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Widar Schule Waldorfschule in Bochum~Wattenscheid Blickpunkt 2011 Die Schulzeitung der Widar Schule. Ausgabe 2011 Vielfältig Vielseitig Schauspiele, Konzerte, Tagungen Vielstimmig Spanisch als 3. Fremdsprache Vielgereist Große und kleine Fahrten Viel Erfolg Abschlüsse und Jahresarbeiten Viel mehr Weitere spannende Themen im Heft Werkstücke der 7. Klasse

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WidarSchule

Waldor f schule in Bochum~Wat tenscheid

Blickpunkt 2011Die Schulze i tung der Widar Schule . Ausgabe 2011

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25 Jahre Orchester an der Widar SchuleBlickpunkt Widar Schule 2011

Dass der Blickpunkt trotzdem noch umfang-reicher geworden ist als in den Vorjahren, zeigt, wie groß die Bandbreite an Klassenaktivitäten, Angeboten, Veranstaltungen und persönlichen Erlebnissen in der und rund um die Widar Schule ist. Da wurde gebaut, gespielt, gereist, getagt, gedreht, gesammelt und gehandelt. Und natür-lich wurde auch gelernt, geschrieben, geprüft.

Wie vielfältig die Widar Schule ist, kann Tag für Tag neu erlebt werden. Wie vielfältig das vergangene Jahr war, ist hier im Blickpunkt nachzulesen.

Viel Spaß dabei wünscht – herzlich grüßend –

die Blickpunkt-Redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

...und wieder geht ein Jahr zu Ende, mit vielfältigen Ereignissen, die das Leben der SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen verän-dert und bereichert haben.

Die Schule ist ein lebendiger Organismus, dessen verschiedene Bereiche nur exemplarisch und niemals vollständig in einem Magazin dar-gestellt werden können. Die Vielfalt des Schul-lebens bringt es mit sich, dass sich immer nur einige Aktivitäten im Blickpunkt präsentieren können und andere nicht; so befindet sich zum Beispiel die 12. Klasse bei Redaktionsschluss noch auf ihrer Abschlussfahrt in Griechenland und die 9. Klasse im Forstpraktikum – sie er-zählen bei anderen Gelegenheiten von ihren Erlebnissen.

Vielfältig

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25 Jahre Orchester an der Widar SchuleBlickpunkt Widar Schule 2011

Inhalt

Editorial ...................................................................................... 02

Einschulung der Brückenklasse .................................................... 05

Einschulung der 1. Klasse ............................................................ 07

Maifest im Waldorfkindergarten .................................................. 08

AND ACTION – Dreharbeiten in der Widar Schule ...................... 10

Turmbau zu Höntrop: Bauprojekt, 3./4. Klasse ............................ 12

Leinen los: Segelfahrt, 5. Klasse ................................................... 14

Die neue Mittelstufenbetreuung ................................................... 19

Singspiel „Die Zauberflöte“, 6. Klasse ......................................... 20

Musikprojekt und Mittelstufen-Ensembles ................................... 22

Straßenmusik .............................................................................. 23

Aktion "Helle Köpfe" .................................................................... 24

Zirkus Widari ............................................................................... 25

WiER – Widar Schule-ElternRat ................................................... 26

Neue Mitbewohner im Schulgarten .............................................. 27

Klassenfahrt Juist, 7. Klasse ......................................................... 28

Verwendung 1/2 Mantel 2010 ...................................................... 31

Kleine Presseschau ...................................................................... 32

Segelfahrt, 8. Klasse .................................................................... 34

1/2 Mantel 2011 .......................................................................... 36

Klassenspiel "Der Junge im gestreiften Pyjama", 8. Klasse ........... 38

Feldmessen im Sauerland, 10. Klasse .......................................... 40

Oberstufentagung ....................................................................... 41

Spanisch als 3. Fremdsprache ..................................................... 42

two | one (Percussion-Gastspiel) .................................................. 44

Orchesterfahrt Schloss Bilstein .................................................... 45

Computergruppe ......................................................................... 46

Tagung Schülerstreitschlichtung .................................................. 47

Flohmarkt-Impressionen .............................................................. 48

Schauspiel „Faust“, 12. Klasse .................................................... 50

WOW-Day (Waldorf One World) ................................................. 52

Jahresarbeiten, 12. Klasse ........................................................... 53

Konzert "The Armed Man", Chor & Orchester .............................. 54

Kongress "Herausforderung Oberstufe" ........................................ 56

Abschlüsse 2011 ......................................................................... 58

Erinnerung an Wolfgang Dittmann ............................................. 59

Liste der MitarbeiterInnen ........................................................... 60

Impressum .................................................................................. 62

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Berliner Straße 10744867 BochumTelefon (0 23 27) 30 78-0Fax (0 23 27) 30 78-78E-Mail [email protected] Web www.arcus-natur.de

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Auch in diesem Jahr wur-den wieder einige Kinder in die „kleinste Klasse“ unserer Schule eingeschult – die Brückenklasse. Am 8. September war es end-lich so weit: Für 4 Mädchen und 3 Jungen begann ein neuer Lebensabschnitt!

Am Waldorfkindergarten begrüßten Herr Voigt (Klas-senlehrer), Frau Kirberger (Erzieherin im Waldorfkin-dergarten) und die Kinder-gartenkinder die künftige Brückenklasse. Jedes Brücken-klassenkind wurde einzeln aufgerufen, erhielt von Frau Kirberger einen liebevoll ge-bundenen Blumenkranz als Kopfschmuck und durfte sich anschließend neben Herrn Voigt stellen. Neugier und auch ein bisschen Aufregung waren garantiert dabei, das merkte man allen Neuan-kömmlingen an! Auch für Herrn Voigt war dieser Tag bestimmt mit ein wenig Krib-beln im Bauch verbunden!

Die SchülerInnen der 3. Klasse einschließlich ihrer Klassenlehrerin Frau Neal be-grüßten „die Kleinen“ ganz herzlich – es ist eine schöne Tradition, dass die 3. Klasse Patenklasse der Brückenklasse wird. Stolz traten einige Kin-der aus ihrem Klassenverbund hervor, hielten ein kleines Blu-mentor hoch und wiederum einige Drittklässler gesellten sich zu den Brückenklässlern. Sie nahmen sie liebevoll an die Hand und tanzten einen Reigen. Trotz des unbeständi-gen Wetters strömte in diesem Augenblick ganz viel Wärme in die Gemeinschaft! Ob die erste Aufregung damit schon ein bisschen verflogen war?

Anschließend begleitete die 3. Klasse die 7 Neuankömm-linge – das Blumentor vorweg tragend – zur Widar Schule, wo sie einzeln über eine ei-gens von Herrn Voigt erstell-te Brücke schritten und ihren ersten Schultag erlebten!

Großer Tag für unsere Kleinsten: Einschulung der Brückenklasse

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Die SchülerInnen der Brückenklasse (Vornamen in alphabetischer Reihenfolge) Frodo, Inken, Maria, Michel, Nina, Pepe, Sophia und ihr Lehrer Sebastian Voigt.

Um die Zeit des Wartens für die Eltern und Großeltern zu verkürze, hatte die Eltern-schaft der 3. Klasse ein wun-derbares Frühstück mit allerlei Köstlichkeiten in der Schulkü-che organisiert. Dafür an die-ser Stelle herzlichen Dank! Es gab somit gute Gelegenheiten, sich an den liebevoll dekorier-ten Tischen kennen zu lernen und auszutauschen.

Gegen 11.30 Uhr öffnete sich die Tür der Brückenklas-se und die Patenkinder aus der 3. Klasse überreichten unseren Neuankömmlingen kleine Aufmerksamkeiten. Strahlende Brückenklassen-kinder schauten uns an und liefen voller neuer Eindrücke in die Arme ihrer Eltern. Ein wunderbarer Tag!

Wir wünschen Herrn Voigt eine schöne und ereignisrei-che Zeit mit seinen 7 Schütz-lingen.

Susanne Bonnekamp

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GFB A5 quer 11.02.2008 13:57 Uhr Seite 1

Probedruck

… es geht wieder bergauf

walkabout

Bergsport, Wandern, FreizeitWittener Str. 211-213, 44803 Bochum

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Der große Schritt durchs Sonnenblumentor: Die Einschulung der 1. Klasse

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Die SchülerInnen der 1. Klasse (Vornamen in alphabetischer Reihenfolge):

Aldin Benjamin Enes Helena Jarne Leonard Lisa Luca Luca

Malou Mattis Moritz Noelani Paula Phil Philipp Ruben Tyron

Blickpunkt Widar Schule 2011

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Am 21. Mai fand nach über zehn Jahren wieder das Maifest im Waldorfkindergarten statt. Bei bestem Wetter kamen viele Fami-lien, um eine schöne Tradition wieder auf-leben zu lassen, ein gemeinsames Fest von Widar Schule und Kindergarten.

Die Kinder konnten auf dem schön ge-schmückten Gelände viele Attraktionen besuchen. So ermöglichten SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen der Widar Schu-le sowie die Erzieher der Schulbetreuung und des Kindergartens den Kindern viele unterschiedliche Erfahrungen z.B. beim Bemalen von Fahnen, beim Angeln und Backen von Fischen, auf dem Stecken-pferdparcours, bei Sinneserfahrungen im Bollerwagenhäuschen, beim Edelsteine sieben, bei Märchenlesungen, Dosenwer-fen, Schiffchen pusten …

Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, mit leckerer Pizza aus dem Backofen, Kuchen und Stockbrot.

Wir danken allen f leißigen Helfern und freuen uns auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.

Für das Kollegium: Anja Mentzner

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Maifestim Kindergarten

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Blickpunkt Widar Schule 2011

AND ACTION... – der wohl bekannteste Ausruf eines Film-drehs. Aber was genau steckt eigentlich dahinter?

Film ist manchmal wahr und manchmal frei erfunden, mal ist er schwarz-weiß und mal in Farbe, oft ist er lustig und traurig zugleich, mal ist er mitreißend und mal auch langweilig – Film ist aber im-mer vielseitig und beeindru-ckend. Wie viel Arbeit hinter so einem Film steckt, ist vie-len Menschen oft gar nicht bewusst. Wie wichtig die ein-zelnen Schritte sind, um zu ei-nem guten Ergebnis zu kom-men, wird jeder feststellen,

der sich damit auseinander-setzt. Das tue ich nun schon seit gut sechs Jahren und was anfangs mein Hobby war, ist inzwischen zu meinem Beruf geworden.

Wie es sich vielleicht he-rumgesprochen hat, gibt es jetzt auch einen Imagefilm über die Widar Schule. Dieser Film soll in erster Linie neu-en Eltern und ihren Kindern ein authentisches Bild und ei-nen Überblick über die Widar Schule geben.

Als feststand, dass ich den Imagefilm für die Widar Schule machen sollte, habe ich mich

zu Beginn der Produktion ge-fragt, was man in so einem Film zeigen muss, um genau das eben Erwähnte zu errei-chen. Motivideen hatte ich reichlich, aber in so einem Film gibt es nie die Zeit, Ab-läufe und Vorgänge ausgiebig zu erklären. Es kommt also oft auf den entscheidenden Moment im Bild an, der die gezeigte Situation verständ-lich macht. Nach diesen Mo-menten habe ich ein ganzes Jahr bei jeder Veranstaltung und bei jedem Besuch in der Schule gesucht – und ich habe sie gefunden. Punkte wie Wetter, die richtige Optik im richtigen Moment, das pas-

And Action!Dreharbeiten in der Widar Schule

Niklas Bott hat die Widar Schule 2007 mit dem Abitur verlassen und arbeitet heute als Kameramann und Cutter in der Medienbranche.

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Blickpunkt Widar Schule 2011

sende Licht und vieles mehr spielen dabei eine große Rol-le. Das Spannende an dieser „Momentejagd“ ist das dauer-hafte Einlassen auf neue, un-bekannte Situationen. Nur so bleibt die Flexibilität erhalten und der Film bekommt später Dynamik und keinen "gestell-ten" Charakter.

Die Arbeit an der Kamera hat mir schon immer beson-ders viel Spaß gemacht und so war es ein großes Vergnü-gen auf "vertrautem Boden" die Bilder für diesen Film zu drehen.

Im fortschrittlichen Me-dienzeitalter gibt es laufend neue Entwicklungen und so ist dieser Film gleich mit drei verschiedenen Kameramodel-len gedreht, die alle unter-schiedliche Eigenschaften besitzen. Zum einen wird oft Schnelligkeit am Drehort be-nötigt, das kann am besten eine kleine, wendige Kame-ra. Den besonders filmischen „Look“ mit geringer Tiefen-schärfe erzeugt da aber wie-der ein ganz anderes Modell. Die solide, dritte Variante, die auch lange Einstellungen und Mitschnitte aufzeichnet, liegt genau in der Mitte der beiden Modelle.

Im Laufe der Zeit rückte dann der erste Schnitttag im-mer näher. Den Einstieg zu finden war alles andere als leicht. Schließlich hatte ich die Auswahl aus über zehn Stunden Material, aus dem ein Film von ungefähr fünf-zehn Minuten werden sollte.

Nach der ersten Sichtung des Rohmaterials hatte ich einen Überblick und habe die zusammengehörigen Pas-sagen montiert. Mit der Zeit wächst so ein Gebilde und irgendwann steht der Roh-schnitt. Darauf folgt das „finetuning“, also das genau-

ere Anpassen von Bild und Ton. Zwischendurch lief im-mer wieder der gesamte Film im Schnittraum und viele Male davon fiel immer wieder ein neues Detail auf, welches ich dann bearbeitet habe.

An dieser Stelle lässt sich die digitale Technik des Fil-memachens loben, mit der es

möglich ist, jede Änderung im Schnitt problemlos rückgän-gig zu machen. Das war viele Jahre nicht denkbar, denn wer an der Filmrolle einen „cut“ vornahm, der schnitt sie tat-sächlich durch.

Das heute problemlose Umstellen und Verändern des Filmes an einem digitalen Schnittplatz eröffnet natür-lich unzählige Möglichkeiten, die Bilder schnell in andere Schnittreihenfolgen zu brin-gen. Doch auch die digitale Welt hat ihre Nachteile: eine Fülle verschiedenster Formate, Datensicherungen der Spei-chermedien, Rechenzeiten des Schnittprogramms (Rende-ring) und vieles mehr.

Die Bereiche Planung, Ka-meraarbeit und Schnitt habe

ich nun angesprochen, doch es gibt noch viele weitere Punkte, die für einen Film notwendig sind. Das „Mas-tern“, die Farbkorrektur, Re-staurierung von Material, Stabilisierung von Einstellun-gen, das Setzen von Effekten und schließlich das Ausspie-len sind ebenfalls unerlässli-che Arbeitsschritte.

Irgendwann kommt aber der große Tag, an dem man den Film in- und auswendig kennt, sogar mitsprechen kann und dann zu dem Ent-schluss kommt: „Jetzt ist er fertig!“.

Nach vielen spannenden Organisations-, Dreh- und Schnitttagen kann ich das nun sagen – er ist fertig, der Imagefilm für und über die Widar Schule. Ob es nun gelungen ist, ein Stück der Schulatmosphäre, der Vielsei-tigkeit und der Besonderheit der Widar Schule in etwa 15 Minuten dem Zuschauer nahe zu bringen, ist die Frage – pro-bieren Sie es aus und bilden Sie sich selbst ein Urteil!

Niklas Bott

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Der Kletterturm: Bauprojekt der 3./4.Klasse

Turmbau zu Höntrop.

