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VORSCHAU 19/2019 Liebe Kolleginnen und Kollegen, anbei die Programm-Höhepunkte bei phoenix in der KW19/2019, von Samstag, 4. Mai bis Freitag, 10. Mai 2019.

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VORSCHAU 19/2019Liebe Kolleginnen und Kollegen,

anbei die Programm-Höhepunkte bei phoenix in der KW19/2019, von Samstag, 4. Mai bis Freitag, 10. Mai 2019.

VORSCHAU 19/2019

Samstag, 4. Mai 2019

20.15 Uhr | Wilde Ostsee – Von Dänemark bis LettlandFilm von Almut Hauschild, Christoph Hauschild, NDR/arte/rbb/MDR, 2017

Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde. Es scheint vertraut, bietet aber viele Überraschungen. Diese Folge führt von der größten See-hundkolonie der Ostsee auf der dänischen Insel Anholt durch den Großen Belt zu den Förden Schleswig-Holsteins, wo man neben den kleinsten Walen der Welt, den Schweinswalen, auf seltene Besucher treffen kann: Große Tümmler.

Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde und erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Es scheint so vertraut, bietet aber viele Überraschungen.

Die erste Folge führt von Dänemarks Nordspitze über den Darß und die Kurische Nehrung bis zu den endlosen Stränden Lettlands. Die Dokumenta-tion beginnt am Tor zur Ostsee an Dänemarks nördlichster Spitze: Skagen. Im Juni versammeln sich Hunderte von Seehunden auf einer einsamen Insel zwischen Dänemark und Schweden. Es ist die größte Seehundkolonie in der Ostsee. Nie zuvor durfte ein Kamerateam so nahe an die Tiere heran. Das Labyrinth aus Inseln, Sunden und Fjorden südlich des Großen Belts zog 2016 sogar zwei Delfine an. Über Monate blieben sie in den Förden von Kiel und Flensburg. Im Herbst 2015 taucht eine absolute Rarität in der Mecklenburger Bucht auf, seit 150 Jahren wurde sie nicht mehr in der Ostsee gesehen: Erst-mals gelingen Unterwasseraufnahmen von einem Sowerby-Zweizahnwal in der Ostsee – eine Sensation.

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst lockt im Herbst Zehntausende Kraniche an. Durch die Lagunen wandern Rothirsche an den Kranichen vorbei zu ihren Brunftplätzen. In den Dünen am Darßer Ort kämpfen sie erbittert um die Gunst der Weibchen. An der Kurischen Nehrung schließlich trennt die be-kannteste Düne das Haff von der Ostsee. Hier ist die Heimat vieler Seeadler. Die Kamera ist hautnah dabei, wenn die Adler um einen Fisch kämpfen. Nur wenige Kilometer weiter nördlich liegen die schönsten Strände der Ostsee. Lettlands Küste ist noch ursprünglich und fast menschenleer. Hier endet die erste Folge des Dreiteilers „Wilde Ostsee“.

Oben: Auf einsamen Sandinseln im dänischen Kattegat bekommen die Seehunde ihre Jungen.

2. v. oben: Wanderdüne auf der schmalen Kurischen Nehrung in Litauen.

Mitte/unten/links: Wilde Strände im kleinsten Nationalpark Deutschlands – Nationalpark Jasmund.

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Samstag, 4. Mai 2019

21.00 Uhr | Wilde Ostsee – Von Estland bis FinnlandFilm von Almut Hauschild, Christoph Hauschild, NDR/arte/rbb/MDR, 2017

Die Welt aus Zehntausenden von Inseln zwischen Estland und dem finnischen Schärenmeer. Die Kamera folgt der Elchbrunft, taucht mit Kegelrobben vor der Insel Saaremaa, filmt die Attacken von Nebelkrä-hen auf Lummenküken an der Steilküste der schwedischen Insel Stora Karlsö und zeigt Bartkäuze bei der Jagd.

Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde und erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Es scheint so vertraut, bietet aber viele Überraschungen. Die aktuelle Folge führt in eine Welt aus Zehntausenden von Inseln zwischen Estland und dem finnischen Schärenmeer. Auf Saaremaa der größten estnischen Insel schallen im Herbst nasale Laute über die Insel. Es sind die Paarungsrufe der Elche. Große Bullen ziehen zu den traditionellen Brunft-plätzen. Im Norden der Insel ragt das Panga Cliff empor, eine über 400 Millionen Jahre alte Kalksteinwand.

