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Editorial August 2012 Fortsetzung Seite 2 Bundesverband für Wohnungslüftung e.V. VFW aktuell Chancen verschenkt - EnEV 2013 bleibt Reförmchen Liebe Leserin, lieber Leser, Wohnungslüftung ist viel mehr als regelmäßiger Luftaustausch und Energie- effizienz. In der öffentlichen Diskussion rücken die Fra- gen der Raumhygiene und der Schadstofffreiheit immer mehr in den Fokus. Folgerichtig beschäftigt sich diese Ausgabe der VFW aktu- ell verstärkt mit Themen, bei denen der Gesundheitsschutz der Bewohner im Mittelpunkt steht. Laut Auskunft des Sächsischen Umweltministe- riums sind nur ausreichende Abdichtungen oder techni- sche Wohnungslüftungsan- lagen die Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Haus oder Wohnung frei von einer Belastung durch das radioak- tive Radon zu halten. Radon ist ein Gas, das über- all aus dem Boden austritt und sich in geschlossenen Räumen anreichern und die Gesundheit der Anwesenden gefährden kann. Zudem richten wir in dieser Ausgabe unser Augenmerk diesmal besonders auf die Schimmelproblematik. Auch hier können Wohnungslüf- tungsanlagen einen wertvol- len Beitrag zur Prävention leisten. Noch im Dezember 2011 hatte der VFW in einer gemeinsamen Aktion mit anderen Verbänden die zustän- digen Gremien aufgefordert, in der Novelle 2013 die Frage des notwen- digen Mindestluftwechsels konkret auszugestalten und dafür auf das Lüftungskonzept gemäß DIN 1946- 6, Beiblatt 2, hinzuweisen. Dabei richtete der Verband die Auf- merksamkeit darauf, dass die bishe- rigen Verweise der EnEV 2009 und der DIN 4108-2 auf die Notwendig- keit und Sicherstellung eines aus- reichenden Mindestluftwechsels für die Praxis zu schwammig sind. Sie böten keine genauen Anhalts- punkte, an die Planer und Bauaus- führende sich halten könnten. Aus Sicht von Geschäftsführer Raimund Käser hat das den Nachteil, dass dieser Bereich eine rechtliche Grau- zone bleibt. Dies verschärfe sich aufgrund der zunehmenden Dicht- heit von Gebäudehüllen zuneh- mend. „Bisher sind aus den Minis- terien keine Signale zu hören, dass diese Themen einmal angepackt werden sollen”, berichtet Käser. Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Diese Binsenweisheit gilt auch für die erneute Novelle der Energie-Einsparverordnung (EnEV). Waren ursprünglich für die EnEV 2013 diverse Verschärfun- gen geplant, so ist die Bundesregierung in der Zwischenzeit zurückgerudert. Nach dem heutigen Kennt- nisstand des VFW-Vorstandes beschränken sich die Änderungen auf einige Details und die Anpassung der EU-Gebäuderichtlinie. Aus Sicht des Bundesverbandes für Wohnungslüftung verschenkt die Bundes- regierung damit die Chance, wichtige Probleme, die schon lange auf eine Lösung warten, anzupacken. führen und damit erste Schritte in Richtung Qualitätssicherung auf diesem Gebiet einzuleiten. Aus dem gleichen Grund wird ein Registrie- rungssystem diskutiert, das eine stichprobenweise Prüfung der Aus- weise durch die Bauaufsicht vor- sieht. Von technischer Seite stehen noch einige Änderungen an, die auf die neue DIN V 18599 (Ener- getische Bewertung von Gebäu- den) verweisen. Diese Norm legt die Berechnungsgrundlagen für die energetische Bewertung fest. Die vereinfachte Berechnung nach DIN V 4108-6 (Wärmeschutz und Ener- gieeinsparung in Gebäuden, Teil 6: Berechnung des Jahresheizwärme - und des Jahresenergiebedarfs) und DIN V 4701-10 (Energetische Bewertung von heiz- und raum- lufttechnischen Anlagen, Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung) sollen weiterhin zulässig bleiben. EnEV easy interessant für Lüftungsanlagen? Darüber hinaus ist ein weiter ver- einfachtes Verfahren in der Dis- kussion, das für die Wohnungs- lüftung interessant werden könnte. Unter dem Begriff EnEV easy soll eine Methode eingeführt wer- den, die verschiedene Bauteil- werte und Musteranlagenzusam- menstellungen vorgibt. Wer sich an diese Vorgaben hält, hat auto- matisch die Anforderungen an die energetische Gebäudequali- tät erfüllt und spart sich weitere Berechnungen. Je nachdem, ob Lüftungsanlagen in diese Standard- ausstattung aufgenommen werden, kann diese Regelung VFW-Mit- gliedsbetrieben zugutekommen. Allerdings soll EnEV easy nicht für die KfW-Förderung ausreichen, bei der weiter der Einzelnachweis verlangt wird. Die Wirkung die- ser Richtlinie ist deswegen einge- schränkt. Systemgerechtigkeit Offen ist aus Sicht der Lüftungs- experten auch weiterhin die Frage, ob Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) nicht als Referenzanlagen in die EnEV eingeführt werden kön- nen. Nach den bisher geltenden Berechnungsgrundlagen entspre- chen diese Geräte noch nicht dem Wirtschaftlichkeitsgebot. Aller- dings sind sich die Experten des VFW einig, dass diese Maßgaben relativ willkürlich festgelegt sind und durchaus geändert werden könnten. So rechnen sich die vom Erneuerbare-Energien-Wärme- Gesetz geförderten thermischen Solaranlagen nicht besser als Lüf- tungsanlagen mit WRG. Bilder: SchwörerHaus KG Der Bundesverband für Woh- nungslüftung wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, die The- men bei der Bundesregierung immer wieder aufs Tapet zu brin- gen“, erklärt Raimund Käser. Stattdessen beschränken sich nach den Informationen des VFW die Verantwortlichen darauf, ein Kon- trollsystem für die Erstellung von Energiebedarfsausweisen einzu- VFW aktuell August 2012

