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    Seit 1989 werden auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein Architekturfhrungen angeboten bis zu fnf am Tag. Seit Erffnung des Vitra-Hauses von Herzog und de Meuron aus zwlf aufeinander gestapelten Giebelhusern im Jahr 2010 haben sich die Teilnehmerzahlen an diesen Fhrungen verdreifacht: Heute kommen 300.000 pro Jahr, berichtet die Basler Zeitung. Hadid, Gehry und Co. zogen zuvor nur 100.000.

    Montag

    Die Hamburger Kulturbehrde hat besttigt, dass die Elbphilharmonie von Herzog und de Meu-ron auf der diesjhrigen Architekturbiennale in Venedig prsentiert wird. Allerdings nicht wegen ihrer Architektur. Die Elbphilharmonie sei vielmehr ein hervorragendes Beispiel, um Einblick in die Realitt von Planung und Bau von Architektur zu erlangen, zitiert das Musikportal Klas-sik.com den Biennale-Kurator David Chipperfield.

    BAUNETZWOCHE#282Das Querformat fr Architekten, 10. August 2012

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    Special:WAND + VIADUKT2 SIEDLUNGEN

    VON SIZA

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    Buchrezension

    ber beide Architekten gibt es mittlerweile gewich-tige Monographien, die wissenschaftlichen Standards gengen. Doch die Lebensumstnde der portrtierten Persnlichkeiten bleiben in solchen Verffentlichungen oft recht blass. Das ist hier anders: Das Doppelpor-trait der Architektenbrder Taut hat keine Angst vor lebenspraller Kolportage.

    Und da kommt vor allem Bruno Taut, der bislang als sensibler, sendungsbewusster, expressiver und sozialer Knstler galt, gar nicht gut weg. So war sein Bild von der Rolle der Frau alles andere als fortschrittlich: Es hiee die Frau des fr sie wichtigsten Wesenszuges be-rauben, wollte man ihr die Eigenschaft des Pflegens, Erhaltens, also das konservative Element nehmen, das in der Mtterlichkeit begrndet ist, schrieb der Archi-tekt in einem Aufsatz, den er ausgerechnet Die Frau als Schpferin betitelte. Seiner eigenen Frau hingegen warf er vor, nur Mutter zu sein und lie sie mit den Kindern allein, um fortan mit einer jngeren Frau in wilder Ehe zu leben, die sozusagen als seine Sekretrin immer fr ihn da ist. Seinen Sohn, der als Heranwach-sender verzweifelt um die Aufmerksamkeit des Vaters buhlte, lie er kaltbltig abblitzen. Seine Kinder, so die Botschaft dieses Buches, waren dem groen Bruno Taut nicht nur herzlich egal, sondern sogar lstig.

    Die Architekten Bruno und Max Taut.Zwei Brder zwei Lebenswege

    Max und Bruno Taut haben ein gemeinsames Bro gefhrt mit Franz Hoffmann als Partner. Anders als etwa die Brder Luckhardt, die zeitgleich und am gleichen Ort die Avantgarde der zwanziger Jahre ge-meinsam vorangetrieben haben, hielten die Taut-Br-der ihre Projekte streng auseinander. So kann man heute die knstlerischen Wege der beiden Brder je-weils fr sich betrachten. Bruno Taut als Vater von Onkel Tauts Htten ist in die Architekturgeschichte eingegangen als der Vordenker der modernen Sozial-Grosiedlung. Bei mehreren der zum Weltkulturerbe der Berliner Moderne ausgewhlten Siedlungen war er (mageblich) beteiligt. Der arbeitsame Asthmati-ker starb 1938 im Alter von 58 Jahren im Exil in der Trkei.

    Der wortkarge kleine Bruder Max ist eine weniger schillernde Figur. Doch mit fnf Grobauten fr ge-werkschaftliche und ffentliche Bauherrschaft allein in Berlin zwischen 1922 und 1932 wird Max Taut zum Paten der heutigen Berliner Rationalisten. Besonders Max Dudler, dessen Bro nicht ohne Grund in Max Tauts ehemaligem Kaufhaus der Konsumgenossen-schaften (1929-32) am Oranienplatz sitzt, fhlt sich dem kleinen Taut sehr verbunden. Max emigriert in der Nazizeit nicht, er berlebt den Krieg und fhrt das

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    Buchrezension

    Bro in der Nachkriegszeit weiter: Er gilt als Anstn-diger unter den Dagebliebenen. Er wird 82 Jahre alt.

    Das Buch hat einen erzhlerischen Grundton und scheut sich nicht, in didaktischer Manier parallele allge-meine Geschichtsereignisse einzustreuen und zu erkl-ren. So liest sich die Biografie der beiden Taut-Brder auch als zeitgeschichtliches Lehrbuch. Eine Architek- turgeschichte ist es dagegen nicht: Huser spielen in diesem Buch kaum eine Rolle. (Benedikt hotze)

    Unda Hrner: Die Architekten Bruno und

    Max Taut. Zwei Brder zwei Lebenswege.

