechnung.
Zunächst sind die plastischen Widerstandsmo-
mente der Bewehrung, des Beton-Nettoquer-
schnitts und des MSH-Profils zu bestimmen.
● Bewehrung:
nWps = Σ Asi azi (25)
i = 1
mit
Asi = Flächen der einzelnen Bewehrungs-
stränge und
azi = ihre Abstände zur Mittellinie
● Beton-Nettofläche:
Wpc = – ri3 – ri
2 (4 – π)
( – t – ri) – Wps (26)
● MSH-Profil:
Wpa = – ra3 – ra
2 (4 – π)
( – ra) – Wpc – Wps (27)
Zur Vereinfachung werden weiterhin Bemes-
sungsfestigkeiten (Festigkeiten einschl. Sicher-
heit) eingeführt:
fyd = (28)
fcd = (29)
fsd = (30)
■ Punkt A erhält man aus der plastischen
Normalkraft (Gl. 5):
NA = Npl,Rd (31)
MA = 0 (32)
■ Punkt D ist durch das maximale Moment
gekennzeichnet:
Die Spannungsnulllinie liegt in Querschnitts-
mitte. Zu dem reinen Mpl,a,Rd des MSH-Profils
wird das der Bewehrung und des halben
Betonquerschnitts addiert. Die zugehörige
Normalkraft ND ist die Hälfte der vollplasti-
schen Normalkraft des reinen Betonteils Ac fcd
ND = Ac (33)
MD = Wpa fyd + Wpc fcd + Wps fsd (34)
(b–2t)(h–2t)2
4
b h2
4
23
23
fcd
2
12
h2
h2
fy
γa
fck
γc
fsk
γs
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 13
14 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Punkt E
Punkt D
Punkt C
Punkt B
Punkt A
fcd
fcd
fcd
fcd
fcd
fyd
fyd
fyd
fyd
fyd
fsd
fsd
fsd
fsd
fsd
hn
hn
hn
hn
hE
hn
hn
Npl, Rd
MA = 0
MB = Mpl, Rd
MB = 0
ME
NE
MD
ND
MC
NC
Bild 7: Spannungsverteilungen bei den Punkten A-E
■ Punkt C liegt direkt über Punkt B:
Die zum Punkt C gehörige Normalkraft NC ist
die vollplastische Normalkraft des reinen
Betonteils Ac fcd:
NC = Ac fcd (35)
Die Lage der Spannungsnulllinie hn erhält man
dann aus:
hn = (36)
Für die Berechnung des Moments MC ist
zunächst das vollplastische Element Mn, ana-
log zu Gl. (34), zu berechnen. Dafür sind in
Gl. (34) die plastischen Widerstandsmomente
der im Bereich der nun bekannten Höhe 2 hn
liegenden Querschnittsteile einzusetzen. Zieht
man von dem maximalen Moment MD das
Moment Mn ab, so erhält man MC:
MC = MD – Mn (37)
■ Punkt B ist durch das vollplastische Moment
gekennzeichnet:
MB = MC – Mpl,Rd (38)
NB = 0 (39)
■ Punkt E ist ein Zwischenpunkt zwischen
Punkt C und A:
Für den Punkt E sollte eine signifikante Nullli-
nienlage außerhalb von hn gewählt werden,
z. B. am Beginn der Eckausrundung bei MSH-
Profilen oder auf der Hälfte zwischen hn und
Profilrand bei kreisförmigen MSH-Profilen
(Bild 7).
Beispielhaft werden die Werte des Punktes E
für den Mittelwert von NC und Npl,Rd angege-
ben:
Ac fcd – Asn (2 fsd – fcd)
2 b fcd + 4 t (2 fyd – fcd)
Npl,Rd + Ac fcd
2
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15MSH – Technische Information 6
Bürogebäude in Bielefeld, Bauphase, Innenansicht nach Fertigstellung;MSH-Verbundstützen: 220 x 220 x 6,3 mm, S 235Beton C 30/37, Bewehrung 20 und 28 mm
Die Spannungen im Bereich von ∆hE = hE – hn
müssen als Resultierende die Kraft ∆NE = NE – Ac fcd liefern:
∆hE = (41)
und hE = ∆hE + hn
mit AsE = Summe der Bewehrung im Bereich
von ∆hE
und ∆hE nach Bild 7.
Das Differenzbiegemoment ∆ME kann analog
wie das Moment Mn mit Hilfe von Gl. (34)
berechnet werden, wenn für die plastischen
Widerstandsmomente die Querschnittsteile im
Bereich von 2 hE eingesetzt werden.
Damit folgt für das zum Punkt E gehörende
Moment ME:
ME = MD – ∆ME (42)
Diese Berechnungsmethode lässt sich analog
für alle doppeltsymmetrischen Verbundquer-
schnitte anwenden. Auch für ein MSH-Profil
mit einem innenliegenden weiteren Stahlprofil
lassen sich solche Formeln schnell entwickeln.
∆NE – AsE (2 fsd – fcd)
b fcd + 2 t (2 fyd – fcd)
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 15
4 Schub und Lasteinleitung
16 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Bild 8: Anschluss von Fachwerkstäben
Bild 9: Anschluss von Unterzügen
Beton Beton
B B
A A
betongefüllt
betongefüllt
betongefüllt
4.1 Allgemeines
Bei den Verbundstützenquerschnitten darf von
einem vollständigen Zusammenwirken der
einzelnen Querschnittsteile, d. h. von vollstän-
digem Verbund, ausgegangen werden. Bei
nennenswerten Querkräften in der Verbund-
stütze ist die Verbundspannung unter Bemes-
sungslasten zwischen Stahlprofil und Betonteil
auf 0,4 N/mm2 (ausbetonierte rechteckige
MSH-Profile) bzw. 0,55 N/mm2 (ausbetonierte
kreisförmige MSH-Profile) zu begrenzen. Das
gilt auch für den Schub, der im Bereich von
Lasteinleitungen auftritt.
Zur Bestimmung der Verbundspannungen ist
eine Aufteilung der Querkraft in einen Beton-
anteil und einen Stahlanteil erforderlich. Dies
ist insbesondere bei betongefüllten kreisförmi-
gen und rechteckigen MSH-Profilen nur quali-
tativ möglich, so dass eine exakte Berechnung
kaum durchgeführt werden kann. Die zahlrei-
chen Traglastversuche (z. B. [6]) haben
gezeigt, dass auch bei größeren Querkräften
der Verbund bis zum Versagen der Stütze
erhalten bleibt.
4.2 Längsschub
Der Nachweis der Schubübertragung kann
durch Versuche erbracht werden.
Ein Modell zur Querkraftübertragung kann
auch sein, die Querkräfte voll dem außenlie-
genden Stahlprofil zuzuweisen. Hierbei wird in
den querkraftübertragenden Stahlquerschnitts-
teilen die Streckgrenze reduziert, wenn die
Querkraft VEd den Wert Vpl,Rd/2 übersteigt [5]:
fyred = fyd �1 – � –1�2� (43)
Bei Stützen ist eine Belastung, die eine Quer-
kraft erzeugt, die größer ist als Vpl/2, äußerst
selten, so dass i. Allg. keine Reduzierung der
Streckgrenze vorgenommen werden muss.
Die vollplastische Querkraft folgt aus:
Vpl,Rd = Av (44)
Als querkraftübertragende Fläche Av kann
dabei angesetzt werden (Bezeichnung nach
Bild 1):
kreisförmiges MSH-Profil: Av = 2 t (d-t)rechteckiges MSH-Profil: Av = 2 h t
bzw. 2 b t
2 VEd
Vpl,Rd
fy
γa 3m,,,E
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 16
17MSH – Technische Information 6
VVpl
2
Beton
P
��45°
B
�
Bild 10: Konsole
Bild 11: Außermittiger Anschluss
betongefüllt
Dampfdruck-öffnungen
Die Berücksichtigung der Querkraft kann
jedoch noch einfacher erfolgen, wenn man
anstelle der reduzierten Streckgrenzen fyred
eine reduzierte Dicke tred in den querkraftüber-
tragenden Stahlteilen einführt:
tred = t 1 – � �2(45)
Mit der reduzierten Dicke tred lassen sich die
Überlegungen zur vereinfachten Berechnung
der Querschnittsinteraktionskurve (Abschnitt
3.10) einfach anwenden. Obgleich die Redu-
zierung der Dicke nur für die Stege erforder-
lich ist, kann zur Vereinfachung der Berech-
nung die Dicke des gesamten Querschnitts
reduziert werden.
4.3 Lasteinleitungsbereiche
Die Überlegungen zur Schubübertragung
infolge von Querkräften gelten auch für den
Lasteinleitungsbereich. In diesen Bereichen ist
sicherzustellen, dass im Falle der betongefüll-
ten Profile der Beton auf möglichst kurzem
Wege seinen Lastanteil bekommt.
Die Bilder 8 bis 11 zeigen Anschlüsse, bei
denen die Zugkräfte aus den Anschlussbiege-
momenten in die Stahlseitenwände und damit
als Druckkraft auf der rückwärtigen Seite der
Stütze eingeleitet werden. Die Druckkompo-
nenten der Momente werden direkt auf den
Stahlmantel mit dem dahinterliegenden Beton
abgegeben. Die Anschlussquerkraft wird nur in
den Stahlmantel eingeleitet. Eine Weiterleitung
in den Beton wäre nur über Klemmwirkung o.
ä. möglich. Rechnerisch lässt sich diese Trag-
wirkung kaum nachvollziehen.
Anschlüsse, die die Belastung über den Stahl-
mantel der MSH-Profile einleiten, sind sicher-
lich nur für geringe Belastungen einzusetzen,
falls man keine Verbundmittel im Quer-
schnittsinneren anordnen kann.
Nur mit solchen Verbundmitteln ließe sich
auch ein rechnerischer Nachweis der Lastein-
leitung durchführen. Solche Verbundmittel
sind i. Allg. bei durchlaufenden Stützen mit
geringerem Querschnitt nicht einbaubar.
