Waldbaukonzept NRW - Kirche und Gesellschaft · Referat III-2 Waldbau, Klimawandel im Wald,...
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25.02.2019
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Waldbaukonzept NRW – neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung im KlimawandelTagung „Das Summen des Waldes“22.-24.2.2019, Ev. Akademie Villigst, Schwerte
Dr. Thorsten MrosekReferat III-2 Waldbau, Klimawandel im Wald, Holzwirtschaft
Übersicht
Einführung Klimaanpassungsstrategie Wald NRW Waldbaukonzept NRW Weitere neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung
im Klimawandel Boden- und Standortkarten Klimadaten und Klimawandel-Prognosen Internetportal Waldinfo.NRW
Fazit und Ausblick
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Einführung
Das Summen des Waldes –Nachhaltigkeit im Wald?
Nachhaltige und ordnungs-gemäße Forstwirtschaft
Multifunktionale Forstwirtschaft, Waldfunktionen / Ökosystemleistungen, Rohstoff Holz
Naturgemäße Waldwirtschaft Natürliche Waldentwicklung, Schutzgebiete
Anpassung der Wälder und der Waldbewirtschaftungan den Klimawandel
Nutzungs- und Interessenkonflikte (Holz /Ertrag, Jagd, Naturschutz, Erholung etc.)
Waldbaukonzepteund -instrumente
Eigentümerziele und Gemeinwohlfunktion
Digitalisierung
Waldschäden
Rolle der staatlichen Forstverwaltung
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Landesforstgesetz
Ordnungsgemäße Forstwirtschaft … …Hinwirken auf gesunde, stabile und vielfältige Wälder… Wahl standortgerechter Baumarten unter Verwendung
geeigneten Saat- und Pflanzgutes und Ausnutzung der Naturverjüngung bei Erhaltung der genetischen Vielfalt
…
Waldschäden
Orkan Kyrill in 2007 Orkan Friederike,
Sommertrockenheit und Borkenkäferkalamität in 2018
Weitere Schadfaktoren (Wild, Insekten, Komplexkrankheiten etc.)
Veränderungen im Klimawandel
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Wald in NRW – Waldregionen
MKULNV NRW, 2015
Wald in NRW – Baumarten
LB WH NRW, 2016
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Wald in NRW – Holzressourcen
LB WH NRW, 2016
Wald in NRW – Waldeigentum
LB WH NRW, 2016
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Multifunktionale Waldbewirtschaftung
MULNV NRW, 2018
Klimaanpassungsstrategie Wald NRW
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Klimaanpassungsstrategie Wald NRW
Klimafolgen 18 Handlungsfelder der
Klimaanpassung mit 49 prioritären Umsetzungsmaßnahmen
Zentrales Element Informationen, Datenmanagement und Waldinformationssystem NRW
MKULNV NRW, 2015
Klimaanpassungsstrategie Wald NRW
MKULNV NRW, 2015
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Waldinformationssystem NRW- Konzeptioneller
Rahmen und Plattform für Koordination und Kommunikation
- Ansätze Experten-Tool, Management-Instrument und öffentliches Informations- / Serviceangebot
MKULNV NRW, 2015
Waldbaukonzept NRW
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Waldbaukonzept NRW
Fachlich breit ausgerichtet Basiert auf aktuellen
forstwirtschaftlichen Grundlagen Empfehlung mit vielen Varianten
und Auswahlmöglichkeiten Richtet sich an alle
Waldeigentumsarten
MULNV NRW, 2018
Waldbaukonzept NRW
Erarbeitungsprozess Erarbeitung durch die Landesforst- / Landesverwaltung Zusammenarbeit mit den Waldeigentümerverbänden (Privat- und
Kommunalwald) Beteiligung aller relevanten Verbände Externe wissenschaftliche Unterstützung
Bilder: links MULNV NRW / Mrosek, rechts Heile
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Waldbaukonzept – modularer Aufbau
MULNV NRW, 2018
Waldbaukonzept NRW
Waldbauliche Ziele für NRW Die waldbaulichen Empfehlungen für Nordrhein-Westfalen
beinhalten allgemein die Entwicklung standortgerechter und strukturierter Mischbestände aus überwiegend heimischen Baumarten unter Verwendung von geeignetem Vermehrungsgut