Anfang März dreht Naturfilmer Christoph Hauschild die Kinderstube der Kegelrobben auf zwei kleinen Inseln in der Rigaer Bucht. Nie zuvor durfte ein Kamerateam die Inseln betreten. Es ist die größte Ansammlung dieser Robbenart in der Ostsee. Nur 200 Kilometer westlich liegt das schwedische Gotland. Viele Tiere und Pflanzen, die sonst nur in Südeuropa vorkommen, finden sich auf der zweitgrößten Insel der Ostsee. Hier brüten Steinadler auf Bäumen, und im Frühling ist der Boden übersät von Orchideen. Auf der Insel Stora Karlsö existiert die größte Lummenkolonie der Ostsee. Im Juni sprin-gen die jungen Lummen zu Hunderten von den Felsen, um mit ihren Vätern in die südliche Ostsee zu schwimmen. 300 Kilometer weiter nördlich liegt Finnlands Schärenmeer. Eine Welt aus 80.000 Inseln. In diesem Labyrinth lebt auch das größte Raubtier Europas, der Braunbär. Große Bären schwim-men im goldenen Licht der weißen Nächte von Insel zu Insel auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen. Magische Augenblicke aus dem Felsen-meer, das die letzte Eiszeit in der Ostsee einst geschaffen hat.

Oben: Raukare sind natürliche Kalk-steinskulpturen – hier auf der kleinen Schwesterinsel Farö.

Mitte: Auf den größeren bewaldeten Inseln im Schärenmeer leben Braun-bären.

Unten: Wahrzeichen des Archipels – der Leuchtturm von Bengtskär im Turku – Schärenmeer.

Links: In der Rigaer Bucht bekommen die Kegelrobben ihre Jungen.

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Samstag, 4. Mai 2019

21.45 Uhr | Wilde Ostsee – Von Finnland bis SchwedenFilm von Almut Hauschild, Christoph Hauschild, NDR/arte/rbb/MDR, 2017

Die dritte Folge führt an den Bottnischen Meerbusen, den unbekann-testen Teil der Ostsee. Im Winter erinnert er eher an die Arktis und bil-det so die perfekte Kinderstube der Ringelrobbe. An eisfreien Stellen jagt der Fischotter. Im Frühjahr wandern Hechte vom Kvarken-Archipel in Strandseen. Auch wenn die Ostsee hier nur einen Salzgehalt von etwa einem Prozent hat, benötigen sie zum Laichen reines Süßwasser. Es beginnt ein dramatisches Wettrennen, denn sie werden bereits von Seeadlern erwartet.

Über 10.000 Tiere leben noch zwischen Schweden und Finnland. Wenn Lapplands Küste noch vereist ist, zieht es im 300 Kilometer weiter südlich gelegenen Kvarken-Archipel Millionen von Fischen an die Küste. Ihr Ziel sind flache Strandseen. Denn nur dort, wo das Wasser wirklich süß ist, können sie laichen. Riesige Hechte kämpfen sich durch knöcheltiefes Wasser, um ihre Eier abzulegen. Das Kvarken-Archipel ist auch die Heimat eines der seltens-ten Tiere Europas, des Gleithörnchens. Im Frühling gehen die Männchen auf Brautschau und „fliegen“ von Baum zu Baum. Gegenüber auf schwedischer Seite liegt die Höga Kusten – die „hohe Küste“. Roter Granit ragt über 300 Meter aus der Ostsee empor. Oben: Im Winter kommen die Her-

den der Rentiere an die Ostseeküste. Hier ist weniger Schnee.

Mitte: Die Küstenseeschwalbe hat ihre Heimat bis in den hohen Norden der Ostsee.

Links: Über der nördlichen Ostsee erscheinen regelmäßig Polarlichter.

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Samstag, 4. Mai 2019

22.30 Uhr | Stockholm – 30.000 ParadieseFilm von Dirk Schraeder, SWR, 2015

Die Schärengärten sind eine faszinierende Inselwelt vor der schwe-dischen Hauptstadt Stockholm. Angeblich bis zu 30 000 Inseln liegen hier in der Ostsee verstreut. Wie viele es genau sind, darüber streiten die Geografen bis heute. Auf Möja lebt der 73-jährige Fischer Rune Wik-ström. Auf Sandön feiern die Insulaner eines der größten Mittsom-merfeste im Schärengarten. Auf Muskö wurde der erste schwedische Bootsfriedhof gegründet.