Eine Lösung bietet Bild 12. Hier wurde der am
Anschlussblech(-profil) befestigte Dübel durch
ein Bohrloch in der Profilwandung geführt und
nachträglich die Stütze mit Beton gefüllt. Mit
diesem Anschluss können horizontale Zug-
kräfte (aus Biegemomenten) eingeleitet wer-
den.
������
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 17
18 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Schnitt � - �
� �
Bild 12: Lasteinleitung mit durchgesteckten Kopfbolzendübeln
Betongefüllte Doppelrohrstützen;Eingangsbauwerk Messe Frankfurt
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 18
19MSH – Technische Information 6
a
aBeton
Beton
a
Öffnungen zum Verfüllen:Quadratischoder rund
Der Wert a solltemöglichst2cm nichtüberschreiten
Die Lasteinleitung bei geschosshohen Stützen
bereitet i. Allg. keine Probleme, da hier Kopf-
platten angeordnet werden können, die als
Dübel und damit als Lasteinleitungselemente
dienen (Bild 13).
Für durchlaufende Stützen können Lösungen
nach den Bildern 15 und 16 gewählt werden.
Experimentelle Untersuchungen [6] haben
gezeigt, dass mit Hilfe durchgesteckter Kno-
tenbleche (Bild 16) sehr hohe Lasten in den
Beton eingeleitet werden können, da der Beton
unterhalb der Schneide infolge der Umschnü-
rungswirkung des Stahlprofils sehr hohe Trag-
fähigkeiten erreicht.
Bild 13: Lasteinleitung über Kopfplatten Bild 14: Anschluss einer Betondecke
Anschluss an betongefüllte kreisförmige MSH-Profilstützen; Eingangsbauwerk Messe Frankfurt
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 19
20 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
a a
Schnitt a - a
Betondecke
KopfplatteMSH
Schweizer Patente Nr. 382950 und 430128
Deutsches Patent Nr. 1559344Geilinger Stahlbau AG, Winterthur
b b
Schnitt b - b
Verfüllung der MSH-Stützen mit Beton in einem Fertigteilwerk
Bild 15: Lasteinleitung über Stahlkragen
Bild 16: Lasteinleitung über durchgesteckte Knotenbleche
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 20
21MSH – Technische Information 6
5 Zusammenfassung der einschränkenden Parameter und Anwendungsgrenzen
Die Anwendungsgrenzen und einzuhaltenden
Bedingungen für die Berechnung von Ver-
bundstützen mit betongefüllten MSH-Profilen
allgemein sowie für das vereinfachte Berech-
nungsverfahren sollen hier nochmals zusam-
mengefasst angegeben werden.
● Grenzwerte der Schlankheit für das Nähe-
rungsverfahren:
⎯λ � 2,0 Abschn. 3.5.1)
● Querschnittsparameter δ (Abschn. 3.1.1.):
0,2 � δ = � 0,9
● Bewehrung: anrechenbarer Bewehrungsan-
teil für die Kaltbemessung: max. 6 %
● Nachweis des lokalen Beulens erfüllt bei
(Abschn. 3.1.3.):
d/t � 90 ε2 für betongefüllte kreisförmige
MSH-Profile
und
h/t � 52 ε für betongefüllte rechteckige und
quadratische MSH-Profile
mit
ε = mit fy in N/mm2
● Berücksichtigung der Umschnürungswir-
kung bei betongefüllten kreisförmigen MSH-
Profilen (Abschn. 3.3) darf erfolgen für:
e = ≥
● Beschränkung der Momentenfähigkeit
(Abschn. 3.7):
µ � 1,0 bei nicht zusammengehörigen Schnitt-
größen
● Berücksichtigung der Querkraftschubspan-
nungen (Abschn. 4.2) nur für:
VEd > mit Vpl,Rd = AV
235 fy
γa Npl,Rd
MEd
NEd
d10
Vpl,Rd
2
Aafy
fy
γa 3��
⎯λ � 0,5 und
���
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 21
22 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
6 Bemessungsdiagramme
Die Diagramme beinhalten Traglastkurven
M - N für einachsige Biegung mit Normal-
kraft. Es werden die aufnehmbaren Größen
nach Theorie 1. Ordnung angegeben (Theorie
2. Ordnung ist in die Kurven eingerechnet).
Die Ordinatenwerte geben die Tragfähigkeit
für planmäßig zentrische Belastung an. Ein
Beispiel für den Aufbau der Diagramme zeigt
Bild 18.
Für die Ermittlung der Tragfähigkeit für Druck
und zweiachsige Biegung wird ebenfalls eine
Lösung angegeben. Die Berechnung der Kur-
venwerte erfolgte auf der Basis der oben
beschriebenen vereinfachten Berechnungs-
methode.
Die Diagramme sind jeweils für 4 Material-
kombinationen (S 235 u. C 30/37; S 235 u.
C 45/55; S 355 u. C 30/37; S 355 u. C 45/55)
aufgestellt worden, wobei jedes Diagramm für
eine Stützlänge und einen Bewehrungsgrad
sowie ein Momentenbild angegeben wird. Eine
Übersicht über die Parameter geben die Tabel-
len 5 und 6.
In einer separaten Druckschrift sind alle
Bemessungsdiagramme zusammengefasst, die
wir Ihnen gerne auf Anfrage zusenden (Bemes-
sungsdiagramme für Verbundstützen aus
betongefüllten MSH-Profilen).
Bei den betongefüllten MSH-Profilen mit
kreisförmigen Querschnitten wurde der Ein-
fluss der Umschnürungswirkung des Rohres
auf die Traglast mitberücksichtigt.
Die Diagramme mit der Stützenlänge 0,0 m
stellen gleichzeitig die Querschnittsinterakti-
onskurven dar. Sie werden ggf. zur Interpola-
tion zwischen 2,5 und 0,0 m benötigt. In den
Kurven werden Normalkräfte und Biegemo-
mente angegeben. Eine Auswertung kann
unmittelbar mit den Schnittgrößen nach Theo-
rie 2. Ordnung erfolgen.
Bewehrungs- Momenten- Längen
anteil verlauf 0,0 m 2,5 m 5,0 m 7,5 m 10,0 m
0 % r = 1 RR00 RR01 RR02 RR03 RR04
r = – 1 RR00 RR05 RR06 RR07 RR08
4 % r = 1 RR10 RR11 RR12 RR13 RR14
r = – 1 RR10 RR15 RR16 RR17 RR18
Tabelle 6: Tabellenübersicht für betongefüllte kreisförmige MSH-Profile
Tabelle 7: Tabellenübersicht für betongefüllte quadratische und rechteckige MSH-Profile
Querschnitt Bewehrungs- Momenten- Längen
anteil verlauf 0,0 m 2,5 m 5,0 m 7,5 m 10,0 m
h/b > 1,0 0 % r = 1 MSHh00 MSHh01 MSHh02 MSHh03 MSHh04
r = – 1 MSHh00 MSHh05 MSHh06 MSHh07 MSHh08
4 % r = 1 MSHh10 MSHh11 MSHh12 MSHh13 MSHh14
r = – 1 MSHh10 MSHh15 MSHh16 MSHh17 MSHh18
h/b < 1,0 0 % r = 1 MSHb00 MSHb01 MSHb02 MSHb03 MSHb04
r = – 1 MSHb00 MSHb05 MSHb06 MSHb07 MSHb08
4 % r = 1 MSHb10 MSHb11 MSHb12 MSHb13 MSHb14
r = – 1 MSHb10 MSHb15 MSHb16 MSHb17 MSHb18
h/b = 1,0 0 % r = 1 MSHq00 MSHq01 MSHq02 MSHq03 MSHq04
r = – 1 MSHq00 MSHq05 MSHq06 MSHq07 MSHq08
4 % r = 1 MSHq10 MSHq11 MSHq12 MSHq13 MSHq14
r = – 1 MSHq10 MSHq15 MSHq16 MSHq17 MSHq18
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 22
23MSH – Technische Information 6
420.00 360.00 300.00 240.00 180.00 120.00 60.00
60.00 120.00 180.00 240.00 300.00
4500.00
3600.00
2700.00
1800.00
900.00
900.00
1800.00
2700.00
3600.00
4500.00
h
b
N [kN]
N [kN]
M [kNm]M [kNm]
34
34
34
34
C 30Fe 360
C 30Fe 510
C 45Fe 360
C 45Fe 510
MSHq06bBewehrungsanteil 0%l= 5.00 m
M
y
z
t
y
Werkstoffkombination
Tragfähigkeit fürzentrische Belastung
Querschnittswerte fürQuerschnittsnummer 34
Tragfähigkeit fürreine Biegung (= 0,9 Mpl)
Tragfähigkeit fürDruck und Biegung
MomentenverlaufBewehrungsprozentsatzKnicklänge
MSH = Profilart (MSR = Rundrohr)q = quadratisch (h = hoch, b = quer)
(siehe Bild oben rechts)06 = Tafelnummer (vgl. Tab. 5 und 6)b = Querschnitte größerer Abmessung
(a = kleinere Querschnittsabmessung)
Nr. h b t Aa Ac la lcmm mm mm cm2 cm2 cm4 cm4
34 260.0 280.0 11.0 106.4 565.4 10834 26596
Bild 17: Aufbau der Bemessungsdiagramme
Die Diagramme werden jeweils für einen
konstanten Momentenverlauf (r = 1) und einen
durchschlagenden Momentenverlauf (r = –1)
angegeben. Hierbei können die Kurven für
r = 1 auf der sicheren Seite liegend für alle
Momentenverläufe benutzt werden, bei denen
das Momentenmaximum nicht am Stützenrand
liegt (Querbelastung). Hier ist dabei das
Momentenmaximum dem Nachweis zugrunde
zu legen.