MULNV NRW, 2018
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Waldbaukonzept NRW
Wald-Standortfaktoren Entwicklung von 72 Standorttypen für NRW Kombination der Standortfaktoren Temperatur (Vegetationszeit),
Wasserverfügbarkeit und Nährstoffverfügbarkeit Grundlage für die Zuordnung der Waldentwicklungstypen des
Waldbaukonzepts Grundlage für digitale Kartenumsetzung und Modellierungen zu
den Auswirkungen des Klimawandels
MULNV NRW, 2018
Waldbaukonzept – Standortfaktoren / Standorttypen
Heile et al., unveröffentlicht; verändert nach Milbert und Dworschak, 2016; vgl. Arbeitskreis Standortkartierung, 2016
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Waldbaukonzept – Standortfaktoren / Vegetationszeit
LANUV NRW, unveröffentlicht
Waldbaukonzept – Standortfaktoren / Niederschläge
LANUV NRW, 2015
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Waldbaukonzept – Standortfaktoren / Boden- / Standorttypen
GD NRW, 2016
Waldbaukonzept – Standortfaktoren / Klimawandel
LANUV NRW, 2018
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Waldbaukonzept – Standortfaktoren
MULNV NRW, 2018
Waldbaukonzept –Waldentwicklungstypen
- 23 Waldentwicklungstypen- Mischbestände mit
Baumarten ähnlicher Standortansprüche
- Eignung aufgrund der Ansprüche der Baumarten sowie des Wuchs- und Konkurrenzverhaltens der Baumarten untereinander
- Waldentwicklungstypen-Profile
- Waldentwicklungstypen-Standortzuordnung
- Farbliche Kennzeichnung der Kompatibilität mit Natura 2000-Waldlebensraumtypen
MULNV NRW, 2018
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Waldbaukonzept –Waldentwicklungs-typen / Profil
MULNV NRW, 2018MULNV NRW, 2018
- Standortzuordnung- Baumarten-
mischung- Funktions- und
Nutzungs-schwerpunkte
Waldbaukonzept – Waldentwicklungstypen / Standortzuordnung
MULNV NRW, 2018
- 3 Standortfaktoren Temperatur (Vegetationszeit), Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit- 4 Übersichten für 4 Bereiche der Wald-relevanten Vegetationszeit (in Anlehnung an
Höhenstufen)- Empfehlung von Waldentwicklungstypen nach den Standortfaktoren Wasser- und
Nährstoffverfügbarkeit- Fettdruck besondere Empfehlung, - Farbliche Kennzeichnung der Kompatibilität mit Natura 2000-Waldlebensraumtypen- Veränderung der Standortfaktoren im Klimawandel zu berücksichtigen- Zuordnung über Boden-/Standort- und Klimakarten
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Waldbaukonzept NRW
Waldentwicklungstypen / eingeführte Baumarten Empfehlung ausgewählter standortgerechter eingeführter
Baumarten bei besonderer forstwissenschaftlicher Absicherung und langjährigen Anbauerfahrungen in Deutschland
Überwiegend als Beimischung Für die etablierten eingeführten Baumarten Roteiche und
Douglasie auch Waldentwicklungstypen mit prägender Rolle dieser Arten
MULNV NRW, 2018
Waldbaukonzept NRW
Waldbauliche Behandlungsempfehlungen Schematisierte Maßnahmen zur langfristigen Umsetzung der
Waldentwicklungstypen als ein angestrebtes Leitbild An der führenden Hauptbaumart orientiert, aber auch
Berücksichtigung weiterer Baumarten Grundlage Waldentwicklungsphasen und Strukturparameter der
Waldbestände Pflegeziele und Maßnahmen in Abhängigkeit von der Oberhöhe Hinweise zum Waldumbau labiler Buchen- und Fichtenbestände
sowie zur waldbaulichen Behandlung von Kalamitätsflächen
MULNV NRW, 2018
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Waldbaukonzept – Behandlungsempfehlungen
Heile, unveröffentlicht (verändert nach Landesbetrieb HessenForst, 2016 und nach Bartsch und Röhrig, 2016)
Waldbaukonzept – Behandlungsempfehlungen / Beispiel
- Produktionsziel- A: Jungwuchsphase Oberhöhe 1,5 bis 4 m- B: Differenzierungsphase (Dickung - Gertenholzgeringes Stangenholz) Oberhöhe 4 bis
12 m- C: Qualifizierungsphase (Stangenholz – geringes Baumholz) Oberhöhe 12 bis 20 m