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Editorial

August 2012

Fortsetzung Seite 2

Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.VFW aktuell

Chancen verschenkt - EnEV 2013 bleibt Reförmchen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wohnungslüftung ist viel mehr als regelmäßiger Luftaustausch und Energie-effi zienz. In der öffentlichen Diskussion rücken die Fra-gen der Raumhygiene und der Schadstofffreiheit immer mehr in den Fokus.

Folgerichtig beschäftigt sich diese Ausgabe der VFW aktu-ell verstärkt mit Themen, bei denen der Gesundheitsschutz der Bewohner im Mittelpunkt steht. Laut Auskunft des Sächsischen Umweltministe-riums sind nur ausreichende Abdichtungen oder techni-sche Wohnungslüftungsan-lagen die Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Haus oder Wohnung frei von einer Belastung durch das radioak-tive Radon zu halten.

Radon ist ein Gas, das über-all aus dem Boden austritt und sich in geschlossenen Räumen anreichern und die Gesundheit der Anwesenden gefährden kann.

Zudem richten wir in dieser Ausgabe unser Augenmerk diesmal besonders auf die Schimmelproblematik. Auch hier können Wohnungslüf-tungsanlagen einen wertvol-len Beitrag zur Prävention leisten.

Noch im Dezember 2011 hatte der VFW in einer gemeinsamen Aktion mit anderen Verbänden die zustän-digen Gremien aufgefordert, in der Novelle 2013 die Frage des notwen-digen Mindestluftwechsels konkret auszugestalten und dafür auf das Lüftungskonzept gemäß DIN 1946-6, Beiblatt 2, hinzuweisen.

Dabei richtete der Verband die Auf-merksamkeit darauf, dass die bishe-rigen Verweise der EnEV 2009 und der DIN 4108-2 auf die Notwendig-keit und Sicherstellung eines aus-reichenden Mindestluftwechsels für die Praxis zu schwammig sind. Sie böten keine genauen Anhalts-punkte, an die Planer und Bauaus-führende sich halten könnten. Aus Sicht von Geschäftsführer Raimund Käser hat das den Nachteil, dass dieser Bereich eine rechtliche Grau-zone bleibt. Dies verschärfe sich aufgrund der zunehmenden Dicht-heit von Gebäudehüllen zuneh-mend. „Bisher sind aus den Minis-terien keine Signale zu hören, dass diese Themen einmal angepackt werden sollen”, berichtet Käser.

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Diese Binsenweisheit gilt auch für die erneute Novelle der Energie-Einsparverordnung (EnEV). Waren ursprünglich für die EnEV 2013 diverse Verschärfun-gen geplant, so ist die Bundesregierung in der Zwischenzeit zurückgerudert. Nach dem heutigen Kennt-nisstand des VFW-Vorstandes beschränken sich die Änderungen auf einige Details und die Anpassung der EU-Gebäuderichtlinie. Aus Sicht des Bundesverbandes für Wohnungslüftung verschenkt die Bundes-regierung damit die Chance, wichtige Probleme, die schon lange auf eine Lösung warten, anzupacken.

führen und damit erste Schritte in Richtung Qualitätssicherung auf diesem Gebiet einzuleiten. Aus dem gleichen Grund wird ein Registrie-rungssystem diskutiert, das eine stichprobenweise Prüfung der Aus-weise durch die Bauaufsicht vor-sieht. Von technischer Seite stehen noch einige Änderungen an, die auf die neue DIN V 18599 (Ener-getische Bewertung von Gebäu-den) verweisen. Diese Norm legt die Berechnungsgrundlagen für die energetische Bewertung fest. Die vereinfachte Berechnung nach DIN V 4108-6 (Wärmeschutz und Ener-gieeinsparung in Gebäuden, Teil 6: Berechnung des Jahresheizwärme - und des Jahresenergiebedarfs) und DIN V 4701-10 (Energetische Bewertung von heiz- und raum-lufttechnischen Anlagen, Teil 10: Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung) sollen weiterhin zulässig bleiben.

EnEV easy interessant für Lüftungsanlagen?Darüber hinaus ist ein weiter ver-einfachtes Verfahren in der Dis-kussion, das für die Wohnungs-lüftung interessant werden könnte. Unter dem Begriff EnEV easy soll eine Methode eingeführt wer-den, die verschiedene Bauteil-werte und Musteranlagenzusam-menstellungen vorgibt. Wer sich an diese Vorgaben hält, hat auto-matisch die Anforderungen an die energetische Gebäudequali-tät erfüllt und spart sich weitere Berechnungen. Je nachdem, ob Lüftungsanlagen in diese Standard-ausstattung aufgenommen werden, kann diese Regelung VFW-Mit-gliedsbetrieben zugutekommen.Allerdings soll EnEV easy nicht für die KfW-Förderung ausreichen, bei der weiter der Einzelnachweis verlangt wird. Die Wirkung die-ser Richtlinie ist deswegen einge-schränkt.

