Mittelland morgen - static.nzz.ch15_1.18258403.7_1... · Klage über das «Wuchern «lor Siedlungen...

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Freitag, '15. Juli I960 ' Blätfll ' " rÄb'enäaüsgab'e Nr. '2423 Das Mittelland - die neue Stadt von morgen h-i. Nach zuverlässigen Schätzungen wird die Bevölkerung der Schweiz bald nach der Jahrhun- dertwende 8 bis 10 Millionen Einwohner betragen. Das > bedeutet gegenüber heute nahezu eine Ver- doppelung. Wo werden die Bewohner dieser «ver- doppelten Schweiz-» ihre Arbeitsplätze, finden, wo werden sie wohnen? Klimatische, topographische und wirtschaftliche Gründe weisen sie in das Ge- biet zwischen den Alpen und dem Jura; der Be- völkerungszuwachs wird sich in das bereits heute relativ stark belegte und ausgenützte Mittellauf? ergießen. Die «Gefahr» der Verstädterung Besorgte Auguren sehen, vor ihrem geistigen Auge bereits eine Steinwüste vom Bodensee bis zum Genfersee erstehen und rufen zur Rettung der von den Potypenarmen der «Verstädterung» bedroh- ten Natur, ,auf., Sie scheuen sich allerdings, den nächstliegenden Schluß aus der gefahrvollen Zu- kunftsschau zu ziehen und eine rigorose Begren- zung des Bevölkerungszuioaclises ztr verlangen. Es ist populärer und einfacher, feierlichen Protest gegen die «Opferung» der Natur an den Moloch der Zivilisation, insbesondere in ihrer städtischen und großstädtischen Abart, zu erheben, als die hin- ter dieser unbestreitbaren Gewichtsversohiebung stehende Ursache anzugehen .. Das Zögern der bekümmerten Präzeptoren der Heimat, hinter das Symptom zu blicken, unter- stützt die Vermutung, daß sich die Bevölkerungs- zahl in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich un- gefähr verzweifachen wird, denn mit der bloßen Klage über das «Wuchern «lor Siedlungen in die Landschaft» beeinflußt man die demographische Kurve kaum. Ob in einer fernere n Zukunft das Wachstum weitergeht, womöglich in progressivem Tempo, und an die Grenze des Aufnahmevermö- gens des nationalen Raumes stößt, kann niemand voraussagen. Es scheint, daß die Bevölkerungsbe- wegung immanente Regulierungsfaktoren enthält (Senkung der Geburtenziffer, Abwanderung), und notfalls müßte wohl oder übel eine willentliche Begrenzung der Geburtenzahl zur Abwendung eines unerträglichen Bevölkerungsdruckes durchge- setzt werden. Die These der Gelassenen der vorläufig Ge- lassenen lautet, daß eine Verdoppelung der heutigen Bevölkerungszahl noch tragbar ist und daß die damit unweigerlich verbundene dichtere Belebung des .Mittellandes mit Produktions- und Wohnstätten keineswegs zu einer industriellen Wüstenlandschaft oder zur- Herausbildung einer maßstabtosen Mammutsiedlung führen muss. Die unserer und der nächsten Generation gestellte Auf- gabe ist die Beeinflussung einer an sich unver- meidlichen Entwicklung in günstigem Sinne. Es soll verhindert werden, daß sjch die Bevölkerung oder das Wirtschaftspotential; an einigen Schwer- punkten zusammenballt und damit das politische und seelische Gleichgewicht innerhalb des Landes gestört wird. Akkurat diese Störung wird durch die kritik- lose TJebernahme der allgemeinen Jeremiade über die «Verstädterung» begünstigt, denn die einzige Alternative zur angstvoll signalisierten Ausdeh- nung der städtischen, der urbanen Siedlungsweise und Lebensform auf die Landschaft hinaus wäre die 'Konzentration der "künftigen Expansion auf einige große Zentren. Entweder riegelt man die Landschaft (die heute- schon weitgehend mit städtischen Ingredienzien durchsetzt ist) vor dem fortschreitenden Prozeß ab' und nimmt die über- proportionale Expansion der städtischen und stadt- nahen Regionen in Kauf, oder man fördert im Interesse des Gleichgewichts die Verstädterung der Landschaft. Tertium non datur. Die Sorge der Bekümmerten, daß im zweiten Falle ein ungeglie- dertes, rauch- und staubgeschwängertes Industrie- gebiet sich breit durch das Mittelland dahinwälze und die Natur ersticke, ist unbegründet. Die Ur- banisierung