VERFAHRENSTECHNIK - laborscope.ch · um deren Herstellung geht es bei der Materi-alwissenschaft....

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11 READY IN DAYS AB 9.11.2015 ERHÄLTLICH ecx.maxonmotor.ch LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 10-11/15 Seite 4 Seite 8 Seite 30 Echzeitanalyse von Stoffwechselprodukten Zahnschmelz perfekt imitiert Einzelmoleküldetektionsmaschine zur Nukleinsäure-Analytik Offizielles Organ

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LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 10-11/15

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Echzeitanalyse von StoffwechselproduktenZahnschmelz perfekt imitiertEinzelmoleküldetektionsmaschine zur Nukleinsäure-Analytik

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1Laborscope 7–8/12

LABORSCOPE

1Laborscope 10-11/15

Inhalt

3 Laborscope präsentiert

4 Analytik

6 Labortechnik

7 Medizintechnologie

8 Medizintechnik

10 Laborscope Farbe

14 Biotechnologie

22 Aus der Praxis

30 Aus der Forschung

34 Laborscope aktuell

37 Agenda

38 Einkaufsführer

40 Impressum

Editorial

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Analytik in Medizin und Biologie bleibt eine Herausforderung, da man es meist mit komple-xen Stoffgemischen zu tun hat. So untersucht etwa die Metabolomik die Gesamtheit aller Stoffwechselprodukte einer Zelle oder eines Organismus. Dazu gehören so unterschiedliche Moleküle wie Zucker, Fette, Botenstoffe oder Aminosäuren. Nun ist es gelungen, eine Me-thode zu entwickeln, mit der sich die Konzent-ration Hunderter solcher Stoffwechselprodukte gleichzeitig und in Echtzeit bestimmen lässt. Das neue Analyseverfahren eignet sich damit sowohl für die biologische Grundlagenfor-schung als auch für das Screening potenzieller pharmazeutischer Wirkstoffe.

Nicht um die Analyse von Stoffen, sondern um deren Herstellung geht es bei der Materi-alwissenschaft. Hier entwickelten Forschende

ein neues Verfahren, mit dem sich die kompli-zierte Feinstruktur von biologischen Verbund-materialien wie Zähnen nachahmen lässt. Dazu werden in einem «Bauteil» verschiedene Lagen mit unterschiedlich orientierten Mikroplätt-chen generiert. Mit dieser Methode lassen sich im Labor Medizintech-Materialien schaffen, die genauso hart oder zäh sind wie ihre natür-lichen Vorbilder.

Für Furore sorgt in der Labortechnik ferner ein neuartiger Scanner, der auf Detektoren basiert, die ursprünglich für das CERN gebaut wurden. Er liefert Bilder in bislang unerreichter Auflö-sung und eignet sich damit für die Hirnfor-schung.

Elias Kopf

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3Laborscope 7–8/12 3Laborscope 10-11/15

LABORSCOPE PRÄSENTIERT

National Instruments gibt die Markteinfüh-rung von VirtualBench bekannt – einem Uni-versalgerät, das ein Mixed-Signal-Oszilloskop, einen Funktionsgenerator, ein Digitalmulti-meter, ein programmierbares Gleichstrom-netzteil und digitale I/O kombiniert. An- wender können mit VirtualBench durch Soft-wareanwendungen interagieren, die auf PCs oder iPads ausgeführt werden. Das Gerät ver-fügt über die gängigsten Funktionen und er-öffnet Anwendern viele neue Möglichkeiten am Prüfplatz – und das zu einem hervorragen-den Preis-Leistungs-Verhältnis. «Einen Komplettsatz an Messgeräten für jeden Prüfplatz zu kaufen, kam aufgrund finanziel-ler Gründe und Platzmangel nicht infrage», sagt Russel Stanphil, Electronics Advisor bei TechShop. «Jetzt ist es mir möglich, jeden Platz mit einem Laptop und einer VirtualBench zu belegen und so vier bis fünf klassische Messge-räte zu ersetzen.»

NI gestaltet Messtechnik mit dem softwarebasierten Allround-talent NI VirtualBench neuVirtualBench vereint fünf grundle-

gende Messgeräte in einem Gerät,

einschliesslich einer innovativen

Softwareumgebung, welches An-

wendern von Testgeräten am Prüf-

platz neue Möglichkeiten bietet.

Da VirtualBench moderne Rechnerplattfor-men einsetzt, können Ingenieure und Wissen-schaftler die neuesten Technologien nutzen, z. B. Multitouch-Displays, Multicore-Prozesso-ren, Wireless-Anbindung und intuitive Benut-zeroberflächen. Diese durch Software erzielte Vereinfachung und optimierte Funktionalität führt zu einer effizienteren Fehlerbehebung und Validierung von Schaltkreisen.

«Wir bauen darauf auf, worin NI am besten ist – unserem softwarebasierten Ansatz für Mess- und Prüftechnik», erklärt Chad Chesney, Di-rector of Data Acquisition Marketing bei NI. «Die VirtualBench-Anwendung ist so benut-zerfreundlich und intuitiv gestaltet, dass die Effizienz von VirtualBench weit über die eines reinen 5-in-1-Geräts hinausgeht.»

Wesentliche Vorteile:

•  Geringer Platzbedarf am Arbeits- bzw. Prüfplatz•  Einfache Konfiguration des Messgeräts durch einheitliche, anwenderfreundliche Benutzeroberflächen•  Hohe Leistungsfähigkeit und Benutzer- freundlichkeit dank einer konsolidierten Übersicht mehrerer Messgeräte, Visualisie- rung auf grösseren Displays und schneller Funktionalität zur Speicherung von Daten und Screenshots

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Preise und Verfügbarkeit

VirtualBench ist jetzt für 1690 EUR* erhält-lich. *Preisänderungen ohne Vorankündigun-gen vorbehalten. Die iPad-App zu Virtual-Bench steht ab Sommer 2014 im App Store zur Verfügung.

Über National InstrumentsSeit 1976 stellt National Instruments

(www.ni.com) Ingenieuren und Wissen-

schaftlern Werkzeuge zur Verfügung, mit

denen sie schneller produktiv, innovativ

und kreativ arbeiten können. Das Kon-

zept des Graphical System Design gibt

Anwendern eine Plattform mit integrier-

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mehr als 700 Alliance Partnern weltweit

sicher. Das langfristige Ziel des Unter-

nehmens ist, mit seinen Technologien

einen Beitrag dazu zu leisten, unseren All-

tag zu verbessern, unsere Gesellschaft zu

unterstützen und den Herausforderungen

der Menschheit als Ganzes zu begegnen.

Dies gewährleistet den Erfolg von Ange-

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4 Laborscope 7–8/124 Laborscope 10-11/15

analytik

Genomik, Proteomik, Metabolomik. Wis-senschaftler, die sich mit einem Fachgebiet mit der Nachsilbe -omik beschäftigen, ana-lysieren immer die Gesamtheit von irgend-etwas. Im Fall der Metabolomik ist dies die Gesamtheit aller Metaboliten – das heisst al-ler Stoffwechselprodukte – einer Zelle oder eines Organismus. Die Forschungsgruppen von Uwe Sauer, Professor für Systembiologie an der ETH Zürich, und Nicola Zamboni, Gruppenleiter am Institut für Molekulare Systembiologie, gehören zu den führenden auf dem Gebiet. Sie entwickelten nun eine Methode, mit der sie die Konzentration von Hunderten von Stoffwechselprodukten gleichzeitig und nahezu in Echtzeit bestim-men können. Die Analyse aller Metaboliten auf einen Schlag ist nicht ganz einfach, denn bei den Metaboliten handelt es sich um eine sehr diverse biologische Stoffklasse. «Ver-schiedene Zucker, Fette, Botenstoffe und Aminosäuren gehören dazu, also komplett unterschiedliche Moleküle. Ihre einzige Ge-meinsamkeit ist, dass sie klein sind, jeden-falls im Vergleich zu den in den Zellen mas-senhaft vorkommenden Proteinen und RNA-Molekülen», erklärt Sauer.

Hochdurchsatz-Metabolomik

Lange Zeit war die gleichzeitige Messung von hunderten Metaboliten in einer Flüssig-keit – beispielsweise in Urin, Blut oder in Zellen – sehr zeitaufwendig. Meist nutzten Biologen dazu Methoden, bei denen das Substanzengemisch zunächst mittels Chro-matografie aufgetrennt und die separierten

Echtzeitanalyse von Stoffwechselprodukten

Biologen entwickelten eine Methode,

dank der sie erstmals Konzentrati-

onsänderungen von mehreren hun-

dert Stoffwechselprodukten gleich-

zeitig und nahezu in Echtzeit messen

können. Die Technik könnte die Su-

che nach neuen pharmazeutischen

Wirkstoffen und die biologische

Grundlagenforschung beflügeln.

Fabio Bergamin

Inhaltsstoffe anschliessend in einem Mas-senspektrometer bestimmt wurden. Vor we-nigen Jahren entwickelten Sauer, Zamboni und ihre Kollegen eine Methode, die es er-möglicht, auf die chromatografische Auf-trennung zu verzichten. «Wir können nun eine Probe direkt in einem Massenspektro-

meter analysieren und mit einem von uns entwickelten Computerprogramm aus der grossen, unübersichtlichen Datenmenge In-formationen zu den Inhaltsstoffen herausfil-tern», so ETH-Professor Sauer. Die Bestim-mung von 300 bis 800 verschiedenen Metaboliten in einer Probe dauert so nur noch eine Minute. War die Analyse von mehreren Tausend Proben an einem Tag frü-her Wunschdenken von Wissenschaftlern, so ist dies nun machbar geworden.

Automatisierte dynamische Messungen

«Die Erfolge mit dieser Hochdurchsatz-Messmethode brachten uns auf die Idee der Echtzeit-Messungen», sagt Sauer. Hilfreich sei diese einerseits, weil der Stoffwechsel ex-trem schnell auf Reizänderungen reagiere: «Wenn man beispielsweise eine in Dunkel-heit gehaltene Pflanze mit Licht bescheint, ändern sich die Konzentrationen ihrer Stoff-wechselprodukte innert weniger Sekunden.» Andererseits sei der genaue zeitliche Verlauf einer Konzentrationsänderung als Antwort auf neue Reize eine wichtige und aussage-kräftige Information in der Biologie. Die ETH-Wissenschaftler setzten ihre Idee der Echtzeit-Messungen bei Zellen in Kultur um: bei zwei Bakterienarten, einer Hefeart und bei Zellen von Mäusen. Die Forschen-den liessen die Zellen direkt neben dem Messgerät in einem Nährmedium wachsen. Ein automatisch gesteuertes Pumpensystem entnahm der Zellkultur alle zehn Sekunden eine winzige Menge, um sie im Gerät zu ana-lysieren.

Schaltkreise des Lebens: ETH-Wissenschaftler können mit einer neuen Methode in einer Minute eine Vielzahl von Metaboliten (rote und grüne Punkte) messen. Bild: ETH

Ergebnis eines Experiments: Für knapp 300 Metaboliten werden positive (gelb) und nega-tive (Magenta) Konzentrationsänderungen im Zeitverlauf angegeben. Bild: Link H et al. Nature Methods 2015

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5Laborscope 7–8/12 5Laborscope 10-11/15

analytik

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Bakterien auf Stand-byDabei gelang den Forschenden nicht nur der Nachweis, dass solche Online-Messungen im Prinzip mit allen Arten von Zellkulturen möglich sind. Auch gewannen die Wissenschaftler mit der Technik neue Erkenntnisse, wie Bakterien der Art E. coli von einem «Stand-by-Modus» in eine Wachstumsphase wechseln. Sie liessen Bakterien während zwei Stunden hungern, indem sie sie in einem Nährme-dium ohne Zucker hielten. Bakterien wechseln dabei in das «Stand-by-Programm»: Sie stoppen die Produktion der meisten Metaboli-ten und bauen vorhandene ab, um daraus Energie zum Überleben zu gewinnen. Anschliessend an diese Hungerphase versorgten die Wissenschaftler die Bakterien wieder mit Zucker. Innerhalb einer Minute nahmen die Zellen die Produktion der Metaboliten wieder auf, um zu wachsen und sich zu teilen.

Verblüfft waren die Wissenschaftler allerdings vom Verhalten von 10 der knapp 300 untersuchten Stoffwechselprodukte. Diese ver-hielten sich anderes als die Mehrheit: ihre Konzentration nahm in der Hungerphase zu und in der Phase der optimalen Versorgung wie-der ab. Die Forschenden gehen davon aus, dass dies Schlüssel-Me-taboliten sind, welche das extrem schnelle Umschalten des gesam-ten Stoffwechsels zwischen den beiden Phasen beeinflussen. Bei diesen zehn Metaboliten handelt es sich um acht bestimmte Ami-nosäuren – Bausteine von Proteinen – und zwei Moleküle, aus de-nen die Zellen DNA- und RNA-Bausteine herstellen. Sie haben ge-mein, dass die Zelle besonders viel Energie aufwenden muss, um sie herzustellen. «Wir gehen davon aus, dass die Zelle solche wertvol-len Bausteine in der Hungerphase nicht abbaut, sondern spart, um möglichst gute Startvoraussetzungen zu haben für die anschlie-ssende Wachstumsphase», so Sauer.

Mit einem systembiologischen Computermodell konnten die Wis-senschaftler zeigen, wie die Regulation funktioniert: Die zehn in der Hungerphase aufgesparten Metaboliten verhindern zu Beginn der Wachstumsphase über Rückkoppelungsmechanismen, dass die Zel-len mehr von ihnen produzieren. Die Zellen verschwenden somit keine Energie in den aufwendigen Aufbau der zehn Metaboliten und können dadurch ihre Ressourcen ganz in die Synthese der übrigen Moleküle stecken.

Hilfreich bei der Entwicklung von Medikamenten

Sauer macht die neue Echtzeit-Methode derzeit in der Wissen-schaftswelt bekannt. «Es ist eine sehr hilfreiche Methode, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, wie Zellen auf einen Reiz von aussen reagieren. Dabei eignet sie sich für die Analyse aller Stoff-wechselprozesse, die über einen Zeitraum von einer halben Stunde bis mehreren Stunden ablaufen», sagt der ETH-Professor. Anwen-dungsgebiete sieht er nicht nur in der biologischen Grundlagenfor-schung, sondern beispielsweise auch im Screening von potenziellen neuen pharmazeutischen Wirkstoffen. So könnte man damit her-ausfinden, wie ein Wirkstoff den Stoffwechsel verändert. Auch Sau-ers Gruppe verwendet die Methode nun für solche Untersuchungen.

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6 Laborscope 7–8/126 Laborscope 10-11/15

labortechnik

Das Dreijahres-Projekt mit dem Namen «TT-PET» basiert auf einer Technologie, die ur-sprünglich für das ATLAS-Experiment am eu-ropäischen Teilchenphysikzentrum CERN bei Genf entwickelt wurde. Nun kommt sie bei der Hirnforschung zum Einsatz: Ein auf der Basis der ATLAS-Technologie entwickelter Scanner soll hochpräzise Bilder des Gehirns ermögli-chen – in einer weit höheren Auflösung als bis-her. Auf dem Areal des Berner Inselspitals wird in den kommenden drei Jahren der erste Pro-totyp gebaut und getestet. Zum Einsatz kommt dabei das Zyklotron, ein Teilchenbe-schleuniger der Swan Isotopen AG und der Universität Bern. «Wir bombardieren die Sen-

Prototyp für neuartigen Gehirn-ScannerIn Bern entwickelt eine internationale

Forschungsgruppe einen neuarti-

gen Scanner, der aus Detektoren

besteht, die für das CERN bei Genf

gebaut wurden. Der Scanner wird

Bilder in einer bislang unerreichten

Auflösung liefern und unter anderem

in der Hirnforschung Anwendung

finden.

soren des Scanners mit Protonen, die im Zyk-lotron hergestellt werden, und testen so, wie präzise diese sind», erklärt Michele Weber vom Labor für Hochenergiephysik und vom Albert Einstein Center der Universität Bern (AEC). Weber ist an der Entwicklung der neuen Sen-soren beteiligt, die anfänglich für das ATLAS-Experiment konzipiert worden waren.

Prozesse im Hirn räumlich darstellen

PET steht für Positronen-Emissions-Tomogra-phie (PET). Diese Technik wird bereits in der Krebsmedizin und in der Neurologie einge-setzt. Mittels radioaktiv markierter Moleküle können damit biologische Prozesse im Men- Quelle: Universität Bern

Die Sensoren des neuen Scanners sollen dem-nächst mit Hilfe des Zyklotron-Teilchenbe-schleunigers am Berner Inselspital getestet werden. Bild: AEC-LHEP

Der ATLAS-Detektor im CERN diente dem TT-PET-Projekt als Vorbild. Bild: ATLAS, CERN

schen sichtbar gemacht werden. Der neuartige TT-PET-Scanner wurde soweit miniaturisiert, dass er die Bilder des Gehirns direkt in einem konventionellen NMR-Scanner (nukleare Ma-gnetresonanz) aufnehmen kann. NMR-Scan-ner kommen vor allem in der medizinischen Diagnostik bei der Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe zum Einsatz. Weber: «Durch die Kombination die-ser beiden Verfahren können nun biologische Prozesse direkt räumlich in der Anatomie des Gehirns verortet werden.»

SNF fördert fünf AEC-Projekte

«Das Projekt TT-PET ist ein gutes Beispiel da-für, wie Grundlagenforschung zu Anwendun-gen führt, die von der Gesellschaft genutzt werden können», sagt Michele Weber. TT-PET wird von Prof. Giuseppe Iacobucci von der Universität Genf geleitet. Neben der Uni-versität Bern sind daran auch die Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG), das europä-ische Teilchenphysikzentrum CERN, die Stanford University in Kalifornien, das Istituto Nazionale di Fisica Nucleare «Tor Vergata» in Rom und die Universität Karlsruhe beteiligt.

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7Laborscope 7–8/12 7Laborscope 10-11/15

Supermikrochirurgie bedeutet, dass Ärzte Strukturen mit einem Durchmesser von weni-ger als 0,5 Millimeter zusammennähen. Sie ar-beiten mit ultrafeinen Nadeln und Fäden. Das Verbinden eines so kleinen Gefässes erfordert vier bis sechs Nadelstiche und eine ruhige Hand – nicht nur wegen der Kleinheit: Wenn die Patienten atmen, bewegt sich unter Um-ständen auch das betroffene Gewebe. Die plas-tischen Chirurgen arbeiten mit einem hoch auflösenden Fluoreszenzmikroskop, das den Operationsbereich bis zu 40 Mal vergrössert darstellt. Dieses wird mit einem steuerbaren «Arm» über die betroffene Stelle bewegt. Kurz vor dem Eingriff spritzen die Ärzte eine Flüs-sigkeit ins Gewebe, welche die Blut- oder

Supermikrochirurgie eröffnet neue MöglichkeitenPlastische Chirurgen können immer

kleinere Gefässe zusammennähen.