SystemgerechtigkeitOffen ist aus Sicht der Lüftungs-experten auch weiterhin die Frage, ob Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) nicht als Referenzanlagen in die EnEV eingeführt werden kön-nen. Nach den bisher geltenden Berechnungsgrundlagen entspre-chen diese Geräte noch nicht dem Wirtschaftlichkeitsgebot. Aller-dings sind sich die Experten des VFW einig, dass diese Maßgaben relativ willkürlich festgelegt sind und durchaus geändert werden könnten. So rechnen sich die vom Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz geförderten thermischen Solaranlagen nicht besser als Lüf-tungsanlagen mit WRG.

Bilder: SchwörerHaus KG

Der Bundesverband für Woh-nungslüftung wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, die The-men bei der Bundesregierung immer wieder aufs Tapet zu brin-gen“, erklärt Raimund Käser.

Stattdessen beschränken sich nach den Informationen des VFW die Verantwortlichen darauf, ein Kon-trollsystem für die Erstellung von Energiebedarfsausweisen einzu-

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Editorial Fortsetzung

Inhaltsverzeichnis

EditorialChancen verschenkt - EnEV 2013 bleibt Reförmchen 1

Frische Luft für Kellerwohnungen 2-3

Radon - das unterschätzte Edelgas 4

Jeder 2. Neubau mit Schimmelpilzen belastet 5

Kurz notiert 6

Bundesverband wählt neuen Vorstand Fachmesse ECOBaulife 7

Lüftungs-APP Impressum 8

So ist gerade im Sommer die fachgerechte Belüftung von Kellerräumen und –wohnun-gen ein Thema, damit es hier zu keiner Ablagerung warmer, feuchter Außenluft an küh-len Kellerwänden kommt, wo sich dann leicht Schimmel bil-den kann. Und auch in Ober-geschossen ist die technische Form der Lüftung ein wertvol-les Hilfsmittel, um die Hygi-ene der Raumluft sicherzu-stellen.

Ich wünsche Ihnen eine inte-ressante Lektüre und sende Ihnen sommerliche Grüße!

Raimund KäserVFW Geschäftsführer

Wohlbefinden und Sicherheit dank hygienischer RaumluftUm kostengünstig zusätzliche Wohnflächen zu gewinnen, haben viele Ein- und Mehrfamilienhäuser oftmals die einzige Reserve im Kel-ler. Doch jede Kellernutzung bringt eine Herausforderung mit sich. Auf-grund der Tieflage im Erdreich sind die Kellerwände in der Regel kühl und häufig auch feucht. Dies liegt meistens auch an unkontrollierter Lüftung, die es schwierig macht, im Keller hygienische Luftverhältnisse zu erreichen. Anders als in ober-irdischen Wohnungen hat man im Keller keine Chance, allein durch optimales Lüftungsverhalten über Fenster gute Raumluft zu bekom-men. Das Problem verschärft sich besonders im Sommer.

Achtung beim Thema Luftfeuch-tigkeit: Taupunkt nicht unter-schreiten!!Es beginnt das wohlbekannte physi-kalische Spiel: Die sich abkühlende warme Luft, die von außen in den Raum gelangt, schlägt sich an den kalten Wänden als Kondenswasser nieder oder erzeugt Luftfeuchte-werte oberhalb von 70 -80 Prozent relative Feuchte und ermöglicht somit ein Schimmelpilzwachstum. Eine intelligente Lüftung ist des-wegen in Kellerräumen unabding-bar und im Verhältnis zur gewon-nenen Wohnfläche eine lohnende Investition.

Frische Luft für KellerwohnungenEin Randbereich der DIN 1946-T6

Autor: Wolfgang Schürings, Lünen

Die Anforderungen an die Technik sind komplex: Das Hauptproblem in Kellerwohnungen ist es, die Feuch-tigkeit in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus müssen für die Sau-erstoffzufuhr und im Besonderen zur Begrenzung des CO2-Gehalts der Luft ausreichend große Mengen an Luft ausgetauscht werden.

Hierzu werden individuelle Lösun-gen benötigt, die aus-reichende Luftwech-selraten jahreszeitli-che Anforderungen und „Überdrucklüf-tung“ bieten. Begleitende Maß-nahmen zur Abdich-tung sind hier ergän-zende wichtige Maß-nahmen ähnlich wie die Dämmung der Außenfassade und von Wärmebrücken.

Kellerlüftung geht andersDer Kellerlüftomat gleicht gezielt die Feuchte von innen und außen mittels Sensoren ab und verhindert eine unkontrol-lierte Auffeuchtung der Räume. Darüber hinaus gewährleistet die kontrollierte Kellerlüftung die Feuchteabfuhr. Hierzu steu-ert die Anlage Zu- und Abluft gemäß den gemessenen Feucht-ebedingungen. Bei Wohnun-gen wird zusätzlich auch das Innenklima regelungstechnischberücksichtigt, zum Beispiel bei einem Schlafzimmer.

Beispiel einer Kellerwohnungslüftung mit Lüftungsgerät WRG (1), Funktionsregler Lüftomat (2), Fassadenabschluss (3)

Kellerwohnung, in der ein Kellerlüftomat das dezentrale Lüftungssystem regelt

Prinzip der kontrollierten Kellerlüftung

In Hinblick auf die Themen Ener-giesparen und Komfort ist bei modernen Anlagen auch die Wär-merückgewinnung ein wichtiger Aspekt. Außerdem ist es sinnvoll die Radonbelastung zu reduzieren.