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Blickpunkt Widar Schule 2011

wollte, weil z.B. diese verma-ledeite Wurzel einfach nicht aus dem Boden wollte und dann ... gab sie nach!

Viele kleine und große Er-folge wie dieser zeigten den Kindern, was man alles schaf-fen kann, wenn man „dran bleibt“, auch wenn es mal schwierig ist.

Nachdem die Vorarbeiten erfolgreich abgeschlossen wa-ren und der „Hunger“ der Kin-der auf etwas jetzt zu Bauen-des wuchs, ging es dann auch endlich ans Bauen!

Das mit den eigenen Hän-den bearbeitete Holz wurde zu einem stattlichen Turm aufge-richtet. Die Böden und Seiten-teile wurden in wechselnden Gruppen von den Kindern angebracht. Unter Anleitung wurde gesenkt, gebohrt und geschraubt, Leitern hoch- und runtergeklettert – und wiede-rum durfte gestaunt werden, wie souverän die Arbeit mit Bohrmaschine & Co. gemeis-tert wurde, egal ob Mädchen oder Junge! Jedes Kind wollte in der nächsten Gruppe sein.

Der fachliche Chef Markus Kurz gab dann eine nicht un-wichtige, aber sehr, sehr stau-bige und schweißtreibende Arbeit an Elternteile ab: Das Schleifen des Holzes. Einge-hüllt bis zur Halskrause, be-stückt mit Arbeitshandschu-hen, Atemmaske, Schutzbrille und Ohrenschützern denkt man: „Elegant ist anders“ … aber auch diese Aufgabe wur-de mit Ehrgeiz und Spaß ge-meistert!

An einem Samstag wur-de dann im Klassenverband der angelieferte Sand in die Baugrube verfüllt, Schubkar-re um Schubkarre um Schub-karre; beharrlich wurde jede neu eingefüllte Sandschicht verteilt und geglättet.

Am Anfang gab es die Idee, das Modell und einen starken Willen. Nun sind es „35 + 1“ starke Willen, fachliche Hilfe, etwas Elternkraft, und ganz viel Motivation. Und wieder einmal kann man staunen, was alles möglich ist, wenn sich ein paar gute „Dinge“ treffen.

Gestaunt haben in der letz-ten Zeit wohl einige, denen die neu eingerichtete Baustel-le hinter dem Sandkasten auf-gefallen ist und fragten sich, was DAS jetzt werden soll. Na ja, es ist ein tollkühnes Pro-jekt, sagen die einen. Fantas-tisch, meinen die anderen. De facto ist es ein klassen-/gene-rationsübergreifender Kletter-turm und somit ein nachhal-tiges Projekt.

Gestartet wurden die Bau-arbeiten durch die Kinder der 3. Klasse und ihren Klassen-lehrer Herrn Kemmerling. Das fachliche Know-how stellte Herr Kurz zur Verfügung. Die Eltern wurden „punktuell“ eingesetzt – an den Punkten, an denen die Arbeit über die Kraft der Kinder hinausging.

Der Ehrgeiz und Einsatz der Kinder sei hier an dieser Stelle einmal besonders her-vorgehoben! Was haben sie gerodet, gegraben und ge-schleppt! Baumstämme wur-den geschält, im Groben und im Feinen – eine Arbeit, die wirklich, wirklich viel Durch-haltevermögen erforderte, nicht nur bei den Kindern. Es gab Momente, in denen doch einmal jemand aufgeben

Und dann war es erst ein-mal vollbracht – die Sommer-ferien begannen.

Aber … da fehlt doch noch etwas! Na klar, so ein Turm verdient auch ein ordentliches Dach! Und – gesagt, getan – es ist drauf!

Das Resümee: War es ein ordentliches Stück Arbeit? Ja! War es hier und da eine He-rausforderung? Vielleicht ja! Hat es den Kindern und den beteiligten Erwachsenen Spaß gemacht? Eindeutig ja!

Uns Erwachsenen bleibt, die Kinder – außerhalb von Hausaufgaben – mit ihrem Feuereifer und ihren Leistun-gen in einem etwas anderen Licht zu sehen.

Heike Tarach, Tina Dornbusch

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Die Hinfahrt (Zoe & Hanna): Die Hinfahrt war in der S-Bahn sehr locker, aber als wir in den IC umgestiegen sind, kam der Schock: Die Waggons wa-ren falsch zusammen gebaut, darum mussten wir mit unserem Gepäck durch den ganzen Zug gehen, um an unsere Plätze zu kommen. Das dauerte fast eine ganze Stunde lang. 4 Stunden später waren wir an der Ostsee. In Oldenburg (Holstein) hat uns einen Doppeldeckerbus abgeholt. Als erstes sind wir zur Segelschule gefahren und haben direkt eine Einheit gesegelt. Beide Gruppen kamen dran. Als wir abends auf dem Bauernhof Bollbrügge waren, haben wir erst mal etwas gegessen.

Die Segelschule (Zoe & Hanna): Alle Kinder wurden in Gruppen aufgeteilt. Alle haben Rettungswesten bekommen, obwohl man fast überall in dem Wasser stehen konnte. Die Boote heißen Optimistenjollen und sind kleine Nussschalen mit Segeln, die ganz fürch-terlich hin und her schwanken. Das Segeln hat allen Freude gemacht. Am meisten Spaß haben die Kenterübungen gemacht. Jeden Tag ist mindestens ein Kind gekentert – leider unfreiwillig. Schnell merkten wir, dass Fleece sich sehr schnell mit Wasser vollsaugt, aber nur sehr, sehr langsam trocknet... Am letzten Tag sind Herr Schulz und Herr Köppel mit der großen Jolle gefahren und gekentert. Dann sind sie mit dem Opti eine Runde gefah-ren und haben am Steg viele Kinder ins Wasser gezogen. Am letzten Tag wurden auch alle Kinder für den Segelschein geprüft und fast alle haben auch bestanden. Der Schein gilt für vier Jahre, dann muss man einen neuen machen.

Die 5. Klasse war im September auf Klassenfahrt in Heiligenhafen an der Ostsee. Jedes Kind hat an einem Segelkurs teilgenommen und hatte die Möglichkeit, den Kurs mit einem Segelschein abzuschließen. Neben dem Segeln haben die Kinder aber auch die Menschen und die Gegend rund um Heiligenhafen kennen gelernt. Hiervon handeln die Texte der SchülerInnen.

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Der Flügger Leuchtturm (Brendon & Max): Wir sind von Heiligenhafen mit einem grauen VW-Bus über die große Fehmarnsundbrücke gefahren. Der Leuchtturm Flügge liegt auf der Südwesthälfte von Fehmarn. Als wir angekommen sind, haben wir zuerst auf einem Spielplatz gespielt und sind Trampolin gesprungen. Dann hat uns ein alter verrückter Cowboy abgeholt. Der hatte eine Motorschubkarre auf vier Rädern, die er Safari Mobil genannt hat. Am Fenster hing ein Taxischild. Als wir ankamen, wartete der Leuchtturmwärter schon auf uns und wir haben unten richtigen Kaffee mit ganz viel Zucker getrunken. Eigentlich gibt es keine Leucht-turmwärter mehr, aber er hat Eintrittskarten verkauft. Der hat dann etwas von sich erzählt. Auch dass er gar kein Leuchtturmwärter ist, weil das heute ein Elektriker macht. Dann sind wir die 162 Stufen über vier Plattformen im Turm hoch gestiegen. Als wir die 162 Stufen er-klommen hatten, waren wir fix und fertig. Dafür wurden wir mit einem wunderschönen Rund-blick über das Meer und die Insel Fehmarn belohnt. Oben konnte man Wald und Meer sehen und Wiesen, auf denen Schafe waren, die aussahen wie winzige Miniwolken. Als wir von oben runter gespuckt haben, hat sich die Spucke auf dem Weg aufgelöst. Von oben sah es so aus, als ob der Turm 100 Meter hoch wäre, von unten aber nur wie 10 Meter.

Der Flügger Leuchtturm (Jordana & Paula): Der Flügger Leuchtturm liegt im Südwesten der Insel Feh-marn. Das Gebiet ist sehr schön. Vom Parkplatz bis zum Leuchtturm sind es 1,5 km zu gehen. Gebaut wurde er 1914 mit gelben Backsteinen. Der achteckige Backsteinturm wurde später mit einer rot-weißen Kunststoffverkleidung umgeben. 2009 wurde die Verkleidung wieder abgemacht und der Turm renoviert. Der Leuchtturm ist 19 m hoch und es sind 162 Stufen bis zur Plattform. Ein Leuchtturm ist dafür da, dass sich die Schiffe orientieren können. Abends, wenn es schon dunkel ist und die Schiffe noch ihre Lasten weg bringen müssen, weist der Leuchtturm den Weg. Der Leuchtturm warnt die Schiffe durch sein Licht vor Un-tiefen oder Klippen. Das Leuchtfeuer wird eine Stunde vor Sonnenuntergang angemacht und eine Stunde nach Sonnenaufgang ausgemacht. Jeder Leuchtturm hat ein anderes Leuchtfeuer, so erkennt der Seemann, welcher Leuchtturm da blinkt. Der Flügger Leuchtturm geht nicht an und aus, so würde die Lampe viel zu schnell kaputt gehen. Das Blinken wird durch Umlaufblenden erzeugt, das funktioniert wie ein Schatten.

Die Segelschule (Katharina & Sina-Marie): Wenn man auf das Gelände der Segel-schule Malicke kommt, ist rechts ein Beachvolleyballplatz, links ist ein Parkplatz, wo im-mer Autos stehen. Vor dem Segeln trifft man sich auf der Seglerbank, die ist neben dem Parkplatz. Neben der Seglerbank befinden sich zwei Häuser, einmal das Büro von Axel, dem Besitzer der Segelschule, und der kleine Theorieraum. Hinter dem kleinen Theo-rieraum ist die Surferbank. Daneben sind die Umkleiden. Hinter den Umkleiden ist der Optiraum. Dort werden die Sachen vom Opti gelagert. Daneben ist der große Theorie-raum. Vor den Umkleiden liegen die Optis an Land. Vor dem kleinen Theorieraum liegen zwei Kinder-Katamarane. Die Zweimannjollen liegen am großen und langen Steg.

Katharina: Wie heißt die Segelschule?Axel: Sie heißt Segel- und Surfschule Malicke.Sina-Marie: Wie alt ist die Segelschule?Axel: Es gibt sie seit 38 Jahren.Katharina: Was für Segelboote gibt es hier?Axel: Es gibt Optimisten, Zweimannjollen, Katamarane und Surfbretter.Sina-Marie: Wie viele Segelboote gibt es hier?Axel: Es gibt insgesamt 55 Boote an der Segelschule.Katharina: Bieten sie außer Segeln sonst noch etwas an?Axel: Es gibt hier noch die Surfschule.Sina-Marie: Wie viele Mitarbeiter haben sie?Axel: Insgesamt habe ich noch 9 Mitarbeiter.

Die 5. Klasse lernt SegelnLeinen los!

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Die Fischerei (Lilly & Annika): Der Heiligenhafener Fischereigenossenschaftsverein liegt an der Ostsee direkt am Kutterhafen. Von außen sieht das Haus aus wie eine ganz normale Fabrik ohne Schornstein, aber wenn man hinein-geht, riecht man sofort, das es eine Fischfabrik ist. Wir fragten an der Theke (wo Fisch verkauft wurde), ob es jemanden gäbe, der uns etwas erzählen und mit uns ein Interview machen könnte. Die Verkäuferin sagte ja, aber erst morgen. So gingen wir am nächsten Tag wieder zur Fischerei, dort wartete schon Markus Lüher. Jetzt konnte das Interview beginnen.

Lilly/Annika: Wie viele Fische verkaufen sie im Jahr? Markus: ungefähr 1700 Tonnen Hering, 9000 t Sprotte, 2500 t Dorsch. Lilly/Annika: Wie viele Kutter fahren für Sie raus? Markus: Ungefähr 40 Kutter täglich. Lilly/Annika: Wie lang sind die Boote ungefähr? Markus: Die Boote sind zwischen fünf und 35 m lang und dann halt auch entsprechend breit. Lilly/Annika: Wie viele Fischarten haben Sie in Ihrem Restaurant? Markus: Wir haben 5-10 Fischarten in unserem Restaurant. Lilly/Annika: Und wie heißen diese Fische? Markus: Wie die Fische heißen? Na, zum Beispiel Dorsch, Sprotte und Lachs!

Beim Segelmacher (Johanna & Asimina): Wir gingen mit unserem Lehrer zum Segelmacher. Als wir an-kamen, mussten wir eine Viertelstunde warten. Der Wartebereich war toll, es gab dort zwei Sitzsäcke aus Segeltuch und etwas zu trinken. Als der Segelmacher endlich kam, durften wir in die Werkstatt. Dort war alles groß und sehr geräumig. Überall waren die verschiedensten Stoffe, es roch ein wenig muffig. Der Se-gelmacher erklärte uns den Wert der Stoffe. Es gab einfaches Segeltuch, etwas teureres Segeltuch und ganz teures Segeltuch. Ein Segel aus dem teuersten Stoff kostet locker 3000 Euro. Das größte Segel, das er bis jetzt gemacht hat, war 24 Meter lang. Mit drei anderen Kollegen nähte er eine Woche daran. In der Werk-statt gab es drei Nähmaschinen. Eine war auf dem Fußboden festgemacht, darunter war eine Lücke mit ei-nem Stuhl darin. Es gab eine große Stoffschneidemaschine, wenn sie ausfällt, wird mit der Schere geschnit-ten. Zum Abschied schenkte er uns noch von jedem Stoff eine kleine Rolle und eine Tasche aus Segeltuch.

Die Küstenwache (Michael & Jannis): Die Küstenwache ist für die Sicherheit auf See zuständig. Sie überwacht, welche Fische die Kutter geladen haben, ob sie nicht schmuggeln oder gestohlene Ware an Bord haben. Das Boot der Küstenwache kostet um die 20 Mio. Euro, hat 29.000 PS und ein kleines Motorboot mit einem Außenborder. Es hat eine Kombüse (Küche) und ganz kleine Kajüten für je zwei Mann mit Schrank und einem Waschraum mit Dusche und Waschbecken. Das Boot hat auch zwei Rettungsluken. Die Leute der Küstenwache tragen immer eine Maschinenpistole bei sich. Man muss mit mindestens vier Personen auf dem Schiff fahren. Das Schiff lag in Heiligenhafen am Fischkutterhafen. Wir waren selber auf dem 13 Meter lan-gen Schiff. Es hat einen Bordcomputer, auf dem man die Seekarte sehen kann. Es gibt 5 Rettungsringe, die Signale senden, welche per GPS geortet werden können. Das Schiff hat ein Blaulicht auf dem Mast.

