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LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 4-5/16 Seite 4 Seite 10 Seite 30 Industriereife Terahertz-Technologie Leukämieforschung: Der Computer als Hilfsarzt Mutiertes Gen schützt vor Herzinfarkt Offizielles Organ

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LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 4-5/16

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Industriereife Terahertz-Technologie Leukämieforschung: Der Computer als HilfsarztMutiertes Gen schützt vor Herzinfarkt

Offizielles Organ

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1Laborscope 7–8/12

LABORSCOPE

1Laborscope 4-5/16

Inhalt

3 Laborscope präsentiert

4 Analytik

6 Molekulare Diagnostik, Genomik

10 Laborbedarf, Labortechnik

12 Laborscope Farbe

18 Biotechnologie

26 Aus der Praxis

28 Aus der Forschung

34 Fachverband Laborberufe FLB

38 Laborscope aktuell

41 Agenda

42 Einkaufsführer

44 Impressum

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Frühling naht und mit ihm mildere und sonnige Tage. Das Leben verlagert sich von den eigenen vier Wänden nach draussen. Doch trotz all seiner Schönheit ist der Frühling nicht für jederman ein Grund zur Freude. Immer mehr Menschen leiden an Heuschnupfen. Die Allergie äussert sich dabei in den warmen Mo-naten besonders stark. Für Betroffene ist eine Überwachung der Pollenbelastung und der eigenen Beschwerden zentral. Abhilfe schafft dabei die App «Pollen», die sich auf Daten von MeteoSwiss stützt und erstmals auch auf die Beschwerden von Betroffenen. Ein speziell ent-wickelter Algorithmus ermöglicht gar eine per-sönliche Belastungsvorhersage. Was es mit der neuen App auf sich hat, lesen Sie auf Seite 38.

Neben AIDS ist Tuberkulose die Infektions-krankheit mit der höchsten Sterberate. Jährlich fallen der Krankheit etwa 4’000 Menschen zum

Opfer. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist mit dem Bakterium Mycobacterium tuberculosis infiziert, dabei bleiben aber ungefähr 90 Pro-zent der Infizierten ihr Leben lang symptomfrei. Obwohl sich das Blutbild vom Menschen mit latenter und aktiver Tuberkulose unterscheidet, konnte bis vor kurzem ein Krankheitsausbruch nicht vorhergesagt werden. Nun wurde aber ein auf Biomarkern basierender Bluttest entwickelt, der eine entstehende aktive Tuberkulose mit etwa 75 prozentiger Wahrscheinlichkeit vor- raussagen kann. Dies würde Medizinern genug Vorlaufzeit geben um mit einer Behandlung an-zufangen. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 8.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lek-türe!

Dragan Markovic

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3Laborscope 7–8/12 3Laborscope 4-5/16

LABORSCOPE PRÄSENTIERT

Das Unternehmen 3T analytik in Tuttlingen stellt mit dem neuen qCell T-Instrument eine Sensorplattform vor, die die Quarzkristall-Mi-krowaagen-Technologie QCM (Quartz Crys-tal Microbalance) aus dem Physiklabor heraus auch für Mediziner, Biologen, Pharmazeuten und technische Assistenten zugänglich macht. Schwingquarz-Sensoren sind hoch sensitiv ge-genüber Massenanlagerung. So bewirkt schon ein Milliardstel Gramm, welches sich an der Sensoroberfläche anlagert, ein sehr gut mess-bares Signal. Zusammen mit der Fähigkeit die-ser Sensoren minimalste Zähigkeitsänderun-gen von Flüssigkeiten zu erkennen, macht sie zu einem sehr vielfältigen Echtzeit-Messinst-rument.

Das Messprinzip

Das Herzstück der QCM-D Technologie bil-det der Sensor, der aus einem Schwingquarz besteht. Dieser Schwingquarz wird durch eine elektrische Wechselspannung zu mechani-schen Schwingungen angeregt. Die Ablage-rung von kleinsten Partikeln, Proteinen, Bakterien, Viren oder Zellen an der Oberflä-che verändert diese Schwingung in ihrer Fre-quenz und/oder Amplitude bzw. Dissipation. Dadurch kann die Anlagerung von einem Mil-liardstel Gramm sowie die Änderung der Ma-terialeigenschaft von angelagerten Schichten registriert werden. Die Applikationen erstre-cken sich von der Charakterisierung von Poly-merschichten bis hin zu medizinischen Frage-stellungen wie z.B. Detektion von Erregern, Autoimmunerkrankungen, Proteinwechsel-wirkungen, Zellkulturen und des Gerinnungs-status. Auf besondere Weise wird die Entste-hungsdynamik von Zellnetzwerken oder makromolekularer 3D Strukturen sichtbar ge-macht. Änderungen des Frequenz- und Dissi-pationsparameter korrelieren mit den Bin-dungs-, Interaktions- und strukturellen Eigenschaften der angelagerten Schichten.

Fazit

Die QCM-D Technologie stellt durch die uni-verselle Einsetzbarkeit und hohe Flexibilität eine sehr aktuelle, extrem interessante Analy-

Schichtwachstum und biologische Ankopplungsprozesse in Echtzeit - Sensoren registrieren Milliardstel Gramm

semethode dar. Sie bietet eine herausragende Empfindlichkeit bei hoher Zuverlässigkeit für die Echtzeit Detektion von Bindungsreaktio-nen und Zustandsänderungen biologischer, gänzlich im natürlichen Zustand belassener zellulärer Proben. QCM-D findet heute bei synthetischen, funktionellen Materialien, wie Polyelektrolyten oder Nanomaterialien ein ebenso breites Anwendungsgebiet. Das paten-tierte spezielle 3T-analytik Design des Sensors sorgt für eine einfache Handhabung mit stress-freien Bedingungen auf dem Quarzkristall. Mit einem einzigartigen Portfolio an unter-schiedlichen Quarzbeschichtungen, beispiels-weise mit elementaren Metallen (Ti, Ag, Cu, Pt, etc.), Oxiden (SiO2, Al2O3, etc.), Hydro-xyapatiten oder Polymeren, sind die 3T qCell Instrumente optimal ausgerüstet jeder noch so speziellen Anforderung zu genügen. Durch die einfache, leistungsstarke Software per vollau-tomatischer Gerätesteuerung, Signalerfassung und –Verarbeitung, handhaben Sie die Mes-sungen und erhalten schnelle Antworten. Die zahlreichen Vorteile und die bisher unerreichte Optimierung der Geräte tragen dazu bei, dass die QCM-D-Technologie auch in Zukunft ei-nen immer grösseren Stellenwert unter den

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analytischen Methoden zur Untersuchungen molekularer Interaktionen und Oberflächen-phänomen einnimmt. Die Applikationen rei-chen heute von der komplexen Welt der Biolo-gie und Umweltdiagnostik, über fundamentale Fragen der Zell-Zellinteraktionen, bis zur pharmazeutischen Entwicklung sowie medizi-nischen Diagnostik und Prognose.

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4 Laborscope 7–8/124 Laborscope 4-5/16

AnAlytik AnAlytik

Es ist gut zehn Jahre her, da war die Terahertz-Strahlung schon einmal ein grosses Thema. Von «Nacktscannern» war die Rede, mit denen man, so hiess es, am Flughafen künftig Passa-giere durchleuchten würde. Zudem hoffte man, mithilfe der Terahertz-Strahlung Mess-systeme für die Materialprüfung und Kont-rolle von Bauteilen entwickeln zu können. Trotz grosser Erwartungen gelang der Tera-hertz-Technologie der Durchbruch lange nicht. Im Vergleich zu klassischen Verfahren, die heute zur zerstörungsfreien Werkstoffprü-fung eingesetzt werden, etwa Röntgen oder Ul-traschall, galt die Terahertz-Technologie schlicht als zu teuer, unhandlich und insge-samt nicht praxisnah genug.

Messsystem mit neuartigem Sensorkopf

Die aktuellen Entwicklungen des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI in Berlin könnten der Terahertz-Technologie jetzt einen entscheiden-den Schub verleihen. Den Forschern um Thorsten Göbel – dem Leiter der Terahertz-Forschungsgruppe am HHI – ist es gelungen, Terahertz-Geräte zu entwickeln, die erstmals

Industriereife Terahertz-TechnologieTerahertz ist eine neue Technik, mit

der sich Bauteile und Oberflächen

zerstörungsfrei prüfen lassen. Bislang

sind die Geräte und insbesondere

die Messköpfe teuer und unhandlich.

Fraunhofer-Forschern ist es gelun-

gen, die Messköpfe deutlich kompak-

ter und somit günstiger zu fertigen.

Dies erleichtert ihre Handhabe erheb-

lich. Erste Prototypen sind bereits in

der Produktion von Kunststoffrohren

im Einsatz. Zudem eignen sie sich

sehr gut, um Beschichtungen von

Faserverbundwerkstoffen zu untersu-

chen. Auf der Hannover Messe vom

25. bis zum 29. April 2016 wurden die

neuen Sensorköpfe vorgestellt.

aus kostengünstigen Standardbauteilen gefer-tigt werden und noch dazu vergleichsweise handlich sind. Auf der Hannover Messe zeig-ten die Experten ein Terahertz-Messsystem mit neuartigem Sensorkopf, mit dem sich diverse Bauteile einfach und schnell untersuchen las-sen – beispielsweise Kunststoffrohre. Das vom Fraunhofer HHI eingesetzte Prinzip zur Er-zeugung von Terahertz-Strahlung basiert auf einem optoelektronischen Verfahren. Mithilfe eines speziellen Halbleiters werden dabei La-serlicht-Pulse in elektrische Terahertz-Pulse umgewandelt, die nur Billionstel Sekunden lang sind.

Dass der Terahertz-Technologie der grosse Er-folg bislang verwehrt blieb, liegt insbesondere an den benötigten Eigenschaften der verwen-deten Halbleiter. Diese konnten zunächst nur mit Materialien erzielt werden, die eine Be-leuchtung mit einer Wellenlänge um 800 Na-nometer erforderten. Sowohl die Laser als auch die optischen Komponenten des Terahertz-Systems sind bei dieser eher exotischen Wel-lenlänge aber deutlich zu teuer und nicht ro-bust genug für den industriellen Einsatz.

Verbreiteter Wellenlängenstandard

«Wir haben deshalb einen Halbleiter entwi-ckelt, der sich mit Laserlicht von 1,5 Mikrome-ter Wellenlänge anregen lässt», schildert Gö-

bel. «In der optischen Nachrichtentechnik ist das der Wellenlängen-Standard, sodass es hier eine grosse Zahl kostengünstiger und qualita-tiv hochwertiger optischer Bauteile und Laser gibt.» Auf dem Weg zum erschwinglichen und handlichen Terahertz-System für die Materi-alprüfung musste aber noch eine Hürde über-wunden werden. Der Sensorkopf, mit dem man die Bauteile abtastet, war bislang viel zu gross und schwer zu handhaben. Der Grund: Der Terahertz-Sender und der Empfänger wa-ren zwei getrennte Komponenten, die mit viel Aufwand und Präzision in einem Gehäuse montiert werden mussten. Der Nachteil dieser Anordnung ist, dass Proben nur unter einem Winkel gemessen werden können. Daher muss ein Objekt bislang exakt im Fokus von Sender und Empfänger liegen, damit das vom Sender abgestrahlte Terahertz-Signal über die Probe auf dem Empfänger abgebildet wird. Ändert sich der Abstand zwischen Sensorkopf und Probe, beispielsweise durch Vibrationen an ei-ner Produktionslinie, erschwert das die Mes-sung ungemein. Die Fraunhofer HHI-Exper-ten lösten dieses Problem, indem sie einen integrierten Chip fertigten, der gleichzeitig senden und empfangen kann. Somit ist es jetzt möglich, eine einzige optische Linse zu nutzen, die gerade auf das Objekt blickt und somit ei-nen flexiblen Arbeitsabstand erlaubt. Diese Sende- und Empfangseinheit, den Transceiver, verpackten die Forscher in einem handlichen

Die Sende- und Empfangseinheit für Terahertz-Strahlung haben Fraunhofer-Forscher in einem Sensorkopf verpackt, der einen Durchmesser von nur 25 und eine Länge von 35 Millimetern hat.© Foto Fraunhofer HHI

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Kunststoffrohre überwachen

Darüber hinaus sind Prototypen des Tera-hertz-Sensorsystems seit einiger Zeit bei Her-stellern von Kunststoffrohren im Einsatz. Diese werden direkt in der Fertigungslinie ein-gesetzt, um dort die Dicke der Rohrwände zu überwachen. Sind die Wände zu dünn, werden die Rohre instabil. Sind sie zu dick, wird wert-voller Kunststoff verschwendet. Bislang wird die Produktion von Kunststoffrohren mit Ul-traschallsystemen überwacht. Da Ultraschall aber in Luft nicht korrekt messen kann, wird Wasser benötigt, das ähnlich wie das Ultra-schall-Gel beim Arzt als Koppelmedium zwi-schen dem Ultraschall-Messkopf und dem Rohr dient. Die etwa 250 Grad Celsius heissen Rohre müssen für die Prüfung daher extra durch einen Wassertank gezogen werden. Da-rüber hinaus versagt die Ultraschalltechnik auch bei sogenannten intelligenten Rohren, die aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Schichten aufgebaut sind.Eine weitere künftige Anwendung ist die Überprüfung von Lacken und Beschichtungen auf Faserverbundwerkstoffen. Auf metalli-schem Untergrund, beispielsweise Autoblech, kann man heute handliche Wirbelstromgeräte einsetzen. Auf schlecht leitenden Faserver-bundwerkstoffen aber versagt dieses Verfah-ren. «Der Bedarf nach einem zuverlässigen Messverfahren ist gross», weiss Göbel, «weil der Markt für Verbundwerkstoffe in der Auto-, Flugzeug- und Windkraftindustrie wächst.»

Obwohl das neue Terahertz-Sensorsystem aus kostengünstigen optischen Standardkompo-nenten aufgebaut wird, ist es derzeit noch teu-rer als beispielsweise Ultraschallgeräte, die in Stückzahlen von vielen Hunderttausend gefer-tigt werden. «Der Preis wird sich aber mit ei-ner künftigen Serienfertigung angleichen», prognostiziert Göbel. Angesichts der Vorteile des Messverfahrens und der aktuellen Fort-schritte ist der Forscher davon überzeugt, dass sich das Terahertz-Verfahren in den kommen-den Jahren etablieren kann.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

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6 Laborscope 7–8/126 Laborscope 4-5/16

Magnesium verbesserte die Blutgerin-nung bei einem genetisch bedingten Defekt der Blutplättchenenstehung.

Ein internationales Team von Wissenschaft-lern konnte in Maus- und Patientenstudien nachweisen, wie Magnesium die Bildung von Blutplättchen beeinflusst und das hierfür die TRPM7 Kanalfunktion von zentraler Bedeu-tung ist. An der Studie waren überwiegend Wissenschaftler des Rudolf-Virchow-Zent-rums und des Klinikums der Universität Würzburg beteiligt. Ihre Ergebnisse wurden in der aktuellen Fachzeitschrift «Nature Com-munications» publiziert. Ein Mangel an Blutplättchen (Thrombozyto-penie) verhindert die Wundheilung. Men-schen mit einer Blutgerinnungsstörung kön-nen bei sonst harmlosem Zahnfleischbluten oder bei einer Schnittverletzung gefährlich viel Blut verlieren. Blutplättchen (Thrombozyten) entstehen im Knochenmark kontinuierlich aus Megakaryo-zyten. Die molekularbiologische Regulierung dieses Zytoskelett-gesteuerten Prozesses konnte bislang nicht vollständig entschlüsselt werden. In dieser Publikation lieferten die Wissenschaftler erstmals mehrere unabhän-gige Beweise dafür, dass TRPM7 (Transient receptor potential melastatin-like 7) den Ma-gnesiumhaushalt in den Megakaryozyten re-gelt. Magnesium ist an vielen Stoffwechselvor-gängen beteiligt und für den Körper unentbehrlich. Manipulierten die Forscher die Kanalfunktion

Neue, kostengünstige Therapiemöglichkeit in Aussicht: Magnesi-umbehandlung bei genetisch bedingter Blutgerinnungsstörung

von TRPM7 in den Megakaryozyten von Mäusen, beschädigte das die Struktur der Blutplättchen, das sogenannte Zytoskelett. Sie waren damit funktionsunfähig. Patientenpro-ben bei denen dann eine TRPM7 Kanalfunk-tionsstörung identifiziert wurde, hatten nur wenig Magnesium (Mg2+) in den Blutplätt-chen. Die Blutplättchen zeigten eine unge-

Quelle: Rudolf-Virchow-Zentrum

AG Nieswandt / Mikroskopaufnahme (Immun-fluoreszenz) eines Megakaryozyten im Pro-zess der Blutplättchenbildung (Thrombopo-ese). Lange Ausläufer (sog. proplatelets) sind durch ein hoch strukturiertes Zellskelett aus sog. Mikrotubuli (grün) und Aktinfilamenten (rot) charakterisiert. Die kugelförmigen Ver-dickungen, welche wie Perlen auf einer Kette aussehen, repräsentieren unreife Blutplätt-chen, welche von den proplatelets freigesetzt werden. Die DNA im Zellkern ist blau einge-färbt. Messbalken, 10 µm.

wöhnliche Grösse und Form, eine abnormale Struktur und übermässig viele Vakuolen. Die Zugabe von Magnesium zu Blutplättchen von Mäusen oder Patienten konnte diesen Defekt im Reagenzglas komplett wiederherstellen. Die Studie weist darauf hin, dass bei der Dia-gnostik eines gestörten Magnesiumhaushalts besonders auf die Anzahl und Grösse der Blut-plättchen geachtet werden sollte, da ein Blut-plättchenmangel vorliegen könnte. «Liegt auch ein TRPM7 Gendefekt vor, könnte die Verab-reichung von Magnesium als relativ sichere therapeutische Intervention eingesetzt wer-den», hofft der Leiter der Studie, Dr. Attila Braun. Die Behandlung wäre kostengünstig und hätte relativ geringe Nebenwirkungen. Es wurden weitere Studien in Tiermodellen und Patienten (mit veränderter Kanalfunktion von TRPM7) initiiert, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Magnesium als medizinisches Präparat bei dieser Krankheit zu beurteilen. Besonders freut die Forscher die direkte Kor-relation von Maus- und Patientendaten. «Das war ein enormer Fortschritt für das Projekt», sagt Prof. Dr. Bernhard Nieswandt, der das Projekt zusammen mit Dr. Attila Braun leitete. Thrombozyten sind kleine Zellbestandteile im Blut. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Ge-rinnung. Bei Verletzungen dichten sie die Ge-fässwand provisorisch ab. Ist diese Funktion auf Grund von geschädigten Blutplättchen ge-stört, können Blutungen auftreten.

AG Nieswandt / Blutplättchen von gesunden Menschen besitzen ein streng organisiertes Aktin-Zellskelett (rot), das von einem Ring aus sogenannten Mikrotubuli (grün) umrandet wird. Bei Pa-tienten mit einem Defekt im TRPM7 Kanal sind die Blutplättchen vergrössert und die Organisation des Mikrotubuli-Rings ist stark verändert (mitte). Diese Veränderungen können durch Zugabe von Magnesium normalisiert werden, was einen guten Ansatzpunkt für eine mögliche Therapie bietet.

MOLEKuLARE DIAGNOSTIK, GENOMIK

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Die Gesichtsmuskelgruppe orbicularis oculi ist für die Bewegung der Augenlider verantwort-lich. Obwohl sie bei den meisten neuromusku-lären Krankheiten zuerst angegriffen wird, bleibt sie bei einem Muskelleiden, der Muskel-dystrophie Duchenne, funktionsfähig. Das Team um Prof. Susan Treves und Prof. Francesco Zorzato von Universität und Uni-versitätsspital Basel konnte nun klären, wieso die Augenmuskulatur von dieser Erbkrankheit verschont bleibt.