Bilder: Raum und Luft, Lünen

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Feuchte droht im Keller von vielen SeitenNeben der äußeren Luftfeuch-tigkeit legen auch Feuchte durch Wohnen und die bauli-chen Feuchteeinfl üsse im Keller die Basis für Muff und Schim-mel. Der so genannte Taupunkt, bei dem sich Kondensfeuchte an den Wänden niederschlägt und als Problem spür- und sichtbar wird, ist in Kellerwohnungen schnell erreicht. Feuchtigkeit, die von außen eindringt, wird durch Außensanierung oder Abdich-tung von innen im Innenbereich reduziert oder gestoppt. Um den Sanierungserfolg abzusichern, ist eine kontrollierte Kellerlüftung zusätzlich notwendig.

Zentrale Lüftungsanlagen für Haus inklusive KellerIst ohnehin eine zentrale Lüf-tung geplant, kann eine feuchte-gesteuerte Kellerlüftung gleich integriert werden. Ergänzend zu einer zentralen Lüftung mit Wär-merückgewinnung wird die Lüf-tung in Souterrainräumen über einen sensorgesteuerten Regler organisiert, der die Luftfeuchtig-keit misst und danach bedarfsge-recht die Luftzufuhr bzw. -abfuhr über Ventile optimal regelt. In einem Schlafzimmer wird mit dem Lüftomat zusätzlich der Mindestluftwechsel unabhängig von der Feuchtesteuerung sicher-gestellt.

Leise gesunde Luft schaffenUnterschiedliche Systeme zur kontrollierten Kellerlüftung stellen leistungsmäßig sowie in technischer und wirtschaftli-cher Hinsicht angepasste Lösun-gen für große und kleine Keller, für bewohnte und unbewohnte Keller zur Verfügung. Unter-schiedliche Checklisten liefern die benötigten Daten für die Projektierung der Anlagen. Bei Kellerwohnungen wird die Lüf-tungsanlage bevorzugt mit Wär-merückgewinnung ausgestattet. Ansonsten preiswert als Lüf-tung mit Zuluft und Abluft. Dar-über hinaus sichert die Technik auch hygienische Luft in ande-ren Gebäuden wie Kirchen im

KeimbedingungenNeben der intelligenten Steuerung ist zur Hygiene-Risikoabschätzung die genauere Kenntnis der bauphysi-kalischen Zusammenhänge und jah-reszeitlichen Einfl üsse erforderlich.

Jahreszeitliche FeuchterisikenMit Multisensorik sind auch kom-plexere lüftungstechnische Lösun-gen möglich, sofern unterschied-liche Risiken in einem Objekt zusammen kommen. eingesetzt. Als Beispiel seien Zonen mit deut-lich unterschiedlichem Tempera-tur- und Feuchteniveaus genannt. (siehe Grafi k)

Bereich der Orgel, Ferienwohnun-gen, Archiven, zeitweise beheizten Räumen und Durchgangsräumen mit Feuchteeintrag von der „war-men“ Seite des Objektes. Mit der Inbetriebnahme der kontrol-lierten Kellerlüftung und ggf. Des-infektion der vormals – von Schim-melpilz - betroffenen Räumlichkei-ten werden ideale Bedingungen für hygienische Luftverhältnisse her-gestellt. Solange keine Sporenkei-mung erfolgt ist, besteht ein Sicher-heitspuffer, da die Keimung feuch-tere Luft benötigt als das Wachstum nach der Keimung.

Frische Luft für KellerwohnungenEin Randbereich der DIN 1946-T6Autor: Wolfgang Schürings, Lünen Fortsetzung

Wolfgang Schürings, seit 1996 in der Lüftungstechnik tätig, mit den Schwerpunkten Energieeffi zienz, Schadensvermeidung durch angepasste Lösungen, Schimmelpilz-Prävention.

Weitere Infos und Checklisten:Wolfgang Schürings

Bilder: Raum und Luft, Lünen

Fazit:Probleme in beheizten, unbeheiz-ten und temporär beheizten Räu-men lassen sich vielfach alleine mit intelligenten Lüftungskon-zepten lösen. Die kontrollierte Kellerlüftung spielt hierbei die Hauptrolle wegen des sehr breiten Einsatzfeldes. In Souterrainwoh-nungen ist der Mindestluftwech-sel in Abhängigkeit von der abso-luten Luftfeuchtigkeit zu regeln. Hiermit werden die widerstre-benden Anforderungen der DIN 1946 T6 und der bauphysikali-schen und jahreszeitlichen Feuch-tedynamik in Harmonie gebracht. Dabei wird sinnvollerweise mit Checklisten gearbeitet in denen die baulichen Bedingungen abge-fragt werden für eine Bewertung und Auslegung der kontrollierten Lüftung.

www.kellerlueftomat.de VFW

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Wohnungslüftung hilft am besten Stellt sich noch die Frage, wie man sich schützen kann, wenn in der Wohnung Radonwerte über den Grenzwerten gemessen wur-den. „Gegen Radon helfen nur zwei Dinge”, erklärt Stephanie Hurst, „lüften oder dichten.” Hier-für sollen in der nächsten Zeit wirk-same und kostenmäßig umsetz-bare Lösungen gefunden werden. Die Aufgabe des Bundes wird es sein, die Aus- und Weiterbildung der Planer und Handwerker in die-sem Punkt zu verbessern, damit sie ihren Kunden Lösungen anbie-ten können.