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Küste und Graswarder (Amelie & Helene): Der Graswarder liegt vor Heiligenhafen und entwickelt immer neue Nehrungshaken. Die Nehrung ist ein großes Naturschutzgebiet vor der Stadt Heiligenhafen. Die Steilküste und der Stein- und Graswarder hatten nicht immer ihre heutige Lage und Gestalt. Bis etwa 1450 bildete sich im Anschluss an ein 500 Meter langes Steilufer ein langer Nehrungshaken. Bei einem Sturmhochwasser wurde der Nehrungshaken in zwei Teile zerrissen. Sie entwickelten sich dann selbständig weiter. Von der Steilküste wuchs der Hakenrest als Steinwarder nach Osten. Die Insel Graswarder wurde ebenfalls durch Strandwellen verlängert. Durch eine weitere Ausdehnung des Steinwarder, sind die beiden Warder zu einer geschlossenen Halbinsel zusammengewachsen. Ausgangspunkt dafür ist das im Westen gelegene Material der Steilküste und die vom Seegrund gelösten Sand- und Geröllmassen. Die Strandver-setzung und die küstenparallele Strömung spielen die entscheidende Voraussetzung im Osten. Durch diese Kräfte entstanden im Anschluss an die Steilküste die ersten Hakenbildungen. Jeder Nehrungshaken setzt sich aus einem oder mehreren bis zu 2,5 m hohen Wällen aus Kies und Stein, den so genannten Strandwäl-len, zusammen. Sie lagern auf einem Sandsockel, der die Basis des Nehrungssystems darstellt. Zwischen den Strandwällen bilden sich Flachlagunen. Im Zuge der weiteren Küstenentwicklung werden bis heute immer neue Haken, wie Zinken eines Haarkammes an die jeweils jüngsten angelagert. Die Nehrungsküste im Bereich des Graswarder wird also immer länger, in den letzten 50 Jahren etwa 50 Hektar. Auf dem Gras-warder rasten Vögel auf dem Weg nach Süden. Das Wasser in den Armen ist besonders salzig.

Interview mit dem Vogelschutzwart Thomas Koch:Amelie/Helene: Wie lange machen sie diese Arbeit schon?Koch: Seit 1998 hier auf dem Graswarder.Amelie/Helene: Wie viele Nehrungshaken gibt es im Moment?Koch: Ungefähr 14 Stück.Amelie/Helene: Welche Jahreszeit ist hier am schönsten?Koch: Den Herbst, denn dann ziehen viele Vögel nach Süden und rasten alle hier auf dem Graswarder.Amelie/Helene: Ist schon mal was von der Küste ausgehöhlt worden und abgebrochen?Koch: Ja, leider schon.Amelie/Helene: Vielen Dank für das Gespräch.

Interview mit dem Hafenmeister (Mitja & Michel):

Mitja/Michel: Herr Schwark, wie geht ihr Job eigentlich?Hafenmeister: Ich vermiete Anlegestellen für Boote. Am Steg hängen Plättchen. Auf der einen Seite sind sie grün, auf der anderen rot. Wenn es grün ist, ist der Platz frei, ist er aber rot, darf man nicht anlegen. Mitja/Michel: Über welche Häfen sind sie Hafenmeister?Hafenmeister: Ich bin Hafenmeister vom Kommunalhafen und vom Yachthafen.Mitja/Michel: Ist die Arbeit anstrengend? Hafenmeister: Im Sommer ist viel los, im Winter ist es viel ruhiger.Mitja/Michel: Wie lang ist das größte Schiff im Hafen?Hafenmeister: Es ist 24 Meter lang.Mitja/Michel: Danke, dass sie Zeit für ein Gespräch hatten.

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Die Rückfahrt (Zoe & Hanna): Die Rückfahrt war viel entspannter als die Hinfahrt. Petra und Martina haben uns eine Geschichte erzählt. Wir waren alle sehr müde und Herr Schulz ist sogar eingenickt. Endlich wieder in Höntrop angekommen, warteten Eltern, Ge-schwister und Hunde auf dem Bahnsteig. Auch wenn die Klassenfahrt supertoll war, waren wir doch alle froh, wieder zu Hause zu sein. Aber nächstes Jahr fahren wir wieder irgend-wohin. Wir freuen uns schon!

Der Kutter (Timon & David): Der Kutter „Paloma“ wird von einem Mann namens Jörg Raschuer ge-fahren. Er fischt in der Region um Heiligenhafen. Um Kutterfahrer zu werden, muss man eine dreijährige Lehre abschließen. Wenn man ein eigenes Schiff haben möchte wie Jörg, braucht man ein Kapitänspa-tent. Die Kutter haben auch bestimmte Fangstellen. Die Paloma kann bis zu 8 Knoten schnell fahren. Jörg hat uns erzählt, dass er mit dreiwändigen Stellnetzen fischt. Das Stellnetz hat unten ein Band mit Bleige-wichten und wird mit einer Fahne markiert. Es wird ordentlich mit der Netzgabel ausgeworfen.

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Im Sommer 2010 starte-te in den frisch renovierten, altersgerecht eingerichteten ehemaligen Räumen der Un-terstufenbetreuung die neue Mittelstufenbetreuung für die Klassen 5 und 6. Zehn Kinder (neun Fünftklässler und eine

Sechstklässlerin) wurden im Startjahr von Melanie Brunn betreut, das Nachmittagsan-gebot erstreckte sich von wöchentlich wechselndem Lesefutter über kleine Expe-rimente und Fotoausflüge in den Schulgarten bis hin zu (vor allem jahreszeitlichen) Bastelarbeiten.

Außerdem wurde eine Be-gleitung der Hausaufgaben angeboten. Gegessen wur-de gemeinsam nach Schul- schluss in der neuen Mensa.

In den Ferien, wenn die Gruppe nicht so groß war, wurde das schuleigene Foto-

labor besucht und dort erste Versuche mit optischen Gerä-ten unternommen.

Auch Ausflüge in die DASA oder das Naturkundemuseum in Dortmund standen dann auf dem Plan.

Nachdem sich Frau Brunn im Sommer 2011 neu orientier-te, übernahm Claudia Müller die Mittelstufenbetreuung. Mit nunmehr 16 Kindern sind wir ins zweite Jahr gestartet. Die Mittelstufenbetreuung ist täglich bis 16:30 Uhr geöffnet, freitags bis 15:00 Uhr.

Melanie Brunn, Claudia Müller

Die neue MittelstufenbetreuungBunter Nachmittag

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In den letzten Wochen vor der großen Auffüh-rung erlebte das alltägliche Arbeiten in der 6. Klasse neue Wendungen. Alles Denken und Tun richtete sich auf das große Ereignis. Die Schü-lerInnen beschäftigen sich schon zu Beginn des Schuljahres mit dem Leben von Wolfgang Amade-us Mozart. Nun galt es, Mozarts Zauberf löte mit Leben zu füllen: Dazu musste viel Text auswendig gelernt werden, der Umgang mit der eigenen Stim-me (fürs Singen und Sprechen) wurde geübt und die einzelnen Rollen wurden verteilt. Dieser Person sollte schließlich auch ein Charakter verliehen wer-den und es war wohl allen SchülerInnen klar, dass das Schwierigste noch kommen sollte: auf der Büh-ne den gelernten Text zu sprechen, auch wenn die Stimme (und die Knie) zittern. Zuvor musste man jedoch zur rechten Zeit am rechten Ort sein und manchmal bestand die Aufgabe nur im geduldigen Warten hinter der Bühne (wie gut, dass die Eltern ihre Kinder dabei nicht noch hungern ließen).

Dabei investierten die SchülerInnen viel Freizeit (nur noch getoppt von Frau Christ, aber mindes-tens gleichziehend mit Frau Jung, vielen Eltern und den eifrigen Geschwisterkindern) und es war ih-nen anzumerken, dass ein jeder bemüht war, seine wichtige Aufgabe bestmöglich zu erfüllen.

So standen in dieser Zeit Mut, Verlässlichkeit, Ko-operationsbereitschaft und die Freude, sich an neuen Aufgaben zu messen, auf dem Lehrplan!

Zur Belohnung gab es für die jungen Darsteller viel Applaus und anerkennende Worte, und wir Eltern durften unser Kinder einmal nicht "von der Rolle", sondern ganz in ihrer Rolle mit gut artikulierten Stimmen und selbstbewusster Pose erleben.

Ein Klassiker, der immer wieder gerne aufgeführt wird, weil er vielerlei Raum für die einzelnen Schü-lerInnen bietet. So konnten wir auf eine Menge Kostüme und Requisiten zurückgreifen, wenngleich die Elternschaft auch in diesem Jahr wieder vieles mit einbringen durfte. Die Klasse hat sich bereits Ende des letzten Jahres mit der Geschichte Mozarts und seinen Werken beschäftigt, zur Faschingsfei-er eine kleine Persif lage gezeigt und damit einen schönen Einstieg erhalten. Natürlich wurden auch wieder Geschwisterkinder und Musiker benötigt, die schnell, gerne, von weit her, und auch aus dem Kollegium zusammengetrommelt waren.

Christiane Hendel, Heike Tarach

Blickpunkt Widar Schule 2011

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Die Proben

Anna H.: Ich fand die ersten Proben sehr an-strengend und lang, aber jede Probe machte uns schneller und sicherer. Wir haben viel über Wolf-gang Amadeus Mozart und sein Leben gelernt. Als wir die Textbücher bekamen, lasen wir mit großem Interesse darin.

Nele: Unsere Proben fingen nicht erst mit den zwei Tagen an, an denen wir viele Stunden übten, wäh-rend dessen alle anderen Schüler die zwei (Feier-)Tage zu Hause verbrachten ...Wir gingen die ganze tragische Geschichte von Mozart durch und ver-suchten, sein Stück zu verstehen.

Die Aufführung

Hannah: Ich war sehr aufgeregt, aber als ich auf der Bühne stand, war das nicht mehr so schlimm, denn die Damen hatten einen Schleier auf dem Kopf, dadurch konnte man das Publikum nicht se-hen – das war gut.

Anna H.: Bei den Aufführungen war ich total auf-geregt, besonders bei den Schüleraufführungen. Ich habe versucht, nicht ins Publikum zu schauen.

Emilia: Schon nachdem wir die Kostüme anhatten und alles noch mal durchsprachen, stieg die Auf-regung ... leise, alle warteten nervös auf ihr Stich-wort und ich ging die Szene noch einmal in Ruhe durch ... Am Ende war es schön, mit Applaus ver-abschiedet zu werden, man war aber auch traurig, das jetzt alles vorbei war: das ganze Proben, das Singen, alles.

Die schönste Stelle

Luna B.: Wo Papageno und Papagena tanzen, weil es so schön aussieht mit der Choreographie und den Kinderlein, die sind sooo süß beim letzten Lied, obwohl keiner mehr konnte.

Emilia: Die schönste Stelle war, als Tamino und Tamina gemeinsam ihr Duett sangen. Alles war ganz still. Die Stimmen erfüllten den Raum und es war einfach schön, zuzuhören.

Das Wichtigste

Anna H.: Das Wichtigste war für mich, dass ich auf der Bühne den Text nicht vergesse und damit das Stück aufhalte.

Simon: Am wichtigsten war, dass wir alle zusam-men gearbeitet haben.

Was sich verändert hat

Shannon: Man ist selbstbewusster geworden, spricht lauter als früher und ich spreche klarer als sonst. Man ist einfach anders als früher. Ich kann mich auch in etwas anderes hineinversetzen durch die Rollen.

Was bleibt

Jasper: Es bleiben viele Dinge: Lob, Freude, Selbst-bewusstsein, doch der Alltag verläuft normal.

Sara: Die Erinnerung an das Erlebnis, als erste auf die Bühne zu müssen, das Gefühle von leichtem Schwindel und leichter Übelkeit. Die angestrengte Ruhe im Saal werde ich nie vergessen und die Er-leichterung darüber, dass das Stück am Ende fertig war.

Marla: Man war irgendwie froh, wieder hinter der Bühne zu sein und gleichzeitig war es besser, auf der Bühne zu stehen.

Aaron: Vor der Aufführung ist man aufgeregt und möchte gar nicht auf die Bühne. Nachher ist man stolz auf sich.

Lucas: Es war mir eine Freude, den Papageno zu spielen und das Publikum zum Lachen zu bringen.

Die Zauber- flöte

Singspiel der 6. Klasse

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Es ist sehr schön zu sehen, wie die Anzahl der SchülerInnen, die neben der Schule ein Musik- instrument erlernen, stetig wächst. Dass das mög-lich ist, ist einerseits natürlich den Eltern zu ver-danken, die ihren Kindern einen Instrumentalun-terricht ermöglichen, andererseits gibt es eine breit gefächerte Ensemblearbeit an der Schule, die von der zweiten Klasse bis in die Oberstufe reicht und in die die Kinder von Anfang an integriert werden.

Das Musikprojekt in der 2./3. Klasse bietet einen an der Schule organisierten Gruppen-unterricht für verschiedene Instrumente an, als Träger steht die Musikfördergemeinschaft im Hintergrund, welche für die Belange des Instrumentenverleihs, der Lehrervermittlung und der Organisation des Musikprojekts steht (siehe Flyer, erhältlich im Schulfoyer und im Download-Bereich der Homepage).

Jetzt spielen inzwischen schon so viele Kin-der in der Mittelstufe ein Instrument, dass bereits auf einen besonders schönen Baustein der Musik in der Schule blicken können, auf die drei Mittelstufenensembles der 5., 6. und 7. Klassen: Blasorchester, Chor und Streich- orchester. Einige Kinder haben sich zudem – auf ihren eigenen Wunsch hin – ein halbes Jahr im Gitarrenensemble zusammen gefunden.

Mit einem gelungenen Schulkonzert all dieser Ensembles im Sommer wurde das ers-te Orchesterjahr der Mittelstufen abgerundet. Vor vollbesetztem Saal gaben die Kinder und Jugendlichen Lieder, Tänze, Klassisches und Unterhaltsames in einem bunten Programm zum Besten.

Sie können sich bereits jetzt auf das nächste Konzert der Mittelstufenorchester freuen!

Adelheid Jorberg

Klingt gut!Musikprojekt und Mittelstufen-Ensembles

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Blickpunkt Widar Schule 2011

An einem nasskalten Sams-tagmorgen im Dezember standen SchülerInnen der Widar Schule unter dem Vordach des „real“-Supermarktes in Bochum-Wat-tenscheid, direkt neben der A40, und brachten warme Klänge in die unwirtliche Atmosphäre des vorweihnachtlichen Ruhrgebiets.

Mehrstimmig erklangen auf den Klarinetten die vertrauten Melodien von „Oh Tannenbaum“, „Morgen kommt der Weihnachts-mann“ oder „Alle Jahre wieder“. Immer wieder blieben Menschen beim Verlassen des Einkaufs-marktes stehen und lauschten erfreut den Liedern. Besonders der Tannenbaumverkäufer freute sich sichtlich über die lebendige Abwechslung in seinem frosti-gen Alltag.

Das besondere an dieser Straßenmusik war jedoch, dass die Kinder nicht für sich selbst

Geld verdienen wollten, sondern das Verdiente in einen Topf ta-ten, um für die Musikförderge-meinschaft der Widar Schule eine Bassklarinette zu erwerben.

Bereits im Herbst war im neu-en Blasensemble der Mittelstufe der Wunsch entstanden, für die große Zahl der Klarinettisten auch ein Bassinstrument zu ha-ben. Das Schöne an der Bass-klarinette ist, dass sie genau-so gespielt wird wie ihre kleine Schwester, nur eben viel tiefer und voller klingt. So wurde von sechs KlarinettenschülerInnen ein Repertoire von 16 Weih-nachtsliedern einstudiert. Auf-tritte in Hattingen, Bochum, Es-sen und Witten wurden geplant, Begleiter organisiert und immer wieder wechselnde Gruppen zu-sammengestellt.

Nachdem die ersten Auftrit-te etwas mühsam waren, wuchs

die Motivation und Begeisterung mit Auftritten in zwei Kinder-gärten und einem Altenheim der Umgebung. Dies steigerte sich bis zu den letzten Auftritten in Essen, die für alle Beteiligten ein voller Erfolg waren. Besonders in Erinnerung bleibt die liebevolle Bewirtung in der Buchhandlung „Proust“, welche mit Musik be-zahlt werden durfte.

