Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine...

92
www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt Gratis zum Mitnehmen Vom Walzer bis zu „Atemlos“ Vom Walzer bis zu „Atemlos“

Transcript of Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine...

Page 1: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 06.2015

Wie eine kleine Handwerksmanufakturden Drehorgelbau bewahrt

Gratiszum Mitnehmen

Vom Walzer bis zu „Atemlos“Vom Walzer bis zu „Atemlos“

Page 2: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n
Page 3: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 3

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

manchmal scheint alles ganz einfach zu sein: hier die Guten, dort die Bösen, auf dereinen Seite schwarz, auf der anderen Seite weiß. Egal ob in den Medien, in Reden vonPolitikern oder im Gespräch mit der Familie, mit Freunden und Bekannten, immer wie-der sind wir dazu geneigt, Dinge zu vereinfachen. Vielleicht alleine deshalb, weil dasLeben und die Welt ohnehin schon kompliziert und schwierig genug sind.

Egal, was die Gründe sind und egal, um was es geht: Ein genauerer, zweiter Blick lohntsich. Nur so lassen sich viele Dinge oft wirklich verstehen oder manch Detail erkennen,das man sonst leicht übersieht. Die schöne Blume am Straßenrand genauso, wie die Pro-bleme des Nachbarn, mit dem man bereits seit Langem Tür an Tür wohnt.

In der aktuellen Ausgabe unserer Herbstzeitlosen wollen auch wir wieder genauer hin-schauen. Der Frage, warum Menschen, die eigentlich bereits im wohlverdienten Ruhe-stand sind, nach wie vor arbeiten, sind wir genauso nachgegangen, wie der, auf welcheWeise eine kleine fränkische Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt. Kurzum:Neben zahlreichen informativen Themen haben wir natürlich auch wieder allerhandUnterhaltsames für Sie in unsere Sommerausgabe gesteckt.

Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung, viel Freude beim Lesen und zahlreiche An-regungen für viele zweite Blicke. Einen schönen Sommer!

Herzlichst,

Stephan Bühring Michael KniessHerausgeber Redaktionsleitung

Page 4: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

4 HERBSTZEITLOSE

INHALT AUSGABE 6 // JUNI 2015

Impressum: Herausgeber (V. i. S. d. P.): Stephan Bühring Verlag: Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR, BayreutherStraße 1, 91054 Erlangen, Telefon 09131.53020-85, Fax 09131.53020-89, www.herbstzeitlose-magazin.de, [email protected] Redaktionsleitung: Michael Kniess Redaktion: Stephan Bühring, Andrea Löb, Caroline Schmidt,Miriam Keil, Yasemin Schober, Katrin Mayer, Kevin Postler Autoren: Gerhard Meyer, Norbert Schreck, Johann AdamStupp Anzeigen: Petra Lutter, Hella Schröder, Telefon 09131.53020-85 Produktion: bühring werbeagentur, Erlangen.Die Herbstzeitlose erscheint vier Mal im Jahr und wird in und um Erlangen verteilt. Es gelten die AGB der Bühring undWeisner Verlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2014

Inhalt

6 Kurz & Knapp

10 TitelVom Walzer bis zu „Atemlos“

14 Aktuelles14 Pflege im Landkreis stärker ins

Bewusstsein rücken16 Für eine humane Pflege und ein

Mehr an Lebensqualität18 Neue WG für Demenzkranke19 Vernetzen, Ausbauen, in den

Blick nehmen22 Die Frage nach der Beihilfe25 Partnerschaft der Menschen stärken28 Endlich eine „Toilette für alle“ 30 Richtfest in der Villa Vita

31 Reise und Erholung31 Reisetipp: Bardolino

32 Modernes Leben32 Zu Fuß über die Alpen35 Ohne Arbeit geht es nicht38 Eine Brille, die die Welt verändert

42 Gesundheit und Sport42 Atemlos durch den Tag46 Nah am Patienten, zukunftsweisend

in der Medizin

50 Ratgeber50 Sicherheit: Tipps Ihrer Polizei

Betrug mit Ihrer EC-Karte52 Rechtstipp: Die EU-Erbrechtsreform54 Herbstzeitlose Rechtskolumne

58 Kultur58 Zum Malen ist es nie zu spät60 Von Menschen und Mäusen61 Das Bergwaldtheater Weißenburg

62 Unterhaltung62 Buchtipp64 Kurzgeschichte71 Raten & Knobeln

74 Kulinarik74 Rezepttipp76 Es ist jedes Mal ein kleines Fest

79 Termine & Veranstaltungen

Page 5: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n
Page 6: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

6 HERBSTZEITLOSE

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Baumpflanzung zum 30. Geburts-tag des Umweltamtes

Das Amt für Umweltschutz und Energie-fragen der Stadt Erlangen ist im März 30Jahre alt geworden. Aus diesem Grund hatUmweltreferentin Marlene Wüstner(zweite von links) eine Rotbuche gespen-det. Sie wurde hinter der Neuapostoli-schen Kirche (Ecke Hofmann-/Siebold-straße) gepflanzt. uwww.erlangen.de

Neuer Alzheimer-Ratgeber erhältlich

Die Diagnose Alzheimerist ein großer Einschnittim Leben – sowohl fürBetroffene als auch fürihre Angehörigen. Mitdem neuen Ratgeber„Leben mit der Diagnose Alzheimer“ er-läutert die gemeinnützige Alzheimer For-schung Initiative e.V., was auf Patientenund ihre Familien zukommen kann undgibt Ratschläge, um diese Situationen zumeistern. Der 76-seitige Ratgeber beleuch-tet das Leben und den Umgang mit derAlzheimer-Krankheit aus verschiedenenBlickwinkeln. Die Handreichung kannkostenfrei bestellt werden bei der Alzhei-mer Forschung Initiative e.V., Kreuzstraße34, 40210 Düsseldorf; per E-Mail [email protected] oder unter der Tele-fon 0211 8620660. uwww.alzheimer-forschung.de

Meldungen

Diakonie SophienstraßeGebbertstraße 72 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 308-5sophienstraß[email protected]

Diakonie am OhmplatzAm Röthelheim 2 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 [email protected]

www.diakonie-erlangen.de

· Pflege· Betreutes Wohnen

· Hospiz

Gut gep�egt in Erlangen

Foto

: Sta

dt E

rlan

gen

Page 7: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Traditioneller Seniorentagauf der Bergkirchweih

Am 27. Mai fand auf der Bergkirchweihwieder der traditionelle Seniorentag statt.Gute gelaunte Senioren trafen sich imSchächtner’s Zelt zu Kuchen, Bier und Bre-zel und genossen das Programm. Von auf-regenden Showtänzen der Brucker Gaßhen-ker, bis hin zu stimmungsvoller Kerwamu-sik, die zum Schunkeln und Klatschen ein-lud, war vieles geboten. Auch eine vom Se-niorenamt liebevoll organisierte Tombolafand statt und lockte mit zahlreichen Ge-winnen. Oberbürgermeister Florian Janikverteilte nach seiner Begrüßungsrede zu-sammen mit Mitgliedern des Seniorenbei-rats Rosen an alle anwesenden Damen. u

Warum Ritualewichtig sind

Wenn Menschen ver-unglücken, reißt derUnfall auch Hinterblie-bene aus ihrem ge-wohnten Leben. Trau-erfeiern und andereBräuche können einStück weit helfen. „Unsere Sinne brauchenEindrücke, um das Geschehnis überhauptbearbeiten zu können. Das Erleben der Un-glücksstelle bietet eine Möglichkeit, eine

Form des Begreifens zu finden“, sagt derkonfessionsfreie Theologe Ernst Cran ausNürnberg in der Apotheken Umschau. Eineweitere Maßnahme sind Trauerfeiern. Etwaszu Ehren des Toten gestalten zu dürfen,könne eine große Erlösung sein von demAusgeliefertsein der Trauer. Dabei gehe esdarum, dem Menschen, den man verab-schieden muss, nochmals möglichst plas-tisch zu begegnen – nicht nur im Gedenkenseines Todes, sondern seiner Lebendigkeit.Denn nur wer den Menschen noch einmalganz bei sich hatte, könne ihm dann auch„Ade“ sagen. „Das ist so, als würde man denMenschen nochmal umarmen, um dannganz bewusst die Berührung zu lösen undsich zu verabschieden“, sagt Ernst Cran. u

Hasen ziehen in Seniorenheim ein

Die Bewohners des Curanum „Seniorenpfle-gezentrums Am Erlenfeld“ bekommen nochin diesem Sommer tierische Mitbewohner.Mehrere Hasen ziehen dann in einen eigensdafür von Gefangenen der Justizvollzugs-anstalt München gebauten Stall ein, derim Außenbereich des Pflegezentrums auf-gestellt wird. Ob sich die Fellnasen inihrem neuen Zuhause wohlfühlen undwas die Heimbewohner von ihren neuenMitbewohnern halten, darüber berichtenwir in unserer September-Ausgabe. u

KURZ & KNAPP: MELDUNGENFo

to: K

addi

HERBSTZEITLOSE 7

Page 8: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

8 HERBSTZEITLOSE

Für 100 Prozent liebevolle Pflege:Pflegetruck in Erlangen

Seit März 2015 ist er in Bayern unterwegs,um das Thema „Pflege“ im Gespräch zuhalten: der grüne „Pflegetruck“ der beidengroßen christlichen Kirchen und derenVerbänden, Diakonie und Caritas. Auch inErlangen machten die Initiatoren deutlich,wo in der Pflege der Schuh drückt. Es man-gelt an Geld, um ausreichend Personal ein-zustellen und auch angemessen zu bezah-len. Es mangelt an Zeit, denn die Personal-decke ist aus Kostengründen dünn, und diebürokratischen Vorgaben für Dokumenta-tionen und Leistungsnachweise sind um-fangreich. Und es mangelt an Nachwuchs,denn der Beruf gilt als schwierig undschlecht bezahlt. Mitarbeitende von Cari-tas und Diakonie erklärten ihre Angeboteund ihre Arbeit in der Pflege. Die Auftritteeiner Humortherapeutin zeigten, wie wich-tig Lachen für die Gesundheit ist – egal inwelchem Alter. Außerdem konnten die Be-sucher neben praktischen Angeboten wieBlutdruckmessen, an einem Alterssimulati-onsanzug, „testen“, wie es sich anfühlt altund gebrechlich zu sein. u

Herbstzeitlose wird auch inItalien gerne gelesen

Wie wir Ende März von der Erlangerin Eve-lina Del Popolo erfahren haben, kommtunsere Erlanger Seniorenzeitung auch inItalien gut an und wird von ihrem dort le-benden Onkel gern gelesen. Sergio Mianist in der nordöstlichen italienischen Pro-vinz Pordenone zu Hause. Sein Bruder Gia-como lebt in Erlangen und so kam es, dasSergio Mianim Frühlingbei einem Be-such im Fran-kenland einExemplar derHerbstzeitlo-sen in dieHände fiel.

Die überseine Nichtean uns übermittelte Bitte, ihm auch unserevergangenen Ausgaben zukommen zu las-sen, haben wir sehr gerne erfüllt undfreuen uns über unseren wohl südlichstenLeser. u

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Oberbürgermeister Florian Janik „testet“ im Alters-simulationsanzug GERT, wie es sich anfühlt alt undgebrechlich zu sein.

Foto

: A. K

ulla

Neuer Workshopdes Seniorennetz

Das Seniorennetz- Er-langen im BRK startet Ende Juni dasneue Workshop-Projekt „Di-Mi-Do-Se-Net“ (Dienstag-Mittwoch-Donnerstagim SeniorenNetz). Am Beispiel desiPad wird an 12 Tagen intensiv die Ar-beit mit einem Tablet-Computer ein-geübt. Nähere Informationen unter uwww.seniorennetz-erlangen.de.

Page 9: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 9

Sammelbehälter für Elektro-/Elektronikkleingeräte

Künftig können an 65 Wertstoffsammel-plätzen im Stadtgebiet bequem auch Elek-tro- und Elektronikkleingeräte ordnungs-gemäß entsorgt werden. „Bereits heutelandet eine große Zahl von Elektroaltgerä-ten im Abfall“, erläutert Marcus Redel,zweiter Leiter des kommunalen Eigenbe-triebs für Stadtgrün, Abfallwirtschaft undStraßenreinigung. „Wir wollen vermeiden,dass diese Geräte im Restmüll landen.Denn durch die Sammlung und die an-schließende Verwertung können Wert-stoffe gewonnen und wiederverwendetwerden. Das spart natürliche Ressourcenund schont die Umwelt.“ Redel hebtzudem hervor, dass nicht nur die Umweltprofitiert: „Die Erlöse aus der Sammlungkommen den Gebührenzahlern zugute,indem sie in die Kalkulation der Abfallge-bühren eingehen“.

Die Standorte der für Elektro-Kleinge-räte vorgesehenen Behälter können im In-ternet eingesehen werden. Größere Elek-trogeräte können weiterhin kostenlos überdie Sperrmüllabfuhr abgeholt oder zur Um-ladestation am Hafen gebracht werden. uwww.erlangen.mein-abfallkalender.de

Mit Diabetes ins Pflegeheim

Ältere Menschen, die an Diabetes leiden,sollten bei der Auswahl eines Pflegeheimesauch darauf achten, ob und wie gut dasHeim auf die Betreuung von Diabetikerneingerichtet ist. Darauf weist der Altersme-diziner und Diabetologe Andrej Zeyfangim Apothekenmagazin „Diabetes Ratge-ber“ hin. Viele Einrichtungen arbeitenheute zum Beispiel mit auf Diabetes spe-zialisierten Ärzten zusammen und habengeschulte Mitarbeiter, die im Bedarfsfallbeim Blutzuckermessen oder bei der Insu-lingabe helfen. Dies solle man vor der Ent-scheidung für ein Heim unbedingt in Er-fahrung bringen, so Zeyfang. uwww.diabetes-ratgeber.net

KURZ & KNAPP: MELDUNGENFo

to: S

tadt

Erlan

gen

Page 10: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

TITEL

Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt

Text und Fotos: Michael Kniess

Vom Walzer biszu „Atemlos“

10 HERBSTZEITLOSE

Man findet sie auf den Philippi-nen, in Russland, in Kanada, inJapan und natürlich auch hier-

zulande. Alleine in Tokio läutet das musi-kalische Spiel dieses traditionellen Musik-instruments in 24 Kindergärten die Pausenein. Aus ihren bis zu mehr als 122 Pfeifenaus massivem Holz erklingen Klassiker, wieder Walzer, Kinderlieder, aber auch Tech-nomusik der 90er Jahre und aktuelle Schla-ger wie „Atemlos“. Seit mehr als 34 Jahrenwerden in der kleinen Drehorgelmanufak-tur von Kai Rafeldt in Dinkelsbühl mit vielLiebe zum Detail verschiedenste Drehor-gelmodelle und -ausführungen in aufwän-diger Handarbeit hergestellt.

Zwischen zwei Wochen und sechs Mo-naten dauert das es je nach Modell. Me-terstäbe findet man in der Schreinereikeine, nur Feinlineale. Jedes Loch, das zurFunktion der Orgel beiträgt, wird vonHand gebohrt. Bis zu zwei sechs Meterlange „feinjährige“ skandinavische Fich-tenstämme werden in einem Jahr verarbei-tet. In präzisester Filigranarbeit. Dazu kom-men Ahorn für die Technik im Innenlebender Orgel und Buche überall dort, wo dasInstrument besonders stabil sein muss.

Arbeit, die im Verborgenen bleibt: Etwa 2.000 Ein-zelteile braucht es, um aus den zentralen Bauteilen,dem Gehäuse, den Pfeifen, der Windlade, dem Bla-sebalg und dem Spieltisch am Ende eine fertigeDrehorgel werden zu lassen.

Page 11: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

TITEL

Es kommt auf den Hundertstelmillimeteran, damit aus den mindestens neun Holz-teilen eine Pfeife entsteht, die keinenschiefen, sondern einen wohlklingenden,den weltbekannten „Deleika-Klang“ ertö-nen lässt. Nicht nur der Pfeifenbau ist einekleine Wissenschaft für sich. Etwa 2.000Einzelteile braucht es, um aus den zentra-len Bauteilen, dem Gehäuse, den Pfeifen,der Windlade, dem Blasebalg und demSpieltisch am Ende eine fertige Drehorgelentstehen zu lassen. Von alledem siehtman bei der fertigen Drehorgel nichtsmehr. Die Arbeit des Instrumentenbauersund des Feinmechanikers bleibt im Verbor-genen. Alleine das Handwerk der Gehäuse-malerin sticht ins Auge. Bei der Gestaltungdes Orgelgehäuses gibt es nichts, was esnicht gibt: Sogar einen Ferrari habe manbereits einmal auf eine Drehorgel gemalt.

Überhaupt könnten die Kunden unter-schiedlicher nicht sein: Vom ehemaligenElektroingenieur, der sich mit Clownerieund Drehorgelspiel die Rente aufbessert,

über Professoren aus Japan, bis hin zumgut bezahlten Manager, der sich dazu ent-schlossen hat, fortan lieber als Straßenmu-sikant sein Geld zu verdienen oder zurKrankenschwester, die mit 24-stündigemDauerdrehorgelspiel ihren Traum vomEintrag ins Guinness-Buch der Rekordewahr gemacht hat, ist alles dabei. Gruß-botschaften aus der ganzen Welt hängenan der Werkstattwand. Egal ob hohe Luft-feuchtigkeit auf den Philippinen oder Salz-wassergischt an der Atlantikküste - dieDrehorgel macht schließlich alles mit.

––––––––––––––– „Ich hoffe, diese wunderbareMusiktradition auch an junge

Menschen weitergeben zu können“–––––––––––––––

„Die Tatsache, dass es bei uns keine mo-dernen computergesteuerten Fräsmaschi-nen gibt, hat nicht nur Kostengründe“,sagt Kai Rafeldt. „Auf diese Weise geht

HERBSTZEITLOSE 11

„Ich hoffe, diese wunderbare Musiktradition auchan junge Menschen weitergeben zu können“: Ge-schäftsführer Kai Rafeldt ist unermüdlicher Bewah-rer des Kulturguts Drehorgel.

Aufwändig und filigran: Mit viel Liebe zum Detailwerden in der Manufaktur verschiedenste Drehor-gelmodelle und -ausführungen in Handarbeit her-gestellt.

Page 12: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

12 HERBSTZEITLOSE

TITEL

jedes einzelne Bauteil durch verschiedenemenschliche Hände und wird mehrfachkontrolliert.“ Das Ergebnis sind Instru-mente, die Generationen überdauern. Dieaußerordentlich gute Qualität, mit der sichdie Manufaktur weltweit einen Namen ge-macht hat, ist Segen und Fluch zugleich.Mit dem Kauf ist der Kunde letztlich be-reits wieder verloren. Eine Drehorgel ausdem Jahr 1982 ist in diesen Tagen erstmalszur Reparatur in der Werkstatt.

„Wir leben deshalb vom Verkauf, vonder Reparatur alleine könnten wir nichtexistieren“, sagt Kai Rafeldt. Viel schwieri-ger als früher sei das heute, Mitbewerbergebe es kaum mehr. Aufgeben kommt fürden 48-jährigen Geschäftsführer aber nichtin Frage. Zu groß ist seine Leidenschaft fürdas Instrument, welches nachweislich seitMitte des 17. Jahrhunderts in allen LändernEuropas als Instrument der Straßenmusikerund Gaukler, aber auch – namentlich inEngland und Frankreich – als Kirchen- undSaloninstrument bekannt wurde.

Erfinderisch müsse man eben sein, sagt KaiRafeldt. Das Aufrüsten der Musikinstru-mente mit modernen Liedern von AC/DCbis zum angesagten Bierzeltschlager ist einMittel. Das andere – die Verbindung vonalter mit neuer Technik – machte diekleine Drehorgelbaufirma bereits in den1980er Jahren zum Weltmarktführer. Dasnach dem Firmengründer Gerhard Fischerbenannte „GEFINobaTronik-System“ gibtauf Tastendruck vollautomatisch bis zu1.700 Melodien zum Besten.

„Ich hoffe, diese wunderbare Musiktra-dition auch an junge Menschen weiterge-ben zu können“, sagt Kai Rafeldt. Egal obim manufaktureigenen Drehorgelmuseumoder beim jährlichen Tag der offenen Tür– der unermüdliche Bewahrer „seines“ In-struments nutzt jede Gelegenheit, um an-dere Menschen für die charakteristischeDrehorgelmusik zu gewinnen.

Edmund Stoiber hat er bereits vorge-spielt und sogar bis auf die große Konzert-bühne hat er es mit einer seiner Drehor-geln bereits geschafft. Die Kultband„Sportfreunde Stiller“, die regelmäßig fürausverkaufte Konzerthallen sorgt, hatihren Hit „54, 74, 90, 2010“ bei Live-Auf-tritten schon häufiger mit Drehorgelklangaus der kleinen fränkischen Manufakturuntermalt. u

Das Drehorgelmuseum der Manufak-tur in Dinkelsbühl kann mit Gruppenvon bis zu 70 Personen besichtigt wer-den. Die angebotenen Führungen las-sen einen eintauchen in die beeindru-ckende, spannende und magische Weltder Drehorgeln.www.deleika.de

Bis zu zwei sechs Meter lange „feinjährige“ skandi-navische Fichtenstämme werden in einem Jahr mitgrößter Präzision in Filigranarbeit verarbeitet.

Page 13: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n
Page 14: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

Soziale Anerkennung des Berufs, faireEntlohnung, angemessene Personal-ausstattung und der überfrachtete

Dokumentationsaufwand: Darüber disku-tierten zahlreiche Vertreter von regionalenPflegeeinrichtungen, ambulanten Pflege-diensten, Krankenhäusern, Ämtern, Pfle-gekassen und Berufsfachschulen und Se-niorenbeiräten mit Mandatsträgern bei dersiebten interkommunalen Pflegekonferenzim Landratsamt Erlangen-Höchstadt. „DiePflege ist ein Zukunftsthema, dem wir vielBeachtung schenken müssen und wollen“,betonte Landrat Alexander Tritthart in sei-ner Begrüßungsrede.

Den Fragen von Moderatorin SarahBenecke und des Publikums stellte sichHermann Imhof, Patienten- und Pflegebe-auftragte der Bayerischen Staatsregierungund Mitglied des Landtags, als Erster. „Ichsehe mich als Sprachrohr und Interessen-vertreter für Patienten, Pflegebedürftigeund Pflegende und möchte die Pflegemehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeitbringen“, erklärte Imhof. Er wolle Partnersein, der die wichtigen Themen an denrichtigen Stellen auf Landes- und Bundes-ebene platziere.