Eigentlich ist die Problema-tik seit vielen Jahren bekannt, doch die Änderung der europäi-schen Strahlenschutznorm bringt erneut Bewegung in die Diskus-sion und lässt es notwendig schei-nen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Radon ist ein radio-aktives Edelgas, das beim Zerfall von Uran entsteht und überall in der Erdkruste in unterschiedli-chen Konzentrationen vorkommt. In geringer Konzentration wird es sogar erfolgreich für bestimmte Schmerztherapien in Kurkliniken verwendet. Wie so häufi g macht auch bei Radon die Dosis das Gift. Pro-blematisch wird es, wenn sich das Gas in Gebäuden, in denen sich Menschen länger aufhal-ten, anreichert. Das kann über-all dort passieren, wo im Funda-ment oder im Keller eines Hauses Undichtheiten zum Erdreich vor-handen sind. Etwa wenn ein Haus ein Streifenfundament hat, sich Risse in der Bodenplatte befi nden oder Wandöffnungen für Versor-gungsrohre nicht sorgfältig abge-dichtet sind.

Radon selbst messenFür die Messung von Radonwerten in Haus und Wohnung gibt es preiswerte Lösungen, die jeder bei sich in der eige-nen Wohnung durchführen kann.

Dazu legt man so genannte Radondosimeter, welche die Form einer kleinen Dose haben, in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern für einige Monate aus und schickt sie dann an ein Institut ein.

Die Radondosimeter sind leicht über das Internet zu bestellen. Die anschließende Laboruntersuchung ist in der Regel im Preis inbegriffen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 20 - 30 Euro pro Stück. Je nach Wohnungsgröße benötigt man zwischen drei und sechs Dosimeter.

Radon – Das unterschätzte Edelgas

Durch diese Undichtheiten gelangt dann Radon aus dem Erdreich ins Haus und reichert sich dort an. „Ob sich in den eigenen vier Wän-den gesundheitskritische Radon-konzentrationen befi nden, lässt sich eigentlich nur durch Messungen herausfi nden”, erläutert Stephanie Hurst vom Sächsischen Umwelt-ministerium. Sie verweist dabei auf eine Untersuchung, die verschie-dene wissenschaftliche Organisati-onen in einer Häuserreihe von Bad Schlema, durchgeführt haben.

Die Stadt wurde Anfang des 20sten Jahrhunderts erst als Radonkur-ort geschätzt und gelangte in DDR-Zeiten durch den rücksichtslosen Uranabbau zu trauriger Berühmt-heit. Nach erfolgreicher Sanierung der ehemaliger Hinterlassenschaf-ten der Wismut AG verlieh die sächsische Staatsregierung 2005 dem Kurort Schlema wieder das Prädikat Bad.Selbst in diesem Umfeld führten die Messungen in ein der dersel-ben Straße zu völlig unterschiedli-chen Ergebnisse in den verschiede-nen Wohnungen. Auch in verschie-denen Stockwerken desselben Hau-ses können unterschiedliche Werte ermittelt werden.

Man riecht es nicht, man sieht es nicht, man schmeckt es nicht, aber es steht im Verdacht Lungenkrebs zu verursachen. Seit einiger Zeit dis-kutieren Bauexperten und Gesundheitsschützer verstärkt über die Gesundheitsgefahren, die vom Edelgas Radon ausgehen. Im sächsischen Bad Schlema fand im Juni dazu eine zweitägige Radonschutzkonferenz statt. Hintergrund für die Konferenz ist ein Entwurf für die Über-arbeitung der Grundnorm zum Strahlenschutz, die derzeit im Europäischen Rat erörtert wird. Darin sollen erstmals Regelungen zum Radonschutz in Innenräumen getroffen werden. An der Konferenz nahmen neben Experten aus dem gesamten Bundesgebiet auch Referen-ten aus mehreren europäischen Nachbarländern teil. Architekt Rolf Schmidt vertrat den Bundesverband für Wohnungslüftung in Bad Schlema.

Eines steht allerdings jetzt schon fest: Besitzer einer Wohnungslüf-tungsanlage sind auf der sicheren Seite. „Selbst in sehr gut abge-dichteten Passivhäusern haben wir Radonwerte weit unter den strengsten Grenzwerten gemes-sen, weil das Gas automatisch rausgelüftet wird”, berichtet die Expertin aus dem Sächsischen Umweltministerium. Deswegen will sie sich in Sachsen dafür ein-setzen, dass sensible Gebäude wie Schulen und Kindergärten mit automatischen Lüftungsanlagen ausgestattet werden, um die Hygi-ene und Gesundheit dort zu ver-bessern.

Von links nach rechts: Herr Kraus Vorsitzender von RADIZ, Herr Vogel, Landrat Herr Staatsminister Kupfer Herr Colditz, Mitglied des Sächsischen Landtages Herr Müller, Bürgermeister von Schlema

Vortrag von Prof. Uhlig, HTW Dresden

Staatsminister Kupfer, der Vorsitzende des Vereins RADIZ Herr Kraus, Ministerialrat Herr Leder im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Firma SARAD Herrn Prof. Streil

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Als öffentlich bestellter und ver-eidigter Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen habe ich in den vergangenen Jahren umfangreiche praktische Erfah-rung auf diesem Gebiet gesam-melt. Meiner Einschätzung nach sind Schimmelschäden mehrheit-lich auf baulich bedingte Mängel zurückzuführen. Die Klassiker dabei sind Neubau-feuchte im Massivbau, Wasser-schäden und Baufehler wie feh-lerhaft ausgeführte Dampfsper-ren und Wärmebrücken. Meist hat man es mit einer Kombina-tion von verschiedenen Ursachen zu tun. Fehlerhaftes Nutzerver-halten ist von eher untergeordne-ter Bedeutung, kann aber das Pro-blem verstärken.

