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Materialmappe VOM GEFÜHL HER: FUCK U! 1 Materialmappe für Lehrkräfte und Schulklassen VOM GEFÜHL HER: FUCK U! Stück über Drogenkonsum von DIRK LAUCKE Auftragswerk – Uraufführung Theater&Philharmonie Thüringen www.tpthueringen.de

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VOM GEFÜHL HER: FUCK U!

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Materialmappe für Lehrkräfte und Schulklassen

VOM GEFÜHL HER: FUCK U!

Stück über Drogenkonsum von DIRK LAUCKE

Auftragswerk – Uraufführung

Theater&Philharmonie Thüringen

www.tpthueringen.de

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung 3

Besetzung 4

Textauszug 5

Autor 6

Crystal Meth 7

Bericht eines Betroffenen 8

Aktuelle Berichte 9

Rausch 10

Abhängigkeit 11

Soziale Strukturen 12

Pro & Contra 13

Prävention 14

Beiträge der Patenklasse 15

Selbsttest 16

Das Spiel zum Stück 17

Ein Wordle und seine Geschichte 18

Glück 19

Spiele, Übungen und Szenen 20

Weiterführende Texte 21

Quellen und Impressum 22

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Einleitung

Ein Theaterstück über Drogen, Abhängigkeit und die sozialen Zusammenhänge zu machen ist eine

gleichermaßen gute, aussichtslose wie auch fatale Angelegenheit. Gut, weil es die Jugendlichen

darüber aufklären kann, was Drogen bewirken und was sie anrichten können. Aussichtslos, weil es

vermutlich exakt an der Lebenswelt der Jugendlichen vorbei gehen und diese so weder interessieren

noch berühren wird – im Gegenteil: die auf der Bühne haben mal so gar keine Ahnung, wie wir so ticken!

Fatal wird es in dem Moment, wenn klar wird: erst der Theaterbesuch hat die Jugendlichen auf die

Idee gebracht, sich mehr mit einer bestimmten Sache zu beschäftigen, sie vielleicht sogar ermutigt –

im wahrsten Sinne des Wortes: den eigenen (Über)Mut beschworen, sich einer Droge zu stellen.

Dieser Gefahr sieht sich jede präventive Maßnahme ausgesetzt. Suchtprävention löst bei

Jugendlichen unterschiedliche Reaktionen aus. Ein Drittel von ihnen weiß schon Bescheid, ein

Drittel interessiert sich tatsächlich nicht für Drogen; und das letzte Drittel, die

werden plötzlich neugierig.

Diese Mappe möchte Ihnen in erster Linie eine Hilfe sein, um

Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern durch kreative

Aufgaben die Vermittlung von Suchtprävention zu erleichtern.

Viele Texte, Bilder und Formate sind exemplarisch und stellen eine

Einladung dar, nach dem vorgegebenen Muster selbst aktiv zu

werden, Wortlisten zu entwerfen, Spiele zu entwickeln, Diskussionen

zu führen und aktuelle Beispiele zu finden.

Zwischen diesen Angeboten befinden sich aber auch Reibungspunkte. Diese Mappe gibt

Widerworte, sie weicht vom herkömmlichen Aufklären ab und provoziert, irritiert und stellt sich der

Prävention selbst in den Weg. Sie beschwört Probleme und Hindernisse herauf, hinterfragt sich

selbst und meckert lautstark rum. Diese Mappe versucht den Widerstand und die Anti-Haltung

vorwegzunehmen, auch wenn diese Haltung von Jugendlichen bestimmt subtiler formuliert wird.

Dieser Widerstand meint: Ich will nicht bevormundet werden! Ich will mich nicht belehren lassen!

Den echten Kontakt zur Droge stellen Jugendliche außerhalb der Schule her, oft über Freunde und

Bekannte. Die Droge zeigt sich zu Beginn freundlich, fast schüchtern. Es fängt nicht an mit „Du

musst!“, sondern mit „Möchtest du auch? Hier, bitte.“ In diesem krassen Missverhältnis liegt die

größte Gefahr: Prävention ist ein langer Prozess – der Beginn einer Sucht nur ein winziger Moment.

David Schönherr

PS: Senden Sie Kritik, Anmerkungen oder Workshop-Anfragen bitte an:

[email protected]

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Besetzung

Vom Gefühl her – Fuck u!

von Dirk Laucke

Auftragswerk - Uraufführung

Premiere am 13.11.2016 18.00 Uhr im Heizhaus, Altenburg

und am 13.01.2017 19.30 Uhr in der Bühne am Park, Gera

Regie: Andreas Bauer

Ausstattung: Petra Linsel-Mahrer

Musik: Hubl Greiner

Dramaturgie: Svea Haugwitz

Regieassistenz / Inspizienz: Yasin Baig

Theaterpädagogik: David Schönherr

Sam Anne Diemer

Jenny Katerina Papandreou

Nico Johannes Emmrich

Kevin Manuel Struffolino

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Textauszug

2. Szene: Spielothek / Vom Abschießen

Musik.

KEVIN Vom Gefühl her, Rodrick, sach ich, Fuck you!, sach ich ma. Sach der olln Alten doch

was du von der am Halten bist, sach ich un so, die kann nich, mit eim Typen

zusammenzusein vorgeben, das was du bist, Aller, und mitm annern Typen

rumnachrichtenschreiben bis der olln Alten ihr Handy vulkanomäßig glüht, das isn

Nogo, Aller, von der Ollen, der Alten meine ich, der Braut, sach ich wie wir so annner

Bar am Schlangestehn und Rodrick hatn ganzen Abend schon Jesichtszonk gezogen,

dasser mir schon heftich aufn Zeiger geht, aber was willste machen, er ist der einzige,

der von der alten Clique übrig is, weil Sven sitzt im Bau, Ludi im Entzug, gibste dich

mit allm ab, Stottern hin oder her. Rodrick sieht außerdem aus wien depressives

Suppenhuhn unsoweiter, weiler seiner olln Alten ihr Telefon ausspioniert hat.

– Ich h-h-h-hab nur mal ge-ge-ge-guckt, sacht er.

Geguckt, allsklar, Aller. Sieht doch ne komplett vollzählige

Sehbehindertenwerkstatt plus Hunden, dass die dich am Verschaukeln is,

du hast 'nachgeguckt', und jetze, schwarz auf weiß: machtse. Un weiter?

Hastn Schein oder sowas?

– Sie ha-ha-hat nu-nur ge-ge-geschrieben mitihm.

Was hatsen nur geschrieben, sach ich, du hast nich n Geldschein oder was.

– Da-da-dass i-i-i-ich mich a-a-anders benehme. U-un nenn sie nich Oll.

Sie hat sich ausgekotzt, sach ich, über dich, nenn sie von mir aus

Quarkgesicht, aber schieß die F-f-f –

– Vo-vo-vorsicht!