Bei alleinigen Randmomenten kann je nach
Verhältnis der Randmomente (r) zwischen
r = 1 und r = –1 linear interpoliert werden. Die
Theorie 2. Ordnung ist in der Berechnung über
die genauen Formeln nach [7] erfasst und nicht
über den näherungsweise anzuwendenden k-
Wert des Abschnittes 3.9.
Für Werte, die nicht direkt die Parameterkom-
binationen der Diagramme treffen, kann mit
guter Genauigkeit eine lineare Interpolation
zwischen den benachbarten Parametern erfol-
gen. Extrapolationen sind ebenfalls möglich,
wenn sie sich innerhalb der vorgegebenen
Parameterabstufungen bewegen.
Die Diagramme sind nur für den Lastfall
Druck und einachsige Biegung berechnet
worden. Sie lassen sich aber auch für den
Lastfall Druck und zweiachsige Biegung
auswerten.
Zunächst ist die versagensgefährdetere Achse
festzustellen. Dies geschieht durch getrennte
Kontrolle der beiden Hauptachsen (N + My;
N + Mz). Für die weniger versagensgefährdete
Achse kann der Momentenfaktor aus der
Querschnittsinteraktionskurve (l = 0,0 m)
abgelesen werden (keine Berücksichtigung der
Imperfektion). Der Nachweis lautet dann:
+ � 1,0/0,9 = 1,11 (46)
mit
MTy und MTz = abgelesene Momente aus den
entsprechenden Diagrammen
My
MTy
Mz
MTz
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 23
24 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
[1] Technical Paper R31, Third draft of
clause 4.8 of EC4, Composite Columns,
Bochum, 24.5.1989
[1*] Technical Paper R67, Chapter 4.8 of EC4,
Composite Columns, Bochum 12.3.1990
[2] DIN 18 806 Teil 1, Verbundstützen,
Ausgabe März 1984, Beuth Verlag, Berlin
[3] Eurocode 2: Bemessung und Konstruk-
tion von Stahlbeton- und Spannbeton-
Tragwerken – Teil 1-1: Allgem. Bemes-
sungsregeln für den Hochbau;
EN 1992-1-1, Oktober 2005
[4] Eurocode 4: Bemessung und Konstruk-
tion von Verbundtragwerken aus Stahl
und Beton – Teil 1-1: Allgem. Bemes-
sungsregeln und Anwendungsregeln für
den Hochbau; EN 1994-1-1, Juli 2006
[5] Eurocode 3: Bemessung und Konstruk-
tion von Stahlbauten – Teil 1-1: Allge-
meine Bemessungsregeln und Regeln für
den Hochbau; EN 1993-1-1, Juli 2005
[6] Roik, K., Schwalbenhofer, K.: Experi-
mentelle Untersuchungen zum plasti-
schen Verhalten von Verbundstützen,
Bericht zu P125, Studiengesellschaft für
Anwendungstechnik von Eisen und Stahl
e.V., Düsseldorf, 1988
[7] Petersen, Ch.: Statik und Stabilität der
Baukonstruktionen, Verlag Vieweg &
Sohn, Braunschweig, 1982
7 Literatur
[8] Dutta, D., Würker, K.-G.: Handbuch
Hohlprofile in Strahlkonstruktionen,
Verlag TÜV Rheinland GmbH, Köln,
1988
[9] Bode, H., Bergmann, R.: Betongefüllte
Stahlhohlprofilstüttzen, Merkblatt 167,
2. Auflage, Beratungsstelle für Stahlver-
wendung, Düsseldorf, 1985
[10] Technische Information 1
Mannesmann-Stahlbau-Hohlprofile (MSH)
Abmessungen, Statische Werte, Werk-
stoffe
[11] Twilt, L.: Design chards for the firere-
sistance of concrete-filled HSS columns
under centric loading, Final Report,
CIDECT number: 15 J-88/12-E, TNO
Institute for Building Material and Struc-
tures, Rijswijk, the Netherlands, August
1988
[12] Klingsch, W.: Fire-resistance of hollow
section composite columns of small cross
sections, Final Report, CIDECT number:
15 G-89/E, Mannesmannröhren-Werke
AG, Düsseldorf, May 1989
[13] Haß, R., Meyer-Ottens, C., Quast, V.:
Verbundbau Brandschutz Handbuch,
Verlag Ernst und Sohn, Berlin, 1989
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 24
25MSH – Technische Information 6
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 25
Beispiel 1: Rechteckige MSH-Profile mit exzentrischer Lasteinleitung
26 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
140
29 41
6,3
0,18 m
8743
260
4,00
m
F1 F2
Beton C 40/50
rechteckiges MSH-ProfilS 235 Bewehrung
� 20, S 500z
y
8.1 System und Querschnitt
8.2 Belastung im Grenzzustand der
Tragfähigkeit
F1 = 1000 kNF2 = 300 kNRandmoment M = 0,18 · 300 = 54 kNmVerhältnis der ständigen Lasten zur Gesamt-
last � 0,7
8.3 Zur Wahl des Querschnitts
aus den Tabellen
Nach Tabelle MSHb12b ergibt sich für Versa-
gen um die schwache Achse (= z-Achse) und
der Parameterkombination C 40/50, S 235,
l = 5,0 m und Bewehrungsgehalt 4 % als erfor-
derliches MSH-Profil 260 x 140 x 8 bei
N = 1300 kN. Da das tatsächliche System eine
Länge von 4,0 m aufweist, wird das nächstnied-
rigere MSH-Profil 260 x 140 x 6,3 gewählt. Die
geringere vorhandene Betongüte C 40/50 ist
damit abgedeckt.
Für Versagen um die starke Achse (Tabelle
MSHh12b) mit N = 1300 kN und M = 54 kNmmüsste das gewählte Profil ebenfalls ausreichen.
Dieses soll in den folgenden Abschnitten
nachgewiesen werden.
8.4 Querschnittswerte
● Flächen:
Stahlfläche: Aa = 47,8 cm2
Bewehrungsfläche: As = 12,6 cm2
Betonfläche unter Vernachlässigung der Eck-
ausrundung:
Ac = (h – 2 · t) (b – 2 · t) – As
Ac = (26 – 2 · 0,63)(14 – 2 · 0,63) – 12,6
= 302,6 cm2
● Npl,Rd nach Gl. (5):
Npl,Rd = 47,8 + 302,6 + 12,6
= 2375,9 kN
● δ nach Gl. (2):
δ == 0,43
0,2 < 0,43 < 0,9
● Bewehrungsanteil:
= 0,040 = 4,0 %
● Trägheitsmomente für Biegung um
die y-Achse:
Ia = 4260 cm4
Is = 12,6 · 8,72 = 954 cm4
Ic ≈ – 954 = 15122 cm4
(unter Vernachlässigung der Eckausrundung)
● Trägheitsmomente für Biegung um
die z-Achse:
Ia = 1630 cm4
Is = 12,6 · 2,92 = 106 cm4
Ic ≈ – 106 = 4157 cm4
8.5 Lokales Beulen
● nach Abschn. 3.1.3, Tab. 1:
= = 41,3 > 52
8.6 Langzeitverhalten
● nach Abschnitt 3.5.3:● wirksame Bauteildicke deff nach Gl. (17)
deff ≈ = 7,6 cm = 76 mm
● Kriechzahl ϕ (t,t0) nach Tabelle 3ϕ (t,t0) = 3,9
(Annahme: Alter bei Belastungsbeginn 7 Tage,
trockene Umgebungsbedingungen)
● ϕeff nach GL (18)
ϕeff = 0,25 · 3,9 = 0,98
● effektiver Wert des Elastizitätsmoduls nach GL (16)
Ec,eff = = 2046 kN/cm2
8.7 Nachweis für die schwache
Querschnittsachse
● (El)eff nach Gl. (14):
(El)eff = 21000 (1630 + 106) + 0,6 · 2046
· 4157 = 41,60 · 106 kNcm2
● Knicklast nach Gl. (13):
Ncr = = 2566 kN
23,5 1,1
23,5 1,1
2375,9
50,0 1,15
4,0 1,5
47,8
12,6 302,6 + 12,6
3450 1 + 0,7 · 0,98
41,60 · 106 · π2
4002
12,74 · 24,743
12
ht
260 6,3
2 · 302,6 2 · (26 + 14)
24,74 · 12,743
12
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 26
27MSH – Technische Information 6
hn
�hE
hE
128,06 · 106 · π2
4002
● Schlankheit nach Gl. (12):
⎯λ =
= = 1,074
● Knickspannungskurve b (Tabelle 4):
χ = 0,553
● Nachweis:
N = 1300 kN < 0,553 · 2375,9 = 1314 kN
8.8 Nachweis für die starke
Biegeachse
8.8.1 Zentrische Tragfähigkeit
● (El)eff nach Gl. (14):
(El)eff = 21000 (4260 + 954) + 0,6
· 2046 · 15122
= 128,06 · 106 kNcm2
● Knicklast nach Gl. (13):
Ncr = = 7899 kN
● Schlankheit nach Gl. (12):
⎯λ = = 0,613 < ⎯λGrenz
● Knickspannungskurve b (Tab. 4):χ = 0,832
8.8.2 Querschnittsinteraktionskurve
nach Abschnitt 3.8
● plastische Widerstandsmomente
Gl. (25) bis Gl. (27):
Wps = 12,6 · 8,7 = 109,6 cm3
Wpc = – 109,6
(unter Vernachlässigung der
Eckausrundung)
= 1949,4 – 109,6 = 1839,8 cm3
47,8 · 23,5 + 302,6 · 4,0 + 12,6 · 502566
29642566
�����29647899
Wpa = – 1839,8 – 109,6
(unter Vernachlässigung
der Eckausrundung)
= 2366,0 – 1839,8 – 109,6 = 416,6 cm3
● Bemessungsfestigkeiten nach Gl. (28) bis
Gl. (30):
fyd = = 21,4 kN/cm2
fcd = = 2,67 kN/cm2
fsd = = 43,5 kN/cm2
● Punkt D:
MD = 416,6 · 21,4 + 1839,8
+ 109,6 · 43,5 = 16138,9 kNcm
Npm,Rd = 302,6 · 2,67 = 807,9 kN
ND = = 404,0 kN
● Punkte C und B:
Nc = 807,9 kN
Es wird zunächst angenommen, dass im
Bereich von hn keine Bewehrung liegt:
Asn = 0,0 cm2
hn =
= = 4,59 cm
→ Im Bereich von hn liegt keine Bewehrung,
somit ist die Annahme für Asn richtig gewesen.