Muskelkrankheit wegen fehlerhaftem Gen

Die Muskeldystrophie Duchenne beginnt be-reits im Kleinkindalter – fast ausschliesslich bei Jungen – und führt zum Verlust der Geh-fähigkeit und später zum Tod. Sie wird von ei-nem beschädigten Gen ausgelöst, das das Pro-tein Dystrophin produziert. Im Gegensatz zu den meisten Muskeln, findet sich im Augen-lidmuskel orbicularis oculi wenig Dystrophin, sondern vor allem das ähnliche Utrophin. Die-ses ist bei der Duchenne-Krankheit unverän-dert, weshalb der untersuchte Gesichtsmuskel davon nicht betroffen ist.

«Diese Erkenntnisse unterstützen die For-schung die darauf ausgerichtet ist, die Utro-phin-Ausschüttung für die Behandlung der

Studie zur Augenmuskulatur bringt neue Erkenntnisse zu MuskelkrankheitForschende der Universität Basel

haben herausgefunden, wieso eine

Gruppe von Gesichtsmuskeln von

einer tödlichen Muskelkrankheit ver-

schont bleibt. Dies gelang, indem

sie die biochemischen Eigenschaf-

ten der Muskeln analysiert haben.

Diese Erkenntnisse könnten für die

Erforschung einer Therapie für die

Erkrankung hilfreich sein, berichtet

das Team im Journal of General Phy-

siology.

Muskeldystrophie Duchenne zu manipulie-ren», schliesst das Team die Publikation. Die Ergebnisse könnten sich für Labors, die auf tissue engineering spezialisiert sind, auf dem Weg zu einer Therapie als sehr hilfreich her-ausstellen.

OriginalbeitragMarijana Sekulic-Jablanovic, Nina D.

Ullrich, David Goldblum, Anja Pal-

mowski-Wolfe, Francesco Zorzato and

Susan Treves

Functional characterization of orbicula-

ris oculi and extraocular muscles

Journal of General Physiology 147, 5 |

DOI: 10.1085/jgp.201511542

Quelle: Universität Basel

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8 Laborscope 7–8/128 Laborscope 4-5/16

MOLEKuLARE DIAGNOSTIK, GENOMIK

Weltweit sterben täglich etwa 4000 Menschen an Tuberkulose: Eine Krankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verur-sacht wird und mit dem insgesamt etwa ein Drittel der Erdbevölkerung infiziert ist. Etwa 90 Prozent der Infizierten bleiben jedoch ihr Leben lang symptomfrei. Bei einer solchen la-tenten Tuberkulose schlummern die Bakterien im Körper, ohne dass die Krankheit aktiv ist. Menschen mit schwächerem oder geschwäch-tem Immunsystem, zu denen sehr junge, sehr alte Menschen und Personen mit weiteren Er-krankungen, wie HIV oder Diabetes mellitus gehören, erkranken häufiger an einer aktiven Tuberkulose. Ebenso tragen mangelnde Er-nährung und schlechte soziale Bedingungen zu einem erhöhten Risiko bei.

Bluttest für TuberkuloseBiomarker sollen in Zukunft das Ausbruchsrisiko einer Tuberkulose voraussagen können

Sie ist zusammen mit Aids eine der

Infektionskrankheiten mit der welt-

weit höchsten Sterberate. Die Rede

ist von Tuberkulose, an der jedes

Jahr zwischen 1,5 und zwei Millionen

Menschen sterben. Doch nicht jeder,

der mit dem Bakterium infiziert ist,

entwickelt auch eine Tuberkulose:

Bei weniger als zehn Prozent der

Infizierten bricht die Krankheit tat-

sächlich aus. Ein internationales Wis-

senschaftlerteam, an dem auch For-

scher des Max-Planck Instituts für

Infektionsbiologie in Berlin beteiligt

waren, hat nun einen Tuberkulose-

test entwickelt, der einen Ausbruch

der Krankheit bei Infizierten zuverläs-

sig voraussagen kann. Durch diesen

Test können zukünftig Ärzte den Ver-

lauf der Krankheit abschätzen und

frühzeitig mit einer medizinischen

Versorgung beginnen.

Das Blutbild von Menschen mit latenter oder aktiver Tuberkulose unterscheidet sich vonei-nander. Trotzdem war es bis heute unmöglich vorherzusagen, ob eine mit Mycobacterium tu-berculosis infizierte Person eine aktive Tuber-kulose entwickeln wird.

In einer nun veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler einen auf Biomarkern basie-renden Bluttest entwickelt, mit dem sie eine entstehende aktive Tuberkulose mit etwa 75 prozentiger Wahrscheinlichkeit voraussagen können. Ein Biomarker kann eine Zelle, Gene oder Moleküle wie etwa Enzyme oder Hor-mone sein, mit dem Mediziner Veränderungen im Körper nachweisen können. Um die Unter-schiede zwischen latenter und aktiver Tuber-kulose festzustellen, haben Wissenschaftler der South African Tuberculosis Vaccine Initiative (SATVI) und des Center for Infectoius Disease Research (CIDR) die Genaktivität in Blutpro-ben von mehr als 10000 Menschen aus Südaf-rika und Gambia ausgewertet und diese an-schliessend zwei Jahre lang beobachtet.

Mit Genmustern eine Tuberkulose vor-aussagen

Die Ergebnisse zeigen, dass im Blut der Perso-nen, die später eine aktive Tuberkulose entwi-ckeln ganz bestimmte Gene in Immunzellen aktiv sind. Ein Bluttest für die Genaktivität soll künftig das typische Aktivitätsmuster po-tenzieller Tuberkulosepatienten entdecken. «Ein solcher Test könnte das Auftreten der Krankheit schon mehr als ein Jahr im Voraus vorhersagen, bevor die Krankheit ausbricht»,

sagt der Leiter der Studie Willem Hanekom von der Universität Kapstadt. «Dieser lange Vorlauf gibt Medizinern genug Zeit, mit einer Behandlung anzufangen.» Der Bluttest soll nun in klinischen Studien getestet werden, um herauszufinden, ob man mit einer gezielten Therapie den Verlauf der vorhergesehenen Krankheit stoppen kann.

Stefan H.E. Kaufmann vom Max-Planck-Ins-titut für Infektionsbiologie, der auch an der Studie beteiligt war, leitet selbst eine ähnliche Untersuchung. Diese umfasst Gruppen von Versuchsteilnehmern aus verschiedenen Teilen Afrikas, zu denen Südafrika, Malawi, Uganda, Äthiopien und Gambia gehören. Ziel dieser Studie ist ein panafrikanischer Biomarker-Test für Tuberkulose, der zusätzlich Unterschiede zwischen Patientenpopulationen und Erreger-typen einbezieht. Die Ergebnisse der parallel laufenden Studie deuten auf dasselbe Genpro-fil für ein erhöhtes Tuberkuloserisiko hin. Sie sollen Ende des Jahres veröffentlicht werden. «Wenn wir frühzeitig voraussagen können, dass ein Mensch eine aktive Tuberkulose ent-wickeln wird, wird dies entscheidend zur Ein-dämmung dieser Krankheit beitragen. Ausser-dem können wir nun gezielt Menschen mit hohem Tuberkulose-Risiko in die klinische Überprüfung neuer Medikamente und Impf-stoffe mit einbeziehen und dadurch die Anzahl der Studienteilnehmer und die Studiendauer verringern. Das reduziert auch deutlich die Studienkosten», erklärt Kaufmann.

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft

Moleküle im Blut sollen Ärzten künftig ver-raten, ob ein Mensch an Tuberkulose erkran-ken wird. © MPG/ J. Steengard

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9Laborscope 7–8/12 9Laborscope 4-5/16

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Schimmelpilze werden vor allem mit diversen gesundheitlichen Risiken in Verbindung ge-bracht. Sie spielen auch eine weniger be-kannte, für die Biotechnologie aber besonders wichtige Rolle. Der Schimmelpilz Aspergillus niger zum Beispiel dient seit rund 100 Jahren der industriellen Gewinnung von Zitronen-säure, die in vielen Nahrungsmitteln als kon-servierender Zusatzstoff enthalten ist.

Um die genetischen Mechanismen zu erkun-den, die Aufschluss über das mögliche Anwen-dungsspektrum von Schimmelpilzen und ih-rer Stoffwechselprodukte geben können, hat ein Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von der niederlän-dischen Universität Leiden nun ein neues Ver-fahren entwickelt.Es erlaubt die schnelle Erzeugung einer gro-ssen Anzahl genetisch unterschiedlicher Vari-anten des Schimmelpilzes Aspergillus niger und die anschliessende Fixierung der gewon-nen genetischen Eigenschaften. Die Forschen-den um Professor Frank Kempken, Leiter der Abteilung für Botanische Genetik und Mole-kularbiologie an der CAU und Mitglied des Forschungsschwerpunkts «Kiel Life Science», veröffentlichten ihre neuen Erkenntnisse nun im Fachmagazin Applied Microbiology and Biotechnology. Die biotechnologische For-schung bedient sich genetisch veränderter Mo-

Mutationen an- und wieder ausschaltenKieler Forschungsteam erleichtert mit neuem Verfahren funktionale Genomik

Quelle: www.innovations-report.de

dellorganismen, auch Mutanten genannt, um die Funktionen bestimmter Gene bestimmen zu können. Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler bezeichnen dies als funktionale Genomik. Dazu kommt unter anderem ein Verfahren zum Einsatz, das als zufällige Mu-tagenese bezeichnet wird.Es setzt genetische Informationen neu zusam-men und erzeugt damit unterschiedliche Klone eines Organismus. Die Analyse ihrer voneinander abweichenden Eigenschaften lässt dann Rückschlüsse auf die Wirkung spe-zifischer Gene zu.In diesem Zusammenhang widmete sich das Kieler Forschungsteam einem bestimmten in der Forschung häufig verwendeten Stamm des Schimmelpilzes Aspergillus niger. Er ist da-durch gekennzeichnet, dass ein an der Entste-hung von Mutationen beteiligtes mobiles ge-netisches Element mit der Bezeichnung Tan/Vader bei ihm dauerhaft funktionsunfähig ist und deshalb keine Mutationen erzeugen kann.Experimentell gelang es den Forschenden nun, eine ein- und ausschaltbare Variante dieses mobilen Elementes in Aspergillus niger einzu-bringen. Durch die Zugabe eines antibioti-schen Stoffes namens Doxycyclin lässt sich Tan/Vader einschalten und erzeugt dann Mu-tanten. Liessen die Forschenden die Substanz wieder weg, folgte die erneute Inaktivierung des mobilen Elementes.Das An- und Abschalten des mobilen Elemen-tes Tan/Vader ermöglicht es damit, entweder schnell und zufällig mutierende oder aber ge-netisch stabile Stämme des Pilzes zu erzeugen.

Das Verhalten der Pilzstämme bezüglich ihrer Neigung zur Mutation lässt sich damit exakt steuern. «Das neue Verfahren erlaubt es uns, in kurzer Zeit ein grosses Arsenal an modifi-zierten Schimmelpilzen zu erzeugen um ihre Eigenschaften anschliessend zu untersuchen. Diese Erkenntnis ist von grosser Bedeutung für die Erforschung des genetischen Reper-toires von Aspergillus niger im Hinblick auf sein biotechnologisches Potenzial», ordnet Kempken die Tragweite der vorliegenden Ar-beit ein.Fadenpilze wie Aspergillus niger werden vor allem wegen ihrer Fähigkeit komplexe En-zyme zu bilden in der Biotechnologie ausgie-big erforscht. Solche Enzyme bilden die Grundlage verschiedenster Anwendungen, zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion oder der Entwicklung neuer Medikamente. Die aktuellen Erkenntnisse der Kieler For-schenden geben der Wissenschaft ein neues Werkzeug in die Hand, das diese Erkundung künftig erleichtern wird.

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10 Laborscope 7–8/1210 Laborscope 4-5/16

LABORBEDARF, LABORTECHNIK

Die Medizin macht enorme Fortschritte: Über 90% der Kinder und Jugendlichen, die heute an Leukämie erkranken, können in Europa mitt-lerweile geheilt werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass in den vergangenen Jahrzehnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden konn-ten und Chemotherapien heute immer besser in-dividuell angepasst werden können. Doch um zu entscheiden, welche Behandlungsvariante im einzelnen Fall die erfolgversprechendste ist, braucht man langjährige ärztliche und labor-praktische Erfahrung – und die ist nicht überall verfügbar. In einem EU-Projekt mit Beteiligung der St. Anna Kinderkrebsforschung & und Labdia La-bordiagnostik in Wien und der TU Wien wird ärztlicher Erfahrungsschatz nun in Computer-programmen abgebildet. Auf Basis der umfang-reichen Laborbefundsammlung der St. Anna Kinderkrebsforschung & Labdia Labordiagnos-tik bringt man Computerprogrammen bei, dem ärztlichen Personal mit wichtigen Hinweisen aus dem Labor zur Seite zu stehen. So sollen in Zu-kunft viel mehr Kinder auf die genau richtige Weise behandelt werden können – auch in Re-gionen, in denen es an labortechnischer Erfah-rung und Ausstattung mangelt.

Die Entscheidung fällt am Tag 15

«Bei Leukämie gibt es nicht die eine Standard-behandlung, die für alle passt», erklärt Michael Dworzak, Kinderarzt und Onkologe in der St. Anna Kinderkrebsforschung. «Am Tag 15 der Behandlung nimmt man erneut Knochenmark-proben, um zu entscheiden, ob die Chemothe-rapie verstärkt oder abgeschwächt werden muss.» Die Knochenmarkprobe wird dabei mittels Durchflusszytometrie untersucht, einer etablier-ten Testmethode, mit der sich die einzelnen Blutzellen auf viele unterschiedliche Parameter

Leukämieforschung: Der Computer als HilfsarztDr. Florian Aigner, Technische Universität Wien

Um zu beurteilen, wie leukämiekranke

Kinder medizinisch behandelt werden

sollen, ist viel Erfahrung nötig. Ein

internationales Konsortium entwickelt

nun ein Computertool, das bei dieser

schwierigen Entscheidung hilft.

hin untersuchen lassen. Man kann massge-schneiderte Antikörper verwenden, die mit ei-nem fluoreszierenden Molekül markiert an ganz bestimmte Zellen andocken. So lassen sich Gruppen von Zellen kennzeichnen und quanti-fizieren, die für die Diagnose relevant sind, wie zum Beispiel noch vorhandene Leukämiezellen.Die vielen Daten, die mit dieser Methode gesam-melt werden, sind allerdings nicht einfach zu in-terpretieren. «Dafür braucht man viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl», sagt Michael Reiter, von der TUW und 2014 Fellow bei Labdia. «Au-sserdem verwendet nicht jedes Krankenhaus die gleichen Messgeräte, daher ist es schwierig, die Werte zu vergleichen und standardisierte Vorga-ben zu machen.»

Der Computer lernt von selbst

Am Computer können die Ergebnisse unter-schiedlicher Geräte normiert und damit ver-gleichbar gemacht werden. Mit Hilfe der um-fangreichen Datenbanken, die an der St. Anna Kinderkrebsforschung & Labdia Labordiagnos-tik in Wien vorliegen, kann man Computerpro-gramme dann darauf trainieren, selbstständig und ohne das Zutun von erfahrenen Spezialis-ten aus den Messungen von Durchflusszytome-tern die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, die für die Planung der weiteren medizinischen Behandlung erforderlich sind. «Auf dem Gebiet des maschinellen Lernens gibt es unterschiedli-che Ansätze, die wir verfolgen», sagt Florian Kle-ber, Fellow bei Labdia. «Man muss dem Com-puter keine starre Regel vorgeben, man kann Programme auch durch Training lernen lassen, ähnlich wie wir Menschen das tun.»Das auf vier Jahre angelegte Projekt läuft seit Fe-bruar 2014 und die Programmcodes liefern be-reits Ergebnisse von beeindruckender Qualität.

«Wir wollen die Arbeit von Ärztinnen und Ärz-ten nicht ersetzen, aber wir können Fachspezia-listen objektivierbare Hinweise zur Verfügung stellen», sagt Melanie Gau, Managerin des For-schungsprojekts.

Marie-Curie-Projekt, gefördert von der EU

Das Marie-Curie-Forschungsprojekt, das von der EU gefördert wird, hat einen ganz besonders internationalen und interdisziplinären Charak-ter. «Mit dem Marie-Curie-Programm werden Academia und Wirtschaft zueinander geführt, und es wird Wert darauf gelegt, dass Spezialist- Innen aus unterschiedlichen Ländern und un-terschiedlichen Fachrichtung an einem Ort zu-sammengebracht werden», sagt Projektleiter Martin Kampel (TU Wien). Von der Informa-tik über die Labortechnik bis zur Medizin müs-sen in der Leukämie-Forschung ganz unter-schiedliche Fachbereiche vereint werden. Beteiligt sind neben dem Computer Vision Lab der TU Wien als Koordinator die Berliner Cha-rité und die Firmen CogVis, Infokom und Lab-dia Labordiagnostik (St. Anna Kinderkrebsfor-schung).

Quelle: TU Wien

St. Anna Kinderkrebsforschung / Labdia Labor-diagnostik. Copyright: TU Wien

Innenleben eines Durchflusscytometriegeräts. Copyright: TU Wien

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LABORSCOPE FARBE

12 Laborscope 4-5/16

Auf der ANALYTICA 2016 zeigt Huber Kältemaschinenbau neue und weiterentwickelte Temperier-lösungen von -125 °C bis +425 °C für das Forschungslabor und die Prozessindustrie. Auf einer Stand-fläche von 140 m² erwartet den Besucher ein interessanter Quer-schnitt aus dem Huber-Produkt- sortiment, darunter Unistate und Unichiller sowie klassische Bad- thermostate. Einen Schwerpunkt der Präsenta-tion bilden die Wärme- und Käl-tethermostate sowie Umwälzküh-ler mit neuem MPC-Regler. Der neue MPC-Regler hat serienmä-ssig USB und RS232 Anschlüsse und vereinfacht so die Arbeiten im Labor. Das brillante OLED-Dis-play ist grösser, leuchtstärker und informativer geworden. Das selbsterklärende Menü macht die Bedienung noch einfacher und in-tuitiver. Optional ist es möglich die externe Arbeitstemperatur am Display anzuzeigen.Neben den Thermostaten und

Neue Temperierlösungen auf der ANALYTICA

Huber Kältemaschinenbau präsen-tiert neue Temperierlösungen für Forschung und Labor in München

Umwälzkühlern gibt es weitere Neuheiten zu sehen, darunter Unistate mit verstärkter Druck-pumpe, Schnellkupplungen, eine erweiterte Minichiller-Modell-reihe, das E-grade «Explore» für den Pilot ONE, sowie neue Uni-chiller als Tisch- und Standgeräte.Der Messestand von Huber Käl-temaschinenbau befindet sich in Halle B2, Stand 309.

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Neue Zulassungsrichtlinien erhö-hen die Anforderungen an die Schwermetall-Spurenanalytik in Arzneimitteln markant. Anstelle der derzeit üblichen nasschemi-schen Grenztests werden spektro-metrische Elementanalysen obliga-

Neue Pharmarichtlinie für Schwermetallanalytik

torisch. Die ICH Guideline Q3D, deren Bestimmungen Mitte 2016 für Neuzulassungen in Kraft tre-ten, hat noch weitere Konsequen-zen. Unter anderem verpflichtet sie Pharmaunternehmen dazu, kom-plexe Risikobewertungen in Bezug auf Elementverunreinigungen durchzuführen und zu dokumen-tieren. Für die spektrometrische Element-Analyse mittels ICP ist ein Probenaufschluss notwendig. Mit dem Mikrowellen-Aufschlussgerät Discover SP-D 80 werden Pharma-Rohstoffe, Zwischenprodukte und Endprodukte in nur 10 Minuten

aufgeschlossen und können an-schliessend im ICP binnen weniger Minuten auf ihre Schwermetallge-halte hin gemessen werden.CEM stellt das neue Discover SP-D auf der Analytica Messe in Mün-chen (10. bis 13. Mai 2016) in Halle A1 am Stand 210 aus.