Gunnar Hjertstrand ist Ranger für die Schärenstiftung. Mit seiner „MS Sefyr“ chauffiert er Gäste durch die faszinierende Inselwelt vor der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Angeblich bis zu 30.000 Inseln liegen in der Ostsee verstreut.

Auf Möja lebt der über 70-jährige Fischer Rune Wikström, der seit Kinderta-gen fischt. Sein Fang ist schon lange nicht mehr so gut wie damals. „Wir ha-ben die Ostsee mehr als 100 Jahre mit Abwässern aus allen Anliegerstaaten misshandelt. Es wird lange dauern, bis sie sich erholt hat“, sagt Rune. Aber die schärferen Umweltgesetze greifen langsam: Das Wasser ist sauberer ge-worden, und Rune fängt wieder mehr Fisch als noch vor zehn bis 15 Jahren.

Oben: Holzhäuser auf Schärengarten-Insel.

Oben rechts: Dorfidylle auf Sandön.

2. v. oben rechts: Inselimpressionen im Schärengarten.

Mitte rechts: Rune Wikström – Fischer auf Möja.

Unten rechts: Mit dem Schiff durch die Inselwelt vor Stockholm.

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Sonntag, 5. Mai 2019

20.15 Uhr | Nachtexpress nach Surabaya – Mit dem Zug durch JavaReportage von Robert Hetkämper, NDR 2016

Surabaya: Der Name weckt Assoziationen von Abenteuer, Exotik und Verruchtheit. Bertolt Brechts Ballade vom „Surabaya Johnny“ inspiriert Robert Hetkämper zu einer Zugreise.In Jakarta besteigt er den Nacht-express nach Surabaya: mit der Eisenbahn quer über die indonesische Hauptinsel Java. Der Film taucht in eine Welt aus uralten Tempeln buddhistischer und hinduistischer Tradition, Moscheen, rauchenden Vulkanen und grünen Reisterrassen ein. In der alten Königsstadt führt die Tochter des amtierenden Sultans durch den alten Palast.

Eisenbahnromantik pur findet das Team in Cepu in Zentraljava. Dort fährt bisweilen noch eine alte Dampflok aus deutscher Fabrikation durch den noch vorhandenen Rest des inzwischen abgeholzten Dschungels. Bei den Ölpiraten von Bojonegoro, wo von Abenteurern mit einfachsten improvi-sierten Methoden winzige Ölquellen ausgebeutet und zu Benzin verarbeitet werden, erlebt man apokalyptische Szenen wie aus alten „Mad Max“-Filmen.

Mit einer Gruppe von Offroad-Enthusiasten geht es zum Vulkan Bromo, einer der spektakulärsten Vulkanlandschaften der Erde. Links und rechts der Strecke finden Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichen Schichten und Berufen statt, ein Land in tiefgreifendem Wandel. Für Robert Hetkämper ist die Reise auch eine Bestandsaufnahme dieses Wandels. Vor 15 Jahren ist er schon einmal mit dem Zug durch Java gefahren. Manches ist geblieben, vieles hat sich verändert. Nach der Ankunft in Surabaya macht sich das Team auf die Suche nach der legendären Exotik der Stadt.

Oben: Mädchen in Kampung Naga.

2. v. oben: Kameramann Axel Som-merfeld in Borobodur.

Mitte: Der Vulkan Bromo auf Java.

Unten: Aufstieg auf den Mt. Bromo.

Die buddhistischen Tempelanlagen von Borobudur sind UNESCO-Welterbestätte. 6

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Sonntag, 5. Mai 2019

21.00 Uhr | Sri Lanka – Die leuchtende InselReportage von Sebastian Grübl, NDR 2016

Das Filmteam ist zu Gast in Sri Lanka und trifft auf interessante Men-schen: Ob Elefantenkostüm- oder Skateboard-Designer, Stelzenfischer oder „Monkey Master“, die Protagonisten laden zu einem sehr persön-lichen Blick in ihre Arbeitswelten und ihr Privatleben ein. Bei den festli-chen Paraden der jährlich stattfindenden Kataragama Perahera treffen sie auf eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Menschen. Diese religiöse Zusammenkunft vieler Tausender Hindus, Buddhisten und Muslime wirft Licht auf die friedliche Koexistenz der Sri Lanker mit unterschied-lichen Religionen, Sprachen und Kulturen.