Der Pflegebeauftragte kritisierte, die Po-litik habe sich zwar auf den Weg gemacht

und mit dem Pflegestärkungsgesetz einigeVerbesserungen erreicht. Dennoch seiendiese für eine ganzheitliche Pflege nochnicht ausreichend. Eine ganzheitlichePflege sei nur möglich, wenn ausreichendGeld zur Verfügung stehe. „Hier fehleneine bis drei Milliarden Euro, um objektivund sachgerecht von guter Pflege sprechenzu können“, betonte Hermann Imhof.

–––––––––––––––Thema Personal macht Sorge

–––––––––––––––

Imhof ist regelmäßig in ganz Bayern un-terwegs um sich die Praxis anzusehen – erweiß, wovon er spricht. Die Arbeitsdichtein der Pflege sei immens, Pfleger werdenunter den bestehenden Rahmenbedingun-gen häufig psychisch und körperlich aus-gelaugt. Die Folge: Berufswechsel undfrühzeitiger Ausbildungsabbruch – auchweil die Arbeit nicht adäquat bezahltwerde.

Wie sich ungünstige Rahmenbedingun-gen auf die Personalsituation auswirken,schilderten auch die vorbereiteten State-ments von Vertretern der Krankenhäuser,der stationären und ambulanten Pflegesowie der Heimbewohnervertretung. Sie

Pflege im Landkreis stärkerins Bewusstsein rücken

Die Zukunft der Pflege im Fokus:Pflegekonferenz im Landratsamt Erlangen-Höchstadt

14 HERBSTZEITLOSE

Page 15: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

alle argumentierten, dass Altenpflege zuden aktuellen Bedingungen nicht längerfunktionieren kann.

Vielerorts fehlen bereits jetzt Personalund Mittel, um Menschen gut pflegen zukönnen, waren sich die Rednerinnen undRedner einig und warnten vor fatalen Fol-gen. Die Pflegequalität müsse stärker öf-fentlich diskutiert werden, forderten sie. Esmüsse gelingen, dass Politik und Bevölke-rung im Landkreis sich mit dem Thema

Pflege auseinandersetzen, bevor es sie alsPflegefall oder als Angehöriger und Ange-hörige betreffe.

Ein erster Schritt in diese Richtung:Nächstes Jahr wollen die Organisatorin-nen und Organisatoren um Jutta Leidelvon der Koordinationsstelle Bürgerschaft-liches Engagement und Seniorenpoliti-sches Gesamtkonzept des Landkreises diePolitik wieder zu einem Dialog einladen. uwww.erlangen-hoechstadt.de

AKTUELLES

Page 16: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

16 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Sie sind ein häufig anzutreffendesSymptom bei demenziellen Erkran-kungen: Weglauftendenzen. Vor

allem in den ersten Wochen nach demEinzug in eine stationäre Pflegeeinrich-tung versuchen viele erkrankte Menschen,in die ihnen vertraute Lebensumgebungzurückzukehren. Andere Betroffene fallenzurück in ihre Kindheit und suchen nachdem – natürlich meist längst nicht mehrvorhandenem – Elternhaus. Als letztesMittel bleiben dann oftmals nur freiheits-entziehende Maßnahmen oder gar eine Fi-xierung.

Denn die Folgen bedeuten nicht selten eineGefährdung für die Gesundheit oder gar dasLeben des Betroffenen: Dehydratation, Un-terzuckerung oder die ausgebliebenen Me-dikamenteneinnahme, im Winter droht be-reits nach kurzer Zeit das Erfrieren. „UnsereAktivitäten zur Versorgung von Betroffenenbewegen sich hier in einem Spannungsfeldzweier sich widersprechender Grundsätze“,sagt Enno de Haan, Einrichtungsleiter desAWO Sozialzentrums in Erlangen-Büchen-bach. „Einerseits hat jeder Bewohner dasRecht, sich frei zu bewegen, gleichzeitighaben wir die Pflicht, den Bewohner vorGesundheitsgefahren zu schützen.“

In seiner Einrichtung bemüht man sichdeshalb, diese Maßnahmen wann immeres möglich ist zu vermeiden. Denn einFreiheitsentzug kann erhebliche Auswir-kungen auf die Betroffenen haben. „Psy-chosozial gehen sie mit dem Verlust vonKontrolle, Freiheit, Autonomie und sozia-len Bezügen einher. Erhöhter Stress kanndie Folge sein“, sagt DiplompsychologinDanuta Nolda-Ligendza. Auf der Suchenach Lösungsmöglichkeiten ist man imAWO Sozialzentrum in Erlangen-Büchen-bach unter anderem in einem Wegläufer-schutzsystem – dieses alarmiert über dasvorhandene Hausnotrufsystem das Pflege-personal, sobald ein mit einer Signalchip-

Fördermittel der Glücksspirale ermöglichen Anschaffungvon Niederflurbetten

Für eine humane Pflege undein Mehr an Lebensqualität

Größtmögliche Mobilität und Pflege auf Augen-höhe: Die neuen Niederflurbetten gehören zum um-fangreichen Konzept, das Lebensqualität in optima-ler Weise erhalten soll.

Page 17: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 17

AKTUELLES

uhr ausgestatteter Bewohner den Haupt-eingang verlassen möchte – und in Nieder-flurbetten fündig geworden.

„Dadurch, dass die Höhe dieser Bettenauf 25 bis 30 Zentimeter reduzierbar ist,kann auf die Anbringung von Bettgitternoder eines Bauchgurts verzichtet werden“,sagt Enno de Haan. „Die Bewohner habenso größtmögliche Mobilität und sind auf-grund der niedrigen Höhe zudem vorschweren Verletzungen infolge eines Stur-zes aus dem Bett geschützt.“ Außerdem seidurch die bei diesen Betten verstellbareHöhe im wahrsten Sinne des Wortes einePflege auf Augenhöhe möglich. „DerBezug zu den zu Pflegenden wird auf dieseWeise ein ganz anderer“, sagt DanutaNolda-Ligendza. Mit dem umfangreichenKonzept, Lebensqualität zu erhalten und

zugleich wirksam vor durch das Weglaufenbedingter Gefahren zu schützen, hat dasAWO Sozialzentrum in Erlangen-Büchen-bach auch die Glücksspirale überzeugt.Fördermittel in Höhe von 67.000 Eurokonnte die Einrichtung auf diese Weise fürsich gewinnen. „Wir und unsere Bewoh-ner sind der Glücksspirale sehr dankbar“,sagt Enno de Haan. Denn dank der geflos-senen Fördermittel und dem Zuschuss ei-gener finanzieller Mittel konnten nun 53solcher Niederflurbetten angeschafft wer-den. „Durch die auf diese Weise ermög-lichte Erweiterung unseres Konzepts kön-nen wir freiheitsentziehende Maßnahmenzukünftig beinahe vollständig vermeiden.“

Für die Menschen bedeutet dass einehumane Pflege, die höchsten ethischenAnforderungen gerecht wird. (HZL) u

Page 18: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

Betreute Wohngemeinschaft für Demenzkranke ist einzugsbereit

Neue WG für Demenzkranke

Schöne, lichtdurchflutete Zimmer mitBalkon oder Terrasse, helle Farben,moderne Bäder, eine große Gemein-

schaftsküche, und vieles mehr – die ambu-lant betreute Wohngemeinschaft für de-menziell erkrankte Menschen im Wohn-bauprojekt „Regnitz-Terrassen“ in Möh-rendorf ist zum Einzug bereit. In den zweiWohngemeinschaften finden fortan je-weils zwölf Menschen ein Zuhause. „DieIdee dieser Form des Wohnens ist es, denMenschen die Normalität so weit wie mög-lich zurückzugeben“, sagte Jutta Helm,Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Er-langen-Höchstadt und GeschäftsführenderVorstand, bei der Schlüsselübergabe.

Den Mittelpunkt jeder Wohngemein-schaft wird eine große Wohnküche bilden,in der die Bewohner – je nach eigenen Fä-higkeiten – auf Wunsch zusammen ko-chen, andere Hausarbeiten verrichten oder

einfach Zeit miteinander verbringen kön-nen. Ganz wie zu Hause eben. Neben einesambulanten Pflegedienstes, der bei Bedarfzur Verfügung steht, werden zudem rundum die Uhr Präsenzkräfte vor Ort sein, dieals Alltagsbegleiter fungieren und als sol-che für die Bewohner da sind, wenn nötigHilfestellungen geben und ganz wichtig:Zeit für sie haben.

Als Träger des Wohnprojekts tritt der Be-treuungsverein Vergissmichnicht e.V. auf,mit dem auch der entsprechende Miet-und Betreuungsvertrag abgeschlossen wird.Das jeweilige Angehörigengremium, eineArt Vorstand des Vereins, wird dabei nichtnur in alle wichtigen Entscheidungen ein-gebunden sein, sondern diese vielmehraktiv herbeiführen. Einen Grund zumLeben geben, das möchte die ambulant be-treute Wohngemeinschaft. Weitere Infor-mationen: Telefon 09131 7153-0 /12 u

AKTUELLES

18 HERBSTZEITLOSE

Page 19: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

HERBSTZEITLOSE 19

Im Interview mit der Herbstzeitlosenspricht Cläre Zimmer-Wendl, die neueLeiterin des Erlanger Seniorenamts,

über die größten Herausforderungen fürihre Arbeit. Sie erzählt zudem, auf was siesich am meisten freut und welchen per-sönlichen Bezug sie zu ihrem neuen Auf-gabengebiet hat.

Herbstzeitlose: Sie sind seit 2001 für dieStadt Erlangen tätig, als Gruppenleiterinin der Einbürgerungsstelle. Woher rührtedas Interesse, die Leitung des Senioren-amts zu übernehmen, mussten Sie langeüberlegen, als man mit dieser Idee auf Siezugekommen ist?Cläre Zimmer-Wendl: In der Tat habe ichzuerst schon den einen oder anderen Mo-ment darüber nachgedacht. Denn das, wasich beruflich zuvor gemacht habe, war jaetwas ganz anderes. War meine Aufgabezuvor zum Großteil theoretischer Natur, binich nun insbesondere gestaltend tätig undmit Netzwerkarbeit befasst. Aber ich habemich inzwischen gut in die neue Aufgabeeingefunden und freue mich sehr darauf.Letztendlich hat mich genau diese Band-breite an dieser Aufgabe interessiert: Dennman spricht immer nur von den Senioren.Aber wer ist die Seniorin oder der Senior?

Ihre Antwortet lautet wie?Die Altersspanne liegt zwischen 60 undüber 100 Jahren. Das sind 40 Jahre Lebens-zeit. Wir haben die Aktiven, die Kontakteknüpfen wollen, zu Gleichaltrigen, aberauch Jüngeren. Wir haben diejenigen, diesich einbringen wollen in die Gesellschaft,mit dem, was sie an Kenntnissen und Fer-tigkeiten in ihrem Berufsleben erworbenhaben. Und es gibt die Senioren, die ge-sundheitlich beeinträchtigt sind und des-wegen wiederum eine andere Art der Un-terstützung durch uns brauchen. Ganz ab-gesehen davon, dass man vor 30 Jahrenmit 60 als alt galt, heute dagegen in die-sem Alter noch mitten im Leben steht. DieInteressen sind ganz andere, aber auch dieAnsprüche. All jene Menschen mitzuneh-

Das Seniorenamt hat eine neue Leiterin: Cläre Zimmer-Wendlim Interview mit unserem Redaktionsleiter Michael Kniess

Vernetzen, Ausbauen,in den Blick nehmen

Page 20: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

20 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

men ist eine wirklich sehr reizvolle, for-dernde und wichtige Aufgabe.

Wo sehen Sie die größten Herausforde-rungen für Ihre Arbeit?Ich befürchte, dass sich im Ehrenamt eini-ges ändern wird. Aufgrund der Einkom-menssituation werden viele Menschenkünftig wahrscheinlich als Rentner ehernoch einen Job annehmen müssen, stattes sich leisten zu können, sich ehrenamt-lich zu engagieren. Was mich auch sehrbeschäftigt, ist die Frage danach, wie wires schaffen können, Menschen mit Migra-tionshintergrund besser in unsere Struktu-ren einzubinden. Denn langsam kommtauch die erste Generation derer in einAlter, in dem pflegerische Unterstützungnötig ist, die in den 70er Jahren als soge-

nannte „Gastarbeiter“ zu uns gekommensind. Gerade in dieser Generation gibt esnoch große Sprachbarrieren, die es zuüberwinden gilt. Und natürlich müssenwir auch den jeweiligen kulturellen Hin-tergrund im Blick haben.

Was steht für Sie persönlich in den nächs-ten Monaten auf der Agenda?Was es weiter auszubauen gilt, ist die Prä-senz in den einzelnen Stadtteilen. Wirhaben in Erlangen ja bereits die dortigenAnlaufstellen und sind in dieser Hinsichtein Vorreiter gewesen. Daran anknüpfendist sicherlich noch einiges zu tun. Wir wol-len in weiteren Stadtteilen Anlaufstelleneinrichten. Denn die Menschen möchtenin ihrer gewohnten Umgebung alt werdenkönnen. Wir als Seniorenamt möchten das

Page 21: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

Thema Nachbarschaftshilfe im Stadtviertelstärker aufgreifen. Dabei geht es nicht nurum die Hilfe beim Einkäufen, sondernauch darum, neue soziale Kontakte zuschaffen, damit so ein engerer Zusammen-halt untereinander entstehen kann.

Auf was freuen Sie sich am meisten?Am meisten freut mich derzeit, dass sich soviele Menschen aus unserer Stadt sehr en-gagiert einbringen, sei es im pflegerischenBereich seitens von Heimen und Sozialver-bänden oder natürlich die Senioren selbst.Diese Kontakte weiter untereinander zuvernetzen und dann gemeinsam etwasdurchzusetzen, darauf freue ich mich sehr.

Wo liegen Ihre persönlichen Berührungs-punkte zu Ihrem neuen Aufgabengebiet?

Meine Mutter hatte Alzheimer, in einerZeit, in der man in Sachen Pflege und Be-treuung noch sehr am Anfang war. DiePflege hat in dieser Zeit noch komplett zuHause stattgefunden, bis zum Tod. Ausge-hend von dieser Erfahrung hatte ich dannein freiwilliges soziales Jahr auf einer Pfle-gestation gemacht. Vor fünf Jahren, alsmein Schwiegervater in einer ähnlichen Si-tuation war, habe ich dann schon gemerkt,wie sich die Möglichkeiten, Voraussetzun-gen und Rahmenbedingungen geänderthaben. Von daher hatte ich schon immereinen sehr praktischen und persönlichenZugang und konnte mir immer schon vor-stellen, genau in diesem Bereich auch ein-mal selbst zu arbeiten. Das hat mich ein-fach nicht mehr losgelassen. Nun macheich das, eben auf der anderen Seite. u

HERBSTZEITLOSE 21

Page 22: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.Sie zu achten und zu schützen ist Ver-pflichtung aller staatlichen Gewalt.“ DassArtikel 1(1) unseres Grundgesetzes für einLeben in Würde gilt, ist eindeutig. Dochwenn es stimmt, dass der Tod zu unseremLeben gehört, was bedeutet dieser Satzdann für das Sterben? In Deutschland wirddies seit längerem kontrovers diskutiert:Wie weit geht das Selbstbestimmungsrecht

des Einzelnen und wo müssen Staat undGesellschaft Grenzen ziehen?

Ausgehend von der auch im DeutschenBundestag seit vergangenen Novemberkontrovers geführten Debatte, was eine ge-setzliche Regelung der (organisierten) Ster-behilfe betrifft, leistete die CSU Erlangenmit einer hochkarätig besetzten Diskussi-onsveranstaltung einen Beitrag dazu, dasThema erneut auch in den Fokus einer

breiten gesell-schaftlichen Ausei-nandersetzung zurücken.Unter der Über-schrift „Hilfe beimSterben – Hilfezum Sterben? InWürde!“ diskutier-ten unter der Mo-deration des Erlan-ger Professors An-dreas Frewer nebenVertretern aus Me-dizin und Wissen-schaft auch derBayerische Innen-minister JoachimHerrmann und derParlamentarischeStaatssekretär bei

Diskussionsveranstaltung in Erlangen leistet Beitragzur Sterbehilfe-Debatte

Text: Michael Kniess

Die Frage nach der Beihilfe

Hochkarätig besetzte Expertenrunde (v.l.): Der leitende Oberarzt Carsten Kleindiskutierte mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, dem Facharzt für All-gemeinmedizin Michael Thümmler, der CSU-Kreisvorsitzenden Alexandra Wun-derlich, Inge Schwemmle (Vorsitzende Hospiz Verein Erlangen), Franz-Josef Koller(langjähriges Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben), Staats-sekretär Stefan Müller und Professor Peter Dabrock, stellvertretender Vorsitzen-der des Deutschen Ethikrates.

Foto

: Hen

nin

g N

ürn

ber

g

22 HERBSTZEITLOSE

Page 23: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

der Bundesministerin für Bildung und For-schung, Stefan Müller.

–––––––––––––––„Verbot von organisierter

Sterbehilfe muss uneingeschränktbestehen bleiben“

–––––––––––––––

Die Würde, der zentrale Begriff der De-batte, werde oftmals von der falschen Seitebetrachtet, so die Vorsitzende des HospizVereins Erlangen, Inge Schwemmle. Statteiner Hilfe zum Sterben brauche es viel-mehr eine Assistenz zum Leben. In glei-cher Weise entschieden wie die Medizine-rin sprach sich auch Joachim Herrmanninsbesondere gegen die „organisierte undgewerbsmäßige Sterbehilfe im großen Stil“

aus. Erlaube man derartige Einrichtungen,sei der Tag nicht mehr weit, dass sich Men-schen zum Selbstmord regelrecht ermun-tert fühlten. Hier müssten klare Grenzengezogen werden.

Auch die Gesellschaft sieht der bayeri-sche Innenminister in der Pflicht. Mandürfe keinesfalls in die Situation kommen,dass sterbenskranke Menschen das Gefühlbekommen, sie würden der Gesellschaft zurLast fallen. „Vielmehr müssen es uns dieMenschen auch Wert sein, durch palliativ-medizinische Versorgung eine Hilfestellungzu bekommen“, sagte Joachim Herrmann.„Richtig ist aber auch, dass wir das Sterbennicht unnötig verlängern. Wenn das Lebenzum Ende kommt, macht es keinen Sinn,dass man die Apparate künstlich weiterlau-fen lässt“, machte der Jurist deutlich.

HERBSTZEITLOSE 23

Page 24: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

24 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Seine Aufforderung, das Sterben nicht aus-zugrenzen, sondern vielmehr wieder ver-stärkt auch in die Familien hineinzubrin-gen, griffen auch der stellvertretende Vor-sitzende des Deutschen Ethikrates, Profes-sor Peter Dabrock, und Michael Thümm-ler, Vorstandsmitglied der Hausärzte Erlan-gen und Umgebung, auf. Letzterer plä-dierte ebenfalls für ein „Sterben an derHand und nicht durch die Hand“. „Es istniemals Aufgabe eines Arztes, beim Suizidzu assistieren“, sagte der Facharzt für All-gemeinmedizin. Welche Aufgabe den Me-dizinern stattdessen zufalle, machte derLeitende Oberarzt der Palliativmedizini-schen Abteilung am UniversitätsklinikumErlangen, Carsten Klein, deutlich.

„Medizin für das Leben und nicht fürdas Sterben, das ist unsere Aufgabe“, sagteder Palliativmediziner. Natürlich würdenimmer wieder Menschen auch an ihn mitder Bitte herantreten, ob er den Tod nichtein wenig schneller herbeiführen könne.„In solchen Situationen muss man immergenau hinhören“, so Carsten Klein. Oft-mals trete dann nämlich doch auch dieandere Seite zu Tage.

Aufgrund der Tatsache, dass mit zuneh-mend besserer palliativmedizinischer Ver-sorgung der Wunsch zu sterben in den

Hintergrund tritt, brachte StaatssekretärStefan Müller den Wunsch zum Ausdruck,„dass wir in der Palliativmedizin noch bes-ser werden“. Gemeinsam mit dem Bundüberlegt sein Ministerium in diesem Zu-sammenhang, weitere Forschungspro-gramme auf den Weg zu bringen.

Mit der Aussage „Das Sterben gehörtmir“, habe er insbesondere als gläubigerChrist ein Problem. „Genauso wie mannicht für sich alleine lebt, stirbt man auchnicht für sich alleine, gerade die Angehö-rigen sind ebenfalls unmittelbar betrof-fen“, so der Erlanger CSU-Bundestagsabge-ordnete. Auch in Bezug auf die organisierteSterbehilfe bezog Stefan Müller klar Posi-tion: „Wenn ich dies zulasse, folgt alsnächster Schritt die Forderung, auch dieTötung auf Verlangen straffrei zu stellen.Eine solche Werteverschiebung möchteich hierzulande nicht akzeptieren.“

Im Hinblick auf die Beihilfe zum Suizidsehe er daher bei der derzeitigen Rechts-lage keinen Handlungsbedarf. „Im Klar-text: Das Verbot von organisierter Sterbe-hilfe muss uneingeschränkt bestehen blei-ben“ – eine Aussage, die nicht nur beimPublikum, sondern auch bei den Diskutan-ten auf dem Podium auf breite Zustim-mung stieß. u

24 HERBSTZEITLOSE

Page 25: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 25

AKTUELLES

Anlässlich des 25-jährigen Bestehensder Städtepartnerschaft Erlangen-San Carlos reiste im März eine 12-

köpfige Delegation, angeführt von Ober-bürgermeister Florian Janik, nach Nicara-gua. Schwerpunkt der Reise waren Gesprä-che und Besichtigungen, um die in denvergangenen Jahren unterstützten Projektekennenzulernen und um Ideen für zukünf-tige Kooperationen zu entwickeln.