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14 Laborscope 4-5/16

Die Sauerstoffsensorserie FCX deckt vier verschiedene Messberei-che ab: 0-1000 ppm, 0-5 %, 0-25 % und 0-95 %. Die einzel-nen Zirkonium-basierten Senso-ren erfüllen in ihrem jeweiligen Messbereich höchste Anforderun-gen bezüglich Genauigkeit, Sig-nalstabilität/Reproduzierbarkeit, Reaktionszeit und Lebensdauer. Das Ausgabesignal liegt im µA-Bereich und verläuft mit zuneh-mendem Sauerstoffgehalt logarith-misch. Bei der Erwärmung auf > 350°C ist Zirkoniumoxid (mit den richtigen Dotierelementen) für Sauerstoff-Ione durchlässig. Der Arbeitspunkt der Sauer-stoffsensorserie FCX liegt bei 450°C. Das Heizelement und der Sauerstofffühler sind verbunden und gewährleisten so eine perfekte Temperaturübertragung und ei-nen minimalen Stromverbrauch am Arbeitspunkt. Durch eine am Sauerstoffsensor anliegende Span-nung wird der Sauerstoff aus einer geschlossenen inneren Kammer

Zirkonium-Sauerstoffsensoren für Anwendun-gen im Bereich von ppm bis 95 %

herausgepumpt. Bei konstantem Gasdruck entspricht die Menge des herausgepumpten Sauerstoffs der Menge an Sauerstoffmolekü-len, die durch eine kleine Kapillar-öffnung hereinströmen. Diese ist unabhängig von der zwischen den Elektroden in einem bestimmten Bereich angelegten Spannung. Der gemessene Strom ist proportional zur Menge der weggepumpten Sauerstoffmoleküle. Das Verhält-nis zwischen dem Sauerstoffparti-aldruck pO2 und dem Sensor-strom Is wird durch die Formal Is = Konstante x In (1 - pO2 / pt) aus-gedrückt, wobei pt den Gesamt-partialdruck im System darstellt.Der Sauerstoffsensor FCX-ULL misst den Sauerstoffpartialdruck im Bereich 0-1000 ppm pO2 und funktioniert auch unter normalen atmosphärischen Bedingungen. Die Lebensdauer des Sensors wird nur durch den das Sensorelement durchlaufenden Gesamtstrom be-grenzt. Der FXL-ULL-Sensor kann eine sehr hohe Genauigkeit

erreichen, was aber stark von der jeweiligen Anwendung und Ein-satzart des Sensors abhängig ist. Die Standardgenauigkeit von +/-50 ppm kann durch Kalibrieren des Sensors vor jeder Messung oder durch Permanentmessungen verbessert werden. Im letzteren Fall sind sogar Auflösungen von bis zu wenigen ppm möglich.Der Sauerstoffsensor FCX-UL misst den Sauerstoffpartialdruck im Bereich von 0-5 % pO2 und funktioniert auch unter normalen atmosphärischen Bedingungen. Wie beim FCX-ULL wird die Le-bensdauer des Sensors nur durch den das Sensorelement durchlau-fenden Gesamtstrom begrenzt. Für Sauerstoffkonzentrationen zwischen 0 und 10 000 ppm bietet der FCX-UL eine sehr hohe Ge-nauigkeit (+/-100 ppm). Für Sauerstoffkonzentrationen über 10 000 ppm (d. h. zwischen 1 % und 5 %) beträgt die Genauigkeit +/-1 % des Signals. Wie beim ppm-Sauerstoffsensor FXC-ULL kann der Kunde die Genauigkeit und Auflösung durch die gewählte Messmethode beeinflussen.Der FCX-ULL und der FCX-UL zeigen einen nahezu linearen Zu-sammenhang zwischen Sensorsig-nal und Sauerstoffkonzentration. Dies ergibt sich auch aus obenste-hender Gleichung, da pO2/pt <<

1. Beide Sensoren reagieren zudem ausserordentlich schnell, mit einer Reaktionszeit (T90) im Sekun-denbereich bei erzwungener Strö-mung. Der Sauerstoffsensor FCX-UC misst Sauerstoffpartialdruck im Bereich von 0-25 % pO2. Die Ausgabe als Funktion der Sauer-stoffkonzentration kann als quasi-linear angesehen werden, mit ei-nem maximalen Fehler von 0,5 % im Bereich von 13-17 % Sauer-stoff. Der Sauerstoffsensor FCX-UC hat eine sehr lange Lebens-dauer in Luft und biete eine sehr stabile Signalausgabe, wodurch sich der Kalibrierungsbedarf ver-ringert. Der Sensor kann in einem Punkt kalibriert werden, was ihn zu einem beliebten Bestandteil von Sauerstofftransmittern in nicht ex-plosionsgeschützten Umgebungen macht.Der Sauerstoffsensor FCX-UWC misst den Sauerstoffpartialdruck im Bereich von 0-95% pO2. Er ist der bei weitem am häufigsten ge-nutzte Sensor für medizinische Sauerstoffkonzentratoren, kommt aber auch zur Messung der Sauer-stoffqualität/Sauerstoffkonzentra-tion bei Prozessen zum Einsatz, die hohe Sauerstoffkonzentrationen erfordern, wie beispielsweise einige kontrollierte Inkubatoranwendun-gen. Die Signalstabilität und die Genauigkeit bei hohen Sauerstoff-konzentrationen sind sehr über-zeugend und gewährleisten den si-cheren Betrieb der verschiedenen Geräte, in denen der Sensor FCX-UWC zum Einsatz kommt.

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LABORSCOPE FARBE

Die neuen KNAUER AZURA HPLC/UHPLC-Systeme werden vom Hersteller als ideal für Rou-tine-Analytik geeignet bezeichnet. Sie sollen sehr leicht auch wech-selnden Anforderungen angepasst werden können. Vom 10. bis zum 13. Mai zeigt KNAUER diese neuen Systeme auf der Analytica in Halle A2, Stand 307.

Von guten Systemen für die Flüs-sigkeitschromatografie werden Tag für Tag aussagekräftige Ergeb-nisse geliefert. Was passiert aber, wenn sich Anforderungen ändern, wie beispielsweise durch die Ent-wicklung einer neuen Methode, die eine Probenvorbereitung erfor-dert? Wie gut kann ein existieren-des HPLC-System dem angepasst werden?

Der HPLC-Hersteller KNAUER hat mehr als vier Jahrzehnte Erfah-rung im Bau dieser Geräte vorzu-weisen. Die Komponenten seiner neusten analytischen Flüssigkeits-chromatografie-Systeme namens AZURA® sind kombinierbar und ausgesprochen flexibel. Ein hohes Mass an Modularisierung ist das Konzept dahinter, das es möglich

KNAUER stellt neue AZURA HPLC- und UHPLC-Systeme auf der Analytica in München vor

macht, ein System für nahezu jede HPLC- oder UHPLC-Applika-tion ausrüsten zu können.

Die angebotenen Pumpenmodelle reichen von der Standard-HPLC über einen erweiterten «HPLC Plus»-Bereich mit maximal 700 bar bis zur UHPLC mit maximal 1000 bar. Die Strömungswege wurden optimiert mit Blick auf empfindliche und hochauflösende Analysen. Für die Pumpen mit leicht wechselbaren Pumpenköp-fen stehen ausserdem verschiedene Gradienten- und Lösungsmittel-schalt-Optionen zur Wahl (2 x 2 binär hochdruckseitige Mischung oder 4 x 1 quaternär niederdruck-seitige Mischung). Modularität bis ins Unter-Modul ist eine Besonderheit, die das As-sistenten-Konzept des AZURA ASM 2.1L bietet. Drei Einbaupo-sitionen für Ventile, Pumpen oder einen Detektor ermöglichen eine massgeschneiderte und platzspa-rende Umsetzung von Funktionen wie Probenvorbereitung oder Säu-lenschaltung.Empfindliche Detektoren mit mo-dernster Technologie und eine rei-

che Auswahl an Flusszellen erlau-ben laut KNAUER eine optimale Anpassung an die jeweilige Detek-tionsaufgabe. Die Flusszellen sind in verschiedenen Kontakt-Materi-alien wählbar. Versionen mit aktu-eller Totalreflexions-Technologie für hochempfindliche Detektion oder Versionen für Ferndetektion, einer Spezialität des Berliner Her-stellers, sind auch dabei. Die Diodenarray- und Multi-Wellen-längen-Detektoren besitzen Kar-tuschenflusszellen, die sich ebenso wie die Lampen sehr leicht von der Vorderseite des Geräts wechseln lassen. Während andere Anbieter oft eine Software zur Gerätesteuerung vor-geben, lässt KNAUER dem Kun-den einiges mehr an Wahlfreiheit. Die AZURA HPLC/UHPLC-Systeme können mit den bekann-ten Softwarepaketen OpenLAB® EZChrom Edition, Clarity®/Cla-rityChrom® und Chromeleon® gesteuert werden. Es gibt sogar eine Direktsteuerung über die KNAUER Mobile Control App für Windows® Tablet oder PC.

Anpassungsfähigkeit ist eine be-sondere Stärke von AZURA Ana-lytical HPLC/UHPLC-Systemen.

Analytische HPLC und UHPLC•  HPLC Plus Konfigurationen für moderne Routine-HPLC

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbHHegauer Weg 38D- 14163 BerlinTel. +49 (0) 30 809 727 [email protected]

AZURA Analytical UHPLC System für hochaufgelöste Trennungen

•  UHPLC Konfigurationen, hohe Auflösung für komplexe Proben

Highlights•  Geringes Systemtotvolumen, schnelle und präzise Gradien- ten•  Hochempfindliche Detektion mit LightGuide Totalre- flexion-Flusszellen•  Leichter Zugang zu Lampe und Flusszelle

Besondere Flexibilität•  Äusserst modulare Komponen- ten (Assistenten)•  Softwaresteuerung z.B. mit ClarityChrom®/Clarity®, OpenLAB® EZ Chrom, oder Chromeleon® •  Direktsteuerung via Tablet oder PC mit der Mobile Control App

Erfahren Sie mehr unter … www.knauer.net/azuraanalytisch

KNAUER auf der Analytica: Halle A2, Stand 307

Die AZURA Mobile Control App ermöglicht eine direkte Systemsteuerung und optionale Datenerfassung für »Stand-alone” Betrieb über Tablet oder PC mit Windows 8 oder höher

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LABORSCOPE FARBE

16 Laborscope 4-5/16

Zertifizierte Qualität durch DIN EN ISO 9001 – Höchste Quali-tätsstandards erneut bestätigt

Kontinuierliche Investitionen in Technologie, Entwicklung und Prozessleistung spiegeln seit über 25 Jahren das fortschrittliche Qualitätsmanagement von Senso-Tech wider. Erneut zeichnet die akkreditierte Prüfstelle TÜV Nord die Leistungsfähigkeit des Unternehmens aus. Die Zertifi-zierung bestätigt die Erfüllung der Qualitätsanforderungen zur Si-cherstellung der Kundenzufrie-denheit. «Unsere qualitätsbewuss-ten Kunden legen Wert auf höchste Produkt- und Servicequa-lität und wollen sichergehen, dass ihre Ansprüche sowohl heute als auch in Zukunft erfüllt werden. Unsere kontinuierliche ISO 9001 Zertifizierung zeigt unser gelebtes Qualitätsmanagementsystem, das sich an den Bedürfnissen der Kun-den orientiert.», erklärt Geschäfts-führer Mathias Bode.

Als führender Hersteller von Schallgeschwindigkeitsmessgerä-ten zur Konzentrationsbestim-mung in Prozessflüssigkeiten zeichnet sich SensoTech durch

Qualitätsbewusstsein, das seinesgleichen sucht

Die hohen Qualitätsstandards von SensoTech bei der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb der Li-quiSonic® Messsysteme zur Kon-zentrationsbestimmung in Pro-zessflüssigkeiten wurde erneut durch DIN EN ISO 9001 zertifiziert.

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umfassendes technisches Know-How und von Kunden weltweit geschätzte Applikationskompe-tenz für verschiedenste Branchen aus. Die Prüfung auf Einhaltung der Qualitätsstandards bezieht sich auf alle Bereiche der Ge-schäftstätigkeit – von der Ent-wicklung über die Fertigung, den Vertrieb bis hin zum Service & Support. So basieren die internen Prozesse bei SensoTech auf Trans-parenz, Effektivität und Wirt-schaftlichkeit, um den globalen Kundenanforderungen dauerhaft gerecht zu werden.

VACUSIP ist ein tragbares Ab-saugsystem von INTEGRA für kleine Flüssigkeitsvolumina, das auf jedem Labortisch Platz f indet. Der Akku des VACU-SIP sorgt nicht nur für zusätz-liche Mobilität, sondern hilft auch, den Labortisch sauber und ordentlich zu halten und macht das VACUSIP-System zu einem idealen Instrument für Sicherheitswerkbanken der Klasse II.

Die ideale Lösung zum Absaugen von kleinen Mengen biologischer Flüssigkeitsabfälle

VACUSIP enthält alle benötigten Teile und kann sofort eingesetzt werden. Schliessen Sie die Sam-melflasche einfach an die einge-baute Pumpe an und wählen Sie den für Ihre Anwendung geeigne-ten Adapter. Die Bedienung ist sehr einfach – Sie schalten das Ge-rät ein und stellen das gewünschte Vakuum durch Druck auf den au-toklavierbaren Handoperator ein. VACUSIP ist hervorragend für das Absaugen von kleinen Flüssig-

keitsvolumina bis zu 10 ml ge- eignet. Besonders dann, wenn Flüssigkeitsüberstand oder über-schüssige Flüssigkeit abgesaugt und entsorgt werden muss, macht der VACUSIP kurzen Prozess. Zu den typischen Einsatzbereichen von VACUSIP zählen das Absau-gen von kleinen Volumen aus Mi-krozentrifugenröhrchen und Mi-krotiterplatten, die Entfernung von Überständen nach RNA-/DNA-Extraktionen, das Absau-gen von Waschlösungen in Wes-tern Blots und ELISA und das Entfernen überschüssiger Flüssig-keit von Objektträgern/Petrischa-len.

Die integrierte Vakuumpumpe des VACUSIP läuft leise und schaltet sich automatisch aus, so-bald das Arbeitsvakuum erreicht ist. Dies vermeidet unnötigen Pumpenbetrieb und Geräuschent-wicklung und trägt zu einer Ver-besserung der Laborbedingungen bei.Der VACUSIP bietet ein sicheres, sauberes und einfaches Verfahren zur Entsorgung von Flüssigabfäl- www.integra-biosciences.com

len. Jedes VACUSIP Absaugsys-tem wird mit einer autoklavierba-ren Auffangflasche geliefert und ist somit für Mehrfachverwen-dungen geeignet. Optional sind auch Einwegflaschen aus Polypro-pylen erhältlich. Diese unzer-brechlichen und vakuumfesten Flaschen beseitigen die Gefahr von Bruch oder einer Kontaminie-rung durch die biologischen Sub-stanzen während ihrer Handha-bung.

Sartorius Stedim Biotech (SSB), an international leading supplier for the biopharmaceutical indus-try, announces the launch of SAR-TOFLOW® Smart, the smart and easy benchtop crossflow sys-tem for optimized ultra- and dia-filtration applications. It can ide-ally be used in many downstream processes, such as purification of vaccines, monoclonal antibodies and recombinant proteins. The system is suitable for flexible use

SARTOFLOW® Smart: Sartorius Stedim Bio-tech presents new crossflow filtration system for process development

The ideal solution for scaling stu-dies and low volume ultra- and diafiltration operations

in laboratory environments for process development and clinical trials as well as for cGMP environ-ments.

The brand new system is equipped with a low shear 4-piston memb-rane pump that enables highest product yields to be achieved. In addition the pump provides a wide range of flow rates allowing to choose between membrane sur-face areas from 50 cm² to as much as 0.14 m².

The crossflow system is supplied with SSB’s intuitive and easy to

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LABORSCOPE FARBE

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www.sartorius.com

use DCU-4 control unit, which, when combined with the company’s BioPAT® SCADA, MFCS-4 software, provides data logging and export. Its touch-screen offers instant access to all critical process parameters and displays control and alarm func-tions. A logbook function stores alarms, set points and user logs.

The SARTOFLOW® family of crossflow systems shares an unique operation design with a 7” touchscreen that supports the operator with interactive prompts for easy guidance through entire process sequences. Users can select predefined parameters to automa-tically run sequences for concent-ration, diafiltration, rinsing, fil-ling, draining, flushing steps and tare functions.

An optional peristaltic diafiltra-tion pump is available to load pro-duct or buffer as a discrete process step. Furthermore, several options are available to customize the sys-tem according to specific require-ments. For example, a conducti-vity, pH or temperature probe can

be installed in the recirculation vessel. The system can also be up-graded in the case of changing process requirements.

«SARTOFLOW® Smart is a mi-lestone development in the lands-cape of small crossflow systems. It combines outstanding technology with options that are normally only available with process sys-tems. With an exceptionally wide working range of membrane sur-face areas, the system is the perfect tool for both R&D optimization trials and cGMP production,» sta-ted Dr. Marc Jenke, expert for benchtop crossflow filtration sys-tems at Sartorius Stedim Biotech.

Sartorius Stedim Biotech (SSB), a leading international supplier for the biopharmaceutical industry, has launched the single-use ultra-filter Sartocon® Slice 50. The new crossflow filter device is desi-gned for use in biotechnological applications, especially for memb-rane screening and small-volume process development.Sartocon® Slice 50 is offered as an encapsulated and ready-to-use crossflow module with a filter area of 50 cm2 and a wide variety of molecular weight cutoffs. The cGMP validated self-contained unit eliminates the need for a compression holder and is availa-

Sartocon® Slice 50: Sartorius Stedim Biotech presents a new small-scale crossflow device

Perfect for process development applications: SSB’s new small-scale and single-use filter device Sartocon® Slice 50

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ble in a choice of two polymers: The Hydrosart® membrane is a stable polymer suitable for a broad

pH range and can be depyrogena-ted using NaOH at elevated tem-peratures. It is extremely hydro-philic, making it non-protein- binding and virtually non-fou-ling, and delivers an exceptional high flux. The polyethersulfone membrane (PESU), which is well established in the biotechnologi-cal and pharmaceutical industries, is a stable polymer that is ideal for a broad pH and temperature range.A major benefit of the new cross-

flow filter device is its linear sca-lability, along with identical mate-rials of construction. This eases transfer of process development results to the next scale up level.

Sartocon® Slice 50 can easily be interfaced with SSB’s recently launched SARTOFLOW® Smart benchtop crossflow system, as well as with many other laboratory-scale filtration systems.

RCT Reichelt Chemietechnik präsentiert ein neues Handbuch THOMAPLAST® The Best mit den besten Produkten aus dem THOMAPLAST®-Programm Halbzeuge und Befestigungsele-mente. Das Handbuch umfasst eine exzellente Auswahl an Halb-zeugen wie Folien und Platten, Bänder und Schnüre, Rohre und Stäbe sowie Befestigungselemen-ten wie Muttern, Rosetten und Scheiben, Schrauben und Dis-tanzstücke, Kappen und Stopfen.

