Wärmelehre
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Wärmelehre
Erster Hauptsatz und Zustandsänderungen
Inhalt• Die Temperatur• Energiezufuhr in Form von Wärme
– Spezifische Wärme • Erster Hauptsatz der Wärmelehre• Wirkung der Temperatur auf physikalische
Eigenschaften: Thermische Ausdehnung• Zweiter Hauptsatz der Wärmelehre• Die Entropie:
– Definition nach Clausius: Maß für die Möglichkeit, einen Vorgang mit möglichst wenig Energiezufuhr umzukehren („Reversible Prozesse“)
– Definition nach Boltzmann: Maß für die Gleichverteilung von Orten und Impulsen der Teilchen
Vorzeichen Arbeit Wärmemenge
Positiv
Die Arbeit wird von außen an einer Flüssigkeit bzw. einem Gas geleistet, z. B. Kompression über einen Kolben
Die Wärme wird von außen dem Gas
zugeführt
Negativ
Die Arbeit wird von der Flüssigkeit bzw. dem Gas nach außen geleistet, z. B. die Expansion hebt über einen Kolben ein Gewicht an
Die Wärme wird vom Gas nach außen
abgegeben
Konvention zu den Vorzeichen der Arbeit
W Q
Mechanische Arbeit erhöht die Geschwindigkeit der Teilchen zunächst in eine Richtung, aber bald darauf verteilt sich die Energie auf alle Richtungen
Wärmezufuhr durch Kontakt der Teilchen mit der heissen Wand erhöht auch die Geschwindigkeit der Teilchen, aber in alle Richtungen
Möglichkeiten der Energiezufuhr am Beispiel eines Gases
,
Gleichverteilung in der Thermodynamik
• Unabhängig von der Ursache– Arbeitszufuhr durch mechanische Arbeit, z. B.
mit gerichteter Bewegung eines Kolbens,– Energiezufuhr durch Erwärmung
• wird in einem thermodynamischen System die Energie - nach kurzer Zeit - auf alle Freiheitsgrade gleichverteilt
Der erste Hauptsatz der Wärmelehre
• Wärmezufuhr oder mechanische Arbeit erhöht die Geschwindigkeit der Gasteilchen
1 JÄnderung der inneren Energie durch Wärme oder mechanische Arbeit
1 JÄnderung der „inneren Energie“
1 J Zu- oder abgeführte Wärme
1 JDurch Volumenverkleinerung zugeführte Energie
WQU
U
Q
dVpW
Summe der Energiebeiträge aller
mikroskopischen Teilchen, 1/2kT pro
Teilchen und Freiheitsgrad
Jede Geschwindigkeits- Komponente eines
Teilchens im Gas ist ein Freiheitsgrad
Speziell: Ideales Gas
• Wärmezufuhr oder mechanische Arbeit erhöht die Geschwindigkeit der Gasteilchen
1 JÄnderung der inneren Energie durch Wärme oder mechanische Arbeit
1 JÄnderung der „inneren Energie“ beim idealen Gas
1 J Zu- oder abgeführte Wärme
1 JDurch Volumenverkleinerung zugeführte Energie
WQU
TkU 2
3
Q
dVpW
Energiezufuhr durch Wärme
1 JEnergiezufuhr durch Wärme
1 J/K Wärmekapazität
1 J/(gK) „Spezifische Wärme“
TmcTCQ
T
QC
m
Cc
Versuch zur spezifischen Wärme
• Erwärmung eines Liter Wassers in einem elektrischen Wasserkocher
• Leistung nach Typenschild• Berechnung der Energie zur Erwärmung bis um
Siedepunkt• Abschätzung der Aufheiz-Zeit bis zum Sieden
Energiezufuhr am idealen Gas durch mechanische Arbeit
1 JTemperaturerhöhung – bei konstantem Druck - durch mechanische Arbeit
TkVpW 2
3
Zustandsänderungen
Bei allen Zustandsänderungen eines idealen Gases gilt
• Die allgemeine Gasgleichung• Der 1. Hauptsatz der WärmelehreMan unterscheidet folgende Zustandsänderungen:• Isochor: dV=0, keine mechanische Arbeit• Isobar: Konstanter Druck • Isotherm: dT=0, konstante innere Energie• Adiabatisch: dQ=0, keine Energiezufuhr durch
Wärme
Zustandsänderungen
108
64
22
4
6
8
10
0
20
40
60
80
100
dQ=Cp*dTdU=dQ
Isochor:Isobar:
dU=dQ-p*dVdQ=Cv*dT
Isobar
Isotherm
Isochor
Tem
pera
tur
Volum
en
Druck
dQ=p*dV
dU=0Isotherm:VpQU
Isochore Zustandsänderung