Beeindruckt zeigte sich die Delegationder Hugenottenstadt vom Besuch im Hos-pital Luis Felipe Moncada, das in den ver-gangenen Jahren regelmäßig von ErlangerSeite unterstützt wurde. Mit großem Enga-gement und Disziplin arbeiten KlinikleiterFreddy Ruiz und die Belegschaft des für diegesamte Region Departamento Río SanJuan zuständigen Krankenhauses untereinfachen Bedingungen und mit unzurei-chender Ausstattung. Dennoch leistet dieEinrichtung Beachtliches. Ein weitereswichtiges Thema für die Delegation war

die Wasserversorgung in San Carlos. Ob-wohl die Stadt direkt am Nicaragua-Seeliegt, herrscht ständige Trinkwasserknapp-heit. Haushalte, die an das Wassernetz an-geschlossen sind, erhalten am Tag nuretwa drei bis vier Stunden Wasser. Momen-tan leben in San Carlos zudem circa 3.000

Delegation aus Erlangen zu Besuch in San Carlos

Partnerschaft der Menschen stärken

Die Städtepartnerschaft soll stärker zu einer Part-nerschaft der Menschen werden: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Erlan-gen-San Carlos reiste im März eine 12-köpfige Dele-gation nach Nicaragua. Foto: Stadt Erlangen

Page 26: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

26 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Menschen ohne Wasseranschluss. Um dieSituation zu verbessern, soll nach demVorbild von Juigalpa und San Juan del Sureine Anlage zur Trinkwassergewinnungaus dem See gebaut werden. Fertigstellungsoll in spätestens eineinhalb Jahren sein.

Für die Zukunft der Städtepartnerschafthaben Oberbürgermeister Florian Janikund sein nicaraguanischer Kollege JhonnyGutiérrez den gleichen Wunsch: die Städ-tepartnerschaft soll stärker zu einer Part-nerschaft der Menschen werden. Fachaus-tausch, Jugendbegegnung und interkultu-reller Austausch sollen verstärkt werden.Die Fachbesuche boten hierfür konkreteAnknüpfungspunkte und bereits im Juniwird erstmals eine Jugendgruppe aus SanCarlos nach Erlangen kommen.

Zudem soll zukünftig auch der Erfahrungs-austausch mit Erlangens Partnerstadt Jenain Bezug auf kommunale Nicaragua-Part-nerschaften gestärkt werden. Auch hierfürkonnten bei dieser Reise Grundlagen ge-legt werden, denn zeitgleich reiste eine De-legation aus Jena um OberbürgermeisterAlbrecht Schröter nach Nicaragua, um ihrePartnerstadt San Marcos zu besuchen.Beide Reisegruppen trafen sich in den je-weiligen Partnerstädten.

Ein besonderes Wiedersehen gab es dannnoch in San Marcos. Weltumradler PeterSmolka, seit zwei Jahren mit dem Fahrradunterwegs, um alle Partnerstädte Erlangenszu besuchen, erreichte am 18. März SanMarcos und traf sich mit der Erlanger Dele-gation. Sein nächstes Ziel: San Carlos. u

Page 27: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

DT Deutsche Stiftungstreuhand AGKönigstraße 132 . 90762 FürthTelefon 0911 [email protected]

Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen inZusammenarbeit mit Banken und Sparkassen bei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin unter Telefon 0911 7230175-0.

Möchten Sie die Welt retten?Haben Sie sich dem Umweltschutz verschriebenoder möchten Sie sich für die Unversehrtheit der Meereund ihrer Bewohner stark machen? Schlägt Ihr Herz für denSport und möchten Sie Ihren Sportverein unterstützen oder möchten Siedie Zukunft unserer Kinder sichern, indem Sie sich für Erziehung, Bildungseinrichtungenund die Jugendhilfe einsetzen? Vielleicht möchten Sie aber auch dazu beitragen, unser viel-fältiges fränkisches Brauchtum zu erhalten oder gemeinnützigen Vereinen bei Ihrer Arbeit vor Ort helfen?

Egal für welchen Zweck Sie sich engagieren möchten: eine Stiftung ist das richtige Werk-zeug dafür. Und wir sind dabei Ihr Partner in der Stiftungsverwaltung.

Page 28: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

28 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Lange wird sie bereits gefordert, nuntut sich etwas: eine dringend benö-tigte barrierefreie Toilette in zentraler

Innenstadtlage scheint nun in greifbarerNähe zu sein. Mit einem entsprechendenDringlichkeitsantrag hat Ende April dieSPD-Stadtratsfraktion auf die Informationreagiert, dass am Hugenottenplatz in

einem der Kioskhäuschen in absehbarerZeit Räumlichkeiten frei werden. „Im Zu-sammenhang mit der Verpflichtung zurInklusion ist es nicht länger hinnehmbar,dass Menschen mit schweren und mehrfa-chen Behinderungen in ihrer Teilhabe amöffentlichen Leben in dieser Weise einge-schränkt werden“, heißt es im Antrag.

Die Stadtverwaltung zeigte ihre Bereit-schaft, zeitnah die frei werdenden Räum-lichkeiten zu sichern um eine „Toilette füralle“ einrichten zu können. Gemeint istnämlich nicht etwa nur eine bloße Toilettemit barrierefreiem Zugang, sondern viel-mehr eine, die auch für Menschen mitschweren und mehrfachen Behinderun-gen geeignet ist. „In konventionellen undauch so genannten Behinderten-Toilettensind beispielsweise Menschen mit komple-xen Behinderungen bislang darauf ange-wiesen, auf dem Boden liegend versorgt zuwerden“, sagt Anette Christian, SPD-Stadt-rätin und Vorsitzende des Seniorenbeirats.

„Da dies unhygienisch und oft auchmit Begleitperson kaum realisierbar ist,versuchen die Betroffenen und ihre Be-zugspersonen dies von vornherein zu ver-meiden und schränken ihren Aktionsra-dius hochgradig ein.“ Sie habe die Hoff-nung, dass man mit der Einweihung einersolchen Toilette bereits im kommenden

Endlich eine „Toilette für alle“

Eine barrierefreie Toilette in zentraler Lage scheintin greifbarer Nähe zu sein

Text: Michael Kniess

Page 29: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

AKTUELLES

Jahr diese Versorgungslücke endlich schlie-ßen könne. Bereits ihre Vorgängerin imAmt der Seniorenbeiratsvorsitzenden,Helga Steeger, hat sich vehement für dieSchaffung einer solchen Toilettenanlageeingesetzt. „Ich wäre sehr stolz, wenn esuns nun endlich gelingt, im Zentrum un-serer Stadt so etwas zu realisieren“, sagtAnette Christian.

Für eine Stadt wie Erlangen, die einenhervorragenden Ruf als Medizin- und Ge-sundheitsstadt habe, sei es nur logisch,wenn sie auch in dieser Hinsicht Innova-tionskraft zeigen würde. Denn in dieser

Hinsicht ist nicht nur Erlangen, sondernganz Deutschland noch ein Entwicklungs-land. In Erlangens Partnerstadt Stoke-on-Trent dagegen sind bereits vier solchenToiletten eingerichtet worden. u

Im Unterschied zur normalen barrierefreien Toiletteist die „Toilette für alle“ geräumiger und komfort-abler und eignet sich vor allem für Menschen mitmehrfacher Behinderung. Foto: Stiftung Leben

HERBSTZEITLOSE 29

Page 30: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

30 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

In Anwesenheit von rund 100 gelade-nen Gästen wurde am 29. Mai ein zünf-tiges Richtfest für das neue Senioren-

Wohnzentrum „Villa Vita“ in Fürth gefei-ert. Der Bauträger Urbanbau, der seit mehrals 20 Jahren auf die Erstellung von Senio-renimmobilien spezialisiert ist, errichtethier 27 seniorengerechte, barrierefreie Ein-einhalb- bis Drei-Zimmerwohnungen mit36 bis 100 Quadratmetern.

Neben dem Notruf, der rund um dieUhr Sicherheit bietet, werden zahlreicheDienstleistungen wie zum Beispiel Essens-

versorgung, hauswirtschaftliche Dienst-leistungen, Pflegeleistungen, gesellschaft-liche und kulturelle Veranstaltungen, Hil-festellungen bei Arztbesuchen oder Behör-dengängen und vieles mehr durch denDienstleistungspartner Bayerisches RotesKreuz Fürth angeboten. Auf diese Weisewird es den Bewohnern ermöglicht, selb-ständig in einer eigenen Wohnung zuleben und dabei die Gewissheit zu haben,bei Bedarf jederzeit auf die angebotenenHilfsangebote zurückgreifen zu können.Schon im November werden die neuen Be-wohner in die Villa Vita einziehen können.

Urbanbau-Geschäftsführerin Birgit Ber-let eröffnete die Veranstaltung und verwiesauf die stetig ansteigende Nachfrage nachseniorengerechten Wohnungen in zentra-ler Innenstadtlage aufgrund der Bevölke-rungsentwicklung. Daraufhin ergriff Stadt-baurat Joachim Krauße als Vertreter derStadt Fürth das Wort, bevor der Zimmerer-meister den traditionellen Richtspruchvom Gerüst verlas.

Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr undnach Vereinbarung bietet Urbanbau Inte-ressenten die Möglichkeit, sich in der Kur-gartenstraße 9 in Fürth eine Musterwoh-nung anzusehen. Die Villa Vita eignet sichnach Angaben von Urbanbau gleicherma-ßen zum Selbstbezug wie als Kapitalanlagemit gleichzeitiger Absicherung der eigenenZukunft. Infotelefon 0911 776611. uwww.urbanbau.com

Neues Senioren-Servicewohnen entsteht in Fürth

Richtfest in der Villa Vita

Peter Orth (Vertriebsleitung Firmenkunden der Spar-kasse Fürth), Urbanbau-Geschäftsführerin Birgit Ber-let, Stadtbaurat Joachim Krauße und Urbanbau-Ge-schäftsführer Adreas Berlet beim Richtfest. (v. l.)

Page 31: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Nur sechs Autostunden von Erlan-gen entfernt liegt am Ostufer desGardasees der kleine italienische

Ort Bardolino. Die rund 7.000 Einwohnerzählende Gemeinde bildet das Zentrumdes bekannten Weinbaugebiets gleichenNamens. Der rote Bardolino sowie derRosé mit dem Namen „Chiaretto“ sindsehr beliebt. Über die Geschichte desWeinbaus und die verschiedenen Phasendes Weinherstellungsprozesses – von derWeinbergspflege zur Weinlese, über dasWeinkeltern und die Reifung bis zur Fla-schenabfüllung und Weinvermarktung –informiert bei freiem Eintritt ein Weinmu-seum auf dem Weingut Zeni.

Die kleine, gut erhaltene Altstadt vonBardolino hat sich fein rausgeputzt undbesteht aus zahlreichen kleinen Gassen.Boutiquen, Souvenirläden, Spezialitäten-geschäfte, Eisdielen und Restaurants wech-seln sich ab und bieten eine bunte Vielfaltan Waren und Speisen.

Die Trattorien und Pizzerien sind bereitsmittags gut besucht und bieten in den teilsengen Gassen eine gemütliche und fami-liäre Atmosphäre. Weniger gemütlich sinddie Restaurants direkt am Seeufer, entschä-digen dafür aber mit einer tollen Aussichtüber den südlichen Gardasee und auf dasbunte Treiben im kleinen Hafen. Hier lie-gen neben kleinen, bunten Fischerbootenmoderne Segelboote und Motoryachten.Entlang der kilometerlangen Promenade

lässt es sich bequem vom Hafen bis nachGarda im Norden oder Lazise im Südenspazieren.

Hier kann man sich von März bis Okto-ber bei gemäßigten bis warmen Tempera-turen wohlfühlen! u

Bardolino – lebhafter Weinort an der Olivenriviera am Gardasee

Italienisches Lebensgefühl genießen

HERBSTZEITLOSE 31

REISETIPP: BARDOLINO

Übernachten: Ruhig gelegen amRande der Fußgängerzone ist das Hotel4 Stagioni. 1908 als Gasthaus eröffnetbietet es nach zahlreichen Modernisie-rungen alle Annehmlichkeiten einesmodernen 3*-Superior-Hotels, wieParkplatz, Lift, Wellnessbereich, Zim-mer mit Sat-TV, Safe, Balkon und Kli-maanlage. In einer gepflegten Parkan-lage befinden sich umgeben von Son-nenliegen ein großer Pool und ein Hy-dromassagebecken. Der nahe See ist inwenigen Minuten fußläufig erreichbar.www.hotel4stagioni.com

Page 32: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

32 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: WANDERN EXTREM

Ohne motorisierte Hilfsmittel 600Kilometer in 30 Tagen laufen – undzwar völlig freiwillig. Das unter-

nahm der erfahrene Wanderer Stefan Linkegemeinsam mit zwei Wanderfreunden.„Insgesamt waren es 196 Stunden Geh-zeit“, sagt Stefan Linke. Anfang Juli 2014ging es für die Erlanger mit dem Zug nachMünchen. Am Marienplatz startet der sogenannte „Traumpfad“ nach Venedig.

Gemeinsam mit Michael Harold, Chris-toph Messingschlager und zehn Kilo-gramm Gepäck auf dem Rücken machteStefan Linke sich auf die einmonatigeReise durch die Alpen. Das Ziel: Der Mar-kusplatz in Venedig. Es ist ein beliebterWeg unter Wanderern. „Teilweise laufenbis zu 100 Leute pro Tag am Marienplatz

los“, sagt Stefan Linke. Er ist ausgebildeterWanderleiter und entwickelte bereits alsKind die Lust am Wandern. Die Streckenach Venedig lief er 2003 schon einmal.

Pro Tag wanderten die Männer fünf biszehn Stunden – das kam ganz auf die Ent-fernung zwischen den einzelnen Hüttenan. Diese hatten sie zuvor reserviert. ZumGlück, denn die Quartiere auf dem belieb-ten Wanderweg sind schnell ausgebucht.Das bedeutete aber auch eine strikte Ein-haltung des Zeitplans, egal, ob das Wettermitspielte oder nicht. „Die Etappen durchÖsterreich waren komplett verregnet. Dashat hin und wieder Probleme bereitet“,gibt Stefan Linke zu.

Acht Tage lang liefen die Alpenüberque-rer durch Regen und Nebel. „Da ist man

Zu Fuß über die Alpen

Eine Wanderung von München nach Venedig

Text: Caroline Schmidt

Ein seltener Anblick: Ein Murmeltier im satten Grasder Alpen.

Schnee und Eis an dem höchsten Punkt der Wande-rung auf 3.152 Meter, dem Gipfel des Piz Boè.

Page 33: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

MODERNES LEBEN: WANDERN EXTREM

manchmal sechs Stunden bergauf gelaufen,freut sich auf die Aussicht und dann kommtder Regen“, erinnert sich Stefan Linke. Der49-Jährige und seine Freunde nahmen esaber gelassen. Sie trotzten dem Wetter mitselbst gebautem Regenschutz: Ein Schirmunter den Trageriemen des Rucksacks ge-klemmt sorgte für einen trockenen Kopfund freie Hände zum Wandern.

–––––––––––––––Auf Du und Du mit Schafen,

Gämsen, Kühen undvielen Murmeltieren

–––––––––––––––

Die Überwindung am Morgen, auch beiströmendem Regen aufzubrechen, wurdeam Abend meist mit gutem Essen auf derHütte belohnt. Und das Schönste ist fürStefan Linke überhaupt, zu Fuß in derNatur unterwegs zu sein. „Man entwickeltnach einigen Tagen einen ganz eigenenRhythmus beim Wandern und kann dasArbeitsleben komplett ausblenden. Dabeiist der Weg das Highlight“, schwärmt dergebürtige Coburger und Wahl-Erlanger.

Etwas über 24.000 Höhenmeter sind dieAlpenfreunde herauf und herunter gewan-

Das Ziel rückt immer näher: Prosecco-Reben in Nord-italien.

Page 34: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

MODERNES LEBEN: WANDERN EXTREM

dert. Der Weg führte sie durch Städte,Täler, über Wiesen oder vorbei an Lawi-nenresten aus Schnee und Eis. Nicht seltenbegegneten sie Schafen, Gämsen, Kühenund vielen Murmeltieren.

In den Reiseführern wird der Weg vomMarienplatz zum Markusplatz als „Traum-pfad“ bezeichnet. Ist er denn wirklich sotraumhaft, wie es sein Name verspricht?„Naja“, sagt Stefan Linke, „auf selten be-gangenen Wegen ist es wie im Urwald, aberes gibt auch Stellen, an denen man entlanggroßer, mehrspuriger Straßen laufen muss.

Das ist dann weniger traumhaft.“Am 3. August 2014 kamen dieMitglieder des Deutschen Alpen-vereins (DAV) schließlich fröh-lich und zufrieden in Venedig an.Die Alpenüberquerung war eineGemeinschaftstour der „Quer-beet“-Freizeitgruppe, eine vonvielen Gruppen des DAV der Sek-tion Erlangen. Regelmäßig unter-nehmen die Männer und Frauenim Alter von 50 bis 70 Jahren grö-ßere und kleinere Touren dieserArt, aber auch Rad- und Schnee-wanderungen, Floßfahrten, Ski-touren – eben alles „querbeet“. u

Für die Planungen treffen sich die Mit-glieder einmal im Monat bei der Spiel-vereinigung in Erlangen. Die SektionErlangen des Deutschen Alpenvereinsist mit über 8.100 Mitgliedern dergrößte Sportverein in Erlangen. Der eh-renamtliche Tourenleiter Stefan Linkeorganisiert bereits die nächste „Quer-beet“-Reise für den kommenden Som-mer. Diesmal soll es nach Cumiana beiTurin und weiter ins Valle Stura durchdie italienischen und französischenSeealpen gehen.

Geschafft! Christoph Messingschlager, Stefan Linke und MichaelHarold (v. l.) sind am Markusplatz in Venedig angekommen.

Page 35: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Ohne Arbeit geht es nicht

Die Portraits zweier Frauen, die aus unterschiedlichen Gründenauch als Rentner weiter arbeiten

HERBSTZEITLOSE 35

MODERNES LEBEN: NEBENJOB

Wenn die Rente nichtzum Leben reicht

Marianne Vittinghoff arbeitet, obwohlschon längst in der Rente, beim Bildungs-zentrum derStadt Nürnbergals Schwedisch-Lehrerin. DerGrund: Als al-leinerziehendeMutter von vierKindern konntedie 72-jährigeg e b ü r t i g eSchwedin inihrem Arbeitsle-ben kaumRücklagen fürdas Alter bil-

den. Ihre Rente reicht aufgrund der teurenMietpreise in Erlangen kaum zum Leben.„Die Miete für meine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung beträgt an die 500 Euro. Dazukommen noch circa 200 Euro an Neben-kosten und dann habe ich immer nochnichts gegessen und meine Rente ist zumGroßteil aufgebraucht“, sagt Marianne Vit-tinghoff.

Um sich also auch mal einen Theater-besuch oder eine kurze Reise leisten zukönnen, muss sie zwangsläufig arbeitengehen. Nach ihrer Pensionierung hat Ma-rianne Vittinghoff zunächst eineinhalbJahre einer Familie den Haushalt geführt,ehe sich die Tätigkeit beim Bildungszen-trum ergeben hat. Neidisch auf diejenigen,die mehr haben, als sie selbst, ist sie nicht.„Mehr Geld bedeutet nicht unbedingtmehr Zufriedenheit“, sagt sie.

„Endlich habe ich mal Zeit für mich. Ich kann verreisen, mich um meine Enkelkinder küm-mern. Und ich wollte schon immer mal einen Zeichenkurs belegen oder Klavierspielenlernen.“ Dies sind vielleicht die Gedanken, die man hat, wenn man an die bevorstehendeRente denkt. Was einen vielleicht auch in den Sinn kommt: die Rechnungen müssen wei-terhin bezahlt werden oder aber die Rente reicht, man erkennt jedoch, dass man dieneu gewonnene freie Zeit doch lieber mit einer gemeinnützigen Arbeit ausfüllenmöchte, anstatt einen Garten anzulegen. Die Portraits zweier Frauen mit unterschiedli-cher Motivation, auch als Rentner noch arbeiten zu gehen.

Marianne Vittinghoff

Page 36: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

36 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: NEBENJOB

Ihrer Arbeit geht sie gerne nach. Das Un-terrichten von Erwachsenen bereitet ihrFreude. Dennoch denke sie hin und wiederauch daran, wie es wohl weitergehenwerde. „Was macht man, wenn die Rentenur zum Wohnen reicht aber nicht zumLeben“, sagt sie. „Und was wirklich wichtigist: Es geht sehr vielen Menschen, aber vorallem Frauen so wie mir und noch schlech-ter. Für Betroffene von Armut im Altermöchte ich mich weiterhin engagieren.“

„Man muss auch anandere denken“

Anders als Marianne Vittinghoff arbeitetErika Steckert nicht, weil sie finanziell da-rauf angewiesen ist, sich neben ihrer Renteetwas dazu zu verdienen. Dennoch arbei-tet die 63-jährige Erlangerin: ehrenamt-lich. Und das bereits seit mehr als 30 Jah-ren. Angefangen hat alles nach der Geburtihrer Kinder.

Gemeinsam mit ihrem Mann hatte siedamals beschlossen, zu Hause bei den Kin-dern zu bleiben, während er arbeiten ging.Als die Kinder dann in den Kindergartenkamen, begannErika Steckert,sich ehrenamt-lich zu engagie-ren. „Mankann schließ-lich nicht denganzen Tag zuHause sitzen“,sagt sie. Zu-nächst enga-gierte sie sichim Kindergar-ten und für denKindergottes- Erika Steckert

Page 37: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 37

MODERNES LEBEN: NEBENJOB

dienst ihrer Gemeinde, dann in der Schuleder Kinder. Heute arbeitet sie vor allem mitSenioren. Im Bürgertreff Isarstraße ist sieseit über 15 Jahren die Leiterin des offenenSeniorentreffs.

„Die Idee war es, den Senioren eineMöglichkeit zum Austausch zu geben.Viele Senioren fühlen sich einsam undhaben niemanden, mit dem sie reden kön-nen.“, sagt Erika Steckert. Sie stelle immerwieder fest, wie schwer es für Senioren sei,in ihrem Alter neue Freundschaften zuknüpfen. Dem möchte sie mit ihrer Arbeitein Stück weit entgegenwirken.

Der offene Seniorentreff ist nicht daseinzige ehrenamtliche Projekt, für das sichErika Steckert engagiert. Sie unterstützt zu-sätzlich noch das Projekt „Mahlzeit“ imBürgertreff Isarstraße. Dieses bietet einmalim Monat ein Menü an, das aus regionalenProdukten gekocht wird. Außerdem ist sieeine der verantwortlichen Köchinnen fürdas Projekt „Aufgetischt“ in der evangeli-schen Gemeinde Sankt Peter und Paul(siehe Artikel Seite 76).