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THOMAPLAST® The BestHalbzeuge und Befestigungselemente

meren und Kunststoffen zeichnen sich durch ihre ausgezeichnete chemische Beständigkeit, gutes elastisches Verhalten, gute antiad-häsive Eigenschaften und bemer-kenswerte Abriebfestigkeit aus. Sie sind ozon-, witterungs- und alte-rungsbeständig, kältestabil, sowie korrosions- und hochtemperatur-beständig. Ausserdem sind sie elektrisch isolierend, lebensmitte-lecht und mechanisch hochbelast-bar.

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BIOTECHNOLOGIE BIOTECHNOLOGIE

Molekularbiologen lieben LOV-Proteine, denn mit ihrer Hilfe lassen sich biologische Vorgänge fast wie mit einem Schalter an- und ausknipsen. Wenn man sie mit anderen Proteinen koppelt, lassen sich diese mit Licht steu-ern und Stoffwechselprozesse in den modifizierten Zellen unter-suchen. Der emotional klin-gende Name der biologischen Schalter hat einen nüchternen Ursprung: Es handelt sich um

Zelluläre «Licht-Schalter» mit Neutronenstreuung analysiertDie inneren Bewegungen

von Proteinen können für

ihre Funktionsfähigkeit

bedeutend sein. Dafür fin-

den Forscher immer mehr

Beispiele. Auch bei den in

der Natur weit verbreiteten

und zudem biotechnolo-

gisch bedeutsamen «LOV-

Photorezeptoren» haben

Wissenschaftler aus Jülich,

Aachen, Düsseldorf und

Garching bei München nun

mit Hilfe von Neutronen-

spektroskopie dynamische

Prozesse nachgewiesen.

Die Ergebnisse zeigen

das grosse Potential von

Neutronenstreuuntersu-

chungen für die Untersu-

chung zellulärer Prozesse.

Die Ergebnisse wurden in

der Fachzeitschrift «Bio-

physical Journal» veröf-

fentlicht (DOI: 10.1016/j.

bpj.2016.01.021).

ein Akronym der englischen Be-griffe für Licht, Sauerstoff und Spannung – der ausgeschriebene Name lautet «Flavin-binding light, oxygen, voltage photore-ceptor».

In der Natur stimulieren solche lichtsensitiven Eiweissmoleküle zum Beispiel das Wachstum von Pf lanzen zum Licht und in Bak-terien die Bildung von Photo-synthesepigmenten, wenn Licht auf sie fällt. Ihre grosse Verbrei-tung und ihr technologischer Nutzen rühren unter anderem daher, dass sie modular funkti-onieren: Die Schaltfunktion lässt sich mit verschiedenen Pro-zessen kombinieren.

Die ersten Untersuchungen von LOV-Proteinen mit Hilfe von Neutronenstreuung am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum in Garching zeigten nun die Be-deutung der Bewegungen im In-neren der Biomoleküle für ihre Funktionsfähigkeit. Die For-scher analysierten dazu Rezep-toren aus dem Bodenbakterium Pseudomonas putida mit einer zeitlichen Auflösung im Nano- und Pikosekundenbereich. «Im unbelichteten Protein fanden wir stärkere Bewegungen als im belichteten», erläutert Dr. And-reas Stadler vom Institute of Complex Systems und Jülich Centre for Neutron Science am Forschungszentrum Jülich. «Die

belichtete Version ist steifer, vor allem in bestimmten Berei-chen.»

Um herauszufinden, welche Be-reiche des Proteins sich bewe-gen, verglichen die Forscher ihre Neutronenanalysen mit bereits aus Röntgenuntersuchungen be-kannten Strukturinformationen von kristallisierten LOV-Protei-nen und simulierten zudem po-tentielle Bewegungen am Com-puter. Denn Neutronen können nicht direkt die Bewegungen ei-nes einzelnen Proteinmoleküls erfassen, sondern nur die gemit-telten Bewegungen aller Prote-ine in der Probe. Deshalb sind stets weitere Untersuchungen nötig, um die Ergebnisse richtig interpretieren zu können. «Dann spielen die Neutronen ihre Fähigkeiten wie in diesem Fall optimal aus und können einzigartige Einblicke in die Funktion von biologischen Pro-zessen liefern», freut sich Stad-ler.

Bekannt war bereits, dass im Fall des untersuchten LOV-Pro-teins jeweils zwei Proteinmole-küle zusammen eine Funktions-einheit bilden. Deren Form erinnert in ihrer aktiven, belich-teten Form an einen Hasenkopf mit spitz aufgestellten Ohren. In der nichtaktiven, unbelichteten Form hängen die «Ohren». Die Bewegungen, die die Forscher nun bei den unbelichteten Pro-teinen gefunden haben, passen genau zu der Vorstellung, dass dieser Zustand f lexibler und be-weglicher ist, wohingegen die stehenden «Ohren» unbewegli-cher, steifer sind.

Aus früheren Untersuchungen war ebenfalls bekannt, dass das lichtaktive Zentrum sich jeweils im «Backenbereich» der Hasen-

Überlagerte Bewegungsstadien eines LOV-Proteins (im Vordergrund), erstellt mit Molekulardynamiksimulation. Die rot eingefärbten Bereiche zeigen die Ausgangsstellung, die blau eingefärbten die Endstellung. Eine funktionsfähige Einheit besteht aus zwei LOV-Domänen – die zweite ist semitransparent im Hintergrund zu sehen. Die lichtabsorbierenden Zen-tren des Proteins sind in beiden Untereinheiten als Kugel-Stab-Modelle dargestellt. Copyright: Forschungszentrum Jülich/M. Bocola, RWTH Aachen

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Originalveröffentlichung:Photoactivation reduces

side-chain dynamics of a

LOV photoreceptor;

A. Stadler et al.;

Biophysical Journal, Vo-

lume 10, March 2016,

1061-1074, DOI: 10.1016/j.

bpj.2016.01.021

Quelle: Forschungszentrum Jülich

kopfform des Proteins befindet. Bei Belichtung entsteht eine chemische Bindung zwischen dem lichtaktiven Zentrum und einer bestimmten Stelle des Pro-teinrückrats. Die Forscher ge-hen nun davon aus, dass die Bildung dieser Bindung zu strukturellen Änderungen führt, die sich durch das Protein bis zu den «Ohren» fortpf lanzen und deren Versteifung und gleichzeitige Verdrehung aus-löst. Die «Ohren» stellen ver-mutlich den eigentlichen Schal-ter dar, der daran gekoppelte Proteine aktivieren und deakti-vieren kann.

Für die Untersuchung von Pro-teinen bieten Neutronen viele Vorteile gegenüber anderen Me-thoden und können komple-mentäre Informationen liefern. So müssen die Proteine weder gefärbt noch kristallisiert noch anderweitig verändert werden, um sie zu untersuchen. Auch ist das Verfahren sehr sanft zu den Proben, die dadurch länger be-

Die Form einer Funktionseinheit aus zwei LOV-Proteinen erinnert an ei-nen Hasenkopf. Copyright: Forschungszentrum Jülich/M. Bocola, RWTH Aachen

obachtet werden können. Und es kann leichte Atome in den Molekülen, unter anderem Was-serstoff, besser detektieren, auch in der natürlichen Umgebung von Proteinen – wässrigen Lö-sungen.

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20 Laborscope 4-5/16

BIOTECHNOLOGIE

Am Fliessband muss jeder Hand-griff sitzen, jeder hat seinen Platz und seine Aufgabe. Auch die Na-tur nutzt diese effektive Form der Arbeitsteilung. Mithilfe von mo-lekularen Produktionsstrassen, den sogenannten Polyketidsyn-thasen (PKS), produzieren Pilze und Bakterien vielfältige Natur-stoffe. Zu ihrem Repertoire an Produkten gehören verschiedenste Antibiotika, aber auch Krebsmit-tel sowie die als Cholesterinsenker bekannten Statine. Die Band-breite der Produkte wird durch die variable Architektur der PKS be-stimmt. Deren molekularen Auf-bau hat sich nun das Team von Prof. Timm Maier vom Biozent-rum der Universität Basel näher angeschaut.

Fliessbandarbeit: Wie Bakterien und Pilze Arzneistoffe herstellenDie Grundlage für die

Entwicklung wichtiger

Medikamente wie bei-

spielsweise Antibiotika

sind häufig Naturstoffe, die

von Bakterien und Pilzen

hergestellt werden. Mikro-

organismen produzieren

solche Naturstoffe mithilfe

von Riesenproteinen, die

wie ein Fliessband funktio-

nieren. Den genauen Bau-

plan eines dieser Proteine

haben nun Forscher vom

Biozentrum der Universität

Basel in der aktuellen Aus-

gabe von «Nature» veröf-

fentlicht. Neu konstruierte

Proteine könnten zukünftig

zur Herstellung von Arznei-

stoffen eingesetzt werden.

Enzyme arbeiten wie Fliess-band

Bei den PKS handelt es sich um grosse Enzyme, die sich aus meh-reren Modulen zusammensetzen, die jeweils eine Abfolge spezifi-scher Reaktionen ausführen. Die Produktion eines Naturstoffes wird durch ein Startmolekül in Gang gesetzt, welches anschlie-ssend innerhalb des Enzymkom-plexes von einem Modul zum nächsten weitergereicht wird. Da-bei wird in jedem Modul das Aus-gangssubstrat verlängert und che-misch modifiziert bis schliesslich das Endprodukt vorliegt. Die je-weilige Funktion und Abfolge der einzelnen Module am Fliessband sind genetisch festgelegt und da-mit auch der gesamte Produkti-onsablauf sowie das entstehende Produkt selbst. Jeder Mikroorga-nismus hat dabei seine eigenen charakteristischen Produktions-strassen.Die Wissenschaftler um Maier haben in ihrer Studie den Aufbau einer spezifischen PKS-Variante, die als einzelnes Proteinmolekül und nicht als Fliessband-Modul arbeitet, erforscht. «Die bemer-kenswerteste Erkenntnis war, dass

die einzelnen Proteinabschnitte, nicht wie sonst in solchen Protein-komplexen üblich, über direkte stabile Kontakte verknüpft sind», so Maier. «Stattdessen sind die Bauteile der PKS durch kurze, fle-xible Verknüpfungselemente mit-einander verbunden.» Damit kann auch die Evolution der En-zyme nachvollzogen werden: Durch die Verbindungsstücke können einzelne Proteindomänen trotz ihrer starren Architektur fle-xibel ausgetauscht werden und so neue ganz Produktionslinien ent-stehen.

Bauplan als Grundlage für Herstellung neuer Produkte

Mit der Aufklärung der Struktur dieser flexiblen PKS haben die Forscher nun einen Bauplan in der Hand, der genau zeigt, an welchen Stellen die Enzyme verändert wer-den können. Dass dieses Wissen bald auch praktische Anwendun-gen findet, davon ist Maier überzeugt: «Zukünftig könnten beispielsweise einzelne Proteinab-schnitte ausgetauscht und so neue PKS-Varianten zur Herstellung neuer Produkte zusammengebaut

OriginalbeitragDominik A. Herbst, Roman

P. Jakob, Franziska Zährin-

ger & Timm Maier

Mycocerosic acid synthase

exemplifies the architecture

of reducing polyketide syn-

thase

Nature (2016), doi:

10.1038/nature16993

Quelle: Universität Basel

Polyketidsynthasen ähneln vielseitigen Maschinen: Sie integrieren ver-schiedene funktionale Proteinregionen (KS, AT, DH, ER, KR) in eine flexi-ble Gesamtstruktur und nutzen eine Trägerregion, um Zwischenprodukte von einer funktionalen Region zur anderen weiter zu reichen. © Dominik

Herbst & Philipp Tschanz/dest.ch

werden. Damit ist die Erzeugung einer Vielfalt von Verbindungen, darunter auch potenzielle Medi-kamente, möglich, die aufgrund ihrer Komplexität nur schwer che-misch zu synthetisieren sind.» Wie die Weitergabe der Zwischenpro-dukte in der PKS erfolgt und wie ganze Produktionsstrassen ausse-hen, das sind die derzeit bren-nendsten Fragen, auf die die For-scher nun eine Antwort finden möchten.

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BIOTECHNOLOGIE

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Quelle: Ruhr-Universität Bochum

Bochumer Forscher haben sich lichtsensitive Proteine aus Nervenzellen des Auges – soge-nannte Melanopsine – zunutze gemacht, um damit gezielt und mit hoher zeitlicher Präzi-sion Signalwege in den Zellen des Gehirns an-zuschalten. Je nachdem welches Melanopsin die Wissenschaftler verwendeten, konnten sie die Signalwege kurzzeitig oder dauerhaft ak-tivieren. Normalerweise reguliert das Protein bei Säugetieren die Tag-Nacht-Rhythmik.

Ihre Ergebnisse berichten Dr. Katharina Spo-ida, Dennis Eickelbeck, Prof. Dr. Stefan Her-litze und Dr. Olivia Masseck vom Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemein-sam mit weiteren Bochumer Kollegen sowie Forschern der Universität Osnabrück in der Zeitschrift «Current Biology».

Vergleich: Melanopsin von Maus und Mensch

Die Wissenschaftler beschreiben unter ande-rem, dass die Melanopsine von Mäusen und Menschen unterschiedlich auf Lichtstimula-tion reagieren. Kurze blaue Lichtpulse aktivie-ren das Maus-Melanopsin dauerhaft, das menschliche Melanopsin aber nur kurzzeitig. Beide Proteine lassen sich durch gelbes Licht wieder abschalten.

«Diese lichtsensitiven Proteine eignen sich hervorragend als Grundlage für die Entwick-lung von optogenetischen Werkzeugen», sagt Dennis Eickelbeck. In der Optogenetik kop-

Neues optogenetisches Werkzeug

G-Protein-gekoppelte Signalwege gezielt an- und abschaltenDr. Julia Weiler

Blau an, gelb aus: Mit Licht unter-

schiedlicher Farbe können Forscher

Signalwege im Gehirn an- und ab-

schalten.

Protein Melanopsin erlaubt kurzzeitige und dauerhafte Aktivierung

peln Forscher lichtempfindliche Proteine durch genetische Manipulation an andere Proteine und erzeugen so zum Beispiel Ner-venzellrezeptoren, die sich mit Licht steuern lassen.

G-Protein-Signalwege entschlüsseln

Auf diese Weise möchten die RUB-Forscher im nächsten Schritt lichtaktivierbare G-Pro-tein-gekoppelte Rezeptoren herstellen. Diese regulieren eine Vielzahl von Funktionen im Körper. Ob ein G-Protein kurzzeitig oder dauerhaft aktiviert wird, entscheidet darüber, welcher Signalweg in der Zelle angeschaltet wird. Wenn sich die zeitlichen Aktivierungs-muster der G-Proteine ändern, kann das schwere Krankheiten zur Folge haben, bei-spielsweise Adipositas oder Herz-Kreislauf-Störungen.

Einblick in das komplexe Serotoninsys-tem

Einzelne Signalwege gezielt mit optogeneti-schen Methoden steuern zu können, ermög-licht es nicht nur, ihre Rolle für den gesunden Organismus zu ergründen. Forscher können so auch herausfinden, wie die Signalwege an der Entstehung bestimmter Krankheiten be-teiligt sind.

«In weiteren Studien möchten wir verschie-dene Melanopsine an Serotonin-Rezeptoren koppeln und genauer untersuchen, wie Stö-rungen innerhalb des zeitlichen Ablaufs von G-Protein-Signalen zu Erkrankungen füh-ren», berichtet Katharina Spoida, die gemein-sam mit Dennis Eickelbeck federführend bei der aktuellen Studie war.

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22 Laborscope 4-5/16

BIOTECHNOLOGIE

Verwitterte Holzfassaden im Au-ssenbereich bieten oft einen trüben Anblick: Von Pilzbewuchs grau geworden, von Bakterien zerfres-sen, büsst das ansehnliche Mate-rial viel von seinem ursprüngli-chen Glanz ein. Das hält viele Eigenheimbesitzer und Bauherren

Keine Chance für Keime Martina Peter

Enzyme aus Pilzen, Bakte-

rien und Pflanzen machen

Holz widerstandsfähig ge-

gen zersetzende und pa-

thogene Mikroorganismen.

Denkbare Anwendungen

wären keimresistente Hol-

zoberflächen für Spitäler

und Pflegeheime, aber

auch pilzresistente Fassa-

den, die ohne Schutzan-

strich länger halten.

davon ab, Holz als Baustoff zu ver-wenden. Auch in Küchen oder Pflegeinstitutionen, in denen ho-her Wert auf Hygiene gelegt wird, gilt Holz als Tabu. Als Naturstoff bietet Holz nämlich vielen patho-genen Mikroorganismen eine ide-ale Brutstätte.

Holzlacke oder Lasuren können einem Befall zwar vorbeugen, doch bescheren sie nicht selten neue Probleme, da sie oft giftige Stoffe enthalten. Diese sind in der Produktion und beim Auftragen ein Gesundheitsrisiko und können aus dem Holz durch Regen oder Zersetzung ausgewaschen werden. Dadurch gelangt zum Beispiel Kupfer in Böden, wo es zur Belas-tung für die Umwelt wird.

Pilze als Werkzeug zur Holz-bearbeitung

Ideal wäre es also, das Holz ohne toxische Zusatzstoffe vor Pilzen

und Bakterien zu schützen. Eine solche Methode haben Empa-For-scher der Abteilung «Angewandte Holzforschung» nun gefunden. Der Clou: Die Wissenschaftler benutzen dazu eine biochemische Methode, die mit einem Stoff ar-beitet, der selber aus Pilzen stammt. Der Forst- und Umwelt-wissenschaftler Mark Schubert ist Spezialist für Holzpilze. Für ihn sind Pilze mehr als nur «Schäd-linge», die Holzfassaden zersetzen. In manchen Pilzarten findet man nämlich auch Enzyme, die das Material mit nützlichen Eigen-schaften ausstatten können. So verfügt zum Beispiel die Schmet-terlingstramete, eine weltweit vor-kommende Holz bewohnende Pilzart, über Enzyme, die Holz mit einem antimikrobiellen Iod-schutz «ausrüsten».

Diese Enzyme – Laccasen ge-nannt – sorgen als Katalysatoren in ihrer natürlichen Umgebung

für die Oxidation phenolischer Substanzen. So wirken in holzigen Pflanzen Laccasen etwa bei der Synthese und dem Abbau von Li-gnin, einem der Hauptbestand-teile in verholzten Zellwänden, mit.

Die Idee der Forscher: In einer «künstlichen» Umgebung soll die aus Weissfäulepilzen gewonnene Laccase dafür sorgen, dass Iod auf eine Holzoberfläche kovalent – also chemisch «fest» – gebunden wird. In einer wässrigen Lösung oxidiert die Laccase das Iodid (I¯) zum hochreaktiven Iod (I2), das eine Bindung mit dem Lignin an der Fichtenholzoberfläche ein-geht. «Der Vorteil», so erklärt Schubert, «ist, dass das chemisch gebundene Iod auswaschungsre-sistent und damit dauerhaft ist.» Die Forscher haben die ökofreund-liche, einfache und günstige An-wendung, die die visuellen und haptischen Eigenschaften des Holzes nicht verändert, bereits pa-tentieren lassen. Sie sind nun mit verschiedenen Partnern aus der Möbel-, Bau- und Papierindustrie im Gespräch, die das Verfahren für ihre Zwecke nutzen wollen. Sei es, um Möbel mit antiseptischer Oberfläche für Spitäler zu produ-zieren, Holzfassaden anzubieten, die Bakterien- und Pilzbefall ge-genüber immun sind, oder um to-xische Bindemittel für Fasern bei der Papierherstellung zu ersetzen.