Als plastische Widerstandsmomente des Quer-
schnitts mit der Höhe 2 · hn = 9,18 cm ergeben
sich dann
Wpsn = 0,0 cm3
Wpcn = = 268,4 cm3
12,7 · 24,742
4
12,74 · 9,182
4
1,26 · 9,182
4
807,9 175,9
14 · 262
4
23,51,1
2,672
4,01,5
50,01,15
2,672
d2
807,92
807,92 · 14 · 2,67 + 4 · 0,63 (2 · 21,4 – 2,67)
Wpan = = 26,5 cm3
Mn = 26,5 · 21,4 + 268,4 = 925,4 kNcm
MC =MB = Mpl,Rd = MD – Mn
= 16138,9 – 925,4 = 15213,5 kNcm
● Punkt E:
Die Anwendung der Gleichungen (34) und
(35), bei denen die Normalkraft NE als Mittel-
wert zwischen Npl,Rd und NC gewählt wurde,
ergäbe hier eine Nulllinienlage, die die Beweh-
rung schneiden würde. Dies führt zu etwas
aufwändigeren Berechnungen, da der Anteil
der Bewehrung, der dann im Bereich von hE zu
berücksichtigen ist, zunächst geschätzt und
dann iterativ verbessert werden müsste.
Einfachere Berechnungen ergeben sich, wenn
die Spannungsnulllinie an die Außenkante der
Bewehrung gelegt wird. Damit erhält man:
hE = az + = 8,7 + 1,0 = 9,7 cm
∆hE = hE – hn = 9,7 – 4,59 = 4,11 cm
Damit folgt für die Normalkraft ∆NE, die
durch Überdrückung des Bereichs ∆hE ent-
steht, wobei die Fläche der zwei Bewehrungs-
stränge im Bereich von ∆hE 6,28 cm2 beträgt:
∆NE = b ∆he fcd + 2t ∆hE(2fyd – fcd)+ 6,28 (2fsd – fcd)
= 14 · 4,11 · 2,67
+ 1,26 · 4,11(2 · 21,4 – 2,67)
+ 6,28(2 · 43,5 – 2,67)
= 891,0 kNund damit wird:
NE = ∆Ne + Nc = 891,0 + 807.9
= 1698,9 kN
�����������������������
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 27
28 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
A
E
1,0
0,721
0,5
0,343
0,171
0
C
D
B
My / Mpl,Rd
N / Npl,Rd
0,485 0,50 1,0 1,061
Die plastischen Widerstandsmomente für den
Querschnitt mit der Höhe 2 hE = 19,4 cmergeben sch dann aus:
WpsE = Wps = 109,6 cm3
WpcE = – WpsE
= –109,6 = 1089,1 cm3
WpaE =
= = 118,6 cm3
∆ME = WpaE fyd + WpcE + WpsE fsd
= 118,6 · 21,4 + 1089,1
+ 109,6 · 43,5 = 8759,5 kNcm
ME = MD – ∆ME = 16138,9 – 8759,5
= 7379,4 kNcm
Bezieht man die Werte der Punkte A-E auf die
plastischen Widerstände, so erhält man die
folgende Querschnittsinteraktionskurve:
= 1,0
= = 0,343
= = 0,721
= 0,0; = 0,0
= 1,0; = = 0,171
= = 0,485
= 1,0
= = 1,061
(b – 2t)(2hE)2
4
2t (2hE)2
4
12,74 · 19,42
4
807,92357,9
NA
Npl,Rd
NC
Npl,Rd
1698,92357,9
NE
Npl,Rd
7379,415213,5
ME
Mpl,Rd
16138,915213,5
MD
Mpl,Rd
MB
Mpl,Rd
MA
Mpl,Rd
NB
Npl,Rd
Mc
Mpl,Rd
ND
Npl,Rd
404,02357,9
1,26 · 19,42
4fcd
22,67
2
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 28
29MSH – Technische Information 6
A
E
1,0
d = 0,5470,5
0
C
D
B
My / Mpl,y,Rd
N / Npl,Rd
0,50 1,0
d
8.8.3 Biegemomente nach Theorie
2. Ordnung
● Beanspruchung nach Theorie 1. Ordnung:
M = MR = 54 kNm
N = 1300 kN
● Kontrolle, ob eine Berechnung nach Theorie
2. Ordnung erforderlich ist, nach Abschnitt 3.9
Berechnung des k-Wertes nach Gl. (24):
mit β = 0,66 (Tab. 5) folgt:
k = = 0,79 < 1,1
1 –
Der Wert k ist kleiner als 1,1, d. h. eine
Berechnung nach Theorie 2. Ordnung ist nicht
erforderlich.
d. h. k = 1,0 (Randmoment ist Bemessungs-
moment)
8.8.4 Nachweis für Druck und
einachsige Biegung
Der graphische Nachweisvorgang wird mit
Hilfe der Querschnittsinteraktionskurve
(Abschnitt 8.8.2 ) geführt.
= = 0,547
Abgelesen werden kann:
µ = 0,720
Damit lautet der Nachweis nach Gl. (22):
M = 54,0 kNm < 0,9 · 0,720 · 152,13
= 98,6 kNm
8.8.5 Längsschub
V = M/l = 54/4,0 = 13,5 kN
Die Querkraft wird vereinfacht nur dem außen-
liegenden Stahlmantel zugewiesen.
● querkraftübertragende Fläche:
Av = 2 · 26,0 · 0,63 = 32,76 cm2
● vollplastische Querkraft aus Gl. (44):
Vpl,Rd = = 404,1 kN
Vvorh = 13,5 kN �� Vpl/2 = 202,0 kN
Berücksichtigung der Querkraft bei der Tragfä-
higkeit ist nicht erforderlich.
Die Lasteinleitung des geringen Biegemo-
ments kann stahlbaumäßig gestaltet und
bemessen werden.
0,66
13007899
NNpl,Rd
13002375,9 32,76 · 23,5
1,1 · 3m,,,E
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 29
30 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Nr. h b t Aa Ac As Ia Ic Is
mm mm mm cm2 cm2 cm2 cm4 cm4 cm4
18 160,0 90,0 7,1 32,2 105,7 4,4 418 499 2419 160,0 90,0 10,0 43,4 93,3 3,9 525 373 1720 180,0 100,0 5,6 29,3 143,6 6,0 496 963 1621 180,0 100,0 7,1 36,4 136,2 5,7 596 852 1322 180,0 100,0 8,8 44,2 127,8 5,3 697 736 1023 180,0 100,0 12,5 59,7 110,3 4,6 864 523 524 200,0 120,0 6,3 37,7 192,9 8,0 910 1878 4725 200,0 120,0 8,0 47,0 183,2 7,6 1099 1671 3926 200,0 120,0 10,0 57,4 172,0 7,2 1293 1449 3127 200,0 120,0 14,2 77,6 149,2 6,2 1611 1048 1928 220,0 120,0 6,3 40,2 213,5 8,9 992 2079 5229 220,0 120,0 8,0 50,2 203,1 8,5 1199 1855 4330 220,0 120,0 10,0 61,4 191,2 8,0 1414 1612 3531 220,0 120,0 14,2 83,3 166,8 7,0 1771 1174 2132 260,0 140,0 6,3 47,8 302,3 12,6 1634 4116 13333 260,0 140,0 8,0 59,8 289,9 12,1 1992 3739 11734 260,0 140,0 10,0 73,4 275,7 11,5 2370 3328 9935 260,0 140,0 14,2 100,3 246,5 10,3 3028 2565 6936 260,0 180,0 6,3 52,8 397,3 16,6 2884 9245 40337 260,0 180,0 8,0 66,2 383,6 16,0 3538 8566 36738 260,0 180,0 10,0 81,4 367,8 15,3 4244 7813 32739 260,0 180,0 14,2 111,7 367,8 14,0 5517 6377 255
C 30/37S 235
C 30/37S 355
C 45/55S 235
C 45/55S 355
h
tb y
z
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 30
31MSH – Technische Information 6
Nr. h b t Aa Ac As Ia Ic Is
mm mm mm cm2 cm2 cm2 cm4 cm4 cm4
18 160,0 90,0 7,1 32,2 105,7 4,4 1034 1864 7119 160,0 90,0 10,0 43,4 93,3 3,9 1314 1506 6620 180,0 100,0 5,6 29,3 143,6 6,0 1237 3392 14821 180,0 100,0 7,1 36,4 136,2 5,7 1499 3096 13422 180,0 100,0 8,8 44,2 127,8 5,3 1763 2781 11823 180,0 100,0 12,5 59,7 110,3 4,6 2224 2163 8924 200,0 120,0 6,3 37,7 192,9 8,0 2010 5594 26725 200,0 120,0 8,0 47,0 183,2 7,6 2441 5113 24126 200,0 120,0 10,0 57,4 172,0 7,2 2893 4580 21327 200,0 120,0 14,2 77,6 149,2 6,2 3652 3576 16228 220,0 120,0 6,3 40,2 213,5 8,9 2543 7560 38829 220,0 120,0 8,0 50,2 203,1 8,5 3096 6949 35330 220,0 120,0 10,0 61,4 191,2 8,0 3681 6269 31531 220,0 120,0 14,2 83,3 166,8 7,0 4682 4975 24532 260,0 140,0 6,3 47,8 302,3 12,6 4259 15161 86433 260,0 140,0 8,0 59,8 289,9 12,1 5222 14131 80034 260,0 140,0 10,0 73,4 275,7 11,5 6259 12974 73035 260,0 140,0 14,2 100,3 246,5 10,3 8111 10737 59636 260,0 180,0 6,3 52,8 397,3 16,6 5071 19936 113637 260,0 180,0 8,0 66,2 383,6 16,0 6239 18713 106038 260,0 180,0 10,0 81,4 367,8 15,3 7510 17338 97439 260,0 180,0 14,2 111,7 367,8 14,0 9829 14662 812
C 30/37S 235
C 30/37S 355
C 45/55S 235
C 45/55S 355
h
b
t
z
y
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 31
Beispiel 2: Kreisförmige MSH-Profile mit planmäßig zentrischer Lasteinleitung
32 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
F
Kreisförmiges MSH-Profil, S 355 Bewehrung16 � 25, S 500
Beton C 30/37
406,4
8,8
y
59,310
9,6
143,
2
155,
0
3,00
m
z
9.1 System und Querschnitt
9.2 Belastung im Grenzzustand
der Tragfähigkeit
F = 7750 kN
Verhälnis der ständigen Lasten
zur Gesamtlast ≈ 0,7
9.3 Zur Wahl des Querschnitts
aus den Tabellen
Nach Tabelle RR12b (S. 32) ergibt sich für die
Parameterkombination C 30/37, S 355, l = 5,0
m bei einer Normalkraft von etwa 7500 kN ein
erforderliches Profil 406,4 x 8,8. Es wurde bei
einer etwas geringeren Tragfähigkeit als 7750
kN nachgesehen, da die Stützenlänge in dem
Beispiel nur 3,0 m betragen soll. Die Tabelle
RR11b mit l = 2,5 m liefert für diesen Quer-
schnitt eine Tragfähigkeit von ca. 7900 kN.