Dank einer neuen Technik gelang es

zum ersten Mal in der Schweiz, einer

Patientin ein Lymphknotenpaket vom

Hals in die Leiste zu transferieren.

Künftig wird die Methode auch die

Erfolgschancen bei Gewebeverpflan-

zungen und beim Annähen abge-

trennter Gliedmassen erhöhen.Lymphgefässe unter dem Mikroskop zum Leuchten bringt und so die Filigranarbeit er-leichtert.

Erster Lymphknoten-Transfer vom Hals in die Leiste

Mit der innovativen Technik führten Prof. Ni-cole Lindenblatt und Dr. Farid Rezaeian vom Universitätsspital Zürich (USZ) zusammen mit Prof. Yves Harder vom Ospedale Regionale di Lugano einen Eingriff durch, der noch nie zuvor in der Schweiz vorgenommen wurde: Die Chirurgen behandelten eine Patientin, die unter einem chronischen Lymphödem litt – im Volksmund spricht man von «Wasser in den Beinen oder Armen». Die Ärzte entnahmen der Patientin ein Lymphknotenpaket in der

Quelle: Universitätsspital Zürich

Team während einer supermikrochirurgischen Operation. Durch das Fluoreszenzmikroskop sehen die Operateure den Operationsbereich in 40-facher Vergrösserung. Bild: Unispital ZH

Supermikrochirurgen brauchen eine ruhige Hand: Die Gefässe sind 0,5 Millimeter breit, Nadeln und Fäden ultrafein. Bild: Unispital ZH

Ansicht eines Lymphknotenpakets unter dem Fluoreszenzmikroskop. Der leuchtende Be-reich zeigt Gefässe, die nach dem mikrochir-urgischen Anschluss wieder durchblutet sind.Bild: Unispital ZH

MEDIZINTECHNOLOGIE

Halsregion und verpflanzten es in die Leisten-gegend. Dort schlossen sie die versorgenden Blutgefässe vom Lappen mikrochirurgisch an die Blutgefässe im umliegenden Gewebe an, so dass die Lymphknoten nach dem Einwachsen ihre Drainage-Funktion übernehmen können. «Mit dieser Methode behandeln wir Lymphö-deme, die mit konservativen Methoden nicht zu behandeln sind», so Prof. Nicole Linden-blatt. Die Patienten würden davon profitieren, dass die Lymphdrainagen und Kompressions-therapien reduziert werden können und die Schmerzen vermindert werden.

Methode mit Zukunftspotenzial

Bei der Behandlung von Lymphödemen kann die Supermikrochirurgie für eine signifikante Linderung der Symptome oder sogar für Hei-lung sorgen. Denn mit ihrer Hilfe können die Chirurgen die feinen Lymphgefässe miteinan-der oder mit kleinen Venen verbinden. Da-durch kann die angestaute Flüssigkeit besser aus dem geschwollenen Gewebe abfliessen. Am USZ wird die Technik neu auch zur Be-handlung von angesammelter Flüssigkeit nach der Ausräumung von Lymphknoten und zur Reparatur von durchtrennen Lymphgefässen angewendet. Die Supermikrochirurgie, deren Pioniere aus Japan und Taiwan stammen, wird sich weiter entwickeln. Die Fachleute erhoffen sich, dass durch die bessere Verbindung der fei-nen Lymphgefässe die Erfolgsaussichten stei-gen beim Verpflanzen von Gewebe oder beim Annähen von abgetrennten Gliedmassen wie zum Beispiel einer Fingerkuppe.

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8 Laborscope 7–8/128 Laborscope 10-11/15

MEDIZINTECHNIK

In der Natur gibt es kaum langlebigere und zähere Strukturen als Zähne oder Muschel-schalen. Das Geheimnis dieser Materialien ist ihre besondere Feinstruktur: Sie sind aus verschiedenen Lagen aufgebaut, in denen unzählige Mikroplättchen in jeweils identi-scher Ausrichtung aneinander gefügt sind. Zwar gibt es bereits Methoden, mit denen Materialforscher Perlmutt imitieren konn-ten. Nach wie vor aber war es eine Heraus-forderung, ein Material zu erschaffen, das die gesamte Muschelschale nachahmt und vergleichbare Eigenschaften und die kom-plexe Struktur erreicht. Nun hat eine Gruppe von Forschenden um André Stud-art, Professor für komplexe Materialien, ein neues Verfahren entwickelt, welches das na-türliche Vorbild beinahe perfekt imitiert. So konnten die Wissenschaftler ein mehr-

Zahnschmelz perfekt imitiertPeter Rüegg

ETH-Materialforschende entwickeln

ein Verfahren, mit dem sie die kom-

plexe Feinstruktur von biologischen

Verbundmaterialien wie Zähnen

nachahmen. Sie können damit Me-

dizintech-Materialien erschaffen, die

genauso hart oder zäh sind wie ihre

natürlichen Vorbilder.

schichtiges, zähes Material herstellen, das auf dem Bauprinzip von Zähnen oder Mu-schelschalen beruht und den Vergleich da-mit nicht zu scheuen braucht. Den ETH-Forschenden ist es erstmals gelungen, in einem einzigen Stück verschiedene Lagen mit unterschiedlich orientierten Mikro-plättchen zu erhalten. Ihr Verfahren nann-ten die ETH-Forschenden «magnetisch unterstützten Schlickerguss» (englisch: Ma-gnetically assisted slip casting, MASC). «Das Schöne an unserem neuen Verfahren ist, dass es auf einer 100-jährigen Technik aufbaut und diese mit moderner Material-forschung kombiniert», sagt Studarts Dok-torand Tobias Niebel.

«Ähnlich wie 3D-Printing»

Und so funktioniert MASC: Erst erstellen die Forscher von einem beliebigen Objekt einen Gipsabdruck, der als Gussform dient. In diese Form giessen sie eine Suspension, die magnetisierte Keramikplättchen wie zum Beispiel Aluminiumoxid-Plättchen enthält. Die Poren der Gipsform saugen den f lüssigen Anteil der Suspension langsam auf. Dadurch verfestigt sich das Material von aussen nach innen und wird hart. Einen schichtartigen Aufbau erhalten die Wissen-schaftler, indem sie während des Gussvor-gangs ein Magnetfeld anlegen, dessen Rich-

tung sie in regelmässigen Zeitabständen ändern. Solange das Material f lüssig ist, richten sich die Keramikplättchen am Ma-gnetfeld aus. Im verfestigten Material be-halten die Plättchen ihre Orientierung bei. Über die Zusammensetzung der Suspension und die Ausrichtung der Plättchen lassen sich über einen fortlaufenden Prozess in ein und demselben Objekt verschiedene Schich-ten mit unterschiedlichen Materialeigen-schaften erzeugen. Dadurch entstehen kom-plexe Materialien, die natürliche Vorbilder wie Perlmutt oder Zahnschmelz nahezu per-fekt imitieren. «Unsere Technik ist ähnlich wie 3D-Printing, jedoch zehnmal schneller und viel kostengünstiger», sagt Florian Bou-ville, Postdoc bei Studart.

Künstlicher Zahn aus der Gipsform

Um das Potenzial der MASC-Technik auf-zuzeigen, fertigte die Forschungsgruppe von André Studart einen künstlichen Zahn an, dessen Mikrostruktur diejenige eines ech-ten Zahns imitiert. Die Oberf läche dieses Kunstzahns ist hart und komplex struktu-riert wie diejenige eines echten Zahnes, während die darunter liegende Schicht wei-cher ist, genau wie das Zahnbein im natür-lichen Vorbild. Erst stellten die Doktoran-din Hortense Le Ferrand und ihre Kollegen einen Gipsabdruck eines menschlichen

Das natürliche Vorbild in der Gipsform (l.), das Imitat aus dem neuartigen Verbundmaterial, das bereits gesintert wurde, sowie ein in einen Sockel eingepasster Kunstzahn, der für die Elektronenmikroskopie mit Platin beschichtet wurde. Bild: ETH

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9Laborscope 7–8/12 9Laborscope 10-11/15

Weisheitszahnes her. Diese Gussform be-füllten sie mit einer Suspension, die neben Aluminiumoxid-Plättchen auch Glas-Nano-partikel als Mörtel enthielt. Mit einem Ma-gneten richteten sie die Plättchen senkrecht zur Oberf läche ihres Objektes aus. Nach-dem die erste Lage trocken war, gossen die Wissenschaftler eine zweite Suspension in dieselbe Gussform. Diese Suspension enthielt jedoch keine Glaspartikel. Die Aluminiumoxid-Plättchen in der zweiten Schicht wurden mithilfe des Magneten waagrecht zur Zahnoberf läche ausgerichtet. Diese zweilagige Struktur wurde schliess-lich bei 1600 Grad «gebrannt», um das Ma-terial zu verdichten und zu härten. Fach-leute sprechen bei diesem Vorgang von Sintern. Zuletzt füllten die Forscher die Po-ren, die nach dem Sintern noch vorhanden waren, mit einem in der Zahnmedizin verwendeten Kunststoff-Monomer, welches sich anschliessend polymerisierte.

Kunstzahn verhält sich wie echter Zahn

Mit dem Resultat sind die ETH-Forscher sehr zufrieden. «Das für den Kunstzahn er-hobene Profil für Härte und Zähigkeit deckt sich genau mit demjenigen eines na-türlichen Zahnes», freut sich Studart. Das Verfahren und das daraus hervorgehende Material würden sich daher für die Zahn-medizin anbieten. Die aktuelle Forschung sei jedoch erst ein Machbarkeitsnachweis, der aufzeige, dass sich die natürliche Fein-struktur eines Zahnes im Labor nachbilden lasse, so Studart. «Damit man das Material als Zahnersatz verwenden kann, muss man dessen Aussehen stark optimieren.» Der künstliche Zahn zeige allerdings deutlich auf, dass man mit dem neuen Verfahren ein Mass an Kontrolle über die Mikrostruktur Quelle: ETH

MEDIZINTECHNIK

Querschnitt des künstlichen Zahns unter dem Elektronenmikroskop (Falschfarbenbild): Im Zahn-schmelz sind Keramikplättchen vertikal angeordnet, im Zahnbein schräg bis horizontal. Bild: ETH

eines Verbundmaterials erreichen könne, die bislang lebenden Organismen vorbehalten blieb. Ein Teil des MASC-Prozesses, näm-lich die Magnetisierung und Ausrichtung der Keramikplättchen mithilfe des Magne-ten, wurde bereits patentiert. Das neue Fer-tigungsverfahren für solch biomimetischen Komplexmaterialien lässt sich jedoch auch anderweitig verwenden. So könnten anstelle der Aluminumoxid-Plättchen auch Kupfer-plättchen verwendet werden, was den Ein-satz solcher Materialien in der Elektronik zuliesse. «Ausgangsstoffe und Orientierung der Plättchen lassen sich beliebig kombinie-ren, sodass rasch und einfach eine grosse Pa-lette verschiedenster Materialtypen mit un-terschiedlichen Eigenschaften realisierbar wären», sagt Studart.

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LABORSCOPE FARBE

10 Laborscope 10-11/15

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ssen und intuitiv bedienen. Die Luftentnahme erfolgt über eine Schnellkupplung. An der Front-seite ist ein einstellbarer Druck-minderer angebracht, der Druckwerte bis 8 bar reguliert. Auf der Rückseite des Gerätes gibt es einen zusätzlichen Druckluftanschluss. Das Sys-tem verfügt über hohe Standzei-ten und ist für den Dauerbetrieb geeignet. Wartungen sind – bis auf die Filterelemente – nicht notwendig.

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LABORSCOPE FARBE

11Laborscope 10-11/15

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LABORSCOPE FARBE

12 Laborscope 10-11/15

Bei Mehrstellen-Messvorrich-tungen oder auch an Prüfarbeits-plätzen stellt sich immer wieder die Frage, wie werden die Mess-werte von mehreren digitalen Tastern oder digitalen Messinst-rumenten auf einer gut lesbaren Anzeige dargestellt? Meistens werden von der Maschinenin-dustrie oder auch Uhrenindust-rie Anzeigeeinheiten gefordert, welche einfach zu konfigurieren, gut ablesbar, zuverlässig und werkstatttauglich sind.

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Anwendung mit M-Bus-Modulen

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Wie werden die Chromato-gramme ausgewertet?

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13Laborscope 10-11/15

LABORSCOPE FARBE

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Phenomenex, Inc. and the Tecan Group (SIX Swiss Exchange: TECN) today announced a colla-boration to co-market automated solid phase extraction (SPE) sam-ple preparation solutions. The two companies will jointly market Phenomenex Strata™ and Strata-X SPE sorbents adapted to Tecan’s Freedom EVO® series of robotics workstations. The solution is espe-cially geared to high-throughput customers in pharmaceutical re-search, clinical and food testing environments using mass spectro-metry detection methods. As part of the global agreement, Tecan will provide the instruments and automation support, and Pheno-menex will provide the extraction chemistries as well as application and method development through its PhenoLogixSM group. Solid phase extraction is a widely used sample preparation tech-nique by which compounds in mixtures are separated, prior to chromatographic analysis. Pheno-menex Strata and Strata-X SPE sorbents remove unwanted conta-minants, including phospholipids, and are offered in a number of unique selectivities to cover a di-verse range of analytes. SPE can be a time-consuming manual process that is prone to human errors re-sulting in additional time and costs for laboratories to confirm or repeat tests. Execution of this pro-cess on Tecan automated plat-forms combined with optimized conditions from PhenoLogix will decrease implementation efforts in the lab, increase throughput while reducing human error and enable sample traceability for regulated environments.«We created this agreement with our high-throughput customers in mind,» commented Michael Mc-Ginley, core products manager for

Phenomenex and Tecan to Co-Market Automa-ted Sample Preparation Solutions

Phenomenex. «We can now bring them complete, automated solu-tions, simplifying the previously daunting task of adapting a ma-nual method to laboratory auto-mation. The engineers at Tecan have an amazing insight on how to optimally automate liquid handling and the Freedom EVO is a proven platform with an esta-blished track record for reliabi-lity.» «Phenomenex has a large customer base using their SPE products,» explained James O’Brien, Head of Clinical Diagnostics for Tecan. «By co-marketing our robotic workstations with their chemis-tries, we expect to expand our reach in these high-volume indus-tries. The experts at Phenomenex and PhenoLogix have enhanced our knowledge of chromatogra-phy and enabled us to bring to market a product for mid- to high-throughput laboratories that in-creases the ROI of their high capital investment in mass spec-trometry detection systems.»

Michael McGinleyPhenomenex, Inc.Phone: (310) 212-0555 Ext. [email protected] Antonietta AlloccaTecanTel. +41 (0) [email protected]

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14 Laborscope 10-11/15

BIOTECHNOLOGIE

Fibroblasten sind bewegliche Be-standteile des Bindegewebes, des-sen Festigkeit sie auch regulieren. Darüber hinaus spielen Fibroblas-ten eine wichtige Rolle bei malig-nen Hauterkrankungen wie etwa dem Melanom. In der Forschung dienen sie als Modellsystem, um die Wanderung der Zellen zu stu-dieren.

Signalkette identifiziert

In den frühen 1950er-Jahren ent-deckte der britische Zellbiologe Michael Abercrombie, dass sich kollidierende Fibroblasten gegen-seitig abstossen und dabei die Be-wegungsrichtung ändern. Er nannte dieses Phänomen «contact inhibition of locomotion». Ob-wohl dabei einzelne Proteine als wichtige Faktoren identifiziert wurden, glichen die molekularen Grundlagen dieser Reaktion eher einem Puzzle im Anfangsstadium. Vor allem war ungeklärt, welche

50 Jahre altes Rätsel gelöst: Warum sich bestimmte Zellen abstossenWenn Zellen aus dem

Bindegewebe aufeinander-

prallen, stossen sie sich ab

– dieses Phänomen wurde

bereits vor über 50 Jahren

entdeckt. Erst jetzt haben

Forscher an der Universi-

tät Basel die molekularen

Grundlagen dieses Prozes-

ses aufgedeckt, wie sie in

der Fachzeitschrift «Deve-

lopmental Cell» berichten.

Ihre Erkenntnisse könnten

für die Krebsforschung

wichtig werden.

Abstossungssignale daran betei-ligt sind, wie sie von aussen in die Zelle gelangen und wie sie das Zellskelett beeinflussen, das wie-derum die Zellbewegung regu-liert.Die Forschungsgruppe von Prof. Olivier Pertz an der Universität Basel hat nun genau diese Fragen beantwortet. Sie identifizierte eine zusammenhängende Signalkette, die aus drei Proteinen namens Slit2, Robo4 und srGAP2 besteht und so funktioniert:Der Abstossungsfaktor Slit2 bin-det an den Rezeptor Robo4, wor-auf das Signal ins Zellinnere ge-langt und srGAP2 aktiviert. Dieses Molekül hemmt darauf den Regulator Rac1, der das Zell-

skelett koordiniert. Durch die Inaktivierung von Rac1 zieht sich die Zelle zurück, sodass sich zwei Zellen abstossen. Schaltet man die Funktion von Slit2, Robo4 oder srGAP2 aus, bleiben zusammenstossende Zel-len aneinander kleben und kom-men nicht so leicht wieder vonei-nander weg.

Eine «molekulare Stoss-stange»

Das Besondere an dieser Signal-kette ist, dass sie sich vorne an der Zellfront befindet, und zwar auch dann, wenn Zellen nicht mitein-ander kollidieren, sondern sich frei bewegen. Indem in der Zelle eine Quelle: Universität Basel

OriginalbeitragRafael Dominik Fritz,

Denis Menshykau, Katrin

Martin, Andreas Reimann,

Valeria Pontelli, and Olivier

Pertz

SrGAP2-Dependent In-

tegration of Membrane

Geometry and Slit-Robo-

Repulsive Cues Regulates

Fibroblast Contact Inhibi-

tion of Locomotion

Developmental Cell

(2015), doi: 10.1016/j.dev-

cel.2015.09.002

Beweglicher Fibroblast: Das Protein srGAP2, das die Absto-ssungsreaktion einleitet, ist an der Zellfront stark konzentriert (unten, in Rot, Gelb und Grün). (Bild: Universität Basel, Departe-ment Biomedizin)

Art «molekulare Stossstange» zu-sammengesetzt wird, ist für den Fall einer Kollision zwischen Zel-len vorgesorgt. Wo genau diese Stossstange platziert werden muss – nämlich nur in sich nach vorne bewegenden Teilen der Zelle –, wird durch die Zellgeometrie be-stimmt, die wiederum vom Pro-tein srGAP2 dechiffriert wird.Durch die Integration von Mem-brankrümmung und Absto-ssungssignalen wird somit sichergestellt, dass die Zell-Zell-Abstossung an der richtigen Stelle stattfindet. Diese Abstossungsre-aktion könnte eine wichtige Rolle bei der Metastasierung von Krebs spielen. Dafür spricht, dass die Expression von Slit und Robo bei mehreren Krebsarten dereguliert ist.