    Gebrder Mann Verlag Berlin, 2012

    216 Seiten48 Abbildungen, davon 8 farbig

    14,5 21 cm, gebunden

    ISBn 978-3-7861-2662-1

    www.reimer-mann-verlag.de

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    http://www.reimer-mann-verlag.de/controller.php?cmd=detail&titelnummer=302662&verlag=3

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    WAND + VIADUKT ZWEI SIEDLUNGEN VON SIZA IN POrTUGAL

    Malagueira, Mauer mit tordurchfahrt und dahinter liegendem Viadukt

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    Die nelkenrevolution von 1974 brachte Portugal die Demokratie. Der sptere Pritz-ker-Preistrger Alvaro Siza Viera, Portugals

    bedeutendster moderner Architekt, erhielt da-mals den Auftrag fr zwei soziale wohnsied-lungen in Porto und vora. Beide wurden erst viele Jahre spter zu ende gebaut und

    funktionieren heute ganz anders als geplant. Eine Reisereportage von Veronika Brugger

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    Siedlung Boua, PortoNoch etwas derangiert nach dem vier-stndigem Flug, findet man sich in der U-Bahn wieder, die einen vom Flugha-fen Porto in die Innenstadt befrdert. Die Passagiere stehen ungezwungen herum und unterhalten sich laut. Mit fast geruschlosem Surren gleitet die U-Bahn in die berirdische Station La-pa. Durch den fr Porto typischen Nie-selregen erfasst der Blick eine miets-haushohe und weit ber die Lnge des Bahnsteiges hinaus reichende rohe Be-tonmauer, die parallel zum Gleiskrper verluft. Von hier oben aus betrachtet, erscheint die hohe Wand in erster Linie als ein generses Bauwerk ohne erkenn-baren Nutzen. In die kleinmastb-liche, vom sparsamen Umgang mit Res-sourcen geprgte Umgebung einge- pflanzt, mutet diese schiere Gre wie ein berschuss von Raum und Bauma-terial an. Zwei torhohe Durchgnge im Erdge-schoss der Mauer werden von Fugn-gern genutzt. ber Treppenanlagen an beiden Enden ist eine berdachte Gale-rie auf halber Hhe der Wand erreich-bar. Der ortsunkundige U-Bahnnutzer fragt sich, wohin die drei raumhohen ffnungen entlang der Galerie fhren. Absurd erscheinen die beiden von nur einem guten Meter Abstand getrennten Durchgnge auf der Galerie. Verlsst man die U-Bahn und betritt die Gale-rie, kann man durch einen der beiden

    Boua, Ansicht wand zum Bahnkrper. Die Lrmschutzwand gehrte zum Konzept der Siedlung von 1975, wurde aber erst 2006 mit dem zweiten Bauab-schnitt errichtet. Alle Foto, wenn nicht anders angegeben: Veronika Brugger, Mai 2012

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    Durchgnge treten und befindet sich auf einer Galerie entlang des zweiten Obergeschosses eines Riegels aus aufei-nander gestapelten Reihenhusern. Vom Blockinneren gesehen, nehmen die beiden Durchgnge das Achsma der Tr- und Fensterffnungen der Fas-saden auf. Durch den uerenDurchgang knnen neugierige Besucher einen Blick in die Wohnanlage werfen, ohne den privaten Bereich vor den Wohnungseingngen zu betreten. Der knapp daneben liegende Durchgang weist den Bewohnern den Weg zu ihren Wohnungen.

    1973 hat Alvaro Siza Vieira die Sied-lung Boua mit 120 Wohnungen erstmalig geplant, 1975-77 wurde dann der erste Bauabschnitt leicht verndert ausgefhrt. Damals rumpelten Eisen-bahnzge ber die Gleise hinter den Wohnhusern. Die hohe Wand hatte unter anderem die Funktion, den Lrm abzuschirmen. Gebaut wurde die Wand jedoch erst im zweiten Bauabschnitt 30 Jahre spter. Auf einem dreieckigen Grundstck, dessen lngste Seite parallel zu dem h-her liegenden Bahndamm verluft, ent-standen vier Riegel aus Rcken an R-

    cken stehenden Reihenhusern. Die unterschiedlich langen Riegel der vier-geschossigen Maisonettehuser sind gleichberechtigt zum Quartier hin aus-gerichtet. Die Blockenden sind mit ein-zeln stehenden Kopfbauten in geomet-rischen Grundformen akzentuiert. Die hohe Wand im Norden fasst die Sied-lung stdtebaulich mit einem Rck-grat entlang der Schneise, die die Bahn durch die Stadt schlgt.