Woher sie all die Kraft und Motivationfür die viele ehrenamtliche Arbeit nimmt?„Ich bin der Meinung, dass nicht jeder ein-fach so alleine durch die Welt gehen kann,ohne nach rechts und links zu schauen“,sagt sie. „Man muss auch darauf achten,wie es den Mitmenschen geht. DerMensch lebt in einer Gemeinschaft unddie funktioniert nur, wenn nicht jeder nuregoistisch auf sich selbst schaut.“ Außer-dem würde sie sich ja nicht selbstlos op-fern. „Ich bekomme auch viel zurück: An-erkennung, Zuneigung und vor allemDankbarkeit. Das ist mir viel wichtiger alsGeld.“ u

Die Portraits zeichneteYasemin Schober auf.

Page 38: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Eine Brille, die dieWelt verändert

Martin Aufmuth hilft mit seiner Erfindung Tausenden von Menschen

Text: Caroline Schmidt

38 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: EINDOLLARBRILLE

Wer nicht klar sieht, bekommteine Brille. Was für uns alsselbstverständlich gilt, ist in an-

deren Teilen der Erde nicht so einfachmöglich. Weltweit gibt es rund 150 Millio-nen Menschen, die eine Brille benötigen,sich aber keine leisten können. Das ergab2007 eine Studie der Weltgesundheitsorga-nisation. In Entwicklungsländern lebendie meisten Menschen von einem Dollaroder weniger am Tag. Bis vor einigen Jah-ren gab es für sie keine Möglichkeit, aneine einfache Sehhilfe zu einem bezahlba-ren Preis zu gelangen. Doch ohne Brille

können betroffene Kinder nicht zur Schulegehen, nicht lesen und schreiben lernenund später nicht arbeiten. Die Existenzeiner Familie hängt oft von einer einfa-chen Sehschwäche ab, die leicht zu behe-ben wäre.

Der Erlanger Mathematik- und Physik-Lehrer Martin Aufmuth interessierte sichschon immer für Entwicklungshilfe. 2007begann er, sich aktiv bei verschiedenen Or-ganisationen zu engagieren und setzte sichvermehrt für den Klimaschutz ein. Ineinem Buch las er, dass es eine Brille gebenmüsste für Leute, die von einem Dollarund weniger am Tag leben. Als er darauf-hin in einem Ein-Euro-Laden Lesebrillenfür einen Euro sah, fragte er sich, warumes diese Brillen hierzulande gibt, aber nichtin Entwicklungsländern. Also tüftelte ermonatelang in seiner Waschküche in Er-langen, bis die jetzige Version der „EinDol-larBrille“ entstand.

„Sie ist sehr günstig, mit geringen Mit-teln hergestellt und kann trotzdem un-heimlich viel bewirken“, sagt Martin Auf-muth. Seit 2012 ist der EinDollarBrille e. V.ein eingetragener und gemeinnützig aner-kannter Verein. Martin Aufmuth hat sei-nen Lehrerberuf vorerst auf Eis gelegt und

„Warum gibt es in einem reichen Land wie Deutsch-land Brillen für einen Euro, nicht aber in armen Län-dern?“ – die Frage ließ Martin Aufmuth nicht mehrlos und weckte seinen Forscher- und Erfindergeist.

Page 39: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 39

MODERNES LEBEN: EINDOLLARBRILLE

arbeitet als geschäftsführender Vorstand soviel an dem Projekt, wie er kann. „Eine 60-Stunden-Woche zählt da schon zu denentspannten Zeiten“, sagt der dreifache Fa-milienvater. Mittlerweile unterstützen ihnviele hauptamtliche sowie bis zu 150 eh-renamtliche Mitarbeiter bei der aktiven Ar-beit in insgesamt neun Ländern.

–––––––––––––––Eine Erfindung mitgroßer Wirkung–––––––––––––––

Alles, was zur Herstellung der „EinDollar-Brille“ benötigt wird, steckt in einer vonMartin Aufmuth entworfenen, etwa dreiKilogramm schweren Holzkiste. Sie bein-haltet leichten, extrem stabilen und flexi-

blen Federstahldraht für das Gestell, bunteSchrumpfschläuche und Perlen zur Verzie-rung der Brille, Gläser in 25 verschiedenenStärken von -0,6 bis +0,6 Dioptrien unddie Vorrichtung zur Biegung der Brille. DerRahmen kann in unterschiedlichen Grö-ßen gebogen werden. Der Vorgang dauertungefähr 15 Minuten und wird in speziel-len Trainings gelernt. Die bruch- undkratzfesten Brillengläser aus Polykarbonatsind bereits zuvor geschliffen. Sie werdenganz einfach in das Brillengestell einge-klickt. Somit kommen die Brillenherstellerkomplett ohne Strom aus.

Die individuell angepasste Brillekommt direkt zu den Patienten. Sie habenkein Geld, um zu dem nächsten, weit ent-fernten Optiker zu fahren. Also fährt einOptiker direkt in die Dörfer und testet die

Fehlt die Brille, können betroffene Kinder nicht zur Schule gehen, nicht lesen und schreiben lernen undspäter nicht arbeiten. Die „EinDollarBrille“ schafft Abhilfe und damit Perspektiven.

Fotos: Martin-Aufm

uth

Page 40: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

40 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: EINDOLLARBRILLE

Sehstärke der Menschen. „Wenn sie ein-mal die passende Brille aufhaben, wollensie sie gar nicht mehr hergeben“, sagt Mar-tin Aufmuth. Die Brillen verkauft der Op-tiker für ein bis drei Tageslöhne vor Ort.„Das ist ungefähr der Preis von einemHuhn“, so der Erfinder der „EinDollar-Brille“. Damit sind die Herstellungskostengedeckt und der Optiker verdient genug,um seine Familie zu ernähren. „Optikergibt es leider noch viel zu wenige in denjeweiligen Ländern“, bedauert Martin Auf-muth. Sie müssen in Kurzausbildungen ge-

schult werden und das am besten vonFachpersonal, das der Erlanger Lehrer drin-gend in seinem Team gebrauchen könnte.

Die „EinDollarBrille“ soll vor allen Din-gen eines sein: nachhaltig. Das Ziel ist es,den Prozess zu einem Selbstläufer werdenzu lassen und eine finanziell unabhängigeaugenoptische Versorgung der Bevölke-rung in Entwicklungsländern zu schaffen.Die Materialbestellung läuft auch in Zu-kunft weiter über Martin Aufmuth, der soeinen Überblick über die Nutzung der Ma-schine hat. Die Herstellung der Brilleschafft Arbeitsplätze, teilweise auch fürkörperlich beeinträchtigte Menschen undgibt gleichzeitig immer mehr Menschendie Chance auf Bildung und Arbeit. So kur-belt eine einfache Brille die Wirtschaft inAsien, Afrika und Südamerika an.

Bis das endgültige Ziel erreicht ist, kom-men zahlreiche Ehrenamtliche zu den Bie-getrainings nach Deutschland und brin-gen Menschen in den ärmsten Ländernder Welt die Fertigung der „EinDollar-Brille“ bei. Martin Aufmuth bemerkt aber:„Ohne Hauptamtliche würde die umfang-reiche Arbeit gar nicht mehr funktionie-ren.“ Deshalb ist er auch weiterhin aufSpenden angewiesen. uwww.eindollarbrille.de

Die „EinDollarBrille“ soll vor allen Dingen eines sein:nachhaltig. Die Herstellung der Brille selbst schafftArbeitsplätze und gibt gleichzeitig immer mehrMenschen die Chance auf Bildung und Arbeit.

Page 41: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 41

Page 42: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

42 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: BRONCHITIS

Oft wird alles auf einen Infekt oderauf das Rauchen geschoben. Hintereinem lang anhaltenden quälen-

den Husten mit Auswurf kann sich jedochauch eine chronische Bronchitis verste-cken. „Hält diese an, kann sie im weiterenVerlauf dem Betreffenden buchstäblich dieLuft zum Atmen nehmen und ihn dauer-haft in seiner Lebensqualität einschrän-ken“, sagt Professor Dieter Ropers, Chefarztder Inneren Medizin im KreiskrankenhausErlangen-Höchstadt. Aus einer chroni-schen Bronchitis kann sich eine chronischobstruktive Bronchitis entwickeln, welcheim Fachjargon auch COPD (chronic ob-structive pulmory disease) genannt wird.In Deutschland zählt die Erkrankung zuden Volkskrankheiten. Rund drei bis fünf

Millionen Menschen sind betroffen. Je län-ger die Krankheit besteht, desto größere Be-schwerden und Schäden kann sie verursa-chen. Daher ist frühzeitiges Erkennen undrechtzeitiges Handeln ratsam.

–––––––––––––––Was passiert bei einer chronischen

obstruktiven Bronchitis?–––––––––––––––

Bei einer chronischen Bronchitis sind dieAtemwege (Bronchien) dauerhaft entzün-det. Laut Weltgesundheitsorganisation(WHO) spricht man von einer chroni-schen Bronchitis, wenn die Symptome inzwei aufeinander folgenden Jahren min-destens drei Monate pro Jahr dauerhaft be-

Chronisch obstruktive Bronchitis: Was die Krankheit bedeutetund wie man vorbeugen kann

Text: Andrea Löb

Atemlos durch den Tag

Page 43: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

GESUNDHEIT UND SPORT: BRONCHITIS

stehen. Unsere Lunge ist maßgeblich dafürverantwortlich, dass lebensnotwendigerSauerstoff in unser Blut gelangt. Hier fin-det der Sauerstoffaustausch statt. Bevor dieAtemluft die Lunge erreicht, muss sie einbreit angelegtes Röhrensystem passieren.Ein gut ausgeklügeltes Selbstreinigungssys-tem hält die Atemwege sauber. GelangenFremdstoffe oder ähnliches in die Atem-wege, bleiben diese in der Schleimhaut,welche die Atemwege auskleidet, haften.Sie werden dann über kleine Härchen ausdem System transportiert. Bei einem Infektentzündet sich die Schleimhaut undschwillt an. Die Atemwege sind verengt(obstruktiv). Wir husten, um den Schleimloszuwerden. Dauerhafte Entzündungenführen zum Verlust des Selbstreinigungs-mechanismus. Langfristig kann sich einLungenemphysem („Blählunge“) entwi-ckeln und Lungengewebe zerstört werden.All diese Faktoren führen dazu, dass dasAtmen immer schwerer fällt. Je weiter dieKrankheit fortschreitet, desto größer ist dieSchädigung des Lungengewebes. Das be-kommt auch unser Herz zu spüren undmuss größeren Arbeitsaufwand betreiben.

–––––––––––––––Wie zeigt sich eine COPD?

–––––––––––––––

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, diedie Entstehung der Krankheit begünstigen.Als Hauptrisikofaktor gilt immer noch dasRauchen. Auch das Passivrauchen erhöhtdie Gefahr. Weitere Ursachen, die man inBetracht zieht, sind: arbeitsplatz- oder um-weltbedingte Luftverschmutzung zum Bei-spiel durch Staub oder Reizgase, wieder-kehrende Infekte der Atemwege sowie einegenetische Veranlagung. Unbehandelt ver-

Page 44: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

läuft die Erkrankung in verschiedenen Stu-fen. Typisches Krankheitszeichen zu Beginnist ein anhaltender Husten mit oder ohneAuswurf. Besonders ausgeprägt ist dieser inden Morgenstunden. Je weiter die Krank-heit fortschreitet, desto andauernder undquälender wird der Husten. Der Schleimkann nicht mehr vollständig abgehustetwerden. Es tritt Atemnot auf, zunächst nurbei starker körperlicher Aktivität, später je-doch auch bei leichter Anstrengung, zumBeispiel beim Treppensteigen und dannauch in Ruhe. Die Ausatmung kann vonGeräuschen wie Giemen, Brummen oderPfeifen begleitet werden. „Ist die Lunge ge-schädigt, beeinträchtigt das auch die Arbeitdes Herzens“ , sagt Professor Dieter Ropers.Das rechte Herz muß das Blut gegen einenerhöhten Widerstand durch die Lungenpumpen. Es kann zu Wassereinlagerungen

in den Unterschenkeln und Füßen, aberauch im Bauchraum kommen. Die Bewäl-tigung alltäglicher Dinge wird immer mehrzur Herausforderung. Der Betroffene fühltsich dauerhaft körperlich erschöpft undverliert im Krankheitsverlauf an Gewicht.

–––––––––––––––Behandlungsmöglichkeiten

–––––––––––––––

Befindet sich die Krankheit noch im An-fangsstadium, kann der Verlauf durch einekonsequente Behandlung positiv beein-flusst werden. Ein Besuch beim Arzt hilftbei der Abklärung bestehender Symptome.Dieser kann den Patienten gezielt untersu-chen und beispielsweise den Brustkorbröntgen sowie eine Blutuntersuchung odereinen Lungenfunktionstest durchführen.„Ist das Lungengewebe bereits geschädigt,lässt sich das nicht mehr rückgängig ma-chen. Der Betroffene muss sich darüber imKlaren sein, dass ihn die Erkrankung seinLeben lang begleiten wird“, sagt der Inter-nist Professor Dieter Ropers.

Doch auch hier sollte man den Kopfnicht hängen lassen. Es gibt Mittel undWege, die helfen mit der Krankheit zuleben und deren Symptome zu lindern.Medikamente können Erleichterung ver-schaffen. Der Arzt wird diese in Abhängig-

keit vom Schweregradgezielt auswählen.Meist werden at-mungserwei te rndeund entzündungshem-mende Präparate zum

44 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: BRONCHITIS

Tipps zum Vorbeugen einer COPD

� Verzichten Sie auf Nikotin!� Nehmen Sie an Schutzimpfungen teil!� Stärken Sie die eigenen Abwehrkräftedurch gesunde Ernährung und ausrei-chenden Schlaf!

� Betätigen Sie sich sportlich! � Lassen Sie ab dem 45.Lebensjahr allefünf Jahre beim Lungenarzt Ihre Lun-genfunktion überprüfen!

� Und zu guter Letzt: Britische Ärztehaben herausgefunden, dass Singendie Atmung stärkt. Also, warum nichtöfter mal ein Liedchen trällern? Dashebt die Laune und hat nebenbei auchnoch einen positiven Effekt auf dieLunge. Es kann dann auch mal „Atem-los“ von Helene Fischer sein.

Professor Dieter Ropers istChefarzt der Inneren Medi-zin im Kreiskrankenhaus Er-langen-Höchstadt.

Page 45: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

GESUNDHEIT UND SPORT: BRONCHITIS

Beispiel in Form von Sprays verordnet. DesWeiteren können schleimlösende und hus-tenstillende Medikamente zum Einsatzkommen. Da Raucher oft betroffen sind,wird diesen immer geraten dauerhaft aufNikotin zu verzichten. Bei einem schwerenfortgeschrittenen Verlauf einer COPD musssich der Patient in einigen Fällen einerhäuslichen Sauerstofflangzeitbehandlungbis hin zur Maskenbeatmung unterziehen,um die Herz-Lungen-Funktion zu verbes-sern. Beim Physiotherapeuten kann manbestimmte Atem- und Hustentechnikensowie atemerleichternde Körperhaltungenerlernen, um Atembeschwerden zu min-dern. Auf Sport und Bewegung sollte mannicht verzichten. Zur Erhaltung der körper-lichen Leistungsfähigkeit und der Lebens-qualität ist es ratsam, sportlich aktiv zu blei-ben. Dazu kann man sich einer „Lungen-sportgruppe“ (Adressen unter www.lungen-sport.org) anschließen, in der man gemein-sam mit anderen Betroffenen unter fachli-cher Anleitung trainieren kann. Beim Lun-gensport wird niemand überfordert, da dieTrainingseinheiten an die Krankheitssitua-tion der Teilnehmer angepasst werden.Einen umfassenden Einblick in die Krank-heit, über Medikamente und Behandlungs-möglichkeiten erhalten Betroffene bei einerPatientenschulung. Diese kann zum Bei-spiel im Rahmen einer Rehabilitation oderauch ambulant durchgeführt werden. Jebesser man über seine Krankheit und dieBehandlungsmöglichkeiten informiert ist,desto besser kann man mit der COPD um-gehen und desto weniger Ängste hat man.

Weitere Informationen: Deutsche Lun-genstiftung e.V., Telefon 0511 2155110und Deutschen Atemwegsliga e.V. Telefon05252 933615. uwww.atemwegsliga.de, www.lungenstiftung.de

Page 46: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

GESUNDHEIT UND SPORT: KREISKRANKENHAUS ERLANGEN-HÖCHSTADT

Nach drei Jahren als leitender Ober-arzt der Kardiologie des Martha-Maria-Krankenhauses in Nürn-

berg, ist Professor Dieter Ropers neuerChefarzt der Inneren Medizin im Kreis-krankenhaus Erlangen-Höchstadt. Im In-terview mit der Herbstzeitlosen spricht erüber seine Beweggründe, diese Aufgabe zuübernehmen und was ihn insbesondere andieser Tätigkeit reizt.

Herbstzeitlose: Sehr geehrter Herr Profes-sor Ropers, was hat Sie dazu bewogen, dieneue Aufgabe in Höchstadt anzunehmen?Professor Dieter Ropers: Ich bin gebürtigerErlanger, bin dort zur Schule gegangen,habe mein Medizinstudium an der Fried-rich-Alexander-Universität absolviert, waram hiesigen Universitätsklinikum 17 Jahrelang tätig, habe dort als Arzt im Praktikumangefangen und bin bis zum leitendenOberarzt aufgestiegen, ehe ich 2012 ansMartha-Maria-Krankenhaus in Nürnberggewechselt bin. Kurzum: Meine Familieund ich, wir fühlen uns hier in der Regionsehr wohl und nun kann ich im Sommersogar mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren,

denn mein Wohnort Dechsendorf ist nurwenige Minuten vom Krankenhaus ent-fernt (lacht).

Alleine die Nähe zum Wohnort war abersicherlich nicht ausschlaggebend für denWechsel?Nein, natürlich nicht. Das ist das be-rühmte Tüpfelchen auf dem „i“. Aber es istmeiner Ansicht nach für einen Arzt schonimmer auch wichtig, zu wissen, wie dieMenschen in der Gegend, in der man tätigist, ticken. Man kann mitreden, weiß zumBeispiel was der HC gerade so treibt. Manhat sofort einen gemeinsamen Nennerund kann sich auf persönlicher Ebene aus-tauschen. All das schafft Vertrauen undVertrauen ist für ein Patient-Arzt-Verhält-nis unglaublich wichtig. Rein fachlich istes so, dass wir hier im St. Anna die gesamteinternistische Grundversorgung anbieten,von Menschen, die an Krebs erkrankt sindbis zur Behandlung von Diabetikern, undnicht nur einen Spezialteil, wie ich es alsLeiter des Katheterlabors in Nürnberg ge-macht habe. Der Umstand, nahe am Pa-tienten zu sein, dessen Beschwerden und

Professor Dieter Ropers ist neuer Chefarzt der Inneren Medizinin St. Anna in Höchstadt

Interview: Michael Kniess

Nah am Patienten, zukunfts-weisend in der Medizin

46 HERBSTZEITLOSE

Page 47: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Ängste aus erster Hand ken-nenzulernen und die gesamteninternistischen Breitenkennt-nisse einbringen zu können,hat mich sehr gereizt. MeinVorgänger, Hans-JoachimLaugwitz, hat all das aufgebautund in dessen Fußstapfen darfich nun treten. Das ehrt michsehr. Kurzum: Ich habe nochkeinen Tag seit meinem Wech-sel bereut und fahre jeden Tagmit einem Lächeln hierher.

Sie Sind Facharzt für InnereMedizin und Kardiologie sowiespezielle internistische Inten-sivmedizin. Wieso haben Siesich gerade für dieses Fachge-biet entschieden?Ich verrate Ihnen jetzt mal einGeheimnis: Eigentlich wollteich mich auf die Augenheil-kunde spezialisieren, ich fand diesen Fach-bereich immer schon faszinierend. Dannlandete ich während meines praktischenJahres aber in der Inneren Medizin in Bay-reuth. Dort durfte ich einen Internistenund Kardiologen kennenlernen, der michunglaublich beeindruckt hat. Dieser Ober-arzt hat mich letztlich dann vielmehr fürsein Fachgebiet begeistert. Er war mit soviel Engagement bei der Sache, dass ichkurzerhand entschloss, dass die Augenheil-kunde zwar nach wie vor toll ist, ich aberdoch lieber auch wie er Kardiologe werde.Solche Dinge spielen im Leben ja oft undin vielen Situationen eine Rolle: Es kommtimmer darauf an, wen man trifft und mitwelchen Menschen man zusammen-kommt. Für mich war das ein sehr großesGlück. Denn in der Kardiologie sieht man

unmittelbare Erfolgserlebnisse und kannsofort helfen. Man öffnet etwa ein ver-schlossenes Herzkranzgefäß und es trittunmittelbar eine Besserung der Beschwer-den ein. Was gibt es Besseres?

Was waren Ihre Beweggründe dafür, Arztzu werden?Das Thema „Vorbilder“ spielt dabei auchwieder eine Rolle: Der Allgemeinarzt inDechsendorf war ein guter Freund meinesVaters. Er war ein Arzt, der wirklich Tagund Nacht für seine Patienten da war. Erhat mich mit seiner Art mitgerissen undschon als kleiner Junge für den Arztberufbegeistert. Denn in die Wiege gelegt wurdeer mir nicht. Mein Vater war Maschinen-bauingenieur und er hätte es sich sicher-lich gewünscht, dass ich einen ähnlichen

HERBSTZEITLOSE 47

GESUNDHEIT UND SPORT: KREISKRANKENHAUS ERLANGEN-HÖCHSTADT

Anders als in vielen anderen Krankenhäusern, sieht im Kreiskran-kenhaus St. Anna in Höchstadt jeder Patient an dem Tag, an demer eingeliefert wird, noch einen Facharzt, auch an Heiligabendoder Neujahr.

Page 48: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

48 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: KREISKRANKENHAUS ERLANGEN-HÖCHSTADT

Weg einschlage. Aber auch mein Bruder istetwas aus der Art geschlagen, er ist Chirurggeworden (lacht).