K.C. Thadhani entwirft und schneidert seit mittlerweile 47 Jahren Elefanten-kostüme. In der alten Königsstadt Kandy öffnet er die Türen seines Wohn-hauses, das gleichzeitig auch eine seiner Werkstätten beheimatet. Er erzählt, wie er zu seinem außergewöhnlichen Beruf fand und wie sein Geschäft über die Jahre expandieren konnte. Heute findet man seine Elefantenkostüme in vielen Ländern, neben Japan und Indien sogar in Österreich. In Sri Lanka spielen seine Maßanfertigungen eine besonders wichtige Rolle, da sie die grauen Riesen hier bei den wichtigsten religiösen Festen wie der Kandy oder der Kataragama Perahera zieren.

Ranjith Bandara ist ein vielfach ausgezeichneter Tänzer und Tanzlehrer fortgeschrittenen Alters, der noch die ursprünglichen kandyschen Tänze unterrichtet. Sein Wissen bleibt dabei nicht ausschließlich seiner Familie vor-behalten. Nach wie vor begeistern sich viele junge Bewohner von Kandy für diese traditionellen Tänze. Auf Meister Bandaras kleinem Freiluft-Übungs-platz inmitten eines Reisfeldes kommen Trommler und Tänzer zusammen. Unter seiner fachmännischen Leitung arbeiten sie gemeinsam an ihrem kulturellen Erbe.

Oben: Stelzenfischer in Hikkaduwa.

2. v. oben: Mahouts waschen Perahera Elefanten in Kataragama.

Mitte: Ankunft der Massen in Kataragama.

Unten: Tänzer in Kataragama.

Pfauen-Tänzerinnen bereiten sich auf die Perahera in Kataragama vor. 7

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Montag, 6. Mai 2019

20.15 Uhr | Unsere Städte nach ‘45 – Bomben und BausündenFilm von Susanne Brahms, Rainer Krause, 2017

Der Zweite Weltkrieg hat die deutschen Städte verwüstet, doch Exper-ten meinen, dass der Wiederaufbau mehr Bausubstanz vernichtet hat als der verheerende Bombenkrieg. Wie konnte das passieren? Deut-sche Architekten um Rüstungsminister Albert Speer hatten schon vor 1945 Wiederaufbaupläne in der Schublade. Von allem Nazi-Pomp ent-schlackt, kamen sie nach dem Krieg zum Einsatz. Ihre Vorbilder hatten sie dabei in den Prinzipien des modernen Städtebaus der 1920er Jahre. Die fortschrittliche Stadt sollte von Licht und Luft durchflutet sein; breite Straßen sollten sich durch die autogerechte Stadtlandschaft zie-hen. Dieser Vision wurden oft die Reste der historischen Innenstädte geopfert.

Der erste Teil der zweiteiligen Radio-Bremen-Dokumentation über Deutsch-lands Wiederaufbau zeigt, von welchen Visionen Städteplaner und Architek-ten von Hamburg über Bremen, Köln, Essen, Frankfurt und Erfurt bis nach Ulm oder Regensburg geleitet waren.

Auch Kirchen wurden nach dem Krieg noch gesprengt: hier eine Kirche in Berlin Schöneberg.

Das Verwaltungsgebäude der Reederei „Norddeutscher Lloyd“ wurde nach dem Krieg ab-gerissen. Es war eines der schönsten Häuser der Bremer Innenstadt, das den Krieg relativ unbeschadet überstanden hat.

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Montag, 6. Mai 2019

21.00 Uhr | Unsere Städte nach ‘45 – Abriss und ProtestFilm von Susanne Brahms, Rainer Krause, 2017

Anfang der 1960er Jahre war der Wiederaufbau in Deutschland weit-gehend abgeschlossen, die Wohnungsnot fast überall beseitigt – eine große Leistung. Die Leitlinien der modernen Stadt, die autogerechte Stadtlandschaft mit den weitläufigen Hochhaussiedlungen auf der grü-nen Wiese, stießen jedoch zunehmend auf Widerstand.

Architekten und Planer hatten in den 1950er Jahren eine moderne, schöne, neue Welt versprochen, doch die Versprechungen konnten in den 1960ern an der Wirklichkeit gemessen werden. Und die war, oft genug, öd und trist. Ausgerechnet die Jungen rebellierten gegen die moderne Stadt. Sie lehn-ten die Trabantenstädte auf der grünen Wiese ab und besetzten die histori-schen Stadtquartiere in der Innenstadt.