    Seit der Fertigstellung des zweiten Bau-abschnitts 2006 wird Boua als ein he-rausragendes Beispiel modernen Sied-

    lungsbaus diskutiert. In der Tradition der hollndischen und deutschen Sied-lungen der Moderne und den Ideen der Charta von Athen hat Siza Vieira eine aus der Portuenser Typologie der Ilhas engster und rmlicher Wohnsied-lungen im Blockinneren entlang of-fener, gemeinsam genutzter Korridore entwickelten Wohntypologie gebaut.

    Der Architekt Antonio Madureira hat beide Bauabschnitte mit Siza geplant und gebaut. Er empfngt in seinem winzigen Bro in der bis hin zu den Aschenbechern von Siza entworfenen

    Boua, wand zum Bahnkrper und Durchgang in der Lrmschutzwand

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    Architekturfakultt von Porto. ber Plne und Luftbilder gebeugt, kommt er schnell auf die politische Geschichte der Siedlung zu sprechen. 1974 war nach 40 Jahren die Macht der faschisti-schen Diktatur Salazars gebrochen. In der Nelkenrevolution haben die Por-tugiesen den Kampf gegen die Notstn-de organisiert, in die die rckwrtsge-wandte, isolatorische Politik des Estado Novo das Land manvriert hatte. Wir haben 40 Jahre geschwiegen, jetzt wollten alle bei allem mitreden erin-nert sich Madureira, der damals ein ganz junger Mann und Assistent bei Siza war. Die in die Ilhas gepferchten Arbeiter gingen auf die Strae und for-derten menschwrdigen Wohnraum. Sie organisierten sich in Bewohnerr-ten, den Moradores.

    Siza galt auch ohne Parteibuch als Lin-ker und wurde von den Arbeitern ange-fragt, ihre Huser zu bauen. Der Archi-tekt brachte das Frderprogramm SAAL ins Gesprch, das die neue Regierung zur Behebung der Wohnungsnot aufge-legt hatte. Auf den zahlreichen ffentli-chen Zusammenknften zeichnete Siza vor den Leuten seine Vorschlge auf groe weie Bltter und erluterte dabei seine Ideen. So konnten die zuknftigen Bewohner ein Verstndnis fr die Pla-nungen entwickeln. Fertige Plne htten sie von der Diskussion ausgeschlossen.

    Boua, Grundriss erdgeschoss

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    Die in Porto bliche typologie der Ilhas war Vorbild fr Siza. Foto 70er Jahre, Fotograf unbekannt

    Antonio Madureira unterscheidet zwi-schen der Beteiligung an der Planung und der politischen Teilhabe. In den Ilhas lebten ganze Familien in einem Raum, sie kannten weder Bad noch Kche. Sanitre Anlagen auf dem Zwi-schengang wurden von mehreren Be-wohnern gemeinsam genutzt. Der Dis-kussion architektonischer Fragen galt nach Madureiras Erinnerung nicht das dringlichste Interesse. Die politische Initiative, den eigenen Wohnraum sel-ber zu bauen, ist die eigentliche ge-meinschaftliche Leistung, von der das gute Zusammenleben in Boua noch heute profitiert. Bereits whrend ihres politischen Kampfes zahlten die Mora-dores monatliche Beitrge in eine Ge-meinschaftskasse, mit denen sie zuerst das Bauland erwarben und dann den Bau ihrer Wohnungen finanzierten. Die Projektverantwortung lag ganz in der Hand der Bewohner. Die Euphorie der SAAL-Projekte ende-te abrupt mit dem Ende der Revoluti-onsjahre. Bereits 1976 bernahm eine neue Regierung das Zepter, und die Frderprogramme wurden eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren erst zwei halbe Riegel mit insgesamt 56 Woh-nungen errichtet, die nun verloren auf dem Brachland standen und nicht ein-mal an die stdtischen Installationen angeschlossen waren. Die Bewohner richteten sich ein. Die Freirume wur-den privat bepflanzt und eingehegt.

    Vogelkfige, Wsche und Pflanzen hin-gen vor den Loggien, auf den proviso-rischen Auentreppen standen Blumen-tpfe.

    Auf Fotografien aus dieser Zeit ist Se-or Cardoso mit schwarzer Tolle ber den blitzenden Augen einer der schmu-cken Anfhrer der Moradores. Heute ist er ein sportlicher lterer Herr und der gewhlte Verwalter der Anlage. Wir treffen uns an einem regnerischen Nachmittag in seinem kleinen Bro direkt an der groen Wand. Er und der Nachbar Seor Rosario sollen aus Sicht der ersten Eigentmer von der Entste-hung und dem Leben der Siedlung be-richten. Mit am Tisch: Joao Paolo Al-meida und Paulo Sousa, beide Mitte dreiig und Bewohner der zweiten Boua-Generation. Die beiden Alten lassen die Geburtsmythen der Anlage und den dreiig Jahre whrenden Kampf um den 2. Bauabschnitt noch einmal aufleben. Nachdem das halbfer-tige Projekt in den Zustand eines inner-stdtischen Slums zurckgefallen war, erwog die Stadtverwaltung zwischen-zeitlich sogar den Abriss der Woh-nungen. Cardoso, bestens bekannt mit allen, die in den Jahren nach der Revo-lution hohe mter bekleideten, lie keinen ffentlichen Auftritt der Politi-ker ungenutzt, um an die Fertigstellung des Projekts zu gemahnen.

