Versuche, Obstbau und Bienenhaltung im Altenlande gegenseitig zu fördern

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15. 8. 1937] Heft 8 J Kleine Mitteilungen. Mottenbekampfung usw. erstrecken. Nachdriick- licher Erwahmmg bedfirfen jene geschiitzten Neue- rungen die sich auf chemische Verfahren zm. Schadlingsbekampfung beziehen und zwar handelt es sich hierbei um Rauchermittel, um Vergasungs- mittel, um M]ttel gegen Textilschadlinge, um Mittel gegen Nagetiere u. dgl., um Pflanzen- und Un- krautvertilgungsmittel, welterhin um Saatgutbeize sowie um Stimulationsmittel und Feuchtbeize. Auf die fibrigen in der Klasse 45 behandelten Spezial- gebiete kann an dieser Stelle, well ffir die Schad- lingsbekampfung nur von untergeordneter Be- deutung, nicht naher eingegangen werden. Die vorstehenden Feststellungen kSnnen aller- dings einen Anspruch auf eine lfickenlose Dar- 103 stellung aller auf dem Gebiete der Schli~llings- bekampfung im Jahre 1936 erteilten Datente und Gebrauchsmuster nicht erheben, wenngleich die wichtigsten Fachgebiete, fiir welche in jfingster Zeit iiberhaupt Patente und Gebrauchsmuster er- teilt worden sind, hervorgehoben wurden. Mit Befriedigung kann festgestellt werden, da~ nach den letzten statistischen Ergebnissen der verstarkte Erfinderschutz bereits eingesetzt hat und die auf das neue Patentgesetz wie auch auf das neue Ge- brauchsmustergesetz gesetzten Erwartungen sich bereits erffillt haben, wenn auch die vollen zu er- wartenden Auswirkungen erst nach einer 0ber- gangsperiode in der nachsten Zeit in ganzem Urn- fang in Erscheinung tretea kSnnen. B. Kleine Neue Vorriehtung zur Bekltmpfung der Sehitdlinge. Ein russischer Erfinder hat kfirzlich eine Vorrichtung zum Fangen der schiidlichen Insekten -- besonders des im Klee vorkommenden Rfisselk~ifem -- konstruiert, die auf einen Holzrahmen ant R~dern mit einem Haspe] besteht~ an dessert Leisten Ro~haar angebracht ist~ das eine Art Bfirste bildet; mit diesen Bfirsten werden die K~ifer in besondere Fangkappen gefegt, die aus einem mit Leinwand bezogenen Drahtgerippe bestehen. In die Kappen wird zur TStung der Kiifer Gift eingeschfittet. Die Vorrichtung wird mit ether Geschwindigkeit von 4--5 km/st yon einem Pferd gezogen. (,Flachs und ttanf", Nr. 12~ S. 17 u. 18. :Mosk. 36 [2 Abb.]). Loewel~ E. L.~ Versuche~ 0bstbau und Bienenhaltung im hltenlande gegenseitig zu fSrdern. (Dtsch. Imker- ffihrer Jg. 11, H. 1~ S. 24~ 1937.) Wie ich erst kfirzlieh in Heft 3 dieser Zeitschrift ausftihrte, bleibt die Herbeifiihrung eines harmonisehen Verh~iltDisses zwisehon Seh~idlingsbek~impfung und Bienen- zucht nach wie vor eine der vordringlichsten Aufgaben der angewandten Entomologie. Daher muI~ jeder Schritt welter zur Erreiohtmg dieses Zieles begrtiBt werden. Als solchen werte ich die Versuche zu ether bienen- ungefiihrliehen Gestaltung der 0bstbaumspritzungen im Altenlande, fiber die L o e w e 1 im deutschen Imkerfiiln'er beriehtet. Loewel geht davon aus, daI~ die Bienenfrage auch ffir das Obstbaugebiet an der l~iederelbe yon gro~er Bedeutung sei. Ihrer befriedigenden LSsung stehen aber zwei wichtige Hemmnisse entgegen: 1. die mangelnde Einsieht yon der Notwendigkeit der Bienen ffir die Be- fruehtang und 2. die Schwierigkeit, Spritzung und Bienenhaltung in Einklang zu bringen. Die Befruchtungs- frage an sieh, soweit sie rein obstbaulieh ist, seheint im hltenlande bisher keine Schwierigkeiten gemacht zu haben, da die unvermeidliche Anpflanzung in sehmalen Streifen mit 2--3 Baumreihen ftir g.enfigenden Sorten- wechsel sorgt~ wenigstens we die Lokalsorten gute Be- fruehter sind und in ihren Befruchtungsverh~iltnissen zusammenpassen. Die Grundbedingung aber fttr eine Mitteilungen. gesicherte Befrueh.tung bleibt eine ausgiebige BefSrde- rung des Pollens auf die Narben. huch bet manchen Obstarfen des hltenlandes ist dabei der Wind beteiligt. Von den Insekten sind in erster Linie die Bienen wichtig. Die Angliederung eines Versuchs- und Lehr- bienenstandes an die 0bstbauversuchsanstalt und die Obernahme eines Imkelzneisters gaben Gelegenheit~ ge- nfigend Beobaeh~ungsmaterial zusammenzutragen, tun eindeutig zu beweisen, da~ eine ausreichende Anzahl v0n BienenvSlke1~ w~ihrend der Blfite fiir die Befruch- tung der Altl~nder Obstb~iume unbedingt vorhanden sein mull Der Zusammenhang zwischen Kirschenertrag und Bienenhaltung wurde im vergangenen 3ahre ein- deutig festgestellt. Entgegen der verbreiteten gegen- teiligen Ansicht ist eine geniigende Bienenhaltung aber auch w~ihrend der Apfelblfite von grSl~ter Bedeutung. Da eine eigene Bienenhaltung infolge sonstigerArbeits- tiberlastung in den 0bstbaubetrieben des hltenlandes nicht reeht durchffihrbar erscheint, stellt die Einwande- rung fremder Imker zur Blfitezeit die beste L5sung dar. Sie ist aber nur mSglieh; wenn die Bienen durch die notwendige Sch~kilings- und Schorfbehandlung nicht gefahrdet werden. Das war auch anfangs der Fall. Sp~iter entstanden abel" aus verkehrten und geffihrlichen Spritzungen nameDflich in die offene Blfite so schwere Sch~iden und derartige Streitigkeiten~ daI~ die Ein- wanderung yon Imkern kurzer Hand verboten win'de. In den 2 Jahren seit dem Verbote konnten nun aber Erfahrungen gesammelt werden, die zu der ttoffnung berechtigen~ dal~ das Verbot einmal wieder aufgehoben wel~len kann~ wenn in der kritischen Zeit der Spritz- folge bienengeffihrliehe Mittel verwendet werden. Zu de.m Ziele sollen umfassende Vemuche beitragen, zu deren Durehfiihrung sioh einige Gebiete des Altenlandes bereit erkl~irten. So haben sieh z. B. die 0ster-Jorker Obstbauern zu einer Vereinigtmg zusammengetan und sich sehriftlich verpflichtet~ eine feste bienengeffihrliche Spritzfolgo his zum Ende der hpfelblfite vorztmehmen. Bet der hufstellung dieser Spritzfolge war maBgebend, die Blfitezeit s ~ m t 1i e h e r 0bstarten soweit wie mSg- lieh yon Spritzungen freizuhalten oder~ we das nieht mSglich ist: nur bienenunsch~idliehe Mittel zu gebrauchen. Die in Betraeht kommende Zeit l~i~t sich dammsmfi~ig

