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  • Ludwig-Georgs-Gymnasium, Latein-Leistungskurs 12.2 [Kd] Martin Puchert (Februar 2009)

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    Vulcanus bergibt Venus die Waffen fr Aeneas Francois Boucher 1757; Louvre, Paris

    Vergil: Aeneis Buch VIII (731 V.) Gliederung des Buches: 1-17 Promium (Kampfvorbereitung der Latiner; Ven ulus bittet

    Diomedes um Hilfe) 18-80 Traumorakel des Tiberinus 81-100 Erfllung des Orakel (Aeneas opfert 30 Fris chlinge) 102-183 Aufnahme bei Euander 184-305 Opferung an Herakles (-275 Cacus-Episode) 306-368 das zuknftige Rom 369-453 Herstellung der Waffen insbesondere die eines Schildes 454-519 Untersttzung des Euander 520-540 Waffenprodigium 541-607 Ritt nach Agylla zu den Etruskern 608-728 Waffen- und Schildbeschreibungen (!) 729-731 Staunen des Aeneas Inhaltsparaphrase: Im Anschluss an das Promium erhlt Aeneas in einem Traum vom Flussgott Tiberinus die Aufgabe, dort eine Stadt zu grnden, wo eine Wildsau 30 Frischlinge wirft. Zude m solle er Euander um Untersttzung gegen die Latiner bitten. Der Gt terspruch erfllt sich und die Frischlinge werden an Iuno geopfert. So sucht Aeneas Euander auf, bei dem er freundlich aufgenommen wird, und opfert zusammen mit ihm, eingedenk an den Sieg ber den vo n Vulcanus erschaffenen Halbmenschen Cacus, fr Her akles (da dieser zuvor einige seiner Rinder gestohlen hatte) am ara maxima. Sie singen das Salierlied zu Ehren Herakles (vgl. V. 288 ff.). Dann erzhlt Euander Aeneas die Geschichte der Latiner und zeigt ihm den Platz des zuknftigen Roms (an der Burg Pergamons). Venus bittet Vulcanus in Angst vor den Laurentern um die Fertigung von Waffen fr Aeneas. Vulcanus wil ligt - der schmeichelnden Venus erlegen - ein (vgl. V. 393-394) und fertigt die Waffen, insbesondere einen mchti gen Schild, an (vgl. Text 1). Indessen spricht Euander mit Aeneas (zu dem, laut Euander, der Schicksalsspruch der Gtter in Alter un d Stamm [vgl. V. 512: generi fatum ] passe) und will ihn in die Stadt Agylla schicken, um dort die Etrusker als zustzliche verbndete zu gewinnen. Auch sagt er ihm Waffehilfe unter der Fhrung seines Sohnes Pallas zu. Doch dann werden s ie von Venus unterbrochen (Waffenprodigium), die Aeneas die Fertigstellung der vulkanischen Waffen signalisiert. So zogen Aeneas und Pallas mit dem Reiterheer auf ihren Rossen los in das Etruskerlager. Unterwegs begegnet Aeneas Venus, die ihm die neuen Waffen berbringt. Dieser ist so berwltigt vom Anblick dieser Kunstwerke, dass er den Blick nicht von ihnen abwenden kann (vgl. Text 2). Von diesem Punkt an beginnen die Beschreibungen der Waffen, insbesondere die des Schildes. Dieser spielt hierbei die wichtigste Rolle: auf ihm ist die gesamte Geschichte Roms abgebildet eine von drei Szenen der Ae neis, in der Vergil den Blick in die Zukunft freigibt und die Herrschaft Roms, vor allem den dreifachen Sieg des Augustus, preist (vgl. Text 3). Doch Aeneas kann nur unwissend ber dieses Meiste rwerk staunen (vgl. Ende).