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    1975-77 waren nur zwei halbe Riegel fertig geworden. erst 2006 wurde die Siedlung Boua vollendet. whlt die kommunistische Partei, ist an die wand geschrieben. Foto: Paulo Sousa, vor 2006

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    2001 wurde Porto europische Kultur-hauptstadt, und der Blick der Kommu-ne fiel auf die innerstdtische Brache mit der vor sich hindmpelnden Be-bauung. Siza Vieira, dem erst der Pritz-ker-Preis 1992 zu einer positiven Wahr-nehmung in seiner Vaterstadt verholfen hatte, wurde gebeten, das Projekt fertig-zubauen. Die notwendigste Anpassung der ur-sprnglichen Planung war der Bau einer Tiefgarage mit 120 Stellpltzen. 1974 hatte man zehn private Parkpltze fr die gesamte Anlage vorgesehen. Im zweiten Bauabschnitt waren wir

    geschult im Umgang mit unseren Hu-sern und konnten genau sagen, welche nderungen notwendig waren erinnert sich Seor Cardoso. Der Anpassungsbe-darf spiegelt die neue Zeit wieder. Bder und Toiletten wurden getrennt, auch die offenen Schlafbereiche bekamen eine richtige Tr. Vor die offenen Eingangs-bereiche wurden Gitter angebracht, um die Obdachlosen fern zu halten. Die von den Bewohnern im Eigenbau ver-glasten Veranden htte Siza eigentlich gerne verhindert. Doch zu Gunsten ei-ner einheitlichen Gestaltung bernahm er dieses Element fr die ganze Anlage.

    Als die neuen Wohnungen fertig waren, wurden sie den Mitgliedern und Fami-lien der Genossenschaftler zum Kauf angeboten. Die einstmals rmlichen Familien waren mittlerweile zu m-igem Wohlstand gekommen. Sie trumten von der brgerlich konno-tierten Doppelhaushlfte mit Carport am Stadtrand. Die Maisonettehuser mit den Laubengngen und ffentli-chen Auenrumen waren um 2004 als sozialer Wohnungsbau stigmatisiert. In der ursprnglichen Zielgruppe fanden sich kaum Kaufinteressenten. Schlie-lich wurden die Wohnungen auf dem

    freien Markt angeboten. Zeitzeugen berichten, dass bereits am Freitagabend junge Intellektuelle, darunter viele Ar-chitekten, vor dem Verkaufsbro cam-pierten und am Montag um die Mit-tagszeit alle Wohnungen ber den Ladentisch gegangen waren.

    Nach Fertigstellung des 2. Bauab-schnitts war auch der Auenraum ange-legt, die groe Wand war gebaut und nahm ihre Verteilerfunktion sowohl fr die Bewohner als auch fr die Nutzer der U-Bahn war. Im Bewusstsein ihrer sthetischen Verpflichtung gegenber

    Die Siedlung Boua nach ihrer Vollendung 2006. Die Bilder zeigen die unterschiedlichen Seiten der Reihenhausriegel sowie hinten die Lrmschutzwand. Fotos: Paulo Sousa

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    dem Bauwerk vertrat die neue Bewoh-nergeneration die Reinhaltung des f-fentlichen Raums von allen Zeichen privater Aneignung. Grillabende vor dem Haus, private Grten, Wsche vor der Fassade, Blumentpfe auf den Trep-penstufen, Kanarienvgel ber der Ein-gangstr, all dies stand zur Diskussion. Der junge Architekt Paulo Sousa ver-tritt die junge Generation: Wir trauen den Leuten nicht zu, Verantwortung ohne Regeln zu bernehmen. Dass die Regeln dazu da sind, bertreten zu wer-den, ist ihm bewusst. Deshalb wohnt die Katze des Nachbarn immer noch in einem Blumenkasten auf der Treppe, und vereinzelt flattert Wsche im Wind. Die Anlage ist tipp-topp gepflegt, die spielenden Kinder vergngen sich auf den Kies- und Betonflchen und achten den Rasen. Einmal im Jahr an So Joo sind die Hfe mit Girlanden ge-schmckt, die Bewohner stellen Tische vor ihre Huser und grillen und feiern die ganze Nacht.

    einmal im Jahr an So Joo findet in Boua ein gemeinschaftliches Fest statt. Foto: Paulo Sousa

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    Malagueira, Viadukt am nrdlichen Rand der Siedlung

    Siedlung Quinta da Malagueira, vora Nach einer Fahrt durch die menschen-leere Weite des Alentejos erreicht man die Stadt vora. Im Mai steht hier das Thermometer bereits bei 36 Grad. Die Klammheit der Portuenser Regentage weicht langsam aus den Knochen. Hit-ze, Wind und die flirrend klare Luft wecken hier ganz andere Wahrneh-mungsmodi.