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15. 8. 1937] Heft 8 J

Kleine Mitteilungen.

Mottenbekampfung usw. erstrecken. Nachdriick- licher Erwahmmg bedfirfen jene geschiitzten Neue- rungen die sich auf chemische Verfahren zm. Schadlingsbekampfung beziehen und zwar handelt es sich hierbei um Rauchermittel, um Vergasungs- mittel, um M]ttel gegen Textilschadlinge, um Mittel gegen Nagetiere u. dgl., um Pflanzen- und Un- krautvertilgungsmittel, welterhin um Saatgutbeize sowie um Stimulationsmittel und Feuchtbeize. Auf die fibrigen in der Klasse 45 behandelten Spezial- gebiete kann an dieser Stelle, well ffir die Schad- l ingsbekampfung nur von untergeordneter Be- deutung, nicht naher eingegangen werden.

Die vorstehenden Feststel lungen kSnnen aller- dings einen Anspruch auf eine lfickenlose Dar-

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stel lung al ler auf dem Gebiete der Schli~llings- bekampfung im Jahre 1936 ertei l ten Datente und Gebrauchsmuster nicht erheben, wenngleich die wichtigsten Fachgebiete, fiir welche in jfingster Zeit i iberhaupt Patente und Gebrauchsmuster er- tei l t worden sind, hervorgehoben wurden. Mit Befr iedigung kann festgestel l t werden, da~ nach den letzten statist ischen Ergebnissen der verstarkte Erfinderschutz bereits eingesetzt hat und die auf das neue Patentgesetz wie auch auf das neue Ge- brauchsmustergesetz gesetzten Erwar tungen sich bereits erffillt haben , wenn auch die vollen zu er- wartenden Auswirkungen erst nach einer 0ber - gangsper iode in der nachsten Zeit in ganzem Urn- fang in Erscheinung t re tea kSnnen. B.