Die Interpolation auf 3,0 m liefert eine Tragfä-
higkeit von:
7900 kN =
(3,0 m – 2,5 m) = 7820 kN
Der gewählte Querschnitt von 406,4 x 8,8
müsste ausreichen.
(7900 kN – 7500 kN)(5,0 m – 2,5 m)
78,51187
9.4 Querschnittswerte
● Flächen:
Aa = 110 cm2
As = 78,5 cm2
Ac = π · (40,64 – 2 · 0,88)2/4 – 78,5
= 1187 – 78,5 = 1109 cm2
● Bewehrungsanteil:
= 0,066 = 6,6 % > 4 %
Der Bewehrungsanteil ist rechnerisch auf 6 %
zu begrenzen, dies kann erfolgen:
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 32
33MSH – Technische Information 6
a) über eine rechnerische Reduktion aller
Bewehrungsdurchmesser auf dneu
dneu =
= 2,38 cm = 23,8 mm
b) durch rechnerisches Weglassen statisch
ungünstig liegender Bewehrung in der Nähe
der Biegeachse
Hier wird Fall b) gewählt mit zul. As =
1187 · 0,06 = 71,2 cm2. Dazu werden die
äußerste Bewehrungslage mit As =
2 · 4,91 cm2 und die zwei nächstfolgenden
Bewehrungslagen mit As = 2 · 4 · 4,91 cm2
angerechnet. Die zur Biegeachse nächstgele-
gene Bewehrung wird nur zur Hälfte mit As =1/2 · 4 · 4,91 cm2 angerechnet.
● Trägheitsmomente
Ia = 21730 cm4
Is = 2 · 4,91 · 15,52 + 4 · 4,91 · 14,32
+ 4 · 4,91 · 10,962 + 1/2 · 4 · 4,91 · 5,932
= 9080 cm4
Ic = π – 9080
= 103090 cm4
● Npl,Rd nach Gl. (5) (ohne Umschnürung):
Npl,Rd = 110 + (1187 – 58,9)
+ 58,9
= 8367 kN
● δ nach Gl. (2):
110δ = = 0,42
0,2 < 0,42 < 0,9
9.5 Lokales Beulen
● nach Abschn. 3.1.3, Tab. 1:
= = 46,2 < 60
9.6 Langzeitverhalten
● nach Abschnitt 3.5.3:● wirksame Bauteildicke deff nach Gl. (17)
deff = = 17,4 cm = 174 mm
● Kriechzahl ϕ (t, to) nach Tabelle 3
ϕ (t, to) = 3,1
(Annahme: Alter bei Belastungsbeginn 7 Tage,
trockene Umgebungsbedingungen)
ϕeff nach Gl. (18):
ϕeff = 0,25 · 3,1 = 0,775
● effektiver Wert des Elastizitätsmoduls
nach Gl. (16):
Ec,eff = = 2068 kN/cm2
9.7 Nachweis für planmäßigen
zentrischen Druck
9.7.1 Schlankheit
● (El)eff nach Gl. (14):
(El)eff = 21000 (21730 + 9080)
+ 0,6 · 2068 · 103090
= 774,92 · 106 kNcm2
● Knicklast nach Gl. (13):
Ncr = = 84979 kN
● Schlankheit nach Gl. (12):
λ⎯ =
= = 0,347
● Knickspannungskurve b (Tab. 4):χ = 0,9455
9.7.2 Umschnürungswirkung
● Beiwerte η (Gl. 7 bis Gl. 10)
mit einer Lastexzentrizität von
e = 0,0 cm folgt:
ηc = ηco = 4,9 – 18,5 · 0,347 + 17 · 0,3472
= 0,527
ηa = ηao = 0,25 (3,0 + 2 · 0,347) = 0,924
● Npl,Rd mit Umschnürungswirkung
nach Gl. (6):
Npl,Rd = 110 · 0,924 + (1187 – 58,9)
(1 + 0,527 · · )
+ 58,9
= 3280 + 2561 + 2561 = 8402 kN
9.7.3 Nachweis
N = 7750 kN < 0,9455 · 8402 kN = 7944 kN
1187 · 0,06/16 · 4/π
35,51
3,01,5
0,8840,64
50,01,15
35,53,0
(40,64 – 1,764)64
35,51,1
35,51,1
50,01,15
3,01,5
8367
dt
406,48,8
2 · 1109π · 40,64
31901 + 0,7 · 0,775
774,92 · 106 · π2
3002
110 · 35,5 + (1187 – 58,9 ·3,0 + 58,9 · 5084979
1023484979�����
�������������������������������
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 33
34 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
C 30/37S 235
C 30/37S 355
C 45/55S 235
C 45/55S 355
Nr. d t Aa Ac As Ia Ic Is
mm mm cm2 cm2 cm2 cm4 cm4 cm4
19 244,5 8,0 59,4 393,7 16,4 4161 12726 65520 273,0 6,3 52,8 511,3 21,3 4695 21389 118121 273,0 8,0 66,6 498,0 20,7 5851 20300 111422 273,0 10,0 82,6 482,6 20,1 7154 19073 103823 298,5 6,3 57,8 616,3 25,7 6175 31006 179024 298,5 8,0 73,0 601,7 25,1 7708 29565 169825 298,5 10,0 90,6 584,8 24,4 9441 27936 159426 323,9 7,1 70,7 723,2 30,1 8870 42611 254627 323,9 8,0 79,4 714,8 29,8 9910 41635 248228 323,9 10,0 98,6 696,3 29,0 12158 39526 234329 323,9 12,5 122,3 673,6 28,1 14847 37002 217830 355,6 8,0 87,4 869,6 36,2 13201 61482 380731 355,6 10,0 108,6 849,2 35,4 16224 58651 3615
d t
z
y
TI6_Innen 22.04.2008 13:46 Uhr Seite 34
35MSH – Technische Information 6
C 30/37S 235
C 30/37S 355
C 45/55S 235
C 45/55S 355
Nr. d t Aa Ac As Ia Ic Is
mm mm cm2 cm2 cm2 cm4 cm4 cm4
32 355,6 12,5 134,7 824,1 34,3 19852 55251 338733 406,4 8,0 100,1 1149,2 47,9 19874 107077 695034 406,4 8,8 109,9 1139,8 47,5 21732 105341 682835 406,4 10,0 124,5 1125,7 46,9 24476 102776 664936 406,4 12,5 154,7 1096,8 45,7 30031 97583 628737 419,0 10,0 128,5 1200,3 50,0 26884 116780 763138 457,2 8,0 112,9 1467,7 61,2 28484 174276 1172339 457,2 10,0 140,5 1441,2 60,0 35138 168068 1127740 457,2 12,5 174,6 1408,4 58,7 43203 160542 1073841 508,0 8,0 125,7 1825,1 76,0 39280 269018 1860942 508,0 10,0 156,5 1795,6 74,8 48520 260409 1797843 508,0 11,5 179,4 1773,6 73,9 55303 254089 1751544 508,0 12,5 194,6 1759,0 73,3 59756 249940 1721145 558,8 12,5 214,5 2148,4 89,5 80074 372308 26243
d t
z
y
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 35
36 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Bezeichnungen
d Außendurchmesser Rundrohr
h Höhe Rechteckhohlprofil
b Breite Rechteckhohlprofil
t Wanddicke von Rohren oder
Rechteckhohlprofilen
ra Außenradius der Eckausrundung
von Rechteckhohlprofilen
ri Innenradius der Eckausrundung
von Rechteckhohlprofilen
hn Abstand der Spannungsnulllinie bei
Mpl,Rd von der Mittellinie des Quer-
schnitts
Aa Querschnittsfläche des Stahlhohl-
profils/-rohres
Av querkraftübertragende Querschnitts-
fläche
Ac Nettoquerschnittsfläche des Betons
(ohne Hohlprofil/Rohr
und Bewehrung)
As Querschnittsfläche der Bewehrung
Asi Querschnittsfläche eines
Bewehrungsstabs iai Abstand dieses Bewehrungsstabs von
der Mittellinie in Richtung der z- (azi)
oder y-Achse (ayi)
fy Streckgrenze des Stahlhohlprofils/
-rohres
fck charakteristische Zylinderfestigkeit
fsk Streckgrenze der Bewehrung
fyd Bemessungsfestigkeit des Stahlhohl-
profils/-rohres
fcd Bemessungsfestigkeit des Betons
fsd Bemessungsfestigkeit des
Bewehrungsstahls
M Schnittgröße Biegemoment unter
Bemessungslasten (i. Allg. nach
Theorie 2. Ordnung berechnet)
r Verhältniswert der Randmomente
MT abgelesenes Moment aus entsprechen-
dem Diagramm
N Schnittgröße Normalkraft unter
Bemessungslasten
e Exzentrizität der Normalkraft
NG dauernd wirkender Anteil der Normal-
kraft NV Schnittgröße Querkraft unter Bemes-
sungslasten
Ncr Knicklast (Euler)
Npl,Rd plastischer Normalkraftwiderstand
Mpl,Rd plastischer Momentenwiderstand
Vpl,Rd vollplastischer Querkraftwiderstand
(EI)eff wirksame Biegesteifigkeit
l Stützenlänge/Knicklänge
Ea Elastizitätsmodul des Stahlhohl-
profils/-rohres
Ia Trägheitsmoment des Stahlhohl-
profils/-rohres
Es Elastizitätsmodul der Bewehrung
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 36
37MSH – Technische Information 6
Is Trägheitsmoment der Bewehrung
Ic Trägheitsmoment der Beton-Netto-
fläche; der Beton wird dabei als unge-
rissen eingesetzt
Wps plastisches Widerstandsmoment
der Bewehrung