    Nordwestlich der historischen Altstadt liegt die Quinta da Malagueira. Den Linien der leicht an- und absteigenden Togografie folgend, liegen die Blcke der Siedlung mit insgesamt 1.200 wei verputzten wrfelfrmigen Reihenhu-sern. Groe Freiflchen liegen zwischen den einzelnen Nachbarschaften, so dass die Sichtbezge innerhalb der Siedlung immer wieder abbrechen. Drei mehrere Kilometer lange Viadukte verbinden die Rume und schaffen ein bergeordnetes Orientierungssystem innerhalb der Vor-stadt. Die technischen Bauwerke leisten auch die semantische Anbindung an die historische Innenstadt: Das rmische Aqudukt ist eines der Wahrzeichen voras und noch heute in Betrieb. Im historischen Stadtzentrum schtzen Arkaden die Passanten vor den extre-men Witterungen im Alentejo. In Ma-lagueira finden die Fugnger unter den Viadukten Schutz vor der erbar-mungslosen Sonne.

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    Malagueira, Viadukte am Rand der Siedlung in widerspenstiger eigenstndigkeit: Siza adaptierte hier das Motiv des rtlichen rmischen Aqudukts fr die Fhrung der Versorgungsleitungen

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    Ihre widerspenstige Eigenstndigkeit gewinnen die Viadukte durch die ver-bauten Materialien: unverputzte Beton-steine und Betonfertigteile. Die Stahl-klappen und Tren fr die Wartung sind nicht lackiert, im Laufe der Jahre wurden alle Eisenteile von Flugrost be-fallen. Die Sttzmauern, auf denen die gemauerten Leitungskanle aufliegen, enden an vielen Stellen als unfertiger, offener Mauerwerksverband. Dort wo das Viadukt Teil der Ladenstrae ist, ist es verputzt und wei gestrichen.

    An den ueren Ecken des Siedlungs-terrains ndern die Viadukte aufwndig ihre Richtung. Die ummauerten Lei-tungen sind an diesen Stellen teils ver-doppelt, teils durch zustzliche Sttzen verstrkt. Das Bauwerk verselbststndi-gt sich und lebt ganz aus der Kraft der Tektonik. Zur Umgebung der benach-barten informellen Siedlung bezie-hungsweise der freien Landschaft hin gebrden sich die Viadukte wie aggres-sive Bollwerke.

    Teilnahmslos blickt Karl Marx von einem gestickten Wandbehang herab, als Abilio Dias Fernandes im Sitzungs-saal der Kommunistischen Partei ber die 25 Jahre spricht, in denen er Br-germeister von vora gewesen ist. Um die immense Wohnungsnot in den Griff zu bekommen, beschloss die Ge-meinde den Bau der Quinta da Mala-

    Malagueira, hausansichten ohne bauliche Vernderungen durch die Bewohner

    gueira. Sie kaufte das 27 Hektar groe Stck Land und lud Siza Vieira ein, das Projekt zu planen (Planungsbeginn 1977, Baubeginn 1980, vorlufige Fer-tigstellung 1998). Legendr ist der Rundflug, mit dem Siza sich einen er-sten Eindruck von der topografischen Situation machte. Der Masterplan wies einzelne Bauabschnitte aus, die je nach Bedarf sukzessive mit Wohnungen be-baut wurden. Abilio Dias Fernandes setzte beim Fi-nanzier, der portugiesischen Regierung, Sizas Idee durch, die Versorgungslei-tungen in den berirdischen Gallerias zu verlegen. Der Brgermeister verteidi-gte das Projekt gegen seine zahllosen Kritiker. So diffamierte die Opposition, die Partido Socialista, das Projekt von Anfang an als unportugiesische Archi-tektur. Als Irakisches Quartier diffa-miert, erging es Malagueira hnlich wie der Stuttgarter Weienhofsiedlung, de-ren Kritiker sie das marokkanische Dorf schimpften. Als die PS nach 25 Jahren die Regierung stellte, baute sie in unmittelbarer Nachbarschaft eine Sied-lung im so genannten portugiesischen Stil, mit roten Ziegeldchern, Vor-bauten, schmiedeeisernen Gitterwerk und Vorgrten.Whrend seiner ganzen Amtszeit beglei-tete und untersttzte der Brgermeister das stetig wachsende Projekt. Mit Be-dauern konstatiert er heute, dass es ihm in dieser ganzen Zeit nicht gelungen ist,

    die Ortsmitte mit den geplanten ffent-lichen Bauten zu realisieren.