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15Laborscope 10-11/15

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Im Darm des Menschen leben zehnmal mehr Mikroben als der Mensch Körperzellen hat. Die medizinische Forschung kennt zwar die Bakterien im Darm des einzelnen Patienten, hat aber noch wenig Ahnung von ihrer Funk-tion. Die Nature Communica-

Darmflora: Sage mir, wo du lebst, und ich sage dir, was du machstEntzündliche Darmer-

krankungen und den

Reizdarm heilen: Ein For-

schungsteam unter Berner

Führung untersucht dazu

seit Jahren die Bakterien

im Darm minutiös. Die

jüngste Forschungsarbeit

ist soeben in der renom-

mierten Fachzeitschrift

«Nature Communications»

veröffentlicht worden.

tions-Studie schliesst einen Teil dieser Wissenslücke: Das For-schungsteam um Prof. Andrew Macpherson, Chefarzt Gastroen-terologie und Co-Direktor der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin des Insel-spitals Bern, weist nach, dass die Lebensweise und Funktion der Bakterien davon abhängt, wo ge-nau sie im Darm zu finden sind. Besonders wichtig sind Bakterien nahe der Schleimhaut. Diese er-nähren sich von körpereigenen Stoffen, können jedoch auch Moleküle herstellen, welche dann in den Körper gelangen und dort nach den bisherigen Erkenntnis-sen der Wissenschaft wichtige Stoffwechselprozesse positiv be-einflussen können.Von dieser Forschung profitieren fast alle Patienten mit Darmer-krankungen zumindest indirekt. Die Berner Forscher untersuchen, wie sich Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmbak-

terien auf entzündliche Darmer-krankungen wie Morbus Crohn und ulzerative Kolitis auswirken. Davon sind in der Schweiz etwa

14‘000 Patienten betroffen. Er-forscht werden zudem Nebenef-fekte bei der Bestrahlung des Darmes sowie Symptome des Reizdarmes, unter dem in der Schweiz schätzungsweise 1 Mil-lion Menschen leiden.Das Inselspital und seine Gena-xen-Stiftung stellen die speziali-sierte, in Europa einzigartige Inf-rastruktur zur Verfügung, welche diese Forschung überhaupt er-möglicht. Zusätzlich zur klini-schen Tätigkeit am Inselspital leitet Prof. Macpherson ein For-schungsprojekt, an dem auch For-schungsgruppen der ETH Zürich mitwirken. Prof. Macpherson ist ausserdem Mitglied der vom Schweizerischen Nationalfonds fi-nanzierten Swiss-IBD-Kohorten-studie, die sich ebenfalls mit chro-nischen entzündlichen Darm- erkrankungen befasst.

Quelle: Inselspital /Universität Bern

Die Bakterien (grün) leben im Darminhalt und in der Schleim-schicht (rot) über der aus Darme-pithel-Zellen (blau) bestehenden Schleimhaut. Grafik: zvg/Nature Com-

munications

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16 Laborscope 10-11/15

BIOTECHNOLOGIE BIOTECHNOLOGIE

Es ist ein Kampf, der seit Urzei-ten herrscht – im Wasser, auf der Erde und sogar auf der Haut und im Magen des Menschen: Wenn Viren, die so genannten Bakte-riophagen oder kurz Phagen, Bakterien befallen, können sie Schaden anrichten. Aktuelle Studien legen nahe, dass Phagen eine Rolle bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn spielen könnten. Doch Bakterien sind anpassungsfähig: Sie verändern ihr Immunsystem, als CRISPR-Cas bezeichnet, um sich zu schützen. Erstmals ist es nun einer Gruppe um den Frei-burger Bioinformatiker Prof. Dr. Rolf Backofengelungen, die mehr als 2.000 bekannten CRISPR-Abwehrsysteme von Bakterien zu klassifizieren. Gemeinsam mit seinen Mitar-beitern Omer S. Alkhnba-shi und Fabrizio Costa, seiner Mitarbeiterin Sita J. Saun-ders sowie mit dem US-amerika-nischen National Center for Bio-technology Information hat der Forscher die CRISPR-Cas-Sys-teme in zwei Klassen, fünf Ty-pen und 16 Subtypen unterteilt. Dazu nutzte das Team eine selbstentwickelte Software: «Ba-sierend auf maschinellem Ler-nen ist unser Programm im-stande, jedes neue Abwehrsystem automatisch zu klassifizieren», sagt der Bioinformatiker. Die Ergebnisse sind in der Fachzeit-schrift «Nature Reviews Micro-biology» erschienen.

Die Viren nutzen eine schwer zu schlagende Waffe: Sie entwi-ckeln sich schnell und können

Abwehrsystem automatisch aufgeschlüsseltEin Forscherteam hat eine

Software entwickelt, die

erkennt, wie Bakterien sich

gegen Viren verteidigen.

sich dadurch immer neuen Wir-ten anpassen. Die Bakterien je-doch können sich zur Wehr set-zen. Sie haben ein so genanntes adaptives Immunsystem. Das bedeutet, dass Bakterien, die eine Phageninfektion überlebt haben, sich gegen weitere Infek-tionen desselben Erregers schüt-zen können. Dazu nutzen sie das System CRISPR-Cas. Es basiert auf Ribonukleinsäure, die für die Biosynthese von Proteinen verantwortlich ist. Bakterien integrieren ein kurzes Stück der ursprünglichen Viren-DNA in ihr CRISPR-System. Jede eindringende DNA, die eine grosse Ähnlichkeit mit die-sem gespeicherten Stück auf-weist, wird vom Bakterium um-gehend unschädlich gemacht. Diese Immunität, also die Infor-mation im CRISPR-Cas-Sys-tem, können verschiedene Bak-terien auch über den so genannten horizontalen Gen-Transfer miteinander teilen – sie impfen sich sozusagen gegensei-tig.

Die Flexibilität macht die Klassifikation verschiedener CRISPR-Systeme schwierig – bisher war diese Arbeit nur durch mühsame manuelle Ana-lyse möglich. Die von Backofens Team entwickelte Software ver-arbeitet und analysiert unzählige Datenmengen in kurzer Zeit. So können mehr als 20.000 Prote-insequenzen in fünf Minuten analysiert werden. «Insbeson-dere ist es nun auch möglich, Bakterien zum Beispiel im Ma-gen oder auf der Haut als Gan-zes zu sequenzieren und nach den vorhandenen Bakteriopha-gen-Immunitäten, also CRISPR-Systemen, zu untersuchen», sagt der Forscher. Aber das CRISPR-cas System ist auch biotechnolo-gisch von Bedeutung. So wurden bereits vor zwei Jahren Bausteine eines CRISPR-cas Systems kom-biniert, um eine neue und zuver-lässigere Technologie für das Editieren von Genomen zu eta-blieren. Diese Technologie ist nun weltweiter Standard und hat die alten Verfahren fast komplett Quelle: Universität Freiburg

Originalveröffentlichung:Kira S. Makarova, Yuri I.

Wolf, Omer S. Alkhnba-

shi, Fabrizio Costa, Shiraz

A. Shah, Sita J. Saunders,

Rodolphe Barrangou, Stan

J. J. Brouns, Emmanuelle

Charpentier, Daniel H.

Haft, Philippe Horvath,

Sylvain Moineau, Francisco

J. M. Mojica, Rebecca M.

Terns, Michael P. Terns,

Malcolm F. White, Alex-

ander F. Yakunin, Roger A.

Garrett, John van der Oost,

Rolf Backofen, Eugene V.

Koonin (2015): An updated

evolutionary classification

of CRISPR–Cas systems

In: Nature Reviews Micro-

biology. doi:10.1038/nrmi-

cro3569

Mit CRISPR-cas-Systemen lassen sich Gene mühelos editieren, also ein- und ausschalten. Das neue Verfahren hilft, weitere biotechnologische Einsatzmöglichkeiten dieser Systeme zu untersuchen. Foto: Gernot Kraut-

berger/Fotolia

ersetzt. Die Klassifizierung der Abwehrsysteme erleichtert die Suche nach neuen biotechnolo-gisch einsetzbaren Systemen er-heblich.

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BIOTECHNOLOGIE

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Erkrankt ein Betroffener an Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, zählt jede Sekunde. Zwar behandeln die Ärzte bei Verdacht auf Sepsis umgehend mit einem Breitbandantibiotikum. Allerdings zeigt dies nicht immer die erhoffte Wirkung – etwa wenn die Bakterien resistent gegen die eingesetzten Medikamente sind. Bis die Erreger im Labor identifiziert und auf mög-liche Resistenzen untersucht sind, vergehen üb-licherweise 60 bis 100 Stunden. Zeit, die der Pa-tient nicht hat – die meisten sterben nach etwa 48 Stunden. Allein in Deutschland erliegen jährlich 60 000 Menschen einer Blutvergiftung.

Untersuchungsergebnisse nach neun Stunden

Dank eines neuen Verfahrens könnte diese Un-tersuchung weit schneller ablaufen. Sind die Re-sistenzen erkannt, können die Ärzte den Er-krankten dann mit einem spezifisch wirkenden Antibiotikum behandeln, das die Keime zuver-lässig abtötet. Möglich macht dies eine Techno-logie, die Forscherinnen und Forscher an den Fraunhofer-Instituten für Angewandte Infor-mationstechnik FIT und für Lasertechnik ILT in Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Aa-chen und zahlreichen Industriepartnern entwi-ckelten. «Mit unserer Untersuchungsmethode liegt das Ergebnis bereits nach neun Stunden vor», sagt Professor Harald Mathis, Abteilungs-leiter am FIT.

Blutvergiftung – schnellere Analyse von ResistenzenBei einer Blutvergiftung greifen Ärzte

umgehend zu einem Breitbandantibio-

tikum. Doch vielfach kann das Medi-

kament den Keimen nichts anhaben.

Die Untersuchung auf Antibiotikare-

sistenzen ist jedoch zeitaufwändig, für

viele Patienten kommen die Ergeb-

nisse zu spät. Ein neues Verfahren

liefert die Resultate bereits nach neun

Stunden. Auf der Messe Biotechnica

vom 6. bis 8. Oktober in Hannover

wurde ein Prototyp präsentiert.

Welches Antibiotikum wirkt?

Wie schaffen es die Forscher, die Bakterien im Patientenblut bis zu zehnmal schneller als bis-her zu untersuchen? «Wir haben dafür ein mi-niaturisiertes System entwickelt, samt einem patentierten optischen Aufbau», verrät Mathis. Zunächst werden die Sespis-Erreger markiert. Sobald man sie dann mit einem Laser anstrahlt, leuchten sie. So können die Forscher einschät-zen, wie viele Bakterien sich im Blut befinden. Im nächsten Schritt werden die Erreger vom Blut getrennt und in verschiedene miniaturi-sierte Töpfchen gelenkt. In diesen befindet sich jeweils ein Nährmedium mit einem speziellen Antibiotikum. Ein zweiter optischer Aufbau samt nötiger Analysesoftware beobachtet und dokumentiert genau, wie sich die Erreger ent-wickeln. Der Clou: Algorithmen werten die aufgenommenen Bilder der Bakterien aus und extrapolieren die Wachstumskurve. So lässt sich bereits nach einigen Stunden ermitteln, ob das jeweils eingesetzte Medikament wirkt oder ob die Bakterien dagegen resistent sind und sich grossflächig ausbreiten. Dieser Wachstumsmo-nitor berechnet mit seiner Software wie sich die Erreger längerfristig entwickeln werden. Dabei analysiert das Programm sowohl die Grösse des Bakterienteppichs – woraus man eins zu eins auf die Anzahl der Bakterien schliessen kann – als auch, das Verhältnis von lebenden zu abge-töteten Keime. Kurzum: Die Forscher können erkennen, welches Antibiotikum die Erreger am schnellsten abtötet. Und damit, welches Medi-kament dem Patienten am besten hilft.

Quelle: Fraunhofer-Institut

Miniaturisierter Wachstumschip zur Erken-nung bakterieller Resistenzen. © Volker Lannert,

Fraunhofer FIT

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18 Laborscope 10-11/15

BIOTECHNOLOGIE

Jede Zelle in unserem Körper meistert einen fein austarierten Balanceakt: Sie muss sich auf Kommando teilen und durchs Gewebe an ihren Bestimmungs-ort wandern, dabei aber strenge Disziplin wahren und sowohl ihre Vermehrung als auch ihre Wanderungen eng begrenzen. Passiert bei diesem Balanceakt

Unterdrückung von Tumoren: Regulationsmechanismus ent-decktSilke Osswald

Die Beweglichkeit von

Körperzellen spielt bei der

Entstehung von Krebs eine

entscheidende Rolle. Ber-

liner Forscher haben nun

einen Mechanismus ent-

deckt, durch den Zellbe-

wegungen beeinflusst wer-

den können. Sie sind dabei

auf einen Regulationsweg

für einen Krebsmarker

gestossen, der unter ande-

rem bei aggressiven Hirn-

tumoren auftritt.

ein Fehler, kann es zu unkont-rollierten Wucherungen und da-mit Krebserkrankungen kom-men. Die Arbeitsgruppe von Tanja Maritzen am Leibniz-Ins-titut für Molekulare Pharmako-logie in Berlin (FMP) hat nun einen Mechanismus entdeckt, der die Beweglichkeit von Zellen reguliert und damit vermutlich der Entstehung von Krebs entge-genwirkt. Die Wissenschaftler erzeugten einen Stamm von Mäusen, dem das Gen für das Protein Stonin1 fehlt. Die Tiere entwickelten sich zwar zunächst unauffällig, doch die Forscher fanden heraus, dass sich auf ih-ren Zelloberf lächen der Rezep-tor NG2 stark anreichert.

Dieses Oberf lächenprotein, das die Beweglichkeit von Zellen be-einf lusst, kannte man bereits als Tumormarker, unter anderem aus aggressiven Hirntumoren, wo es gehäuft auftritt. Bislang war allerdings unbekannt, wie NG2 reguliert wird. Durch die Arbeit der FMP-Forscher ist nun klargeworden: Die von NG2 in die Zelle geleiteten Signale wer-

den unterbrochen, indem der Rezeptor von der Zelloberf läche entfernt wird. Dazu werden von der Aussenmembran der Zelle kleine Bläschen mitsamt dem Rezeptor abgeschnürt. Die Ab-schnürung wird von einer molekularen Maschinerie im Inneren der Zelle bewerkstelligt – Stonin1 ist dabei der Adapter, der NG2 spezifisch daran an-koppelt. Nur durch den Ab-transport von NG2 und Abbau kann verhindert werden, dass das Protein ungeregelt Signale in die Zelle schickt, was die Bil-dung von Tumoren begünstigen würde.

«Ein spannender Moment in un-serer Arbeit war, als wir heraus-fanden, dass Stonin1 über NG2 die Zellbeweglichkeit beein-f lusst», erinnern sich Fabian Feutlinske und Marietta Bro-warski, die beiden Erstautoren der Arbeit. Bei Versuchen in der Kulturschale bewegten sich die Zellen ohne Stonin1 im Ver-gleich zu normalen Zellen ge-radliniger fort. Dies war aller-dings nur der Fall, wenn die Zellen über NG2 verfügten, was belegt, dass die veränderte Zell-bewegung auf die fehlerhafte Regulation von NG2 zurück-geht.

«Da erhöhte NG2-Level das Wachstum von Gehirntumoren begünstigen, erfüllt Stonin1 mit dem Abtransport von NG2 un-ter Umständen eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung von Tumoren», erklärt Grup-penleiterin Tanja Maritzen. «Dieser Frage möchten wir in Zukunft weiter nachgehen.»

Quelle: Fabian Feutlinske, Mari-

etta Browarski, Min-Chi

Ku, Philipp Trnka, Sonia

Waiczies, Thoralf Niendorf,

William B. Stallcup, Rainer

Glass, Eberhard Krause &

Tanja Maritzen: Stonin1

mediates endocytosis of

the proteoglycan NG2 and

regulates focal adhesion

dynamics and cell motility.

Nature Communications, 5.

Oktober 2015

www.idw-online.dewww.fmp-berlin.info

Das Leibniz-Institut für

Molekulare Pharmako-

logie (FMP) gehört zum

Forschungsverbund Berlin

e.V. (FVB), einem Zusam-

menschluss von acht natur-,

lebens- und umweltwissen-

schaftlichen Instituten in

Berlin. In ihnen arbeiten

mehr als 1.500 Mitarbeiter.

Die vielfach ausgezeich-

neten Einrichtungen sind

Mitglieder der Leibniz-

Gemeinschaft. Entstanden

ist der Forschungsverbund

1992 in einer einzigartigen

historischen Situation aus

der ehemaligen Akademie

der Wissenschaften der

DDR. Zellen, die kein Stonin1 herstellen (rechts), weisen stark erhöhte Level des Tumor-fördernden Proteins NG2 auf, da sie es ohne das Adapterpro-tein Stonin1 nicht effizient von der Oberfläche entfernen können. Abb. Marietta Browarski, FMP

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Prof. Dr. med. Gabriela Baerlocher vom De-partement Klinische Forschung und stv. Chef-ärztin der Universitätsklinik für Hämatologie und des Hämatologischen Zentrallabors am Inselspital Bern, kam – basierend auf vorange-gangenen Forschungsergebnissen ihres Teams – auf die Idee, mit einem neuartigen Wirkstoff direkt das Eiweiss Telomerase zu hemmen, das zur starken Vermehrung der Blutplättchen bei «ET» beiträgt. Dafür benutzte sie den Telome-rasehemmer Imetelstat. Dieser neuartige Wirkstoff wurde von der amerikanischen Firma Geron Corporation entwickelt und wird nun in Zusammenarbeit mit Janssen Biotech, Inc. in Studien weiter evaluiert. Der For-schungsbericht erscheint im renommierten New England Journal of Medicine.

Erfolgreiche Pilotstudie

In einer Pilotstudie, an welcher neben der Uni-versität Bern und dem Inselpital Bern die Jo-hann Wolfgang Goethe Universität in Frank-furt, das Universitätsklinikum Essen, die Universität Chicago, die Johns Hopkins Uni-versity School of Medicine in Baltimore sowie die Hämatologie der City of Hope in den USA beteiligt waren, wurden 18 Patienten mit es-sentieller Thrombozythämie (ET) aus der Schweiz, Deutschland und den USA mit der neuen Substanz behandelt. Sie hatten auf an-dere Medikamente nicht angesprochen oder diese nicht vertragen. Bereits nach ein bis zwei Monaten normalisierte sich bei allen Patienten

Innovative Therapie einer bösartigen Blutstammzell-ErkrankungDas Eiweiss «Telomerase» gezielt

stoppen: Eine Forschungsgruppe

von Universität Bern und Inselspital

Bern schafft damit die Grundlage

zur Therapie einer lebensgefährli-

chen Überproduktion von Blutplätt-

chen. Das New England Journal of

Medicine berichtet über den Meilen-

stein in der Behandlung der häufigen

Blutkrankheit «ET».

die Anzahl der Blutplättchen. Auch die Anzahl defekter plättchenproduzierender Zellen im Knochenmark nahm unter der Behandlung ab, wie die Forschungsgruppe anhand von mole-kularen Markern zeigen konnte. Zu den häu-figsten Nebenwirkungen der Therapie gehör-ten Müdigkeit, Darmbeschwerden, Blutarmut sowie ein Anstieg der Leberwerte, welche sich aber nach Therapieende wieder normalisierten. Damit gelang dem Team um Gabriela Baerlo-cher und der Humangenetikerin Elisabeth Oppliger Leibundgut erstmals eine spezifische Therapie einer Ursache der ET. Bisher konn-ten Betroffene lediglich symptomatisch behan-delt werden.