Einsatz im NEST

Gerade starten am NEST – dem modularen Forschungs- und In-novationsgebäude von Empa und Eawag – zwei Langzeitversuche mit iodisiertem Holz. Dabei wird für die Fassade einheimisches Tannen und Fichtenholz verwen-det; im Innenbereich kommen Bild: iStock

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BIOTECHNOLOGIE

23Laborscope 4-5/16

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Türklinken aus Eichenholz zum Einsatz. Das Holz wird zunächst mit Hilfe der Laccase aus dem Pilz Trametes versicolor iodisiert. Dann sollen die behandelten Höl-zer während mehrerer Jahre den Alltagsbedingungen ausgesetzt werden, damit die Forscher eine Vorstellung davon bekommen, wie sich Bakterien- und Pilzbefall in der Praxis reduzieren oder gar verhindern lassen.

Damit nicht genug: Laccase-kata-lysierte Verfahren eignen sich nicht nur für die Iodisierung von Oberflächen; im NEST werden auch Dämmplatten eingesetzt, de-ren Qualität die Empa zusammen mit dem Industriepartner Pavatex

in einem KTI-Projekt verbessert hatte. Es gelang ihnen, das synthe-tische Bindemittel zuerst zu redu-zieren und später dank Laccase-katalysierten Reaktionen komplett durch nachhaltige und umwelt-schonende Biopolymere zu erset-zen.

Laccasen in Jeans und Oran-gensaft

Laccasen sind bereits in zahlrei-chen Industriebranchen im Ein-satz: In der Lebensmittelindustrie benutzt man das Enzym beispiels-weise, um giftiges Polyphenol aus Orangensaft oder aus Biermaische zu entfernen. Die Textilindustrie verwendet Laccasen zum Färben

von Jeans oder um glattere Texti-loberflächen zu schaffen. In der Kosmetikindustrie nutzt man Laccasen zur Herstellung von Aromen und Düften. Für die In-dustrie sind die Biokatalysatoren interessant, weil sie robust sind, keine besonderen Zusätze benöti-gen und in grösseren Mengen und zu bezahlbaren Preisen erhältlich sind. Zudem arbeiten Enzyme un-ter milden Bedingungen, also in wässriger Lösung, bei Raumtem-peratur und unter Normaldruck. Enzyme aus Pilzen, Bakterien und Pflanzen machen Holz wider-standsfähig gegen zersetzende und pathogene Mikroorganismen. Denkbare Anwendungen wären keimresistente Holzoberflächen

für Spitäler und Pflegeheime, aber auch pilzresistente Fassaden, die ohne Schutzanstrich länger hal-ten.

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24 Laborscope 4-5/16

BIOTECHNOLOGIE

Zellen können in eine Art Schlaf-zustand übergehen, wenn sie mit ungünstigen Bedingungen wie zum Beispiel Nahrungsmangel konfrontiert werden. In diesem Zustand fahren Zellen ihren Stoffwechsel stark herunter und

Zellen im Standby-ModusUnter ungünstigen Bedingungen kann die Zellflüssigkeit erstarren und Zellen so vor dem Tod schützen

Im Normalzustand sind

Zellen quicklebendig und

hochdynamisch: In ihrem

Inneren, dem flüssigen

Zytoplasma, laufen parallel

unzählige Stoffwechsel-

prozesse ab, Proteine und

Partikel wuseln wild umher.

Bekommen Zellen aller-

dings nicht ausreichend

Nahrung, dann sinkt ihr

Energielevel. Dies führt zu

einem deutlichen Abfall

des pH-Wertes im Zyto-

plasma – die Zellen werden

saurer. Als Reaktion darauf

verfallen die Zellen in eine

Art Schlafzustand, der

ihnen in Notsituationen das

Überleben sichern kann.

Dresdner Forscher haben

nun herausgefunden, dass

das Zytoplasma dieser

scheintoten Zellen seine

Konsistenz von flüssig zu

fest verändert. Dadurch

schützt es die empfind-

lichen Strukturen in der

Zelle.

setzen Wachstum und Zellteilung aus. In extremen Fällen sind sol-che Zellen kaum oder gar nicht mehr von toten Zellen zu unter-scheiden – und doch sind sie in der Lage, in den Normalzustand zu-rückzukehren, wenn sich die Be-dingungen in ihrer Umgebung verbessern. Matthias Munder und seine Dresdner Kollegen unter der Lei-tung von Simon Alberti wollten genauer verstehen, wie Zellen die-sen Standby-Modus ein- und wie-der ausschalten können. Dazu ar-beiteten sie mit Hefezellen und liessen diese zunächst hungern. Die Beobachtung: Das Zyto-plasma verliert seine Dynamik, Zellorganellen und Partikel wer-den gebremst und viele Proteine bilden grosse, mikroskopisch

sichtbare Strukturen. Es erscheint, als ob das Zytoplasma seine Kon-sistenz als Reaktion auf den Nahrungsmangel verändert. Und tatsächlich: Genauere Untersu-chungen mit hochempfindlichen biophysikalischen Methoden zei-gen, dass sich der Aggregatzu-stand des Zytoplasmas von flüssig zu fest verändert – die Zelle ver-fällt in eine Art Totenstarre. Aus-schlaggebend ist dabei der pH-Wert, der unter Hungerbedingungen deutlich ab-sinkt.Faszinierenderweise können die Zellen – ganz im Gengensatz zu toten Zellen – diese Reaktion auch wieder rückgängig machen. Steht wieder ausreichend Nah-rung zur Verfügung, dann steigt der pH-Wert, das Zytoplasma Quelle: Max-Planck-Gesellschaft

Normalerweise sind Hefezellen stäbchenförmig (oben). Entfernen Wis-senschaftler jedoch die Zellwand, verlieren die Hefen ihre Stabilität und werden kugelförmig (unten links). Im Schlafzustand (oben rechts) hat der Verlust der Zellwand keine sichtbaren Folgen: Die Zellen bleiben stäbchenförmig (unten rechts).© MPI f. molekulare Zellbiologie und Genetik

wird wieder flüssig und die Zellen setzen Wachstum und Zellteilung fort. Die Studien zeigen, dass der Zustand des Zytoplasmas für das An- und Ausschalten des Standby-Modus entscheidend ist: «Zellen scheinen über einen Kontrollme-chanismus zu verfügen, mit dem sie ihre eigene Konsistenz in Re-aktion auf bestimmte Umweltbe-dingungen regulieren können, um das Überleben zu sichern.» Der Tod lässt sich also austricksen, in-dem sämtliche Lebensprozesse in einer kontrollierten Art und Weise heruntergefahren werden. Ob menschliche Zellen diesen Trick erlernen können, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

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25Laborscope 4-5/16

BIOTECHNOLOGIE

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Elastische Kunststoffe, die elektri-sche Energie in mechanische Ar-beit umwandeln, haben zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: sie reichen vom Antrieb von Scheibenwi-schern über Schallerzeugung bis hin zu Linsensystemen für Kame-ras. Der Kunststoff wird mit zwei Elektroden versehen, die ein elek-trisches Feld erzeugen – stehen sie unter Spannung, dehnt sich das Material aus. In der Medizin ist es für die Entwicklung künstlicher Muskeln zur Inkontinenzbehand-lung vorgesehen, wie das Konsor-

Dünne Silikonschichten für künstliche MuskelnForscher der Universität

Basel sind gemeinsam mit

der Empa der Entwicklung

künstlicher Muskeln einen

Schritt nähergekommen:

Sie haben eine Methode

entwickelt, um nanometer-

dünne Silikonschichten zu

erzeugen.

tium jüngst beschrieben hat. Um effektiv zu funktionieren, benöti-gen mikrometerdicke Silikonlagen eine Spannung von mehreren hun-dert Volt; für künstliche Muskeln im menschlichen Körper ist das deutlich zu hoch. Nanometer-dünne Schichten brauchen demge-genüber nur wenige Volt. Da die resultierende Kraft für diese Dünnfilme klein ist, muss man tausende Lagen übereinander-schichten, um eine genügend gro-sse Kraft zu erzeugen.

Beschichtung per Elektrospray

Mit den herkömmlichen Herstel-lungsmethoden lassen sich solche Sandwichstrukturen nicht ferti-gen. Das Team um Prof. Müller vom Biomaterials Science Center der Universität Basel hat nun ge-meinsam mit der Empa ein Ver-fahren entwickelt, das es er- möglicht, Silikonschichten anzu- fertigen, die deutlich dünner als ein Mikrometer und extrem flach sind. Die Rauheit ist kleiner als ein Quelle: Universität Basel

Nanometer. Dazu zerstäuben sie die Silikonmoleküle in Lösung mithilfe einer Hochspannung, der sogenannten Elektrospray-Tech-nologie.Normalerweise funktioniert der Elektrospray mit Gleichstrom. Für die Entwicklung künstlicher Mus-keln experimentieren die Basler Wissenschaftler mit einer Wech-selstrom-Methode. «Diese ver-gleichsweise simple und im Indus-

trieumfeld geeignete Methode hat riesiges Potenzial für die Herstel-lung künstlicher Muskeln, wie man sie auch beispielsweise für den Antrieb von Scheibenwischern einsetzen könnte», so Bert Müller. Er hofft, die Technologie bald für ein Implantat zur Behandlung von Inkontinenz verwenden zu können.

Elektrisch erzeugter Spray für die Herstellung ultradünner Silikon-Schichten. © Universität Basel, Bert Müller

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26 Laborscope 4-5/16

AuS DER PRAXIS

Liquid Needle: revolutionäre Dosiertechnik für Kontaktwinkel wissenschaftlich validiert•  Neuartige Druckdosiertechnik Liquid Needle von KRÜSS beschleunigt Kontaktwinkel- messungen erheblich

•  Wissenschaftliche Studie belegt die Genauigkeit der Ergebnisse im Vergleich zur klassischen Nadeldosierung

•  Benutzerunabhängige Dosier- dynamik verhindert unge- wollte Vorbenetzung

Mit der Dosiertechnik Liquid Needle verwendet die KRÜSS GmbH seit kurzem ein neuartiges Verfahren zur Tropfenpositionie-rung für die Messung statischer Kontaktwinkel. Die auf Druck basierende Methode beschleunigt den Dosiervorgang gegenüber der klassischen Nadeldosierung er-heblich. Parallel angeordnete Do-siereinheiten erzeugen dabei zwei Tropfen gleichzeitig und machen Messungen der freien Oberfläche-nenergie innerhalb einer Sekunde möglich. Dass die Kontaktwinkel trotz dieser hohen Geschwindig-keit genau gemessen werden, be-legt eine aktuelle wissenschaftli-che Studie im Journal Colloid and Polymer Science.

Im Rahmen der Studie wurden Kontaktwinkel auf 14 verschiede-nen Materialien mit der neuarti-gen Druckdosierung und der klassischen Nadel-Dosiertechnik gemessen. Mit einem breiten

Spektrum von hydrophoben und hydrophilen, rauen und glatten sowie chemisch reinen und tech-nischen Oberflächen deckt die Untersuchung alle praxisrelevan-ten Fälle ab. Die Ergebnisse der fachbegutachteten Veröffentli-chung zeigen durchweg eine gute Übereinstimmung zwischen den Kontaktwinkelergebnissen beider Dosiermethoden.

Alternativen zur Nadeldosierung scheiterten bislang daran, dass der Bereich ausserhalb der Kontakt-fläche des Tropfens durch zu hohe Dynamik vorbenetzt wurde. Das verfälschte den Kontaktwinkel zu kleineren Werten. Im Gegensatz dazu werden beim Liquid Needle Verfahren von KRÜSS die Trop-fen kontrolliert und dynamikarm mit Hilfe eines kontinuierlichen Strahls gebildet. Dieser ist im Verhältnis zur Endgrösse des Tropfens so dünn, dass sich die

Kontaktfläche nicht stärker aus-breitet als bei einer Nadeldosie-rung. Das belegen die Ergebnisse der Studie eindeutig.

Beide Techniken zeichnen sich also grundsätzlich durch behutsa-mes Dosieren aus. Für die klassi-sche Nadeldosierung gilt das je-doch nicht in jedem Fall. Durch ungeeignete Wahl der Absetzge-schwindigkeit oder des Dosierab-stands kann der Anwender die Dynamik unbeabsichtigt erhöhen und so den Messwert verfälschen. Mit der neuartigen Methode ist das durch definierte Dosierbedin-gungen technisch ausgeschlossen. Vorteilhaft ist die Liquid Needle auch bei flüssigkeitsabweisenden Proben. Während sich kleinere Tropfen bei einer Nadeldosie-rung kaum auf solche Materi-alien absetzen lassen, bereitet die Dosierung mit der Liquid Needle keinerlei Schwierigkeiten.

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Insgesamt geht aus der Studie hervor, dass die Liquid Needle Schnelligkeit mit hoher Genau-igkeit verbindet, ungewollte Vor-benetzung sicher verhindert und darüber hinaus die Dosierung auf ultrahydrophobe Proben enorm erleichtert. Bislang setzt KRÜSS die neue Dosiertechnik im mobi-len Prüfinstrument Mobile Sur-face Analyzer – MSA ein und stellt sie ausserdem für alle statio-nären Kontaktwinkel-Messinst-rumente zur Verfügung.

Literatur:

Ming Jin, Raymond Sanedrin, Daniel Frese, Carsten Scheit-hauer, Thomas Willers: Repla-cing the solid needle by a liquid one when measuring static and ad-vancing contact angles. Colloid and Polymer Science, DOI10.1007/s00396-015-3823-1 (2016).

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27Laborscope 4-5/16

AuS DER PRAXIS

Wenn es um die automatisierte Probenvorbereitung geht, etwa im Rahmen von Routineanwen-dungen oder im Zuge komplexer GC/MS- und LC/MS-Analysen, setzen moderne Autosampler auf Basis eines in alle Raumrichtun-gen agierenden XYZ-Roboters Maßstäbe. Hierzu zählt der GERSTEL-MultiPurposeSamp-ler (MPS).

Analysentechnik

Produktiver durch automatisierte Probenvorbereitung

Laboratorien, die heutigen

Anforderungen und künf-

tigen Herausforderungen

gewachsen sein wollen,

sind gut beraten, Auto-

matisierungspotenzial zu

erschliessen – nicht nur in

der Probenaufgabe, son-

dern vor allem in der Pro-

benvorbereitung.

Der MPS robotic, jüngstes Mitglied der GERSTEL-MPS-Familie, überzeugt durch Flexi-bilität und Präzision bei der au-tomatisierten Probenvorbereitung und Proben-aufgabe unter Einsatz einer gro-ssen Bandbreite gängiger und ausgefallener Tools – unbeob-achtet und ohne Eingreifen des Laborpersonals.

Der MPS robotic ermöglicht au-tomatisiert, je nach Ausbaustufe, streichen den reibungslosen Wechsel zwischen Flüssigproben- vorbereitung, Headspace- und Festphasenextraktionstechniken auch in einer Sequenz. Die Mög-lichkeit der Durchführung um-fangreicher Thermoextraktions- und Thermodesorptionsanalysen einschliesslich der Stir Bar Sorp-tive Extraction (Twister-Analy-tik) und Pyrolyse sowie des auto-matisierten Wechsels von GC-Linern (ALEX) lässt die

Mitglieder der GERSTEL-MPS-Familie aus dem Feld marktüblicher GC/HPLC-Auto-sampler hervorstechen.

Sollte der Einsatz einer Mikro-welle, einer Waage, eines Deriva-tisierungs- oder Filtrierschrittes erforderlich sein oder sind unter-schiedliche Reagenzien und Flüssigkeitsmengen zu handha-ben – mit dem MPS robotic ge-lingen diese, für die jeweilige Methode teils unerlässlichen Ar-beitsschritte mühelos und höchst präzise. Ebenfalls lässt sich ein Sample ID Barcode-Reader ein-binden. Letztlich basieren zahl-reiche kundenbasierte analyti-sche Gesamtlösungen, zum Nachweis von Glyphosat und AMPA etwa, auf der Kopplung von MPS und HPLC/MS- bezie-hungsweise GC/MS-Systemen.

Grundlegend für die Produktivi-tät der automatisierten Proben-vorbereitung ist nicht nur die zur Verfügung stehende leistungsfä-hige Hardware, die dem Anwen-der ein Maximum an Flexibilität und Handlungsspielraum bietet, sondern auch die Steuerung des Autosamplers. Diese Aufgaben übernimmt beim MPS die GERSTEL-MAESTRO-Soft-ware.

Sie ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung des MPS in seiner Funktion als Solist, sprich als reiner Probenvorbereitungs-roboter, jedoch auch in Kombi-nation mit HPLC/MS- bezie-hungsweise GC/MS-Systemen und zwar vollständig integriert oder angebunden an marktgän-gige Chromatographie-Software.

Für die erfolgreiche Handha-bung der MAESTRO-Software sind keinerlei Programmier-kenntnisse vonnöten. Sämtliche, für die automatisierte Probenvor-bereitung und Probenaufgabe er-forderlichen Schritte stellt der Anwender aus einem übersichtlichen Menü per Maus-klick zusammen. Einfacher geht’s nicht.

Mehr über die allgemeinen und kundenspezifischen Einsatzmög-lichkeiten des MPS robotic er-fahren Sie am GERSTEL-Mes-sestand auf der analytica 2016 in München (Halle A1, Stand 323).

Blick in ein modernes GC/MS-Labor. Die Analysengeräte sind mit leis-tungsfähigen Autosamplern ausgestattet, die sämtliche Schritte der Pro-benvorbereitung und Probenaufgabe automatisiert durchführen. Der hohe Automatisierungsgrad sorgt für Produktivität und Effizienz bei der Bewältigung der Laborroutine ebenso wie bei ausgefallenen analyti-schen Aufgabe.

GC/MS-System von Agilent Tech-nologies ausgestattet mit einem GERSTEL-MPS-robotic-Pro für die automatisierte Probenvorberei-tung. Der MPS verfügt u. a. über die Option der automatisierten dy-namischen Headspace-Analytik in 20-mL- oder 1-L-Probengefässen für die Untersuchung grosser oder kompletter Proben.

Dipl. Ing. Guido Deussing

www.gerstel.com

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28 Laborscope 4-5/16

AuS DER FORSCHuNG

Martin Fussenegger, Professor für Biotechnologie und Bioinge-nieurwissenschaften, hat mit seiner Forschungsgruppe am Departement für Biosysteme der ETH Zürich in Basel ein Kunst-stück geschafft, das viele Fach-leute bislang für unmöglich ge-halten haben: Sie haben aus dem Fettgewebe einer 50-jährigen Testperson Stammzellen gewon-nen und diese mithilfe einer ge-netischen Umprogrammierung dazu gebracht, in funktionsfä-hige Beta-Zellen auszureifen. Die mit dieser «genetischen Software» erzeugten Beta-Zel-len produzieren in Anwesenheit von Glucose das Hormon Insu-

Beta-Zellen aus der SpeckrolleForschende der ETH

Zürich haben es ge-

schafft, Stammzellen aus

Fettgewebe mit einem

künstlichen genetischen

Programm so zu steuern,

dass aus ihnen Zellen

werden, die natürlichen

Beta-Zellen sehr nahe

kommen. Ein wichtiger

Schritt hin zum persön-

lichen Reparaturset bei

Diabetes.

lin, genauso wie natürliche, die in der Bauchspeicheldrüse vor-kommen. Dies berichten die Forschenden im Fachjournal «Nature Communications».

Reifungsdynamik nachgestellt

Die Basler Biotechnologen fügten in die Stammzellen ein künstliches und hochkomplexes Gennetzwerk – die genetische Software – ein. Diese legten sie so aus, dass sie die wichtigsten der in diesen Rei-fungsvorgang involvierten Wachs-tumsfaktoren zeitlich und men-genmässig genau rekonstruiert.