Worin liegen für Sie die größten Heraus-forderungen für ein Kreiskrankenhaus wiedas Ihrige?Es gibt immer mehr Patienten, die es zuversorgen gilt. Die größte Bevölkerungs-gruppe, die hier im Landkreis lebt, ist dieder 50 bis 70-Jährigen. Bei den immer älterwerdenden Patienten die Versorgung inder bisherigen Qualität auch weiterhin an-bieten zu können, ist wohl die größte He-rausforderung. Da müssen wir uns alle stre-cken. Wir haben es Anfang des Jahres ge-sehen, als die Grippewelle viele Kranken-häuser an die Belastungsgrenze und darü-ber hinaus gebracht hat. Auch bei uns istes bereits heute immer wieder so, dass wirPatienten, die uns von anderen Kranken-häusern angeboten bekommen, nicht auf-nehmen können, weil wir die Kapazitätennicht haben. Ein Umstand, mit dem wiraber Gott sei Dank noch nicht zu kämpfenhaben, ist der Ärztemangel. Wir haben tat-sächlich mehr Bewerber als Stellen undmüssen nicht wie vielleicht anderswo Ärzte

aus dem Ausland rekrutieren. Ich denke,das zeichnet uns schon aus und spricht füruns. Anders als in vielen anderen Kranken-häusern, sieht bei uns zudem jeder Patientan dem Tag, an dem er eingeliefert wird,noch einen Facharzt, auch an Heiligabendoder Neujahr. Das ist bei weitem nichtselbstverständlich. In anderen Häusernkann es gut sein, dass man am Freitag-nachmittag ins Krankenhaus kommt undden Facharzt erstmals am Montagmorgensieht. Bei uns ist das anders.

Was steht für Sie in Ihrer neuen Funktionzunächst auf der Agenda?Um beispielsweise das zuletzt Angespro-chene weiterhin umsetzen zu können,muss man Visionär sein. Wir haben hieraus ärztlicher Sicht das große Glück, dassauch die Geschäftsführung so denkt unddie Politik uns sehr unterstützt, indem sieuns einiges an Geld an die Hand gibt, umdiese Visionen auch umsetzen zu können.Unser Haus wird von Grund auf saniert.Darauf aufbauend werden wir auch unserLeistungsspektrum weiter ausbauen. Inva-sive Herzkatheteruntersuchungen führeich beispielsweise schon an einem Tag inder Woche selbst durch. Eine Kooperationmit dem Universitätsklinikum Erlangenbesteht bereits. Weitere sind geplant, be-stehende möchten wir ausbauen. Außer-dem wollen wir uns im Bereich der Gastro-enterologie noch weiter verstärken. Beiuns gibt es zudem eine Station, die demgesamten Haus sehr am Herzen liegt: un-sere Palliativmedizin. Auch diese wollenwir weiter ausbauen, denn gerade die Pal-liativmedizin ist ein ungemein wichtigesFachgebiet, in dem man Menschen sehrviel helfen und ihnen Gutes tun kann. uwww.kreiskrankenhaus-hoechstadt.de

„Der Umstand, naheam Patienten zu seinund die gesamten in-ternistischen Brei-tenkenntnisse ein-bringen zu können,hat mich sehr ge-reizt“: Professor Die-ter Ropers ist neuerChefarzt der InnerenMedizin im Kreis-krankenhaus Erlan-gen-Höchstadt.

Page 49: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

49 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: KREISKRANKENHAUS ERLANGEN-HÖCHSTADT

Page 50: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

50 HERBSTZEITLOSE

116 116 bei Verlust!

Verlust und Missbrauchder EC-Karte kann denEigentümer teuer zu ste-hen kommen. Bei einemfahrlässigen Umgang mitdem PIN-Code (Geheim-zahl) haftet grundsätz-lich der Kunde. Bankenkönnen in diesen Fällendie Erstattung des Betragsverweigern. Die größteSorgfaltspflicht des Kar-tenbesitzers bestehtdarin, auf seine Kartenaufzupassen. Gerade jetzt zum Beginn derUrlaubszeit. Denn nicht nur, weil im Aus-land beim Geldabheben mit der EC-Kartein der Regel Gebühren anfallen, kann esteuer werden.

Solange sie nicht in die falschen Händegerät und niemand die Kartennummerkennt, kann nicht sehr viel passieren,denn ohne Kreditkartennummer ist einMissbrauch überhaupt nicht möglich. Alsolieber einmal zu oft misstrauisch sein,wenn der Kellner am Urlaubsort nur maleben schnell mit der Karte hinter die Bar

zum Einlesen derselbenverschwinden möchte,als hinterher die Pro-bleme zu haben.Weiterhin muss die EC-Karte vom Kontoinhaberunterschrieben sein.Wird eine nicht unter-zeichnete Karte verlorenund es kommt zum Scha-densfall, kann der EC-Kartenanbieter (IhreBank oder Sparkasse) dieSchadensübernahme ver-weigern.Ebenso unangenehm

kann es werden, wenn die Karte nicht si-cher verwahrt oder die PIN darauf notiertwar. Wurde die Sorgfaltspflicht aber nichtverletzt, hält sich der entstandene Schadenin Grenzen.

Unter gewissen Umständen muss derKunde die volle Haftung übernehmen. Er-fahrungsgemäß liegt die Haftungsgrenzedes Karteninhabers je nach Kreditkarten-anbieter bei einem 2-3-stelligen mittlerenEurobetrag. Bei darüber hinaus gehendenSchäden werden diese vom Kartenanbietergetragen.

Der aktuelle Sicherheitstipp von Adolf Blöchl,Leitender Polizeidirektor Polizeiinspektion Erlangen Stadt

Ratgeber SicherheitBetrug mit Ihrer EC-Karte

Foto

: Pol

izei E

rlan

gen

Page 51: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Tipps Ihrer Polizei:• Behandeln Sie Geldkarten wie Bargeld!• Verwahren Sie die EC-Karte sorgfältig inPortemonnaie oder Brieftasche!

• Bewahren Sie Karte und PIN-Nummerimmer getrennt voneinander auf! TragenSie die PIN niemals bei sich! Notieren Sieniemals die Nummer auf der Karte oderauf der Kartenhülle!

• Informieren Sie bei Verlust umgehend denKartenanbieter! Sie könnten sonst schnellden Versicherungsschutz verlieren!

• Bedienen Sie sich des Sperr-Notrufs (+49)116 116, über den nicht nur EC- undMaestro-Karten, sondern auch Kreditkar-ten, Mobilfunkkarten, und vieles mehrgesperrt werden können! u

www.polizei.bayern.de

Weitere Informationen und Tipps fin-den Sie zudem in der Broschüre „POLI-TIPP“ der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt und der Stadt Erlangen. DieseBroschüre zum Thema Sicherheit fürSeniorinnen und Senioren liegt bei derStadt Erlangen als auch bei der Polizei-inspektion Erlangen-Stadt auf und istkostenlos erhältlich.

HERBSTZEITLOSE 51

RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

Page 52: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Viele Deutsche haben eine Immobilieoder Geldanlagen im Ausland. Etwazehn Prozent der Erbfälle in Europa

haben einen grenzüberschreitenden Bezug.Ein solcher liegt vor, wenn der Erblasseroder sein Ehegatte Ausländer sind, der Erb-lasser zum Zeitpunkt des Todes im Auslandlebte, oder wenn eben Auslandsvermögenvorhanden ist. In solchen Fällen ist zu-nächst zu klären, welches Recht anzuwen-den ist. Manche Staaten stellen hier auf dieStaatsbürgerschaft ab, andere auf den letz-ten Wohnsitz des Erblassers oder auch da-rauf, wo sich der Nachlass befindet.

Die deutsche Rechtsordnung wendet dassogenannte Staatsangehörigkeitsprinzip an.Nach diesem wird ein Deutscher immernach deutschem Erbrecht beerbt. DieSchweiz wendet beispielsweise das soge-nannte Wohnsitzprinzip an. Danach ist dasRecht des Staates entscheidend, in dem derVerstorbene seinen letzten Wohnsitz hatte.

Es gibt auch Län-der, welche fürdortige Immobi-lien immer dieGeltung des eige-nen Erbrechts be-anspruchen, wiebeispie l sweiseFrankreich. Diesführt zu einer sogenannten Nachlassspal-tung, was für die einzelnen Nachlassgegen-stände zu unterschiedlichen Erben und Erb-quoten führen kann.

Diese Schwierigkeiten sollen durch dieEU-Erbrechtsreform gelöst werden. Sie trittam 17. August 2015 in Kraft und soll unteranderem regeln, dass für die Entscheidungder Frage, welches Recht Anwendung fin-det, der gewöhnliche Aufenthalt des Ver-storbenen im Zeitpunkt des Todes ist. Esgibt dann auch ein Europäisches Nachlass-zeugnis, ein deutscher Erbschein bleibt aber

Die EU-Erbrechtsreform

von Rechtsanwalt Gerhard Meyer, Fachanwalt für Erbrecht

52 HERBSTZEITLOSE

RATGEBER: RECHTSTIPP FÜR SENIOREN

Page 53: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

RATGEBER: RECHTSTIPP FÜR SENIOREN

weiterhin möglich. Jeder EU-Bürger kann inseinem Testament sein nationales Rechtwählen, also das Recht seiner Staatsangehö-rigkeit. Bei der Testamentserrichtung solltedies in jedem Fall beachtet werden.

Die Reform wird auch nicht alle Pro-bleme bei Erbfällen mit Auslandsbezuglösen können. Die EU-Erbrechtsverordnunggilt nicht in Drittstaaten wie beispielsweiseden USA. Dänemark, Irland und Großbri-tannien werden die Re-form nicht umsetzen,sodass es bei deren der-zeitigen Regelungenverbleiben wird. Eswerden noch andereFragen zu klären sein.So müssen künftigwohl Ermittlungen zurFeststellung des ge-wöhnlichen Aufent-halts erfolgen, was zuerheblichen Schwierig-keiten führen kann,falls testamentarischkeine Rechtswahl ge-troffen wurde.

Wohnte der ver-storbene Deutscheetwa in Italien oderFrankreich, so kommtnicht mehr deutschesErbrecht zur Anwen-dung, sondern viel-mehr das italienischeoder das französischeErbrecht. Wer alsonicht möchte, dass imFalle seines Todes dasausländische Recht zurGeltung kommt, sollteunbedingt deutsches

Recht wählen. Durch eine solche Rechts-wahl zugunsten des deutschen Rechts, kanner seinen Erben viele Schwierigkeiten erspa-ren, welche das fremde Recht mit sich brin-gen kann und zudem sicherstellen, dass seinletzter Wille auch erfüllt wird. Insbesonderedeutsche Staatsbürger mit Auslandsimmo-bilien und längeren Aufenthalten dorthaben einen gewissen Handlungsbedarf. uwww.erbrecht-erlangen.de

HERBSTZEITLOSE 53

Page 54: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

54 HERBSTZEITLOSE

Wir freuen uns über die vielen in-teressanten Leserbriefe und Fra-gen zum Thema „Miet- und

Wohnungseigentumsrecht“. Leider kön-nen wir aufgrund der Vielzahl der Pro-blemstellungen hier nur einige ausge-wählte Fragen erörtern.

Familie L.: Wir haben eine schöne und mo-dern ausgestattete Mietwohnung, in derwir uns wohl fühlen. Allerdings ist das Ba-dezimmer alt, ca. 25 Jahre. Es funktioniertzwar noch (fast) alles, aber es sieht nichtmehr schön aus, ein paar Fließen habenRisse, das Silikon ist teilweise schimmlig,das Waschbecken hat einen Sprung, eben-falls der Toilettendeckel. Nachdem wireine überdurchschnittlich hohe Miete be-zahlen, nun unsere Frage: Haben wir An-spruch darauf, ein neues Badezimmer zubekommen? Wenn ja, müssen wir miteiner weiteren Mieterhöhung rechnen?Wie hoch würde diese ausfallen dürfen?Kann man hier wieder eine Nutzungszeitvon 25 Jahren zugrunde legen?Der Vermieter ist verpflichtet, die Mietsa-che während der Mietzeit in Stand zu hal-ten. Er muss also Schäden beseitigen, diedurch den regelmäßigen Gebrauch entste-hen und für die Funktionsfähigkeit sorgen.Sind die von Ihnen geschilderten Schädenim Bad im Laufe der Zeit durch vertragsge-

mäße Abnutzung ent-standen, muss sich derVermieter darum küm-mern. Tut er das nicht,können Ihnen Minde-rungsansprüche zu-stehen. Zu einer Mo-dernisierung, also derHerstellung eines neuen Bades, ist der Ver-mieter dagegen regelmäßig nicht ver-pflichtet. Führt er sie dennoch durch,kann er die jährliche Miete um elf Prozentder aufgewendeten Modernisierungskos-ten erhöhen, wenn infolge der Erneuerungder Wasserverbrauch nachhaltig reduziert,der Gebrauchswert der Mietsache nachhal-tig erhöht oder der allgemeine Wohnwertauf Dauer verbessert wurde. Ob das der Fallist, muss im Einzelfall festgestellt werden.Kosten, die für Erhaltungsmaßnahmenohnehin erforderlich gewesen wären, ge-hören nicht zu den Modernisierungskos-ten. Sie dürfen nicht mit in die Erhöhungeinfließen. Kommt es zum Streit, ist dieserInstandhaltungsanteil im Zweifel durchSchätzung des Gerichts zu ermitteln.

Bei einem so alten Bad wie dem Ihremkann der Erhaltungsanteil erheblich sein.Erhält der Vermieter für die Modernisie-rung öffentliche Zuschüsse, sind dieseebenfalls nicht zu berücksichtigen. Auf dievoraussichtliche Nutzungszeit des neuen

RATGEBER: MIET- UND WOHNUNGSEIGENTUMSRECHT

Herbstzeitlose Rechtskolumne

von Rechtsanwalt Björn Hommert,Fachanwalt für Miet- u. Wohnungseigentumsrecht

Page 55: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

RATGEBER: RECHTSTIPP

Bades kommt es bei der Mieterhöhung da-gegen nicht an. Der Vermieter muss dieMieterhöhung schriftlich erklären. Sie istnur wirksam, wenn in ihr die Erhöhungunter Darstellung der aufgewendeten Kos-ten berechnet und erläutert wird. Insoweittreffen den Vermieter umfangreiche Ver-pflichtungen. Sollten Sie eine solche Mo-dernisierungsmieterhöhung erhalten,empfiehlt es sich daher in jedem Fall, diesedurch einen auf Mietrecht spezialisiertenRechtsanwalt prüfen zu lassen. Die in die-sem Zusammenhang auftretenden Frage-stellungen und Probleme sind zu komplex,um sie in diesem Rahmen umfassend dar-zustellen und zu erläutern. Sind alle for-malen Anforderungen erfüllt, schulden siedie erhöhte Miete mit Beginn des drittenMonats nachdem sie die Erhöhungserklä-rung erhalten haben. Hat der Vermieterdie Modernisierungsmaßnahmen und dievoraussichtliche Mieterhöhung nicht nachden gesetzlichen Vorgaben angekündigtoder liegt die tatsächliche Erhöhung mehrals zehn Prozent über der angekündigtenMieterhöhung, verlängert sich diese Fristum sechs Monate.

Helga B.: Ich wohne seit über 20 Jahren ineinem großen Mehrfamilienhaus. Seitdem Tod meines Mannes fühle ich michvon einem Nachbarn kontrolliert und be-lästigt. Er beschwert sich, wenn meinEnkel sein Rad unten nicht ordentlich inden Ständer stellt oder fragt Gäste vonmir im Treppenhaus, was sie hier zu su-chen hätten. Zeitschriftenausträger ver-jagt er ebenfalls, obwohl ich mich immerüber Angebote im Briefkasten freue. Neu-lich hat er geklingelt, dass es im Hausflurnach meinem Braten riecht und ich besserlüften soll. Und schon zweimal hat er Re-

Page 56: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

56 HERBSTZEITLOSE

RATGEBER: MIET- UND WOHNUNGSEIGENTUMSRECHT

genschirme, die vor der Tür standen, weg-genommen, weil er das unordentlich fin-det. Er führt sich auf wie ein Blockwart.Bei der Wohnungsgesellschaft stoße ichauf taube Ohren. Können Sie helfen?Es ist nie schön, mit solchen Nachbarnkonfrontiert zu werden. Leider ist es aberauch gar nicht so selten. Zunächst solltenSie dem Nachbarn nochmals nachdrück-lich klarmachen, dass es nicht seine Auf-gabe, sondern alleine die Aufgabe der Ver-mieterin bzw. der Hausverwaltung ist, ver-meintliche Verstöße gegen die Hausord-nung zu überwachen und bei Ihnen zu kri-tisieren. Weisen Sie darauf hin, dass Siesich belästigt fühlen und sich diese Ein-griffe in Ihre Privatsphäre in Zukunft nichtmehr gefallen lassen werden. Sie solltenden Nachbarn deutlich darauf aufmerk-sam machen, dass sie keinerlei Kontaktmit ihm haben wollen und sich vorbehal-ten, ihn auf Unterlassung in Anspruch zunehmen, wenn er sich nicht an diese Auf-forderung hält.

Da Sie schreiben, dass die „Wohnungs-gesellschaft“ sie ignoriert, gehe ich davonaus, dass Sie nicht Eigentümerin der Woh-nung sind, sondern diese gemietet haben.In diesem Fall können Sie sich auchschriftlich an die Vermieterin wenden undihr die einzelnen Vorfälle unter Angabedes Datums, der Zeit und eventueller Zeu-gen schildern. Sollte es weitere Mieter imHaus geben, die ähnlich wie Sie von demNachbarn belästigt werden, empfiehlt essich, auch diese mit einbeziehen. FordernSie die Vermieterin auf, den Nachbarn zurEinhaltung des häuslichen Friedens zu er-mahnen. Setzt der Nachbar sein Verhaltendennoch fort, kann die Vermieterin ihnauf Unterlassung in Anspruch nehmenund bei nachhaltiger Störung des Hausfrie-

dens das Mietverhältnis sogar kündigen.In beiden Fällen werden von den Gerich-ten allerdings hohe Anforderungen ge-stellt, so dass die Vermieter eher zurück-haltend agieren.

Einen rechtlichen Anspruch darauf,dass die Vermietern tätig wird, haben sieregelmäßig nicht. Wirken sich die Beein-trächtigungen durch den Nachbarn aberso gravierend auf die Wohnqualität aus,dass es Ihnen nicht zuzumuten ist, die Si-tuation weiterhin hin zu nehmen, bestehtgrundsätzlich auch ein Anspruch auf Min-derung der Miete. Ob und wann dies derFall ist und in welcher Höhe die Miete ge-mindert werden kann, lässt sich jedochimmer nur anhand der konkreten Um-stände des Einzelfalls bestimmen. Pau-schale Vorgaben gibt es nicht. Egal ob sienun selber gegen Ihren Nachbarn vorge-hen oder versuchen, ihre Vermieterin dazuzu bewegen, auf ihn einzuwirken, ist esunabdingbar, dass sie über alle Vorfällemöglichst genau und detailliert Protokollführen. Mit dieser Dokumentation undinsbesondere deren Nachweisbarkeit stehtund fällt jedes rechtliche Vorgehen.

Frau W.: Man liest so viel in der Zeitungvon Einbrüchen und Überfällen auf Rent-ner. Deshalb würde ich gerne einen Tür-spion einbauen und einen zusätzlichenSchutzriegel an der Wohnungstür. DerHausmeister sagt, dass das verboten ist.Ich habe auch überlegt, einen Hund anzu-schaffen. Dann würde ich mich sichererfühlen. Aber das ist auch verboten.Manchmal überlege ich, in eine Wohn-gruppe zu ziehen.Es ist richtig: Etwa alle zwei Minuten wirdirgendwo in Deutschland ein Einbruch be-gangen. Verständlich, dass man sich da

Page 57: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

RATGEBER: MIET- UND WOHNUNGSEIGENTUMSRECHT

Aufruf: Herbstzeitlose Rechtskolumne:Weigert sich ein Händler, defekte Ware zurück zu nehmen oder befürchten Sie, dass Ihre Ne-benkostenabrechnung nicht stimmt? Schreiben Sie uns! An dieser Stelle beantworten dieRechtsanwälte der Kanzlei Jacobs & Kollegen einfache rechtliche Leserfragen zu quartalsweise

wechselnden Themen. Das Thema unserer September-Ausgabe lautet „Reiserecht“. Aus allen Anfragenwird ein repräsentativer Querschnitt ausgewählt und hier im Heft veröffentlicht. Bitte richten Sie Ihre Fragean Redaktion Herbstzeitlose, Rechtsanwalt Schreck, Bayreuther Str. 1, 91054 Erlangen.

auch als Mieter Gedanken über zusätzli-chen Schutz macht. Der Hausmeister istdabei aber nicht der richtige Ansprechpart-ner. Sie müssen sich vielmehr an IhrenVermieter wenden. Dieser ist grundsätzlichnur verpflichtet, Ihnen eine verschließbareHaus- und Wohnungstüre zur Verfügungzu stellen. Für weitergehende Sicherungs-maßnahmen müssen Sie selber aufkom-men. Da Sie mit dem Einbau eines Türspi-ons oder eines Querriegelschlosses in dieBausubstanz der Wohnung eingreifen, istdafür die vorherige Genehmigung des Ver-mieters erforderlich, um später Ärger zuvermeiden. Diese Genehmigung sollteschriftlich erfolgen. Der Vermieter darf sienach der Rechtsprechung in der Regelnicht verwehren, weil sich der Eingriffmeist in engen Grenzen hält und deshalbgrundsätzlich geduldet werden muss.Sollte der Vermieter seine Zustimmungdennoch verweigern, besteht die Möglich-keit, ihn auf Zustimmung zu verklagen.

Der Einbau von Sicherungen an der Türsollte in jedem Fall durch einen Fachmannerfolgen. Und: Grundsätzlich ist auf Auffor-derung des Vermieters am Ende des Miet-verhältnisses der ursprüngliche Zustandwieder herzustellen. Türspion und Schutz-riegel müssen beseitigt werden, wenn diesnicht unverhältnismäßig ist. Das wird aller-dings häufig der Fall sein, weil zusätzlicherSchutz eine deutliche Verbesserung desWohnwertes darstellt. Ein vernünftiger Ver-

mieter wird von einer solchen Beseitigungs-aufforderung daher absehen.