    Nuno Ribeiro Lopez war 19 Jahre alt, als Siza Vieira ihn fr ein halbes Jahr nach vora schickte, um sich dem neu-en Projekt anzunehmen. Fr den jun-gen Mann aus der umtriebigen Stadt Porto war es ein Schock, in der Klein-stadt mit ihren introvertierten Bewoh-nern zu landen. In der milden Hitze des

    frhen Abends sitzen wir im Kaffee am Hauptplatz in Malagueira. Hinter dem weiten leeren Platz erstrecken sich un-bebaute Wiesen, auf denen die Pferde der sesshaften Zigeuner unter dem Via-dukt grasen. Hier liegt die leere Mitte, auf der die ffentlichen Gebude gep-lant waren.

    Nuno Lopez ist immer noch in vora. Fr Siza Vieira arbeitet er nicht mehr,

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    Malagueira, Grnanlagen im zentrum der Siedlung

    seit vielen Jahren ist er verantwortlicher Planer fr die historische Altstadt. 13 Jahre lang war das Bro Siza Vieira mit einer Dependance in den beiden alten Windmhlen neben Malagueira vor Ort. Von dort aus betreute Lopez die aufeinander folgenden Bauabschnit-te und focht an der Seite Sizas den Krieg fr den guten Geschmack. Auf die ffentlichen Sitzungen kamen bis zu 400 Leute vom Vater bis zum Hund. Siza zeichnete und erklrte dabei seine Plne in bewhrter Manier. Nicht jedes architektonische Thema konnte er fr sich entscheiden. Das Konzept fr die Huser sah eine geschosshohe Mauer zur Strae vor, durch die ein Patio er-schlossen wird, von dem aus die ebener-digen Rume und die Treppe ins Ober-geschoss abgehen.Viele Bewohner wnschten sich jedoch niedrigere Mau-ern mit Gartentrchen. In dieser Frage ergab Siza sich den Nutzerwnschen, prophezeite aber, dass diese einsehbaren Hfe im Laufe der Zeit mit individu-ellen Aufbauten vor Einblicken ge-schtzt werden wrden. So findet man heute Straenzge mit durchgehend geschlossenen Fassaden und solche mit einem Auf und Ab von Mauern (mit unterschiedlichen Modellen von Sicht-schutz) und den daneben aufragenden Zimmerwnden. Nach einer Gesetzesnderung und nach abgeschlossener Finanzierung der ge-nossenschaftlichen Anteile waren die

    Eigentmer nicht mehr an das architek-tonische Konzept gebunden. Das Prin-zip, fr jede Familie der Anzahl ihrer Mitglieder entsprechende Huser zu bauen, wich der Mglichkeit, soviel Rume zu bauen, wie man bezahlen konnte. Mit dem Ende des genossen-schaftlichen Eigentums zerfiel das Netz-werk der Bewohner. Die neue Stadtre-gierung brach den Kontakt mit den Architekten ab. Nuno Lopez zuckt ob dieser Tatsachen lakonisches die Schul-tern. Der dichte und robuste Stdtebau der Siedlung verkraftet eine ganze Men-ge schlechter Interventionen.

    Wirkliche Probleme schafft die Bele-gungspolitik der neuen Regierung, die die vorgesehene soziale Mischung unter-luft. Eigentmer mit eigenem Einkom-men, Sozialhilfeempfnger, Sinti und Roma sollten zwar auf Blcke verteilt, aber in direkter Nachbarschaft zueinan-der wohnen. Geht man heute durch die Strchen des Quartiers, ist schnell er-sichtlich, wo man sich jeweils befindet. Die kleinbrgerliche Idylle mit allerlei Baumarktaccessoires ist sauber getrennt von den sich streng am architekto-nischen Konzept orientierenden Hu-sern der jungen gebildeten Familien. In den von Kindern bevlkerten Straen-zgen am Rande des Quartiers fhlt man sich argwhnisch beobachtet. So-bald eine Kamera sichtbar wird, ist man von aufdringlich bettelnden Kindern

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    umringt. Die Ghettoisierung ist vollzo-gen und besttigt wie eine selbsterfl-lende Prophezeiung den schlechten Ruf der Siedlung, den ihr ihre Gegner im-mer schon angedichtet haben. Nuno Lopez wnscht sich wieder einen guten Brgermeister, der Malagueira die selbe Aufmerksamkeit widmet wie dem historischen Zentrum. Die Sanie-rungs- und Strukturierungsmanah- men, die er dort in den letzten Jahren mit Erfolg umsetzen konnte, stnden jetzt auch fr die Vorstadt an. Der An-schluss an die Innenstadt msste durch Nutzungen in der leeren Mitte bewl-tigt werden, dem Sicherheitsproblem msste mindestens mit einer besseren Straenbeleuchtung begegnet werden, es msste einen Laden fr den tglichen Bedarf der Bewohner geben, die Bau-substanz bedarf der Sanierung, die f-fentlichen Grnanlagen der bestndigen Pflege. Es wird sicher noch viel archi-tektonische Aufmerksamkeit von auen brauchen, bis die Bedeutung Malaguei-ras auch bei den eigenen Stadtvtern ankommt. (Veronika Brugger)