Neun Male zog die Kinder-schar in die Kälte und brachte warme Klänge unter die Men-schen. Die Straßenmusik war am Ende so erfolgreich, dass die Musikfördergemeinschaft nun im Besitz einer gebrauch-ten Bassklarinette ist. Sie konnte schon in einigen Konzerten ge-spielt werden und bereitet den Kindern viel Freude. Allen Betei-ligten an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!

Veronika Schulz

Kalte Finger für warme Klänge

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Da hatte ich doch immer so viel Angst … wegen des Neu-baus … und weil das doch so teuer ist … und ob das denn auch alles gut geht.

Im Herzen selbst ein Freund der offensiven Ausrichtung, rät der Kopf doch allzu gern zum Catenaccio. Zum Glück gibt es immer wieder Leute, die der festen Meinung sind, genügend Talente in den ei-genen Reihen zu haben, um Attraktives bieten zu können und erfolgreich zu sein.

Und jetzt steht er nun seit ca. zwei Jahren da, der Neubau. Und schön isser, find ich … und ich geh’ gerne hin. Unten hat’s ein bisschen mehr von Café als von Kantine.

Und oben? Plötzlich kann man alles sehen, so richtig wie im Kino oder im Theater.

Trotzdem, die gute, alte Turn-halle, da ging es doch auch. War immer ein bisschen so wie auf Asche. Und jetzt ist Rasen angesagt … aber mal ehrlich, auf Rasen macht mehr Spaß.

Bereits vor dem ersten Spiel-tag stand fest, dass die Aus-stattung unserer neuen Are-na mehr als ergänzt werden musste. Vorhandenes war zum Teil einfach unbrauch-bar, zu schwer oder sogar gefährlich. Es wurde, nach Rücksprache, Beratung und

tollem Einsatz unserer beiden damaligen Bühnentechniker Laurenz Trautmann und Be-nedikt Wefers ein Kostenplan erstellt. Die anschließende Aktion des Wirtschaftskreises unter dem Motto „Helle Köp-fe“ erbrachte einen Erlös von gut 20.000 Euro.

Angeschafft wurden Schein-werfer (dank Familie Hüser zum Teil kostenlos vom Aalto Theater), Dimmer, Mischpult und Traversen (eine hatten wir schon). Bestellt sind Tech-nik im Audiobereich, ein Bea-mer und eine Leinwand.

Damit ist der Neubau end-lich so gut wie komplett. Es fehlen, was Nennenswertes betrifft, ein Server für den Computerraum und der Büh-nenvorhang. Da von den ge-nau 20.223 Euro aber nur noch knappe 1.000 Euro üb-rig sind, könnte es ein wenig knapp werden.

Nicht auszuschließen ist da-her eine neue, somit aber auch letzte Aktion, um die In-nenausstattung zu komplet-tieren.

Um noch einmal zum Fußball zurück zu kehren: Manchmal muss man auch hinten dicht machen (selbst wenn hinten vorne ist). Von daher gesehen: Vorhang zu.

Für den Wirtschaftskreis: Ralf Pavel

Aktion erbringt über 20.000 Euro, aber einige Punkte fehlen noch.

Ende 2010 hat der Wirt-schaftskreis die Aktion "Helle Köpfe" ins Leben ge-rufen, mit der für Spenden zur Ausstattung der neuen Bühne geworben wurde.

Mit einem Flyer, auf der Internetseite und mit Info-veranstaltungen in den Klassen und auf dem Mar-tinsmarkt wurde vor allem die Notwendigkeit einer neuen Bühnenbeleuchtung und -steuerung, eines Vor-hangs und einer Tonanlage dargestellt.

Der Erfolg war beeindru-ckend: Mehr als 40 Einzel-spender gaben jeweils zwi-schen 50 und 5.000 Euro. Insgesamt kamen so über 20.000 Euro zusammen. Dafür herzlichen Dank!

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len Bällen bis hin zum Salto vom Trampolin ist für jeden die richtige „Nummer“ dabei. „Unsere An-fänger erlernen alle Basisdisziplinen und erhalten zum Wechsel in die Fortgeschrittenengruppe ein Zirkus-Diplom“, erklärt Annette Neal.

Ab 16:45 Uhr sind dann die erfahrenen Zirkus-Schüler an der Reihe. Annette Neal ist stolz auf das besondere Konzept, das hinter dem Projekt steckt: „Wir werden von professionellen Bühnenartisten unterstützt. Außerdem werden gerade zwei unserer fortgeschrittenen Schüler zu Zirkus-Übungsleitern ausgebildet.“

Die Fortgeschrittenen-Gruppe setzt sich aus Schü-lern der sechsten bis zur elften Klasse zusammen, wobei diese noch einmal unterteilt wird: Neben der regulären Gruppe engagieren sich einige Schüler für ein Varieté, das auf selbstständige Auftritte hinarbeitet.

Die bislang dreijährige Zirkusarbeit wird stets durch eine Abschluss-Gala präsentiert: Das aktu-elle Programm wird unter dem Motto „Reise in die Karibik“ aufgeführt.

Lauke Baston (für den Stadtspiegel)

Jeden Mittwoch treffen sich Schülerinnen und Schüler der Widar Schule zur Zirkus-AG. Ab 15:00 Uhr heißt es für die Anfängergruppe der Viert- und Fünftklässler höchste Konzentration und Körper-beherrschung. Zum Aufwärmen werden zunächst einfachere Übungen in Form von Zweierpyramiden gemacht. Nach und nach wächst die Konstellati-on, bis letztendlich eine Pyramide mit allen Kin-dern zustande kommt. Unter Anleitung von Annet-te Neal und Bettina Wamsler verfeinern die Kinder stets ihren Aufbau und lernen außerdem, sich auf-einander zu verlassen.

Nach der turnerischen Leistung wird die ganze Turnhalle der Widar Schule genutzt: Vom Einrad-fahren über das Balancieren auf überdimensiona-

Blickpunkt Widar Schule 2011

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Nach den ersten Sitzungen des Elternrats seit April 2011 wurde in einigen Elternabenden der Klassen auch schon von momentanen Angele-genheiten und der bisherigen Arbeit berichtet. Zu den aktuellen Themen gehören unter ande-rem das Profil unserer Schule, die Mensa, Kom-munikation innerhalb der Schule, Praktika, Ab-schlüsse und vieles mehr.

Grundsätzlich können alle Eltern der Schu-le an den Sitzungen teilnehmen und Gäste sind nach Absprache herzlich willkommen.

Die Termine zu diesen öffentlichen Sitzungen werden mehrere Wochen vorher im Schulbrief bekanntgegeben (eine Woche vor dem Termin mit Angabe der Tagesordnungspunkte). Von je-der Sitzung wird ein Protokoll erstellt, das bei Frau Baston im Schulsekretariat von allen ein-gesehen werden kann.

Wir wünschen uns für die Zukunft eine gute Zusammenarbeit mit viel Begeisterung und Freude an der gemeinsamen Arbeit zur Interes-senvertretung der Elternschaft unserer Schule.

Der Elternrat

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Mit dem Schuljahr 2011/12 erfahren wir die Auswirkung durch die Satzungsänderung der Widar Schule, die in der letzten Mitgliederver-sammlung beschlossenen wurde, mit der Neu-gestaltung des Schulparlamentes und einiger Gremien der Schule.

Die zukünftige Zusammensetzung des Schul-parlamentes wird wie folgt aussehen: 9 Vertreter aus der Lehrerkonferenz der Schule, 6 Vertreter aus dem Elternrat und 3 SchülerInnen aus der Schülervertretung.

Für den Elternrat haben alle Klassen (Brü-ckenklasse bis Abiturklasse) jeweils zwei Eltern (Vertreter und Stellvertreter) gewählt. Der Eltern-rat soll allen Eltern der Schule als Arbeits- und Gesprächsforum eine Möglichkeit zur klassen-übergreifenden Meinungs- und Willensbildung für soziale und pädagogische Themen bieten. Hierzu werden Vorschläge aus der Elternschaft aufgenommen und in themenbezogenen Ar-beitsgruppen besprochen, zu denen alle Eltern eingeladen sind, aktiv mitzuarbeiten. Die erar-beiteten Themen werden dann vorbereitet an die zuständigen Gremien (Schulparlament, Vor-stand, Lehrerkonferenz, ...) weitergeleitet.

Der neue Widar Schule-ElternRatWiER

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Caruso und die wilden Hühner.

Blickpunkt Widar Schule 2011

chen in der Abendsonne ein Sandbad. Sie krat-zen die frische Erde auf und legen sich hinein und werfen mit ihren Flügeln die Erde über sich. Danach lassen sie sich von der Sonne be-scheinen und machen ihre Augen ein bisschen zu. Plötzlich schreit eine Henne auf. Caruso sitzt auf ihr und will sie begatten.

Bald stehen die Hennen wieder auf und be-ginnen wieder ein bisschen zu scharren. Jetzt ist es Zeit, die Hühner in den Stall zu treiben. Das geht jetzt schon ganz gut. Im Stall bekom-men die Hühner ihr Futter. Caruso frisst mit Pamina, der ranghöchsten Henne. Danach dürfen Galka und Papagena fressen, dann erst die beiden rangniedrigsten Gorgina und Gela. Dann setzen sich die Hühner auf die Stange und ich kann den Ober- und den Unterschlag zumachen.

Direkt nach den Sommerferien hat Pamina ihr erstes Ei gelegt. Alle ein bis drei Tage legt sie seitdem ein Ei. Galka hat auch schon zwei Eier gelegt.

Dietlind Tober

Es ist ein schöner sonniger, warmer Nach-mittag, die Hühner picken und scharren im Auslauf. Wenn wir da sind, dürfen die Hühner frei herumlaufen. Die ersten Hühner haben be-merkt, dass das Tor offen ist. Als die anderen Hühner sehen, dass welche von ihnen draußen sind, wollen sie auch schnell raus.

Die Hühner fressen als erstes vom schönen grünen Gras, denn im Auslauf ist es schon ab-gefressen. Danach laufen sie in die Beete und suchen nach kleinen Tierchen. Es ist ein schö-nes Bild, wie die Hühner so herumlaufen.

Caruso, der Hahn, lockt seine Hennen an, er hat einen schönen Regenwurm gefunden. Die Hennen kommen angelaufen, und schon hat die erste ihm den Regenwurm weggeschnappt. Danach gehen die Hennen wieder ihrer Wege. Die Hühner gehen gerne in die Hecke, denn dort zwischen den Blättern gibt es viele Krab-beltierchen oder Ameisennester.

Die Sonne sinkt allmählich tiefer. Die Hüh-ner kommen wieder aus der Hecke heraus und gehen auf die frischen Baumscheiben. Dort scharren sie das trockene Gras weg und ma-

Neue Mitbewohner im Schulgarten

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Vom 09.05. bis 13.05.2011 war unsere damalige 7. Klasse auf der Nordseeinsel Juist. Wir waren in einer Jugendherberge untergebracht. Diese lag am Ortsrand im westlichen Teil und hatte einen ziemlich direkten Zugang zum Strand...

Karolin

...auf dem Schulparkplatz sagten wir alle unseren Eltern Tschüss und kämpften dann um die besten Plätze im Bus. Wir fuhren vier Stunden und machten eine Pause. Nach zwei Stunden Fahrt mit der Fähre kamen wir dann auf Juist an und luden unsere Koffer auf eine Kutsche, die das Gepäck zu unserer Unterkunft brachte...

Charlotte

…als wir auf der Hinfahrt am Hafen ankamen, mussten wir eine Stunde auf die Fähre warten. Als Zeitvertreib ha-ben wir Fußball gespielt und wie man sich denken kann, hat einer den Ball ins Hafenbecken geschossen. Ihn wie-derzubekommen war nicht leicht, doch ein netter Fischer angelte ihn dann aus dem Wasser...

Aurelio…wir kamen in einen kleinen Hof, der mit

einer Korbschaukel bestückt war. Rechts war die Mensa, daneben ein kleiner Kiosk und geradeaus waren die Zimmer ... das Essen war gewöhnungsbedürftig. Das Frühstück war okay und das Abendessen ebenfalls...

Max

…das Zimmer war für uns Mädchen zu klein und für die Jungs reichte es mehr oder weniger. Manche Sachen mussten auf dem Schrank gelagert werden, damit man sich einen Weg durch die Klamottenmenge machen konnte...

Franziska

JuistKlassenfahrt der 7. Klasse

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Robert Gernhardt :

FRÜHES GLÜCK

Die meisten Möglichkeiten,

die hellsten Horizonte -

sie alle waren mein, ja mein,

als ich nichts war und konnte.

Wer noch nichts ist, der wird was,wird Mönch oder Verbrecher.Wer noch nichts kann, muss auch nicht hörn,er werde sichtlich schwächer.

O führt denn gar kein Weg zurückIns helle, ins besonnte,ins unvergeßne Glück,da ich nichts war und konnte?

…an unserer Klassenfahrt nach Juist gefiel mir der Strand und das Meer am besten. Die Jugendherberge, in der wir wohnten, lag sehr nah am Meer, sodass wir oft zwischendurch in kleinen Gruppen dort hingehen konnten um zu schwimmen (mit Begleitperson) oder um einfach nur am Strand entlang zu gehen und Muscheln zu sammeln...

Ruth

…ich fand das Schwimmen im Meer cool. Obwohl es sehr kalt war, hat es immer viel Spaß gemacht...

Valentin

…alle, die wollten, konnten Baden gehen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Insgesamt, glaube ich, sind wir drei- oder viermal baden gewesen...

Noah

…die Wattwanderung war auch sehr gut, weil wir dabei viel über Juist gelernt haben – und reich-lich gesehen, was im Meer und Watt so alles lebt...

Christian S.

…auf unserer Strandwanderung sind wir in Grüppchen den Strand entlang gegangen und haben Strandgut gesam-melt. Wir haben verschiedene Arten von Muscheln, Torfstü-cke, Steine, mehrere Möwenskelette und Fischernetze gefun-den. Hinter den Dünen ist ein Naturschutzgebiet mit einem Süßwassersee, in dem bis heute unerforschte Tierarten le-ben. Da der See voll mit Schlamm und Schlick ist, kann man dort keine Forschungen anstellen...

Leah

…mir haben zum größten Teil die Freistunden am besten gefallen. Zu dieser Zeit konnten wir in Gruppen mit mindestens drei Schülern in das Dorf ganz in der Nähe laufen. Dort gab es wunderschöne Muscheln und Essen und unhöfliche Omas...

Annika

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Blickpunkt Widar Schule 2011

…die Robben lagen auf den Sandbänken mitten im Meer. Die meisten sind, sobald wir uns näherten, ins Wasser gesprungen. Das war schade...

Lya-Marie

…die Männchen markieren ihr Revier, indem sie ihre Schwanzflosse in die Luft halten. Wer seine Flosse am höchsten hält, ist der Stärkste...

Karolin

…natürlich holten die meisten wegen der Seehunde eine Kamera heraus und fotografierten das Erlebnis. Die, die genug von Seehunden hatten, unterhielten sich mit den Kapitänen oder gingen nach unten in einen Raum, wo die Wellen an die Fensterscheiben klatschten ... oder sie saßen an Deck und genossen die Seeluft...

Juliane

…die Kutterfahrt war auch gut, doch der Kutter war ziemlich voll, des-wegen konnte man ziemlich wenig vom Fang erkennen...