Der zweite Teil der zweiteiligen Radio-Bremen-Dokumentation über Deutschlands Wiederaufbau beschäftigt sich mit diesem Protest der Stadt-bewohner und zeigt von Hamburg über Köln, Bochum, Hannover, München, Erfurt oder Regensburg, wo sie Schlimmeres verhüten konnten und wo sie scheiterten. Und er zeigt auch, wie beispielsweise Frankfurt in letzter Kon-sequenz den Wiederaufbau der Nachkriegszeit geradezu rückgängig macht – bis heute. Oben: Studenten wollten den Abriss

der alten Stadt nicht mehr hinneh-men.

Mitte: Das historische Rathaus in Es-sen wird 1964 abgerissen – es muss einem Kaufhaus weichen.

Links: Wohnsiedlungen wie die Neue Vahr in Bremen linderten die Wohnungsnot nach dem 2. Welt-krieg. Später gerieten sie als Wohn-maschinen in Verruf.

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Dienstag, 7. Mai 2019

20.15 Uhr | Das Jahrhundertwrack – Sensationsfund in der OstseeFilm Martin Widman, ZDF/arte 2015

Es beherrschte die Ostsee und galt zu seiner Zeit als das größte und beste Kriegsschiff weltweit: das schwedische Kommandoboot „Mars“. Die „Mars“ war das bedeutendste Kriegsschiff ihrer Zeit. Unbesiegbar sollte sie sein und trotzdem ist sie gesunken. Jahrhundertelang galt es als Rätsel für Wissenschaftler und Historiker, warum die „Mars“ gesun-ken ist. Wer oder was brachte sie damals zum Sinken? Weder fand man Dokumente, die den Untergang und seine Vorgeschichte beschrieben, noch gab es mündliche Berichte darüber. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der letzten Schlacht der „Mars“ und ihrer nicht minder dramatischen Bergung.

Alle Bilder: Taucher am Wrack.

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Dienstag, 7. Mai 2019

21.00 Uhr | Verschollen in der Ostsee – Das Rätsel von U745Film von Damian Weyand, ZDF 2014

Im Februar 1945 verschwindet das Nazi-U-Boot U 745 auf mysteriöse Weise in der Ostsee. Nur die Leiche des Kapitäns treibt auf der Insel Föglö an Land. 70 Jahre lang blieb das Schicksal der U 745 ein Rätsel – bis ein finnisches Taucherteam das Wrack entdeckte. Der Film geht auf Reise in die eisigen Gewässer der Ostsee, um die Geheimnisse des Nazi-U-Bootes zu lüften.

Alle Bilder: Taucher am Wrack der U 745.

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Mittwoch, 8. Mai 2019 Tag der Arbeit

20.15 Uhr | Kritisch Reisen – Safari in SüdafrikaFilm von Daniel Rosenkranz, Jan Koch, WDR 2018

„Sie können hier alles schießen, was Sie wollen. Aber einen Löwen zu schießen, dauert seine Zeit“, erklärt Stan Burger, Jäger und ehemaliger Präsident des südafrikanischen Jägerverbands. Doch diese Zeit haben Jagdtouristen nicht. Sie wollen schnell zu ihrer Trophäe kommen. Sie wollen ihren Löwen in ein, zwei Tagen schießen. Darum hat sich um diesen Wunsch ein richtiges Geschäftsmodell gebildet: Erst werden Löwenbabys gezüchtet und früh von ihrer Mutter getrennt. Diese Löwenbabys werden auf Farmen zum Streicheln für Safari-Touristen bereitgestellt. Sind die Löwen älter, stehen sie als Ware für Jagdtou-risten zur Verfügung. Von diesem Geschäft mit den Löwen bekommt der Safari-Tourist nichts mit. Ihm wird in seinem Urlaub verkauft, dass er wilde Tiere sieht, das perfekte Foto von Sonnenuntergängen und Abenteuer bekommt.

Abenteuer, die nicht mehr so traumhaft wirken, wenn man hinter den Vor-hang schaut. Kaum ein deutscher Urlauber weiß, was vor den Toren der Luxus-Lodges passiert, weil er sie auf eigene Faust kaum verlässt. Die Story ist unterwegs in Südafrika auf den Spuren der deutschen Safari-Touristen.

Die Reporter reisen mit Urlaubern, schauen hinter die Kulissen der Safa-ri-Idylle. Und erfahren, wie die Menschen leben, die den Touristen den Traum-Urlaub ihres Lebens ermöglichen: Sie kämpfen mit niedrigen Löh-nen, rationiertem Trinkwasser und der andauernden Ungleichheit zwischen Schwarz und Weiß.