    Literaturgeschichtliche Motive:

    - Das fatum des Flussgottes Tiberin und generi fatum

    - Verweis in die Gegenwart: Die Geschichte Roms wird bildlich beschrieben

    o sehr detaillierte Beschreibungen des Schildes

    - Parallele zu vorherigen (gttlichen) Handlungen ( z.B.: die Schlangen der Minerva; vgl. Buch 1 mit V. 697)

    - Parallele zu Homers Ilias (18. Gesang V. 468ff): Hephaistos fertigt auf Bitten der Thetis, der Mutter des

    Achilles, einen runden Schild an, auf dem die ganze Welt abgebildet ist. !

    Literatur: Gtte, J. und M., Vergil. Smtliche Werke, Mnchen 1972.

    Voss, J. H., Homer. Ilias, Basel 1980.

    Adam, K., Die alten Griechen, Berlin 2006.

    www.gottwein.de/Lat/verg_komp/verg_aen08.php

    http://www.viennatouristguide.at/Allerlei/Mythologie/Venus_Belvedere/venus_07.jpg

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    Caesar Augustus

    Weihet den Gttern Jubel und Spiel durchbraust und Beifallsklatschen die Straen

    Geschichte Roms (ante Christum ad triumphum Augusti)

    Jahr 1152 753 Kurz nach 753

    665 510 387 73 29

    Abbild

    Grndung Alba Longas

    durch Askanius

    Wlfin sugt Romulus und Remus

    Raub der Sabinerinnen

    Knig Tullus

    Hostilius bestraft den

    Albaner Mettius Fufetius

    Cocles und Cloelia im

    Kampf gegen

    Porsenna

    Manlius und die heiligen Gnse

    Catilina

    bt und Cato als

    Erlster in der Unter-

    welt

    Zentrum: Sieg bei

    Aktium und dreifacher Triumph

    des Augustus

    Verse 628-629 630-634 635-641 642-645 646-651 652-662 667-670 675-713

    Textauszge aus dem 8. Buch

    Text 1 (Schmiedung des Schildes):

    445 Fluit aes rivis aurique metallum

    vulnificusque chalybs vasta fornace liquescit

    ingentem clipeum informant, unum omnia contra

    tela Latinorum, septenosque orbibus orbis

    impediunt. alii ventosis follibus auras

    450 accipiunt redduntque, alii stridentia tingunt

    aera lacu; gemit impositis incudibus antrum;

    illi inter sese multa vi bracchia tollunt

    in numerum, versantque tenaci forcipe massam.

    Text 2 (Aeneas erhlt die Waffen) :

    Ille deae donis et tanto laetus honore

    expleri nequit atque oculos per singula voluit,

    miraturque interque manus et bracchia versat

    620 terribilem cristis galeam flammasque vomentem,

    fatiferumque ensem, loricam ex aere rigentem,

    sanguineam, ingentem, qualis cum caerula nubes

    solis inardescit radiis longeque refulget;

    tum levis ocreas electro auroque recocto,

    625 hastamque et clipei non enarrabile textum .

    Text 3 (Darstellung auf dem Schild: Triumph des Ceasar Augustus):

    At Caesar, triplici invectus Romana triumpho

    715 moenia, dis Italis votum immortale sacrabat,

    maxima ter centum totam delubra per urbem.

    laetitia ludisque viae plausuque fremebant;

    omnibus in templis matrum chorus, omnibus arae;

    ante aras terram caesi stravere iuvenci.

    Ende des Buches (Verse 729-731):

    Talia per clipeum Volcani, dona parentis,

    730 miratur rerumque ignarus imagine gaudet [...]

    Solcherlei schaut auf dem Schild Vulkans [] staunend er an und ergtzt sich am Bild, unkundig des Inhalts []

    gre der Ehre

    [] unersttlich den Blick weiden [] [] von der Sonne bestrahlt es fern blitzende Glut wirft [] des Schilds undarstellbares Gefge.

    den riesigen Schild

    [] und Rundung um Rundung schweien sie sieben Mal fest Schlag um Schlag, im Takt wechselnd []