Vielversprechender Therapie-Ansatz

Die Telomerase stattet die Krebszellen mit ei-nem unendlichen Vermehrungspotential aus und macht sie resistent gegen herkömmliche Krebstherapien. Der neue translationale An-satz hemmt gezielt die Produktion bösartiger Zellen, während gesunde Zellen erhalten blei-ben. Das innovative Berner Therapieprinzip zur gezielten Bekämpfung der Krankheit wird künftig auch bei anderen bösartigen Blutkrebs-arten geprüft werden. Essentielle Thrombozyt-hämie ist eine häufige chronische Blutkrank-heit: Weltweit sind etwa 3 von 10‘000 Personen betroffen; das Berner Inselspital behandelt jede Woche 3-6 Patienten mit diesem Krankheits-bild. Die Stammzell-Erkrankung des blutbil-denden Systems ist charakterisiert durch eine übermässig grosse Anzahl von Blutplättchen. Daraus folgt ein Risiko für lebensgefährliche Blutgerinnungsstörungen wie innere Blutun-gen oder Thrombosen. Die Krankheit kann sich auch zu einer akuten Leukämie entwi-ckeln.

Quelle: Inselspital/Universität Bern

Angaben zur Publikation:Gabriela Baerlocher et al.: Telomerase

inhibitor imetelstat in patients with

essential thrombocythemia, New Eng-

land Journal of Medicine, 3. August

2015, in press.

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20 Laborscope 10-11/15

BIOTECHNOLOGIE

Kleine Hitzeschockproteine sind die «Katastrophenhelfer» der Zelle. Bei starker Hitze oder Schä-digung durch Strahlung verlieren lebenswichtige Proteine der Zelle ihre Struktur und verkleben zu ei-nem grossen Knäuel.

Hat sich ein solcher Haufen ein-mal gebildet gibt es kein Zurück mehr – die Proteine werden un-brauchbar und die Zelle droht zu sterben. Kleine Hitzeschockprote-ine jedoch binden an die aus der Form geratenen Proteine bevor diese verklumpen können und hal-ten sie in einem löslichen Zustand – solange, bis deren korrekte Form wieder hergestellt werden kann.

Kleine Hitzeschock-Proteine als Vorbild für Medikamente gegen AlzheimerBei der Alzheimer Krank-

heit lagern sich Proteine zu

langen Fibrillen zusammen.

Dies führt zum Absterben

der Nervenzellen. Kleine

Hitzeschock-Proteine wir-

ken dem entgegen. Wis-

senschaftler hoffen daher,

sie als Wirkstoffe zur Be-

handlung neurodegenera-

tiver Krankheiten einsetzen

zu können. Am Beispiel

eines kleinen Hitzeschock-

Proteins haben Forscher

der Technischen Univer-

sität München (TUM) und

des Helmholtz Zentrums

München nun heraus ge-

funden, wie das Protein

andere Proteine bindet.

Vielversprechende Kandida-ten für neue Therapeutika

Die Helferproteine sind bei ihrer Arbeit wahre Vielseitigkeitskünst-ler. Sie sind in der Lage, eine gro-sse Zahl ganz unterschiedlicher fehlgefalteter Proteine zu binden und vor dem Verklumpen zu be-wahren. Hierzu gehören unter an-derem auch jene potentiell krank machenden Eiweisse, die sich bei neurodegenerativen Krankheiten in der Zelle ansammeln – etwa die beta-Amyloide, die sich in den Nervenzellen von Alzheimerkran-ken zu langen Fibrillen zusammen lagern. Auch mit anderen Erkran-kungen des Nervensystems wie der Parkinson Krankheit oder Multi-ple Sklerose werden kleine Hitze-schockproteine in Verbindung ge-bracht.Zwar ist noch unklar, welche Rolle die Katastrophenhelfer in den ein-zelnen Krankheitsbildern genau spielen. Bereits jetzt werden sie je-doch als Vorbild für Wirkstoffe neuer Medikamente diskutiert. Wäre der genaue Mechanismus, mit dem die kleinen Hitzeschock-proteine an ihre krank machenden Partner binden bekannt, könnten Wissenschaftler dieses Wissen dazu nutzen um Wirkstoffe zu entwickeln, die diesen Mechanis-mus verwenden, um die Krankhei-ten zu bekämpfen.

Zwei Wege gegen das Chaos

Nun ist es Forschern um Bernd Reif, Professor an der Fakultät für Chemie der Technischen Univer-sität München (TUM) und Grup-penleiter am Helmholtz-Zentrum München, gelungen, genau diesen Mechanismus aufzuklären. Mit Hilfe einer verfeinerten Technik der Festkörper-Kernspinresonanz-spektroskopie (Festkörper-NMR)

konnten sie im kleinen Hitze-schockprotein alpha B-Crystallin erstmals jene Stellen identifizieren, mit denen das Protein an das beta-Amyloid bindet.Es ist die erste direkte Struktur-analyse eines vollständigen kleinen Hitzeschockproteins in Interak-tion mit einem Bindungspartner, denn die Katastrophenhelfer ma-chen es ihren Beobachtern nicht leicht. «Alpha B-Crystallin liegt in mehreren Formen gleichzeitig vor, die aus 24, 28, oder 32 Unterein-heiten bestehen und in denen fort-laufend Einheiten ausgetauscht werden», erklärt Reif. «Ausserdem hat es ein grosses Molekularge-wicht. All diese Faktoren machen eine Strukturanalyse sehr schwie-rig.»In enger Zusammenarbeit mit den TUM-Kollegen Johannes Buch-ner, Professor für Biotechnologie und Sevil Weinkauf, Professorin für Elektronenmikroskopie fand Reif heraus, dass das kleine Hitze-schockprotein für Wechselwirkun-gen mit dem beta-Amyloid eine bestimmte unpolare beta-Faltblatt Struktur in seiner Mitte benutzt und auf diese Weise an gleich zwei Stellen in dessen Aggregationspro-zess eingreifen kann: Zum einen bindet es an einzelne gelöste beta-Amyloide und verhindert, dass sich diese zu Fibrillen zusammen lagern. Zum anderen «versiegelt» es bereits bestehende Fibrillen, so dass sich hier keine weiteren Amy-loide mehr anlagern können.

Vorlage zum Bau künstlicher Proteine

Das Wissen über den genauen Bindemechanismus des alpha B-Crystallins an das Alzheimer- Pro-tein ist besonders für jene Forscher interessant, die es sich zum Ziel ge-

setzt haben mit Hilfe sogenannter «Protein Engineering» Methoden neue Wirkstoffe zu entwickeln, die spezifisch an das beta-Amyloid und ähnliche Proteine binden. Würde man das neu gefundene beta-Faltblatt Motiv als Baustein in solche künstlich entworfenen Proteine einbauen, könnte deren Bindefähigkeit an die krank ma-chenden Fibrillen verbessert wer-den – ein erster Schritt zu neuen Wirkstoffen gegen Alzheimer und andere neurodegenerative Krank-heiten.In zukünftigen Arbeiten wollen sich die Wissenschaftler um Reif die N-terminale Region des αB-Crystallins näher ansehen. Sie bin-det - das haben Reif und seine Kol-legen herausgefunden - jene Proteintypen, die sich anders als das beta-Amyloid ungeordnet zu-sammen lagern. Helfen wird den Forschern dabei ein neues NMR Zentrum, das derzeit am Campus Garching der Technischen Uni-versität München entsteht und 2017 eingeweiht werden wird. Ein weiteres 5 Millionen Euro teures Gerät, das speziell auf Festkörper-NMR Methoden ausgerichtet ist, wird derzeit am Helmholtz-Zent-rum in Neuherberg eingerichtet.Die Forschungsarbeiten wurden gefördert vom Helmholtz-Zent-rum München und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (SFB-1035 und Exzellenzcluster «Center for Integrated Protein Sci-ence Munich» (CIPSM).

Quelle: www.innovations-report.de

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21Laborscope 10-11/15

BIOTECHNOLOGIE

Die magische Zahl bei der Impf- therapie gegen Krebs ist 24. Dies ist die Anzahl Stunden, die Wirk-stoffe im Organismus zur optima-len Wirkung bei der Therapie be-nötigen, hat das Team um Prof. Carole Bourquin an der Universi-tät Freiburg herausgefunden. Das Team untersuchte, wie sich unser

Volle Wirkung 24 Stunden nach der ImpfungDie Impfung gegen Krebs

wirkt besser, wenn spezi-

fische Injektionen in einem

Abstand von 24 Stunden

erfolgen – das Timing bei

der Wirkstoffabgabe spielt

eine entscheidende Rolle.

Dies haben Forscher aus

dem Team um Prof. Carole

Bourquin an der Universi-

tät Freiburg in einer Studie

zur optimalen Stimulierung

des angeborenen Immun-

systems entdeckt.

Immunsystem gegen ein Virus wehrt, um diesen Prozess in der Krebsbekämpfung nachzuahmen. Es handelt sich nicht direkt um eine Impfung, sondern eher um die Entdeckung eines in der Natur vorkommenden Mechanismus, mit dem man Impfungen (z.B. ge-gen Tumore) verbessern kann. Die Forscher der Universität Freiburg haben eruiert, dass Viren zwei ver-schiedene Sensoren in Immunzel-len mit einer zeitlichen Verzöge-rung von 24 Stunden aktivieren.

Bekannte Wirkstoffe jetzt optimal einsetzbar

Die erste Aktivierung geschieht in einer frisch infizierten Zelle, die dann Warnsignale aussendet, um Immunzellen im ganzen Körper umzuprogrammieren. Die Repro-grammierung von Sensoren in den Immunzellen findet innerhalb von acht bis 24 Stunden nach der ersten Aktivierung statt. Die Zel-len werden dann viel empfindli-cher für eine zweite Aktivierung und reagieren somit schneller und stärker auf die Infektion. Den cle-

veren Immunmechanismus kann man für die Krebstherapie nutzen: die Sensoren können mit Hilfe von pharmakologischen Mitteln aktiviert und reprogrammiert wer-den. Kombiniert man also zwei verschiedene immunaktivierende Wirkstoffe mit einem Abstand von 24 Stunden, erzeugt die The-rapie eine stärkere Immunantwort gegen Tumore. «Dank diesen Er-kenntnissen können wir nun viel effizientere Wirkstoffkombinatio-nen erarbeiten», weiss Dr. Chris-tian Hotz, stellvertretender Labor-leiter.

Impfen gegen Krebs

Prinzipiell kann man gegen alle Krebsarten impfen, am besten funktioniert das heute aber im Melanom (schwarzer Hautkrebs) und im Prostatakarzinom. Viele Krebsimpfstoffe befinden sich im Experimentalstadium, es gibt je-doch schon ein für die USA zuge-lassenes Präparat, mit dem man fortgeschrittene Prostatakarzi-nome therapiert. So ein Impfstoff besteht aus Teilen des Krebses und

einem sogenannten Immunboos-ter, welcher das angeborene Im-munsystem stimuliert. Für die op-timale Zusammensetzung dieser Immunverstärker – und das Ti-ming bei der Wirkstoffabgabe – ist die Entdeckung aus dem Team von Prof. Bourquin sehr wertvoll.

Ein starkes Team

Die Pharmakologin Carole Bour-quin arbeitet seit Mai 2011 als Or-dentliche Professorin für Pharma-kologie am Departement für Medizin der Universität Freiburg. Sie begann ihre Krebsfor-schungstätigkeit zur Impftherapie am Klinikum der Ludwig-Maxi-milians-Universität in München und setzt sie nun in der Schweiz fort. Im Zuge dieser Kooperation ist auch Dr. Christian Hotz tätig, Autor der Studie und stellvertre-tender Laborleiter an der Univer-sität Freiburg. Die Forschungs- ergebnisse erscheinen am 16. Ok-tober 2015 im Journal of Immu-nology

Quelle: Universität Fribourg

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22 Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Bislang werden Bilderfassungs-modalitäten im OP und die dazugehörigen Wiedergabegeräte meist manuell per Taster gesteu-ert, was bei der wachsenden Zahl an Systemen leicht unübersicht-lich werden kann – von hygieni-

Messevorbericht zur Medica 2015 in Düsseldorf (16. bis 19. November)

Aufnehmen, ansehen, archivieren: Benutzer freundliche, DICOM-konforme Software erleichtert Videomanagement und Bilddokumentation im OPDigitale Fotos und Videos

spielen im modernen Ope-

rationsalltag eine immer

grössere Rolle – sowohl

zur Unterstützung des Ein-

griffs als auch bei dessen

Dokumentation. Die Steue-

rung der unterschiedlichen

Geräte kann jedoch sehr

aufwändig werden, vor

allem wenn nur mit propri-

etären oder Insellösungen

gearbeitet wird. Als Alter-

native dazu hat EIZO in Er-

gänzung zu seinen medizi-

nischen Display-Konsolen

jetzt unter der Marke Cu-

ratOR™ eine Steuerungs-

software entwickelt, die

alle Bildquellen und Moni-

tore herstellerunabhängig

zusammenfasst. Über

«Caliop» wird so ein zent-

raler und schneller Zugriff

auf alle Videosysteme im

OP möglich. Zudem lässt

sich die Software mit dem

Krankenhaus-, dem Radio-

logieinformationssystem

(KIS/RIS) und dem Bild-

archiv (PACS) vernetzen,

wodurch Patientendaten

für den Eingriff aufgerufen

und gemachte Aufnahmen

zuverlässig in der betref-

fenden Akte gespeichert

werden können. Erstmals

vorgestellt wird das intuitiv

zu bedienende Programm

zusammen mit drei neuen

Typen der CuratOR™ Sur-

gical Panels auf der dies-

jährigen Medica.

schen Unwägbarkeiten ganz abge-sehen. Auch Spezialsoftware zu den verschiedenen Geräten hilft hier kaum weiter, da jedes System nur mit seinem eigenen Pro-gramm läuft. Die Steuerungssoft-ware Caliop ist dagegen bewusst offen angelegt und mit allen nöti-gen Schnittstellen ausgestattet, um mit Videoquellen und -senken jeglicher Hersteller unter einer einheitlichen Oberfläche kommu-nizieren zu können. Der Bediener, in der Regel eine OP-Schwester, hat damit alle Anlagen übersicht-lich auf einem Monitor vor sich und kann direkt per Maus oder – ein entsprechendes Display vor-

ausgesetzt – per Touch Aufnah-men starten oder stoppen und die Bilder nach Vorgabe des Opera-teurs auf die verschiedenen Bild-schirme im Raum legen. Sogar Funktionstasten von Drittgeräten lassen sich mit dem Programm verbinden, so dass etwa der Chir-urg per Knopfdruck am Endoskop Bilder und Sequenzen aufnehmen kann.

Patientendaten, Bilder und OP-Timer parallel verwalten

Alle Videos oder Bilder werden im System zwischengespeichert, so dass der Arzt die Bilder nochmals begutachten kann, bevor sie ent-weder gelöscht oder in der Akte des Patienten hinterlegt werden. Ebenso lassen sich frühere Bilder aus dem KIS, RIS oder PACS auf-rufen und nach Wunsch während der Operation wiedergeben. Die Schwester wählt zu Beginn des Eingriffs einfach den Patienten aus der Worklist aus und hat so-fort Zugriff auf alle relevanten In-formationen. Gleichzeitig werden alle Aufnahmen ab dieser Aus-wahl automatisch mit dem Patien-ten verknüpft, so dass Fehlzuord-nungen ausgeschlossen sind. Um dabei die erforderlichen Übertra-gungsstandards zu erfüllen, ist

Was: Medica 2015

Wann: 16. bis 19. November 2015

Wo: Messegelände Düsseldorf

Halle 10, Stand H41

Ansprechpartner: Matthias Lubkowitz

(Vice President EIZO GmbH / OR Solutions)

Moderne OP-Säle gleichen mittlerweile High-Tech-Cockpits. Die CuratOR™-Surgical Panels von EIZO helfen hier in Kombination mit der neuen Software Caliop, den Überblick zu behalten. Quelle: EIZO

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23Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Caliop DICOM-konform. Dane-ben ist auch ein Live-Streaming der OP möglich, zum Beispiel für Lehrzwecke.

Darüber hinaus umfasst die Soft-ware ein Modul für Timer und

Countdowns, mit dem beispiels-weise die Zeit zum Aushärten von medizinischem Zement oder die Dauer einer Blutmanschette über-wacht werden kann. Während im Programm gearbeitet wird, liegen diese Timer einschliesslich eines

EIZO GmbHOR SolutionsZweigniederlassung PlauenKopernikusstrasse 80D-08523 PlauenTel. +49 (0) 3741 42365-0Fax + 49(0) 3741 [email protected]

optischen Zeitbalkens gut sichtbar in der Taskleiste am Fuss des Bild-schirms und rufen sich zur einge-stellten Zeit in Erinnerung. Dane-ben können über diese Leiste auch andere Funktionen, etwa bis zu acht parallele Aufnahmen von ver-schiedenen Geräten, einfach ver-waltet werden. Per Klick lässt sich dabei eine Vorschau aufrufen oder zwischen den Fenstern umschal-ten.

Aufgeräumte, Touch-opti-mierte Programmoberfläche

Generell wurde bei der Entwick-lung Wert auf eine möglichst in-tuitive Bedienbarkeit gelegt. Alle Menüs sind in ihren Bezeichnun-gen und Symbolen selbsterklä-rend, Unterkategorien klappen sich je nach Auswahl aus oder ein, um die Oberfläche aufgeräumt zu halten. Zudem ist das System mo-dular aufgebaut, wobei nicht verwendete Funktionen ganz aus-geblendet werden, was die Menüführung zusätzlich ver-schlankt. Zum gleichen Zweck können angemeldete Benutzer auch häufig genutzte Funktionen in einem Dashboard auf der Ein-gangsseite ablegen, die so beim Einloggen direkt aufgerufen wer-den und die Arbeitsabläufe be-schleunigen. «Ziel ist es, den ge-samten OP-Workflow zu zentralisieren und zu optimieren. Deshalb sind auch bereits Module mit Notizfunktion und zur erwei-terten Steuerung der Gebäude-technik in Planung», erklärt Mat-thias Lubkowitz, Betriebsleiter der Zweigniederlassung von EIZO in Plauen.