Oben: Reporter Jan Koch mit südafrikanischen Jäger Stan Burger.

Unten: Jayson zeigt unseren Repor-tern seine kleine Hütte im Kapstädter Township Mitchell’s Plain. Sein Haus, in dem er mit seinen Eltern, Kindern und seiner Frau lebt, ist zum Teil kleiner als ein Hotelzimmer.

Links: Löwenbabies werden zum Teil bereits zwei Tage nach ihrer Geburt von ihren Müttern entfernt, um von da an als Knuddelware in Käfigen bereitzuliegen.

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Mittwoch, 8. Mai 2019 Tag der Arbeit

21.45 Uhr | Kritisch Reisen – ThailandFilm von Jo Angerer, Johannes Höflich, WDR 2019

Feinkörnige Sandstrände, farbenprächtige Unterwasserlandschaften, märchenhafte Inseln, auf denen einst James-Bond-Filme gedreht wur-den: Thailand ist das Top-Fernreiseziel im Winter – nicht nur für deut-sche Urlauber. 2017 kamen 34 Millionen Besucher. 20 Millionen mehr als noch vor 10 Jahren. Der Massentourismus hat Folgen – soziale, aber auch ökologische. Die weiträumige Abholzung für neue Hotelbauten führt zu Bodenerosion, die das Meer stark eintrübt. Dadurch sterben die empfindlichen Korallenriffe vor den Küsten. Auf den Speisekarten der zahllosen Hotels und Restaurants steht vor allem frischer Fisch.

Die Folge: Unzählige Fisch- und Shrimp-Farmen verpesten das Meer, riesige Schleppnetze der Fischtrawler zerstören die Korallenriffe. Auch Abwässer und Bauschutt bedrohen das empfindliche Ökosystem. 77 Prozent der Koral-lenriffe Thailands sind schwer beschädigt, das ergaben Untersuchungen des international renommierten Meeresökologen Thon Thamrongnawasawat von der Universität Bangkok. Vor einigen Jahren waren die story-Autoren erstmals in Thailand, drehten betörend schöne Aufnahmen der an vielen Stellen noch intakten Unterwasserwelt. Jetzt reisen sie erneut in das Land, zeigen die Folgen des schrankenlosen Tourismus – über wie unter Wasser.

Oben: Täglich fahren massenweise Gäste mit Speedbooten von Phuket auf die Phi Phi Insel.

Oben rechts: Massenschnorcheln vor den Phi Phi Inseln. Zu viele Schnorchler zerstören die empfindlichen Korallenriffe.

2. v. oben rechts: Abwässer fliessen ungeklärt ins Meer, der Abfall stapelt sich.

Mitte rechts: Schleppnetze werden häufig über Korallenriffe gezogen. Dadurch brechen zahlreiche über Jahre gewachsenen Korallen ab.

Unten rechts: Die Affen haben sich inzwischen an das allgegenwärtige Plastik gewöhnt und trinken aus weggeworfenen halbvollen Bechern. 13

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Donnerstag, 9. Mai 2019

8.45 Uhr | Bundestag live

Bundestag.

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Freitag, 10. Mai 2019

8.45 Uhr | Bundestag live

20.15 Uhr | Die Kelten – Europas vergessene MachtFilm von Johannes Geiger, Heike Schmidt, ZDF 2016

Im Jahr 387 vor Christus erleiden die Römer in der Schlacht an der Allia eine empfindliche Niederlage. Das römische Heer wird von den keltischen Kriegern überrannt und die Stadt Rom von den Männern des Brennus eingenommen, das Kapitol belagert. Erst nach Monaten kommt es zu einem Friedensvertrag – mit schlechten Bedingungen für die Römer.

Im 4. Jahrhundert vor Christus sind die Kelten ihren römischen Feinden in Bezug auf Waffen und Kriegsführung weit überlegen. Frühe Zeugnisse ihrer Leistungen finden sich im österreichischen Hallstatt, wo sich im 8. Jahrhun-dert vor Christus dank des Salzabbaus nicht nur eine reiche Kultur entwi-ckelt, sondern auch der Übergang von der Bronze- in die Eisenzeit vollzieht. Fürstensitze wie die Heuneburg waren große Siedlungen für die damalige Zeit. Sie bot etwa 10.000 Einwohnern Platz. Die Heuneburg zeigt deutlich, wie weit die Handelskontakte der Kelten reichten. Die dort gemachten Fun-de zeugen vom Schönheitssinn der Keltenstämme, die ganz im Gegensatz dazu von den Römern als Barbaren betrachtet wurden. Für die aufstrebende Macht vom Tiber sollte die Niederlage gegen Brennus zum Trauma werden – und letztendlich zum Auslöser für den nachfolgenden Aufstieg zur Welt-macht.