Futt endlich ab, sach ich, aber vorher schießte dich selber ma orntlich ab, erträgtma ja

kaum, deine miesepeterich beschissne Gemütslage. Und nehm den Stotterstorch ma

n Stück Richtung Sanitäre, wo ich, Einrichtungen, meine ich, Sanitäre Einrichtungen,

wo ich aufm Spülbecken paar zünftige Bahnen Frisch-aus-Tschechien zurecht am

Häckseln bin, und der so:

– I-ich weißnich, K-K-Kevin.

Musstja nich, wer nich hat, der will auch nich, bleibt mehr für mich, haste jetztn

Geldschein oder muss ich erst irntwo n bepissten Sack Kulis schnorrn?

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Der Autor

Dirk Laucke, geboren am 17. Juni 1982 in Schkeuditz (Sachsen), aufgewachsen in Halle an der Saale. 2002 – 2004 Studium Psychologie an der Universität Leipzig 2004-2008: Student des Studienganges Szenisches Schreiben an der UdK Berlin Seit 2004 zahlreiche Werke, Auftragsproduktionen und Auszeichnungen, unter anderem:

• Auf Einladung von Tankred Dorst: 2004 Lesung als Nachwuchsdramatiker bei den Salzburger Festspielen mit dem Stück Symptom.

• Kleistförderpreis 2006 für alter ford escort dunkelblau

• alter ford escort dunkelblau (UA 27.01.2007, Städtische Bühnen Osnabrück), Einladung zu stücke '07, 32. Mülheimer Theatertage NRW, Abdruck in Theater heute 05/07

• alter ford escort dunkelblau (Hörspiel), MDR 2008, als bestes regionales Hörspiel ausgezeichnet bei den Zonser Hörspieltagen Mai 2009

• Zeit der Fische, Kinofilm 2007, Produktion: Luna Film, Berlin

• 2007 Autor des Jahres in Theater heute

• 2009 Förderpreis zum Lessingpreis des Freistaates Sachsen

• zu jung zu alt zu deutsch, Theaterstück (UA: 15. Mai 2009, Städtische Bühnen Osnabrück)

• Ultras, Theaterprojekt mit jugendlichen Fans (UA: 18. September 2009, Thalia Theater Halle)

• Für alle reicht es nicht, Theaterstück (UA: 30. Oktober 2009, Staatsschauspiel Dresden), Einladung der Inszenierung zu den Mülheimer Theatertagen 2010

• 2010 Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI in Chemnitz

• 2011 Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt

• Der Eismann, WDR 2015

Über das Hörspiel „Der Eismann“

Podcast-Link: http://www1.wdr.de/radio/wdr3/programm/sendungen/wdr3-hoerspiel/der-eismann-100.html

Der Autor Dirk Laucke betreibt Wirklichkeitsforschung in Meerane, einer sächsischen Kleinstadt in der Nähe

von Zwickau. Warum ausgerechnet dort? Weil man nicht Obst isst, sondern Kirschen. Die Wahrheit ist immer

konkret. Das Hörspiel wühlt im Leben und Scheitern. Es befragt Passierende und Konsumierende, deren

Mütter reden und deren Väter schweigen. Es beschreibt einen Reigen der Abhängigkeiten.

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Crystal – Fakten und Erklärungen

Dauerkonsum Als typisches Erkennungszeichen von Meth-Abhängigen gilt "Crystal Akne" und der "Meth Mund" (Zahnausfall). Durch das verminderte Hungergefühl können Menschen stark an Gewicht verlieren und wirken deshalb ausgemergelt. Schädigungen des Gehirn, der Leber und Nieren können auftreten, ebenso wie Magengeschwüre, Kreislaufbeschwerden und geschwächtes Immunsystem. Bei Frauen kann die Periode ausbleiben. Allgemein kann es zu einem starken Körperlichen Abbau mit vorzeitiger Alterung kommen. Diese Langzeitfolgen können Herzversagen, Hirn-Infarkte und Risse der Hauptschlagader begünstigen.

Form Methamphetamin wird häufig als kristallines Pulver verkauft. Diese Kristalle werden oft geschnupft, können aber auch in Kapseln geschluckt oder geraucht oder gespritzt werden. Insbesondere in Tha iland wird Meth in Pillenform zum Schlucken angeboten. Psychose Bei fortgesetztem Konsum kann sich insbesondere durch den Schlafmangel eine Drogenpsychose mit Paranoia entwickeln. Dies kann verbunden sein mit Halluzinationen. Legalität Methamphetamin ist in Deutschland in BtMG Anlage II gelistet und damit illegal. Wirkung Methamphetamin wirkt etwa 6-mal stärker als Amphetamin. Nachweisbarkeit Im Blut: bis zu einem Tag; Im Urin: 2 Tage bis zu einer Woche; In Haaranalysen nachweisbar.

Intensität Je nach Applikationsweg kann sich die Zeit zum Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer verändern. Rauchen und Spritzen der Droge scheinen hierbei die riskanteren Konsumformen zu sein, da sie eher zu Überdosierungen führen. Bezeichnungen Methampetamin, Meth, Crystal, Crystal Meth, Crystal Speed, Chris, Yaba (Thailand), Piko (Tschechien), Hard Pep, Ice, Glass und Crank. Pervitin, Panzerschokolade, Stuka-Tabletten Hautschäden Beim Schnupfen wird die Nasenscheidewand angegriffen und kann auch völlig zerstört werden, um dies zu vermeiden gehen Konsumenten oft zu anderen Applikationswegen über.

Dosis Die Wirkdosis von Methamphetamin liegt bei 10 bis 15 mg. Aufgrund der hohen Wirksamkeit und dem meist hohem Reinheitsgehalt kann es leicht zu Überdosierungen kommen. Dies wird auch dadurch begünstigt, dass bei Methamphetamin im Gegensatz zu Amphetamin merkbare negative Symptome wie Herzrasen geringer ausfallen. Bei mehrmaligem Konsum bildet sich schnell eine Toleranz aus, weshalb für dieselbe Wirkung mehr Wirkstoff konsumiert werden muss bzw. längere Drogen-Pausen eingelegt werden sollten um die Toleranz abzubauen. Weitere Auswirkungen Auch geistig baut der Abhängige ab, Konzentration und Gedächtnis lassen nach. Angstzustände, Psychosen, Paranoia und Halluzinationen können auftreten. Es kann zu starken charakterlichen Veränderungen kommen. Beim Entzug kommt es zu schweren Depressionen mit erhöhtem Suizidrisiko.