Bevor Sie sich einen Hund anschaffen,sollten sie Ihren Mietvertrag lesen. Dieserenthält meist detaillierte Regelungen zurTierhaltung. Ist das nicht der Fall, kann dieHaltung kleinerer und nicht aggressiverHunderassen zum vertragsgemäßen Ge-brauch der Wohnung gehören. Wie so oftgilt aber: Eine allgemein gültige, pauschaleAntwort gibt es nicht. Es kommt immerauf den Einzelfall an. Im Streitfall sind IhreInteressen gegen die Interessen des Ver-mieters und auch der anderen Hausbe-wohner abzuwägen. Ihre Interessen müs-sen überwiegen. Enthält ihr Mietvertrageine Regelung, die die Tierhaltung voll-ständig ausschließt, wäre das unwirksam,solange es nicht individuell ausgehandeltwurde. Gleiches gilt nach der Rechtspre-chung des Bundesgerichtshofs auf für eingenerelles Verbot der Hundehaltung. Mög-lich ist allerdings, dass der Vermieter dieErlaubnis zur Hundehaltung von seinerausdrücklichen Zustimmung abhängigmacht. Diese kann er später auch auswichtigem Grund widerrufen, sofern derWiderruf nicht willkürlich ist. Auch hiersollten Sie also vor der Anschaffung desHundes mit Ihrem Vermieter reden, ihmihre Vorstellungen möglichst konkret mit-teilen und sich seine Zustimmung schrift-lich bestätigen lassen. uwww.kanzlei-jacobs.de

HERBSTZEITLOSE 57

Page 58: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Nicht immer ge-schieht es, dass sichein Maler oder eine

Malerin ihrer künstlerischenFähigkeiten bereits im Ju-gendalter bewusst wird. Undauch dann zwingen die Le-bensumstände dazu, die Be-gabung hinten an zu stellenund sich voll und ganz an-ders gearteten beruflichenund familiären Aufgaben zu-zuwenden. Nicht anders er-ging es der aus dem Sudeten-land stammenden Erlange-rin Hannelore Böhm.

Nach ihrer Berufstätigkeitim industriellen Wirtschafts-leben folgte eine der Familie,besonders ihren beiden Kin-dern, dann auch angehörigenSenioren gewidmete Lebens-phase. Erst darauf suchte undfand sie den Weg zur Malerei,begann autodidaktisch, er-warb sich Grundkenntnissein Volkshochschulkursenund erhielt weiterbildendenUnterricht beim namenhaf-ten Maler, Kunstlehrer undSachverständigen EugenBarthelmeß.

Seit 1995 selbstständigeKünstlerin, empfindet Han-nelore Böhm das Malen alsQuelle von starken Empfin-dungen und als Bereiche-rung des Lebensgefühls undWohlbefindens, ausgelöstdurch die Intensität der Far-ben. Ihr künstlerischesSchaffen ist wesentlich be-stimmt durch Aquarell- undAcrylmalerei, ausgeführt zuHause in ihrem Atelier.Grundlage ihrer meist natur-bezogenen, landschaftlichbestimmten Arbeiten sindnicht Skizzen, sondern Foto-grafien, die von ihr an Ortund Stelle gemacht wurden,die aber nicht nachzuarbei-tende Vorlagen, sondern Ge-dächtnisstützen sind, die Ge-fühle und Assoziationen aus-lösen und erinnern lassen.Neben Landschaften sindauch einzelne Pflanzen, Blu-men oder Bäume Objekteihrer Aufmerksamkeit.Ihre mit kräftigen Farbenwiedergegebene Realität ver-weist auf die lebensbejahen-den Empfindungen der

58 HERBSTZEITLOSE

KULTUR

Freude und Liebe der Natur im Wechsel der Jahreszeiten

Text: Johann Adam Stupp

Zum Malen ist es nie zu spät

Page 59: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

KULTUR

Künstlerin. Ausgangspunkte ihrer naturbe-zogenen, den Wechsel der Jahreszeiten be-achtenden Bilder sind in der Regel Reisen,die sie in verschiedene Regionen unseresKontinents brachten, nicht nur in die süd-lichen Mittelmeerlandschaften, sondernebenso in den europäischen Norden.

Die Arbeitsweise von Hannelore Böhmist spontan, rein subjektiv gefühlsmäßigausgerichtet, frei von akademischen Stil-vorgaben und Beachtung der so genann-ten Hochkunst. Ihre Malerei entsprichtihren eigenen Empfindungen. So widmetesie sich gelegentlich einer interessantenkünstlerischen Technik, der Collage, beider zerschnittene Bilder, Fotos oder Zei-tungsausschnitte zu neuen Bildern zusam-mengeklebt werden. Dabei entstehenformlose, raue, oft brutale Materialbilder,

die ungeschützt und beunruhigend wir-ken. Daneben stehen Bilder, die reine Far-ben in geometrisch klaren Formen aufwei-sen und als Anspielungen an abstrakteKompositionen der Pop-Art erinnern. Aberauch ganz gegensätzliche Malweisen mitverdünnten hellen Farben, die als lyrischeAbstraktion bezeichnet werden können,finden sich in ihrem Oeuvre.

Hannelore Böhm hat mit ihrer unkon-ventionellen, aber packenden und zugrei-fenden Malweise ein breites Bildspektrumerarbeitet und Aufmerksamkeit und Aner-kennung gefunden. Sie konnte ihre Werkebereits in einer Reihe von Einzelausstellun-gen in Erlangen und anderen bayrischenStädten ausstellen, auch im LandratsamtErlangen-Höchstadt oder wie zuletzt imMärz in der Commerzbank Erlangen. u

HERBSTZEITLOSE 59

Page 60: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

60 HERBSTZEITLOSE

Egal ob Filme und Bilder von schlechtgelaunt schauenden Katzen oder nie-senden Pandas – Tiere bevölkern das

Internet. In den sozialen Medien werdensie millionenfach geklickt, angeschaut,kommentiert und geteilt. Auch in der bil-denden Kunst sind Tiere allgegenwärtig.Gezeichnet, gemalt, fotografiert, in Steinund Marmor festgehalten oder in Bronzegegossen, sind sie ein beliebtes und wie-derkehrendes Bildmotiv.

Mit den vielfältigen Formen der Bild-werdung von Tieren setzt sich noch biszum 21. Juni die Ausstellung „#catcon-tent“ im Kunstpalais der Stadt Erlangenauseinander. Von der Darstellung als Me-tapher und Symbol bis hin zu neueren Per-spektiven im Umgang mit digitalen Bilder-welten und der Repräsentation von Naturwerden verschiedene Aspekte der komple-xen Tier-Mensch-Beziehung integriert.

„Mit der Ausstellung wollen wir aufvielfältige Art und Weise einen Blick da-rauf werfen, was unsere Projektionen aufTiere sind und wie wir Menschen das Han-deln von Tieren darstellen können“, sagtIna Neddermeyer, die Kuratorin der Aus-stellung. Einen Schwerpunkt bilden des-halb auch Werke von Künstlern, die zueinem Perspektivwechsel anregen undnach der Handlungsmacht von Tieren fra-gen.

Hier ist es nicht ausschließlich derMensch, der auf das Tier blickt, sondernaus den Augen des Tieres wird die mensch-liche Welt betrachtet. Etwa in der Videoin-stallation „The Great Good Place“. Darinporträtiert die Künstlerin Annika Erikssonein Rudel Katzen, das in den Straßen vonIstanbul lebt. Das Video dokumentiert dentierischen Alltag und beleuchtet zugleichdie sich wandelnde Struktur des öffentli-chen Raums.

Björn Braun widmet sich in seinen Ar-beiten der Tier-Mensch-Beziehung voneiner anderen Seite. In Zusammenarbeitmit Zebrafinken hat der Künstler Vogel-nester produziert. Das Material, darunterWolle, Jute oder Plastikblumen, hat Braun

KULTUR

Ausstellung im Kunstpalais widmet sich Tier-Mensch-Beziehung

Text: Michael Kniess · Fotos: Kunstpalais Erlangen

Von Menschen und Mäusen

Tier-Mensch-Beziehung als Ausdruck einer Kollabo-ration: In Zusammenarbeit mit Zebrafinken hatBjörn Braun Vogelnester produziert.

Page 61: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

KULTUR

den Tieren bereitgestellt. Die Auswahl derspezifischen Materialien und die Konstruk-tion stammen jedoch von den Vögeln.

Das Ergebnis ist ebenfalls in der Ausstel-lung zu sehen, wie zahlreiche Werke derStädtischen Sammlung Erlangen selbst, da-runter Linolschnitte von Jörg Immendorffund Radierungen von Georg Baselitz. ImZentrum des umfangreichen Begleitpro-gramms steht neben Führungen, Vorträ-gen und Theaterstücken eine interdiszipli-näre Tagung (12./13. Juni), die sich demBegriff der „Animal Agency“ widmet unddanach fragt, welche HandlungsmachtTiere haben. u

Digitale Lebensformen im analogen Ausstellungs-raum: Katja Novitskova möchte mit ihren Digital-bildern auf Aluminium Tiere förmlich zum Lebenerwecken.

DasBergwaldtheater

Weißenburg

Hier trifft Kultur auf Natur

Auch für die kommende Saison hat dieStadt Weißenburg für die Freilicht-bühne Bergwaldtheaterwieder ein tol-les Programm zusammengestellt.

Am 21. Juni findet das Klassik OpenAir mit den Nürnberger Symphonikerndiesmal unter dem Motto „Schöpfung”statt.

Die Romantische Oper von CarlaMaria von Weber „Der Freischütz“ wirdam 23. Juni vom Nordharzer Städte-bundtheater gezeigt. VIVA VOCE brin-gen am 26. Juni zwei fantastische a-cappella-Gruppen nach Weißenburgmit. Am 11. Juli leben mit der ABBA-Cover-Band die 70er Jahre wieder auf.Die Nacht der Lieder präsentieren Kon-stantin Wecker & Pippo Pollina, dieseit 40 Jahren bekannten Liederma-cher, am 24. Juli.

Auf keinen Fall fehlen darf am 25.Juli der Klassiker „Der Brandner Kas-par“ in einer genau auf das Bergwald-theater zugeschnittenen Inszenierungvon Thomas Hausner. Die „formerly ofSUPERTRAMP – Roger Hodgson &Band – Breakfast in America Tour“ gibtes am 30. Juli live im Bergwaldtheaterzu sehen. uwww.bergwaldtheater.de

HERBSTZEITLOSE 61

Page 62: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

Lexi freut sich auf den gemeinsamenLebensabend mit ihrem Mann Kars-ten. Nach vielen Jahren in Südame-

rika wollen sie ihren Ruhestand inDeutschland verbringen. Doch Karsten hatseine Pläne ohne Lexi gemacht: Er erwartetein Kind mit seiner Geliebten. Als Lexidavon Wind bekommt, muss sie sich ersteinmal fangen – und versuchen, ganz nor-mal weiter zu atmen.

–––––––––––––––Aus nach 35 Jahre Ehe

–––––––––––––––

35 Jahre lang war sie für ihn da, hat für ihngesorgt und die ständigen Ortswechsel

ohne Murrenh i n g e n o m -men. Und jetztdas! Aber soleicht kommtihr Gatte nichtdavon. Sie räumt seine prall gefüllten Kon-ten leer und lässt ihn offiziell für tot erklä-

Senioren-WG mit Schnappatmung

Text: Caroline Schmidt

Atmen Sie normal weiter

Ullrich, Hortense,„Atmen Sie normalweiter“, RowohltVerlag, Reinbek beiHamburg, 2015,288 Seiten, 14,99Euro.

62 HERBSTZEITLOSE

Page 63: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 63

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

ren. Karsten Langendorf existiert für sienicht mehr.

Zurück in Deutschland beginnt Lexi ihrneues, luxuriöses Leben als Witwe. Es istnur etwas einsam in dem riesigen Pent-house. Also beschließt Lexi bei einemfeuchtfröhlichen Nachmittag in einer Ho-telbar, eine Senioren-WG mit ihren neuenBekanntschaften Bea und Wolf zu grün-den. Bevor es sich Lexi im nüchternen Zu-stand noch einmal anders überlegen kann,sind die egozentrische Bea und der char-mante Wolf auch schon bei ihr eingezo-gen. Doch bald muss Lexi feststellen:Nicht nur sie hat etwas zu verbergen. Beaist auf der Flucht vor dem Finanzamt undPrivatdetektiv Wolf hat einen ganz beson-

deren Auftrag aus Südamerika.Autorin Hortense Ullrich hat bereits

über 60 Bücher geschrieben. Die meistendavon sind Kinder- und Jugendromane.Nach „Hühner-Vodoo“ ist dies nun ihrzweiter Roman für Erwachsene. Mit vielWitz erzählt sie in „Atmen Sie normal wei-ter“ eine Geschichte, in der ein Zufall dennächsten jagt. Drei Charaktere treffen auf-einander, die unterschiedlicher nicht seinkönnen. Letztendlich wollen sie aber alledas Gleiche: Ein sorgenfreies, glücklichesLeben. Auf dem Weg dorthin brechen sieGesetze, spionieren sich gegenseitig ausund wachsen dennoch immer mehr zusam-men. Bestens geeignet als leichte, unter-haltsame Lektüre für laue Sommertage. u

Page 64: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

64 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTE

Wo Tommie Goerz draufsteht, ist FriedoBehütuns drin – und zwar meist in Formeines Kriminalromans. So kennen Goerz’Fans das. Anders ist das bei „Der Todkommt schnell“: Denn Tommie Goerz hatauch zahlreiche Kurzgeschichten geschrie-ben, mal mit, mal ohne Behütuns, malleise, mal böse, mal schräg; aber immer:hintersinnig und hochspannend. DieserBand trägt sie erstmals zusammen und ver-eint sie mit drei brandneuen, extra für die-

sen Band verfasstenKurzkrimis, alle unterdem Motto: Der Todkommt oft schnell…

Vom Jagen

Die Idee, ihm zum Eintritt in den Ru-hestand einen Hund zu schenken,hatte Karl zuerst überhaupt nicht

lustig gefunden. Die Kollegen standen imLehrerzimmer um ihn herum, es herrschteeine gewisse Spannung, und sie sahen ihnerwartungsvoll an, als er sich daranmachte,das große Paket zu öffnen, aus dem ermeinte, leise Kratz- und Winselgeräuschezu vernehmen. Und dann hatten ihn ausder Tiefe des Kartons diese großen, rundenund tiefschwarzen Augen angesehen, undaus der spitzen Schnauze war ein hohes,frech-vorlautes »Wäff« gekommen, demdas hellbraune Bündel gleich noch einzweites hinterherschleuderte.

»Wäff!« Die Kollegen hatten daran offensicht-

lich ihre Freude, denn es wurde spontan –oder war es nur aus Erleichterung oder garUnsicherheit? – applaudiert, und bei man-chen Kolleginnen hatte er sogar geglaubt,die eine oder andere vor Rührung entstan-dene Träne glitzern zu sehen, die sie ausScham verdrückten. Dass die Kolleginnenauch immer so empfindsam waren!

Er hatte dann das wie wild – trotzdemaber verbluffend kraftlos – um sich zwi-ckende Knäuel aus dem Karton gehoben,es etwas hilflos im Arm gehalten, und diebraune Fellwurst hatte zunächst nichtsBesseres zu tun gehabt, als ihm erst dieHand zu lecken und ihn dann vollzupin-keln. Und wieder hatten die Kollegen wieerleichtert dazu applaudiert. Komisch, dassdas Tier sofort Bruno geheißen hatte, erhatte es so genannt – aber nicht, weil ersich etwas dabei gedacht hatte, sondern

12 Kriminalgeschichten von Tommie Goerz zwischen zwei Buchdeckeln

Kurz und gut

Tommie Goerz, „Der Todkommt schnell“, ars vi-vendi verlag, Cadolzburg2015, 176 Seiten, 9,95Euro.

Page 65: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 65

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTE

weil das Tier einfach so hieß. Der Namestand ihm quasi ins Gesicht geschrieben.Und das Bündel hörte auch sofort darauf.

Mehr als zwei Jahre war das inzwischenher. Bruno hatte sich zu einem reichlichkniehohen Rüden ausgewachsen, der vollunbezähmbarer Energie steckte und beimLossprinten, vor allem wenn er einer Katzenachjagte, so viel Kraft auf die Straßebrachte, dass sich dabei schon mehrfachStücke der Haut seiner Pfotenballen abge-löst hatten. Bruno aber schien das nicht zustören.

Als sie nach der Feier heimgekommenwaren, hatte sich Bruno erst einmal dieWohnung erschnüffelt, Raum für Raum,hatte sich dann für einen Platz entschiedenund sich dort zusammengerollt. Es warvom ersten Moment an sein Platz, einenanderen hatte er danach nicht mehr akzep-tiert. Karl hatte zwar mehrfach versucht,ihm einen anderen zuzuweisen und seineDecke dort hingelegt, Bruno aber hatte siesich immer wieder geschnappt, sie zu »sei-nem« Platz zurückgezogen und sich danngrunzend daraufgelegt. Eine Umdrehungum den eigenen Körper, und dann lag erda, manchmal über Stunden, den Kopf aufdie Pfoten gelegt. So verfolgte er mit seinenAugen jede Bewegung im Raum, bewegtedie Ohren und runzelte die Stirn.

Eine Woche später gab es das erste Mal-heur. Karl war nur kurz hinausgegangenund hatte Bruno allein gelassen. Dannhatte er seinen Nachbarn getroffen, siehatten am Gartenzaun ein Bier miteinan-der getrunken und einfach gequatscht.Bruno hatte er völlig vergessen – bis derNachbar ihn darauf ansprach. Und als erdann, nach vielleicht einer Stunde, wiederhinauf in die Wohnung kam, lag Brunomitten im Raum, sah ihn an und schlug

mit dem Schwanz vor Freude immer wie-der auf den Boden. Aber er kam nicht aufihn zugesTürmt wie sonst, sondern bliebauf dem Boden und ließ seine Beute nichtlos: den Vorhang.

Der Raum war komplett verwüstet. Blu-mentöpfe lagen umgestoßen, zum Teil zer-brochen, und verstreuten ihre Erde querüber den Boden, Bücher waren aus den Re-galen geräumt, der Teppich umgeschlagen,die Vorhänge heruntergerissen, ein Sofa-kissen lag zerfetzt – und Bruno bewachteseine Beute, den Vorhang. Er hielt ihn mitden Pfoten am Boden, riss daran undschuttelte den Kopf, zerrte, knurrte,quiekte. Karl sah sich das Desaster an, undWut kroch in ihm hoch. Der Hund mussteja getobt haben! In nur einer Stunde ein

Page 66: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

66 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

derartiges Tohuwabohu! Drecksvieh! Aberwas sollte er machen. Den Hund schlagen,ihn schimpfen? Das hätte dieser nicht ver-standen, dazu hätte er ihn auf frischer Taterwischen müssen, jetzt aber war es zuspät. Karl setzte sich und besah sich dieVerwüstung. Dann räumte er auf, und vondem Tag an wusste er: Bruno darf mannicht alleine lassen – nicht, solange ernoch so jung ist.

Im Lauf der Zeit hatte Karl mit Erstau-nen festgestellt, dass so ein Hund sehr vielmehr ist als nur ein Tier. Bruno war einePersönlichkeit, er hatte Charakter. UndMitgefühl. War Karl einmal traurig oderdeprimiert, kam Bruno leise heran, stupsteihn mit seiner kalten Schnauze sanft anund legte dann vorsichtig seinen Kopf beiihm auf den Oberschenkel. SchimpfteKarl, etwa beim morgendlichen Zeitungle-sen im Selbstgespräch vor sich hin über dieoft unerträgliche Dummheit der Politiker,deutete Bruno unwillig ein leises Knurrenan, das klang, als wolle er ihn zurechtwei-sen, oder er stieß mit geschlossenerSchnauze einmalig ein tiefes Bellen ausund rief Karl so zur Vernunft. Streit vertrugBruno überhaupt nicht, ja nicht einmalberechtigtes Schimpfen. In Brunos Nähegab es nur Friedlichkeit. Scheinbar.

Bruno lernte schnell. Einmal sprang erzwischen parkenden Autos hindurch aufdie Straße und wurde angefahren. Es pas-sierte ihm nichts, nur die alte Dame, dieden Wagen gefahren hatte, war geschockt,aber seitdem machte Bruno das nie wieder.Er hatte die Gefährlichkeit der Straße ver-standen und wartete sogar bei Rot. Ähn-lich erging es ihm mit Fahrradfahrern.

Auch mit dem Schweißbrenner desSchraubers zwei Straßen weiter. Dieses

Rauschen der Flamme zog ihn wie ma-gisch an, er wollte sie unbedingt zu fassenkriegen. Dann aber verbrannte er sich dasMaul, und seither machte er einen Bogenum den Schweißbrenner und sah ihn nurvon der Seite her und mit angelegtenOhren an. Auch mit dem Mann vom Hofgegenüber, dem alten Lutz, musste einmaletwas vorgefallen sein. Denn sobald er die-sen sah, nahm er den Kopf herunter,knurrte und blieb auf Distanz. Dutzendesolcher Geschichten könnte man erzählen.

Manchmal fragte sich Karl, was er wohlgetan hätte ohne Bruno, was er mit all sei-ner Zeit angefangen hätte, vom ersten Tagseines Ruhestandes an. Wahrscheinlich, sovermutete er, wäre er so langsam vor sichhin verlottert, er hatte ja nichts zu tun. Soaber, mit Bruno, bekam jeder Tag Struktur.Bruno musste hinaus, wollte laufen,schnuppern, erkunden, und so kam Karlviel an die Luft. Sie waren zu einem unzer-trennlichen Paar zusammengewachsenund gingen beinahe täglich weite Wegeüber die Felder und durch Wälder; beiWind und Wetter durchstreiften sie dasfränkische Land, oft die große Runde hin-ten aus Gaiganz hinaus, über Ermreus hi-nüber nach Weingarts, manchmal nochhinauf nach Regensburg und dann wiederhinunter, den Hang entlang und überKunreuth zurück. Kehrte Karl unterwegs ir-gendwo ein, legte sich Bruno zu seinenFüßen, rollte sich ein und war ruhig.Bekam er vom Wirt einen Knochen, trollteer sich nach draußen vor die Tür, knackteund zernagte ihn zwischen seinen Pfoten,um dann schwanzwedelnd wieder herein-zukommen und sich zu Karls Fußen zu-sammenzurollen.

Nur eines konnte Karl dem Hund nichtabgewöhnen: seinen unzähmbaren Jagd-

Page 67: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 67

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

trieb. Katzen setzte er nicht mehr nach,das hatte er schon gelernt. Denn als er ein-mal eine Katze gejagt und gestellt hatte,einen Kater aus der Nachbarschaft, und zu-packen wollte, hatte der seine Krallen aus-gefahren und Bruno war nur kurz zurück-gezuckt – aber schon war sein Lid zer-trennt und unterhalb klaffte eine tiefeWunde, quer über den Nasenrücken, wiegeschnitten. Sie hatten sie nähen lassenmüssen, und Bruno hatte über Tage einenEimer, dem Karl den Boden herausge-schnitten hatte, tragen müssen, damit ermit den Pfoten nicht an die Wunde ging.Seitdem waren Katzen für ihn tabu. Nicht,dass er sie nicht beachtete, er beobachtetesie sehr wohl, aber eher mit einer gewissenSehnsucht und nur noch aus der Distanz.