Ebenso ist Caliop auch in Sachen Optik und Design flexibel anpass-bar und mit Blick auf die Benut-zerfreundlichkeit gestaltet. Dazu zählen unter anderem unter-schiedliche Farben für Eingabe- und Resultatfelder, die Orientie-rung der Bedienelemente im leichter erreichbaren unteren Be-reich des Monitors sowie die Aus-

Patientendatenmanagement, Bild- und Videosteuerung sowie die Doku-mentation von Aufnahmen sind die Kern-Features der Steuerungssoft-ware Caliop von EIZO. Quelle: EIZO

Die Aufnahmen werden im System gepuffert und können hier noch mal betrachtet werden. So lassen sich die Dateien auswählen, die dann zur Dokumentation in der Patientenakte im KIS, RIS oder PACS hinterlegt werden. Quelle: EIZO

richtung aller Eingabebereiche auf derselben Höhe, so dass man Fin-ger oder Maus wenig bewegen muss. Für die Touch-Funktionen wurden sogar Fingergrössen und Drück-Arten untersucht, um eine zuverlässige Erkennung des be-treffenden Feldes zu gewährleis-ten. Bei sehr kleinen Displays wird aus diesem Grund auch von einer Touch-Bedienung abgeraten, da die Buttons hier oft nicht mehr eindeutig getroffen werden.

Herstellerunabhängig ein-setzbar

Die Software ist als Standard-Oberfläche für EIZOs CuratOR™-System zur Bilder-fassung und -wiedergabe im me-dizinischen Bereich konzipiert, läuft aber auch problemlos in den IT-Umgebungen anderer Anbie-ter. «Caliop ist in dieser Hinsicht ebenfalls herstellerunabhängig und kann als Stand-Alone-System genutzt werden», so Lubkowitz. Das Programm ist dabei sowohl mit Windows-Betriebssystemen ab Windows 7 als auch mit Java ab Version 8 kompatibel.

Caliop ist bereits bei ersten Refe-renz-Kliniken im Testbetrieb. Erstmals offiziell in Europa vorge-stellt wird die Videomanagement- und Dokumentationssoftware auf der Medica in Düsseldorf, zusam-men mit drei neuen Standard-Konfigurationen für die Surgical Panels, die medizinischen Dis-play-Konsolen von EIZO. Mitar-beiter des Unternehmens stehen hier auch für Fragen oder kon-krete Beratungsgespräche zur Ver-fügung.

Um beim Arbeiten keine wichtigen Fristen zu übersehen, lassen sich ver-schiedene Timer und Countdowns einstellen, etwa die Dauer einer Blut-manschette. Diese werden samt einem Erfüllungsbalken auch in der Taskbar dargestellt. Quelle: EIZO

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24 Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Bei improvisierten Lösungen, wie sie heute noch in vielen Labors zur Unterbringung der Massenspekt-rometer sowie des erforderlichen Zubehörs zu finden sind, herrscht oft Kabelwirrwarr. Die Pumpe steht meist auf dem Boden, und ist schwer zugänglich. Problematisch ist auch, dass sich die Vibrationen grosser Pumpen auf das empfind-liche Gerät übertragen und dieses unter Umständen beschädigen können. Ausserdem sind weder die Tische selbst noch die Rollen für die Anforderungen, die die schweren Laborgeräte an sie stel-len, ausgelegt. Ausgehend von ei-ner Anfrage von Thermo Fisher, einem der grössten Hersteller von Massenspektrometern und Chro-matographiesystemen, entwi-ckelte Sonation daher eine spezi-elle Labortisch-Serie mit verschweissten Stahlrahmen, die dank ihrer grossen Modellvielfalt sehr flexibel einsetzbar ist.

Alles an seinem Platz: Neue Gerätetischserie erlaubt sichere Aufstellung von Massenspektrometern und ZubehörIntegriertes Schallschutzkabinett sorgt für ruhige Arbeitsumgebung

Teure und empfindliche

Geräte wie Massenspek-

trometer benötigen eine

stabile Basis, auf der sie

betrieben werden können.

Da kein Gerätetisch auf

dem Markt den Anfor-

derungen analytischer

Labore gerecht wurde,

entwickelte die Sonation

GmbH auf Anregung von

Kunden die LGT-QE-Serie.

Durch die Verwendung

hochwertiger Materia-

lien sowie die robuste

und zugleich funktionale

Konstruktion weisen die

Tische eine Tragkraft von

500 kg auf und gewähr-

leisten somit eine sichere

Aufstellung der schweren

Massenspektrometer. Die

Tische, die seit 2014 auf

dem Markt sind, werden

mittlerweile weltweit ein-

gesetzt, zuletzt lieferte der

Hersteller 24 davon – fast

ausschliesslich Sonder-

anfertigungen – an ein

grosses Demonstrations-

und Ausbildungslabor in

Dubai.

Höhenverstellbarkeit zum Ausgleich von Bodenuneben-heiten

Die Tische sind standardmässig in den Breiten 1, 1,5 oder 2 m erhält-

lich, bei besonderen Anforderun-gen sind auch Spezialmasse mög-lich. Je nachdem, wie viel der Tisch voraussichtlich bewegt wird, kann er auf leichtläufigen, feststellbaren Schwerlastrollen oder auf Tellerfüssen montiert werden, wobei insbesondere Tech-niker bei Wartungsarbeiten an der Rückseite der Geräte beziehungs-weise des Tisches die mobile Ver-sion zu schätzen wissen. Um Bo-denunebenheiten auszugleichen lassen sich die einzelnen Beine bei den LGT-QE-Tischen um zwei bis drei Zentimeter verlängern. Im Sinne der Ergonomie am Arbeits-platz sind künftig auch elektrisch höhenverstellbare Versionen ge-plant.

Schallschutzkabinett mit Betriebsdatenüberwachungs-modul

Der Platz für den Auswerterech-ner und weitere Zubehörteile wurde bei der Auslegung der Ti-

Durch die robuste und zugleich funktionale Konstruktion der LGT-QE-Se-rie, die für eine Tragkraft von 500 kg ausgelegt wurde, ist eine sichere Aufstellung der schweren und empfindlichen Massenspektrometer ge-währleistet. Auch Pumpe, HPLC und Auswerterechner finden auf den La-bortischen Platz. Quelle: Sonation GmbH

Das als Unterbau in den Tisch integrierte Schallschutzkabinett reduziert den Lärm der Vorpumpe um bis zu 16 dB, was einer Reduktion von bis zu 80 Prozent der empfundenen Lautstärke entspricht. Quelle: Sonation GmbH

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25Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

sche von vornherein mitberück-sichtigt. Der geräumige Kabelka-nal, in dem auch Steckdosenleisten problemlos untergebracht werden können, sowie die Kabel- bezie-hungsweise Schlauchdurchfüh-rungen in der Tischplatte erlau-ben eine aufgeräumte Installation des Massenspektrometers. Auf Wunsch können kombinierte Schuko/Kaltgerätesteckdosenleis-ten bereits montiert mitgeliefert werden. Um die HPLC an die Quelle heranzuführen, lässt sich ein bis 50 kg belastbarer Schwen-karm am Tisch anbringen, der im laufenden Laboralltag, wenn neue Säulen montiert werden müssen, oder Zugang zur Quelle vonnöten ist, aber auch zu Wartungszwe-cken einfach wegbewegt werden kann. Soll eine schwerere HPLC-Anlage eingesetzt werden, bietet

Sonation GmbHAlte Schulstrasse 39D-88400 BiberachTel. +49 (0) 7351 30038-39Fax +49 (0) 7351 [email protected]

Sonation dafür spezielle höhen-verstellbare Beistelltische an. Je nach Bedarf ist rechts oder links unter der Tischplatte ein Schall-schutzkabinett mit Betriebsdaten-überwachungsmodul für die Va-kuumpumpen integrierbar.

Das Schallschutzkabinett redu-ziert den Lärm der Vorpumpen dabei um bis zu 16 dB was einer Reduktion von bis zu 80 Prozent der empfundenen Lautstärke ent-spricht. Es ist innen mit einem hochwertigen, 30 mm starken Dämmmaterial ausgekleidet, das öl- und wasserabweisend sowie flammhemmend ist. Die Küh-lung der Vakuumpumpen erfolgt über ein Modul aus vier Lüftern. Sie wird, ebenso wie die Stromauf-nahme und die korrekte Funktion der Pumpe vom Active Pump Pro-

Im linken Bild wurde der Lärm einer Vorpumpe ohne Schallschutzhaube in die einzelnen Frequenzen aufgeschlüsselt. Die rechte Aufnahme zeigt die deutlich leisere Geräuschkulisse mit Schallschutzhaube.Quelle: Sonation GmbH

Die Kühlung der Vakuumpumpen erfolgt über ein integriertes Abluftmo-dul, das mit dem einer automatischen Betriebsdatenüberwachung, dem Active Pump Protection System APPS, ausgestattet ist.Quelle: Sonation GmbH

tection System (APPS) über-wacht. Abweichungen werden da-bei über eine optische und akustische Warnung angezeigt. Optional ist zusätzlich ein exter-nes Display-Modul erhältlich, über das Detailinformationen im Klartext zur Verfügung stehen. So können die Laborangestellten konzentriert und in Ruhe den täg-lichen Arbeiten nachgehen, wer-den bei Unregelmässigkeiten je-doch informiert.

Ausziehbare Ölwanne er-leichtert den Pumpenservice

Um auf die Pumpe zugreifen zu können, lässt sich die Front mit ei-nem Handgriff öffnen. In dem Schallschutzkabinett ist ausser-dem eine vibrationsgedämpfte, ausziehbare Ölwanne aus Edel-stahl verbaut, die das von den Pumpen verlorene Öl auffängt. Der Pumpenservice wird dadurch

Optional gibt es zusätzlich ein externes Display-Modul, über das Detail-informationen, etwa zu Temperatur und Stromaufnahme der Pumpe, im Klartext zur Verfügung stehen. Quelle: Sonation GmbH

Für ein Demonstrations- und Ausbildungslabor im Dubai Biotechnology & Research Park lieferte der Hersteller 24 der stabilen Labortische, die fast alle speziell nach Kundenvorgaben angepasst wurden.Quelle: Sonation GmbH

deutlich vereinfacht – insbeson-dere in Kombination mit dem Öl-wechsel-Kit, mit dessen Hilfe das komplette Öl bei Bedarf abgelas-sen werden kann. Im Gegensatz zu der sonst üblichen Praxis, bei der die Pumpen unter dem Tisch auf dem Boden stehen, was den Ölwechsel sehr umständlich macht, spart diese Konstruktion den zuständigen Technikern Zeit und Aufwand.

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26 Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Stefan Blust, Global Business Manager Food & Beverage, Baumer

Clever Level: Sichere Grenzstanderkennung bei Schüttgütern

Bedingt durch die unter-

schiedliche Medienbe-

schaffenheit von Schütt-

gütern kommt es bei der

Grenzstanderkennung in

Lagersilos und Prozess-

tanks bei Verwendung der

gängigen Sensorsysteme

häufig zu messtechnischen

Herausforderungen. Unter

zusätzlichen physikali-

schen Einflüssen wie z. B.

Temperaturschwankungen

oder Druckbelastungen

stossen diese Sensoren

schnell an ihre Einsatz-

grenzen. Mit der Clever

Level-Serie auf Basis der

Frequenzhubtechnologie

bietet Baumer hohe Flexi-

bilität und Sicherheit bei

der Erfüllung dieser Mes-

saufgaben.

In der Nahrungsmittelindustrie werden Schüttgüter in Form von pudrigem Mehl, faserigen Gewür-zen, feinem Zucker, grobkörnigen Kaffee- und Kakaobohnen oder ganzen Nüssen in verschieden gro-ssen Silos zwischengelagert oder in Mischtanks weiterverarbeitet. Da-mit alle Produktionsschritte rei-bungslos funktionieren und die hohen Qualitätskriterien der Branche eingehalten werden, dür-fen die Feststoffe einen bestimm-ten Füllstand weder unter- noch überschreiten. Bei vielen Applika-tionen ist es nicht möglich, den

Medienzustand im Tank mittels Schauglas von aussen zu erkennen. Man sieht nicht, wenn es bei Kaf-fee- und Kakaobohnen sowie an-deren Granulaten unter Einwir-kung von Druck und Temperatur zum Austritt von Ölen und Feuch-tigkeit kommt oder bei pudrigen Feststoffen unter Einwirkung von Feuchtigkeit zu Klumpenbildung. Dann neigen vor allem elektrome-chanische Sensoren wie Schwing-gabeln oder Drehflügler zu Fehl-messungen und signalisieren noch einen Grenzstand, obwohl dieser bereits unterschritten wurde. Das Resultat sind ungeplante Anlagen-stopps und Produktionsausfälle mit hohen Folgekosten bedingt durch Reparatur- und Reini-gungsaufwendungen. Im Gegen-satz dazu kann der wartungsfreie CleverLevel Prozesse optimieren und Betriebskosten reduzieren.Wegen der unterschiedlichen Bau-formen kann er in nahezu allen Applikationen der Grenzstander-kennung eingesetzt und optimal im Prozess platziert werden. Bei der Standardversion ragt die Sen-sorspitze nur 12 mm in den Innen-raum und erlaubt dadurch eine ef-fektive Positionierung auch bei schwierigen Tankgeometrien oder Einbauten wie Rührwerken. Die

100 mm oder 250 mm lange Va-riante mit Sliding-Connection kann tiefer in den Tank hinein po-sitioniert werden. Dadurch wer-den klebrige Anhaftungen an der Sensorspitze verhindert. Die hän-gende Variante bietet sich bei Montage unter beengten Platzver-hältnissen von oben durch die Si-lodecke an. Dies ist zum Beispiel bei wabenförmigen Silos der Fall, die dann eingesetzt werden, wenn auf geringer Fläche mehrere Be-hälter untergebracht werden müs-sen. Ein seitlicher Einbau für die Grenzstanderkennung wäre in dieser Anordnung nur vereinzelt möglich.

Innovative Technologie

Die CleverLevel-Serie funktio-niert auf Basis der Frequenzhub-technologie. Dabei strahlt eine Elektrode ein hochfrequentes Sig-nal von der Spitze des Sensors in den Tank aus. Das Medium wirkt wie ein virtueller Kondensator, der zusammen mit einer Spule im Sensorkopf einen Resonanzkreis bildet. Die Grösse der Kapazität hängt von der Dielektrizitätskon-stante (DK-Wert) des Mediums ab und verändert damit die Reso-nanzfrequenz. Physikalisch be-

Baumer Electric AGTel. 052 728 11 22Fax 052 728 11 [email protected]

Ein blauer, hell leuchtender Lichtkranz lässt die Signalisierung des Grenzstandes auch über grosse Distanzen gut sichtbar erkennen.

Stefan Blust, Global Business Ma-nager Food & Beverage, Baumer

dingt besteht zwischen Luft und Medium ein deutlicher Unter-schied im DK-Wert. Die damit verbundene Frequenzverschie-bung des Resonanzkreises wird vom integrierten Mikrocontroller mit hoher Sicherheitsreserve aus-gewertet.Der CleverLevel kann nahezu alle Medien mit einem DK-Wert grö-sser als 1,5 erkennen. Nicht nur Feststoffe in unterschiedlicher Granularität, sondern auch pas-töse Medien und Flüssigkeiten kann er sicher detektieren.Über die Grösse des DK-Wertes kann der Grenzstandschalter au-sserdem Trennschichten bestim-men, z. B. Öl auf Wasser. Diese Produkteigenschaft erlaubt zudem je nach Bedarf eine sichere Unter-scheidung zwischen Schaum- und Flüssigkeits-Grenzstand. Der Cle-verLevel ist ATEX, EHEDG und 3-A zertifiziert. Das gewährleistet eine sichere Funktion auch beim Einsatz in explosionsgefährdeten hygienischen Umgebungen wie sie z. B. in der Nahrungsmittelindus-trie bei der Verarbeitung von Pul-vern und anderen staubbildenden Schüttgütern anzutreffen sind.

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27Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Mit der Version 4.2 veröffentlicht Wärmebildkamera-Weltmarktfüh-rer FLIR Systems die neueste Ver-sion seiner ResearchIR-Software. Mit ihrer Hilfe können Entwickler und Wissenschaftler problemlos Daten überwachen, erfassen, analy-sieren und weitergeben. Dabei hat der Benutzer die vollständige Kont-rolle über Integrationszeit, Bildwie-derholrate, Synchronisationsein-gang und Fenstergrösse. Aber nicht nur FLIR-Wärmebildkameras ar-beiten nahtlos mit der Software FLIR ResearchIR Max zusammen: Die neuste Version 4.2 ist auch mit Dritthersteller-Software wie Ma-thWorks® MATLAB kompatibel.

Direkter Zugriff auf MATLAB®-Skripte

ResearchIR Max 4.2 bietet dem Be-nutzer zum ersten Mal direkten Zu-griff innerhalb der Software auf seine MATLAB-Skripte. Diese Funktion macht es möglich, direkt auf eigene MATLAB®-Skripte zu-zugreifen und sie in ResearchIR für speziell zugeschnittene Wärmebild-analyse und Verarbeitungsaufgaben zu nutzen. Viele nützliche MATLAB-Funktionen können nun direkt aus ResearchIR aktiviert werden. Die Kombination von FLIR-Wärmebildkameras und an-deren Kameras mit MATLAB bie-tet Anwendern eine flexible Umge-bung, um Algorithmen für Multisensorsysteme zu verwenden.

Englisches Webinar erklärt Anwendung

Um den Nutzen dieser neuen Funk-tion zu demonstrieren stellt FLIR Systems ein aufgezeichnetes Webi-nar in englischer Sprache zur Verfü-gung (http://www.flir.com/sci-ence/display/?id=71070 ). In diesem

FLIR ResearchIR Max V4.2 arbeitet mit Dritthersteller-Software wie MathWorks® MATLAB zusammen

Webinar wird untersucht, wie FLIR-Kameras in MATLAB integ-riert werden können. Ausserdem werden typische Arbeitsabläufe für die Datenzusammenführung aus verschiedenen Sensorquellen vorge-stellt. Weiterhin geht es um Interak-tion mit Wärmebildkameras, Seg-mentierung und Analyse von Wärmebildern sowie Objekterken-nung und -verfolgung mit Hilfe von Wärmebildern und Bilddaten aus dem sichtbaren Bereich des Lichtspektrums.