Risiken Amphetamine belasten das Herz-Kreislaufsystem und können insbesondere für in dieser Hinsicht Vorbelastete (Bluthochdruck, Herzprobleme) lebensbedrohlich werden. Überdosierung Crystal-Pulver hat im Gegensatz zu anderen Amphetaminen einen relativ hohen Wirkstoffanteil und ist schon so wesentlich stärker in der Wirkung, weshalb es leicht zu Überdosierungen kommen kann.

psychisch Es bewirkt Wachheit, starke Euphorie und führt zu starker Selbstüberschätzung. Der Antrieb ist gesteigert und man hat ein großes Bewegungs- und Rede-Bedürfnis, neigt aber gleichzeitig zu schwer nachvollziehbaren Gedankensprüngen und kann Probleme bei der Wortfindung haben. Durst und Hunger sind reduziert. Auch das Schmerzempfinden ist herabgesetzt, was in Verbindung mit dem gesteigerten Risiko-Bereitschaft riskant werden kann. Die Zeitempfindung ist oft verändert. In höheren Dosen können verstärkt Angst, Paranoia und Größenwahn auftreten.

Geschichte 1893 wurde Methamphetamin erstmals durch den japanischen Chemiker Nagayoshi Nagai hergestellt. Pervitin-Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 3 mg Methamphetamin wurden im 2. Weltkrieg an deutsche Soldaten ausgegeben, die USA gaben es auch im Vietnamkrieg an Soldaten aus. Auch Sportler nutzten Pervitin lange Zeit als Dopingmittel. In den 80ern gewann Methamphetamin zunehmend Popularität auf dem illegalen Drogenmarkt, u.a. durch das Buch "Secrets of Methamphetamine Manufacture" des US-Amerikaners Steve Preisler, welches er unter dem Pseudonym Uncle Fester veröffentlichte.

Abhängigkeit Methamphetamin hat ein hohes Abhängigkeitspotential. Dies liegt vermutlich daran, das es schneller ins Blut gelangt als andere Amphetamine und dadurch einen stärkeren Flash erzeugt. Auch bewirkt Methamphetamin starke Erschöpfung in den Tagen nach dem Rausch, welche von Konsumenten oft durch erneuten Konsum bekämpft wird (Wodurch sich die Probleme aber nur aufschieben lassen und verstärken). Diese Erschöpfung wird zum Teil als Entzugssymptom gesehen, weshalb behauptet wird, dass Methamphetamin bereits nach der ersten Dosis süchtig mache.

Wirkungsdauer Der Wirkungseintritt ist beim Schnupfen nach 3 bis 15 Minuten, beim Rauchen innerhalb weniger Sekunden, beim Spritzen sofort nach der Injektion und beim Schlucken etwa nach ca. 30 bis 45 Minuten, wobei sich beim Schlucken die Wirkungsdauer verlängert. Die Wirkung kann demnach zwischen 6 und 48 Stunden anhalten, vereinzelt aber auch bis zu 72 Stunden.

Nachwirkungen Nach einem Methamphetaminrausch folgt ein Kater, der mehrere Tage anhalten kann. In dieser Zeit ist man sehr erschöpft und müde, depressiv, ängstlich, kann sich kaum konzentrieren und hat Gedächtnisstörungen. Schlafstörungen können noch sehr lange nach dem Rausch auftreten. Zum Teil wird dieser Kater als Entzugserscheinung gedeutet, weshalb man ihm mit erneuten Konsum begegnet. Tatsächlich braucht der Körper aber einfach Erholung.

Verunreinigungen Da Methamphetamin leicht von Amateuren hergestellt werden kann, kann die Qualität und Sauberkeit des Stoffes sehr stark schwanken. Solche Verunreinigungen werden oft als hauptverantwortlich für die negativen Auswirkungen des dauerhaften Methamphetaminkonsums betrachtet. Auch wenn Methamphetamin eine recht billig herzustellende Droge ist, gibt es auch immer wieder Versuche es zu strecken. Hierbei werden etwa Coffein, Paracetamol und Milchzucker genutzt.

körperlich Puls und Atmung sind beschleunigt, der Blutdruck steigen und es kann Herzrasen auftreten. Die Körpertemperatur steigt, gleichzeitig schwitzt man mehr, Füße und Hände fühlen sich kalt an und man kann Zittern. Mundtrockenheit und Juckreiz kann auftreten. Es kann zu grimassenhaften Verkrampfungen im Gesicht kommen, zusammen mit Zähneknirschen und weit aufgerissenen Augen.

Quelle und weitere Informationen::

http://de.drogen.wikia.com/wiki/Methamphetamin

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Bericht eines Betroffenen

Sechs Jahre ist es her, da lag Dominik Forster sabbernd in seiner vollgekackten und verschimmelten

Wohnung rum, so paranoid, dass er sich sicher war, unter seiner Haut befänden sich Käfer.

Stundenlang versuchte er, sich diese herauszupulen, mit einer Nagelschere, einem Nagelknipser und

einem Feuerzeug. „Ich konnte nicht mehr lesen oder schreiben und damit auch den Hartz-IV-Antrag

nicht ausfüllen. Aber ich war glücklich", erzählt er. Fünf Gramm Speed, ein Gramm Koks und ein

Gramm Crystal Meth nahm er damals täglich. Dazu unzählige Joints und mehrere Packungen

Kippen. […] Trotzdem sagt der heute 27-Jährige: „Es gibt für jeden Menschen die perfekte Droge."

All das erzählt Forster an einem Donnerstagmorgen um kurz nach neun den 17 Schülern der Klasse

8b der Georg-Ledebour-Schule in Nürnberg: Ein Ex-Junkie, ein Ex-Knacki, der an den verhassten

Ort seiner unglücklichen Jugend, die Schule, zurückkehrt, um andere vor dem zu bewahren, was ihm

passiert ist. „In der Schulzeit tut sich so viel, da kann man noch

entgegenwirken", sagt er. An mehr als 250 Schulen war Dominik

Forster in den vergangenen zwei Jahren, ehrenamtlich,

kostenlos. „Ihr habt alle Träume, aber wenn ihr so einen

Weg hinter euch habt wie ich, dann könnt ihr nichts mehr

werden." […] Dass Drogen in fast jeder Jugend irgendeine

Rolle spielen, ist ihm klar. Er ist Realist. „Probiert ruhig

Sachen aus", sagt er. Viel wichtiger sei, warum konsumiert

jemand? Wie häufig? Wie ist sein psychischer Zustand? Ist es im

Freundeskreis trotzdem noch cool, Fußball zu spielen, sprich: Gibt

es auch andere Kicks? […] Wie bei allen Drogen, die noch kommen

sollten, übertrieb Forster es von Anfang an. In seinem

autobiografischen Buch „crystal.klar" schreibt er: „Jetzt bin ich in

meinem Scheißleben einmal vorn." Bald verkauft er selbst Drogen, macht 1500 Euro

am Tag, trägt Unterhemd und Goldketten, hat eine eigene Gang und eine Freundin, die als Hure

arbeitet. „Ich war der Superheld." Dann kippt es, psychisch und physisch. „Jemanden, der auf meiner

damaligen Stufe ist, muss man abstürzen lassen, den kann man nicht mehr retten." Irgendwann steht

die Polizei vor der Tür. Für die beschlagnahmten 1,5 Kilo Speed geht Forster zweieinhalb Jahre in

den Knast. Den Schülern kann er dazu nur sagen: „Im Gefängnis fickst du oder wirst gefickt. Es gibt

nur Opfer oder Täter. Und wenn du rauskommst, will dich keiner." Tatsächlich bekommt Forster

nach seiner Entlassung nicht einmal bei McDonalds einen Job, trotz mittlerer Reife und

abgeschlossener Ausbildung. […] Man sieht es ihm nicht an. Aber er kann sich die Namen von