Kleine Neue Vorriehtung zur Bekltmpfung der Sehitdlinge.

Ein russischer Erfinder hat kfirzlich eine Vorrichtung zum Fangen der schiidlichen Insekten - - besonders des im Klee vorkommenden Rfisselk~ifem - - konstruiert, die auf einen Holzrahmen ant R~dern mit einem Haspe] besteht~ an dessert Leisten Ro~haar angebracht ist~ das eine Art Bfirste bildet; mit diesen Bfirsten werden d ie K~ifer in besondere Fangkappen gefegt, die aus einem mit Leinwand bezogenen Drahtgerippe bestehen. In die Kappen wird zur TStung der Kiifer Gift eingeschfittet. Die Vorrichtung wird mit ether Geschwindigkeit von 4--5 km/st yon einem Pferd gezogen. (,Flachs und ttanf", Nr. 12~ S. 17 u. 18. :Mosk. 36 [2 Abb.]).

Loewel~ E. L.~ Versuche~ 0bstbau und Bienenhaltung im hltenlande gegenseitig zu fSrdern. (Dtsch. Imker- ffihrer Jg. 11, H. 1~ S. 24~ 1937.)

Wie ich erst kfirzlieh in Heft 3 dieser Zeitschrift ausftihrte, bleibt die Herbeifiihrung eines harmonisehen Verh~iltDisses zwisehon Seh~idlingsbek~impfung und Bienen- zucht nach wie vor eine der vordringlichsten Aufgaben der angewandten Entomologie. Daher muI~ jeder Schritt welter zur Erreiohtmg dieses Zieles begrtiBt werden. Als solchen werte ich die Versuche zu ether bienen- ungefiihrliehen Gestaltung der 0bstbaumspritzungen im Altenlande, fiber die L o e w e 1 im deutschen Imkerfiiln'er beriehtet.

Loewe l geht davon aus, daI~ die Bienenfrage auch ffir das Obstbaugebiet an der l~iederelbe yon gro~er Bedeutung sei. Ihrer befriedigenden LSsung stehen aber zwei wichtige Hemmnisse entgegen: 1. die mangelnde Einsieht yon der Notwendigkeit der Bienen ffir die Be- fruehtang und 2. die Schwierigkeit, Spritzung und Bienenhaltung in Einklang zu bringen. Die Befruchtungs- frage an sieh, soweit sie rein obstbaulieh ist, seheint im hltenlande bisher keine Schwierigkeiten gemacht zu haben, da die unvermeidliche Anpflanzung in sehmalen Streifen mit 2--3 Baumreihen ftir g.enfigenden Sorten- wechsel sorgt~ wenigstens we die Lokalsorten gute Be- fruehter sind und in ihren Befruchtungsverh~iltnissen zusammenpassen. Die Grundbedingung aber fttr eine

Mitteilungen. gesicherte Befrueh.tung bleibt eine ausgiebige BefSrde- rung des Pollens auf die Narben. huch bet manchen Obstarfen des hltenlandes ist dabei der Wind beteiligt. Von den Insekten sind in erster Linie die Bienen wichtig. Die Angliederung eines Versuchs- und Lehr- bienenstandes an die 0bstbauversuchsanstalt und die Obernahme eines Imkelzneisters gaben Gelegenheit~ ge- nfigend Beobaeh~ungsmaterial zusammenzutragen, tun eindeutig zu beweisen, da~ eine ausreichende Anzahl v0n BienenvSlke1~ w~ihrend der Blfite fiir die Befruch- tung der Altl~nder Obstb~iume unbedingt vorhanden sein mull Der Zusammenhang zwischen Kirschenertrag und Bienenhaltung wurde im vergangenen 3ahre ein- deutig festgestellt. Entgegen der verbreiteten gegen- teiligen Ansicht ist eine geniigende Bienenhaltung aber auch w~ihrend der Apfelblfite von grSl~ter Bedeutung.