Wpc plastisches Widerstandsmoment des
Beton-Nettoquerschnitts; der Beton
wird dabei als ungerissen eingesetzt
Wpa plastisches Widerstandsmoment des
Stahlhohlprofils/rohres
Ecm mittlerer Elastizitätsmodul des Betons
für VerbundstützenγH globale Sicherheit für den Lastfall HγHZ globale Sicherheit für den Lastfall HZγM Materialsicherheitsbeiwertγa Teilsicherheitsbeiwert für Profilstahlγc Teilsicherheitsbeiwert für Betonγs Teilsicherheitsbeiwert für BewehrungγF Teilsicherheitsbeiwert für Lastenδ Querschnittsparameter – Anteil des
Stahlprofils am plastischen Norm-
kraftwiderstandε Korrekturfaktor für Streckgrenzen
beim Beulnachweisη Faktor zur Berücksichtigung der
Umschnürungswirkung (ηc ηa ηco ηao)λ⎯ dimensionslose Schlankheitϕ Kriechzahl des Betonsρ Bewehrungsgrad
χ Abminderungsfaktor aus der Europäi-
schen Knickspannungskurve aka Faktor zur Berechnung von χχd auf Npl,Rd bezogene Normalkraftµd zu χd gehörendes bezogenes Moment
der Querschnittsinteraktionskurveβ Momentenbeiwert zur näherungs-
weisen Berücksichtigung von Theorie
2. Ordnung
k Faktor zur näherungsweisen Berück-
sichtigung von Theorie 2. Ordnung
Indizes:
a das Stahlprofil betreffend
c den Betonteil betreffend
s die Bewehrng betreffend
y die Biegung um die y-Hauptachse des
Querschnitts betreffend (i. Allg. die
starke Achse)
z die Biegung um die z-Hauptachse des
Querschnitts betreffend (i. Allg. die
schwache Achse)
n den Bereich zwischen den Nulllinien-
lagen –hn und +hn im Querschnitt
betreffend
red reduziert
A, B Berechnungspunkte A, B, C, D, E
C, D der polygonalen Querschnitts-
E interaktionskurve betreffend
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 37
38 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 38
39MSH – Technische Information 6
Erläuterungen zur „DIBt-Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 19941-2 in Verbindung mit DIN 18800-5“
S. Hothan
Veröffentlicht in: DIBt Mitteilungen Nr. 5/2007 vom 11. Oktober 2007, S. 163 – 170
Anhang
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 39
40 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Veröffentlicht in: DIBt Mitteilungen Nr. 5/2007 vom 11. Oktober 2007, S. 163 – 170
Erläuterungen zur „DIBt-Richtlinie zur Anwendung
von DIN V ENV 19941-2 in Verbindung mit DIN 18800-5“
S. Hothan
Auf der 169. Sitzung der Fachkommission
Bautechnik am 28.02. und 01.03.2007 in
Berlin wurde die Aufnahme von DIN 18800-5:
2007-03 in die Muster-Liste der Technischen
Baubestimmungen beschlossen. Diese Ver-
bundbaunorm ersetzt die Vornorm DIN V
188005:2004-11. Als Grundlage für die brand-
schutztechnische Bemessung und Klassifizie-
rung von Verbundbauteilen wird in DIN
18800-5:2007-03 auf die „DIBt-Richtlinie zur
Anwendung von DIN V ENV 1994-1-2 in
Verbindung mit DIN 18800-5“ verwiesen.
Diese Richtlinie ermöglicht anhand von DIN
V ENV 1994-1-2:1997-07 in Verbindung mit
dem zugehörigen Nationalen Anwendungsdo-
kument (DIN-Fachbericht 94) die brandschutz-
technische Einstufung von Verbundbauteilen,
deren Bemessung bei Normaltemperatur nach
DIN 18800-5:2007-03 durchgeführt wurde.
Die bei Anwendung von DIN V 18800-5:
2004-11 bisher vorgegebene Beschränkung der
brandschutztechnischen Einstufung von Ver-
bundbauteilen auf tabellarische Nachweise
klassifizierter Bauteile (Nachweisebene 1)
durch DIN 4102-4:1994-03 in Verbindung mit
DIN 4102-22:2004-11 entfällt, da mit der
Richtlinie auch vereinfachte Bemessungsver-
fahren auf der Nachweisebene 2 ermöglicht
werden. Für Verbunddecken wurde das verein-
fachte Bemessungsverfahren nach DIN V
ENV 1994-1-2:1997-07 innerhalb der Richtli-
nie bewusst ausgeklammert, da es technisch
veraltet ist und in DIN EN 1994-1-2:2006-11
bereits durch ein neues Verfahren ersetzt
wurde. Des Weiteren liefern die vereinfachten
Bemessungsverfahren für Verbunddecken
deutlich konservativere Ergebnisse als die in
Deutschland vorliegenden allgemeinen bauauf-
sichtlichen Zulassungen der einzelnen Herstel-
ler. Für die Bemessungstabellen von Verbund-
stützen im Brandfall hat sich durch eine
Änderung des Bemessungsverfahrens bei
Normaltemperatur ein höherer Lastausnut-
zungsgrad ergeben. Die Tabellen für den
Brandfall wurden an diese Änderung angepasst
und sind in ihrer geänderten Fassung Bestand-
teil der Richtlinie. Des Weiteren wurde die
Bemessungstabelle für kammerbetonierte Ver-
bundstützen entsprechend DIN EN 1994-1-2:
2006-11 in die Richtlinie aufgenommen, weil
die bestehende Tabelle der DIN V ENV 1994-
1-2:1997-07 unsichere Ergebnisse liefern kann.
In dem Zuge wurde der Anwendungsbereich
der Profile angepasst und erweitert. Damit
wird die neue Tabelle für die gängigen Walz-
profile anwendbar.
Einige Neuerungen in DIN 18800-5:2007-03
gegenüber DIN V ENV 1994-1-1:1994-02
konnten für die Anwendung von DIN V ENV
1994-1-2:1997-07 nicht umgesetzt werden. So
darf z. B. die Querkrafttragfähigkeit des Kam-
merbetons bei kammerbetonierten Verbundträ-
gern im Brandfall nicht angesetzt werden, auch
wenn dies in DIN 18800-5:2007-03 für die
Bemessung bei Normaltemperatur möglich ist.
Im Gegensatz zu DIN 18800-5:2007-03, wo
die Bemessung von Stützen auch in verschieb-
lichen Rahmentragwerken zulässig ist, gelten
die Tabellen- und vereinfachten Berechnungs-
verfahren in DIN V ENV 1994-1-2:1997-07
für Verbundstützen nur für Bauteile in ausge-
steiften Tragwerken.
Die folgende Tabelle enthält eine Zusammen-
stellung der Verbundbauteile, die nach der
Richtlinie bemessen werden können sowie
eine Zuordnung zu den möglichen Nachweis-
ebenen.
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Bemessungsverfahren für Nachweisebene Anwendung durch Richtlinie möglich (ja/nein)
Verbunddecken ungeschützte 2 nein
Verbunddecken
Verbundträger ohne 2 ja
Kammerbeton
kammerbetoniert, 1 ja
F30 - F180 2 ja
betonummantelt,
F30 – F180, 1 ja
nur Stahlprofil tragend
vollständig einbetonierte
I-Profile, F30 – F2401 ja
vollständig einbetonierte
Verbundstützen I-Profile, F30 – F180, 1 ja
nur Stahlprofil tragend
kammerbetonierte 1 ja
I-Profile, F30 – F120 2 ja
betongefüllte Hohlprofile, 1 ja
F30 – F180 2 ja
Alle Allgemeine Berechnungsverfahren 3 eingeschränkt durch
DIN-Fachbericht 94
41MSH – Technische Information 6
Verbunddecken ungeschützte 2 nein
Verbundträger ohne 2 ja
F30 – F180, 1 ja
Verbundstützen I-Profile, F30 – F180, 1 ja
Für die brandschutztechnische Bemessung von
Verbundbauteilen mit allgemeinen Berech-
nungsverfahren der Nachweisebene 3 ist, wie
bereits im DIN-Fachbericht 94 festgelegt,
weiterhin die Zustimmung der Bauaufsicht
erforderlich.