Menschen, die er neu kennenlernt, nicht merken – sein Kurzzeitgedächtnis ist kaputt. Und wenn es

klingelt, kriegt er Panik – eine posttraumatische Belastungsstörung. Forster ist noch immer in

Therapie, aber er rührt nichts mehr an, nicht einmal Alkohol oder Zigaretten. Clean zu bleiben, das

schaffen die wenigsten. Gerettet hat ihn nach der Haft das Programm „Über den Berg". Mit dem

Sozialpädagogen und Wanderleiter Norbert Wittmann ist Forster über die Alpen gestiegen. Seitdem

klettert und bouldert er. Das verschafft ihm jetzt den Kick, den sein Kopf und Körper vielleicht

immer brauchen werden. Quelle: SPIEGEL ONLINE: http://spon.de/aeJiu (14.10.2016, 16.15h)

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Aktuelle Berichte

September 2016, Iran: Opium die Alten, Crystal die Jungen (Auszug) – In

keinem Land der Welt werden im Verhältnis so viele Drogen genommen wie

im Iran. Um die Jahrtausendwende krempelte die Islamische Republik ihre

langjährige Nulltoleranzpolitik völlig um und betrachtete Süchtige fortan als

hilfsbedürftige Patienten. Bereits 2002 wurde die Hälfte des staatlichen

Budgets für Drogenbekämpfung in Aufklärung und Prävention gesteckt.

Gemessen an der Bevölkerungszahl gehört der Iran weltweit zu den Nationen

mit der höchsten Zahl an Suchtkranken. 1,25 Millionen Iraner sind nach

offiziellen Angaben abhängig, zu 90 Prozent Männer. Der iranische

Innenminister sprach von sechs Millionen Landsleuten, die mit

Suchtproblemen zu kämpfen hätten – das sind 75 Prozent der

iranischen Bevölkerung. Abhängigkeit ist eine

Bürde für ganze Familien. 50 Prozent aller

Scheidungen im Iran sind durch Drogen

verursacht. Junge Iraner sind mittlerweile auf

Crack und Crystal Meth (Shisheh) umgestiegen.

Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-09/iran-drogen-sucht-

bekaempfung-praevention

März 2016, Berlin – Der Bundestagsabgeordnete Beck (55, Die Grünen) ist

von der Polizei mit Drogen erwischt worden. Das bestätigte die Berliner

Staatsanwaltschaft gegenüber BILD. „Bei ihm wurden 0,6 Gramm einer

betäubungsmittelsuspekten Substanz aufgefunden“. Nach Informationen von

BILD soll es sich dabei um Crystal Meth handeln. Volker Beck dazu: „Hiermit

stelle ich meine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher meiner

Fraktion und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, die

mir die Fraktion verliehen hat, der Fraktion zur Verfügung.“

Quelle: http://www.bild.de/regional/berlin/volker-beck/mit-drogen-erwischt-44779264.bild.html

Oktober 2016, Bayern – Crystal Meth breitet sich aus. Recherchen von BR

Data und BR Recherche zeigen: Das Phänomen Crystal Meth hat sich

gewandelt. Einige der Brennpunkte liegen weiterhin entlang der tschechischen

Grenze, aber die Droge ist mittlerweile in ganz Bayern angekommen (siehe

Grafik). Viele Berufstätige sind darunter, oft, um den Anforderungen im Job zu

genügen. 40 Prozent der Suchtberatungen in Bayern betreuten im

vergangenen Jahr auch Akademiker. Bei Nachfragen ergab sich eine breite

Palette an Berufsbildern: Banker, Gerüstbauer, Kurierfahrer, Bauarbeiter, aber

auch Studenten und Meisterschüler greifen gerne auf Crystal Meth zurück.

Quelle: http://web.br.de/interaktiv/crystal/

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Rausch – die Chemie im Kopf

Neurotransmitter sind „Schlüssel“ im Gehirn: Drogen wirken auf Körper, Nerven und Hirn. Es sind wenige

Stoffe, die für den Informationsfluss zwischen den Nervenzellen sorgen. Das Gehirn funktioniert mittels dieser

Botenstoffen, die erregende oder hemmende Funktionen haben: eine Zelle schickt einen Schlüssel (Neurotransmitter),

die nächste hält das passende Schloss (Rezeptor) bereit. Drogen verhindern, dass Botenstoffe losgeschickt werden – es

gibt keinen Schlüssel mehr – oder sie besetzen die Rezeptoren – jemand hat das Schloss verstopft.

Alkohol: Schlüssel passt nicht mehr: Alkohol hemmt die Bildung von Noradrenalin, wodurch es weniger von

diesem anregenden Schlüssel gibt. Außerdem betäubt Alkohol bestimmte Rezeptoren: die ankommenden Schlüssel

finden dann schlechter und weniger ins Schloss.

Amphetamin: zahlreiche Schlüssel unterwegs: (Meth)Amphetaminkonsum führt zur Ausschüttung von

anregenden Schlüsseln (Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin); da es gleichzeitig auch deren Wiederaufnahme hemmt,

sind diese Schlüssel dann massenhaft unterwegs, bei Ecstasy wird zudem noch Serotonin frei gesetzt.

Haschisch: THC verändert Schlüssel und Schließsystem: THC sorgt für eine erhöhte

Reizübertragung. Es ist selbst ein Schlüssel im Nervensystem, der dazu führt, dass Bilder und

Erinnerungen freigesetzt und auch gelöscht werden. Das hat hohen Einfluss auf das

Kurzzeitgedächtnis.

Heroin: Schlüssel werden gestoppt und ersetzt: Aufmerksamkeit und

Alarmbereitschaft sinken (weniger Noradrenalin), während Wohlbefinden und Freude

(Wirkungen des Dopamins) gesteigert werden. Außerdem ist Heroin selbst ein

Schlüssel, der auf die Schlösser passt, die für das Signal „Glück“ zuständig sind.