Zentral sind die Wachstumsfak-toren Ngn3, Pdx1 und MafA, de-ren Konzentrationen während des Differenzierungsprozesses unter-schiedlich hoch sind. So fehlt MafA zu Beginn der Reifung. Erst ab dem vierten Tag, während des letzten Reifungsschrittes, steigt die Konzentration dieses Faktors steil an und bleibt auf ho-hem Niveau konstant. Anders die Konzentrationen von Pdx1 und Ngn3: Letzterer erreicht den höchsten Pegelstand an Tag vier. Danach sinkt er ab. Pdx1 hinge-gen steigt zweimal stark an: Zu Beginn und zum Schluss der Rei-

fung. Dazwischen sinkt der Pdx1-Pegelstand. Fussenegger betont, dass eine möglichst naturnahe Nachbil-dung dieser Verläufe unerlässlich sei, um aus Fettzellen funktionie-rende Beta-Zellen zu machen. «Das Timing und die richtige Menge dieser Wachstumsfakto-ren sind extrem wichtig.»

Neue Beta-Zellen sprechen auf Glucose an

Der ETH-Professor wertet es als Durchbruch, dass das Umpro-grammieren mithilfe eines künst-lichen Gennetzwerkes gelungen ist. Bisher steuerten Wissen-schaftler Stammzelldifferenzie-rungen über die Zugabe von ver-schiedenen Chemikalien und Eiweissen per Pipette. «Die rich-tige Menge dieser Komponenten im richtigen Moment von Hand beizugeben, ist sehr schwierig, in-effizient und unmöglich gross-technisch umzusetzen», sagt Fu-ssenegger. Mit dem neuen Verfahren gelingt es, drei von vier Vergleich von natürlichen (links) und künstlichen Beta-Zellen. Bilder: aus Saxena et al., Nature Comm., 2016

Aus der Speckrolle an den Hüften lassen sich Stammzellen gewinnen, die ETH-Forscher mit einer neuen gene-tischen Software in Beta-Zellen umwandelten. Bild: colourbox.com

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Quelle: ETH

Fett-Stammzellen in Beta-Zellen umzuwandeln.

Die künstlichen Beta-Zellen sind ihren natürlichen Vorbildern nicht nur optisch sehr ähnlich – beide weisen in der Zelle dunkle Körnchen auf, welche das Insulin speichern. Sie funktionieren auch ähnlich wie natürliche Beta-Zel-len. «Noch sind die Insulin-Men-gen nicht so hoch wie die von na-türlichen Beta-Zellen», räumt Fussenegger ein. Entscheidend sei

aber, dass es zum ersten Mal ge-lungen sei, die ganze Prozesskette von der Stammzelle zur ausdiffe-renzierten Beta-Zelle gemäss dem natürlichen Vorbild nachzustel-len.

Implantat aus körpereigenen Zellen

Die Technik der Basler ETH-For-schenden könnte es künftig erlau-ben, für Diabetes-Patienten aus ihrem eigenen Fettgewebe neue

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Beta-Zellen herzustellen und diese zu implantieren. Transplan-tationen von Beta-Zellen wurden zwar schon vorgenommen, aber wie bei allen Verpflanzungen von fremden Organen oder Teilen da-von muss danach das Immunsys-tem des Empfängers unterdrückt werden. «Eine solche Massnahme wäre bei unseren Beta-Zellen wohl kaum nötig, da wir sie ja aus körpereigenem Zellmaterial des Patienten gewinnen. Deshalb ist unsere Arbeit für die Diabetes-

Die Reifung von induzierten pluripotenten Stammzellen in Beta-ähnliche Zellen hängt wesentlich vom Verlauf der drei Wachstumsfaktoren Pdx1, MafA und Ngn3 ab. Grafik: ETH Zürich

Behandlung so interessant», sagt der ETH-Professor.

Vollständige Ausreifung in der Kulturschale

Bislang haben die ETH-Forscher ihre Beta-Zellen erst in Kulturen gezüchtet und noch nicht in einen Diabetes-Patienten eingesetzt. Sie wollten erst herausfinden, ob das synthetische Gen-Programm Stammzellen tatsächlich vom An-fang bis zum Ende ausdifferenzie-ren lässt. Fussenegger ist über-zeugt, dass sie mit der neuen Methode auch andere Zelltypen aus Stammzellen des Körperfetts erzeugen können. «Und die meis-ten Menschen haben überschüssi-ges Fett, aus dem sich die Vor-läuferzellen gewinnen lassen.»

AuS DER FORSCHuNG

29Laborscope 4-5/16

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30 Laborscope 4-5/16

AuS DER FORSCHuNG

Mutiertes Gen schützt vor HerzinfarktAbschalten eines Gens könnte Herzinfarktrate deutlich senken

Träger einer bestimmten

Genmutation haben ein 50

Prozent geringeres Herzin-

farktrisiko. Dies fand ein in-

ternationales Forscherteam

unter Leitung des Kardiolo-

gen Prof. Heribert Schun-

kert, Ärztlicher Direktor des

Deutschen Herzzentrums

der Technischen Universität

München (TUM), im Rah-

men einer breit angelegten

Vergleichsstudie heraus.

Könnte man dieses Gen

medikamentös ausschal-

ten, liesse sich die Herzin-

farktrate deutlich senken.

Eine internationale Forscher-gruppe unter Leitung des Kardio-logen Prof. Heribert Schunkert, Ärztlicher Direktor des Deut-schen Herzzentrums der TU München, entdeckte eine Gen-Veränderung, die das Risiko, ei-nen Herzinfarkt zu erleiden, deut-lich senken kann. «Diese Entdeckung macht es wesentlich leichter, neue Medikamente zu entwickeln, welche die Effekte dieser Mutation nachahmen», er-klärt Prof. Schunkert. «Damit hätte die weitere Forschung ein konkretes Ziel, und die Entste-hung von Herzinfarkten liesse sich künftig gezielt bekämpfen.»

Mit Big-Data gegen Herzin-farkt

Für die grosse angelegte Studie analysierten die Wissenschaftler 13.000 verschiedene Gene von

fast 200.000 Teilnehmern – In-farktpatienten sowie gesunden Kontrollpersonen. Sie suchten nach Zusammenhängen zwi-schen Genveränderungen und koronaren Arterienerkrankun-gen.

Für mehrere Gene konnten die Forscher eine solche Beziehung feststellen, unter anderem für das Gen ANGPTL4 (Angiopoietin-like 4). Zudem wiesen die Studi-enteilnehmer mit dem mutierten ANGPTL4 Gen deutlich niedri-gere Triglyceridwerte im Blut auf. «Der Blutfettstoff Triglycerid dient dem Körper als Energie-speicher. Zu hohe Werte jedoch erhöhen – ähnlich wie erhöhte LDL Cholesterinwerte – das Ri-siko für Herz-Kreislauferkran-kungen. Niedrige Werte dagegen senken es,» erklärt Prof. Jeanette Erdmann, Direktorin des Insti-tuts für Integrative und Experi-mentelle Genomik an der Uni-versität zu Lübeck, die ebenfalls an der Arbeit beteiligt war.

Bedeutung der Triglyceride unterschätzt

Laut Prof. Schunkert wurde die Bedeutung der Triglyceride für die Gesundheit bisher unter-schätzt: «Bei den meisten Patien-ten steht immer noch das Choles-terin im Vordergrund. Man unterschied immer zwischen dem gesunden HDL- und dem schäd-lichen LDL-Cholesterin. Inzwi-schen wissen wir aber, dass sich die HDL-Werte genau umgekehrt wie die Triglyceride verhalten und dass HDL selbst sich in Wirklich-keit eher neutral verhält.»Die Triglyceride dagegen sind ne-ben dem schädlichen LDL-Cho-lesterin der zweite wichtige Fett-stoff im Blut. «Die HDL-Werte Quelle: TUM

im Blut bestimmt man nur noch, weil man aus Gesamtcholesterin, HDL und Triglyceriden die LDL-Werte errechnen kann, die sich nicht direkt messen lassen.»Die aktuelle Studie zeigt nun, dass die Konzentration von Triglyceri-den im Blut nicht nur durch Er-nährung und Veranlagung, son-dern auch durch das Gen ANGPTL4 beeinflusst wird. «Im Zentrum unserer Daten steht da-bei das Enzym Lipoprotein-Lipase (LPL). Es bewirkt den Abbau von Triglyzeriden im Blut,» erklärt Prof. Erdmann. Normalerweise bremst ANGPTL4 das LPL-En-zym und als Folge steigen die Fett-werte im Blut an. Die von den Forschern identifizierten Mutati-onen schalten die Funktion dieses Gens aus und sorgen so dafür, dass der Triglycerid-Spiegel deutlich abnimmt.

Neuer Ansatz zur Bekämp-fung des Herzinfarkts

«Gleichzeitig haben wir entdeckt», so Jeanette Erdmann, «dass der Körper das ANGPTL4-Gen gar nicht benötigt und auch ohne bes-tens zurechtkommt. Es scheint überflüssig zu sein.» Das Gen aus-zuschalten oder auf andere Weise

das LPL-Enzym auszubremsen, könnte daher letztendlich vor Herzinfarkt schützen. «Anhand unserer Ergebnisse gilt es jetzt, Medikamente zu entwickeln, die die Wirkung des ANGPTL4-Gens neutralisieren und dadurch das Herzinfarktrisiko senken,» sagt Studienleiter Prof. Schunkert. «Anderen Forschern ist das zumin-dest im Tierversuch schon gelun-gen. So sanken bei Affen, die einen neutralisierenden Antikörper ge-gen ANGPTL4 bekamen, die Blutfette drastisch ab. Das gibt Hoffnung, dass ähnliche wirkende Antikörper-Präparate bald auch beim Menschen erfolgreich einge-setzt werden können.» An der vier Jahre dauernden Studie waren 129 Wissenschaftler aus 15 Ländern beteiligt. Die Arbeit wurde unter anderem unterstützt von den Na-tional Institutes of Health (NIH, USA), dem European Research Council (ERC), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

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31Laborscope 4-5/16

AuS DER FORSCHuNG

Die innovative Firma H. Lüdi + Co

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Die Bildung von Nervenzellen (Neurogenese) im Gehirn ist beim Menschen überwiegend auf die Entwicklungsphase beschränkt und findet im Erwachsenen-stadium nur noch in sehr wenigen Regionen des Vorderhirns statt. Daher kann der Körper nach Ge-hirnverletzungen, etwa durch ein Trauma, abgestorbene Nervenzel-len nicht mehr ersetzen. Mit dem Ansatz, neue Nervenzellen aus Gliazellen, eigentlich Stützzellen des Hirngewebes, herzustellen, ar-beitet Prof. Dr. Magdalena Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helm-holtz Zentrum München und Lehrstuhlinhaberin des Instituts Physiologische Genomik am Bio-medizinischen Centrum der LMU. Erstmals gelang ihr eine solche Umwandlung in vivo in begrenz-tem Umfang im Jahre 2005. Es entstanden nur sehr wenige, noch unreife Neuronen, und viele von ihnen starben im Verlauf der ersten Wochen ab. Mit einer neuen Me-thode gelang es ihr und ihrem Team nun, die behandelten Glia-

Der Faktor zum Überlebenzellen nahezu vollständig in Ner-venzellen umzuwandeln, die über lange Wochen lebensfähig waren. Dafür fügten die Wissenschaftler einen bestimmten Faktor hinzu, der die Umwandlung in Neurone veranlasst, und eine weitere Subs-tanz, die das Überleben der Zellen fördert und den oxidativen Stress blockiert. Zunächst hatte die Gruppe die Umwandlung von Gliazellen in Nervenzellen in Zellkultur unter-sucht, und festgestellt, dass sehr viele Zellen bei diesem Vorgang sterben. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Dr. Marcus Conrad (Helmholtz Zentrum München und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankun-gen, DZNE) entdeckten die Wis-senschaftler zu ihrer Überra-schung, dass nur die Neurone, nicht aber die Gliazellen einen be-sonderen Zelltod sterben, nämlich den Tod der ‚Ferroptosis’. Dieser beruht auf einem Übermass an re-aktivem Sauerstoff in der Zelle, das entsteht, wenn sich Gliazellen zu schnell auf den Stoffwechsel der

Nervenzellen umstellen. Die Zel-len produzieren sehr viele reaktive Sauerstoffmoleküle, ihnen fehlen aber noch die entsprechenden Schutzmechanismen.

Schutz vor oxidativem Stress

In vivo zeigen sich diese völlig neuen Befunde aus der Zellkultur mit einem noch dramatischeren Effekt. Wenn Gliazellen nach trau-matischer Gehirnverletzung nur mit einem Faktor, der die Bildung von Nervenzellen veranlasst, trans-duziert werden, wandeln sich nur etwa zehn Prozent aller Gliazellen in Nervenzellen um. Werden sie aber zusätzlich mit dem Protein Bcl-2 vor dem Zelltod geschützt, sind es rund 80 Prozent. Bekom-men die Zellen ausserdem noch Vi-tamin E als Schutz vor oxidativem Stress, erreicht man fast hundert Prozent, und die umgewandelten Nervenzellen zeigen einen erstaun-lichen Reifegrad. «Unsere Ergeb-nisse revolutionieren den innovati-ven Ansatz, aus Gliazellen nach

Gehirnverletzung Nervenzellen zu machen und so abgestorbene Ner-venzellen auch wieder ersetzen zu können», sagt Erstautor Sergio Gascón. «Die Zusammenarbeiten innerhalb des Helmholtz Zent-rums waren hierfür essentiell, da wir ansonsten nie den Mechanis-mus der Ferroptose in diesem Zu-sammenhang entdeckt hätten.» Ansätze zu neuen Therapien gegen Erkrankungen des Gehirns wie zum Beispiel Schlaganfall oder De-menzerkrankungen konzentrieren sich vor allem darauf, untergegan-gene Nervenzellen zu ersetzen. Stammzellen sind aber kaum noch vorhanden im menschlichen Ge-hirn. «Daher erlaubt der Ansatz, neue Nervenzellen aus Gliazellen herzustellen, auch Gehirnregionen zu reparieren, die weit weg von Stammzellnischen sind», betont Magdalena Götz.

Quelle: Helmholtz Zentrum München

Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

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32 Laborscope 4-5/16

AuS DER FORSCHuNG AuS DER FORSCHuNG

Forscher am Departement Biosys-teme der ETH Zürich in Basel entwickelten eine neue Methode,

Qualitätskontrolle für die Gensequenzierung

Die Gensequenzierung

wird heute breit einge-

setzt, doch für die Bestim-

mung einer Antikörper-

Immunantwort war diese

Methode bisher zu wenig

genau. Ein neues, auf ge-

netischen Barcodes be-

ruhendes Kontrollsystem

macht die Technik nun

sehr viel zuverlässiger –

und bereit für den Einsatz

zur Entwicklung von Impf-

stoffen und Antikörper-

Medikamenten.

Fabio Bergamin

mit der sie das riesige Sortiment an Antikörpern eines Lebewesens auf einen Schlag genetisch erfas-sen können. Damit können sie beispielsweise sehr präzise nach-verfolgen, wie das Immunsystem nach einer Impfung oder einer In-fektion Antikörper zur Abwehr ei-nes Krankheitserregers herstellt. Die neue genetische Methode von Wissenschaftlern um Sai Reddy, Professor für Biomolekulartech-nik, liefert weit mehr Informatio-nen als bisherige, seit Jahrzehnten existierende Techniken der Anti-körperbestimmung.

Die Technik der ETH-Wissen-schaftler analysiert anstatt der Antikörper-Proteine die Boten-RNA-Moleküle, welche der körpereigenen Proteinherstel-lungsmaschinerie als Bauanlei-tung für die Antikörper dient. Um die Bauanleitungen zu entziffern sowie um deren Anzahl zu bestim-

men, setzen Wissenschaftler die sogenannte RNA-Sequenzierung ein.

Grosse Zahl an Antikörpern

«Die Wissenschaft machte bei der Sequenzierungstechnik in den vergangenen Jahren grosse Fort-schritte. Sequenzierungen sind schneller und billiger geworden. Ausserdem können heute rechner-gestützt riesige Datenmengen ver-arbeitet und ausgewertet werden», erklärt Reddy. «Dennoch war die Methode für die Analyse von An-tikörper-RNA bisher schlecht ge-eignet.»Zu den grossen Herausforderun-gen gehört, dass die Zahl der An-tikörper im Körper riesig ist – Schätzungen zufolge gibt es davon mehrere Milliarden verschiedene Varianten. Deren Unterschiede auf genetischer Ebene sind zum Teil gering.

Genauigkeit als Herausfor-derung

Um RNA-Moleküle für die Se-quenzierung vorzubereiten, kopie-ren Wissenschaftler deren gene- tischen Code zunächst milliarden-fach. Dabei können sich Fehler (Mutationen) einschleichen. Bisher war es für Wissenschaftler nicht einfach zu entscheiden, ob zwei leicht unterschiedliche genetische Sequenzen tatsächlich für zwei ver-schiedene Antikörper stehen oder nicht doch für einen einzigen Anti-körper, bei dem sich bei der Proben-vorbereitung Mutationen einge-schlichen haben. Ausserdem lieferte die Sequenzierung eines Gemischs von RNA-Molekülen bisher nur sehr ungenaue Angaben über die Häufigkeit der jeweiligen Moleküle im Gemisch. Der Grund dafür: Beim erwähnten Kopieren der RNA-Moleküle werden nicht alle Moleküle im genau gleichen Aus-mass vervielfältigt.

Die ETH-Wissenschaftler gewinnen Informationen zu Antikörpern (rechts), indem sie deren Erbsubstanz analysieren. (Grafik: Colourbox)

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33Laborscope 4-5/16

AuS DER FORSCHuNG

Quelle: ETH

Über 98 Prozent der Fehler vermeidenUm diesen Problemen zu begeg-nen ergänzten Reddy und seine Kollegen die RNA-Sequenzierung nun mit einem Kontrollsystem, das auf genetischen Barcodes be-ruht. Damit und mit einer com-putergestützten Auswertung der Sequenzierungsdaten ist es ihnen gelungen, die Genauigkeit der Se-quenzierung massiv zu erhöhen, sowohl was künstlich eingefügte Mutationen als auch die relative Konzentration der RNA-Mole-küle im Gemisch angeht. «Über 98 Prozent aller Fehler merzen wir damit aus», sagt Tarik Kahn, ein Postdoc in Reddys Gruppe.Konkret wird im neuen Verfahren jedes RNA-Molekül vor der Ver-vielfältigung mit einem zufälligen aber einmaligen genetischen Bar-code etikettiert. Zusätzlich wird auch während der Vervielfälti-gung den Molekülen ein einmali-ger Barcode angehängt.Anhand der Barcodes können die Wissenschaftler in einer compu-terbasierten Auswertung der Se-quenzierungsdaten die ursprüng-lichen Antikörper-RNA-Moleküle bestimmen (und sie von den im Sequenzierungsprozess mutierten Molekülen unterschieden). Au-sserdem können die Forscher an-hand der Barcodes und mit einem Algorithmus die tatsächliche Häufigkeit der Antikörper-RNA-Moleküle bestimmen.

Impfstoffentwicklung und Früherkennung

Die neue Methode erlaubt nun den Einsatz der Sequenzierung von Antikörper-RNA in der im-munologischen Forschung. Hilf-reich ist sie etwa für die Entwicklung von Antikörper- Medikamenten und Impfstoffen. Reddy arbeitet dabei mit verschie-denen Pharmafirmen zusammen. «Man kann mit unserer Technik zum Beispiel sehr genau nachver-folgen, wie sich eine Immunant-wort mit der Zeit verändert, etwa

in Patienten mit einer HIV-Infek-tion», sagt der ETH-Professor, der für seine Forschung kürzlich eines der begehrten Stipendien des Eu-ropäischen Forschungsrats ERC erhalten hat. «Mit den bisherigen Messungen von Antikörper-Prote-inen haben Wissenschaftler vor allem die sehr häufigen Antikör-per entdeckt. Eine Immunant-wort bringt jedoch immer eine ganze Reihe von leicht unter-schiedlichen Antikörpern hervor. Mit der Sequenzierung lassen sich auch die weniger häufigen darun-ter sehr genau – und sehr schnell – charakterisieren.»Ausserdem kann man mit der An-tikörper-RNA-Sequenzierung be-reits in einem frühen Stadium ge-ringe Mengen an Antiköper-RNA nachweisen, während man bei der Proteinmessung auf eine genü-gend hohe Konzentration von An-tikörper-Protein im Blut angewie-sen ist. Die Sequenzierung eröffnet daher neue Möglichkei-ten für die Diagnose, zum Beispiel für die Früherkennung von Krebs oder von Autoimmunkrankhei-ten.