Können Sie der Aussage zustimmen, dass aufgrund des Zeit- und Kostendrucks in Neu-bauten die Schimmelschäden zunehmen?Tatsächlich wird heute schnel-ler gebaut als früher. Noch vor 20 Jahren war es üblich einen Rohbau einen Winter lang aus-zutrocknen, bevor er bezugsfer-tig gemacht wurde. Heute leistet sich das fast niemand mehr. Die Folge ist, dass mehr Restfeuchte in den Gebäuden verbleibt. Und Feuchte ist nun einmal die Grund-lage für Schimmelpilzwachs-tum. In Neubauten gibt es des-wegen eine hohe Wahrscheinlich-keit für eine Schimmelbelastung. Das heißt aber nicht, dass Sie einfach nur in einen Altbau zie-hen müssen, um davor sicher zu sein. Alte Bestandsgebäude hat-ten oder haben früher oder später einen Wasserschaden.

2. Würzburger Schimmelpilz Forum

Jeder 2. Neubau mit Schimmel belastet

Und die meisten Gebäude, die zwi-schen den 50er und 80er Jahren entstanden sind, haben keine oder eine erst nachträglich aufgebrachte Dämmung. Im ungedämmten Zu- stand kommt es typischerweise zu einer Auskühlung der raum-seitigen Oberfl ächen der Außen-wände. Durch Kondensationsef-fekte mit Feuchtigkeitsbildung hat sich dann oftmals ein verdeckter, nicht sichtbarer Schimmelschaden in Dach- oder Fußbodenkonstruk-tionen eingestellt. Die Feuchtigkeit kann man zwar noch trocknen, aber die einmal gebildeten Schimmel-pilze verbleiben in den Räumen und sind auch im abgetöteten Zustand gesundheitlich relevant.

Ihrer persönlichen Schätzung nach: Was würden Sie sagen, wie viel Prozent der Gebäude in Deutschland haben Schimmel-befall, der die Gesundheit der Bewohner gefährdet?Anlässlich unseres 2. Würzbur-ger Schimmelpilzforums haben wir im März rund 100 Architek-ten, Bausachverständige, Bau- und Sanierungsunternehmer sowie Juristen befragt, wie sie die Schim-melbelastungen in Neubauten ein-schätzen. Das Ergebnis spricht für sich: Rund 70 Prozent dieser Experten gehen davon aus, dass jeder zweite Neubau bereits Schimmelschäden aufweist. Bei Altbauten sieht es nicht viel besser aus. Eine Studie der Univer-sität Jena aus dem Jahr 2003 belegt, dass mehr als 20 Prozent der Alt-bauten offensichtliche Schimmel- und Feuchteschäden haben. Und was zu sehen ist, ist nur die Spitze des Eisbergs. Sichtbare Schimmel können noch relativ leicht beseitigt werden. Verdeckte Schäden müs-sen erst einmal in nicht einsehba-ren Dach- und Fußbodenkonstruk-tionen „entdeckt” werden. Derartige zunächst nicht sichtbare Schimmelschäden sind gefährli-cher, weil man sie unterschätzt.

Sie verlangen in der Regel einen aufwändigen Rückbau, wenn man sie effektiv beseitigen will. Denn der regelmäßige Einsatz von Des-infektionsmitteln, ist nach Angabe vom Umweltbundesamt nicht fach-gerecht und deshalb abzulehnen.

Helfen technische Lüftungsanla-gen Schimmelbildung in Wohn-räumen zu vermeiden? Was können sie leisten, was kön-nen sie nicht leisten?Lüftungsanlagen eignen sich gut dafür Feuchtigkeit abzuführen und ungünstiges Nutzerverhalten zu regulieren. Bei kleinen, grenzwer-tigen Schimmelschäden können sie deswegen den Status quo erhalten. Außerdem sorgt der regelmäßige Luftaustausch dafür, dass sich gas-förmige Schadstoffe wie geruchs-aktive Verbindungen oder Stoff-wechselprodukte von Schimmel-pilzen in der Raumluft nicht anrei-chern, weil sie schnell abtranspor-tiert werden. Partikelartige Schimmelstrukturen wie Sporen oder Zellwandbruch-stücke bleiben von Lüftungsanla-gen allerdings weitgehend unbeein-fl usst. Natürlich beseitigen Woh-nungslüftungsanlagen auch nicht die eigentlichen Ursachen, also die Bau- oder Feuchteschäden und entfernen nicht die gewachsene Schimmelpilzbiomasse. Allerdings ist es gerade bei Neubauten güns-tig, die Lüftungsanlage besonders in der Anfangszeit rege zu nutzen.

Das hilft die Neubaufeuchte abzuführen und spätere Schim-melschäden zu vermeiden. Trotz dieser Einschränkungen halte ich Wohnungslüftungsanlagen mitt-lerweile für unverzichtbar. Auch wenn korrekt gebaut wurde, sollte bei heutiger dichter Bauweise pro Tag fünfmal quergelüftet werden, um die Raumhygiene zu erhalten. Das werden nur die allerwenigs-ten Bewohner leisten können und wollen. Deswegen muss die Lüf-tung auf technischen Weg sicher-gestellt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Anlage gut eingebaut und gewartet wird, damit sie für eine hygienische Raumluft sorgen kann.