Und dann war Bruno plötzlich ver-schwunden. War nur im Garten gewesen,vielleicht auch im Dorf unterwegs, wie eres gerne machte, und war weg. Spurlos ver-schwunden. Niemand im Dorf hatte ihngesehen, nicht einer konnte etwas sagen.Karl war wie gelähmt.

Dann, Tage später, an einem spätenAbend, war Bruno plötzlich zurück, abge-magert, zerschunden, geschlagen, ein Bilddes Elends und Jammers. Er kratzte leise ander Tür und winselte, doch viel zuschwach, um sich zu freuen. Die Läufewaren aufgescheuert und wund, wie esaussah von einer Fessel, ein Ohr war ein-gerissen, die Schwanzspitze kupiert, ganzeinfach abgezwickt, ein Hinterlauf war,und wie sich dann herausstellte, mehr-fach, gebrochen. Und trotzdem hatte ersich ganz offensichtlich noch irgendwienach Hause geschleppt.

Karl schluckte vor Leid und Mitleid,und gleichzeitig stieg eine ungekannteWut in ihm auf. Er ließ Bruno herein, gab

ihm zu fressen und zu trinken, er wuschihn vorsichtig ab, versorgte seine Wunden.Und Bruno leckte ihm die Hand.

»Der Hund ist sehr gequält worden,auch viel geschlagen«, sagte der Tierarzt,»er wurde misshandelt, und zwar aufsÜbelste. Er hat ganz offensichtlich auchnichts zu fressen gekriegt, mehrere Tage,auch nichts zu trinken. Ein Wunder, dasser überhaupt noch lebt. Und dass er laufenkonnte.«

Karl schluckte vor Wut, vor Hass. Undpflegte Bruno mit Liebe.

Am nächsten Tag fand Karl einen Briefzwischen seiner Post, mit einer aufgemal-ten Briefmarke, die eher ein Bild mit unge-lenkem Rahmen war, adressiert »führbruno« und ohne Absender. Darinnen ein

Page 68: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

68 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

wahrscheinlich aus einem Schulheft he-rausgetrenntes, kariertes Blatt und die inkrakeliger Kinderschrift geschriebeneBuntstiftbotschaft:

»Liber Bruno,wie get es dir?gud, das ich dich freigelassen habund haimgepracht,darf nur nimant wissen,verratt mich nicht, ich hab so ankst.armer brunodein x.«Daneben noch die Buntstiftzeichnung

eines Hundes mit Strichbeinen und einemHerz. Karl schluckte. Hatte ein Kind Brunobefreit? Das hieße, ein Kind wüsste Be-scheid, wo Bruno gewesen war und werihn eingesperrt und wahrscheinlich auch,wer ihn so gequält hatte. Doch wie würdeer dieses Kind finden können – und damitdas Versteck, besser Gefängnis Brunos,seine Folterkammer? Wahrscheinlich wardas Kind hier aus dem Ort, dachte er sich,denn es musste ja gewusst haben, woBruno hingehört und wo er wohnt. Undklar war auch: Das Kind hatte ganz offen-sichtlich große Angst, entdeckt zu werden.Wer konnte dieses Kind sein?

Acht Wochen später war der Hund weit-gehend wieder genesen. Die Verletzungenwaren gut verheilt, er hatte viel gefressen,sich die Wunden geleckt und die Knochenwaren wieder zusammengewachsen. Karlhatte Bruno gut umsorgt. Jetzt ging er wie-der mit ihm hinaus, auch einmal weitereWege. So überquerten sie nach langer Zeitwieder einmal den Hetzles, den »Hausberg«Karls in der Fränkischen Schweiz, an des-sen Fuß sie wohnten. Bruno stromerteschon fast wie früher wieder über dieHangwiesen, lief kreuz und quer, ständig

im Trab, die Nase immer ganz dicht amBoden. Karl sah mit Freude seinem Kum-pan hinterher, blickte in die Ferne undsammelte Äpfel auf, denn niemand küm-merte sich hier mehr um das Obst.

»Nehmen Sie den Hund an die Leine!«Ein Jäger war aus dem Wald getreten

und herrschte ihn an, zwei hechelndeJagdhunde zerrend an der Leine.

»Sie haben recht«, beschwichtigte ihnKarl, »aber Bruno ist doch noch viel zuschwach zum Jagen.«

»Ich erschieß ihn, wenn ich ihn beimWildern erwisch«, drohte der Jäger.

Karl pfiff seinem Hund, der stoppte,hob kurz den Kopf, lauschte und kam.Doch nicht bis ganz heran, sondern erblieb auf Distanz, die zwei Jagdhundeschienen ihm nicht ganz geheuer.

»Merken Sie sich das: Ich erschieß ihn,wenn ich ihn beim Wildern erwisch, ichsag’s nicht zweimal«, ließ der Jäger erneutkeinen Zweifel an seinen Absichten.

Karl schluckte seinen aufkeimendenZorn und zwang sich, ruhig zu bleiben.Am liebsten hätte er … – aber er sagte nur:»Sie sehen doch, dass er gehorcht. Außer-dem ist er noch viel zu schwach.«

Der Jäger ging nicht darauf ein, sah ihnnur abschätzig an.

»Ich hab’s Ihnen gesagt.« Und ging.Seine Hunde zerrten und hechelten.

Jetzt erst kam Bruno zu Karl, kratzte ihnkurz am Bein und winselte. Wollte er ihmetwas sagen?

»Ist schon gut, mein Großer, dubrauchst keine Angst zu haben«, kraulteihn Karl hinterm Ohr, »die zwei sind dochan der Leine, außerdem tun sie dir nichts.«

Jagdhunde sind gut dressiert, dachte ersich, die hören aufs Wort. Sie zogen weiter

Page 69: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 69

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

über die Flanken des Berges. Bruno wichKarl jetzt nicht mehr von der Seite.

Irgendwann später brach wie blind einReh durchs Unterholz, ganz nah, mit wei-ßen Geiferspritzern am Hals von derFlucht, die Augen stark geweitet, Karl sahdeutlich das Weiße. Das Reh erschrak wiepanisch, schlug einen Haken und stürmtean beiden vorbei mit weiten Sprüngen denHang hinunter durch die Wiese, da folgtenschon die Hunde – die beiden Jagdhundedes Jägers. Mehr quiekend als kläffend jag-ten sie das Reh wie im Rausch. Dann kamder Jäger aus dem Wald gehetzt und pfiffund fluchte, die Hunde aber hörten nicht,sie waren wohl doch nicht so gut dressiert.Der Jäger stand und schnaufte.

»Und, werden die jetzt auch erschos-sen?«, konnte Karl es sich nicht verkneifen.

Der Jäger sah ihn an, die Augenhasserfullt, nahm seine Flinte, legte an – zu-erst auf Karl, dann schwenkte er auf Bruno.Der Hund quiekte laut auf und zog denSchwanz ein, kroch auf seinen Hinterläufen,wand sich. Schlagartig wusste Karl Bescheid!

»Sie also haben…!«, sagte er lang-sam und sah denJäger forschend an.

»Was habe ich?«Der Jäger ging ver-bal sofort zum Ge-genangriff über,doch nahm er seineFlinte jetzt vonBruno weg undhängte sie sich wie-der um, den Laufnach unten, ganznach Vorschrift.

Karl überlegtekurz und sah dem

Jäger in die Augen, dann nickte er nur mitdem Kopf. Er hatte alles verstanden.

»Sie haben mich soeben mit Ihrer Jagd-flinte bedroht. Das kann Sie Ihren Jagd-schein kosten.«

»Was habe ich?«»Sie wissen ganz genau Bescheid.«»Was habe ich?« Der Jäger wurde lauter

und kam näher.»Was habe ich, haben Sie da gesagt?« Er

schrie schon fast und stand direkt vor Karl.Da knurrte Bruno, stellte die Nackenhaareauf und fletschte leicht die Zähne. Der Trieb,vielleicht auch die Aufgabe, seinen Herrn zuschützen, war jetzt stärker als die Angst.

»Komm, Bruno«, sagte Karl zu ihm unddamit auch zum Jäger, »lass uns gehen, wirwissen jetzt Bescheid.«

Er wendete sich ab und ging. Weit hin-ten im Tal jagten die Hunde immer nochdas Reh.

Zwei Tage später hatte Karl nicht nur denNamen des Jägers in Erfahrung gebracht,sondern auch noch, wo er wohnte. In

Page 70: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Ermreus drüben, nur einen Katzensprungvon hier den Hang hinunter. In einemalten Hof. Und er ahnte, wer das Kind war,das Bruno wahrscheinlich gerettet und zu-rückgebracht hatte: das einzige Kind in

nächster Nachbarschaft zum Hof, in demder Jäger wohnte. Ein Mädchen namensKarla. Und dass sie sich ein Fahrradwünschte, das dann auch Tage später dortan der Hauswand lehnte, mit einem klei-nen Zettel daran. »Für Karla.«

Der Herbst verging, der Winter kam, eswurde Frühling, Sommer, Herbst und wie-der Winter, Frühling, Sommer, Herbst. Karlzog mit Bruno ständig durch die Felder,Karl klaubte Äpfel auf, sie kehrten ein, dieWirte gaben Bruno Knochen, Karl tranksein Bier und wurde langsam älter. DemJäger begegneten sie niemals mehr, derjagte längst nicht mehr. Doch hin undwieder hörte Karl, wenn er im Wirtshaussaß, am Stammtisch die Gespräche. Esging um Haberkorn, den Jäger, der einfachirgendwann verschwunden war, doch nie-mand wusste, wo er war.

»Dass’s so was gibt!«»Ja, ja.«»Dass ahner eimfach so verschwindt.«»Ja, ja.«Dann schwieg man wieder, dachte

nach, oder auch nichts.»Die Weld is manchmoll komisch.«»Ja, ja.«Und schwieg und schwieg und trank.

Das Beste, was man machen konnte.»Wos sagsdn du dazu, Herr Lehrer?«Karl zuckte nur die Schultern, und

Bruno grunzte wohlig zu seinen Füßen.»Wenn die Schdudierdn schon niggs

wissen …«»Es wahs doch kahner was.«»Ja, ja.«»Naa, naa.«»Ja, ja.«»Hasd rechd, die Weld is manchmoll

komisch.« u

70 HERBSTZEITLOSE

Fränkische Schmankerl:von klassisch bis modern …

Wie weit würden Sie für gutes Essengehen? Dass der Weg zur Gaumen-freude nicht lang sein muss, zeigt „DerWirtshaus-Verführer Franken“ mit 40Genießer-Ausflügen. Alle Ziele sind be-quem mit dem öffentlichen Nahver-kehr und einem gemütlichen Spazier-gang erreichbar. Kosten Sie die regio-nale Vielfalt und kulinarische Weltof-fenheit der fränkischen Küche anhanddieser Landkarte des Geschmacks. Undgenießen Sie schon jetzt die Vorfreudeauf ein Paar hausgemachte Bratwürste,ein knuspriges Schäufele oder ein Alt-mühltaler Lammcurry. 40 eingehendgetestete Einkehrempfehlungen, detail-lierte Informationen zum kulinarischenAngebot, Besonderheiten, Preisniveauund Ausflugsmöglichkeiten, ausführli-che Beschreibung der Anfahrt mit öf-fentlichen Ver-kehrsmitteln. uwww.arsvivendi.com

Thilo Castner, TessaKorber, Ulrike Eichner,Jan Castner, SteffenBollermann, FelicitasIgel, Der Wirtshaus-Verführer Franken, arsvivendi verlag, Cadolz-burg 2015, 200 Seiten,13,90 Euro.

Page 71: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 71

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Fehlersuchbild Auf den ersten Blick sehen beide Bilder gleich aus. Sie unterscheiden sich aber in achtEinzelheiten. Wo sind diese zu finden?

EnneaBilden Sie aus den neun Buchstaben Wörter mit mindestensvier Buchstaben. Bedingung: Der Buchstabe im Mittelfeldmuss immer enthalten sein. Jeder Buchstabe darf im Wort nurso oft verwendet werden, wie er im Schema enthalten ist. Er-laubt sind alle deutschen Wörter in der Einzahl oder Grund-form, die im Lexikon zu finden sind; geografische Bezeichnun-gen und Vornamen gelten auch. Jeder Buchstabe zählt einenPunkt. Für das Wort mit allen aufgeführten neun Buchstabengibt es 20 Punkte (ä=ae, ö=oe, ü=ue, ß=ss).

Es gilt folgende Wertung: über 150 Punkte: hervorragend, über 125 Punkte: sehr gut,über 100 Punkte: gut.

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________

Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 89

Page 72: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

72 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Rebus Finden Sie heraus, was das jeweilige Bildbedeutet. Streichen Sie daraus die Buchsta-ben oder ersetzen Sie sie entsprechend denAngaben. Wie lautet das L� ösungswort?

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

_______________________________________

Gewinnen Sie mit der Herbstzeitlosenfünf Exemplare des Romans „Atmen Sienormal weiter“ (siehe Buchbesprechungauf Seite 62) und fünf Exemplare von„Der Wirtshaus-Verführer Franken“.

Teilnehmer senden das Lösungswortbitte bis 15.07.2015 an die RedaktionHerbstzeitlose, Bayreuther Straße 1,91054 Erlangen. Mitarbeiter des Verla-ges und des Seniorenamtes Erlangendürfen nicht teilnehmen. Der Rechts-weg ist ausgeschlossen.

Wie lautet das Lösungswort des nebenstehenden Rätsels?

Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 81

Miträtseln und mitgewinnen!

Page 73: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 73

UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Page 74: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

Im Jahr 2000 übernahm Marc Gstaderzusammen mit seiner Frau Conny dasfränkische Traditionsgasthaus „Alter

Simpl“ am Bohlenplatz, den seine Elternbereits 1973 eröffneten. Auch nach über 40Jahren hat sich die Speisekarte kaum ver-ändert und lockt immer noch mit traditio-nellen Gerichten wie Saure Lunge und Kut-

teln. Die besondere Spezialität des Lokalssind die auf dem hauseigenen Buchenholz-grill mitten im Restaurant frisch zubereite-ten Schmankerl, wie Steaks, Lende undRostbratwürste. Außerdem gibt es auchwechselnde Gerichte der aktuellen Saison,wie in den Fisch- und Wildwochen, zurSpargelzeit oder knackige Sommersalate imSommer. Kleinere und günstigere Portio-nen extra für Senioren werden ebenfallsangeboten. Der Alter Simpl hat durchge-hend warme Küche von 10 bis 23 Uhr.

Unser Tipp: Wer für das nebenstehendeRezept auch die „Original Alter Simpl Rost-bratwürste“, verwenden möchte, die jedenMorgen noch liebevoll selbst gemacht wer-den, kann diese im Alten Simpl auch rohkaufen. uwww.alter-simpl.com

74 HERBSTZEITLOSE

KULINARIK: REZEPTTIPP

In unser neuen Serie stellen wir Erlanger Gastronomen und ihrLieblingsrezept vor. Diesmal: „Blaue Zipfel“ à la Alter Simpl

Fränkische Gasthaustraditionseit über 40 Jahren

Page 75: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

KULINARIK: REZEPTTIPP

Zutaten für zwei Personen:- 10 Bratwürste Alter Simpl(zur Not auch Nürnberger)

- 1 Zwiebel, geschält- Essig, Essigessenz- 100 g Zucker- 4 Blatt Lorbeer- 4 Wacholderbeeren- 3 Nelken- Prise Salz und Pfeffer- Bund Schnittlauch

Zubereitung:Einen Topf mit ca. 2 Liter Wasser aufden Herd stellen und zum Kochenbringen. In das Wasser ca. 0,2 l Essigund 2-3 Spritzer Essigessenz geben.Nun kommen Lorbeer, Wacholder,Nelken und alle anderen Gewürzedazu. Aufkochen lassen und nach eige-nem Ermessen abschmecken (süß-sauer). Jetzt die Zwiebel, in dünn ge-schnittenen Halbmonden, dazugebenund nochmals aufkochen. Danachkommen die Bratwürste in den Topf.Aber Vorsicht: Sie sollen nicht mehrkochen, sondern nur noch ziehen.Nach ca. fünf Minuten ist alles servier-fertig. Blaue Zipfel in einen Suppentel-ler geben, mit Zwiebeln und Sud top-pen und schließlich mit frisch ge-schnittenen Schnittlauch garnieren.Dazu frisches fränkisches Bauernbrotservieren.Guten Appetit wünschen Marc undConny Gstader.

Rezepttipp

„Blaue Zipfel“ à la Alter Simpl

IhrgutesRecht

Rechtsanwalt

Gerhard MeyerFachanwalt für FamilienrechtFachanwalt für Erbrecht

MEYER & HOFMANN-RASCURECHTSANWÄLTEFürther Straße 19 · 91058 [email protected]

Telefon 09131.69560-0

MEYER &

HOFMANN-RASCU

RECHTSANWÄLTE

ERLANGEN · NÜRNBERG · NEUSTADT/AISCH

Page 76: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

KULINARIK: MITTAGESSEN FÜR BEDÜRFTIGE

Der Verkehr auf der Fürther Straße inErlangen-Bruck rauscht vor sichhin – ein monotones Geräusch.

Doch in den Gemeinderäumen der evan-gelischen Kirchengemeinde Sankt Peterund Paul herrscht reges Stimmengewirr. 30bis 40 Menschen aller Altersgruppen undsozialen Schichten finden sich hier jedenersten Donnerstag im Monat zusammen,um gemeinsam Mittag zu essen. Und das

für ganz wenig Geld: „Aufgetischt“ - eingemeinnütziges Projekt der Diakonin PetraMessingschlager.

„Unser Projekt bietet Menschen ein Mit-tagessen, die es sich normalerweise nichtleisten können, schön essen zu gehen. Hierbekommen sie ein dreigängiges Menü fürnur zwei Euro und können sich gleichzeitigmit anderen austauschen“, erklärt die Dia-konin die Idee von „Aufgetischt“. Und dadas Auge bekanntlich mit isst, sind auchdie Tische schön gedeckt und liebevoll de-koriert. „Wir wollen, dass sich die Men-schen, die hierher kommen, wohl fühlenund nicht den Eindruck haben, in einerSuppenküche zu sein“, sagt die SeniorinElse Meyer, die schon seit Beginn des Pro-jekts ehrenamtlich mithilft.

Das Menü wird vom Küchenteam unterder Leitung von Erika Steckert jedes Malfrisch gekocht. Es besteht immer aus einerSuppe, einem gemischten Salatteller, einerHauptspeise mit Fleisch und einem Nach-tisch. „Fleisch kommt bei uns immer mitauf den Teller, weil viele unserer Gäste frohsind, wenn sie wenigstens hin und wiedermal ein Stück davon zu essen bekommen“,sagt Petra Messingschlager.

Die Frage, ob nur bestimmte Menschenzu „Aufgetischt“ kommen dürfen, verneintPetra Messingschlager. „Obwohl sich dasProjekt natürlich vor allem an bedürftigeMenschen richtet, ist dennoch selbstver-

In Sankt Peter und Paul in Erlangen-Bruck wird aufgetischt

Text: Yasemin Schober

„Es ist jedes Mal ein kleines Fest“

Page 77: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 77

KULINARIK: MITTAGESSEN FÜR BEDÜRFTIGE

ständlich jeder stetsherzlich willkommen“,sagt die Diakonin. „Hiernimmt keiner jeman-dem etwas weg, denn esist genug für alle da.“Mittlerweile habe es sichauch in der Gemeindebereits herumgespro-chen, dass bei „Aufge-tischt“ eben nicht nurfür ein „bestimmtes Klientel“ gekocht wird.

Bei den Gästen kommt das Projektdurchwegs gut an. Viele kennen sichschon und begrüßen sich mit Handschlagoder Umarmung. Vor dem Essen sprichtdie Diakonin ein kleines Tischgebet, danngeht es endlich los. Die Speisen werden

immer in großen Schüs-seln serviert, denn dasstärkt das Gemein-schaftsgefühl beimEssen, so Petra Messing-schlager. Es ist eine an-genehm freundlicheund gemütliche Atmo-sphäre. „Für uns ist eswichtig, dass jedes Essenbesonders ist und auch

bleibt. Es ist jedes Mal ein kleines Fest“,sagt Petra Messingschlager und lächeltstolz. Unterstützung können Petra Mes-singschlager und ihr Team immer brau-chen. Weitere Informationen: Telefon09131 63105. uwww.bruck-evangelisch.de

Page 78: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

78 HERBSTZEITLOSE

Page 79: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

VERANSTALTUNGSTIPP: SCHLOSSGARTENFEST

Am 27. Juni findet in Erlangen das61. Schlossgartenfest der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-

Nürnberg statt. Zur Begrüßung spielt diebeliebte Big Band der Universität auf. Inzahlreichen, über den Schlossgarten ver-teilten Pavillons werden den Gästen ver-schiedene köstliche Leckereien angeboten.Mehrere pfiffige Lichtinstallationen die-nen als Blickfang und rücken den Schloss-garten ins rechte Licht.

Zum Tanz bitten die „Reinhard Stock-mann Band“, die „Keller Mountain BluesBand“, die Tanz- und Showband „Pico-bello“, das „Oldies Big Band Tanzorches-ter“ sowie das „Thomas-Fink-Trio“.

Um 22 Uhr können sich die Gäste aufdie Solisten des Staatstheaters Nürnbergfreuen, die auf der Bühne am Kollegien-haus unter anderem Stücke von GiacomoPuccini und Leonard Bernstein darbeiten.

Ein grandioses Feuerwerk bildet um 23Uhr wieder den traditionellen Höhepunktdes Schlossgartenfestes.