Die Aufnahme der „DIBt-Richtlinie zur
Anwendung von DIN V ENV 1994-1-2 in
Verbindung mit DIN 18800-5“ in die Muster-
Liste der Technischen Baubestimmungen
wurde auf der 19. Sitzung der Projektgruppe
Technische Baubestimmungen am 1. Juni 2007
in Berlin befürwortet und wird voraussichtlich
im September 2007 erfolgen.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen,
dass die Herausgabe einer DIBt-Richtlinie zur
Anwendung von DIN EN 1994-1-2:2006-11 in
Verbindung mit DIN 18800-5:2007-03 derzeit
noch nicht möglich ist, weil der Nationale
Anhang zu DIN EN 1994-1-2:2006-11 noch
nicht vorliegt und die Norm daher noch nicht
bauaufsichtlich eingeführt werden kann.
Die „DIBt-Richtlinie zur Anwendung von
DINV ENV 1994-1-2 in Verbindung mit
DIN 18800-5“ entspricht dennoch dem aktuel-
len Stand der Technik, da die wesentlichen
Änderungen von DIN EN 1994-1-2:2006-11
gegenüber DIN V ENV 1994-1-2:1997-07
bereits übernommen wurden.
Verfasser: Dr.-Ing. Sascha Hothan, DIBt
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 41
42 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Amtlicher Teil
DIBt-Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 1994-1-2 in Verbindung mit DIN 18800-5
I Allgemeine Anmerkungen
Diese Richtlinie regelt die Anwendung von DIN V ENV 1994-1-2:1997-06 für den brandschutztechnischen Nachweis von Verbundbauteilen, deren
Bemessung bei Normaltemperatur nach DIN 18800-5:2007-03 durchgeführt wurde. Eine Anwendung der Richtlinie mit anderen als den genannten
Normen ist unzulässig.
I.1 Zitierte Normen
Normenkürzel Titel
DIN 1045-1:2001-07 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion
DIN 1055-100:2001-03 Einwirkung auf Tragwerke – Teil 100: Grundlagen der Tragwerksplanung – Sicherheitskonzept
und Bemessungsregeln
DIN 4102-2:1977-09 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen; Bauteile, Begriffe, Anforderungen und Prüfung
DIN 18800-5:2007-03 Stahlbauten – Teil 5: Verbundtragwerke aus Stahl und Beton – Bemessung und Konstruktion
DIN V ENV 1991-2-2:1997-05 Eurocode 1: Grundlagen der Tragwerksplanung und Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 2-2:
Einwirkungen auf Tragwerke; Einwirkungen im Brandfall;
Deutsche Fassung ENV 1991-2-2:1995
DIN-Fachbericht 91 Nationales Anwendungsdokument (NAD) – Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 1991-
2-2:1997-05, 2000
DIN V ENV 1993-1-2:1997-05 Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-2: Allgemeine Regeln; Trag.
werksbemessung für den Brandfall; Deutsche Fassung ENV 1993-1-2:1995
DIN-Fachbericht 93 Nationales Anwendungsdokument (NAD) – Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 1993-
1-2:1997-05, 2000
DIN V ENV 1994-1-2:1997-06 Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton – Teil 1-2:
Allgemeine Regeln; Tragwerksbemessung für den Brandfall; Deutsche Fassung ENV 1994-1-
2:1994
DIN-Fachbericht 94 Nationales Anwendungsdokument (NAD) – Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 1994-
1-2:1997-06, 2000
I.2 Grundlegender Geltungsbereich
I.2.1 Thermische Einwirkungen
Bei der Anwendung dieser Richtlinie in Verbindung mit den Tabellen- und vereinfachten Bemessungsverfahren (Nachweisstufen 1 und 2) nach DIN
V ENV 1994-1-2 sind für die thermischen Einwirkungen ausschließlich Normbrandbedingungen nach DIN 41022, Abschnitt 6.2.4 (Einheits-Tempe-
raturzeitkurve) anzusetzen.
I.2.2 Bauteilnachweise
Diese Richtlinie in Verbindung mit DIN 18800-5, DIN V ENV 1994-1-2 und dem DIN-Fachbericht 94 regelt den brandschutztechnischen Nachweis
von Verbundstützen und Verbundträgern. Der Nachweis von Verbunddecken ist durch diese Richtlinie nicht geregelt. Es wird auf die jeweiligen allge-
meinen bauaufsichtlichen Zulassungen verwiesen.
I.2.3 Gliederung der Richtlinie
Die Nummerierung der Abschnitte und Absätze in dieser Richtlinie folgt der Gliederung von DIN V ENV 1994-1-2.
I.2.4 Unterscheidung von verbindlichen Regeln und Anwendungsregeln
In DIN V ENV 1994-1-2 wird in Abhängigkeit von der Art der Regel zwischen verbindlichen Regeln (i)P und Anwendungsregeln (i) unterschieden.
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43MSH – Technische Information 6
Die verbindlichen Regeln enthalten:
- allgemeine Angaben und Festlegungen, die unbedingt einzuhalten sind, sowie
- Anforderungen und Rechenmodelle, für die keine Abweichungen erlaubt sind, sofern dies nicht ausdrücklich angegeben ist.
Die Anwendungsregeln sind allgemein anerkannte Regeln, die den verbindlichen Regeln folgen und diese erfüllen.
Abweichende Anwendungsregeln sind zulässig, wenn sie mit den entsprechenden verbindlichen Regeln übereinstimmen und bezüglich der nach
DIN V ENV 1994-1-2 erzielten Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit mindestens gleichwertig sind.
[Anmerkung: Tabellen und Bilder haben den gleichen Status wie die Abschnitte, zu denen sie gehören.]
II Geänderte Verweise von DIN V ENV 1994-1-2
VorwortAbsatz (16) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 1.1.1 und 1.1.2 ist durch einen Verweis auf
DIN 18800-5, Abschnitt 1 zu ersetzen.
Der zweite Satz entfällt.
Absatz (22) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
1 Allgemeines
1.1 Geltungsbereich
Absatz (1)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (4)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 entfällt. Ergänzend gilt Abschnitt I.2.4 dieser Richtlinie.
Absatz (9)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (10) Dieser Absatz entfällt.
Absatz (11) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (15)P Die Verweise auf EN 10025 und EN 10113 sind durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 7 zu ersetzen. Die Anmerkung in Regel (15) entfällt.
Absatz (16)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 3.4 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 7 und 11 zu ersetzen.
Absatz (17)P Der Verweis auf EN 10080 ist durch einen Verweis auf DIN 1045-1, Abschnitt 9.2 zu ersetzen.
Absatz (18)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (19)P Der Verweis auf ENV 1992-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 1045-1, Abschnitt 9.1 zu
ersetzen.
1.2 Normative Verweisungen
Dieser Abschnitt entfällt. Es gilt Abschnitt I.1 dieser Richtlinie.
1.3 Definitionen
Bemessung bei Normaltemperaturen Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Der Verweis auf ENV 1991-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5, Abschnitt 5.1
zu ersetzen.
1.4 Formelzeichen
Absatz (1)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
η Lastausnutzungsgrad η = , Verweis auf ENV 1994-1-1 entfällt.
ψ1,1 Der Verweis auf ENV 1991-1-1 Tabelle 4 ist durch einen Verweis auf DIN 1055-100, Tabelle A.2
zu ersetzen. Alternativ gilt DIN 18800-5, Abschnitt 5.1.
Absatz (2)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
EdRd
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44 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
1.5 Einheiten
Absatz (2) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
2 Grundprinzipien
2.2 Einwirkungen
Absatz (1)P Der Verweis auf ENV 1991-2-2 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5, Abschnitt 5.1 für die
mechanischen Einwirkungen zu ersetzen.
Absatz (3) siehe DIN-Fachbericht 94
2.3 Bemessungswert der Werkstoffeigenschaften
Absatz (1)P Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (4)P Der Hinweis auf vereinfachte Berechnungsverfahren für Decken entfällt (vgl. Abschnitt I.2.2).
2.4 Bemessungsmethoden
2.4.2 Gesamttragwerksbemessung
Absatz (2)P Der Verweis auf ENV 1991-2-2, Anhang F, Abschnitt 3.1 ist durch einen Verweis auf
DIN 18800-5, Abschnitt 5.1 zu ersetzen.
2.4.3 Teiltragwerksberechnung
Absatz (4) Der Verweis auf ENV 1991-1, Anhang F, Abschnitt 3.2 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 5.1 zu ersetzen.
Absatz (5) Siehe DIN-Fachbericht 94; weiterhin:
Anstelle von Bild 2.1 gilt Abbildung 2-1 dieser Richtlinie.
Abbildung 2-1Lastausnutzungsfaktor ηfi in Abhängigkeit von Qk1/Gk für unterschiedliche Werte ψ1,1 gemäß DIN 1055-100,Tabelle A.2
Für γGA = 1,0
γG = 1,35 und γQ = 1,5
ψ1,1 = 0,9 Kategorie E
ψ1,1 = 0,7 Kategorie C oder D
ψ1,1 = 0,5 Kategorie A oder B
γGA + ψ1,1 · ξ
γG + γQ· ξηfi=
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45MSH – Technische Information 6
3 Werkstoffeigenschaften
3.1 Allgemeines
Absatz (1)P Anstelle von CEN-Normen und Europäischen Technischen Empfehlungen ist auf DIN-Normen
und allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen Bezug zu nehmen.
Absatz (3) siehe DIN-Fachbericht 94
3.2 Festigkeits- und Verformungseigenschaften
3.2.1 Baustahl
Absatz (7) Naturbrandszenarien sind für Tabellen- und vereinfachte Berechnungsverfahren nicht geregelt.
3.2.2 Beton
Absatz (6) Naturbrandszenarien sind für Tabellen- und vereinfachte Berechnungsverfahren nicht geregelt.
3.2.3 Betonstahl
Absatz (4) Naturbrandszenarien sind für Tabellen- und vereinfachte Berechnungsverfahren nicht geregelt.
3.3 Thermische Eigenschaften
3.3.2 Normalbeton
Absatz (12) Der Verweis auf ENV 1992-1-2 entfällt.