HD-MWIR-Wärmebildkamera FLIR

Ein Beispiel für die gelungene Inter-aktion von MATLAB und FLIR-Kameras und –Software bietet die gekühlte HD-MWIR-Wärmebild-kamera FLIR A8300SC. Als kompakte IR-Lösung erfasst die A8300SC feinste Bilddetails im 3 bis 5 µm Wellenlängenbereich. Die Kamera enthält einen gekühlten In-dium-Antimonid-Detektor (InSb), der im Wellenlängenbereich von 3 bis 5µm arbeitet. Sie erzeugt gesto-chen scharfe Megapixel-Wärmebil-der mit 1280 x 720 Bildpunkten.

Dank ihrer hohen thermischen Empfindlichkeit bei sehr geringem Rauschen (typischerweise <20mK) ist die FLIR A8300sc in der Lage, kleinste Bilddetails zu erfassen.

Anwendungen für die kom-pakte, hochempfindliche und rauscharme MWIR-Kamera

Diese Wärmebildkamera wurde für anspruchsvolle Anwendungen wie z.B. der Elektronikinspektion, der thermischen Mikroskopie, zer-störungsfreien Materialprüfung, Hochgeschwindigkeitsanalysen und thermischen Luftbildkartographie konzipiert. Dank kurzer Belich-tungszeiten kann der Benutzer die Bewegung «einfrieren» und präzise Temperaturmessungen vornehmen. Die Bildwiederholrate kann mittels Fenstertechnik (Windowing) er-höht werden, um auch extrem schnelle thermische Ereignisse prä-zise zu erfassen.

Konnektivität und Software

Die HD-MWIR-Wärmebildka-mera FLIR A8300SC überträgt thermische Daten via Gigabit-Ethernet oder CoaXPress zu einem PC zur Livebildanzeige und -auf-zeichnung. Sie verfügt auch über ei-nen HD-SDI-Videoausgang. Mit Hilfe der FLIR ResearchIR Max-Software können Entwickler und Wissenschaftler problemlos Daten überwachen, erfassen, analysieren

und weitergeben. Dabei hat der Be-nutzer die vollständige Kontrolle über Integrationszeit, Bildwieder-holrate, Synchronisationseingang und Fenstergrösse. ResearchIR Max ist eine Version der ResearchIR Software für fortgeschrittene Be-nutzer, die für ihre Forschung erwei-terte Analyse-Funktionen benöti-gen. Um mehr über ResearchIR Version 4.2 und seine interessanten neuen Möglichkeiten zu erfahren, besuchen Sie www.flir.com/rese-archir.

Höchste Flexibilität dank unter-schiedlicher Objektive

Spezielle Objektive mit Brennwei-ten zwischen 17 und 200 mm und Sichtfeldern von 10,7° x 6,28° bis 57,9° x 35,7° sind erhältlich und sor-gen für höchste Flexibilität. In Verbindung mit MWIR-Nahber- eichsobjektiven werden kleinste Messfleckgrössen pro Pixel reali-siert, was sie zur idealen Lösung für die Wärmebildgebung bei kleinen Objekten macht.

Wichtige Eigenschaften der FLIR A8300sc im Überblick:

•  Echte HD-Bildgebung mit 1280 × 720 Pixeln•  Hochempfindlich, rauscharm: 20 mK•  Messung kleiner Zielobjekte von bis zu 3,5 µm•  HD-SDI-Videoausgang•  Grosse Auswahl an Objektiven•  Kompatibel zu GigEVision™ und GenICam

FLIR Systems GmbHBerner Strasse 81D-60437 FrankfurtTel. +49 (0) 69 950 090 0Fax +49 (0) 69 950 090 40www.flir.com A8300sc

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28 Laborscope 10-11/15

AUS DER PRAXIS

Der Betrieb von IT-Systemen er-fordert einen nachweisbaren, sorgfältigen Umgang mit sensib-len Daten, der Sicherheit der Da-tenhaltung und der Absicherung von unautorisierten Zugriffen und Abfragen von Daten. Der Anspruch an die Datensicherheit und einhergehend an die Führung an das Management für Informa-tionssicherheit, kurz ISMS, ge-genüber den Betreibern von IT-Systemen, oder anschaulicher «Datenfarmen», steigt in den letz-ten Jahren stetig und ist eine echte Herausforderung für diese, die Erfüllung dieser Anforderungen nachzuweisen.

Das ISMS ist ein Verzeichnis von Verfahren und Regeln eines Un-ternehmens und dient zur dauer-haften Definition der Informa- tionssicherheit. Für KMU Unter-nehmen stellen diese Grund-schutz-Kataloge oft grosse Hür-den dar, vor allem, wenn diese Unternehmen nicht in der IT Branche tätig sind. Diese Unter-nehmen sind daher oft auf der Su-che nach IT Partnern, die ihnen bei der Erfüllung dieser Anforde-rungen helfen können, indem sie ihre IT beim zertifizierten Partner betreiben oder betreiben lassen. Die Einführung eines solchen Systems kann mit Hilfe des be-reits damit vertrauten Partners ge-mäss eines von der Universität und Hochschule Regensburg ent-wickelten Modells in 12 Schritten erfolgen, vom Erstellen der Leitli-nie bis zur Umsetzung und Revi-sion.

Die Informationssicherheit ist die Aufgabe des obersten Manage-ments. Die Ausarbeitung einer Weisung (Policy) wird in der Re-gel einem Mitarbeiter delegiert, evtl. existiert bereits ein Daten-schutzbeauftragter oder es wird

Informationssicherheit in der IT

ein Posten für einen IT-Sicher-heitsbeauftragten geschaffen. Die Überwachung der Einhaltung ist die Aufgabe der Organisation, in der Regel die Geschäftsführung. Eine Beschreibung der Datensi-cherheit wird in einem Daten-schutzkonzept oder Sicherheits-konzept festgehalten.

Die Umsetzung dieses Sicher-heitskonzepts in einer produktiv eingesetzten technischen Infra-struktur für den Betrieb von elek-tronischen Systemen ist ziemlich komplex. Sie besteht aus einer Mischung von organisatorischen Massnahmen, technischen Mög-lichkeiten und Lösungen für die Implementation. Die grösste He-rausforderung stellt die Ausbil-dung des technischen Personals und kann KMU’s schnell einmal überfordern. Deshalb obliegt diese Aufgabe dem IT Partner, der bereits nachweislich ausgebildetes Personal hat. Allerdings be-schränkt sich das Knowhow nicht nur auf den Betrieb der techni-schen Infrastruktur, sondern er-streckt sich auf die Nutzer der An-wendungen, damit die Sensibilität im Umgang von Daten auch auf dieser Seite gegeben ist. Folglich bleibt dem KMU als Auftragge-ber und Nutzer, trotz Zusammen-arbeit mit einem darin erfahrenen IT Betreiber, genug für die Um-setzung in seiner eigenen Organi-sation zu tun.

Die Firma Symotech AG betreibt IT-Systeme und unterstützt den Betrieb von Applikations-Syste-men für verschiedene Unterneh-men. Die Beschreibung der imple-mentierten und unterstützten GxP-kritischen Systeme und ge-schäftskritische Applikationen folgt den GAMP5-Richtlinien über die Validierung von compu-terisierten Systemen. Die Validie-rung ist als dokumentierter Nach-weis dafür zu verstehen, dass das Computersystem im Einklang mit dem Validierungsplan steht. Das ISMS stellt die Informationssicherheit sicher, es wurde dazu eine Risiko Analyse durchgeführt und Prozesse be-schrieben, in denen die Verant-wortlichkeiten und Kontrollen der Unternehmensführung, der Poli-tik und Strategie und der operati-ven Führung geregelt sind. Zur Kontrolle und Überwachung der Wirksamkeit dienen Messungen und Erhebungen innerhalb des Betriebs, Management Reviews und Risikoanalysen. Abgeleitete Massnahmen werden im kontinu-ierlichen Verbesserungsprozess umgesetzt.

Die Grundlage ist ein Qualitäts-Management Handbuch, das zur Definition, dem Management und dem Design des ISMS dient. Damit sollen unterschiedliche Anforderungen, wie strategische Zielvorgaben, angebotene Dienst-

leistungen, operative Prozesse zur Erfüllung der Anforderungen ge-genüber Kunden und internen Verantwortlichkeiten, sowie die Grösse und die Struktur der Or-ganisation definiert und in einem System zusammengefasst werden.

Die Symotech AG hilft KMU’s, die mit den Anforderungen an ihre Informationssicherheit in IT-Belangen unsicher sind, diese zu definieren und zusammen umzu-setzen.

Zu den Unternehmen, für welche die Symotech AG IT-Infrastruk-turen betreibt und den Betrieb von Applikations-Systemen unter-stützt, zählen auch solche aus der LifeScience Industrie. Regulierte Märkte mit einer wachsenden Zahl an Gesetzen, Normen und Standards die dafür sorgen, dass die Datensicherheit und –integri-tät gewährleistet ist, die IT-Infra-struktur eine hohe Verfügbarkeit aufweist und allfällige Risiken ausgeschlossen werden.

Der Betrieb entsprechender IT-Systemen wird in firmeneigenen, qualifizierten Rechenzentren ge-währleistet.

Symotech AGIndustriestrasse 385314 KleindöttingenTel. 056 268 85 70Fax 056 268 85 [email protected]

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29Laborscope 10-11/15

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2/2014

LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 1-2/15

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30 Laborscope 10-11/15

AUS DER FORSCHUNG

In den modernen Life Sciences werden hochempfindliche Nach-weissysteme immer wichtiger. Ziel ist, Biomoleküle mit höchster Sen-sitivität bei geringstem Probenver-brauch quantitativ nachzuweisen, um Krankheiten früher zu erken-nen, neue Wirkstoffe schneller und sicherer zu finden, Umwelt-gifte zweifelsfrei aufzuspüren oder um Qualitätskontrollen in biolo-gischen Prozessabläufen durchzu-führen.Für diese Einsatzbereiche haben Forscher des Fraunhofer FIT jetzt eine spezielle Einzelmoleküldetek-tionsmaschine (EMDM) entwi-ckelt. Diese basiert auf einem hochsensitiven konfokalen Mik-roskop – einer Eigenentwicklung des Instituts – und arbeitet mit Fluoreszenzdetektion. Biomole-küle wie DNA, RNA und Prote-ine werden mit Fluoreszenzmar-kern versehen und durch einen

Einzelmoleküldetektionsmaschine zur Nukleinsäure-AnalytikFraunhofer FIT präsentierte

auf der BIOTECHNICA

vom 6.-8. Oktober 2015

eine Einzelmoleküldetekti-

onsmaschine zur Messung

ultrakleiner Nukleinsäure-

Mengen. Das System

dient zur Identifikation

von Biomarkern, die als

diagnostische Indikatoren

eine Erkrankung frühzeitig

anzeigen oder den Verlauf

einer Therapie prognosti-

zieren können. Zudem wird

die Bildanalyse-Software

ZETA demonstriert, die

in der Wirkstoffforschung

zum Einsatz kommt.

Laser zur Fluoreszenz angeregt. Diese Art des Nachweises ist nicht nur sehr empfindlich, sondern lie-fert auch eine Vielzahl an Infor-mationen über die Art und das Verhalten der fluoreszenzmarkier-ten Biomoleküle.«In jahrelangen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist es uns gelungen, eine eigene auf Einzel-molekülhelligkeiten basierende Analysemethode zu finden und diese in einen Algorithmus zu überführen. Mit dem resultieren-den Verfahren kann die benötigte Information über das Molekül schneller und mit höherer Quali-tät gewonnen werden» so Prof. Dr. Harald Mathis, Leiter der Abtei-lung für Biomolekulare optische Systeme (BIOMOS) des Fraunho-fer-Instituts für Angewandte In-formationstechnik FIT und Leiter des Fraunhofer-Anwendungszent-rums SYMILA in Hamm-Lipp-stadt.Die mit der EMDM nachweisba-ren Konzentrationen an Molekü-len erreichen mit 1 pg/µl (ein Bil-lionstel Gramm pro Millionstel Liter) unvorstellbar geringe Werte. Zum Vergleich: Das System kann das Auflösen eines Stücks Würfel-zucker in drei Millionen Litern

Wasser nachweisen. Drei Millio-nen Liter Wasser entsprechen etwa der Füllmenge von 1,2 Olympia-Schwimmbecken mit 50 Meter Länge, 25 Meter Breite und zwei Meter Tiefe. Davon würde 1 Ku-bikmillimeter Wasser genügen, um den Test durchzuführen.Aktuell wird die EMDM im Rahmen des Fraunhofer-Stif-tungsprojekts Ribolution zur Qualitätskontrolle in der Nukle-insäure-Analytik eingesetzt, um hochsensitive Massenkonzentrati-onsbestimmungen von Nuklein-säuren durchzuführen. Die er-reichte Sensitivität des Systems übersteigt die Sensitivität von auf UV-Absorption basierten Kon-kurrenzsystemen um Grössenord-nungen. Zudem können mit dem System Messungen in einem Pro-benvolumen von <1µl durchge-führt werden, so dass aufgrund des geringen Probenverbrauchs Kosten eingespart werden kön-nen. Derzeit können sowohl DNA als auch RNA-Gemische quanti-tativ in einem Konzentrationsbe-reich von 1 – 1000 pg µl-1 be-stimmt werden.Die EMDM kann zudem hoch-sensitive Längenprofilvermessun-gen von Nukleinsäure-Gemischen

Fraunhofer-Institut für Ange-wandte Informationstechnik FITSchloss BirlinghovenD-53754 Sankt AugustinTel. +49 (0) 2241 14-2208Fax +49 (0) 2241 14-2080www.fit.fraunhofer.de

durchführen. Zur präzisen Ver-messung der Längenverteilungen wurde von Fraunhofer FIT ein of-fener Mikroelektrophorese-Chip (OMEC) entwickelt und in die Einzelmoleküldetektionsma-schine integriert. Der Chip er-möglicht die Vortrennung von Molekülen zur Analyse auf Ein-zelmolekülniveau.Als weiteres Exponat wird die Bildanalyse-Software ZETA ge-zeigt. Diese wurde speziell zur High Content Analyse von im Live-Cell-Imaging-Verfahren ge-wonnener Bilddaten entwickelt, bei dem die Zellen über ihren ge-samten Lebenszyklus beobachtet und aufgezeichnet werden. Durch offene Schnittstellen kann ZETA leicht in komplette High Content Analyse-Workflows integriert werden und Forscher in verschie-densten Einsatzbereiche in der Wirkstoffforschung unterstützen.

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31Laborscope 10-11/15

AUS DER FORSCHUNG

Im Rahmen eines Forschungspro-jekts zur Bestimmung von Mut-terkornalkaloiden in Mehl- und Mehlprodukten kooperierte die Firma KNAUER Wissenschaftli-che Geräte GmbH mit Frau Prof. Dr. Carola Müller aus dem Fach-bereich Life Sciences and Tech- nology. Das Forschungsprojekt wurde durch die Bereitstellung ei-ner analytischen HPLC-Anlage aus dem Hause KNAUER unter-stützt. Es begann am 1. April 2014 und wurde am 31.8.2015 erfolg-reich beendet.Mutterkornalkaloide sind ein wichtiges Forschungsfeld, weil sie bereits in geringen Mengen to-xisch wirken und Höchstmengen-regelungen in der EU diskutiert werden. Es handelt sich um sekundäre Stoffwechselprodukte des Schimmelpilzes Claviceps purpurea, die über kontaminiertes Getreide in die Nahrungskette ge-langen können. Sie liegen in einer toxischen R- Konfiguration und einer biologisch weniger aktiven S- Konfiguration vor. Dies macht die Bestimmung beider Epimere erforderlich.Erfolgreich wurden die Referenz-methoden aus der Amtlichen Sammlung von Untersuchungs-verfahren nach § 64 LFGB mit Wiederfindungsraten zwischen 95 und 115 % etabliert. Zudem wurde die Stabilität der sechs Leitalkaloide und der korrespon-dierenden Epimere bei verschiede-nen Temperaturen und pH-Wer-

Kooperation der Firma KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH mit der Beuth Hochschule für Technik Berlin im Bereich der Analytik von Mutterkornalkaloiden in Lebensmitteln

ten untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die R- und S-Epi-mere der jeweiligen Ergotalkalo-ide ein spezifisches Gleichgewicht anstreben.Für Frau Prof. Dr. Carola Müller war der Geräte-Hersteller KNAUER für dieses Projekt der passende Partner. Im Rahmen des Forschungsprojektes arbeite-ten bei ihr zwei junge Nachwuchs-wissenschaftler mit dem HPLC-System von KNAUER. Sie sagt: «Ich bin sowohl mit dem Projekt-verlauf als auch mit den Ergebnis-sen sehr zufrieden und hoffe, mit KNAUER auch künftig zu koope-rieren.» Die Zusammenarbeit fand im Rahmen des aus Mitteln

des Europäischen Sozialfonds und von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und For-schung geförderten Projektes «Forschungsassistenz VII» statt.Es ist geplant, dass die Ergebnisse bezüglich der Mutterkornalkolo-ide im Rahmen einer Publikation erhältlich sein werden. KNAUER entwickelt und produ-ziert nicht nur HPLC-Systeme, sondern beteiligt sich aktiv an mehreren Forschungsprojekten mit nationalen und internationa-len Partnern. Ein anderer regiona-ler Partner ist die Berliner Bundes-anstalt für Materialforschung (MNPQ-Transfer). Auch an ei-nem EU Projekt mit dem Titel Va-

KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbHHegauer Weg 38D-14163 BerlinTel. +49(0)30 809727-0Fax +49(0)30 [email protected]

HPLC-FLD Chromatogramm der verwendeten Standards. Konzentration der einzelnen Standards ist 50 ng/ml 1 Paspalsäure, 2 Iso-Lysergsäure, 3 Ergometrin, 4 Ergometrinin, 5 Ergosin, 6 Ergotamin, 7 Ergocornin, 8 α-Ergokryptin, 9 Ergocristin, 10 Ergosinin, 11 Ergotaminin, 12 Ergocorninin, 13 α-Ergokryptinin, 14 Ergocris-tinin

lorPlus arbeitet KNAUER aktiv mit. Die Beuth Hochschule für Tech-nik Berlin ist eine staatliche Fach-hochschule in Berlin. An ihr sind über 12.000 Studierende in acht Fachbereichen in rund 70 Studi-engängen eingeschrieben. Zudem hat sie ca. 300 Professoren.

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32 Laborscope 10-11/15

AUS DER FORSCHUNG

150.000 Algenarten gibt es, so schätzen Wissenschaftler. Rund 5000 davon sind bisher ansatz-weise charakterisiert. Doch nur etwa zehn Arten haben es bisher bis zu einer kommerziellen Nut-zung gebracht. Das wollen die Forscher mit dem neuen Algen-technikum ändern. Hier sollen effiziente Verfahren zur Produk-tion von Biokerosin und chemi-

Ein weltweit einmaliges

Technikum für die Algen-

zucht hat die Technische

Universität München

(TUM) in Kooperation mit

der Airbus Group auf dem

Ludwig Bölkow Campus

in Ottobrunn südlich von

München aufgebaut. Hier

sollen effiziente Verfah-

ren zur Produktion von

Biokerosin und chemi-

schen Wertstoffen aus

Algen erforscht werden.