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34 Laborscope 4-5/16

FACHVERBAND LABORBERUFE

Das Qualifikationsverfahren steht vor der Tür. Arbeit und gute Vorbereitung das sind die Voraussetzungen die Abschlussprüfung zu meistern.

Der FLB wünscht schon heute allen ein gutes Gelingen und drückt allen fest die Daumen.

Bei Fragen zur Aus- und Weiterbildung stehen wir gerne zur Verfügung.

Die höhere Berufsbildung vermittelt Qualifikationen, die zum Ausüben einer anspruchs- und verantwortungsvollen Berufstätigkeit erforderlich sind.

Die Weiterbildung umfasst die Bereiche «Berufsorientierte Weiterbildung» und allge-meine Weiterbildung. Angebote dieser Kategorie führen zu keinem eidgenössischen Abschluss.

Sie ermöglichen jedoch eine gezielte Weiterbildung.

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35Laborscope 4-5/16

FACHVERBAND LABORBERUFE

Mehr als zehn Jahre nach der An-nahme der neuen Bildungsverfas-sung ist es endlich soweit: Die Weiterbildung bekommt ihr erstes Bundesgesetz und wird damit in das nationale Bildungssystem ein-geordnet. Kern des Gesetzes sind die fünf Grundsätze: Verantwor-tung, Qualitätssicherung und –entwicklung, Anrechnung von Bildungsleistungen an die formale Bildung, Verbesserung der Chan-

Das Weiterbildungsgesetz ist da – die Finanzierung nicht!Der Bundesrat hat heute die Verordnung zum Weiterbildungsgesetz (WebiG) gutgeheissen und parallel dazu den ersten Entwurf zur BFI-

Botschaft präsentiert.

Der Bundesrat hat am 25.

Februar die Verordnung

zum Weiterbildungsgesetz

(WebiG) gutgeheissen. Da-

mit ist das Gesetz auf dem

Papier bereit für die Um-

setzung ab 1. Januar 2017.

Parallel dazu präsentiert

der Bundesrat den ersten

Entwurf der BFI-Botschaft,

und dieser zeigt: Mit Aus-

nahme der Grundkompe-

tenzen will der Bund künf-

tig nicht mehr, sondern

weniger Geld in die Weiter-

bildung investieren. «Der

Staat spart am falschen

Ort», sagt SVEB-Präsident

Matthias Aebischer, «denn

die Weiterbildung ist die

Bildung der Zukunft». Der

SVEB wird die Abbau-

pläne im Weiterbildungs-

bereich bekämpfen.

cengleichheit, Wettbewerb. Der SVEB engagiert sich seit Jahren für diese Anliegen und begrüsst das WeBiG und die Verordnung, obwohl im Verlauf der parlamen-tarischen Debatten empfindliche Abstriche gemacht wurden.

Weniger Geld für die Wei-terbildung als bisher

Mit dem WeBiG übernehmen Bund und Kantone Verantwor-tung für die Förderung der Wei-terbildung. Im Bereich Grund-kompetenzen von Erwachsenen schlägt sich diese Verantwortung in einem vorsichtigen Ausbau der Förderung nieder: Mit 15 Milli- onen für die Jahre 2017-2020 steht diesem wichtigen Bereich künftig rund doppelt so viel Geld zur Ver-fügung wie bisher. Eingesetzt werden diese Mittel für Pro-grammvereinbarungen mit den

Kantonen. Anders sieht es bei den Organisationen und Projekten der Weiterbildung aus. Hier schlägt der Bund in Absprache mit den Kantonen einen Abbau der Förde-rung um jährlich rund 700’000 Franken vor. Für die vierjährige BFI-Periode würde die Weiterbil-dung also fast 3 Mio Franken we-niger erhalten als bisher. Abgebaut wird dabei auch die Projektförde-rung, die bisher zahlreiche inno-vative Entwicklungen ermöglicht hat.

Neue Aufgaben

Damit spart der Staat am falschen Ort. «Weiterbildung ist die Bil-dung der Zukunft. Wir werden nicht zulassen, dass Bund und Kantone das Weiterbildungsgesetz nutzen, um die Weiterbildung schlechter zu stellen als bisher», hält SVEB-Präsident und Natio-

nalrat Matthias Aebischer fest. Mit dem WeBiG kommen neue Aufgaben auf die Organisationen der Weiterbildung zu, zum Bei-spiel in der Ausbildung der Kurs-leitenden oder bei der Qualität der Kurse. «Wir sind bereit, unseren Teil der Verantwortung bei der Umsetzung des WeBiG zu über-nehmen», sagt Aebischer, «vom Bund erwarten wir, dass er die pa-pierenen WeBiG-Grundsätze in wirksame Massnahmen umsetzt.»

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36 Laborscope 4-5/16

FACHVERBAND LABORBERUFE

Wie freuen uns immer, dass sich Mitglieder, für die Teilnahme an unserer GV, den Abend reservie-ren. Die sauber geführte Kasse wurde einstimmig angenommen und an Andreas Gruber herzlichst ver-dankt. Dieser Dank geht auch an die beiden Kassarevisoren Emil Tüscher und Wim Etter. Gleich sorgfältig werden von Andreas Gruber die Mutationen geführt. Als Tagespräsident stellte sich Ste-fan Guggisberg zur Verfügung. Der Vorstand und die beiden Kas-sarevisoren wurden einstimmig wieder gewählt. Ein Jahresprogramm für den LVB besteht nicht. Anregungen für Kurse oder Besichtigungen neh-men wir gerne entgegen.Der LVB ist Mitglied bei «ange-stellte bern» Kanton und «ange-stellte bern» Stadt und Region.

Rückblick der Generalversammlung 2016 des Laborpersonal-Verband Bern

Ein Kursprogramm wird von den angeschlossenen Verbänden er-stellt. Die Kurse können zum Mit-gliederpreis der aufgeführten Ve4rbände besucht werden.Der Dachverband (FLB) bemüht sich, dass wir uns an der ILMAC präsentieren können.Im Weiteren hoffen wir auch wei-terhin einen USERDAY zu orga-nisieren. Die LABOTEC wird in Zukunft immer in Lausanne durchgeführt und ist kostenpflichtig. Da es ohnedies immer schwierig war Referenten zu finden und für Lausanne besonders, wird sich der FLB an dieser Veranstaltung nicht mehr beteiligen. Die Sektion Bern ist dieses Jahr für die Organisation der Delegier-tenversammlung zuständig. Andreas Gruber hat sich als Orga-nisator bereit erklärt. Wir danken ihm schon jetzt herzlichst.

Durchführungsort ist Bern. Stefan Guggisberg orientiert uns über aktuelles zur Ausbildung und beantwortet die Fragen. Wir danken Stefan herzlichst, dass er sich immer Zeit nimmt an unsere GV LVB wie auch der DV FLB unter uns zu sein. Fragen zur Aus- und Weiterbildung sind im-mer da und können dadurch im-mer sofort kompetent beantwortet werden. Nach dem offiziellen Teil der GV bleibt genügend Zeit für interes-sante Gespräche über Biologie- und Chemieneuheiten aus dem Laborbereich oder der Aus- und Weiterbildung. Wir danken allen herzlichst für die Teilnahme.

Charlotte Rothenbühler

Statutengemäss fand die 67. or-dentliche GV des LVS am 18.03.2016 statt. Einmal mehr konnten wir die Räumlichkeiten im Hotel Promenade dafür bean-spruchen. Mit dem Vorstand, konnten wir 9 Personen zu unserer GV begrüssen. Die Versammlung war somit beschlussfähig.

Vertraute Gesichter an der 67. Generalversammlung des LVS

Unser Präsident Jonel Bradjan und seine Unterstützung Hansjörg

Laborpersonalverband Schaffhausen67. ordentliche GV des LVS

am 18.03.2016

Schindler, sorgten für eine rei-bungslose und speditive Abarbei-tung der Traktandenliste. Als Präsident für das nächste Jahr, stellte sich Jonel Bradjan weiterhin zur Verfügung und wurde von den Anwesenden einstimmig ge-wählt. Auch der übrige Vorstand stellte sich erneut für ein Jahr zur

Verfügung und wurde mit Ap-plaus bestätigt.

Zum Abschluss genossen wir ein köstliches Essen, welches uns die Verbandskasse offerierte.

Thomas Zuppinger

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37Laborscope 4-5/16

FACHVERBAND LABORBERUFE

Zantralvorstand/ Sektionen

Charlotte RothenbühlerPräsidium Zentralvorstand

Sektion Bern

Laborpersonalverband Bern LVB

Postfach, 3001 Bern

Tel. 031 301 77 92

[email protected]

Patrick KathrinerSektion Luzern

Feld 1

6332 Stansstad

[email protected]

Jonel BradjanSektion Schaffhausen

Sunnebüehlweg 2

8240 Thayngen

Tel. 052 649 29 33

[email protected]

Adrian WichserSektion Zürich

Zürcher Laborpersonalverband ZLV

Bernhardsriet 1

8374 Dussnag

[email protected]

Verbandsbüro/ Administration

Fachverband Laborberufe FLBVerbandssekretariat

Tel. 031 301 77 92

(Charlotte Rothenbühler)

Andreas GruberWebmaster

Bahnhofmatte 34

3312 Fraubrunnen

[email protected]

Charlotte RothenbühlerRedaktorin

Obere Lindenstrasse 8

3176 Neuenegg

Tel. 061 301 77 92

Mobil 077 419 34 47

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LABORSCOPE AKTUELL

38 Laborscope 4-5/16

Bislang entwickelte Omya Phar-mazeutika und Nahrungsergän-zungsmittel in Kooperation mit externen Partnern. Um künftig schneller auf Marktanforderungen reagieren zu können und um Rechtssicherheit für die uneinge-schränkte Vermarktung von Pro-dukten zu schaffen, fiel die Ent-scheidung für ein eigenes R&D Labor.

Omya eröffnet hochmo-dernes R&D Labor

Eigene Entwicklung und Optimie-rung von Pharma- und Nahrungs-ergänzungsprodukten / Erweiter-tes Serviceangebot für Kunden

Omya, führender Hersteller von Calciumcarbonat, hat am Haupt-sitz des Unternehmens in Oftrin-gen (CH) ein neues und hochmo-dernes Labor für die Entwicklung von Pharma- und Nahrungsergän-zungsprodukten eröffnet. Die in-novative Anlage umfasst ein Nass-labor für die Produktentwicklung, ein Trockenlabor für Granulie-rung, Tablettierung und Leis-tungsanalysen, sowie Lager- und Büroflächen. Das Labor ist mit modernstem Equipment ausge-stattet – unter anderem mit einer Wirbelschichtanlage, einem Wal-zenkompaktor sowie einer hochmo-dernen Rundlauf-Tablettenpresse – und ermöglicht qualifizierte For-schungsarbeit, Produktentwick-lung sowie einen umfassenden tech-nischen Kundenservice.

Zu dessen Hauptaufgaben zählen nun die Entwicklung innovativer Anwendungen und die Fortfüh-rung der Forschungsarbeit rund um natürliche Mineralien. Eine der zukunftsweisenden Produk-tinnovationen ist Omyapharm®: Das funktionalisierte Calciumcar-bonat ist ein idealer Hilfsstoff für die Herstellung von Granulaten und Tabletten mit kurzen Zer-fallszeiten trotz hoher mechani-scher Festigkeit. Dank seiner au-ssergewöhnlichen Eigenschaften wurde Omyapharm® 2015 als in-novativster pharmazeutischer Hilfsstoff mit dem CPhI Pharma Award ausgezeichnet.«In unserem neuen Labor können wir neue mineralische Hilfsstoffe entwickeln, die für bestimmte An-wendungen massgeschneidert sind, oder bestehende Produkte je nach Anforderung der Industrie optimieren. Zudem schaffen wir für uns und unsere Kunden Rechtssicherheit, was die Ver-marktung neuer Produkte deut-lich erleichtern wird. Unser Ex-pertenteam aus Wissenschaftlern und Technikern unterstützt au-sserdem unsere Kunden bei der Produktentwicklung. So können neuartige Pharmazeutika und Nahrungsergänzungsmittel schneller auf den Markt gebracht werden», erklärt Stefan Lander, Vice President Consumer Goods bei Omya.

www.omya.com

Eine neue App macht dank einem speziell entwickelten Algorithmus erstmals individuell zugeschnit-tene Belastungs-Prognosen mög-lich. Die Betroffenen profitieren von einer signifikant besseren Le-bensqualität; zumal die Pollensai-son immer länger dauert und die Allergiker dieses Jahr noch mehr leiden: Experten gehen von einem besonders starken Birkenpollen-jahr aus. Für die Betroffenen ist eine Überwachung der Pollenbe-lastung und der individuellen Be-schwerden während dieser Lei-denszeit zentral. Bisher wurden nur allgemeine Aussagen zu Pol-lenflug und -konzentration ge-macht. Die neuartige App wurde in Deutschland und Österreich bereits 240‘000 Mal runtergela-den.

Gängige Pollen-Apps stützen ihre Angaben auf allgemeine Belas-tungsprognosen oder gar auf Werte vom Vorjahr. Die App «Pol-len» hingegen stützt sich auf aktu-elle Daten von MeteoSwiss und erstmals auch auf die effektiven Beschwerden von Betroffenen: So wird die durchschnittliche Belas-tung an einem Standort aus der Stärke der von Nutzern gemelde-ten Beschwerden berechnet. Die Nutzer tragen auf diese Art selbst dazu bei, die Beschwerdevorher-sage laufend zu verbessern. Die App geht aber noch einen Schritt weiter:

Erstmals individuelle Beschwer-devorhersage dank speziell entwi-ckeltem Algorithmus Allergiker können neu sogar auf eine speziell für sie analysierte Vorhersage vertrauen: Durch die tägliche Erfassung der individuel-len Beschwerden an Augen, Nase und Bronchien, der eingenomme-nen Medikamente sowie der ein-maligen Erfassung der beschwer-

Neue «Pollen»-App ver-bessert Lebensqualität von Allergikern

deauslösenden Allergene durch den Nutzer der App, berechnet der speziell für die App entwickelte Algorithmus eine persönliche Be-lastungsvorhersage sowie Progno-sekarten für die kommenden Tage.

Überwachung der Beschwerden ist für die Therapie zentral «Die systematische Überwachung und das Notieren der Beschwer-den während der Heuschnupfen-Hauptsaison sind zentral für die Therapie», sagt Uwe E. Berger MBA, Leiter der Forschungs-gruppe Aerobiologie und Pollen-information der Medizinischen Universität Wien und Entwickler der App «Pollen»: «Nebensäch-lich, ob ein Patient die Allergie mit einer Hyposensibilisierung behan-delt oder seine Beschwerden mit Medikamenten im Zaum halten möchte, ist das Monitoring des Beschwerdeverlaufs enorm wich-tig. Nur so erkennen der Betrof-fene und der behandelnde Arzt, ob die verfolgte Therapie an-schlägt oder ob sie gegebenenfalls angepasst werden muss», so Ber-ger. Umso nützlicher ist es natür-lich, dass die eingetragenen Daten in der App per Knopfdruck in ein Belastungsdiagramm konvertiert und direkt dem behandelnden Arzt geschickt werden können.

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LABORSCOPE AKTUELL

39Laborscope 4-5/16

Gefahr AtemwegserkrankungDurch die längere Pollenbelas-tung – der Pollenflug hat dieses Jahr bereits im Dezember begon-nen – sowie durch die intensivierte Belastung aufgrund der Wechsel-wirkung von Pollen und Fein-staubpartikeln in der Luft, leiden immer mehr Personen an Heu-schnupfen ähnlichen Symptomen. ALK hat zusammen mit der HNO Klinik der Medizinischen Univer-sität Wien und der Stiftung Deut-scher Polleninformationsdienst ei-nen Fragebogen entwickelt, der aufzeigt, ob diese auf eine Allergie zurück zu führen sein könnten. Der Test kann ebenfalls in der App ausgefüllt werden. Das Test-ergebnis wird per Mail an den be-handelnden Arzt geschickt und dient dort als Basis für ein Ge-spräch. «Eine Pollenallergie sollte möglichst früh entdeckt und be-handelt werden. Gerade bei Kindern kann eine unbehandelte erhöhte Pollensensibilität bei-spielsweise zu einer bronchialen Obstruktion führen, eine Veren-gung der Atemwege zu deren Symptome ein pfeifendes Atemge-räusch und Atemnotsymptome gehören. Im schlimmsten Fall kann diese sogar lebensbedrohlich sein. Derzeit geht man davon aus, dass vom ersten Auftreten der Symptome bis zur Therapie 6-9 Jahre vergehen. Diesen Zeitraum signifikant zu verkürzen, ist unser Anliegen» so Berger.

Uwe E. Berger MBAHNO Klinik der Med. Uni-versität Wien, FG Aerobiologie und Pollenin-formationWähringer Gürtel 18-20A-1090 [email protected]. +0043 (0) 699 1071 0000

ALK Abelló AGSteven GriffithsChriesbaumstrasse 68604 [email protected]. 044 908 21 00

Das Programm des Forums zielt auf den speziellen Bedarf von La-borleitern mit wissenschaftlich-technischer Grundqualifikation. Im Berufsalltag müssen diese sich als Allrounder und Manager auch in Themenfeldern bewäh-ren, die sie sich erst durch «lear-ning by doing» erschliessen müs-sen.

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Aktuelles Knowhow und Erfahrungsaustausch für LaborleiterForum Labormanager/in 2016, 9.-10. Juni, Potsdam

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Themen wie Kommunikation und Führung gibt ein erfahrener Trainer Impulse. Das Forum Labormanager/in 2016 findet vom 9. bis 10. Juni in Potsdam statt.

Schweizer Biotech-Sektor 2015 um über fünf Pro-zent gewachsen – Finanz- ierungen auf Rekord-niveau

Eine vielversprechende Zukunft für die wachsende Schweizer Bio-tech-Branche

Die Schweizer Biotech-Branche blickt auf ein erfolgreiches 2015 zurück: Der Umsatz der 279 Un-ternehmen stieg um 5,1 Prozent auf 5‘133 Millionen CHF. Die Kapitalinvestitionen stiegen um einen Viertel auf rekordhohe 907 Millionen Franken. Es sind wie in den Vorjahren zahlreiche neue Unternehmen gegründet und rund 400 Arbeitsplätze geschaf-fen worden. Und auch die Zu-kunft erscheint vielversprechend: Hochwertige Innovationsnetz-werke legen den Grundstein für eine grosse Anzahl von Patenten, die sich in den nächsten Jahren auszahlen werden.