Kokain: Schlüssel werden nicht mehr gefertigt: sorgt dafür, dass bestimmte

anregende Schlüssel länger im Spiel bleiben, indem Wiederaufnahme und

Transport von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin gehemmt werden.

Dopamin: sorgt für Antrieb, Wohlbefinden und Befreiung von

Angst. Während beispielsweise beim Essen oder Sex eine Dopaminzunahme

um ca. 50% erfolgt, löst Kokain eine Steigerung von 500% aus. Dopamin ist dabei

lediglich verantwortlich für die Vorfreude.

Serotonin: stellt Wohlbefinden her, unterdrückt Schmerzen und reduziert Stress im Körper. Sinkt der

Serotoninspiegel, kippt die Stimmungslage; Angst, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder Depressionen sind die Folge.

(Nor)Adrenalin: ermöglicht schnelle geistige Reaktion, fördert Konzentration, reduziert Stress.

Schmerz-, Hunger- und Durstgefühle werden gegen Null reguliert. Bei zu wenig Noradrenalin wird der Körper von

Stresshormonen überflutet; Unwohlsein, Angst und Aufregung sind die Folge.

Endorphine: lassen in extremen Belastungssituationen Schmerzen und Angst kaum spürbar sein,

während sie die Wahrnehmung schärfen. Sie stärken die Abwehrkräfte und sorgen in Grenzsituationen für eine

Gelassenheit, die sich zu rauschhafter Heiterkeit steigern kann.

Quelle: http://www.ulmerecho.de/ArchivUlmerEcho/Sonderausgabe/DrogenausgabeHTML/ChemieImKopf.ht

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Abhängigkeit

Medienabhängigkeiten /

Computerspielabhängigkeit /

Drogensucht /Internetabhängigkeit/

Fernsehabhängigkeit / Handyabhängigkeit

/ Kaufzwang / Hypersexualität / Messie-

Syndrom / Pathologisches Spielen

(Glücksspielsucht) /

Arbeitszwang / Nikotinsucht /

Beziehungssucht ist eine Form

der Abhängigen

Persönlichkeitsstörung, welche

durch überstarke

Trennungsängste, klammerndes und

unterwürfiges Verhalten, Angst verlassen

zu werden gekennzeichnet wird. /

Exzessives Sporttreiben /

Medikamentenabhängigkeit /

Alkoholsucht / Koffeinsucht /

Essstörungen /

Zwangsstörung bei

innerem Drang,

bestimmte

Dinge zu

denken, zu

tun oder lassen /

Störung

der Impulskontrolle

für einen Verhaltensablauf

ohne vernünftige Motivation mit

Handlungen, die nicht

kontrolliert werden können und

die meist die Interessen des

Betroffenen oder anderer

Menschen schädigen. Betroffene

leiden unter psychischen

Entzugserscheinungen, wenn sie an dem

von ihnen exzessiv ausgeübten

bestimmten Verhalten gehindert werden.

Das exzessive Verhalten stimuliert das

limbische System im Gehirn, wodurch

Hormone wie Endorphine ausgeschüttet

werden, was als angenehm erlebt wird.

Die Verhaltenssucht wird dazu benutzt,

unangenehme Gefühle wie Ängste und

Frustration sowie Stress zu verdrängen

und die Auseinandersetzung damit zu

vermeiden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Substanzungebundene_Abhängigkeit

Statistik zur Abhängigkeit

Quelle: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-05/drogenbericht-dhs-drogen-konsum-deutschland

Etwa 74.000 Menschen sterben jedes Jahr durch Alkohol oder den kombinierten Konsum von Alkohol und

Tabak. Tote durch die Folgen des Rauchens gab es zuletzt zwischen 100.000 und 120.000 jährlich.

Im Jahr 2015 starben an den Folgen illegaler Drogen 1.032 Menschen.

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Soziale Strukturen – Wege in die Sucht hinein, Wege aus der Sucht heraus

Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich?

Was für ein Typ bin ich? Wer will ich eigentlich sein?

Was habe ich für Hobbys? Welche hatte ich früher?

Was ist meine Lieblingsbeschäftigung? Wie alt bin ich?

Wie habe ich mich in den letzten Jahren verändert?

Welche Entwicklungen habe ich an mir selbst bemerkt?

Zu wem gehöre ich? Was macht die Droge mit mir?

Wo lebe ich? Wer ist bei mir? Wer nicht? Was kostet die Droge?

Wer unterstützt mich? Wo arbeite ich? Mit wem? Was kann die Droge?

Welche Art von Freunden habe ich? Wie viele Freunde? Welche Auswirkungen hat die Droge?

Wer darf mir die Meinung sagen? Wer nicht? Welche Nebenwirkungen hat sie?

Mit wem muss ich mich abgeben? Von wem kommt die Droge? Woraus besteht die Droge?

Wer ist meine Familie? Wie sehen sie mich? Wie viel ist mir die Droge wert?

Wie viel Zeit verbringe ich mit anderen Menschen? Wovor beschützt mich die Droge?

Wo möchte ich in zehn Jahren leben? Was gibt mir nur die Droge?

Wie sieht mich meine Umwelt? Was nimmt mir die Droge?

Das Sucht-Dreieck

Es beschreibt den direkten Zusammenhang zwischen dir, deiner Umwelt

und der Droge. Alle drei Faktoren beeinflussen einander – das bedeutet,

ein stabiles Umfeld, etwa deine Freunde oder Familie, kann eine Sucht

abwenden, bevor sie entsteht. Ein starker eigener Charakter kann

verhindern, dass du überhaupt Drogen nimmst. Aber eine starke Droge

kann dir auch vorspielen, stärker zu sein, als du in Wirklichkeit bist.

Wenn alle Menschen in deinem Umfeld von einer Sache abhängig sind,

kann es schwer für dich sein, sich deren Sucht-Verhalten zu entziehen.

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VOM GEFÜHL HER: FUCK U!