Hoher Informations- und Aufklärungsbedarf, das rege Besucher-interesse bei der Erstveranstaltung im März letzten Jahres sowie die große Nachfrage des Fachpublikums nach einer Folgeveranstaltung, veranlassten Dr. Gerhard Führer, Leiter des unterfränkischen Instituts Peridomus und Veranstalter des Forums, zu einer Neuaufl age des Würzburger Schimmelpilz Forums. Im Fokus der Veranstaltung, die am 23. März stattfand, standen dieses Jahr Schimmelschäden in Neubauten. VFW aktuell sprach mit dem Organisator.

2. Schimmelpilz Forum in Würzburg

Weitere Informationen zum Thema „Schimmel” fi nden sich unter www.peridomus.de.

Beim 3. Würzburger Schimmel-pilz Forum am 08. März 2013 in Würzburg stellt das Institut seine u. a. in der gutachter-lichen Praxis erworbenen Kenntnisse bezüglich Schimmel im Bestand und im Neubau vor.

Herr Dr. Führer, Sie sind Experte auf dem Gebiet ver-deckter Schimmelschäden in Gebäuden. Können Sie die häu-fi gsten Ursachen für Schimmel in Wohngebäuden nennen?

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Die Referenten (von links): Dr. Gerhard Führer, Leiter peridomus Institut, Dipl.-Kfm. Nikolaus Kuner, Strategy Consultant, München, Dipl.-Ing. Bernhard Riedl, Architekt ö.b.u.v. Sachverständiger für Schäden in Gebäuden, München, Dipl.-Ing. Rolf Schmidt, Architekt, Mitglied des Vorstandes Verband für Wohnungslüftung e.V., Celle, Thorsten Lenz – Ausbilder und Führer von Schimmelspürhunden, Langenselbold, Dipl.-Ing. Jasmin Wallner, Architektin, MSc, Wien (Österreich), Gerd Warda, Chefredakteur Wohnungswirtschaft heute, Bosau, Dr. Christian Hanus, Dipl. Arch. ETH, Department für Bauen und Umwelt Donau-Universität Krems (Österreich)

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Das Forum Wohnungslüftung fi ndet 2012 bereits zum vierten Mal statt. Erstmals treffen sich die Experten hierzu in Frankfurt am Main. Fachleute aus Wohnungswirtschaft, Energiewirtschaft und Handwerk informieren über aktuelle Entwicklungen und Trends. Gutachter und Energieberater stellen anhand von Praxisbeispielen Problemstellungen bei Neubau und Sanierung sowie deren Lösung vor.

Beleuchtet werden auch die höheren Anforderungen an die Zusam-menarbeit von Planern und den unterschiedlichen Gewerken auf der Baustelle sowie Fragen der Wartung und Mieterakzeptanz. Im Fokus stehen diesmal vor allem Praxisbeiträge, welche die Themen rund um die Wohnungslüftung aus verschiedenen Blickwinkeln darstellen. Das 4. Forum Wohnungslüftung möchte den Dialog zu diesen wichti-gen Aspekten mit Entscheidern aus der Wohnungswirtschaft und Bau-experten praxisnah fortführen und vertiefen. Der Bundesverband für Wohnungslüftung ist Mitveranstalter des Forums.

4. Forum Wohnungslüftung am 27. September,von 9 bis 17 Uhr im Hotel Welcome, Leonardo-da-Vinci-Allee 2, 60486 Frankfurt/Main

Weitere Informationen und Anmeldung auf www.forum-wohnungslueftung.de

4. Forum Wohnungslüftung am 27. September in Frankfurt am Main

Kurz notiert

DIN 1946-6 und DIN 18017-3Neue Workshop-Termine stehen fest

Auch in diesem Jahr setzt der Bundesverband für Wohnungslüftung sein erfolgreiches Seminarprogramm zur Auslegung von freien und ventilatorgestützten Lüftungssystemen fort.

Mithilfe des Planungstools Lüftungskonzept und des Auslegungspro-gramms DIN 1946-6 lernen die Teilnehmer an praktischen Beispielen die notwendigen Parameter einzurechnen und ein Lüftungskonzept zu erarbeiten. Nachdem die ersten beiden Experten-Seminare in Würz-burg und Kassel gut besucht waren, stehen inzwischen die Herbst-termine fest. Die nächsten Workshops fi nden am 25. September in Würzburg und am 16. Oktober in Kassel statt.

Infos und Anmeldung unter www.wohnungslueftung-ev.de. Das Auslegungsprogramm kann für Tagungsteilnehmer zu einem Sonderpreis von 199,00 € zzgl. MWSt. (anstelle von 399,00 € zzgl. MWSt.) erworben werden.

VFW aktualisiert Planungstool Lüftungskonzept

Der Bundesverband für Wohnungslüftung hat sein Planungstool Lüftungskonzept zur DIN 1946-6 überarbeitet. Mit der Aktualisierung reagiert der VFW auf Rückfragen von Planern, Bauträgern und Handwerkern. Die redaktionellen Änderungen berücksichtigen Hinweise zum Wärmeschutz nach WSVO 1995 (Dach, Wand), zur Fenstermodernisierung und zur Teilmodernisierung.

Neu sind außerdem ein Warnhinweis bei einer Änderung der Luftdichtheitskategorie und die Ergänzung für erhöhte Schallschutzanforderung bei Außenwandluftdurchlässen.

Mit Hilfe des Planungstools können Planer, Handwerker und auch interessierte Laien schnell ermitteln, ob für ein Gebäude bei Reno-vierung oder Neubau zusätzliche Lüftungstechnische Maßnahmen für die Lüftung zum Feuchteschutz gemäß DIN 1946-6 erforderlich sind.