- z. B. Z-Baum-Auswahl von 80 bis 150 Z-Bäumen je ha (in Abhängigkeit des Produktionsziels bzw. der Zielstärke)
- D: Dimensionierungsphase (geringes mittleres Baumholz) Oberhöhe 20 bis 26 m- z. B. 2 (bis 3) Eingriffe im Jahrzehnt mit etwa 50–70 m3/ha bei stabilen Beständen
- E: Reife- und Regenerationsphase (starkes Baumholz und Generationswechsel) ab Oberhöhe 26 bis 28 m (je nach Ertragsklasse)
- Fortsetzung der Zielstärkennutzung (aktuell ab 40 cm+ BHD m. R., je nach Produktionsziel ggf. steigend)
- Bei stabilen Beständen mit entsprechender Verjüngungsentwicklung Entnahmen bis zu 150 m3/ha (2–3 Eingriffe) im Jahrzehnt möglich
MULNV NRW, 2018
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Waldbaukonzept NRW
Verjüngung von Waldbeständen Verjüngungsformen und forstliches Vermehrungsgut Kriterien für die Wahl der Verjüngungsform (Naturverjüngung,
Saat, Pflanzung) Forstbetriebliche Zielsetzung Standörtliche Gegebenheiten Auswahl eines Waldentwicklungstyps mit einer
Baumartenmischung Verjüngungsausgangslage
Wildmanagement und mechanischer Pflanzenschutz
Waldbaukonzept NRW
Weitere Waldbauaspekte Biodiversität und Naturschutz im Wald Wildmanagement und Jagd im Wald Waldschutz Wirtschaftlichkeit für Forstbetriebe Holznutzung und Holzverwendung Urbane Waldnutzung
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Waldbaukonzept NRW
Unterstützungsangebote des Landes NRW bei waldbaulichen Maßnahmen Informationsangebote (z. B. Angebot öffentlicher Walddaten über
das Internetportal Waldinfo.NRW) Beratungsangebote (Regionalforstämter und Fachstellen des
Landesbetriebes Wald und Holz NRW) Schulungsangebote (Forstliches Fortbildungsprogramm) Fördermöglichkeiten (Förderrichtlinien für forstliche Maßnahmen
im Privat- und Kommunalwald)
Weitere neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel
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Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Forstliche Standortkarte
GD NRW, 2018
Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Forstliche Standortkarte
GD NRW, 2019
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Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Forstliche Boden- / Standortkarten
GD NRW, 2019
Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Internetportal Waldinfo.NRW
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Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Internetportal Waldinfo.NRW
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Instrumente für die Waldbewirtschaftung – Waldinformationssystem / Forsteinrichtung
LB WH NRW, 2019
Fazit und Ausblick
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Fazit und Ausblick
Nachhaltigkeit im Wald ist angesichts der Interessen- / Nutzungskonflikte und im Klimawandel eine Herausforderung
Im Klimawandel bedürfen die Konzepte und Instrumente der Waldbewirtschaftung (Waldbau, Forstplanung, Waldschutz etc.) einer grundlegenden Weiterentwicklung
Besonderheiten des neuen Waldbaukonzepts NRW sind sein modularer Ansatz, sein empfehlender Charakter für alle Waldeigentumsarten und der dynamische Ansatz bezüglich des Klimawandels
Fazit und Ausblick
Besonderes Potenzial bietet die Verknüpfung des Waldbaukonzepts NRW mit den weiteren neuen Instrumenten für die Waldbewirtschaftung (forstliche Standortkarte, Klimadaten und Prognosen zum Klimawandel, Internetportal Waldinfo.NRW mit digitalen Karten etc.)
In den nächsten Jahren bedarf es umfassenden landesweiten Praxiseinführung der neuen Instrumente sowie der periodischen Weiterentwicklung und Erweiterung dieser
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Fazit und Ausblick
Die neuen Instrumente für die Waldbewirtschaftung im Klimawandel stellen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Nachhaltigkeit im Wald dar
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!