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Pro und Contra – Positive und negative Aspekte und Auswirkungen von Drogen

Kontra

Abhängigkeit / Alkohol ist leicht zu besorgen

/ Gift / viele Tote durch alkoholbedingte

Unfälle / schädigt Organe / kann zum Tod

führen / extremer Absturz / man blamiert sich

/ Drogen zerstören Gehirnzellen / man

kommt auf dumme Gedanken / man weiß

nicht, was man tut / Unkontrolliertheit /

sinnlose Geldverschwendung / Drogen

machen den Körper kaputt / man

wird süchtig / man wird

krank / man kann daran

sterben / es ist ungesund

/ Drogen machen Familien

und Freundschaften kaputt

/man verliert Zähne / man

verliert seine Familie / es ist

sehr schwer aufzuhören /

Drogen verändern das eigene Aussehen /

lassen dich stärker fühlen als du bist / man hat

Entzugserscheinungen / Drogen sind

gefährlich / können bleibende Schäden

auslösen / man sieht mit 30 aus wie 50 / jeder

ist für sich selbst verantwortlich / Drogen sind

teuer / Drogen bringen dich um / man

bekommt Meth-Pickel / du bekommst

Wahnvorstellungen / verstärken negative

Gefühle / man kommt schwer davon los /

Drogen lösen Streit aus / Drogen können dein

Gedächtnis löschen / man ist nicht mehr man

selbst

Pro

Alkohol reinigt den Körper / wirkt als Medizin /

wärmt den Körper / ist legal / man ist fröhlicher,

entspannter / man hört auf seine Gefühle / man

denkt weniger nach / man hört mehr auf seine

Gefühle und weniger auf die Regeln / entspannte

Atmosphäre / Zusammengehörigkeitsgefühl /

legale Drogen sind in gemäßigten Mengen in

Ordnung / lassen dich stärker fühlen als du bist /

machen gute Laune / man fühlt

sich besser / man kann länger

etwas durchziehen / man ist gut

drauf / man sieht alles locker

/ man kommt auf andere

Gedanken / man weiß nicht,

was man tut / man wird

glücklich / man ist leistungsfähiger / man

wird kreativ / man fühlt sich, als ob man alles

schaffen könnte / man fühlt sich cooler / man

kann sich mit bestimmten Drogen besser

konzentrieren / erweitern dein Bewusstsein /

man kann dem Leistungsdruck besser

standhalten / man ist nicht so gestresst / bringen

dich zum Träumen / Drogen machen dich

stärker / Der erste Kick ist der Beste / man hat

Spaß / Es geht einem besser / machen sportlicher

/ unterdrücken negative Gefühle / Drogen

können ein aufrichten / können schlimme Sachen

vergessen lassen / man kommt in einen Rausch /

man ist nicht mehr man selbst

Aus den Beiträgen der beteiligten Patenklassen der

Regelschule Treben, Regelschule Reichenbach und Regelschule Meuselwitz

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Prävention – Wie sich die Zukunft steuern lässt.

Prävention (von lateinisch praevenire, „zuvorkommen“)

bezeichnet Maßnahmen zur Abwendung von

unerwünschten Ereignissen oder Zuständen, die mit einer

gewissen Wahrscheinlichkeit eintreffen könnten, falls keine

Maßnahmen ergriffen werden. Prävention setzt voraus, dass

Maßnahmen zur Verfügung stehen, die geeignet sind, den

Eintritt dieser Ereignisse zu beeinflussen. Der Begriff der

Vorbeugung wird synonym verwendet. Prävention stellt meistenteils eine Form der

Intervention dar. Eine Intervention ist die Verhinderung eines bestimmten

Ereignisses. Beide Verfahren beruhen auf Statistik und Wahrscheinlichkeit: In der

Vergangenheit wurden Erfahrungen

gesammelt, miteinander verglichen und

durch entsprechende Maßnahmen zu

gewünschten Resultaten hin verändert. Ziel der

Prävention ist eine sicherere Welt, in der Probleme

schon verhindert werden, bevor sie entstehen.

Beispiel 1: Prävention in der Landwirtschaft

1. Mit Prävention: Bauer benutzt

Pflanzenschutzmittel, um die Pflanzen vor

Insektenbefall zu schützen.

2. Ohne Prävention: Bauer lässt Pflanzen so

wachsen und reagiert erst, wenn die

Insekten schon die Ernte befallen haben.

� Prävention ist aus der Erfahrung

geschöpftes Wissen, damit nicht alle

die gleichen Fehler

machen

müssen.

Beispiel 2: Prävention „Alkohol am Steuer“

1. Mit Prävention: Jugendliche werden über

Konsequenzen einer Fahrt unter

Alkoholeinfluss aufgeklärt: weniger

Konzentration, weniger Selbstkontrolle,

höheres Risiko eines Unfalls. Schüler

speichern die Information ab und handeln

später entsprechend gewissenhaft.

2. Ohne Prävention: Jugendliche wissen

nichts von Konsequenzen, verbinden

Alkohol nicht mit Risiko und Gefahr,

handeln unter Alkoholeinfluss nach

eigenem Ermessen, aber entsprechend

durch das Rauschmittel verändert,

waghalsiger, riskant, übermütig.

� Prävention ist die Stimme in deinem Kopf,

die dir sagt: Achtung, erinnere dich, da

war doch was!

Quelle und weitere Infos: http://www.alice-project.de

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Beiträge der Patenklasse

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Selbsttest – am Beispiel Handysucht

1. Was macht Dein Handy, während Du im wohlverdienten Urlaub bist? o Ich habe mein Handy natürlich immer an und dabei. o Ich schaue täglich nach, ob jemand versucht hat mich zu erreichen. o Ich lasse es aus oder nehme es erst gar nicht mit.

2. Beim Einkauf für einen Freund gibt es eine Sache im Geschäft nicht. o Ich rufe ihn sofort an und kläre, was ich machen soll. o Ich denke darüber nach anzurufen, mache es aber nicht. o Ich nehme einfach ein ähnliches Produkt.

3. Du triffst Dich nach Jahren wieder mit einem guten Freund in einem Café. o Mein Handy bleibt ausgeschaltet in der Tasche. o Mein Handy ist auf lautlos geschaltet in meiner Tasche und ich sehe manchmal nach. o Mein Handy liegt vor mir, damit ich nichts verpasse.

4. Du bist mit einem Freund zum Essen verabredet. Weil er sein Handy vergessen hat, bittet er Dich danach um Deins, weil er jemandem mitteilen möchte, wie das Essen war. o Ich bitte ihn, das nach eurer Verabredung zu machen – es ist ja nicht wichtig. o Ich gebe ihm sofort mein Handy. o Wenn es ihm wirklich sehr wichtig ist, kann er von mir aus eine SMS schicken.

5. Dein Partner hat keine Zeit, also fährst Du alleine in Urlaub. o Ich werde ihn vermissen, kann ihm aber auch SMS schreiben. o Wozu habe ich ein Handy? Wir bleiben normal in Kontakt. o Wir werden uns sicher mal hören, aber nicht über das Handy – das ist zu teuer.

6. Wofür nutzt Du Dein Handy hauptsächlich? o Ich nutze es nur für konkrete Dinge oder schreibe SMS, um Geld zu sparen. o Eigentlich nutze ich das Handy nur im Notfall oder um schnell abzusagen. o Ich rufe Menschen an, mit denen ich reden will. Dafür ist es doch ein Handy!

7. Du hast Dich mit einem Freund um 20:00 Uhr im Kino verabredet. o Ich rufe ihn an, sobald ich mich auf den Weg mache. o Ich rufe von zu Hause aus an um zu sagen, dass ich mich freue. o Ich rufe nicht an, da wir fest verabredet sind.