    Literatur:Fleck, Brigitte; wang, wilfried: lvaro Siza: Boua Residents Association housing Porto 197277200506. oneil Ford Monograph Series, Vol. 1, the university of texas at Austin

    Fleck, Brigitte: Alvaro Siza, Basel, Berlin, Boston, 1992

    Malagueira, Amphitheater

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    tipps

    Blumenkinder des Lichts

    Ein rot leuchtender Strudel wird zum strahlenden Sternenhimmel, aus zh flieender Lava wchst eine bunte Blumenwiese. Im Rhythmus der Musik kreisende Planeten verwandeln sich in schwebende Amben pltzlich explodieren die Farben und ergieen sich ber die Bhne mit einem LSD-Trip ohne Nebenwirkungen werden die psychedelischen Projektionen der Joshua Light Show hufig verglichen. Seit nunmehr fnfundvierzig Jahren liefern die New Yorker Knstler mit ihren aufwendigen Lichtinstallationen die Untermalung zu zahllosen Veranstal-tungen und prgten so die visuelle Sprache einer ganzen ra.

    Mehr zu den Shows von damals und den heutigen bei

    www.designlines.de

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    Whrend Adolf Loos das Ornament in die Nhe des Verbrechens rckte, will uns das Kunstmuseum Wolfsburg die Ornamentgrafik von Drer bis Piranesi als Ausblick auf die Moderne (Ausstel-lungs-Untertitel) nahebringen.

    Angefangen mit Albrecht Drers berhmter Serie der Knoten, sechs eindrucksvoll verzierten Holzschnitten aus der Renaissance, vereint die Ausstellung rund einhundert wertvolle druckgraphische Bltter und einige ornamentierte Gegenstnde aus der Zeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.

    In der Ausstellung wird die Geschichte und die Entwicklung des Ornaments als Kunstform nachgezeichnet, dabei wird die ungebro-chene Aktualitt des Ornamentalen insbesondere in Bezug auf die zeitgenssische abstrakte Kunst deutlich. Nirgends kann man die Vernderung der universellen Sprache der Form besser nachvoll-ziehen als in der Entwicklung des Ornaments eines einzelnen stili-sierten Bildes, das beliebig gereiht werden kann. Willst du Mono-tonie vermeiden, so wiederhole dein Ornament so knnte man einen Aphorismus von Luigi Snozzi leicht abgewandelt auf diese Ausstellung anwenden.

    Mit der Ausstellung unternimmt das Kunstmuseum Wolfsburg eine weitere Sondierbohrung in die Genetik der Moderne (Museum) und will einen neuen Baustein fr das wissenschaftliche Generalthema des Museums liefern: Die Zukunft der Moderne. (-tze)

    tipps

    Ornament Ausblick auf die Moderne

    oben: hans Sebald Beham: teil einer tapete: Satyr und nymphe mit Vgeln, zwei holzschnitte, 1520 1525

    links: Frans huys nach cornelis Floris: Groteske Maske Kupferstich, 1551

    beide: herzog Anton ulrich-Museum BraunschweigFotos: claus cordes, Bildarchiv herzog Anton ulrich-Museum Braunschweig

    Ausstellung:noch bis 6. Januar 2013, Di 11-20 uhr, Mi-So 11-18 uhr Ort: Kunstmuseum wolfsburg,hollerplatz 1, 38440 wolfsburg

    www.kunstmuseum-wolfsburg.de

    01 editorial 02-03 Buchrezension 04-17 Special 18-21 Tipps 22 Architektenprofile 23 Bild der woche

    http://www.kunstmuseum-wolfsburg.de/exhibition/124/Ornament_-_Ausblick_auf_die_Moderne.