1 JIsochor, konstantes Volumen dV=0
1 J
Die zugeführte Wärme leistet keine Arbeit, sie erhöht nur die innere Energie und damit die Temperatur
Allg. Gasgleichung 1. Hauptsatz
Beide Gleichungen müssen immer erfüllt seinTRVp VpQU
QU
TCQV
TCUV
Zusätzlich zur Erwärmung wird bei der zur Erhaltung des konstanten Drucks erforderlichen Volumenvergrößerung auch noch Arbeit gegen den Druck verrichtet
Isobare Zustandsänderung
,
Isobare Zustandsänderung
1 JIsobar, konstanter Druck dp=0
1 J
Die zugeführte Wärme erhöht die innere Energie (ΔU=Cv ·ΔT) und das Volumen, leistet Arbeit
1 JVolumenvergrößerung durch Temperaturerhöhung
1 J Daraus folgt: Cp-Cv=R
Allg. Gasgleichung 1. Hauptsatz
Beide Gleichungen müssen immer erfüllt seinTRVp VpQU
VpQU 0
TCQp
TRVp 0
TRCTCU pV )(
Spezifische Wärmen
Cp-Cv=R
• Die spezifische Wärme bei konstantem Druck ist immer höher als die bei konstantem Volumen– Zusätzlich zur Erwärmung wird bei der zur Erhaltung des
konstanten Drucks erforderlichen Volumenvergrößerung auch noch Arbeit gegen den Druck verrichtet
• In Festkörpern ist die spezifische Wärme durch die Zahl der Atome gegeben, unabhängig von der Art des Elements (Dulong-Petit Regel)– Jeder Freiheitsgrad beansprucht cv=k/2, in einem mol
cv,m=R/2
Isotherme Zustandsänderung
1 JIsotherm, konstante Temperatur, dT=0
1 JDie zugeführte Wärme leistet nur Arbeit
Allg. Gasgleichung 1. Hauptsatz
Beide Gleichungen müssen immer erfüllt seinTRVp VpQU
VpQ 00
VpQ
Allg. Gasgleichung 1. Hauptsatz
Beide Gleichungen müssen immer erfüllt sein
Adiabatisch, ohne Wärmezufuhr:
Die zugeführte Arbeit ändert die innere Energie
Im idealen Gas ist die Änderung der inneren Energie gleich der Änderung der Translations-Energie, sie ist proportional zur Temperaturerhöhung.
p durch V, T aus der allgemeinen Gasgleichung ersetzt: Differentialgleichung für T, V
Adiabatische Zustandsänderungen
TRVp VpQU
0Q
VpU
TCU V
V
TRp
VpTCV
V
VR
T
TC
V
Differentialgleichung
Integration über Temperaturen und die Volumina ergibt die „Poisson“ oder „Adiabatengleichung“
Temperatur T, die, ausgehend von T0, bei adiabatischer Prozessführung von V0 zu V erreicht wird
„Adiabatenexponent“
Zahlenwert für viele Gase
Adiabatische Zustandsänderungen
V
VR
T
TC
V
dVVC
RdTT
V
VV
T
T 00
11
00
lnlnV
V
C
R
T
T
V
VC
R
V
V
T
T
0
0
4,01
V
VP
V C
CC
C
RVp CC
0
1
0 TV
VT
Erwärmung bei adiabatischer Kompression eines Mols von 22,4 Litern auf 1,1 Liter
0,005 0,010 0,015 0,020200
300
400
500
600
700
800
900
1000
Kubikmeter
Kel
vin
F1
(Die Verdichtung 22:1 entspricht etwa den Verhältnissen in Dieselmotoren)
600000500000
400000300000
200000100000
0,005
0,010
0,0150,020
0,0250,030
0
500
1000
4
321
Tem
pera
tur
Volum
en
Druck
Linien adiabatischer Zustandsänderungen
S1
S2Linien konstanter Entropie
dQ2/T2
dQ1/T1
Entropie-Differenz zwischen Linien gleicher Entropie
T
dQdS
Versuch adiabatische Kompression
• Adiabatische Kompression / Expansion eines Luftvolumens. Ein Thermoelement misst die Temperaturerhöhung / Erniedrigung
Zusammenfassung
Bei allen Zustandsänderungen eines idealen Gases gilt• Die allgemeine Gasgleichung• Der 1. Hauptsatz der WärmelehreMan unterscheidet folgende Zustandsänderungen:• Isochor: dV=0, keine mechanische Arbeit• Isobar: Konstanter Druck • Isotherm: dT=0, konstante innere Energie• Adiabatisch: dQ=0, keine Energiezufuhr durch Wärme• Besonders bevorzugt: Zustandsänderungen ohne
Wärmeaustausch (adiabatische Zustandsänderungen)– Linien gleicher Entropie auf der p, V, T Fläche
Finis