Die Version 1.0.1.0 steht ab sofort als kostenfreies Download auf der Homepage des Verbandes www.wohnungslueftung-ev.de bereit.

KfW Mittel freigegeben

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat im März die Mittel für die CO2-Gebäudesanierungsprogramme für 2012 in voller Höhe freigegeben. Damit stehen dieses Jahr und bis 2014 jährlich 1,5 Milliarden Euro für die KfW-Programme bereit.

Für Haussanierer bietet die KfW-Bank mithilfe der Bundeszu-schüsse zinsverbilligte Kredite und Zuschüsse für Investitionen in energieeffi zientes Bauen und Sanieren. Gefördert werden Ein-zelmaßnahmen ebenso wie Komplettsanierungen und Neubauten, solange ein bestimmter Standard über dem rechtlich vorgeschriebe-nen Niveau erreicht wird. Die Fördersumme richtet sich nach dem Maß dieser Überschreitung des Notwendigen - nach “Effi zienzhaus” Maßstäben.

Rund 40 Prozent der Energie wird in Deutschland durch den Gebäu-debereich verbraucht. Zugleich tragen Gebäude zu etwa 30 Prozent zum CO2-Ausstoß bei. Seit 2006 haben die Förderprogramme die energieeffi ziente Sanierung bzw. Errichtung von fast 2,7 Millionen Wohnungen unterstützt und private Investitionen von rund 94 Milli-arden Euro angestoßen. Auch die Umweltbilanz kann sich sehen las-sen: Die Menge der pro Jahr eingesparten Energie entspricht etwa der Energieproduktion von zwei Kernkraftwerken. Zugleich wird jedes Jahr der Ausstoß von gut 5,2 Millionen Tonnen CO2 vermieden.

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Unter EcoEnergy ist alles zusam-mengefasst, was mit erneuerba-ren Energien zu tun hat. EcoMate-rial konzentriert sich auf ökologi-sche Baumaterialien und Produkte. EcoSmartHome beschäftigt sich mit intelligenter Haustechnik und Vernetzung.

Nach dem erfolgreichen Auftakt der neuen Fachmesse EcoBau Live, die im März in Köln statt-fand, bereiten die Organisatoren bereits den nächsten, deutlich größeren Messeauftritt vor.

Vom 25. bis 27. April 2013 wird sich auf der Koelnmesse alles um das Thema nachhaltiges Bauen drehen. Um die spezifi-schen Interessengruppen noch besser zu bündeln, hat der Ver-anstalter für nächstes Jahr sechs Fachbereiche definiert, welche die verschiedenen Aspekte des nachhaltigen und ökologischen Bauens widerspiegeln.

Auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung am 22. Februar in Kas-sel wählte der Bundesverband für Wohnungslüftung e. V., Viern-heim, seinen neuen Vorstand. Neu dabei in dem fünfköpfigen Team ist Dr. Reiner Borsdorf von der Schiedel GmbH, München, der sich schwer-punktmäßig um die europäischen Normungs- und Gesetzesvorhaben sowie die Lobbyarbeit kümmern wird. Im Amt bestätigt wurden Chris-tian Bolsmann, Pluggit GmbH, Benedikt Zimmermann, Zimmermann Lüftungs- und Wärmesysteme GmbH & Co. KG, Wenden-Gerlingen, und Architekt Rolf Schmidt, Celle.

Bundesverband für Wohnungslüftung wählt neuen Vorstand

Während Bolsmann die Verantwortung für die Kontaktarbeit zu ande-ren Verbänden übernimmt, bringt sich Zimmermann in das Nor-mungswesen ein. Rolf Schmidt betreut die Öffentlichkeitsarbeit. Peter Schwarz von der Aldes Lufttechnik GmbH, Berlin, führt als Vorsit-zender den Vorstand. Er stand dieses Jahr nicht zur Wahl, seine Amtszeit dauert noch bis 2014. Die Geschäfte des Verbandes führt Raimund Käser, Energieberatungszentrum Süd Ingenieurgesellschaft mbH, Viernheim.

Die neu gewählten Vorstandsmitglieder des VFW:

Christian Bolsmann, Benedikt Zimmermann, Dr. Reiner Borsdorf, Rolf Schmidt und Geschäftsführer Raimund KäserBildquelle: VFW

EcoClimate deckt den Bereich Hei-zung, Lüftung und Klima ab. Die nachhaltige Stadtentwicklung ist das Gebiet von EcoCity. Zu guter Letzt kommt EcoLighting hinzu. Dieser Bereich fasst die Fragen der Beleuchtung zusammen.

Weitere Informationen, Programm und Anmeldung auf www.ecobaulive.de und www.koelnmesse.de

Fachmesse EcoBaulife für nachhaltiges Bauen startet in Köln durch

EcoBau Live 2013, 25. – 27. April 2013 auf der KölnmesseVF

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Impressum

VFW aktuell August 2012Herausgeber:Bundesverband für Wohnungslüftung e. V.Wasserstr. 26aD-68519 ViernheimTel.: +49 (0)6204 7086637Fax :+49 (0)6204 [email protected]

Geschäftsführer:Raimund Käser

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:Raimund Käser

Redaktion:Raimund KäserWolfgang SchüringsAntje EbnerKonzept + Produktionsüberwachung:Antje EbnerPR-BeratungNeumühle 1D-74638 WaldenburgFon 0 79 42 – 94 20 550Fax 0 79 42 – 94 20 [email protected]

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