Francisko

…schon morgens sind wir zum Fahrradverleih gelaufen und dann von dort aus mit den Rädern bis zum Hammersee und zum Flugplatz im öst-lichen Teil der Insel gefahren. Dort konnten wir kleine Flugzeuge starten und landen sehen. Dann sind wir zu einem Vortrag über die Inseln, ihre Entstehung, Ebbe und Flut zum Nationalparkhaus im Ort gefahren...

Niklas

…eine Stunde dauerte die Fahrt zu den Seehundbänken. Der Fahrer erzählte uns, dass es dort Seehunde und Kegelrobben gibt und, dass die „Seehündinnen“ immer nur einen Heuler auf-ziehen können. Wir sahen richtig viele Robben, die sich sonnten...

Johanna

…am vorletzten Tag waren wir bei Sonnenuntergang am Strand. Wir ha-ben über die schönen und die nicht so schönen Dinge unserer Fahrt geredet. Als wir dann zurückgefahren sind, waren alle traurig, aber freuten sich mehr oder weniger auch auf die Eltern...

Aurelio

…auf der Klassenfahrt nach Juist haben wir eine Watt-wanderung gemacht. Es war witzig, wie unsere Füße im Watt steckenblieben und alle 5 Minuten jemandem ge-holfen werden musste, wieder herauszukommen...

Jasmin

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Liebe Schulgemeinschaft der Widar Schule,

wie Sie wissen, wurde der „halbe Martins-Mantel" 2010 unserer Lebensgemeinschaft „Qedeli“ in Ost-georgien gespendet. Was ist damit geschehen?

Unsere Einrichtung bildet eine Gemein-schaft aus Menschen mit Behinderung und sogenannten „normalen“ Menschen. Diese Konstellation ermöglicht es den Menschen mit Behinderung, sich durch das gemeinsame Le-ben und Arbeiten in ihrer Selbsttätigkeit und ihrem Selbstbewusstsein weiter zu entwickeln.

Gerade bei uns in Georgien ist solch eine Ein-richtung besonders wichtig, was an der trotzlo-sen Lage der Menschen mit Behinderung liegt. Sozialtherapie ist weitgehend unbekannt. Nach wie vor werden diese Menschen in staatlichen Heimen mit starken Medikamenten ruhig ge-stellt und als „lernunfähig“ betrachtet; in den Familien werden sie versteckt. Unser Projekt ist eines der ersten seiner Art.

Wir haben uns entschieden, mit der Spende der Widar Schule einen weiteren Schritt in die Integration der Menschen mit Behinderung in der georgischen Gesellschaft zu fördern. Wir haben beschlossen, einen Kleinbus zu kaufen, um gemeinsam mit allen 20 Betreuten Ausflü-ge machen zu können.

Diese Ausflüge haben zwar auch vorher stattgefunden, waren aber nur selten und nicht mit allen möglich. Dies lag daran, dass ein Bus gemietet werden musste, was oft zu kostspielig war. Zudem hat dieser Bus nicht genügend Platz für alle geboten, schon gar nicht für un-sere Betreuten im Rollstuhl.

Damit eine lange Lebensdauer des Klein-busses gewährleistet werden kann, haben wir uns entschieden, zwar einen gebrauchten, aber doch relativ neuen Kleinbus zu kaufen. Mit der Spende der Widar Schule als Basis konnten wir über und mit Hilfe der „Freunde der Erzie-hungskunst“ noch mal die dreifache Summe der Spende vom Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bekommen.

Jetzt musste nur noch der passende Kleinbus gefunden werden. Nach längerer vergeblicher Suche in Georgien haben wir uns entschieden, einen Kleinbus-Lieferwagen in Deutschland zu kaufen und diesen in Georgien mit Fenstern, Sitzen und einer Rampe für die beide Rollstühle auszustatten.

Endlich, nach langem Warten, haben wir im Sommer 2011 unseren Bus bekommen, die Erfüllung eines langjährigen Traumes. Für die große finanzielle Unterstützung danken wir von ganzem Herzen.

Lali Chandolishvili, Leiterin von „Qedeli“, und Anne-Marie Becker

Halber Mantel – ganze Freude!Blickpunkt Widar Schule 2011

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Kleine PresseschauAuszug – für den Abdruck vieler großer Artikel (z.B. über den WoW-Day, ehemalige Schüler, Floh-markt etc.) fehlt hier leider der Platz. Diese werden meist auf www.widarschule.de veröffentlicht.

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Eine Seefahrt, die ist...

...ganz schön anstrengend. Klassenfahrt d

er 8. Klasse

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Wer einmal in einer größeren Gruppe eine Reise gemacht hat, der ahnt vielleicht, dass es turbulent werden kann, wenn sich 32 Jugendli-che und zwei Betreuer gemeinsam für elf Tage auf den Weg machen. Wenn die dann auch noch an Bord eines Segelschiffes gehen, dann ist Abenteuer fernab des gewöhnlichen Alltags vorprogrammiert.

So erging es der 8. Klasse, die im Juni 2011 aufbrach, um an Bord des Segelschulschiffes „Roald Amundsen“ die traditionelle Seefahrt wie vor 150 Jahren kennenzulernen. Neben dem Kapitän, dem Maschinisten und drei Steu-erleuten waren sieben Mitglieder der Deckscrew dabei, die uns in alle nötigen Handgriffe und Abläufe einwiesen. Unser Segelgebiet war die Ostsee östlich von Dänemark, die sich uns im Laufe der Reise von sehr unterschiedlichen Sei-ten zeigte.

Malin Laubert

29.06.2011

Strahlender Sonnenschein. Die erste Nacht an Bord haben einige auf Deck verbracht, in ihre Schlaf-säcke gemuckelt. Es geht uns allen gut, aber letzte Nacht hat so mancher – na, wie soll man es aus-drücken? – „die Fische gefüttert“. Das kann man verstehen, da das Schiff extrem wackelt. Manchmal schwankt es so, dass wir wie Betrunkene laufen. Vie-le aus meiner Wache sind wegen der Seekrankheit ausgefallen. So wurde es für die wenigen, die übrig waren, ziemlich anstrengend. Die Hände sind vol-ler Blasen, aber es macht trotzdem Spaß, den Mast hochzuklettern und auf das Meer hinaus zu schau-en. Wunderschön. Ich bin froh, dass hier auf dem Schiff so ein Super-Teamwork herrscht und alle mit anfassen – und dass es nach jeder Wache etwas Leckeres zu Essen und eine warme Koje gibt.

Barbara

Mein Küchendienst begann mit einem flauen Ge-fühl im Magen. Als ich aus der Kammer trat, merkte ich, dass sich das Schiff stark bewegte und zwar nicht nur geradeaus. Als ich in der Kombüse ankam, be-gann die Arbeit, zuerst mit dem Backen von Brötchen und später mit Tischdecken unten in der schwanken-den Messe. Die Kombüse liegt ganz hinten am Heck des Schiffes, dort die Schwankungen besonders stark Trotzdem gelang es uns, ein schönes Frühstück und ein leckeres Mittagessen herzurichten.

Isabella

30.06.2011

Flaute – so konnten wir den Vortopp (vorderer Mast) brassen und viel über die Sicherheit an Bord lernen. Damit wir überhaupt segeln konnten, haben wir dann eine Halse (Wendemanöver) gemacht, so-mit kamen wir doch noch 4 Meilen vorwärts. Da-durch, dass wir so wenig Wind hatten, konnten wir die Zeit gut für einen Stopp zum Schwimmen, für eine Fotosafari mit dem Schlauchboot und zum Schlafen nutzen. Nachdem wir uns fast alle einmal in dem lauwarmen Wasser der Ostsee erfrischt hatten, kam Wind auf. Wir machten die zweite Halse und segel-ten endlich richtig.

Georg, Abreham und Cedric

02.07.2011

Seit gestern im Hafen von Rönne auf Bornholm – Stadtbummel, abends leckere Pizza an Bord. Heute Morgen wurden wir mit schöner Musik und Gitarre durch den Kapitän geweckt. Wir hatten die freie Ent-scheidung, ob wir noch einmal in die Stadt gehen möchten oder mit Herrn Tober einen Busausflug ma-chen, um sich die Gegend ein bisschen anzugucken, oder mit Frau Laubert an den Strand zu gehen. Der Zusammenhalt der Klasse wird immer stärker; jeder hilft dem anderen und unterstützt ihn.

Alina

03.07.2011

Seit gestern Abend sind wir wieder auf See. Es hat ein Riesengewitter gegeben und die meisten sind wie frisch geduscht in die Kammern gekommen und ha-ben sich Regensachen angezogen. Wir haben über Nacht 50 Seemeilen hinter uns gelassen und sind an der Küste von Rügen entlang gesegelt.

Alina

04.07.2011

Kalter Wind, Nebel, nur wenige hundert Meter Sicht, daher eine entspannte Wache mit Schach, le-sen oder plaudern. Eine Taube hat sich an Bord als blinder Passagier eingeschlichen, uns aber schnell wieder verlassen. Die Stammcrew hat die Notruder-anlage ausprobiert und geübt. Es hat wunderbar funktioniert. Wir sind bis vorhin mit Segeln gefah-ren, aber jetzt wurden alle Segel eingeholt und das Schiff zu einem Motorboot umfunktioniert.

Jana B. & Karla

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Blickpunkt Widar Schule 2011

In diesem Jahr geht der "halbe Martins-Mantel" an Kleinbäuerinnen in Kenia, speziell Massai-Frauengruppen. 1880 Kleinbäuerin-nen, die sich in Gruppen zusammenschließen, werden im organischen Landbau, dem Bau von Wassertanks, Wassermanagement und rege-nerativen Energien (Feuerholz sparende Öfen, Biogasanlagen) ausgebildet. Einige Gruppen-mitglieder erhalten Milchziegen, Hasen und Hühner, die Milch, Fleisch und Eier liefern. Die Gruppe entscheidet, wer die ersten Tiere erhält, die übrigen Gruppenmitglieder erhalten die Nachzucht. Saatgut wird gespeichert, um un-abhängiger zu werden. Nach etwa drei Jahren sind die Familien ernährungssicher. Danach folgt der Schritt, überschüssige Produkte wei-terzuverarbeiten und zu verkaufen. Milch wird zu Joghurt, Früchte zu Säften. So erzielen die Kleinbäuerinnen ein zusätzliches Einkommen und erarbeiten sich ihre Grundlagen für ein ernährungssicheres Leben in Würde.

Um dieses Projekt zu unterstützen, arbei-tet die Zukunftsstiftung Entwicklungshil-fe der GLS Treuhand seit 1993 mit der Klein-bäuerinnenorganisation SACDEP (Programm für Nachhaltige, Gemeinwesen entwickelnde Landwirtschaft) in Kenia zusammen. Jeweils vier Jahre lang werden die Kleinbäuerinnen in Kleingruppen von 30 bis 40 Personen ge-schult. Über 80% der Beteiligten sind Frauen. Die durchschnittliche Familiengröße liegt bei sieben Personen.

Der halbe Mantel: Eine Brücke zwischen Widar Schule und Massai-Frauengruppen

Die Spende der Schulgemeinschaft soll für Massai-Frauengruppen, die Teil dieses Projektes sind, verwendet werden. Der Süden Kenias und der Norden Tansanias sind Massailand. Tradi-tionellerweise leben die Massai als Halbnoma-den von ihren Rindern, Ziegen und Schafen. Heute müssen sie nach Alternativen suchen.

Weite Landstriche durchquerend, fanden die Massai früher auch bei langen Trockenzei-ten noch Gras für ihre Herden. Doch die Pri-vatisierung von Land macht die Wanderungen unmöglich. Dazu kommt der Klimawandel. Re-genzeiten bleiben aus und die gesamte Region verwandelt sich über immer längere Zeiten in eine Halbwüste. Deshalb sind auch traditionell lebende Massai gefordert, nach Alternativen für ihr Überleben zu suchen. Deshalb werden Massai-Frauengruppen im organischen Land-bau geschult. In den sehr trockenen Gebieten erhalten die Frauen zusätzlich Schulungen zu verbesserter Weidewirtschaft und weiteren Ein-kommen schaffenden Maßnahmen.

Zentrale Komponenten des Projektes: Kom-postierung und Saatgutvielfalt

Ein gut genährter Boden bringt einen guten Ertrag. Deshalb erlernen die Kleinbäuerinnen das Kompostieren. Ohne Dünger kaufen zu müssen, können sie so ihre Lebensmittelpro-duktion verbessern. Sie werden geschult, loka-les Saatgut zu verwenden, das optimal an die Bedingungen vor Ort angepasst ist. Sie lernen, Saatgut selbst nach zu züchten und für drei Aussaaten in Folge das Saatgut zu speichern. Dadurch sind sie besser vor Dürren geschützt, wenn einmal eine Aussaat fehlschlägt.

Wasser

Weite Gebiete in Kenia sind sehr wasser-arme Gegenden. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Kleinbäuerinnen den Bau von Wasser-tanks, Wasserstaubecken etc. erlernen. In der Regenzeit füllen sich die Wassertanks durch das Wasser, das vom Dach hineinfließt. Ein Wassertank fasst im Schnitt 15.000 Liter. Das reicht von einer Regenzeit bis zur nächsten für Trinkwasser von Mensch und Tier und die Be-wässerung kleiner Gemüsegärten. Wer als erste eine Förderung, z.B. einen Wassertank erhält, wird innerhalb der Gruppe entschieden. Alle helfen beim Bau mit, dann spart die Gruppe gemeinsam für den nächsten, bis jede Familie einen Tank hat.

½ Mantel

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Bienen, Hasen, Ziegen

Ausgangspunkt der Überlegung ist immer die Frage, wie eine eigenständige, nachhaltige Existenzgrundlage aufgebaut werden kann. Bei manchen Gruppen bietet sich die Bienenhal-tung an, bei anderen die Kleintierzucht (z.B. Hühner/Hasen). Die Milch der Milchziegen er-gänzt die ausgewogene Ernährung und ist da-her sehr beliebt. Auch sind Ziegen in trockenen Regionen leichter zu ernähren als Kühe.

Wiederaufforstung

Die Kleinbäuerinnengruppen legen gemein-same Baumschulen an. Die Setzlinge werden dann auf ihren Farmen gepflanzt. Ressourcen-schutz als zentraler Bestandteil organischen Landbaus wird geschult, ebenso die Verbrei-tung Feuerholz sparender Herde gefördert. Bei manchen Gruppen bietet sich der Bau von kleinen Biogasanlagen an. Eine Biogasanlage versorgt drei Familien mit Kochgas. Feuerholz wird dann nicht mehr gebraucht.

Eigenes Engagement fördern

In jeder Gruppe bringen die Frauen einen hohen Anteil von Eigenleistung ein. Dank des organischen Landbaus und des Wasserma-

nagements können die Frauen eine ausgewoge-ne Ernährung für und mit ihren Familien erar-beiten. Der Verkauf ihrer Produkte ermöglicht ihnen, Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen. Auf der Grundlage des organischen Landbaus schaffen sich die Frauengruppen in gemeinsa-mer Arbeit somit eine nachhaltige, selbststän-dige Einkommensperspektive.

Neue Perspektiven

Die Unterstützung dieses Projektes soll keine einmalige Sache bleiben. Erstmalig möchten wir unsere Spenden über einen längeren Zeit-raum auf dieses Projekt ausrichten, um eine intensivere Zusammenarbeit zu gestalten, die sich vielleicht auch in tatkräftiger Unterstüt-zung vor Ort durch SchülerInnen unsrer Schu-le äußern könnte. Über die Verwendung der Spenden der Widar Schule in Kenia werden wir gerne laufend berichten.