8. Dein Partner kommt aus einem Urlaub zurück. Während eures ersten Wiedersehens klingelt Dein Handy. o Ich gehe sofort ran, vielleicht ist es wichtig. o Ich sehe bei Gelegenheit nach, wer mich erreichen wollte. o Handy? Mein Partner steht im Vordergrund!

9. Du hast einen Anruf verpasst. Kennst aber die Nummer nicht. o Ich hoffe, dass sich der Anrufer noch einmal meldet. o Ich rufe einfach an und erfahre ja dann, wer es war. o Interessiert mich nicht.

10. Wo war Dein Handy, während Du den Test gemacht hast? o Griffbereit natürlich. o Nicht in der Nähe, beziehungsweise ausgeschaltet. o In der näheren Umgebung – so, dass ich es hören würde.

Quelle und Ergebnisse: http://www.suchtmittel.de/seite/interaktiv/tests/?test=3

Weitere Infos: http://www.zeit.de/2016/44/computersucht-krankheit-hilfe

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Das Spiel zum Stück

Ich hab mal die Idee aufgegriffen, ein Spiel zum

Thema zu entwerfen. Schau mal hier. Das ist ein

Entwurf für ein Spielbrett. Es gibt Ereignisfelder

(blau) und Aufgabenfelder (lila). Man kommt

durch die Karten vorwärts, jeweils links oder rechts.

Sieht etwas nach Spiel des Lebens aus. DROGENTOD.

SPIESSER. Sind das Endpunkte (rot)?

Genau, das Ziel. Man kann also mit ein

bisschen Pech relativ leicht aus

dem Spiel rausfliegen.

Hm. Nicht sehr pädagogisch. Na ja.

Gibt es Interaktion mit den Mitspielern?

Auf den ersten Blick wirkt es eher wie ein

Ein-Personen-Spiel. Und der Drogenaspekt ist

mir noch nicht klar.

Die Ereignisse haben mit Drogen zu tun. DU HÄNGST

MIT DEN FALSCHEN LEUTEN RUM – ZWEI

FELDER NACH LINKS. Also Richtung Drogensucht.

Bei den Aufgabenkarten gibt’s dann auch Interaktionen.

Hm. Und das Ziel des Spiels? Am Ende wartet ein Beruf oder die Gefängniszelle? Wenn das ein echtes

Leben wäre, oje. Das mit den Karten find‘ ich super. Aber das Spielfeld braucht mehr Felder und Aktionen.

Dann wird’s unübersichtlich. Weil, naja – im Prinzip kann man ja auch ohne Drogen im Gefängnis

landen. Oder als gelangweilte Hausfrau ab und zu Crystal nehmen, damit es nicht so langweilig ist.

Hab ich auch grad gedacht… Wie soll es denn weiter gehen?

Schaffst du das bis zur Premiere? Mit Layout und Regelwerk?

Naja. Eigentlich wär’s schön, das Ganze als Entwurf in die

Mappe reinzugeben und die Schüler entwickeln da selbst eigene

Ideen zu. Dann müssen wir die Idee nicht perfektionieren.

Die Schüler sollen selbst ein Spiel entwickeln. Zu Drogen. Ob das in

den Lehrplan passt? Schon möglich. In Deutsch oder Ethik

vielleicht.

Na klar! Ist eine kreative Aufgabe, kann man gut in Gruppen machen, hat einen spielerischen Aspekt.

Aber halbfertige Sachen in die Mappe reingeben? Na ja, vielleicht hast du Recht. Sieht schon ganz gut aus.

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Was soll das denn sein?

Ein Wordle. Cool, oder?

Wie bitte?

Ein Wordle. Nennt man auf deutsch auch

Wortwolke. Wenn man aus Wörtern ein Bild formt.

Ach so, nein. Das mein‘ ich nicht. Ich weiß, was ein

Wordle ist. Sondern. Das Bild. Das ist, Mensch, das ist ein.

Was ist denn los? Erkennt man etwa nicht, was das sein soll?

Ob man das erkennt? Du hast aus Wörtern der Drogenszene ein Baby geformt? Ich glaub’s ja nicht!

Gefällt dir das Bild? War gar nicht so leicht, das hinzukriegen. Hab eine ganze Weile rumprobieren müssen.

Wie verrückt ist das denn, bitte?! Du kannst doch nicht einfach… also, mir fehlen echt die Worte!

Wieso das denn? Darum geht’s in dem Stück ja immerhin. Rausch und Drogen und ein namenloses Baby.

Ja, aber ein Stück darüber anzusehen ist das eine. Das kann

man mal verkraften. Aber so ein … Bild daraus zu

gestalten – Mensch, das ist doch was völlig anderes!!!

Finde ich nicht. Und die Begriffe sind nicht nur aus der

Drogenszene. Wenn man einmal anfängt, fallen einem

total viele Sachen ein, die damit zusammenhängen. Da

gibt’s ein super Programm dazu – kostenlos!

Geht’s noch? Was denn für ein Programm?

Na, ein Programm zur Bildbearbeitung.

Man, das hier soll ein sinnvolles

Präventionsprogramm sein!

Und? Ist es das etwa nicht?

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Glück

Glück ist etwas Flüchtiges. Einen 100-Euro-Schein zu finden ist Glück. Oder haarscharf von einem

Dachziegel verfehlt zu werden. Ohne zu lernen bei einem Ankreuz-Test alles richtig zu machen ist

Glück. Glück ist auch, den Partner fürs Leben zu finden. Glück lässt sich nicht vorhersagen. Wir

können kaum beschreiben, wie schön es sich in uns drinnen anfühlt, wenn wir dem Glück begegnen.

Glück kann man nicht erzwingen, nicht kaufen, nicht festhalten. Glück ist, sich selbst und seine

Umwelt wahrzunehmen, ohne große Erwartungen und abweisende Vorurteile, und das, was kommt,

anzunehmen. Glück ist nicht das Gleiche wie Glücklich-Sein. Glück wohnt in den kleinen Dingen.

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Spiele, Übungen und Szenen

Spiel: Alle bis auf einen Spieler nehmen eine entspannte Position ein, bekommen zwei bis fünf

Minuten Zeit, um sich zu beruhigen und diese Ruhe auch halten zu können. Der übrige Spieler darf

nun versuchen, seine Mitspieler zum Lachen zu bringen. Er darf sie nicht anfassen oder sonst wie

berühren, aber er darf versuchen, sie mit Worten und Gesten aus dem Konzept zu bringen. Wer lacht,

darf dem Spieler helfen, die übrigen Spieler zum Lachen zu bringen. Hintergrund: Je mehr Leute

dem Lachen verfallen, desto schwieriger wird es für die Übrigen, sich dem Lachen zu entziehen – das

Phänomen ist weniger Gruppendruck, sondern mehr Identifikation. Ist man einmal in der neuen

Gruppe, fällt eine große Last ab. Der erste Kontakt mit Drogen entsteht nicht über unsympathische

Personen, sondern durch Freunde und Bekannte, die sagen: „Na, möchtest du auch mal?“ Sich diesem

Angebot seiner Freunde zu entziehen, ist sehr schwierig und verlangt eine große Selbstbeherrschung.