3.3.4 Brandschutzmaterialien
Absatz (1)P siehe DIN-Fachbericht 94
4 Tragwerksbemessung im Brandfall
4.1 Einleitung
Absatz (8)P Für den Ausnutzungsfaktor η siehe Abschnitt 1.4, der Verweis auf ENV 1994-1-1 entfällt.
Absatz (9)P Der Verweis auf ENV 1991-2-2, Anhang F, Abschnitt 3.1 ist durch einen Verweis auf
DIN 18800-5, Abschnitt 5.1 zu ersetzen.
Absatz (14) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 6.6.2 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.5 und der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.2.2 durch einen Verweis auf
DIN 18800-5, Abschnitt 9.1.2 zu ersetzen.
4.2 Tabellen
4.2.2 Verbundträger mit ausbetonierten Kammern
Absatz (3) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Absatz (8) siehe DIN-Fachbericht 94
4.2.3 Verbundstützen
Die Nachweisverfahren gelten nur für Verbundstützen in ausgesteiften Tragwerken.
4.2.3.1 Allgemeines
Absatz (3) siehe DIN-Fachbericht 94
4.2.3.2 Verbundstützen mit vollständig einbetonierten Stahlquerschnitten
Absatz (3) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.8.2.5(3) ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.7.5, Element (998) zu ersetzen.
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 45
46 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
Absatz (4) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.8.3.1(3e) ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.7.3.1, Element (978) zu ersetzen.
4.2.3.3 Verbundstützen mit Kammerbeton
Absatz (1) Der Absatz wird ersetzt durch:
Verbundstützen mit Kammerbeton dürfen in Abhängigkeit vom Ausnutzungsfaktor ηfi,t, den
Querschnittsabmessungen b oder h, dem Mindestachsabstand der Längsbewehrungsstäbe us, dem
Mindestbewehrungsgrad As,min und dem Verhältnis von Stegdicke ew zur Flanschdicke ef nach
Tabelle 4.1 dieser Richtlinie klassifiziert werden.
Tabelle 4-1: Mindestquerschnittsabmessungen min h und min b, Mindestachsabstand min us der Bewehrung und Mindestbewehrungsgrad As/(Ac+As) von Verbundstüt-zen mit Kammerbeton
R30 R60 R90 R120
Mindestverhältnis von Steg- zu Flanschdicke ew/ef 0,5 0,5 0,5 0,5
1 Mindestquerschnittsabmessungen für den Lastausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,28
1.1 Mindestabmessungen h und b [mm] 160 200 300 400
1.2 Mindestachsabstand der Bewehrungsstäbe us [mm] - 50 50 70
1.3 Mindestbewehrungsgrad As/(Ac+As) in % - 4 3 4
2 Mindestquerschnittsabmessungen für den Lastausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,47
2.1 Mindestabmessungen h und b [mm] 160 300 400 -
2.2 Mindestachsabstand der Bewehrungsstäbe us [mm] - 50 70 -
2.3 Mindestbewehrungsgrad As/(Ac+As) in % - 4 4 -
3 Mindestquerschnittsabmessungen für den Lastausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,66
3.1 Mindestabmessungen h und b 3.2 [mm] 160 400 - -
3.2 Mindestachsabstand der Bewehrungsstäbe us [mm] 40 70 - -
3.3 Mindestbewehrungsgrad As/(Ac+As) in % 1 4 - -
Feuerwiderstandsklasse
Anmerkung: Die Werte des Lastausnutzungsfaktors ηfi,t wurden an das Rechenverfahren für Verbundstützen nach EN 1994-1-1 angepasst.
Absatz (3) Der Absatz wird ersetzt durch:
Tabelle 4-1 darf für Baustähle S235, S275 und S355 angewendet werden.
Absatz (4) entfällt
TI6_Innen 22.04.2008 13:47 Uhr Seite 46
Stahlprofil: (b / e) � 25 oder (d / e) � 25 R30 R60 R90 R120 R180
1 Mindestquerschnittsabmessungen
für den Ausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,28
1.1 min h und min b oder min d [mm] 160 200 220 260 400
1.2 min (As / (Ac + As)) [%] 0 1,5 3,0 6,0 6,0
1.3 min us [mm] - 30 40 50 60
2 Mindestquerschnittsabmessungen
für den Ausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,47
2.1 min h und min b oder min d [mm] 260 260 400 450 500
2.2 min (As / (Ac + As)) [%] 0 3,0 6,0 6,0 6,0
2.3 min us [mm] - 30 40 50 60
3 Mindestquerschnittsabmessungen
für den Ausnutzungsfaktor ηfi,t � 0,66
3.1 min h und min b oder min d [mm] 260 450 550 - -
3.2 min As / (Ac + As)) [%] 3,0 6,0 6,0 - -
3.3 min us [mm] 25 30 40 - -
47MSH – Technische Information 6
4.2.3.4 Verbundstützen aus betongefüllten Hohlprofilen
Absatz (1) Der Absatz wird ersetzt durch:
Verbundstützen aus betongefüllten Hohlprofilen dürfen in Abhängigkeit vom Ausnutzungsfaktor
ηfi,t, der Querschnittsabmessungen b, h oder d, dem Bewehrungsverhältnis As/(Ac+As) und
dem Mindestachsabstand der Bewehrungsstäbe us nach Tabelle 4-2 dieser Richtlinie klassifiziert
werden.
Tabelle 4-2: Mindestquerschnittsabmessungen min h und min b oder min d, Mindestbewehrungsgrade min (As/(Ac + As)) und Mindestachsabstand min us der Beweh-rungsstäbe zur Profilinnenseite bei gefüllten Hohlprofilen
Feuerwiderstandsklasse
Anmerkung: Die Werte des Lastausnutzungsfaktors hfi,t wurden an das Rechenverfahren für Verbundstützen nach EN 1994-1-1 angepasst.
4.3 Vereinfachte Berechnungsverfahren
4.3.1 Ungeschützte Verbunddecken
Dieser Abschnitt entfällt.
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48 VALLOUREC & MANNESMANN TUBES
4.3.2 Geschützte Verbunddecken
Absätze (2) und (3) siehe DIN-Fachbericht 94
4.3.3 Verbundträger ohne Betonüberdeckung des Stahlquerschnitts
4.3.3.2 Erwärmung des Querschnitts
Absatz (11) siehe DIN-Fachbericht 94
4.3.3.5 Nachweis der Dübeltragfähigkeit
Absatz (1) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
Der Verweis auf ENV 1994-1-1 Gl. 6.13 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5, Gl. 38 zu
ersetzen.
Der Verweis auf ENV 1994-1-1 Gl. 6.14 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5, Gl. 39 zu
ersetzen.
4.3.4 Verbundträger mit kammerbetonierten Stahlträgern
Für die Querkrafttragfähigkeit im Brandfall darf die Tragfähigkeit des Kammerbetons nicht berücksichtigt werden.
4.3.4.4 Positive Momententragfähigkeit Mfi,Rd+
Absatz (1) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.2.2 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.1.2 zu ersetzen.
4.3.4.5 Negative Momententragfähigkeit Mfi,Rd-
Absatz (3) Der Verweis auf ENV 1992-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 1045-1 zu ersetzen.
4.3.5 Stahlträger mit Kammerbeton
Für die Querkrafttragfähigkeit im Brandfall darf die Tragfähigkeit des Kammerbetons nicht berücksichtigt werden.
4.3.6 Verbundstützen
Die Nachweisverfahren gelten nur für Verbundstützen in ausgesteiften Tragwerken (seitlich unverschieblich).
4.3.6.1 Tragverhalten
Absatz (2)P Der Verweis auf ENV 1993-1-1, Abschnitt 5.5.1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-2,
Abschnitt 3.2 zu ersetzen.
Absatz (8) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
4.3.6.4 Geschützte betongefüllte Hohlprofile
Absatz (2) siehe DIN-Fachbericht 94
5 Konstruktionsdetails
5.1 Einleitung
Absatz (5) Der Verweis auf ENV 1992-1-1, Abschnitt 4.1.3.3 ist durch einen Verweis auf DIN 1045-1,
Abschnitt 6.3 zu ersetzen.
5.3 Verbundstützen
5.3.1 Verbundstützen mit Kammerbeton
Absatz (3) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5
zu ersetzen.
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49MSH – Technische Information 6
5.3.2 Verbundstützen aus betongefüllten Hohlprofilen
Absatz (4)P siehe DIN-Fachbericht 94
Anhang C – Spannungsdehnungsbeziehungen von Beton angepasst an natürliche Brände mit Abkühlphase
Naturbrandszenarien sind für Tabellen- und vereinfachte Berechnungsverfahren (Nachweisstufen 1 und 2) nicht geregelt.
Anhang D – Berechnungsverfahren für die positive Momententragfähigkeit eines Verbundträgers bestehend aus
Stahlquerschnitt und Betondecke bei Brandbeanspruchung von unten
Absatz (3) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.2.2 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.1.2 zu ersetzen.
Anhang E – Berechnungsverfahren für die positive und negative Momententragfähigkeit kammerbetonierter
Verbundträger mit Betondecke unter Normbrandbeanspruchung von unten
E.2 – Reduzierter Querschnitt für die negative Momententragfähigkeit Mfi,Rd-
Absatz (7) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.4.2.2(2) ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 9.2, Element (910) zu ersetzen.
Anhang F – Berechnungsverfahren für den Feuerwiderstand kammerbetonierter Verbundstützen unter Normbrand-
bedingungen bei Biegeknicken um die schwache Achse
F.6 – Berechnung der Grenznormalkraft unter zentrischem Druck bei erhöhter Temperatur
Absatz (1) Der Verweis auf ENV 1994-1-1, Abschnitt 4.8.3.5(1) ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5,
Abschnitt 8.3.3.3 zu ersetzen.
Absatz (4) Der Verweis auf ENV 1993-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-2 zu ersetzen.
F.7 – Exzentrizität der Belastung
Absatz (1) Der Verweis auf ENV 1994-1-1 ist durch einen Verweis auf DIN 18800-5 zu ersetzen.
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