Da eine eigene Bienenhaltung infolge sonstigerArbeits- tiberlastung in den 0bstbaubetrieben des hltenlandes nicht reeht durchffihrbar erscheint, stellt die Einwande- rung fremder Imker zur Blfitezeit die beste L5sung dar. Sie ist aber nur mSglieh; wenn die Bienen durch die notwendige Sch~kilings- und Schorfbehandlung nicht gefahrdet werden. Das war auch anfangs der Fall. Sp~iter entstanden abel" aus verkehrten und geffihrlichen Spritzungen nameDflich in die offene Blfite so schwere Sch~iden und derartige Streitigkeiten~ daI~ die Ein- wanderung yon Imkern kurzer Hand verboten win'de.

In den 2 Jahren seit dem Verbote konnten nun aber Erfahrungen gesammelt werden, die zu der ttoffnung berechtigen~ dal~ das Verbot einmal wieder aufgehoben wel~len kann~ wenn in der kritischen Zeit der Spritz- folge bienengeffihrliehe Mittel verwendet werden. Zu de.m Ziele sollen umfassende Vemuche beitragen, zu deren Durehfiihrung sioh einige Gebiete des Altenlandes bereit erkl~irten. So haben sieh z. B. die 0ster-Jorker Obstbauern zu einer Vereinigtmg zusammengetan und sich sehriftlich verpflichtet~ eine feste bienengeffihrliche Spritzfolgo his zum Ende der hpfelblfite vorztmehmen. Bet der hufstellung dieser Spritzfolge war maBgebend, die Blfitezeit s ~ m t 1 i e h e r 0bstarten soweit wie mSg- lieh yon Spritzungen freizuhalten oder~ we das nieht mSglich ist: nur bienenunsch~idliehe Mittel zu gebrauchen. Die in Betraeht kommende Zeit l~i~t sich dammsmfi~ig

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nicht genau festlegen, doch kann man im Durchschnitt der Jahre damit rechnen, dab die Lfitzelsachsener Frtihzwetsche als erste Sorte etwa am 30. April zu blfihen anf~ngt and Grahams Jubil~ttmsapfel als eine der spiitesten Apfelsorten um den 25. Mai abgeblfiht hat. Die yon Spritzungen freizuhaltende Zeit ist also gar nicht so lang. Daza kommt, dab in dem neuen I. G. Farbenpr~iparat Ob 72 in 75prozentiger LSsung ein bienenungef~hrliches Mittel gegeben zu sein scheint, das benatzt werden kann, wo namentlich bei Apfeln zu Beginn odor wtihrend der Bliite aus irgendwelchen Grfinden gespritzt werden mu~, wenn es sich gar nicht vermeiden liiBt. Mit dem Fallen der Blfitenbliitter miissen die Bienen dannn aus dem Spritzgebiet heraus. Auuh bei Birnen hat sieh das Pr~iparat Ob 72 bewiihrt. Gegen die Pflaamens~ewespe kann die Schwefelkalk- Bleiarseniatbrfihe mit Erfolg durch Quassiabrfihe ersetzt werden, Kirschen braachen in der kritischen Zeit im allgemeinen fiberhaupt nieht gespritzt zu werden. Wenn ausnahmsweise einmal Fusikladium und SehrotsehuB- krankheit behandelt werden miissen, genfigt 1 ~ Kupfer- kalk vollauf.

So besteht vermehrte Aussicht, dab die Erlanger Richtlinien fiber Schitdlingsbekttmpfung und Bienenzacht von 1933 mit der Zeit zum allgemeinen Durchbruch kommen. Z a n d e r.

-)(- HeusehreekenbeMtmpfung in Argentinien.

Die Wanderheusehrecken gehSren za den ge- fitrchtetsten Feinden der landwirtsehafflichen Knlturen in Argentinien. Ihr Einfall ist oft mit der vollst~ndigen Vernicht~ang der Ernten gleichbedeutend. Es ist daher erkltirlieh, dab man alles daran setzt, den Kampf gegen diese Feinde mit Maeht zu fiihren. Die fliegenden Hea- sehreckenschwtirme, die zwischen Juli--September in Argentinien in die Kulturgebiete einfallen, legen ihre Eier in geeignetem Geliinde ab. Die bier schltipfenden Larven, die noeh ungeflfigelt sind and in ungeheuren Schwgrmen ihre Wanderzfige beginnen~ sind am ein- fach,qten zu bekiimpfen. Daher muB sich der Kampf, der gesetzlich vorgesehrieben ist, in erster Linie gegen sie richten. Aueh in Argentinien hat sich die Zink- methode bestens bewiihrt, die bereits von B i i c h e r und seinen Mitarbeitern in den Jahren 1916 and 1917 in der Tfirkei zur Anwendung kam. Bei dieser Methode erriehtet man senkrecht zur Anmarsehriehtung der un- gefltigelten Wanderheuschrecken Barrieren aus neben- einandergestellten Zinkplatten in HShe von 30 cm, zwisehen denen jeweils Fanggruben liegen (B t i ehe r , H., Die Heusehreckenplage und ihre Bek~tmpfung. Mono- graphie zur angewandten Entomologie, Heft 3, Berlin 1918). Die GrSBe des Kampfes in Argentinien erhellt am besten arts einer Mitteilung des American Zinc In- stitutes New-York, die erst ietzt im Agricultural News Letter zur VerSffenthchung kam und der zufolge im Jahre 1925 yon einer Toehtergesellschaft der N. S. Steel Corporation 43000 tons verzinkter Eisenbleehe zum Zwecke der Iteuschreekenbek~mpfung nach Argentinien versehifft warden, eine Menge, die fiber t/2 real um die Erde spannt. Die Bektimpfungsaktionen werden in Argen-