Übung: Stellt euch mit mindestens fünf Spieler hintereinander auf, so, dass

man immer auf den Hinterkopf des Vordermanns schaut (außer der Letzte

natürlich). Der Erste tippt nun dem Vordermann auf die Schulter, der

dreht sich um und schaut sich an, was der Spieler vor ihm macht. Genau

anschauen (Bewegung, Haltung, Mimik, auch Lachen), abspeichern.

Dann wieder dem eigenen Vordermann auf die Schulter tippen und

das Gesehene weitergeben. Am Ende kommt vermutlich mehr bzw.

etwas anderes heraus, als vorgegeben wurde. Variante: Macht die

Bewegung, den Ausdruck, die Haltung immer ein bisschen größer,

verstärkt sie aber sichtbar. Hintergrund: Durch diese Übung

erfährt man, wie man selbst ist, wenn man nicht mehr Herr der

eigenen Lage ist – man steigert sich und spielt plötzlich etwas,

das man sich normalerweise nicht trauen würde.

Szene: Zwei Spieler. Das Kind bittet Mutter oder Vater um Geld. Überlegt euch die Hintergründe:

Wofür brauchst du das Geld, was willst du deine Eltern glauben lassen? Was denken deine Eltern?

Wie viel Taschengeld bekommst du sonst? Unter welchen Umständen würden sie dir tatsächlich

Geld geben? Was passiert, wenn sie endgültig Nein sagen? Thematischer Hintergrund der Szene:

Drogensüchtige reagieren zuerst überaus freundlich und selbsterniedrigend, wenn sie etwas haben

wollen (Geld, Drogen, Hilfe, usw.). Wenn sie aber abgelehnt werden, können sie auch ausrasten.

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Weiterführende Texte

In ihrem Sachbuch Crystal Meth. Wie eine Droge unser Land überschwemmt. beschreiben der

Mediziner Dr. Roland Härtel-Petri und der Journalist Heiko Haupt die verheerende Wirkung von

Crystal und informieren über die aktuelle Lage in Deutschland. In Erfahrungsberichten schildern

Betroffene, wie sie der Droge verfallen sind und warum es so schwer ist, davon wieder loszukommen

Das Sachbuch Speed. Eine Gesellschaft auf Droge von Hans-Christian Dany stellt die schillernde

Wirkung dieser Droge in ihrem Zwiespalt dar, indem es die Entwicklungsgeschichte des

Amphetamins vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nacherzählt, von seiner extremen

Leistungssteigerung bis zur schnellen Abhängigkeit und Zerstörung.

Einen Road-Trip der besonderen Art erleben die beiden Hauptfiguren in der Geschichte Fear an

Loathing in Las Vegas von Hunter S. Thompson. Unter anhaltendem Drogeneinfluss berichten sie

über ein Motorradrennen, verwüsten zwei Hotelzimmer und erinnern sich, wie sich Drogen in den

70ern in Amerika ausbreiten. Der gleichnamige Film mit Johnny Depp ist witzig, aber auch surreal.

Die Fernseh-Serie Breaking Bad porträtiert den krebskranken Chemie-Lehrer Walter White, der

vom heimlichen Produzenten von Crystal zu einem reichen und skrupellosen Drogenbaron wird. Der

Fokus der Serie liegt weniger auf den Crystal-Abhängigen und den gesundheitlichen Auswirkungen,

sondern bei den Herstellern und Vertriebswegen – Drogenhandel ist ein hart umkämpftes Geschäft.

Der 135 Kilo schwere und dadurch unattraktive Redakteur Stephan Braum macht in dem Roman

Endlich Kokain (von Joachim Lottmann) eine erstaunliche Entdeckung: Kokain hilft ihm wirklich

beim Abnehmen. Da sein gut gefülltes Konto diese besondere Diät erlaubt, beginnt er eine freiwillige

Drogensucht, die sein Leben und sein soziales Umfeld durcheinander wirbelt, aber keinen Haken hat.

Zahlreiche Internetseiten bieten kostenlose Hilfe und seriöse

Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige an. Hier

eine Auswahl lokaler Institutionen und Hilfsangebote.

www.drugcom.de

www.alice-project.de

www.suchthilfe-altenburg.de

www.horizonte-altenburg.de/beratungsstellen-

suchtberatungsstelle-altenburg-schmoelln.html

www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/suchtberatung/suchtberatung

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Quellen

1. http://de.drogen.wikia.com/wiki/Methamphetamin

2. http://spon.de/aeJiu

3. http://web.br.de/interaktiv/crystal/

4. http://www.bild.de/regional/berlin/volker-beck/mit-drogen-erwischt-44779264.bild.html

5. http://www.suchtmittel.de/seite/interaktiv/tests/?test=3

6. http://www.ulmerecho.de/ArchivUlmerEcho/Sonderausgabe/DrogenausgabeHTML/ChemieImKopf.html

7. http://www.zeit.de/2016/44/computersucht-krankheit-hilfe

8. http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-09/iran-drogen-sucht-bekaempfung-praevention

9. http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2015-05/drogenbericht-dhs-drogen-konsum-deutschland

10. https://de.wikipedia.org/wiki/Substanzungebundene_Abhängigkeit

Impressum

Herausgeber: TPT Theater und Philharmonie GmbH · Spielzeit 2016/17

Generalintendant und Künstlerischer Geschäftsführer: Kay Kuntze

Kaufmännischer Geschäftsführer: Volker Arnold

Bühnen der Stadt Gera: Theaterplatz 1 · 07548 Gera · Tel: 0365 · 82 79 0

Landestheater Altenburg: Theaterplatz 19 · 04600 Altenburg · Tel: 03447 · 585 0

Texte, Gestaltung & Redaktion: David Schönherr

Kontakt: [email protected], 03447 · 585 364

[email protected], 0365 · 82 79 290

Ein herzlicher Dank geht an

die Schülerinnen und Schüler der Patenklassen

aus Treben, Altenburg und Meuselwitz,

an ihre Lehrerinnen und Lehrer

sowie besonders an die Schulsozialarbeiterinnen

Frau Pölitz, Frau Jahn und Frau Kahnt

und an die Sachgebietsleiterin des Jugendamt Altenburger Land

Frau Fischer