Der heute der Öffentlichkeit vor-gestellte Swiss Biotech Report zeigt die erfreuliche wirtschaftliche Ent-wicklung des pharmazeutischen Biotech-Sektors («rote Biotechno-logie» oder «healthcare biotech») im vergangenen Jahr:

•  Der Umsatz aller in der Schweiz domizilierten Biotech-Unter- nehmen betrug 2015 insgesamt 5‘133 Millionen CHF und ist im Vergleich zum Vorjahr um 248 Millionen CHF gestiegen.•  Die Kapitalinvestitionen in die

Biotech-Unternehmen sind gegenüber dem Vorjahr von 719 Mio. CHF auf 907 Mio. CHF gestiegen. Dies ist ein neuer Rekordwert und in Anbetracht der geringen IPO- Aktivitäten ein bemerkenswer- tes Resultat. Vom Gesamtbe- trag entfallen 474 Mio. CHF auf börsenkotierte und 433 Mio. CHF auf privat gehaltene Unternehmen, von denen sich ein überaus grosser Teil in der Frühphase (early stage) befinden.•  Total 279 Unternehmen waren 2015 in der Schweizer Biotech- Branche aktiv und damit 15 mehr als 2014.•  Im Vergleich zum Vorjahr wurden insgesamt rund 400 neue Arbeitsstellen geschaffen. Damit beläuft sich die Zahl der Mitarbeitenden in der Schweizer Biotech-Branche auf fast 15‘000. Zusätzlich kom- men von Unternehmen, die als Zulieferer oder Dienstleister für die Branche tätig sind, etwa 25‘000 bis 30‘000 indirekte Stellen dazu.

Der Swiss Biotech Report beleuch-tet die wichtigsten Innovationstrei-ber und fasst Themen und Fakten zur Entwicklung der Schweizer Biotech-Industrie zusammen. Ins-besondere die Leistungsdaten der Industrie im pharmazeutischen Sektor sind im Vorjahresvergleich dargestellt. Innovationen aus der Biotechnologie unterstützen ver-schiedenste Wirtschaftszweige nachhaltig.

Interdisziplinäre Zusammenar-beit als Treiber von InnovationIn der Biotechnologie verfolgen heutzutage die meisten innovativen Unternehmen und akademischen Forschungsinstitutionen interdiszi-plinäre Strategien. Daraus entwi-ckeln sich immer wieder neue, viel-versprechende Disziplinen, wie beispielsweise Bioinformatik oder Nanobiotechnologie. Vorausset-zung dafür sind Offenheit gegen-

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LABORSCOPE AKTUELL

40 Laborscope 4-5/16

Adrian Ochsenbein und Markus Manz werden mit dem OttoNaegeli-Preis 2016 ausge-zeichnet

Der Onkologe Adrian Ochsenbein der Universität Bern und der Hä-matologe Markus Manz der Uni- versität Zürich erhalten ex aequo den mit 200'000 Franken dotier-ten Otto Naegeli-Preis 2016 der Otto Naegeli Stiftung.

Adrian Ochsenbein ist seit 2011 Professor für Medizinische Onko-logie an der Universität Bern undChefarzt der Klinik für Medizini-sche Onkologie des Inselspitals.Ochsenbein wird für seine Arbeit im sehr kompetitiven Gebiet der immunologischen Krebsfor- schung geehrt, die er in hervorra-gender Weise und auf höchstem in-ternationalem Niveau seit Jahrzehnten leistet. Seine For-schungsresultate und Publikatio-nen haben dazu beigetragen, dass heute immunologische Therapien zu den grössten Hoffnungsträgern der modernen Onkologie und Hä-mato-Onkologie gehören und be-reits erstaunliche, bisher uner-reichte Therapieresultate am Men-schen zeigen.

Markus Manz ist seit 2009 Profes-sor für Hämatologie der Universi-tät Zürich, Direktor der Klinik für Hämatologie und Leiter des Hä-mato-Onkologischen Zentrums des Universitätsspitals Zürich so-wie Leiter des Cancer Network Zu-rich.Manz erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Verständnis der Entwick- lung von Blutstammzellen. Diese Stammzellen sind in der Lage das gesamte Blutsystem zu regenerie-ren. Er fand Wege, wie aus mensch-lichen Blutstammzellen Abwehr-zellen vom Typ der T- Lymphozyten im Tiermodell generiert werden können, was bis anhin noch nie-

mandem gelungen war. Im Weite-ren zeigte er auf, wie Blutstamm-zellen während bakteriellen Infektionen durch Signale aus Zel-len der Gefässwände vermehrt wer-den. Diese Ergebnisse sind wich-tige Schritte auf dem Weg, die Anwendbarkeit von Blutstammzel-len für therapeutische Zwecke aus-zuweiten.

Die Verleihung des Otto Naegeli-Preises 2016 fand am Donnerstag, 14. April 2016 in Bern statt.

Forschung zur Förderung von Le-bensqualität auszeichnenDer Otto Naegeli-Preis zur Förde-rung der medizinischen Forschung ist eine der bedeutendsten wissen-schaftlichen Auszeichnungen in der Schweiz. Er wird alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der medizinischen Forschung verliehen. Die Otto Naegeli Stiftung unterstützt und belohnt damit Forschung zur Er-haltung und Förderung menschli-chen Lebens und menschlicher Le-bensqualität. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden jeweils vom Preisrat bestimmt, der aus dem Stiftungspräsidenten und den frü-heren Preisträgerinnen und Preis-trägern besteht. Mit dem Preis würdigt die Stiftung Otto Naegeli (1871–1938), den international be-kannten Forscher und Lehrer für Innere Medizin an der Universität Zürich.

Adrian Ochsen-bein

Markus Manz

über anderen Industrien und Tech-nologien sowie die Bereitschaft zur Kooperation.Da es für ein einzelnes Unterneh-men nicht möglich ist, vollständig über das gesamte international vor-handene Know-how zu verfügen, helfen Kooperationen, die globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten bzw. zu erhöhen. Dabei ist nicht nur eine horizontale Zusammenar-beit wichtig, sondern auch verti-kale Netzwerke entlang der Wert-schöpfungskette, in denen sich akademische Grundlagenforscher, Start-ups, KMU und multinatio-nale Unternehmen mit ihrem spe-zifischen technologischen Know-how ergänzen.

Hochwertige Innovationsnetz-werke in der SchweizDer Swiss Biotech Report zeigt, dass der Standort Schweiz über hochwertige Netzwerke verfügt, die Kooperationen und damit In-novation in einem sehr umfassen-den Masse ermöglichen. Die Schweiz verfügt nämlich über eine herausragende Forschungsland-schaft und zahlreiche äusserst in-novative Unternehmen – von nur Experten bekannten KMU bis hin zu globalen Leadern. Da diese auf engem Raum in den unterschied-lichsten Industriesegmenten arbei-ten und kooperieren, befruchten sie sich gegenseitig und gewährleisten, dass die Innovation auch in ande-ren Bereichen ankommt.

Die Schweiz in guter Ausgangspo-sitionDie erfolgreiche Ansiedlung meh-rerer global erfolgreicher Biotech-Unternehmen zeigt, dass die Schweiz im internationalen Wett-bewerb gut positioniert ist. Promi-nentes Beispiel ist Biogen, eines der weltweit führenden Biotechnolo-gie-Unternehmen. Mit dem Bau ei-ner Produktionsanlage der nächs-ten Generation im solothurnischen Luterbach investiert Biogen bis 2019 eine Milliarde Franken und schafft rund 400 Arbeitsstellen. Ausschlaggeben für den Standort-

entscheid waren die wirtschafts-freundlichen Rahmenbedingun-gen, die verlässliche Infrastruktur und die hohe Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte.

www.swissbiotech.org

www.julabo.com

Markus Juchheim über-nimmt die alleinige Ge-schäftsführung bei der JULABO GmbH

Der Firmengründer und Gesell-schafter Gerhard Juchheim hat nach fast 50jähriger Tätigkeit als Ge-schäftsführer der JULABO GmbH diese Aufgabe an seinen Sohn Mar-kus übergeben. Bereits seit neun Jah-ren führt Markus Juchheim die Ge-schäfte gemeinsam mit seinem Vater sehr erfolgreich. Markus Juchheim übernimmt ab sofort die alleinige Geschäftsführung der JULABO GmbH. Aufgrund der Verdienste von Gerhard Juchheim wurde ihm von der Gemeinde Seelbach eine Strasse gewidmet. Die feierliche Er-öffnung der Strasse fand am 11. März 2016 statt. Die Gemeinde Seelbach gratulierte – vertreten durch Bürgermeister Thomas Schä-fer. Anschliessend wurde das Stra-ssenschild von Gerhard und Markus Juchheim enthüllt.

Die Gerhard-Juchheim-Strasse 1 in 77960 Seelbach ist ab sofort die neue Firmenanschrift der JULABO GmbH.

www.otto-naegeli-preis.ch

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41Laborscope 4-5/16

AGENDA

INSERENTENVERZEICHNIS

Adolf Kühner AG

BRONKHORST

(SCHWEIZ) AG

Carl Roth GmbH + Co.KG

DEK-Verlags AG

EGT Chemie AG

Electrosuisse

Flir Systems GmbH

H. Lüdi + Co. AG

HIRSCHMANN Labor-

geräte GmbH & Co. KG

IGZ Instruments AG

JULABO GmbH

Keller AG

Krüss GmbH

Labomatic AG

Metrohm Schweiz AG

Nagra

Peter Huber

Kältemaschinenbau GmbH

Phoenix Mecano

Komponenten AG

ROSCHI ROHDE &

SCHWARZ AG

ROTRONIC AG

Sartorius Corporate

Administration GmbH

VACUUBRAND GMBH +

CO KG

Zilger & Müller GBR

Lab-Supply 2016

• Messe, D-München10. - 13. Mai 2016Analytica 2016Messe MünchenMessegelände D-81823 Münchenwww.analytica.de

• Konferenz, D-Berlin19. - 20. Mai 2016International Raman Fest Forum Adlershof Rudower Chaussee 24 D-12489 Berlin www.ramanfest.com

• Messe, D-Berlin25. Mai 2016XIV. Bionnale 2016Ludwig-Erhard-Haus Fasanenstrasse 85 D-10623 Berlin www.b2match.eu

• Konferenz, D-Aachen30. - 31. Mai 2016Biomedica 2016 – The European Life Sciences SummitEurogress Aachen Monheimsallee 48 D-52062 Aachenwww.biomedicasummit.com

• Messe, CH-Basel1. & 2. Juni 2016Chemspec Europe 2016Messe Basel Halle 1.1Messeplatz 21 CH-4058 Baselwww.chemspeceurope.com

• Messe, D-Berlin8. Juni 2016LAB-SUPPLYDie regionale Fachmesse für instrumentelle Analytik, Labortechnik, Laborchemika-lien und Biotechnologie/Life ScienceEstrel Saal im Estrel Convention CenterSonnenallee 225D-12057 Berlinwww.lab-supply.info

• Forum, D-Potsdam9. & 10. Juni 2016Forum Labormanager/in 2016Mercure Hotel Potsdam CityLange Brücke D-14467 Potsdam +49 (0) 331 / 27 22 www.klinkner.de

• Messe, D-Erfurt14. - 16. Juni 201613. Rapid.Tech – Fachfo-rum «Wissenschaft»Messe Erfurt GmbHGothaer Str. 34D-99094 Erfurtwww.rapidtech.de

• Konferenz, D-Laupheim13. - 14. Juni 20164th Laupheim Biotech DaysSchloss Grosslaupheim D-88471 Laupheim www.rentschler.de

• Seminar, CH-Olten15. Juni 2016A Major Leap Forward in Energy Phenotyping Registration und weitere Infor-mation:Bucher Biotec AGTel. 061 269 11 [email protected]

• Seminar, A-Fuschlsee24. Juni 2016Workshop: Klinisches Lipidmanagement in Kleingruppen Information & Anmeldung:Ärztezentrale Med.InfoFrau Katrin DopplerHelferstorferstrasse 4, P.O. Box 155A-1011 WienTel.: (+43/1) 531 16-37,[email protected]

• Konfernz, CH-Basel26. - 29. Juni 2016CLINAM 9 - European & Global Summit for Cut-ting-Edge Medicine Congress Center Basel Messeplatz 21 CH-4058 Baselwww.clinam.org

• Messe, D-Dresden17. August 2016LAB-SUPPLYDie regionale Fachmesse für instrumentelle Analytik, Labortechnik, Laborchemika-lien und Biotechnologie/Life ScienceMARITIM Hotel & Inter-nationales Congress Center DresdenOstra-Ufer 2D-01067 Dresdenwww.lab-supply.info

• Messe, D-Ludwigshafen7. September 2016 LAB-SUPPLYDie regionale Fachmesse für instrumentelle Analytik, Labortechnik, Laborchemika-lien und Biotechnologie/Life ScienceFriedrich-Ebert-HalleErzberger Strasse 89D-67063 Ludwigshafenwww.lab-supply.info

• Messe, CH-Basel20. - 23. September 2016ILMAC 2016Messe Basel, Halle 1 Messeplatz 21 CH-4058 Baselwww.ilmac.ch • Messe, D-Münster

5. Okotber 2016LAB-SUPPLYDie regionale Fachmesse für instrumentelle Analytik, Labortechnik, Laborchemika-lien und Biotechnologie/Life ScienceMesse und Congress CentrumHalle Münsterland GmbHAlbersloher Weg 32D-48155 Münsterwww.lab-supply.info

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42 Laborscope 7–8/12

EINKAUFSFÜHRER

42 Laborscope 4-5/16

A

Absauganlagen

WESCO-Entstaubungstechnik AGRomanshornerstrasse 101, 9320 ArbonTel. 071 447 19 60, Fax 071 447 19 [email protected], www.wesco.ch

Analyse der Wasseraktivität

NOVASINA AG, 8853 Lachen SZTel. 055 642 67 67, Fax 055 642 67 [email protected], www.novasina.com

B

Brut-/CO2-Brutschränke

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

C

Chromstahlbearbeitung

D

Dosierpumpen

TECHEMA AG, 4105 Biel-BenkenTel. 061 381 45 09, Fax 061 382 07 [email protected], www.techema.ch

E

Entstaubung

WESCO-Entstaubungstechnik AGRomanshornerstrasse 101, 9320 ArbonTel. 071 447 19 60, Fax 071 447 19 [email protected], www.wesco.ch

Etiketten

KERN-ETIKETTEN AG, 8902 UrdorfTel. 043 455 60 30, Fax 043 455 60 33www.kernetiketten.ch

F

Feinmechanik / Laborapparate

RUDOLF WECHSLERGartenstrasse 5, 4127 BirsfeldenTel. 061 312 09 49, Fax 061 312 09 34

Fluoreszens-Spectrometer

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-80208 UnterhachingTel. +49 89 46 23 17-0, Fax +49 89 46 23 [email protected], www.horiba.com

G

Gebläse, axial und radial

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

H

Härtemessgeräte

HELMUT FISCHER, Elektronik + Mess- technik AG, Moosmattstr. 1, 6331 HünenbergTel. 041 785 08 00, Fax 041 785 08 [email protected]

HPLC-Anlagen + Zubehör

KNAUERD: Hegauer Weg 38, 14163 BerlinTel. +49 30 8097270, Fax + 49 30 [email protected], www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 BaselTel. 061 695 96 96, [email protected]

i/J

Infrarot-Strahler

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

k

Kunststoffkoffer

PREVENT AGEichbergstrasse 60, 9452 HinterforstTel. 071 755 65 33, Fax 071 755 65 34

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43Laborscope 7–8/12

EINKAUFSFÜHRER

43Laborscope 4-5/16

l

Laborbau, Laborplanung, Labormöbel

STRASSER AG THUNBierigutstrasse 18, 3608 ThunTel. 033 334 24 24, Fax 033 334 24 [email protected], www.strasserthun.ch

Laborplanungen (neutral)

LABORPLAN GMBH, Ringstr. 39, 4106 TherwilTel. 061 723 11 05, Fax 061 723 11 [email protected]

Liquid Handling

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Luftfilter/Aktivkohlefilter

WESCO-Entstaubungstechnik AG5430 WettingenTel. 056 438 11 20, Fax 056 438 11 [email protected], www.wesco.ch

M

Mikrotiterplatten-Instrumente

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

O

Osmometer

KNAUERD: Hegauer Weg 38, 14163 BerlinTel. +49 30 8097270, Fax + 49 30 [email protected], www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 BaselTel. 061 695 96 96, [email protected]

P

Pipetten / Dispenser

SOCOREX ISBA S.A., 1024 EcublensTel. 021 651 60 00, Fax 021 651 60 [email protected], www.socorex.com

Proben-Aufbewahrung

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

R

Raman-Spectrometer

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-80208 UnterhachingTel. +49 89 46 23 17-0, Fax +49 89 46 23 [email protected], www.horiba.com

Reindampf-Armaturen

SPIRAX SARCO AG, 8702 Zollikon, Tel. 044 396 80 00, Fax 044 396 80 10, [email protected], www.spiraxsarco.ch

Reinigungs- und Hygieneartikel

DELTA Zofingen AG, 4800 ZofingenTel. 062 746 04 04, Fax 062 746 04 [email protected],www.delta-zofingen.ch

Reinraumtechnik

WESCO-Entstaubungstechnik AG5430 WettingenTel. 056 438 11 40, Fax 056 438 11 [email protected], www.wesco.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Reinstwasser

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

S

Selbstklebeetiketten

KERN-ETIKETTEN AG, 8902 UrdorfTel. 043 455 60 30, Fax 043 455 60 33www.kernetiketten.ch

Steril-Armaturen

TRE ENGINEERING GMBHAussergrütstrasse 2, 6319 AllenwindenTel. 041 754 72 70, Fax 041 754 72 [email protected], www.tregmbh.ch

t

Temperaturfühler (EEx ia-d)

ALBERT BALZER AG, RotaxPostfach, 4143 Dornach 2Tel. 061 701 92 90, Fax 061 701 92 [email protected]

Tiefkühl-Schränke und -Truhen

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Transport- und Präsentations- verpackungen

ANAXA AG, 8610 UsterTel. 043 497 83 80, Fax 043 497 83 81www.anaxa.ch

u

UV-Geräte

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

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44 Laborscope 7–8/12

EINKAUFSFÜHRER

44 Laborscope 4-5/16

V

Vakuum-Flanschverbindungen

TRE ENGINEERING GMBHAussergrütstrasse 2, 6319 AllenwindenTel. 041 754 72 70, Fax 041 754 72 [email protected], www.tregmbh.ch

Vakuumpumpen

VACUUBRAND GMBH + CO KG, Kundenbe - ratung Schweiz, Theiligerstr. 72, 8484 TheilingenTel. 052 384 01 50, Fax 052 384 01 [email protected], www.vacuubrand.com

W

Waagen

KERN & SOHN GMBHWaagen, Gewichte, DKD-KalibrierungPostfach 4052, D-72322 Balingen-FrommernTel. +49 7433 99 33 0, Fax +49-7433 99 33 [email protected], www.kern-sohn.com

Wasseranalytik

TINTOMETER AG, 5212 Hausen/AGTel. 056 442 28 29, Fax 056 442 41 [email protected], www.tintometer.ch

Z

Zellkulturprodukte

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Zentrifugen

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Herausgeber / VerlagDEK-Verlags AG, Alfred GysinIm Lutereich 44CH-4411 SeltisbergTel. 061 338 16 38, Fax 061 338 16 00E-Mail: [email protected]: www.labortechnik.ch

43. JahrgangErscheint achtmal jährlichJahresabonnement:Schweiz: CHF 50.– (inkl. 2,5 % MwSt)Ausland: CHF 64.– (inkl. Porto)ISSN 1422-8165

RedaktionMonika ArmbrusterAlfred GysinElias KopfDragan Markovic

AnzeigenLaupper AG Annoncen-AgenturCH-4410 LiestalTel. 061 338 16 16, Fax 061 338 16 00

Layout / SatzNora Eckert

DruckBinkert Buag AGCh-5080 LaufenburgE-Mail: [email protected]

Für nicht oder durch Fremdautorengekennzeichnete Beiträge übernimmt dieRedaktion keine Verantwortung.

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LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 6/14

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Dek-Verlags AGIm Lutereich 44CH-4411 Seltisberg

Per e-mail (Ihre Adresse wie oben im Talon):

[email protected] Fax:

Fax +41 (0)61 338 16 00

Firma/Name

Strasse

PLZ/Ort

Datum

Unterschrift

www.laborscope.ch

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