Das 1. Jahrtausend vor Christus war die große Zeit der keltischen Kultur. Die Herrschaft der zahlreichen Keltenstämme erstreckte sich von den britischen Inseln im Nordwesten über Zentraleuropa bis nach Anatolien im Südosten. Auch im späteren Deutschland und Frankreich errichteten sie ihre Siedlun-gen – dort wo noch heute blühende Städte stehen, wie Lyon am Zusammen-fluss von Rhône und Saône oder Kempten im Allgäu. Die dreiteilige Doku-mentation folgt der Geschichte der Kelten, die nach dem verlorenen Kampf gegen Rom in die Randgebiete Europas abgedrängt wurden. Oben: Den Kelten gelingt es, Rom

einzunehmen. Erst nach der Zahlung eines hohen Lösegeldes ziehen sie wieder ab.

Mitte: Der Schmuck der Prinzessin von Bettelbühl zeugt sowohl vom Reichtum der keltischen Oberschicht als auch von ihren Kontakten zu anderen Kulturen.

Unten: Die Goldbeschläge der Schu-he des Fürsten von Hochdorf dienten der Präsentation des Verstorbenen. Sie wurden extra für die Beisetzung hergestellt.

Links: Römische Senatoren ergeben sich stoisch in ihr Schicksal. So er-zählt es der römische Historiker Titus Livius mehr als 300 Jahre später.

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Freitag, 10. Mai 2019

21.00 Uhr | Die Kelten – Kampf um GallienFilm von Johannes Geiger und Heike Schmidt, ZDF 2016

Im Jahr 58 vor Christus will der keltische Volksstamm der Helvetier vom Befehlshaber der Provinz Gallia Narbonensis die Erlaubnis er-halten, durch römisches Herrschaftsgebiet zu ziehen. Keiner konnte damals ahnen, dass dies der Anfang vom Ende der keltischen Unabhän-gigkeit auf dem Kontinent sein würde.

Sieben Jahre zieht sich der Gallische Krieg hin, in dessen Verlauf Cäsar einen Keltenstamm nach dem anderen unterwirft. Doch im Jahr 52 vor Christus gelingt es dem Avernerfürsten Vercingetorix, die Kelten gegen Rom zu ver-einen. Für eine kurze Zeit sieht es so aus, als hätten die Kelten Erfolg. Doch die Hoffnung, dass ihre Kultur überleben könnte, erfüllt sich nicht. In Deutschland hat sie so beeindruckende Zeugnisse wie das Grab des Fürsten von Hochdorf oder die Großsiedlung in Manching hervorgebracht. Die Kelten, von denen überliefert wird, dass sie ihre Gegner den Göttern opfern, finden in Cäsar einen unerbittlichen Gegner. Als sich Vercingetorix mit seinen Kriegern in der Festung Alesia verschanzt, schließt Cäsar sie mit umfangreichen Belagerungswerken ein. Als die Nahrungsmittel ausgehen, schickt Vercingetorix Frauen, Kinder und Alte aus der Stadt. Doch Cäsar nimmt die Familien seiner Feinde nicht auf und so verhungern diese Men-schen zwischen den Fronten.

Die Entscheidungsschlacht, bei der sich das Kriegsglück ständig wendet, sollte vier Tage dauern. Erst dann können die Römer die Kelten schlagen. Vercingetorix ergibt sich am darauf folgenden Tag. Der Aufstand der freien Kelten ist beendet und ganz Gallien befriedet.

Oben: Vercingetorix, ein Stammes-führer der Averner, einte die Kelten im Kampf gegen die Römer.

Mitte: Einige keltische Stammesfürs-ten gehen Bündnisse mit Caesar ein.

Unten: Der keltische Prinz Vercinge-torix wurde im 19. Jahrhundert zu einem der Gründungsväter Frank-reichs erklärt.

Links: Im September des Jahres 52 vor Christus treffen Römer und Kelten in der Schlacht vor Alesia auf-einander.