Annette Massmann

Kenia

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Was aber, wenn der Charakter, den man verkörpern soll, eine skrupellose Person ist, die sich einer fixen Idee so sehr verschrieben hat, dass sie bereit ist, alles dafür zu opfern – alles und jeden?

Mit dieser Frage begann ich die Arbeit am Klassenspiel. Denn die Schüler dieser Klasse hatten sich für einen Stoff aus der Zeit des Drit-ten Reiches entschieden, in dem es um Freund-schaft und Verrat, um Mut und um Loyalität bis zum äußersten ging.

Die Geschichte war also klar, das Stück selbst musste aber erst nach der Romanvorla-ge von John Boyne erarbeitet werden. Und so entstand parallel zu den Nachmittagsproben eine Bühnenfassung, an der viele Menschen Anteil hatten: Der Autor selbst, die Schüler, die immer wieder mit neuen Vorschlägen und Ideen kamen, und die Lehrerin, die versuchte, alles unter einen Hut zu bringen und dabei den roten Faden der Geschichte beizubehalten. Bis eine Woche vor der Premiere wurden einzelne Szenen umgeschrieben und alternative Enden diskutiert, und nicht jeder konnte sich mit der endgültigen Fassung auf Anhieb anfreunden.

Als dann schließlich das Aufführungswo-chenende vor der Tür stand, waren alle so gut es ging vorbereitet: Die Kollegen, die hinter und neben der Bühne an den Vorbereitungen betei-ligt gewesen waren, die zahlreichen Eltern, die für das leibliche und seelische Wohl der Gäste und Darsteller sorgten, und natürlich 33 Schü-ler und eine Lehrerin, die nun darauf gespannt waren, ob diese ganzen Puzzleteile zu einer ge-lungenen Einheit verschmelzen würden. Und es klappte!

Einige Schüler über die Aufführungen und ihre Rollen:

Das Schönste war, auf der Bühne zu stehen und das Wochenende mit der Klasse zu verbringen. Schwierig war, bei der ganzen Aufregung ruhig zu bleiben und sich nicht verrückt zu machen.

Shanice

Der schönste Moment: Die Verbeugung, als ich wusste, dass ich es geschafft hatte. Der schlechteste Moment: Wenn ich aufgeregt war.

Abreham

Ich fand es sehr schön, als die Durchläufe mit Text und Requisiten funktionierten. Schwer war manchmal die Konzentration in den letzten Szenen, aber in den Aufführungen hat es dann geklappt.

Nils

Die letzte Woche vor der Aufführung war – glaube ich – für uns alle schwer. Für mich war am schönsten, dass wir es alle gemeinsam so gut ge-meistert haben, aber schwierig für mich war es, dass ich immer wieder Textfehler machte. Die Aufführun-gen am Wochenende sind sehr gut gelungen: Viele begeisterte Leute, stolze Eltern und eine zufriedene Lehrerin.

Alina J.

Hinter der Bühne war ich sehr aufgeregt, doch als im Scheinwerferlicht stand, war alles verflogen. Der beste Moment war aber, nach der Szene von der Bühne zu gehen und zu wissen, dass ich alles rich-tig gemacht hatte. Ich glaube, dass der „Großvater“ ein vornehmer Mann ist, der mit aller Macht ver-sucht, seine Frau von ihrer Meinung abzubringen. Er ist überzeugt, dass das Deutsche Reich das beste ist. Ich wollte die Rolle spielen, weil sie nicht nach meiner Meinung ist.

Jonathan

Meine Rolle war nicht leicht zu spielen, weil ich mich in so eine alte und skrupellose Person verwan-deln musste. Wenn ich jetzt auf meine Rolle gucke, war es doch die richtige für mich: eine kleine Her-ausforderung. Und es hat auch Spaß gemacht, so etwas zu spielen.

Georg

Im Rückblick kann ich feststellen, dass wohl jeder Darsteller ein Stück weit die Tiefen einer anderen Person ausgelotet hat, und so mancher hat dabei erstaunliche Entdeckungen gemacht – an der eigenen Rolle, aber auch an sich selbst. Und diese Entdeckungen bleiben, auch wenn nach vier Aufführungen der ganze Zauber wieder verschwunden ist und der Schulalltag zurückkehrt. So kann ich beruhigt enden mit den Worten eines anderen großen Spielleiters: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“.

Malin Laubert

„Der Schauspieler ist von der unbändigen Lust getrieben, sich unaufhörlich in andere Menschen zu verwandeln, um in den anderen sich selbst zu entdecken.“

Max Reinhardt, Theaterregisseur und Intendant

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Der Junge im gestreiften Pyjama

Klassenspiel der 8. Klasse

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Koffern in einem Zug voller betrunkener Schalke- und BVB-Fans verbracht hatten, stiegen wir in Winterberg aus und erlebten einen Kälte- und Kulturschock.

Es war so kalt, dass man es kaum erwarten konnte, in den Bus zu kommen, der uns ins Naturfreundehaus Mollseifen bringen sollte. Hoffnung blüh-te auf, als wir mit dem Bus an einem Supermarkt und mehre-ren kleinen Läden vorbei fuh-ren. Doch diese erlosch immer mehr, je weiter sich die Zivili-sation entfernte. Wir erreich-

Die 10. Klasse der Widar Schule war vom 7. bis zum 17. Oktober zum Feldmess-praktikum in Winterberg.

Wir trafen uns alle am Frei-tagmorgen in der Schule, um noch einmal alles Wichtige zu besprechen. Um 14:00 Uhr sind wir dann am Höntro-per S-Bahnhof gestartet. Wir fuhren mit der S1 nach Dort-mund, um im Anschluss den Zug nach Winterberg zu be-kommen, Ankunft 16:20 Uhr.

Nachdem wir zwei Stun-den mit unseren überfüllten

Vermessenes Praktikum...

ten die Pampa und stiegen aus. Wir waren angekommen.

Nachdem wir uns mit der Situation abgefunden hatten und dachten, es könnte nicht schlimmer kommen, merkten wir bald, wie sehr wir uns getäuscht hatten. Denn nun hieß es: „Raus in die Dunkel-heit und rein in den eisigen Schlamm“, um einen ersten Eindruck von der Umgebung zu bekommen und sich ei-nen ersten Überblick über das Feldmessen zu verschaffen. Nach dem Abendessen fertig-ten wir in Skizzen unsere ers-ten Eindrücke der Umgebung des Hauses an.

Nach einer bequemen Nacht erlebten wir eine ange-nehme Dusche. Als das reich-haltige Frühstück verzehrt war, machten wir uns mit den Geräten vertraut. Mit anfäng-lichen Schwierigkeiten, was nicht zuletzt an den Geräten lag, kamen wir in einen gu-ten Arbeitsprozess, der aus Winkelmessen, Koordinieren, Längenmessen und Höhen-messen bestand.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen ging es wieder an die Arbeit. Das Winkelmessen gestaltete sich an verregneten Tagen eher schwierig, weil das Hauptarbeitsgerät (Theodolit) nicht funktionierte. Wesent-lich besser lief es beim Koor-dinieren – das funktionierte bei jedem Wetter.

Jeden Abend fand eine Be-sprechung des Tages statt.

Unsere ersten Vorstellun-gen und Eindrücke stimmten mit der Realität nicht über-ein. Zum Glück! Insgesamt war es ein sehr vermessenes Praktikum.

Aus Texten von Belkis Kilim, Christina Dietrich, Hannah Schlömann und Mendy Krafzik

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Eingeleitet wurde jeder Tag durch einen Vor-trag aus dem medizinisch-technischen bzw. dem künstlerischen Bereich.

Höhepunkt war sicher die Einfahrt eines medizinischen Rettungswagens der Johanniter, die einen Vormittag lang praktischen und the-oretischen Einblick in ihre Arbeit gaben.

Spaß hat es gemacht, die altersgemischten Gruppen in neuer Gemeinsamkeit zu erleben, die sich in Themenfeldern bewegten, die nicht zum normalen schulischen Alltag gehören.

Dank sei an dieser Stelle noch einmal allen mitwirkenden Leitern der Arbeitsgruppen ge-sagt, die sich trotz schmalen Budgets voll und ganz mit ihrer Aufgabe identifizierten und zum Gelingen einer besonderen Veranstaltung wesentlich beitrugen.

Im Namen der SV: Kerstin Fricke

Die Oberstufentagung: Seit vielen Jahren ge-hört sie zum Bestandteil des schulischen Lebens in der Oberstufe und jedes Mal wieder ist sie eine große Herausforderung, gilt es doch 120 OberstufenschülerInnen der Klassen 9 bis 12 in altersgemischten Gruppen zu verschiedensten Themenbereichen, unter einen Hut zu bekom-men. Das diesjährige Thema lautete: Zukunft.

Eine Voraussetzung, die für die Zukunft be-stimmend sein wird, erfüllte sich für die SV-SchülerInnen und SV-Verbindungslehrer schon in der Gegenwart: die Arbeit mit schmalem Budget! Sie erfordert um so größere Kreativität!

Wir versuchten dem gerecht zu werden, in-dem wir Arbeit mit dem Kopf (Gruppen wie "Wir lernen Spanisch und erhalten Einblick in südamerikanische Verhältnisse", "Konflikt und Ansätze zur Konfliktbewältigung", "Alternative Erziehungssysteme") oder Arbeit mit der Hand (Gruppen wie "Computerreparatur", "Kunst aus Müll") verbanden mit Sport (Volleyball, American football, Unihockey) und dem Erleb-nis auf Ausflügen in der näheren Umgebung (wie Camera Obscura Mülheim, Fahrradtour durchs Ruhrgebiet, Alanus Hochschule). Oberstufentagung

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Blickpunkt Widar Schule 2011

...mag der eine oder andere schon an der Widar Schule gestöhnt haben. Bei den künst-lerischen Abschlüssen am Abend des 22. Juni dieses Jahres hatte dies aber einen besonderen Grund. Zum ersten Mal präsentierten sich die SchülerInnen der Spanisch-Arbeitsgemeinschaf-ten der jetzigen 10. bis 12. Klasse gemeinsam mit einem Gedicht von Antonio Machado (ge-schrieben 1912):

Caminante

Caminante, son tus huellas el camino y nada más.

Caminante, no hay camino, se hace camino al andar.

Al andar se hace camino y al volver la vista atrás.

Se ve la senda que nunca se ha de volver a pisar.

Caminante, no hay camino sino estelas en la mar.

Es war nicht zu überhören: Die Spanische Sprache hat in der Schule Einzug gehalten!

Bereits seit einigen Jahren gibt es hier schon Spanischunterricht, dieses Angebot soll nun ausgebaut werden. Zur Zeit sind es insgesamt 24 SchülerInnen, die in einer freiwilligen Ar-beitsgemeinschaft jede Woche in einer Doppel-stunde Spanisch als 3. Fremdsprache lernen. Auch im Zeugnis erscheint dieses zusätzliche Fach mit einer Bewertung.

Aktuell gibt es vier Lerngruppen: Gruppe 1 = neun SchülerInnen der 9. KlasseGruppe 2 = vier SchülerInnen der 10. KlasseGruppe 3 = sechs SchülerInnen der 11. KlasseGruppe 4 = fünf Schülerinnen der 11./12. Kl.

Alle erlernen mit dem auch an Volkshoch-schulen verwendeten Lehrwerk „Caminos neu“ die Grundlagen der spanischen Sprache.

Die fünf Schülerinnen der letztgenannten Gruppe haben im Mai den 1. Band „Caminos neu A1“ erfolgreich abgeschlossen und somit auf der Grundlage des weltweit anerkannten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) eine Bescheinigung auf der Niveaustufe A1 in den Fertigkeiten Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben erworben.

Felicidades: Alia Firat (11. Kl.), Luca Sandau (12. Kl.), Lara Meller (11. Kl.), Anna Dietrich (12. Kl.), Yana Lippold (11. Kl.)

Und falls Sie wissen möchten, was Antonio Machado in seinem Gedicht oben erzählt – die SpanischschülerInnen der Widar Schule emp-fehlen Ihnen einen Spanischkurs zu belegen und wünschen dabei: ¡mucha suerte!

Birgit Eschenbaum

Das kommt mir Spanisch vor...

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Benjamin Leuschner, Principal für Percussion beim Musical Wicked in Oberhausen, Marimba-phon-Spieler beim Musical König der Löwen in Hamburg, Instrumentallehrer für Schlagzeug an der Städtischen Musikschule Ratingen und ehe-maliger Schüler der Widar Schule gab im Januar bei uns mit seinem Partner Matthias Goebel ein beeindruckendes Konzert. Eine Einführung für die Schulklassen, die das Marimbaphon-Spiel ja im Musikunterricht selbst erlernen, war dem Konzert voran gegangen.

„two | one“ – der Titel des Konzertes war durchaus programmatisch und erfüllte sich von Beginn an: Zwei Spieler – ein Klangraum – vier f lirrende Hände ließen eine wachsende Anzahl von Schlegeln auf den Holz-Stabspielen tanzen, zahlreiche Schlaginstrumente entfalte-ten ihr geheimnisvolles Eigenleben. Die Musik war großenteils von Matthias Goebel kompo-niert, die Titel wurden von ihm sehr humorvoll eingeführt. Jedes Stück brachte eine neue Stei-gerung und das Publikum belohnte die Künst-ler mit begeistertem Applaus.

Dietmar Bloch

Benjamin Leuschner

Matthias Goebel

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Orchesterfahrt Schloss Bilstein

Die diesjährige Orchesterfahrt ging nach Schloss Bilstein im Sauerland, ei-ner zur Herberge ausgebauten Burg mit gut erhaltenem Innenhof, Ritterzeug an den Wänden und grandiosem Weitblick aus den Schlafräumen.

Hier umfing uns also im leicht ver-schneiten Sauerland mittelalterliche Atmosphäre. Geprobt wurde im „Rit-tersaal“, der richtige Weg durch die vie-len Gänge war nicht immer leicht zu finden, abends ließ der Herbergsvater von der Burgzinne Dudelsack-Klänge erschallen.

Das Orchester probte wie immer vom Morgen bis zum Abend. In den Pausen hörte man noch einzeln üben-de Instrumente auf den Zimmern; Schauspielproben für ein russisches Stück, Flamencotänzer, leise Klänge auf einer Gitarre, Gesang: Eigentlich klang immer etwas.

Die Konzerte im Januar und Mai umfassten ein Klavierkonzert von L. van Beethoven, die Feuerwerksmusik von G.F. Händel, das Doppelkonzert von J.S. Bach, ein Tango von A. Piaz-zolla und vieles mehr.

Dietmar Bloch

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Als sich dann jede Gruppe bis zu drei alte Geräte gesichert hatte, begann das Schrau-ben und Tauschen von Komponenten. Fragen wie „Wer hat noch eine Festplatte?“ oder „Wer braucht noch ein DVD-Laufwerk?“ schallten durch den Raum.

Schon bald waren die ersten Rechner zu-sammengewürfelt und es musste ein Betriebs-system installiert werden. Herr Ruhri, be-kennender Ubuntu-Verfechter, hatte mehrere Installations-CDs von Ubuntu mitgebracht. Da es für manche die erste Begegnung mit diesem kostenlosen Betriebssystem war, beriet und half Herr Ruhri bei allen auftauchenden Fra-gen. Natürlich geht eine Installation mit sol-chen zusammengewürfelten Computern nicht so reibungslos wie mit neuen Geräten, dadurch lernten wir mit vielerlei Problemen umzugehen und diese zu lösen.