Ausweichtermin bei schlechten Wetterist der 4. Juli. uwww.uni-erlangen.de/infocenter/veranstaltungen/

schlossgartenfest/

Tanz, kulinarische Gaumenfreuden und das schönste Feuerwerk des Jahres

Erlanger Schlossgartenfest

Foto: FAU

Page 80: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

80 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

18.04.-21.06., #catcontent Ausstellung mitden vielfältigen Formen der Bildwerdungdes Tieres. Führungen am 07.06., 21.06.und 28.06. um 16:00 Uhr im Kunstpalaisim Palais Stutterheim, Marktplatz 1 u

07.05.-31.10.: Unsere Farbwelten FarbigerQuerschnitt durch Natur und eigene Emp-findungen und Eindrücke. AOK Studieren-den-Service, Universitätsstraße 25 u

17.05.-25.10., ABC des Sammelns Ausstel-lung im Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9 u

10.06., 10:45 Uhr: #catcontent ART TALKSKunstgespräch zu #catcontent, der aktuel-len Ausstellung des Kunstpalais, PalaisStutterheim, Marktplatz 1 u

10.06., 18:00 Uhr: #catcontent TWEETUPFührung durch aktuelle Kunstpalais-Aus-stellung, Palais Stutterheim Marktplatz 1 u

11.06., 16:00 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

11.06., 17:45 Uhr: Erlanger Genuss-TourEine kulinarisch-historische Stadtführung.Altstädter Kirchenplatz u

11.06., 19:00 Uhr: „Emma wenn es reg-net...” Theater i. d. Garage, Theaterstr. 5 u

11.06., 20:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

11.06., 20:00 Uhr: Han's Klaffl – Schul-Auf-gabeKombination aus Schadensbericht undwehmütigem Rückblick auf 40 Jahre profes-sioneller Bespaßung verhaltensoriginellerSchüler. Redoutensaal, Theaterplatz 1 u

12.06., 15:30 Uhr: Erwachsenenbildung imRathsbergstift Vortrag und Gespräch, wei-terer Termin: 26.06., Rathsberger Str. 63 u

12.06.-30.08., 10:00 Uhr: Schutz gefährde-ter Wildpflanzen Ausstellung, BotanischerGarten, Winterhalle, Loschgestraße 1-3 u

12.06., 20:00 Uhr: Herr Müller und die Dö-nermonarchie Die Rettung naht – in Formder „Dönermonarchie“! Theaterbühne Fif-tyFifty, Südliche Stadtmauerstraße 1 u

13.06., 13.06., 14:00 Uhr: Von Röntgenge-räten, Hörbrillen und Zahnschlüsseln Mu-seumsführung, Siemens MedMuseumGebbertstraße 1 u

13.06., 20:00 Uhr: Matuschik & Rohrer –Wir müssen reden Theaterbühne Fifty-Fifty, Südliche Stadtmauerstraße 1 u

13.06., 21:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

Das ist los in Erlangen und Umgebung

Veranstaltungen & Co.

Page 81: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 81

TERMINE: KURZ NOTIERT

Page 82: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

TERMINE: KURZ NOTIERT

82 HERBSTZEITLOSE

14.06., 07:30 Uhr: Die fränkische Toskana –von Bamberg nach Bayreuth Radtour vonErlangen über Bamberg bis nach Bayreuth.Bahnhofsvorplatz u

14.06., 8:00 Uhr: Trödelmarkt Großpark-platz Innenstadt u

14.06., 10:30 Uhr: Radtour z. Dorffest Adels-dorf, Freibad West, Damaschkestr. 129 u

14.06., 15:00 Uhr: „Christian Erlang” – Hu-genottenstadt Stadtführung, Eingang Hu-genottenkirche u

14.06., 17:00 Uhr: Kessel, Krüge, Zechge-lage Führung zu Erlanger Biergeschichte.,Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9 u

15.06., 18:30 Uhr: Zuviel alltagsgrau? DannFarb-ICH werden Workshop für Angehö-rige von Menschen mit Demenz. VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

16.06, 16:00 Uhr: Konzert für Alt und Jungmit Geraldino, generationenübergreifendesSpezialprogramm, AWO Sozialzentrum Er-langen-Büchenbach. u

16.-18.06., 9:00 Uhr: Teddybärkrankenhausauf der Wiese hinter dem Kollegienhausder Universität am Erlanger Schloßplatz u

17.06., 15:00 Uhr: Geschichte(n) aus derHugenottenstadt, Stadtführung mit Café-haus-Besuch, Eingang Hugenottenkirche,Hugenottenplatz u

17.06., 18:30 Uhr: #catcontent – Von Bür-gern für Bürger Die Sängerin und Stimm-bildnerin Petra Zeitler-Schoen führt durchdie aktuelle Ausstellung. Kunstpalais imPalais Stutterheim, Marktplatz 1 u

18.06., 10:00 Uhr: Lampen aus Wurzelholzals KunstobjekteWorkshop für Menschenmit beginnender Demenz, Menschen mitDepression und andere Interessierte. Wei-tere Termine: 25.06., 02.07., Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

18.06., 20:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

19.06.-22.06., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Kriegenbrunn, Eginoplatz u

19.06., 19:30 Uhr: Harmonic Brass Konzertin der Klosterkirche Frauenaurach u

19.06., 19:45 Uhr: O Ilios O Iliatoras Grie-

Page 83: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 83

TERMINE: KURZ NOTIERT

chisch-Deutsches Treffen, VHS Club Inter-national, Friedrichstraße 17 u

19.06., 20:00 Uhr: Claudia Bill – Franke? –Nein danke! Theaterbühne FiftyFifty, Süd-liche Stadtmauerstraße 1 u

20.06., 10:00 Uhr: #catcontent Workshopfür Erwachsene Linolschnitt-Workshopfür Erwachsene. Kunstpalais im Palais Stut-terheim, Marktplatz 1 u

20.06., 11:00 Uhr: Tag der offenen TürStädtische Sing- und Musikschule Erlan-gen, Friedrichstraße 35 uwww.musikschule-erlangen.de

20.06., 13:30 Uhr: Interessantes im Seebal-der Reichswald, Radtour, Treffpunkt Obi-Kreisel, Kurt-Schuhmacher-Straße u

20.06., 21:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

21.06., 10:00 Uhr: Karpfenradweg zur St.Antoniuskapelle Lauberberg Radtour vonErlangen nach Lauberberg zur St. Antoni-uskapelle. Rathausplatz u

21.06., 10:30 Uhr: Tag des BotanischenGartens Thema: „Das Gute liegt so nah” –heimische Pflanzen im Botanischer GartenErlangen, Loschgestraße 3 u

27.06. 18:30 Uhr: Schlossgartenfest derFriedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Ausweichtermin bei schlechtenWetter ist der 4. Juli. u

21.06., 11:00 Uhr: Familienkonzert Die„Groovemaker BigBand“ gestaltet das Fa-milienkonzert im Schlossgarten. u

21.06., 21.06., 17:00 Uhr: Zwischen Hörsaalund Fechtboden Stadtführung zur Unige-schichte. Eingang Neustädter Kirche u

21.06., 18:00 Uhr: Amphitryon Markgra-fentheater, Theaterplatz 2 u

22.06., 18:00 Uhr: Ich habe eine Frage zumThema Demenz! Offene Sprechstunde mitPsychogerontologin. Verein Dreycedern,Altstädter Kirchenplatz 6 u

22.06., 19:30 Uhr: Amphitryon Markgra-fentheater, Theaterplatz 2 u

23.06., 15:00 Uhr: Die Kopien Theater inder Garage, Theaterstr. 5 u

Page 84: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

84 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

24.06., 9:30 Uhr: InformationsvortragSchuldnerberatungCaritas, Mozartstr. 29 u

24.06., 15:00 Uhr: Die Kopien Theater inder Garage, Theaterstr. 5 u

24.06., 17:00 Uhr: Woher kommt unserTrinkwasser? Radtour durch Erlangen zumdas Thema Trinkwasser, Rathausplatz u

24.06., 14:30 Uhr: Café „Pause!“ für Ange-hörige und Freunde von Demenzerkrank-ten, Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

25.06, 16:00 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

25.06., 20:00 Uhr: Rolf Miller – Alles an-dere ist primär E-Werk, Fuchsenwiese 1 u

26.-28.06., 17:00 Uhr: 36. Erlanger Zoll-hausfest Erlangens größtes Straßenfest u

26.06., 20:00 Uhr: Mäc Härder – Viva laHeimat Theaterbühne FiftyFifty, SüdlicheStadtmauerstraße 1 u

26.06., 21:15 Uhr: Henker, Mörder, armeSünder Grusel, Schauder und Gelächterzur mittelalterlichen Gerichtsbarkeit.Steinbach Bräu, Vierzigmannstraße 4 u

26.-28.06., 18:00 Uhr Individuelle Renten-beratung Bürgertreff Röthelheim e. V.,Berliner Platz 1 u

27.06., 6:30 Uhr: Altmühltal ZweitägigeRadtour, Bahnhofsvorplatz u

27.06., 20:00 Uhr: Fatih Cevikkollu – Fatih-tag Theaterbühne FiftyFifty, SüdlicheStadtmauerstraße 1 u

27.06., 21:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

28.06., 9:00 Uhr: Flohmarkt Am Bohlen-platz u

28.06., 9:15 Uhr: Durchs KleinziegenfelderTal nach Burgkunstadt Radtour von Erlan-gen nach Burkunstadt. Rathausplatz u

28.06., 11:30 Uhr: Die Vogelhochzeit Fami-lienfest im Schlossgarten u

28.06., 14:00 Uhr: Höfisches Plaisir undbürgerlicher Fleiß Stadtführung, EingangHugenottenkirche u

28.06., 15:00 Uhr: „Es war einmal ... in Er-langen” Stadtführung, Theaterplatz u

28.06., 18:00 Uhr: Zu Gast: Anatevka,Markgrafentheater, Theaterplatz 2 u

30.06., 19:30 Uhr: Unschuld Markgrafen-theater, Theaterplatz 2 u

01.07., 17:00 Uhr: Aromagartenfest Aro-magarten, Palmsanlage 6 u

01.07., 19:30 Uhr: Unschuld Markgrafen-theater Theaterplatz 2 u

02.07., 10:00 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

02.07., 20:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

03.07., 16:00 Uhr: Stadtteilkirchweih BruckFestplatz Felix-Klein-Straße u

03.07., 20:00 Uhr: Der Erlanger Zauberkeller

Page 85: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 85

TERMINE: KURZ NOTIERT

Ein zauberhafter Abend an einem außerge-wöhnlichen Ort, Martin-Luther-Platz 5 u

03.07., 21:00 Uhr: Unter Räubern „Wer dasRauben und Morden nicht scheut, derkommt zu uns! Wir brauchen noch Leut!”Helbigkeller, An den Kellern u

04.07., 7:00 Uhr: Flohmarkt Am Bohlen-platz u

04.07., 10:00 Uhr: Stadtteilkirchweih BruckFestplatz Felix-Klein-Straße u

04.07., 13:00 Uhr: Zum Schloss Burgfarrn-bach Radtour zum Schloss Burgfarrnbachund Fürther Stadtwald, Bahnhofplatz u

04.07., 20:00 Uhr: Deutsche Soldatenheute Ansichten eines ehemaligen Militär-pfarrers, Wissenschaftlicher Abend mitPfarrer Chritoph Thiele, Uttenreutherhaus,Drausnickstraße 29 u

05.07., 18:00 Uhr: Tanztee E-Werk, Fuch-senwiese 1 u

05.07., 9:30 Uhr: Radtour zum Weißwurst-frühstück beim Kosbacher Stadl, FreibadWest, Damaschkestraße 129 u

05.07., 11:00 Uhr: Stadtteilkirchweih BruckFestplatz Felix-Klein-Straße u

05.07., 14:00 Uhr: Vom Mühlenstandortzum Medical Valley Rundgang, Schloss-platz u

05.07., 15:00 Uhr: Sommerfest Villa an derSchwabach, Hindenburgstraße 46a u

07.07., 16:00 Uhr: Anker werfen Offener

Treff für Menschen mit Demenz (auchfortgeschritten erkrankt), Verein Dreyce-dern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

07.07., 17:00 Uhr: Ich habe eine Frage zumThema Demenz! Offene Sprechstunde, Ver-ein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

07.07., 18:30 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

08.07., 17:30 Uhr: InformationsvortragSchuldnerberatungCaritas, Mozartstr. 29 u

09.07.-12.08., 11:00 Uhr: 2. Sternla Schloss-Strand Erlangen, Frankenland trifft Nord-seestrand, Schlossplatz Erlangen u

Page 86: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

86 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

09.07., 10:00 Uhr: Kunstobjekte ausStammholz und Ästen Workshop für Men-schen mit beginnender Demenz, weitereTermine: 16.07. und 23.07. Verein Dreyce-dern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

09.07., 18:30 Uhr: Zuviel alltagsgrau? DannFarb-ICH werden Workshop für Angehö-rige von Menschen mit Demenz. VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

09.07., 20:00 Uhr: Mareike Wiening - Thismusic never sleeps, Theaterbühne Fifty-Fifty, Südliche Stadtmauerstraße 1 u

09.07., 20:00 Uhr: Herrmanns SchlachtfiletTheater in der Garage, Theaterstr. 5 u

10.07., 15:00 Uhr: Waldwichtel in der Be-wegungswerkstatt Waldwichtelnachmit-tag für (Groß-)Eltern und ihr(e) (Enkel-)Kind(er) zwischen 3 und 6 Jahren. Walder-lebniszentrum, Franzosenweg 60 u

11.07., 7:30 Uhr: Nördlinger Ries – Täler,Hexen und Krater Zweitägige Radtor imNördlinger Ries. Bahnhofsvorplatz u

11.07., 9:00 Uhr: Erlanger TöpfermarktNeustädter Kirchenplatz u

11.07., 14:00 Uhr: Von Röntgengeräten,Hörbrillen und Zahnschlüsseln, Führung,Siemens MedMuseum, Gebbertstraße 1 u

11.07., 20:30 Uhr: Klang und Licht Chor-konzert mit geistlicher Musik aus Spanienund Russland. St. Bonifaz Erlangen, Sie-boldstr. 1a u

11.07., 21:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

12.07., 8:00 Uhr: Trödelmarkt Großpark-platz Innenstadt, Parkplatzstraße u

12.07., 9:00 Uhr: Radtour zum Fischerfestnach Schornweisach, Treffpunkt FreibadWest, Damaschkestraße 129 u

12.07., 9:30 Uhr: Radtour durch denReichswald nach Rockenbrunn, TreffpunktObi-Kreisel, Kurt-Schuhmacher-Str. 14 u

12.07., 15:00 Uhr: Stadtschreiber Girbert –das mittelalterliche Erlangen, Stadtfüh-rung, Eingang Stadtmuseum, Martin-Lu-ther-Platz 9 u

14.07., 20:00 Uhr: La vie en rose, Serenadeder Nürnberger Symphoniker. Weiterer Ter-min am 17.07., Serenadenhof Nürnberg u

16.07., 18:00 Uhr: Sommerabend im Bota-nischen Garten Imbiss, Getränke, Führun-gen, Loschgestraße 3 u

16.07., 19:30 Uhr: Klassik am BergOpen AirKonzert. Entla's Keller, An den Kellern 5-7 u

16.07., 16:00 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

17.07., 20:00 Uhr: Ingo Appelt – Besser...ist besser, Theaterbühne FiftyFifty, Südli-che Stadtmauerstraße 1 u

18.07., Kunigundenkirchweih in EltersdorfFestplatz, Holzschuherring 40 u

18.07.+19.07., 16:00 Uhr: Bismarckstraßen-fest Bismarckstraße u

19.07., 15:00 Uhr: 16. Jazz Open Air,E-Werk, Fuchsenwiese 1 u

Page 87: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

TERMINE: KURZ NOTIERT

19.07., 16:00 Uhr: Tanztee E-Werk, Fuch-senwiese 1 u

19.07., 8:45 Uhr: Radtour z. Heimatfest n.Heideck u. Weiterfahrt n. Roth, Bahnhof u

19.07., 14:00 Uhr: Zwischen Scharfem Eckund Saugraben Rundgang, Eingang Alt-städter Kirche, Martin-Luther-Platz u

21.07., 16:00 Uhr: cOlOny cOlOr von JanAlbers Kunstführung für Menschen mitDemenz und ihre Angehörigen. VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

22.07., 14:30 Uhr: Café „Pause!“ für Angehö-rige u. Freunde v. Demenzerkrankten, VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

22.07., 20:00 Uhr: Wulli Wullschläger,Sonja Tonn, Jürgen Hoffmann & ChristianPöllmann – All you need is love, FiftyFifty,Südliche Stadtmauerstraße 1 u

24.07.-27.07., 16:00 Uhr: StadtteilkirchweihStadtrandsiedlung Damaschkestraße u

25.07., 10:00 Uhr: Den Steigerwald umrun-den Zweitägige Radtour durch den Steiger-wald. Rathausplatz u

25.07., 15:00 Uhr: Burgberg entdecken!Ein kulturgeschichtlicher Spaziergang.Entlaskeller, An den Kellern 5-7 u

26.07., 9:00 Uhr: Flohmarkt Am Bohlen-platz u

HERBSTZEITLOSE 87

Page 88: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

26.07., 15:00 Uhr: Erlangen und „Erlan-ger” – Die Stadt und das Bier, Führung desErlanger Tourismus- und Marketingvereinse. V., Eingang Stadtmuseum, Martin-Lu-ther-Platz 9 u

26.07., 17:45 Uhr: Erlanger Genuss-TourEine kulinarisch-historische Stadtführung.Altstädter Kirchenplatz u

26.07., 20:00 Uhr: Jazz am See Open Air.Dechsendorfer Weiher, Naturbadstraße u

29.07., 19:45 Uhr: Klassik am SeeOpen Air.Dechsendorfer Weiher, Naturbadstraße u

30.07., 16:00 Uhr: Trauercafé, Verein Drey-cedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

31.07., Altstadtfest Am Altstädter Kirchen-platz u

31.07.-03.08., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Alterlangen, Alterlanger Straße u

01.08., Altstadtfest Am Altstädter Kirchen-platz u

01.08., 7:00 Uhr: Flohmarkt, Bohlenplatz u

01.08.-30.08., 10:00 Uhr: Schutz gefährde-ter Wildpflanzen Ausstellung, WinterhalleBotanischer Gartens, Loschgestraße 1-3 u

02.08., 9:30 Uhr: Über die TauchersreutherHöh' Radtour entlang des Höhenrückensbis Tauchersreuth. Obi-Kreisel, Kurt-Schuhmacher-Straße 14 u

04.08., 16:00 Uhr: Anker werfen OffenerTreff für Menschen mit Demenz (auchfortgeschritten erkrankt), Verein Dreyce-dern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

06.08., 16:00 Uhr: Trauerwege Natur erle-ben, allein gehen oder sich austauschen.Treffpunkt Parkplatz Rathaus Dormitz u

06.08., 19:00 Uhr: Märchen für die SeeleCaritas, Mozartstraße 29 u

07.08.-10.08., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Büchenbach, Ortskern u

08.08., 14:00 Uhr: Von Röntgengeräten,Hörbrillen und Zahnschlüsseln Museums-führung zur Medizintechnikgeschichte.Siemens MedMuseum Gebbertstraße 1 u

09.08., 8:00 Uhr: Trödelmarkt Großpark-platz Innenstadt, Parkplatzstraße u

88 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

Page 89: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 89

09.08., 9:30 Uhr: Radtour zum Baumhausnach Rennhofen, Treffpunkt Freibad West,Damaschkestraße 129 u

09.08., 20:00 Uhr: Alpenglühen Serenadeder Nürnberger Symphoniker, Serenaden-hof Nürnberg u

12.08., 14:30 Uhr: Café „Pause!“ für Ange-hörigevon Demenzerkrankten, VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

14.08.-17.08., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Tennenlohe, Sebastianstraße u

14.08., 17:00 Uhr: Aktiv am Anger Tanzund Bewegung, Getränke und Pizza, Spielund Spaß am Spielplatz Saalestraße u

15.08., 10:00 Uhr: Aurach – Ipsheim – AischZweitägige Radtour. Freibad West, Da-maschkestraße 129 u

16.08., 10:00 Uhr: Nach Osten ins LehentalRadtour. Treffpunkt: Freibad West, Da-maschkestraße 129 u

21.08.-24.08., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Kosbach, Reitersbergstr. 21 u

22.08.+23.08., 10:00 Uhr: 38. ErlangerMarktplatzfest u

27.08., 35. Erlanger Poetenfest, Literatur-festival, Schlossgarten u

28.08., 14:00 Uhr: Mainfranken und Stei-gerwald, Zweieinhalb-tägige Radtour. Frei-bad West, Damaschkestraße 129 u

30.08., 9:00 Uhr: Flohmarkt Am Bohlen-platz u

TERMINE: KURZ NOTIERT

Auflösung der Rätsel von Seite 71/72

Page 90: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

90 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: GUT ZU WISSEN

03.06. Europäischer Tag des FahrradesDer Europäische Tag des Fahrrades findet jedes Jahr am 3. Junistatt. Die Organisation Attac hat den Aktionstag im Jahr 1998initiiert. Ziel ist es, auf den immer stärker werdenden Verkehr auf-merksam zu machen und darauf hinzuweisen, dass das Fahrraddas umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel ist. Das Statisti-sche Bundesamt stellt anlässlich des Tages aktuelle Statistiken zurFahrradnutzung in Deutschland vor.

12.06. Tag des TagebuchsDas Datum geht auf den Geburtstag der Jüdin Anne Frank zu-rück, die im Jahr 1942 ein Tagebuch geschenkt bekommen hatteund dieses fortan führte. Während der Zeit des Nationalsozialis-mus versteckte sich ihre Familie in einem Hinterhaus in Amster-dam. Am 5. August 1944 wurden sie entdeckt. Anne Frank starbim März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Typhus.Ihr Vater veröffentlichte das Tagebuch nach Kriegsende.

29.06. Peter-und-Paul-TagDieses Fest hat eine lange Tradition: Am 29. Juni feiert man be-reits seit dem Frühchristentum in der katholischen Kirche denPeter-und Paul-Tag, einen Gedenktag zu Ehren der Heiligen Pe-trus und Paulus. Das katholische Hochfest wird besonders in Bay-ern mit regional-typischen Volksfesten begangen. Einige Kirchensind den Heiligen Peter und Paul gewidmet, zum Beispiel derWormser Dom.

04.08. Tag des ChampagnersDas festlichste aller Getränke feiert sich selbst: Der 4. August istder Tag des Champagners. Initiiert wurde er in den 90er-Jahrenvon Produzenten des teuren Schaumweins. Der Herstellungspro-zess ist sehr aufwendig und unterliegt strengen Vorschriften. Somüssen die Trauben in der französischen Region Champagne ge-reift sein. u

Der kleine Herbstzeitlose-Kalender

Foto

: Wik

iCom

mon

s

Page 91: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n

HERBSTZEITLOSE 91

Page 92: Vom Walzer bis zu „Atemlos“ - Herbstzeitlose · 2016-09-01 · Ausgabe 06.2015 Wie eine kleine Handwerksmanufaktur den Drehorgelbau bewahrt G r a t i s z u m M i t n e h m e n