tinien v o n d e r Regierung fiberwacht, die auch Fang- prtimien auszahlt arid zwar i0 Cents fiir 100 eng|. Pfund vernichtefer Heuschrecken. Dm'ch das gesamte u fahren sind viele 1000 t tteuschrecken vernichtet worden.

tJber den heutigen Stand der Kalamit~t and die Be- ktimpfungsarbeiten geben die Mitteilungen des inter- nationalen Landwirtschaftsinstitutes zu Rom AufschluB.

1932 warden 1 234 173 qkm: 1933 warden 1 582 635 ql,-m, 1934 wurden 545 552qkm, 1935 wurden 183 629 qkm yon Heusehrecl!en befallen.

1936 fielen die geflfigelten tteuschreckenschw~rme in allen Teilen des Landes auBer Patagonien ein. Am heftigsten warden die Provinzen Buenos Aires, Santa Fb, Entre Rios nnd Cordoba heimgesucht. Trotz des ungeheuren Gebietes, fiber den sich der Emfall erstreckte, betrug die wirkJich heimgesachte Fl~ohe nur 325062 qkm. Man hat gegen diesen Angriff alle Kriifte des Pflanzen- sehutzdienstes (,,Defensa Agricola") eingesetzt. AuBer- dem bewilligto der Kongreg 5000000 Pesos.

DiG erste AbwehrmaBnahme bestand in der Vernichtung der gefliigelten SchMlinge, yon denen 6984360kg ver- nichtet werden konnten. Eine unziihlbare Menge Eier fand durch die bekannten mechanischen Verfahren be- sonders dutch Umpflfigen den Tod. Gegen die frisch- geschliipften Tiere ging man mit Flammenwerfern, mit Seifenblii_hen und einem Spezialmittel einer inltindischen Fabrik vor und konnte so ca. 4773852 kg dieser Tiere abtSten. Der HShepankt des Kampfes richtete sich gegen die wandernden ungefliigelten Larven, yon denen man 204901719 kg vernichtete. Die Zinl~nethode lieferte hier hervorragendeErgebnisse. Dor Staat hat alleinMetall- bleche ffir eine I~nge yon 41844846 m zur u

gebracht. AuBerdem warden noch GiftkSder jedoch nur in beschrtinktem MaBe angewandt.

Diesel' Bek~mpfung ist e s zu verdanken, dab die Sch~iden der Heuschreeken nur ganz gering blieben. Getreide und Flachs haben nut" sehr wenig gelitten. Bei Mais, der im allgemeinen bei Heuschreckenkalamit~ten sehr geftihrdet ist, beti'ugen die Verluste hSchstens bis zu 10 %.

Dr. H. K r i e g , Hamburgisches Institut fitr angewandte Botanik,

ttauptstelle ffir Pflanzenschutz.

Eine aufflillige Erkrankung der Zwergkiefer. An den Zwerg- odor Krummholzkiefern der Mtil-

heimer Friedhofsanlage reaction sich nach R. L a u b e r t (,,Kranke Pflanze" 1936, S. 15) sehr beachtenswerte Sehiiden durch die Kiefernnadel-Gallmficke (T/~eeodi- plosis braehyntera Schwtigr.) bemerkbar. Die Nadeln der vorj~hrigen Triebe zeigen ein strohgelbes bis gelb- graues Aussehen; dutch dieses Nadelsterben werden die Bthtme sehr geschMigt. Die Krankheit tritt am deut- lichsten im Herbst in Erscheinung. Die Gallmficke legt ihre Eier etwa im Mai zwischen die austreibenden jungen Nadeln. Der st~rkste Befall zeigte sich am Sfidosthang der Friedhofsanlage. Fr.