Ich profitiere immer noch von den in der Computergruppe gemachten Erfahrungen und dem dort Gelernten.

Für die Computergruppe: Laurenz Trautmann

In der Computergruppe ging es darum, aus vielen alten Computern der Schule einige gut nutzbare zusammenzustellen.

Kennst du Ubuntu?

Die Gruppe bestand aus ca. 11 Personen und Herrn Ruhri, unserem Lehrer für Mathematik und Informatik. Mit ihm zusammen erarbeite-ten wir uns die Grundlagen der Hardware eines Computers, um dann die vorhandenen Geräte zu sichten und zu beurteilen.

In Zweiergruppen aufgeteilt ging es dann darum, sich so schnell wie möglich die Com-puter mit den besten Komponenten zu schnap-pen, um hinterher einen möglichst leistungs-fähigen Rechner mit nach Hause nehmen zu können.

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Der Mensch... ein soziales Wesen?Schülerstreitschlichtung | Gewalt | MobbingEine Tagung für Schüler, Eltern und Lehrer in der Widar Schule

Unsere Tagung begann mit einem Vortrag von Angelika Ludwig-Huber (INTEResse e. V.) im Festsaal, anschließend wurde zum gemütlichen Beisammen-sitzen am Lagerfeuer geladen und gemeinsam gesungen. Die Teilnehmer: eine bunt gemisch-te Gruppe aus Lehrern, Schülern und Eltern.

Im Fokus standen die The-men Konflikte, Mobbing und Gewalt im Schulzusammenhang sowie die präventiven Maßnah-men dagegen wie, z.B. Schüler-streitschlichtung und gewalt-freie Kommunikation nach M.B. Rosenberg.

Über den darauf folgenden Tag verteilt gab es noch zwei weitere Vorträge anderer Do-zenten und zwei Phasen, in de-nen in Arbeitsgruppen gearbei-tet wurde. Unterbrochen wurde dies von einer Mittagspause, in

der die Teilnehmer in der Mensa ein leckeres Essen erwartete. In den Arbeitsgruppen wurden je-weils einzelne Aspekte der The-men gesondert angeschaut und vertieft, so z.B. die gewaltfreie Kommunikation in der Arbeits-gruppe bei Theo Spiekermann.

In den Arbeitsgruppen (und bei den Vorträgen natürlich sowieso) waren die Teilnehmer gemischt. Dadurch konnten sich alle einmal anders wahr-nehmen, nicht zuletzt, weil ein „Tagungs-Du“ ausgegeben wor-den war. Besonders die Schüler freuten sich, ihre Lehrer einmal duzen zu dürfen und hatten da-ran viel Spaß. Sie übernachte-ten auch teilweise in den Klas-senräumen der Schule.

Aus der Tagung resultiert nun die Möglichkeit für die Schüler der 9. und 10. Klasse der Widar Schule, an einer

Ausbildung zum Schülerstreit-schlichter teilzunehmen und danach ins Streitschlichterteam einzusteigen. Dieses besteht ak-tuell aus Laurenz Trautmann, Herrn Kemme und mir sowie Frau Fischer, Frau Lahusen und Frau Laubert. Es wird versucht, Konflikte und Mobbing in der Mittelstufe mit dem Handwerks-zeug der gewaltfreien Kommu-nikation in kleinen Gesprächs-gruppen zu lösen.

Hierzu war die Tagung ein Anfangspunkt, an den jetzt an-geknüpft wird.

Für das Streitschlichterteam: Solvej Nickel

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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faustSchauspiel der 12. Klasse

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Wenn ein Waldorfschüler im letzten Jahr seiner Schulzeit ist, begegnet ihm ein seltsames Werk. Es ist Johann v. Goethes Werk Faust I. und Faust II. Der Schüler beschäftigt sich intel-lektuell mit diesem humanisti-schen Drama in der sogenann-ten Faust-Epoche, die meist zu Anfang des Jahres stattfindet. In diesem Jahr war es anders, denn im Schauspielunterricht wurde dieses Werk nun auch zur Inszenierung gebracht. So ging es über eine analytische Betrachtung hinaus, denn die Schüler der 12. Klasse spielten und verkörperten es.

Aber wer ist dieser Faust eigentlich? Sucher der Er-kenntnis? Faust hat sich alles Wissen der Wissenschaft, der Justiz, der Theologie und der Philosophie angeeignet. Un-ter Schmerz und Verzweiflung kommt er zu der Erkenntnis, dass er nichts wissen kann. Er widmet sich der Magie, wird Al-chemist und Nekromant, doch auch als er in den Kontakt mit der Geisteswelt kommt, spie-gelt diese ihm nur seine Ver-zweiflung, stürzt ihn damit in die Depression, welche er mit Selbstmord beenden will. Nur die Erinnerung an seine Kind-heit hält ihn davon ab.

Auf einem Spaziergang be-gegnet ihm ein schwarzer Pu-del, den Faust mit zu sich nach Hause nimmt. Aber der Schein trügt, denn dieses kleine be-sinnliche Tierchen ist kein ge-ringerer als Mephistopheles, der Teufel selbst. Dieser erklärt sich als Diener des Faust – und obwohl Faust erkennt, dass so ein Gast Gefahr ins Haus bringt, willigt er in einen Pakt mit dem Teufel ein. Alle Wün-sche und Möglichkeiten ste-hen ihm nun offen, dafür aber muss er nach dem Tod in Ewig-keit Diener des Teufels sein.

Faust unterzeichnet den Pakt mit seinem Blut. Das Ren-nen beginnt. Über zwei Dra-men ist Mephisto ständiger

Begleiter des Faust, er versucht Faust immer wieder von sei-nem Wesen, von seinem Stre-ben nach Erkenntnis und nach dem Sinn der Wahrheit des Menschseins, dem Sinn von Gut und Böse und dem Erfah-ren der Liebe abzulenken und ihn durch die Flut und Mög-lichkeit des Lebens zu berau-schen und blind zu machen.

Den jungen Erwachsenen geht es da ganz ähnlich, denn sie verlassen das 12 Jahre be-wohnte "Studierzimmer" und gehen ins Leben. Goethe ar-beitete sein gesamtes Leben an diesem Werk und jede Erkennt-nis, die er über das Leben, über den Sinn und Unsinn dessen machte, ließ er in den Faust einfließen. Man kann sagen, dass Faust nun aktueller denn je ist denn, man braucht nur die Zeitung aufzuschlagen und da kommen einem alle Zustände, in denen sich die Gesellschaft befindet, entge-gen, Fragen, die in einem 260 Jahre alten Werk schon wesen-haft beschrieben sind: Faust wird Gestalter, Schöpfer und auch Zerstörer dieser Fragen.

In der heutigen Gesellschaft wird die Frage nach dem eige-nen Wesen immer wichtiger – wie schnell verändert sich al-les und wie stark (das erleben wir alle) werden wir vom Le-ben oder von unserem Wesen abgelenkt. Das Schauspiel hilft uns, das eigene Wesen zu stärken.

Manuel Schmitt

Ein Klassenspiel, wie es passender eigentlich nicht sein kann. Es steht mit den Jah-resarbeiten im Kontrast zum regulären Unterricht, der sich schon hauptsächlich mit der Vorbereitung auf das Abitur beschäftigt, in dem es um rei-ne Wissensvermittlung geht. Gedanken über das Leben und was jeder einzelne damit an-fangen will – oder wo er steht – rücken in den Hintergrund. Genau diese Gedanken ka-men mit dem Stück, Gedanken über das Leben, was man vom Leben will und was man tun muss, um das zu erreichen.

Außerdem konnten Dialog und Diskussionen mit Mit-schülern entstehen, die einfach gut tun. Man ist nicht alleine, Veränderungen kommen nicht von alleine, wenn wir etwas erreichen wollen, dann zu-sammen. Das Gefühl entsteht bei einem solchen Klassenspiel und das können wir auch wei-ter mitnehmen, jeder einzeln und als Gruppe.

Joël Thiel

"Ich habe das Klassenspiel mit als Höhepunkt der Waldorfschulzeit erlebt und freue mich, dass wir die Chance zu so einem Projekt hatten."

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Am 29. September 2011 war wieder WOW-DAY.

Alle SchülerInnen ab der 9. Klasse haben sich

bereit erklärt, daran teilzunehmen. Sie arbei-

teten in Supermarkt, Drogerie, Apotheke und

Tierhandlung, zuhause in Haus und Garten,

und an vielen anderen Stellen.

Diesmal wurde am offiziellen WOW-DAY

teilgenommen, so dass das erarbeitete Geld di-

rekt über die Freunde der Erziehungskunst an

die Initiative „Shanti Sewa Griha“ ging.

Diese Initiative entstand 1992 mit 13 Patien-

ten und ist mit der Zeit so gewachsen, dass es

nun eine Waldorfschule, einen Kindergarten,

eine Farm, Werkstätten, eine Klinik, eine Ar-

menküche und sogar zwei Dörfer für die mitt-

lerweile 800 Menschen dort gibt – Menschen

die am Rande der Gesellschaft leben, da sie als

Arme, Leprakranke oder Behinderte als ausge-

stoßen gelten.

Wir freuen uns, hier ein kleines Stück Hilfe

leisten zu können.

Die Idee des WOW-Days wurde 1994 auf einer

Konferenz der europäischen Waldorfschulen geboren.

Auf einer Sitzung des „European Council of Steiner

Waldorf Schools“ berichtete eine norwegische Lehre-

rin über die Tradition des „Operasjon Dagswerk“ –

SchülerInnen aller norwegischen Oberschulen erar-

beiten an einem Tag im Jahr Geld für wohltätige

Zwecke. Alle waren begeistert und prompt bekam

sie die Aufgabe, für die europäischen Waldorfschulen

eine solche Aktion zu organisieren!

In den ersten Jahren beteiligten sich rund 20

Schulen am WOW-Day, heute sind es jährlich etwa

doppelt so viele – neben den deutschen vor allem

skandinavische Schulen. Inzwischen kommen durch

diese Aktion engagierter Waldorfschüler und -lehrer

jährlich über 60.000 Euro zusammen!

Waldorf One World

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Blickpunkt Widar Schule 2011

JahresarbeitenDie SchülerInnen der Widar Schule setzen sich im 12. Schuljahr – neben dem Unterricht – prak-tisch und theoretisch mit einem selbst gewählten Thema auseinander. Damit zeigen sie sich, der Schulgemeinschaft und der Öffentlichkeit, dass sie selbst gesteckte Ziele über eine längere Zeit hin verfolgen können und in der Lage sind, ein Pro-jekt eigenständig und zielgerichtet zu planen und durchzuführen. Mit dieser Jahresarbeit wird den „genormten“ staatlichen Prüfungen eine indivi-duelle Bewährungsprobe als wesentliches Element des Waldorfabschlusses hinzugefügt.

Die Vielfalt der Jahresarbeiten war 2011 wieder einmal beeindruckend:• LeonieKorb:FirstCollection(Mode)• VictoriaHachmann:Kleidsam–5.bis20.Jahr-

hundert• JoëlThiel:LiebeJelenaSergejewna–

Inszenierung eines Theaterstücks• RebeccaDelor:BetrachtungenumJosephBeuys• ManuelBecker:Modellf lugzeugimEigenbau• ChristopherWeithauer:DieEntwicklungderTon-

träger• MoritzKlatte:DieFaszinationdesBergsteigens–

eigene Erfahrungen im Rosengarten• SolvejNickel:Eurythmie–imRaumzwischen

den Tönen• NoravomEndt:Didgeridoo–Instrumentausder

Traumzeit• GisaGlashoff:Trommelbau–vomBauenund

Spielen einer afrikanischen Kpanlogo-Trommel• HannahKubillus:GibteseinLebenvordem

Leben und nach dem Tod? – Ein Versuch, Antworten zu finden

• DaphnisHessling:Warumträumenwir?• ChristophTschuck:DieAnatomiedesMenschen

unter besonderer Berücksichtigung des Herzens – anatomisch und symbolisch gesehen

• KonradDornebusch:SOSKinderdorf–Beobach-tungen von Kindern, die ihre Entwicklung nicht bei ihren leiblichen Eltern vollziehen

• VictoriaLange:DerWolf–zwischenRückzugundRückkehr

• NeleBaumann:TTouchundAkupunkturbei Pferden

• LisaStrunkheide:GeschichtederFotografie• HannaKantus:Werbung–dieGestaltungeiner

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Gut gefüllt war der neue Saal der Widar Schule am 7. Mai 2011 zur Aufführung von „The Armed Man – Der Be-waffnete Mann“. Der Chor der Oberstufe sowie ein Orches-ter bestehend aus Ehemaligen und Freunden der Widar Schule brachten das facettenreiche Stück auf die Bühne.

Einen eindringlichen Appell für den Frieden formulier-te der walisische Komponist Karl Jenkins in seinem Werk „The Armed Man – Der Bewaffnete Mann“. Jenkins hält in dem Stück Rückschau auf ein Jahrtausend der Kriege, des „bewaffneten Mannes“. Intensiv und teilweise beängsti-gend klingt seine musikalische Vision des Schreckens und der kriegerischen Auseinandersetzung. Texte aus verschie-denen Kulturbereichen wechseln mit den traditionellen Texten der Messe. Angesichts der jüngsten kriegerischen Ereignisse versucht er, Christen und Muslime durch die Einbeziehung eines Muezzins in eine christliche Messe auf der Bühne zu einem gemeinsamen Gebet zu vereinen.

Dietmar Bloch sprach in seiner Begrüßung zur General-probe von einem Prozess. Wie ein Auto, dessen Einzelteile an verschiedenen Orten produziert wird, hat er das Stück zusammen gefügt. Der Chor probte für sich. Das Orchester probte für sich. Zu einem Ganzen wurde das Werk erst in der öffentlichen Generalprobe. Nicht nur die Zuschauer, auch die Musiker, Sängerinnen und Sänger erlebten die Klangwelt und das Zusammenspiel zum ersten Mal. Das war für alle ein besonderer Moment des gemeinsamen Er-lebens. Erfreulich, welche Intensität die Schüler auf der Bühne entwickelten. In den konzentrierten Gesichtern der jungen Menschen konnte man ihr Engagement und ihr Mitfühlen für die Musik ablesen.

Das übertrug sich auf die Zuhörer und die Musik ging dem Publikum unter die Haut. Das Werk schließt mit Frie-densglocken und einem Schlusschoral, der dem Sehnen der Menschheit auf eine friedlichere Zukunft Ausdruck verleiht.

Christian Eggert

Während der Probenarbeit entstand die Idee, für den Frie-den nicht nur zu singen, sondern durch das Konzert konkret etwas zu leisten: Das Geld, das nach diesem Konzert gespendet wird, sollte in eine friedensstiftende Maßnahme f ließen.

Die Wahl fiel auf COMBOS, eine Initiative in Kolumbien. Das ist eine Hilfsorganisation für Kinder, die im weitesten Sin-ne Opfer der Ausbeutung werden (Krieg, Prostitution, Kinderar-beit).

Seit 20 Jahren wird dort ver-sucht, kolumbianischen Kin-dern, die für ihre Rechte nicht selbst eintreten können, durch Wohnstätten, pädagogische und psychologische Betreuung eine neue Chance zu geben – in der Überzeugung, dass gute Bildung der beste Weg ist, sich weiter zu entwickeln und die Gesellschaft zu verändern.