Das Technikum wurde im

Beisein des Bayerischen

Wissenschaftsministers,

Dr. Ludwig Spaenle, des

Chief Technical Officer der

Airbus Group, Dr. Jean

Botti und des Präsidenten

der TU München, Profes-

sor Wolfgang A. Herrmann,

feierlich eröffnet.

Effiziente Verfahren zur Produktion von Biokerosin und chemi-schen WertstoffenAlgentechnikum auf dem Ludwig Bölkow Campus eröffnet

schen Wertstoffen entwickelt werden.Das 1500 Quadratmeter grosse Gebäude beherbergt drei Räume zur Algenkultivierung sowie La-bor- und Büroräume. Die Beson-derheit des Ottobrunner Algen-technikums besteht darin, dass die lichttechnischen und klima-tischen Bedingungen für prak-tisch jeden Ort auf der Welt si-muliert werden können. Die Kosten von etwas mehr als 10 Millionen Euro teilen sich die Airbus Group und das Bayeri-sche Staatsministerium für Bil-dung und Kultur, Wissenschaft und Kunst.

Simulation der Wachstums-bedingungen jedes Ortes weltweit

Die Fassade besteht aus Spezial-glas, das auch UV-Strahlung passieren lässt. Eine ausgefeilte Klimatechnik sorgt dafür, dass sowohl tropische als auch sehr trockene Klimabedingungen er-zeugt werden können. In den beiden äusseren Hallen können dabei unterschiedliche Klimazo-nen simuliert werden. Die mitt-lere Halle dient Anzucht- und Vorbereitungsexperimenten.

Eine zusätzliche LED-Beleuch-tung ermöglicht es, dass die Licht- und Klimabedingungen jedes Ortes auf der Welt erzeugt werden können. Die hoch effizi-enten LEDs liefern Licht im Wellenlängenbereich zwischen 300 und 800 Nanometern und einer dem Sonnenlicht sehr na-hekommenden Intensitätsvertei-lung. Da die verschiedenen LED-Typen einzeln ansteuerbar sind,

können die Wissenschaftler zu-sätzlich auch von der Sonne ab-weichende, individuelle Spektren einstellen.

«Niemand kann voraussagen, ob eine Alge aus der Südsee un-ter den Lichtbedingungen in Deutschland genauso produktiv ist wie in ihrer Heimat», sagt Thomas Brück. «Genauso wenig weiss man, ob hier in Bayern erfolgreiche Kandidaten unter den Lichtbedingungen der Sa-hara noch genauso erfolgreich wären. All dies können wir jetzt in unserem Technikum testen.»

Die Kultivierung ist dabei nicht auf einen Typ Photo-Bioreaktor beschränkt. In den Hallen kön-nen verschiedene offene und ge-schlossene Systeme parallel bei gleichen oder unterschiedlichen Klimabedingungen getestet wer-den. Dank der ausgefeilten Ge-bäudeautomation arbeitet das Algentechnikum höchst energie-effizient.

Keine Konkurrenz zwischen Teller und Tank

«Während bei der Produktion von Biokraftstoff aus Mais eine problematische Konkurrenz zwi-schen Teller und Tank besteht», sagt Professor Thomas Brück, Leiter des Fachgebiets Industri-elle Biokatalyse der Technischen Universität München, «wachsen Algen auch in Salzwasser; sie brauchen keinen fruchtbaren Bo-den und keine Pestizide. Trotz-dem können sie einen bis zu zehn Mal höheren Ertrag pro Hektar und Jahr liefern.» «Mit dem Algentechnikum stel-

len wir der Wissenschaft eine weltweit einmalige Forschungs-einrichtung zur Verfügung», sagte Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle. «Gleichzeitig ist das eine strategische Investition auch in den Wirtschaftsstandort Bayern, denn nur durch perma-nente Innovation können wir im weltweiten Wettbewerb beste-hen.»

«Die Investition in das Algen-technikum auf dem Ludwig Böl-kow Campus unterstreicht ein-mal mehr das starke Interesse und das Engagement der Airbus Group an der Entwicklung regenerativer Treibstofftechnolo-gien», sagte Dr. Jean Botti, Chief Technical Officer der Airbus Group.

Das Technikum ist ein wesentli-cher Baustein des vom Bayeri-schen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie geförderten Projekts «AlgenFlugKraft». Wei-tere Partner des Projekts sind die Lehrstühle für Technische Che-mie II (katalytische Konversion der Biomasse) und für Bioverfah-renstechnik (technische Skalie-rung der Kultivierung) der TUM, die Airbus Group, die Clariant Produkte Deutschland GmbH (Algenaufarbeitung, Fettseparation) und die conys GmbH (Wasserstoff-/Biogaspro-duktion).

Quelle: Technische Universität München

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33Laborscope 10-11/15

AUS DER FORSCHUNG

Die Konnektomik ist ein relativ neues Forschungsgebiet, in dem Forscher die neuronalen Verbin-dungen in Teilen des Gehirns möglichst komplett rekonstruie-ren wollen. Das beinhaltet nicht nur die Rekonstruktion der anato-mischen Struktur der Nervenzel-len, sondern auch der Verbindun-gen zwischen den Neuronen, der Synapsen. Da ein einzelnes Neu-ron mit bis zu tausenden anderen Neuronen kommuniziert, und die Nervenzellen extrem dicht ge-packt sind, ist dies ein schwieriges und extrem zeitaufwändiges Un-terfangen. Im Vergleich zu den elektronenmikroskopischen Mes-

Schnellere Rekonstruktion des KonnektomsWissenschaftler beschleunigen Analyse von Nervenverbindungen um mehr als das Zehnfache

Moritz Helmstaedter

Die Verbindungen zwi-

schen den Nervenzellen

im Gehirn zu entschlüsseln

ist ein immenses wissen-

schaftliches Unterfangen,

Konnektomik genannt. Da-

bei ist die wesentliche He-

rausforderung die Analyse

der durch Elektronmikros-

kope erfassten Bilddaten.

Ein Team der Connecto-

mics-Abteilung am Frank-

furter Max-Planck-Institut

für Hirnforschung hat jetzt

ein Verfahren namens Se-

gEM entwickelt, mit dem

die Analyse von Konnek-

tomen um das mehr als

Zehnfache beschleunigt

wird.

sungen, die bereits tausende Stun-den beanspruchen, braucht die Analyse- und Rekonstruktions-phase über drei Grössenordnun-gen länger. Um diese Phase überhaupt in absehbarer Zeit zu ermöglichen, werden zwei Analy-sestrategien gleichzeitig verfolgt. Die erste Strategie ist es, die ein-gesetzte Analyseleistung zu erhö-hen. Die zweite ist die Entwick-lung neuer Algorithmen, die Gehirngewebsdaten effizienter analysieren können.

Die Forscher der Abteilung Con-nectomics am Frankfurter Max-Planck-Institut arbeiten bereits daran, die Anzahl der Menschen zu erhöhen, die an der Datenana-lyse mitarbeiten. Hierzu entwi-ckeln sie online-Plattformen, auf denen auch nichtwissenschaftli-ches Personal (wie beispielsweise Hunderte von Studenten) bei der Analyse der Verbindungen zwi-schen den Neuronen mithelfen kann. Zudem entwickelten die Forscher das Spiel Brainflight, um beliebig vielen Menschen zu er-möglichen, an der Datenanalyse fürs Konnektom der Grosshirn-rinde teilzunehmen.

Nun haben sie sich mit der zwei-ten Strategie befasst und versucht, den Beitrag der Computeranalyse effizienter zu machen. Aufgrund der komplexen Struktur und der Vielzahl von Verbindungen in ei-nem Teil der Grosshirnrinde, würde eine manuelle Analyse für ein erstes Konnektom von Teilen der Grosshirnrinde Millionen von Arbeitsstunden beanspruchen und Investitionen von vielen Mil-lionen Euro. Manuel Berning, Ke-vin Boergens und Moritz Helms-taedter haben nun einen Weg

gefunden, um den Schritt zur Klassifizierung der elektronenmi-kroskopischen Bilder automatisch zu beschleunigen. «Durch die Verwendung von Maschinen-Lern-Algorithmen für unsere Se-gEM-Methode sind wir in der Lage das Gehirngewebe, in dem alle Synapsen angefärbt sind, au-tomatisch dreidimensional zu analysieren», erklärt Berning.

Die SegEM-Methode verringert den benötigten Arbeitseinsatz um mehr als das 10-Fache im Ver-gleich zu den vorhandenen Analy-semethoden. Die Forscher haben ihre Methoden an Daten der Netzhaut und der Grosshirnrinde der Maus getestet. «Wir waren er-staunt, dass der neue Algorithmus so gut für verschiedene Typen von

Quelle: Max-Planck-Institut fürHirnforschung, Frankfurt

am Main

© MPI f. Hirnforschung/ Berning, Boergens, Helmstaedter

Nervenzellgewebe funktioniert. Diese Analyse-Beschleunigung ist ein echter Durchbruch, so können jetzt in vielen neurowissenschaft-lichen Laboren weltweit Konnek-tomanalysen zu einer Standard-Technik werden», so Helmstaedter.

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LABORSCOPE AKTUELL

34 Laborscope 10-11/15

Der Sieger des EUROPEAN BIO-TECHNICA AWARD 2015 steht fest: Es ist die Molecular Partners AG aus der Schweiz. In diesem Jahr ging es bei dem renommierten Preis da-rum, ein Unternehmen auszuzeich-nen, das eine so genannte «disruptive technology», also eine umwälzende Technologie in den Bereichen Bio-technologie oder Life Sciences etab-liert und nachweislich zum geschäft-lichen Erfolg geführt hat. «Wir sind sehr stolz, dass auch die reno- mmierte BIOTECHNICA-Jury un-sere DARPin-Plattform als eine «dis-ruptive technology» für die Biotech-nologie und Life Sciences einstuft», sagt Dr. Christian Zahnd, CEO Mo-lecular Partners. Die Preisübergabe fand während der BIOTECH-NICA/LABVOLUTION Recep-tion am Abend des ersten Messetags in Hannover statt. Rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Poli-tik bildeten den feierlichen Rahmen für die Preisverleihung.

Der Sieger des EUROPEAN BIOTECH-NICA AWARD 2015 steht fest: Es ist die Molecular Partners AG aus der Schweiz. Im Bild v.l.n.r: Dr. Werner Eberhardt, Vice President Healthcare Development at SAP SE, Prof. Dr. Nils Hoppe, Director of the Centre for Eth-ics and Law in the Life Sciences Han-nover, Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes, Deutsche Messe AG, Han-nover, Dr. Thomas Schneckenburger, Molecular Partners AG, Dr. Karsten Henco, Chairman of the Board at HS LifeSciences GmbH, Chairman of the panel of judges, presentation of the EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD.

Molecular Partners AG gewinnt EUROPEAN BIO-TECHNICA AWARD 2015

Auszeichnung geht an Schweizer Biopharma-Unternehmen

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Huber Kältemaschinenbau erhält begehrten Mittel-standspreis

Offenburger Temperiertech-nikspezialist Huber Kältema-schinenbau wird beim «Grossen Preis des Mittelstandes» ausge-zeichnet / insgesamt 5.009 Un-ternehmen waren für den Wett-bewerb nominiert

* Leistungsstärke der Unterneh-men werden ebenso gewürdigt wie Fleiss und Engagement der Ar-beitnehmer * Der «Grosse Preis des Mittel-standes» ist einer der deutschland-weit bedeutendsten Wirtschafts-preise

Mittelständler prägen die Wirt-schaft nicht nur – sie sind die Wirtschaft! Von der Öffentlich-keit fast unbemerkt hat der unter-nehmerische Mittelstand in den letzten Jahren unzählige neue zu-kunftsfähige Arbeitsplätze in In-dustrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk geschaffen. Zum 21. Mal wurde deshalb der «Gro-sse Preis des Mittelstandes» ausge-schrieben. Kein anderer Wirt-schaftswettbewerb in Deutschland erreicht eine solch grosse Reso-nanz wie der von der Leipziger Oskar-Patzelt-Stiftung ausgelobte «Grosse Preis des Mittelstandes». Dabei ist der Preis nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen ein-zig und allein um Ehre, öffentli-che Anerkennung und Bestäti-gung ihrer Leistungen.

Die Auszeichnungsgala für die Wettbewerbsregionen Bayern, Ba-den-Württemberg, Hessen und Thüringen fand am 26. Septem-ber in Würzburg statt. Mehr als 400 Unternehmerinnen und Un-ternehmer sowie zahlreiche gela-dene Gäste nahmen teil, darunter auch die Firma Peter Huber Käl-temaschinenbau GmbH aus Of-fenburg. Der Hersteller von hoch-genauer Temperiertechnik wurde als einer von fünf «Finalisten» aus Baden-Württemberg ausgezeich-net und setzte sich damit gegen starke Mitbewerber durch. Bun-desweit waren insgesamt 5.009 kleine und mittlere Unternehmen für den Wettbewerb 2015 nomi-niert – das ist ein neuer Rekord in der 21-jährigen Geschichte des Wettbewerbs. Die Firma Huber wurde von der Stadt Offenburg und der Volksbank Offenburg eG nominiert. Geschäftsführer Joachim Huber nahm die begehrte Preisträgersta-tue entgegen. Er freut sich über die Auszeichnung: «Wir sind stolz, diesen tollen Preis für unsere Ar-beit erhalten zu haben. Viele er-folgreiche Unternehmen aus ver-schiedensten Branchen waren für diesen Preis nominiert. Wir haben es mit unserem Unternehmen ge-schafft die Jury zu überzeugen. Die Auszeichnung bestätigt un-

Peter Huber Kältemaschinen-bau GmbHWerner-von-Siemens-Strasse 1D-77656 OffenburgTel. +49 (0) 781 9603 0Fax +49 (0) 781 5721 [email protected]

Finalisten 2015 aus Baden‐Würt-temberg: Herr Joachim Huber, Ge-schäftsführer der Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH (ganz links); Herr Marc Nagel, Inhaber der Metzgerei Nagel; Herr Dr. Oliver Schmidt, Partner der Menold Bez-ler Rechtsanwälte Partnerschaft mbH; Herr Frank Ganssloser, Ge-schäftsführer der AVAT Automa-tion GmbH; LGI Logistics Group In-tenational GmbH. Foto: Oskar-Patzelt-Stiftung, Andreas Schebesta

sere Unternehmensziele und ist Motivation, den eingeschlagenen Weg hinsichtlich Arbeitsplatzsi-cherung, Innovation und Um-weltverantwortung weiter zu ge-hen.» Die ausgezeichneten Unterneh-men, so die Jury des Wettbewerbs, überzeugen mit einer wirtschaft-lich gesunden Gesamtentwick-lung, schaffen und sichern Ar-beits- und Ausbildungsplätze, bringen Innovationen hervor, übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft, engagieren sich regional und zählen bei Kunden-nähe, Service und Marketing zu den führenden Unternehmen ih-rer Branche.

Die Pewatron AG in Zürich, ein Unternehmen der Angst + Pfister Gruppe, vertreibt Sensoren, Stromversorgungen und elektro-nische Komponenten im europäi-schen Raum mit Fokus auf die DACH Region. Unter ihrem neuen CEO Thomas Roettinger will Pewatron ihr Angebot gezielt verbreitern und weiterentwickeln.

Die Pewatron AG macht einen Schritt vorwärts – mit einem neuen CEO. Der Nachfolger von Stephen Neff, Thomas Roettin-ger, ist ein erfahrener Fachmann: Er ist ausgebildeter Maschinen-bauingenieur mit Weiterbildung als Master in Business Administ-ration. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich in verschiedenen Funktio-nen intensiv mit Elektronik und Sensorik, vor allem mit den Berei-

Pewatron AG unter neuer Leitung

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LABORSCOPE AKTUELL

35Laborscope 10-11/15

chen Druck-, Temperatur-, Win-kel- und Drehzahlsensoren. In dieser Zeit war er vor allem im deutschen Markt tätig; seine wich-tigsten Kunden kamen aus dem Automotive-Sektor. Bevor er zu Pewatron stiess, war er bei dem Sensor-Hersteller Sensata Techno-logies als Director Marketing & Sales Europe tätig und in dieser Funktion verantwortlich für Ver-kauf, Marketing, Product Ma-nagement und Business Develop-ment für den Bereich Sensoren.

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Thomas Roettinger hat seine neue Stelle Anfang Juli 2015 angetre-ten. Er wird neben der Pflege der bisherigen Märkte seinen Schwer-punkt vor allem auch auf die Wei-terentwicklung der Geschäfte im gesamten deutschen Sprachraum legen.

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unterstützen Sie dabei, die passen-den Komponenten für die jewei-lige Anwendung auszuwählen.PEWATRON ist ein unabhängi-ges Unternehmen der Angst + Pfister Group. Seit über 30 Jahren sind wir für Kunden in ganz Eu-ropa tätig. Persönliche Betreuung, rasche Reaktionszeiten und indi-viduelle Lösungen zeichnen un-sere Arbeitsweise aus. Über die Angst + Pfister Group gehört PE-WATRON zu einem weltweiten Netzwerk mit über 1000 Mitar-beitenden und 60 000 zufriedenen Kunden.

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Auf dem Schweizer Markt finden sich über 65 Lebensmittellabels, welche den Konsumentinnen und Konsumenten einen Mehrwert an Ökologie, Tierwohl oder guten Arbeitsbedingungen versprechen. Pusch, WWF Schweiz, Helvetas und die Stiftung für Konsumen-tenschutz SKS haben die wich-tigsten Labels bezüglich ökologi-scher und sozialer Nachhaltigkeit neu analysiert. Das Rating zeigt: Die Hälfte der bewerteten Labels verdient das Prädikat «Ausge-zeichnet» oder «Sehr empfehlens-wert».

Die Produktion von Nahrungs-mitteln führt zu einer grossen Umweltbelastung. Pestizideinsatz, nicht artgerechte Tierhaltung, Futtermittelimporte in der Schweiz, die Vernichtung von Tropenwald oder die Ausbeutung von Arbeitskräften in südlichen Ländern führen zu Herausforde-rungen und Problemen. Langfris-

Rating von Lebensmittel-Labels: Was steckt hinter welchem Label?

tige Lösungen für ökologisch ver-trägliche und sozial gerechte Produktionssysteme sind erforder-lich. Labels können Teil solcher Lösungen sein. Viele Labels haben sich in den letzten Jahren weiter-entwickelt, um den steigenden Anforderungen auch seitens der Konsumentinnen und Konsu-menten gerecht zu werden.