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    Bieten Solarmodule nur Vorteile im Hinblick auf Umwelt und Energieeinsparung oder gibt es auch Nachteile? Wie steht es zum Beispiel um das Recycling von Solar-modulen? Warum hat die Regierung die Frderung von Photovoltaik-Anlagen gekrzt? Und lassen sich Potenziale wie das der solarthermischen Prozesswrme weiter erschlieen? Antworten auf diese und andere Fragen sowie zahlreiche Objektbeispiele bietet das Architektur-Onlinelexikon Baunetz Wissen Solar.

    www.baunetzwissen.de/Solar

    tipps

    Sonnen- und Schattenseiten

    wohnhaus in Gammertingen

    Stadion Littoral in Grande Synthe

    Schreinerei in Pulling

    zentrum fr energietechnik in Dresden

    wohnhaus in weisenbach im Murgtal

    01 editorial 02-03 Buchrezension 04-17 Special 18-21 Tipps 22 Architektenprofile 23 Bild der woche

    http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Solar_Recycling-von-Solarmodulen_165804.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Solar_Recycling-von-Solarmodulen_165804.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Solar-Foerderung-Photovoltaik-im-Rahmen-des-EEG_2313091.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Solar-Solarthermische-Prozesswaerme_2313045.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/index/Solar_34520.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Solar-NEU-Wohnhaus-in-Gammertingen_2504013.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Solar-NEU-Wohnhaus-in-Weisenbach-am-Murgtal_2508315.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Solar-NEU-Zentrum-fuer-Energietechnik-in-Dresden_2461785.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Solar-Stadion-Littoral-in-Grande-Synthe-F_2581717.htmlhttp://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Solar-Schreinerei-in-Freising_2588705.html

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    tipps

    Seit seiner Grndung 1909 hat der Cond Nast Verlag nicht nur Printmedien wie Vogue, Vanity Fair und Glamour etabliert, sondern ber mehr als 100 Jahre das Bild von Mode und des Menschen mitgeprgt. Durch diese lange verlegerische Ttigkeit haben sich Unmengen von Fotografien in den Archiven des Verlags ange-sammelt, die einen einzigartigen Fundus bilden, aus dem diese Ausstellung entstanden ist. Innerhalb der Modefotografie gibt es kein Archiv, das mit histo-rischer Kontinuitt die Ursprnge des Genres so vielseitig, tiefgehend und global belichten kann.

    Aus diesem historischen Bestand hat die Kuratorin Nathalie Herschdorfer eine Essenz aus 100 Jahren Modefotografie zusammengestellt von seltenen Fotogra-fien der Anfnge bis hin zu spektakulren zeitgenssischen Werken. Die Ausstel-lung umfasst ber 150 Vintage-Prints sowie originale Magazine, die noch nie zuvor prsentiert wurden von den klassischen Bildkompositionen der Grn-dungsvter wie Edward Steichen und George Hoyningen-Huene ber die expe-rimentelle Fotografie von Erwin Blumenfeld und Irving Penn, der Sexualisierung und des Voyeurismus von Helmut Newton, der Cool Elegance von Peter Lind-bergh bis hin zu neuesten Arbeiten von Mario Testino und Tim Walker.

    Erffnung: Freitag, 17. August 2012, 19 uhr Ausstellung: 18. August bis 28. oktober 2012, Mo-So 11-20 uhrEintritt: 10 euro, ermigt 5 euroOrt: c/o Berlin im Postfuhramt, oranienburger Strae 35/36, 10117 Berlin

    www.co-berlin.info

    Zeitlos Schn

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    http://www.co-berlin.info/programm/exhibitions/2012/zeitlos-schoen.html?Itemid=2195

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    Architektenprofile

    Eins von 2.200 Pro-jekten aus den Archi-tektenprofilenIppolito Fleitz Group stellen in ihrem Architektenprofil ein neues Projekt in Frankfurt vor. Das Ladengeschft der Weinkelle-rei Hchst im Erweiterungsbau des Main-Taunus-Zentrums wurde jngst erffnet.

    hnlich einer Bibliothek ist der Laden an allen Seiten raumhoch mit Weinflaschen bestckt, die sich durch eine am Rand verlau-fende Spiegeldecke zustzlich in die Hhe multiplizieren. An der Decke schweben Glaskrper, in denen sich das Licht bricht. Sie verleihen dem Raum eine Weinkelleratmosphre, die Lust auf Genuss macht. Die dominierenden Materialien sind Glas und Eiche, in Anlehnung an die Welt des Weines.

    Zum Profil von Ippolito Fleitz Group

    Zu den Architektenprofilenwww.baunetz.de/architekten

    Foto: zooey braun fotografie www.zooeybraun.de

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    http://www.baunetz.de/architekten/ippolito_fleitz_group_31509.html?source=bnwhttp://www.baunetz.de/architekten/index.html?source=bnwhttp://www.zooeybraun.de

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    Bild der woche*

    * Das Luftgaukommando III, 1936 bis 1938 von dem Architekten Fritz Fu in Berlin an der heutigen clayallee errichtet, war von 1945 bis 1994 das hauptquartier der uS-Armee in Berlin. Seitdem grtenteils leer stehend, werden in den denkmalgeschtzten nazibauten jetzt hochwertige wohnungen eingerichtet. Die Bauarbeiten dafr haben soeben begonnen. Doch auch in zukunft wird gelten: Dies ist deine einrichtung, bitte nicht vermllen! (Foto: -tze)

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