Durch eine Mittelsperson konnte unser Geld – immer-hin 1.000 Euro – direkt vor Ort in benötigte Unterrichtsmittel umgesetzt werden. Die Kinder schickten unserer Oberstufe ein Dankes-Video. Der Kontakt wird fortgesetzt werden.

Dietmar Bloch

Karl Jenkins The Armed ManFriedensmesse für Chor und Orchester

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Der Kongress für Lehrer, Schü-ler und Eltern, zu dem der Bund der Freien Waldorfschulen, der Verband für anthroposophische Heilpädagogik, die Vereinigung der Waldorfkindergärten, die Pädagogische Sektion am Goe-theanum, der Sprecherkreis des Bundeselternrates und der Vor-stand der Waldorf SV gemein-sam eingeladen haben, widmete sich der Frage einer zeitgemäßen Jugendpädagogik. In 35 Arbeits-gruppen und verschiedenen Vor-trägen wurden aktuelle Themen zu Oberstufenpädagogik bear-beitet.

So füllte sich am Freitag-nachmittag bei sommerlich- warmem Wetter langsam der Schulhof der freien Waldorf-schule Hannover Maschsee und es trafen nach und nach aus ganz Deutschland Wal-dorflehrer, Schüler und Eltern ein. Unsere Schule war in aus-gewogener Besetzung durch Norbert Carstens, Rahel Stef-fen, Joël Thiel und mich ver-treten.

Die Schule liegt direkt am Maschsee und bietet ein traumhaftes Gelände, mit vielen alten Bäumen, gro-ßen Rasenflächen, eigenem kleinen Swimmingpool und Sportplatz.

Es gab viele Orte, an denen man in kleiner Runde und schöner Atmosphäre zusam-

mensitzen konnte. Schnell traf man auf das ein oder andere bekannte Gesicht und kam ins Gespräch. So war schon, bevor die Tagung überhaupt anfing, festzustellen, dass das Tagungsthema von allen Be-teiligten in gleicher Weise als wichtig und dringlich erach-tet wurde.

Jeder kam mit seinen Fra-gen, vieles schien identisch, einiges natürlich auf den ers-ten Blick viel besser als an der eigenen Schule, anderes wie-derum unmöglich, weil für ei-nen selbst selbstverständlich.

Nachdem sich fast alle Teil-nehmer eingefunden hatten, gab es in der großen, mit lie-bevoll gedeckten Biertischen ausgestatteten Sporthalle ein Abendbrot. Die Organisati-on – einschließlich der Ver-pflegung für 600 Teilnehmer – war perfekt und ließ keine Wünsche offen.

Gut gestärkt ging es zum Eröffnungsvortrag, gehalten von Michael Zech (Oberstu-fenlehrer für Deutsch, Ge-schichte und Sozialkunde an der Waldorfschule Kassel und Dozent am Lehrersemi-nar in Kassel) zum Thema „Gibt es Alternativen zu Ni-schendasein, Anpassung und Durchschnittlichkeit?“. Ein un-diplomatischer Beitrag zur Qualitätsproblematik in den

Oberstufen der Waldorfschu-len. Wie schaffen wir es in der heutigen Zeit, die Oberstu-fe zu einem wirklichen Feld zwischen Beziehung und Be-gegnung zu machen? – Wir passen uns immer mehr den Regelschulen an: teils durch staatlichen Zwang, den An-forderungen von außen, aber auch durch unsere Angst und uns selbst. Immer mehr mes-sen wir unsere Qualität an bestandenen Prüfungen. Die uns eigentlich so wichtigen „Waldorffächer“ nehmen im-mer weniger Stellenwert ein.

Nach außen tragen wir als Waldorfschulen mittlerweile alle ein Qualitätszertifikat. Aber wie sieht die innere Qua-lität aus? – Und weiter einfach als Frage dahingestellt: „Wo ständen wir, wenn wir als Waldorfschule das Geld, das wir in Qualitäts- und Schul-entwicklung gesteckt haben, für Vorträge und Fortbildun-gen ausgegeben hätten?“

Wo bleiben die Schüler, die nicht das Abitur anstreben? Was können wir ihnen bieten? Und stehen wir nicht gerade diesen Schülern gegenüber in einer besonderen Verantwor-tung?

Abgerundet wurde der Abend mit einer sehr lebendi-gen Bothmergymnastik-Dar-bietung der Stuttgarter Wal-dorfschule.

Mit ersten Eindrücken von einem langen Tag ging jeder seiner Wege oder blieb noch eine Weile, um sich weiter im Gespräch auszutauschen.

Der Samstagmorgen wurde von Schülern verschiedenster Waldorfschulen gestaltet, die aus ihrer Sicht die aktuelle Situation an Waldorfschulen schilderten. Die sehr humor-vollen, aber auch zum Nach-denken anregenden und le-

Herausforderung OberstufeLehrer-Schüler-Eltern-Gruppe der Widar Schule beim Kongress in Hannover

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Blickpunkt Widar Schule 2011

bendigen Beiträge waren der Auftakt, um in den 35 verschiedenen Arbeitsgruppen weiter zu arbeiten und sich mit den zentralen Fragen der Oberstufe zu befassen.

Viele Fragen wurden in den zwei Tagen im-mer wieder bewegt. Auch im Abschlussvortrag von Florian Osswald (Leiter der pädagogi-schen Sektion in Dornach) wurde nochmals sehr deutlich, dass die Qualität der Waldorf-schulen in der Begegnung, der wirklichen Be-ziehung zwischen Lehrern und Schülern, aber auch Eltern leben muss. Begleitet von der Fra-ge jedes Einzelnen: „Wer bin ich und was habe ich hier zu tun?“

Trotz allen vermeintlichen Zwängen ha-ben wir großartige Gestaltungsmöglichkeiten, aber was machen wir wirklich daraus?

Unsere meist wunderschönen Gebäude ste-hen für etwas "Gewordenes". Aber es ist wichtig, sich dem Zukünftigen zu widmen, was jeden von uns täglich vor neue Herausforderungen stellt, da jeder von uns auch ein „Gewordener“ ist.

Wo sind unsere Visionen? Nicht die von au-ßen, nicht weil wir müssen, sondern weil wir wollen.

Gerade die Schüler sind sehr sensibel bezüg-lich dessen, was wir als Erwachsene an sie he-rantragen. Ist es wirklich unser Anliegen, was wir weitergeben? Oder gestalten wir aus einer Routine heraus? Vielleicht doch Qualitätsver-besserung durch mehr statt weniger „Waldorf“?

Jedes Problem ist der Einstieg für die He-rausforderung. Ergreifen wir sie als Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam, so kann aus manchem Kühlschrank wieder eine Wärme-pumpe werden.

Beeindruck von dem Vortrag, erfüllt von dem gemeinsamen Wochenende und nach of-fizieller und persönlicher Verabschiedung von allen Teilnehmern, setzten wir uns zu Nor-bert Carstens ins Auto, um auf der A2 im Stau festzustellen, dass Eurythmie und die Beherr-schung der harmonischen Acht für alle Auto-fahrer eine Möglichkeit sein könnte, zukünftig auf deutschen Autobahnen staufrei ans Ziel zu kommen.

So könnten vielleicht auch wir durch mehr künstlerisches Tun, den ein oder anderen in-neren Stau überwinden!

Johanna Sandau

30.9.–2.10.2011 Freie WaldorfschuleHannover-Maschsee

Kongress Lernen durchBegegnung:HerausforderungOberstufe

Bund der FreienWaldorfschulen

Die Aktualität des Themaszeigt sich an der Fülle undVielfalt der Angebote. Zahl-reiche Veranstaltungen wer-den parallel durchgeführt.Der diesjährige Kongress soll

als Ouvertüre zu einer länge-ren und intensiven Ausei-nandersetzung mit denFragen der Jugendpädago-gik und Oberstufengestal-tung verstanden werden.Es laden ein im Bewusstsein

einer gemeinsamen Verant-wortung für eine zeitgemäßeWaldorfpädagogik:• Bund der Freien Waldorf-schulen• Verband für anthroposo-

phische Heilpädagogik, Sozialtherapie und soziale Arbeit

• Vereinigung der Waldorf-kindergärten • Pädagogische Sektion der

Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum • Sprecherkreis des Bundeselternrates • Vorstand der Waldorf SV

Eine Spezialausgabe derZeitschrift »Erziehungs-kunst« wird das Thema publizistisch begleiten.Lothar Dietrich, Klaus-Peter

Freitag, Claudia Freytag, Dr.Albrecht Hüttig, Dr. RichardLandl, Florian Osswald undClaus-Peter Röh

KongressLernen durch Begegnung:Herausforderung OberstufeFreitag, 30.9 bis Sonntag, 2.10.2011in der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee

VeranstalterBund der Freien Waldorfschulen

Wagenburgstr. 6, 70184 Stuttgart

www.waldorfschule.dePädagogische Sektion, Freie Hochschule für Geistes-

wissenschaft am GoetheanumPostfach, CH-4143 Dornach 1www.paedagogik-goetheanum.ch

Verband für anthroposophische

Heilpädagogik, Sozialtherapie

und soziale ArbeitSchloßstraße 961209 Echzell-Bingenheimwww.verband-anthro.deVereinigung der Waldorf-

kindergärtenLe Quartier Hornbach 15 67433 Neustadtwww.waldorfkindergarten.deTagungsortFreie Waldorfschule

Hannover-MaschseeRudolf-von-Bennigsen-Ufer 70

30173 Hannoverwww.waldorfschule-maschsee.de

Tel. 0511/80 70 90Wegbeschreibungen zur Schule

finden Sie im Internet unterwww.waldorfschule.info/kongress

ÜbernachtungsmöglichkeitenEine Liste der Hotels, die ermä-

ßigte Kontingente bereitstellen,

finden Sie im Internet unterwww.waldorfschule.info/kongress

oder kann in der Geschäftsstelle

angefordert werden.Eine Übernachtung in der Jugendherberge oder in derSchule (€ 20,– mit Frühstück) ist

auch möglich. Informationenauch im Internet unter www.waldorfschule.info/kongressKosten/Anmeldungen

• Die Tagungsgebühr beträgt

bei Anmeldung im Internet € 35,

sonst € 40,–; für SchülerInnen

oder Studierende € 10,– bei An-

meldung im Internet, sonst € 15.–

• Mahlzeiten zusätzlich € 30,–

• Anmeldeschluss: 19.9.2011KontaktBund der Freien Waldorfschulen

[email protected]

D ie Fragen an die Ju-gendpädagogik sindheute dringender dennje. Auch die Waldorfpädago-gik wird mit der Frage nachihren eigentlichen Qualitätenin der Oberstufe konfrontiert,besonders durch die immerstärker werdende Dominanzvon Prüfungen.

Die vielfältigen Fragen undHerausforderungen an dieOberstufe werden im diesjäh-rigen Kongress in Hannoverbearbeitet. Dazu ist es hilf-reich, einen Einblick in diezahlreichen Aktivitäten zu bekommen, die die Waldorf-Oberstufe auch heute schondurch neue Ansätze und Unterrichtsformen beleben. Dieser Vielfalt Raum zu Aus-tausch und Diskussion zugeben, ist neben dem Arbei-ten an den Entwicklungs-grundlagen des Jugendaltersein Hauptanliegen des Kon-gresses.

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Der Schritt durchs Rosentor:

Abschlüsse 2011

Auch in diesem Jahr haben die

SchülerInnen wieder die mittleren

Abschlüsse (Klasse 11) und das

Abitur (Klasse 13) abgelegt.

29 SchülerInnen der 11. Klasse

erhielten die Fachoberschulreife

(davon 18 mit Qualifikation),

zwei Schülerinnen den Haupt-

schulabschluss.

13 SchülerInnen der 13. Klasse

erreichten die allgemeine Hoch-

schulreife, eine Schülerin das

Fachabitur.

Herzlichen Glückwunsch und

alles Gute für den weiteren

Lebensweg!

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Blickpunkt Widar Schule 2011

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Blickpunkt Widar Schule 2011

Wolfgang Dittmann wurde am 21. Juli 1939 geboren, gut einen Monat vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Er starb am 21. September 2011.

Während dieser Zeit hat sich Europa verändert: Die entscheidenden Kämpfe ha-ben sich von den physischen Schlachtfeldern auf die Finanz- märkte und in unsere Seelen verlagert. Aber dass Europa, dieser Kontinent mit so vielen verschiedenen Völkern und Nationen, sich inzwischen so friedlich entwickelt hat und zu einem freiwilligen Zusam-menschluss der Regionen ge-worden ist, das hätte sicher im Jahre 1939 niemand vor-hersagen können.

Wolfgang Dittmann hat als Lehrer zu dieser Entwick-lung beigetragen, gerade weil er vielleicht gar kein typi-scher Lehrer seiner Zeit war. Wir lernten uns kennen, weil wir beide je ein Kind in der ersten Klasse der Widar Schule hatten, die bei Gründung der Schule im Sommer 1979 eröff-net wurde. Gemeinsam spiel-

ten wir über viele Jahrzehnte immer dienstags Basketball mit einer Gruppe, die heute noch existiert und die von Wolfgang initiiert worden war.

Gemeinsam saßen wir im Vorstand der Schule und wa-ren während der Bauphase bis zur Eröffnung des Neu-baus dafür verantwortlich, dass dieses Vorhaben trotz aller Schwierigkeiten und Ri-siken, die sich zwischendurch auftaten, erfolgreich zu Ende geführt werden konnte.

Rückblickend auf meine Begegnungen mit Wolfgang Dittmann stelle ich heute fest, dass er nie versucht hat, so etwas wie Macht oder Au-torität zu beanspruchen, wie man das von einem Lehrer nach herkömmlichem Berufs-bild seiner Zeit hätte erwarten können. Weder beanspruchte er Führungsrollen beim Bas-ketballspiel, das er anfangs besser als wir anderen alle beherrschte. Noch hat er je-mals das Vorstandsamt in ir-gendeiner Weise als Privileg

genutzt, sondern nur als Ver-antwortung verstanden. Und ich kenne kaum einen Men-schen, der sich so vorbehalt-los und ehrlich wie er über andere freuen konnte. An öf-fentlicher Anerkennung lag ihm gar nichts. Aber es gab für ihn nichts Schöneres, als wenn ehemalige Schüler sich gut entwickelten und Erfolg hatten, ob beim Spiel oder im Leben. Wenn Mitspieler, de-nen er das Basketballspielen beigebracht hatte, an ihm vorbeizogen und Körbe erziel-ten, freute er sich ebenso wie wenn er Kollegen oder Freunde unterstützen konnte, ohne selbst im Rampenlicht zu stehen.

Insofern war er seiner Zeit voraus: Während die meisten von uns heute noch damit beschäftigt sind, uns selbst mühsam zu entwickeln und um Anerkennung zu ringen, bewies er bereits eine Gemein-schaftsfähigkeit, die wir an-deren uns erst noch erobern müssen.

Ingo Krampen

Erinnerung an Wolfgang Dittmann1939 – 2011

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Impressum

Herausgeber:Widar SchuleHöntroper Straße 9544869 Bochum✆ 02327 / [email protected]

Redaktion:Ines Baston Dietmar BlochRalph Engler Petra Janitzki Malin Laubert

Inhaltlich Verantwortliche:Petra Janitzki (Lehrerin, Vorstand Trägerverein)

Über Anregungen und aktive Mitarbeit am nächsten Blickpunkt freuen wir uns!

Layout & Realisation:HanseArtAgentur für Werbung und Personal-MarketingBochum/Hamburg✆ 0234 / [email protected]

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