Das letzte Lebensmittel-Rating ist fünf Jahre her. Pusch, WWF Schweiz, Helvetas und SKS haben deshalb die 31 in der Schweiz wichtigsten Lebensmittel-Labels neu analysiert. Die Neubewer-tung zeigt, welchen Mehrwert Konsumierende punkto ökologi-scher und sozialer Nachhaltigkeit erwarten können. Erfreulich: Die Hälfte aller bewerteten Labels schneidet mit «Ausgezeichnet» oder «Sehr empfehlenswert» ab. Darunter sind alle Labels, die für Inland- und Auslandprodukte auf die Richtlinien von Bio Suisse set-zen, aber auch solche, welche sich auf einen Produktbereich speziali-sieren. Das Prädikat «Empfehlens-wert» erhalten zehn Labels. Sie punkten entweder in fast allen Be-wertungsbereichen, aber nicht auf höchstem Niveau, oder erzielen in Einzelbereichen Spitzenwerte. Die Note «Bedingt empfehlenswert» erhalten sechs Labels, weil sie in den meisten Bewertungsbereichen unterdurchschnittliche Resultate erzielen. Dies traf beispielsweise auf Biolabels zu, welche sich aus-

schliesslich auf die EU-Bio-Ver-ordnung abstützen. Diese stellt in den Bereichen Bewässerung, Bio-diversität, Klima und Soziales nur wenige oder gar keine Anforde-rungen. Den grössten Nachholbe-darf für alle Labels gibt es in der Kategorie «Klima und Energie», da Kriterien zu Klimaschutz und Energieeffizienz bei allen Labels

entweder fehlen oder falls doch vorhanden, nur sehr allgemein formuliert sind. In den vergangenen Jahren stieg der Marktumsatz von Labels laut ihren eigenen Angaben stetig an und die Anzahl an Labels und Ei-genmarken nahm zu. Das neue Rating der Lebensmittellabels gibt Konsumentinnen und Konsu-menten Orientierungshilfe und soll Produzenten, Detailhändler und Discounter dazu motivieren, auf jene etablierten Labels zu set-zen, welche einen Mehrwert für die Umwelt und eine sozial ge-rechte Produktion bieten.

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LABORSCOPE AKTUELL

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Was im November 2006 begann – nämlich die erste LAB-SUPPLY im Chemiepark Marl – hat sich inzwischen zu einer festen Grösse in der Laborbranche etabliert. In-zwischen findet die LAB-SUP-PLY, eine regionale Labormesse, jährlich an sechs Standorten statt. 2015 in Frankfurt/Höchst, Lever-kusen, Berlin, Ludwigshafen, Münster und Hamburg.2016 in Frankfurt/Höchst, Lever-kusen, Berlin, Dresden, Ludwigs-hafen und Münster.Um auf dem aktuellen Stand der Entwicklung von Laborgeräten zu bleiben, müssen Fachleute einen hohen Aufwand betreiben. Sie in-formieren sich durch Zeitschrif-ten, Broschüren, ihr persönliches Netzwerk, Vorträge und Emp-fänge, verbunden mit einer Gerä-tevorführung oder auf grossen in-ternationalen Messen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Effizienz wünschten sich An-wender eine Laborgeräteausstel-lung in ihrer Nähe. Die LAB-SUPPLY als regionale Ein-Tages-Fachmesse für instru-mentelle Analytik, Labortechnik, Laborchemikalien und Biotech-nologie/Life Science erfüllt diesen Wunsch.Ein Gerät sehen und an-fassen zu können, sowie die sofor-tige Beantwortung von Fragen, ist für die Besucher bares Geld wert. Die Aussteller treffen auf eine wis-sensdurstige, motivierte Ziel-gruppe, die mit den angebotenen Geräten auch praktisch arbeiten wird. Auf der LAB-SUPPLY wer-den konkrete Lösungen für den

LAB-SUPPLY - Die regiona-len Fachausstellungen für die Laborversorgung

eigenen Betrieb gesucht, Investi-tions- und Einkaufsentscheidun-gen vorbereitet und man lernt hochspezialisierte Unternehmen kennen, für die sich ein Auftritt auf einer grossen Messe nicht rechnet.Von Anbeginn aber gab und gibt es auf der LAB-SUPPLY nicht nur Geräte ganz hautnah zum Anfassen und Erkunden, sondern auch ein Rahmenpro-gramm in Form von zahlreichen Fachvorträgen zur Weiterbildung. Teilnehmenden Besuchern wer-den auf Wunsch Bescheinigungen ausgestellt, die für den Qualifizie-rungsnachweis u.a. für akkredi-tierte Laboratorien von Nutzen sein können. Der Besuch der Aus-stellung und der Fachvorträge ist kostenlos und eine vorherige An-meldung nicht erforderlich!

www.LAB-SUPPLY.info

Neue Leitung Marketing Kommunikation und PR bei JULABO

JULABO GmbHEisenbahnstrasse 45D-77960 SeelbachTel. +49-(0)7823-51-21www.julabo.com

Markus Ketterer besetzt seit Ende Juli 2015 die Stelle als ‚Leiter Mar-keting Kommunikation‘ bei der

Marco Ehrhardt, Chef der Bop-parder Unternehmensgruppe: «Mit der Akquisition des renom-mierten Schweizer Anbieters Ex-perTeam AG wurde heute der

Ehrhardt + Partner über-nimmt ExperTeam in der Schweiz

Ehrhardt + Partner ist führender Logistik-IT-Anbieter in Deutsch-land mit grossen Ambitionen in der Schweiz. Das Unternehmen gibt nun die Übernahme des Schweizer WMS-Anbieters Ex-perTeam AG aus Biel bekannt. Der Sitz von ExperTeam im Schweizer Kanton Bern ist für Ehrhardt + Partner ein idealer Standort für Kundennähe in der Schweiz und in Richtung Frank-reich.

Grundstein zu einer gemeinsamen erfolgreichen Zukunft im Schwei-zer Logistik-IT-Markt gelegt. Schon heute ist die Schweiz unser zweitwichtigster Markt (nach Deutschland, Anm. der Redak-tion). Zum weiteren Ausbau die-ses Marktes brauchen wir Exper-ten vor Ort. Das ist mit dieser Partnerschaft perfekt gelöst.»

Im Zuge der Nachfolgeregelung hat das Schweizer Unternehmen den Kontakt zu Ehrhardt + Part-ner gefunden. Daniel Lütscher, langjähriger Geschäftsführer von ExperTeam: «Wir haben im Team verschiedene Optionen geprüft. Dabei wollten wir natürlich die Si-cherheit für das zwölfköpfige Team – aber eben auch Chancen, unsere Logistikexpertise in erfolg-reiche Projekte einzubringen. Nach intensiven Beratungen sind wir davon überzeugt, dass dies mit Ehrhardt + Partner gegeben ist.»

Die Unternehmen haben verein-bart die Zusammenarbeit zum 1. Januar 2016 aufzunehmen.

www.ehrhardt-partner.com

JULABO GmbH. Er verantwor-tet künftig den gesamten Marke-ting Kommunikations-Mix der Marken ‚JULABO‘ und ‚fusion-chef ‘ von der Weiterentwicklung der Kommunikationsstrategie bis zur Umsetzung von Kommunika-tionsmedien in den einzelnen Ka-nälen.

Seine langjährige Erfahrung aus der Automobilindustrie und der Labortechnik setzt Markus Kette-rer jetzt für JULABO ein, insbe-sondere mit dem Fokus der Ein-führung neuer Produktlinien.

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AGENDA

INSERENTENVERZEICHNIS

Carl Roth GmbH + Co.KG

CONTREC AG

DEK-Verlags AG

EGT Chemie AG

Electrosuisse

FAULHABER

MINIMOTOR SA

Flir Systems GmbH

Hirschmann Laborgeräte

GmbH & Co.KG

IGZ Instruments AG

JULABO GmbH

Labor Service Schneck

maxon motor ag

Peter Huber

Kältemaschinenbau GmbH

PKM SA

Telma AG

Wiley-VCH Verlag

GmbH & Co. KGaA

Wisag AG

Zillger & Müller GBR

Lab-Supply Hamburg l

Zimmerli Messtechnik AG

• Kongress, CH-Basel9. - 11. NovemberEuropean Antibody Con-gressCongress Center Basel MCH Messe Basel Messeplatz 21 CH-4058 Basel www.terrapinn.com

• Kongress, D-Düsseldorf10. & 11. NovemberPharmaLab 2015Swissôtel Congress Centrum Düsseldorf / NeussRheinallee 1D-41460 Neusswww.pharmalab-congress.de

• Tagung, A-Salzburg19.-21. November 201543. Jahrestagung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG)Österreichische Diabetes Ge-sellschaftWähringer Strasse 76 / 13A- 1090 Wien [email protected] www.oedg.org

• Kongress, CH-Zürich25.November 2015Swiss Symposium in Pharmaceutical MedicineAURA ZurichBleicherweg 5CH-8001 Zürichwww.swapp-sgpm-annual-meeting.ch

• Tagung, D-München1./2. Dezember5th Munich Biomarker ConferenceRamada Hotel & Conference Center Munich Messe,Konrad-Zuse-Platz 14D-81829 Münchenwww.bio-m.org

• Messe, F-Strassbourg1./2. DezemberBioFIT 2015Strasbourg Convention CentrePalais de la Musique et des CongrèsPlace de BordeauxF-67082 Strasbourgwww.biofit-event.com

• Kongress, A-Wien1./2. Dezember 201516. Kongress der öster-reichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastro-phenmedizinÖsterr. Gesellschaft für Not-fall- u. Katastrophenmedizinc/o Campus Ges.m.b.H.Hoefergasse 13/5A-1090 Viennawww.notarztkongress.at

• Kurs, D-Kamp-Lintfort2./3. Dezember 2015Anwenderkurse zur Mikrowellen-Aufschluss-technikCEM GmbhCarl-Friedrich-Gauss-Strasse 9D-47475 [email protected]

• Konferenz, CH-Lausanne15. & 16. Februar 2016LS² Annual Meeting 2016Université de Lausanne Amphimax/AmphipôleCH-1015 Lausanne www.ls2-annual-meeting.ch

• Konferenz, D-Köln18. & 19. Februar 20166th Crossroads in BiologyMTI Lecture Hall (Building 44b)Joseph-Stelzmann-Strasse 9 D-50931 Köln www.crossroads.uni-koeln.de

• Konferenz, CH-Basel12. April 2016Swiss Biotech Day 2016Congress Center Basel | Hall 4 Messeplatz 21 CH-4058 Baselswissbiotechday.ch

• Ausstellung, CH-Lausanne13. & 14. April 2016lab INNOVATIONS Lau-sanne 2016Expo Beaulieu Lausanne, Hall 36 Avenue Bergières 10 CH-1004 Lausanne www.easyfairs.com

• Messe, D-München10. - 13. Mai 2016Analytica 2016Messe MünchenMessegelände D-81823 Münchenwww.analytica.de

• Konferenz, D-Frankfurt am Main18. Februar 20164. HR-Konferenz der Life-Sciences-Industrie Frankfurt School of Finance & Management Sonnemannstrasse 9-11 D-60314 Frankfurt am Main www.frankfurt-school.de

• Ausstellung, CH-Rapperswil17. März 2016Swiss Symposium on Lab Automation 2016ILT Institut für Laborautoma-tion und MechatronikOberseestrasse 10CH-8640 Rapperswil www.ilt.hsr.ch

• Messe, D-Bochum12. November 2015ScieCon NRW 2015Ruhr-Universität Bochum Veranstaltungszentrum Ebene 04 Universitätsstr. 150 D-44803 Bochumsciecon.bts-ev.de

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EINKAUFSFÜHRER

38 Laborscope 10-11/15

a

Absauganlagen

WESCO-Entstaubungstechnik AGRomanshornerstrasse 101, 9320 ArbonTel. 071 447 19 60, Fax 071 447 19 [email protected], www.wesco.ch

Analyse der Wasseraktivität

NOVASINA AG, 8853 Lachen SZTel. 055 642 67 67, Fax 055 642 67 [email protected], www.novasina.com

b

Brut-/CO2-Brutschränke

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

c

Chromstahlbearbeitung

D

Dosierpumpen

TECHEMA AG, 4105 Biel-BenkenTel. 061 381 45 09, Fax 061 382 07 [email protected], www.techema.ch

e

Entstaubung

WESCO-Entstaubungstechnik AGRomanshornerstrasse 101, 9320 ArbonTel. 071 447 19 60, Fax 071 447 19 [email protected], www.wesco.ch

Etiketten

KERN-ETIKETTEN AG, 8902 UrdorfTel. 043 455 60 30, Fax 043 455 60 33www.kernetiketten.ch

F

Feinmechanik / Laborapparate

RUDOLF WECHSLERGartenstrasse 5, 4127 BirsfeldenTel. 061 312 09 49, Fax 061 312 09 34

Fluoreszens-Spectrometer

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-80208 UnterhachingTel. +49 89 46 23 17-0, Fax +49 89 46 23 [email protected], www.horiba.com

G

Gebläse, axial und radial

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

h

Härtemessgeräte

HELMUT FISCHER, Elektronik + Mess- technik AG, Moosmattstr. 1, 6331 HünenbergTel. 041 785 08 00, Fax 041 785 08 [email protected]

HPLC-Anlagen + Zubehör

KNAUERD: Hegauer Weg 38, 14163 BerlinTel. +49 30 8097270, Fax + 49 30 [email protected], www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 BaselTel. 061 695 96 96, [email protected]

i/J

Infrarot-Strahler

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

k

Kunststoffkoffer

PREVENT AGEichbergstrasse 60, 9452 HinterforstTel. 071 755 65 33, Fax 071 755 65 34

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EINKAUFSFÜHRER

39Laborscope 10-11/15

l

Laborbau, Laborplanung, Labormöbel

STRASSER AG THUNBierigutstrasse 18, 3608 ThunTel. 033 334 24 24, Fax 033 334 24 [email protected], www.strasserthun.ch

Laborplanungen (neutral)

LABORPLAN GMBH, Ringstr. 39, 4106 TherwilTel. 061 723 11 05, Fax 061 723 11 [email protected]

Liquid Handling

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Luftfilter/Aktivkohlefilter

WESCO-Entstaubungstechnik AG5430 WettingenTel. 056 438 11 20, Fax 056 438 11 [email protected], www.wesco.ch

M

Mikrotiterplatten-Instrumente

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

o

Osmometer

KNAUERD: Hegauer Weg 38, 14163 BerlinTel. +49 30 8097270, Fax + 49 30 [email protected], www.knauer.netCH: flowspek AG, 4057 BaselTel. 061 695 96 96, [email protected]

P

Pipetten / Dispenser

SOCOREX ISBA S.A., 1024 EcublensTel. 021 651 60 00, Fax 021 651 60 [email protected], www.socorex.com

Proben-Aufbewahrung

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Putztuch-Rollen

DELTA ZOFINGEN AGUntere Brühlstr. 10, Postfach, 4800 ZofingenTel. 062 746 04 04, Fax 062 746 04 09

r

Raman-Spectrometer

HORIBA Jobin Yvon GmbHD-80208 UnterhachingTel. +49 89 46 23 17-0, Fax +49 89 46 23 [email protected], www.horiba.com

Reindampf-Armaturen

SPIRAX SARCO AG, 8702 Zollikon, Tel. 044 396 80 00, Fax 044 396 80 10, [email protected], www.spiraxsarco.ch

Reinraumtechnik

WESCO-Entstaubungstechnik AG5430 WettingenTel. 056 438 11 40, Fax 056 438 11 [email protected], www.wesco.ch

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Reinstwasser

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

S

Selbstklebeetiketten

KERN-ETIKETTEN AG, 8902 UrdorfTel. 043 455 60 30, Fax 043 455 60 33www.kernetiketten.ch

Steril-Armaturen

TRE ENGINEERING GMBHAussergrütstrasse 2, 6319 AllenwindenTel. 041 754 72 70, Fax 041 754 72 [email protected], www.tregmbh.ch

t

Temperaturfühler (EEx ia-d)

ALBERT BALZER AG, RotaxPostfach, 4143 Dornach 2Tel. 061 701 92 90, Fax 061 701 92 [email protected]

Tiefkühl-Schränke und -Truhen

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Transport- und Präsentations- verpackungen

ANAXA AG, 8610 UsterTel. 043 497 83 80, Fax 043 497 83 81www.anaxa.ch

U

UV-Geräte

ABECON AG ZÜRICH, 8055 ZürichTel. 044 451 14 00, Fax 044 451 20 [email protected], www.abecon.ch

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EINKAUFSFÜHRER

40 Laborscope 10-11/15

V

Vakuum-Flanschverbindungen

TRE ENGINEERING GMBHAussergrütstrasse 2, 6319 AllenwindenTel. 041 754 72 70, Fax 041 754 72 [email protected], www.tregmbh.ch

Vakuumpumpen

VACUUBRAND GMBH + CO KG, Kundenbe - ratung Schweiz, Theiligerstr. 72, 8484 TheilingenTel. 052 384 01 50, Fax 052 384 01 [email protected], www.vacuubrand.com

W

Waagen

KERN & SOHN GMBHWaagen, Gewichte, DKD-KalibrierungPostfach 4052, D-72322 Balingen-FrommernTel. +49 7433 99 33 0, Fax +49-7433 99 33 [email protected], www.kern-sohn.com

Wasseranalytik

TINTOMETER AG, 5212 Hausen/AGTel. 056 442 28 29, Fax 056 442 41 [email protected], www.tintometer.ch

Z

Zellkulturprodukte

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Zentrifugen

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AGRäffelstrasse 32, Postfach, 8045 ZürichTel. 044 454 12 12, Fax 044 454 12 99tél. 022 343 21 [email protected]

Herausgeber / VerlagDEK-Verlags AG, Alfred GysinIm Lutereich 44CH-4411 SeltisbergTel. 061 338 16 38, Fax 061 338 16 00E-Mail: [email protected]: www.labortechnik.ch

42. JahrgangErscheint achtmal jährlichJahresabonnement:Schweiz: CHF 50.– (inkl. 2,5 % MwSt)Ausland: CHF 64.– (inkl. Porto)ISSN 1422-8165

RedaktionMonika ArmbrusterAlfred GysinElias KopfDragan Markovic

AnzeigenLaupper AG Annoncen-AgenturCH-4410 LiestalTel. 061 338 16 16, Fax 061 338 16 00

Layout / SatzNora Eckert

DruckMemminger MedienCentrum Druckerei und Verlags AG D-87700 Memmingen E-Mail: [email protected]

Für nicht oder durch Fremdautorengekennzeichnete Beiträge übernimmt dieRedaktion keine Verantwortung.

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LABORTECHNIK • VERFAHRENSTECHNIK • CHEMIE • MEDIZIN • BIOTECHNOLOGIE 6/14

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Filtrieren mit dünnstmöglicher MembranNeuroimaging ermöglicht detaillierten Blick in MitochondrienBiotechnologische Methoden in der Arzneipflanzenforschung

Offizielles Organ

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Fax +41 (0)61 338 16 00

Firma/Name

Strasse

PLZ/Ort

Datum

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