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Freitag, 10. Mai 2019

21.45 Uhr | Die Kelten – Aufstand der KöniginFilm von Johannes Geiger, Heike Schmidt, ZDF 2016

Schon Julius Cäsar unternimmt Mitte des 1. Jahrhunderts vor Christus einen Vorstoß nach Britannien. Damals meiden die dortigen keltischen Stämme den Kampf. Kaiser Claudius gelingt es 43 nach Christus, den Südosten Englands einzunehmen. Einige Stämme, darunter die Icener, gehen mit den Römern Bündnisse ein. Als Prasutagus, der König der Icener, im Jahre 60 nach Christus stirbt, wird seine Frau Boudicca von den römischen Besatzern gedemütigt. In der Folge gelingt es ihr, einen Großteil der britischen Keltenstämme gegen die Römer zu vereinen.

Während der römische Befehlshaber sein Heer nach Nordwesten zu einem Feldzug gegen die Druiden auf der Insel Mona führt, verwüsten die Kelten unter Boudiccas Leitung Camulodunum, die älteste römische Stadt in Britan-nien, und die dazugehörige Veteranenkolonie. Archäologische Funde zei-gen, dass keltische Frauen offenbar auch in früheren Zeiten als Kriegerinnen in den Kampf zogen. Königin Boudicca allerdings bleibt der Sieg verwehrt. Die Römer schlagen die Kelten vernichtend. In der Folge unterwerfen sich die Kelten der römischen Herrschaft, doch Teile ihrer Kultur haben in Schott-land, England, Irland und der Bretagne bis heute überlebt.

Oben: Die Rekonstruktion eines keltischen Streitwagens ermöglicht es Historikern, wie Mike Loades, keltische Kriegstaktiken besser zu verstehen.

Oben rechts: Die Moorleiche Clonycavan Man wurde das Opfer eines keltischen Rituals.

2. v. oben rechts: Die Steinfiguren, die am hessischen Glauberg gefunden wurden, sind einmalig in der keltischen Welt.

Mitte rechts: Der prunkvolle goldene Halsring aus dem Grabschatz des Fürsten vom Glauberg.

Unten rechts: Die große Torque, der Halsreif, ist das Prunkstück des Schatzes von Snettisham. Er zeugt von der Kunstfertigkeit des keltischen Stammes der Ikener. 17

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Freitag, 10. Mai 2019

22.30 Uhr | Cornwall – Eine Stadt ohne PlastikFilm von Julie Kurz, NDR 2018

Umgeben von atemberaubenden Steilklippen liegt am westlichsten Punkt Cornwalls die verschlafene Kleinstadt Penzance. Doch sie macht Schlagzeilen: Penzance ist Großbritanniens erste plastikfreie Stadt. Die Einwohner von Penzance sind Vorreiter in Großbritannien. Seit jeher eng mit der Natur verbunden, haben sie miterlebt, wie immer mehr Müll an ihre Traumstrände gespült wird.

Rachel Yates ist die Anführerin der Plastikfrei-Bewegung, die sie selbst als „Widerstand“ bezeichnet. Ihr Ziel: Einwegplastik reduzieren. 70 Geschäfte machen mittlerweile mit, auch Schulen und Krankenhäuser. Sie alle ent-fernen Plastikbesteck, -strohhalme oder Styroporverpackungen aus ihrem Alltag, noch weit bevor die Regierung Verbote ausspricht. Das Engagement bringt die Bürger der Stadt zusammen, der Bürgermeister ist stolz auf sie.

Endlich wieder positives Treiben in der Stadt! Seit dem Untergang des Bergbaus und der Fischerei ist in Penzance nicht mehr viel los. Cornwall ist Englands „Armenhaus“ geworden. Nur der Tourismus spült Geld in die Kassen der Stadt. Doch es sind gerade auch die Touristen, die noch mehr Müll bringen. Vor allem die großen Kaufhausketten verkaufen unverdrossen weiter Einwegplastik für das Picknick am Strand.

Bislang interessierte sich auf der britischen Insel kaum einer für Umwelt-schutz. Es gibt noch nicht mal ein Pfandsystem. Und so muss Rachel Yates alles selbst organisieren. Sie kämpft für ein neues Recyclingsystem in der Stadt und gegen alte Gewohnheiten bei den Bürgern. Über mehrere Mona-te lang begleitet ARD-Korrespondentin Julie Kurz die Kleinstadt in Cornwall bei ihrem Kampf gegen den globalen Plastikmüll.

Oben: Schwimmerinnen sammeln Plastik aus dem Meer.

Mitte: Die Küste von Cornwall.

Unten: Plastikmüll am Strand.

Links: Surfer am Strand.

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