des Mittellandes kann ohne weiteres in Formen erfolgen, die eine nahe Zuordnung von Zivilisation und Natur erlauben, und zwar durch eine möglichst weite Streuung der Siedlungen und Produktionsstätten, wobei sich auf natürlichem Wege größere, mittlere und kleinere Bevölkerungs- und Wirtschaftszentren herausbilden. Die Beschwö- renden Warnungen vor einer trostlosen Steinwüste gehen nämlich von einer Ueberschätzung der Fol- gen einer zunehmenden Bebauung aus. Wohl wird das Mittelland im Ergebnis stärker belegt sein als heute und sich über weite Strecken als zusammen- hängende Siedlung präsentieren, aber die Natur verschwindet nicht. Prof. Dr. E. Egli (ETH) hat in der Studie über eine neue Stadt im Furttal einige Zahlen vorgeführt, die ernüchtern und be- ruhigend wirken. In einem Ring von 17 km um ; den Zürcher Paradeplatz hätten bei einer Bevöl- kerungsdichte, die nicht größer ist als heute .in der Stadt Zürich (50 Einwohner pro Hektare oder 200 Quadratmeter pro Einwohner), 4,5 Millionen Menschen Platz, fast die gesamte heutige . Bevöl- j kerung der Schweiz. Nach .seiner Prognose wird die genannte Region im Jahre 2000 jedoch nicht mehr als doppelt so viel Einwohner wie heute be- herbergen, das heißt 1,2 Millionen, wobei aber die Bevölkerungsdichte außerhalb des städtischen Ge- meindebanncs gut fünfmal geringer ist als heute in der Stadt. Kann man eine solche Belegung als untragbar und als destruktiv für die Landschaft bezeichnen? Die Entwicklung der Region Zürich dürfte erst noch einen Extremfall darstellen, so daß übertriebene Befürchtungen wegen eines tota- len «Verlustes» der., natürlichen Umgebung im schweizerischen Mittelland' mindestens bis zu einer -: Verdoppelung der Bevölkerungszahl nicht gerecht- fertigt, erscheinen. Auch das gegenwärtige vielbere- dete Thema der Landverknappung und des «Aus- verkaufs des Bodens» verliert bei einer realisti- schen 'Zukunftsschau einiges an beklemmender Dra- matik. Die heutige und die für morgen erwartete Wirt- schaftsstruktur unseres Landes begünstigt die De- zentralisation als Methode, um den Bevölkerungs- zuwachs aufzufangen. Man darf nicht mit den abschreckenden Beispielen der Industriezentren aus dem letzten Jahrhundert operieren, die sich um vorhandene Rohstofflager und Energiequellen gruppierten. Heute verfügen wir über die leicht transportable Elektrizität als Energieträger für- größere Teile vor allem der mittleren und kleinen Industrie, und eine Ballung von' Menschenmassen u m Rohstoffe fällt für uns ohnehin außer Betracht. Die modernen Verkehrsmittel* haben außerdem den Siedlungsraum ausgeweitet und auch von dieser Seite her das «Wohnen in der Landschaft» tech- nisch, möglich gemacht. Planungsmethoden in Amerika Hält man die Urbanisierung des Mittellandes oder mindestens größerer Teile davon für unver- meidlich, ja für erwünscht, so muß die bisher praktizierte Art der kommunalen Bau- und Ver- kehrsplanung als unvollständig erscheinen. Vor dem Zürcher Ingenieur- und Architektenverein, machte kürzlich Pro f: Donald Foley -aas -Kalifor-- nicu mit der in den Vereinigten Staaten seif, eini- gen Jahren eingeführten Planung für «metropolii tan areas» bekannt. Prof. Foley ist weder Archi- tekt noch Ingenieur;' er arbeitet als Soziologe und politischer Wissenschafter in- der Fakultätsabtei' hing für Stadt- und Regionalplanung an der Staatsuniversität in Berkeley( -Seinen Darlegungen war zu entnehmen, daß in Amerika der Bebauungs- plan, der heute noch in allen größeren Gemeinden der Schweiz der Schlüssel für die behördliche Ein- wirkung auf die Entwicklung ist, als zu schmäle' Basis empfunden wird. Man ist zum «Gesamtplan» übergegangen, der die Ausscheidung des Gebietes nach verschiedenen Bau- und" Uützüngsarten, die Bauvorhaben, den Verkehr und die Bildung von Nebenzeritreh umfaßt. Der' Gesamt- plan soll die allgemeine Richtung der Entwicklung angeben und wird gewöhnlich für einen Zeitraum von zwanzig Jahren konzipiert. Die zuständigen kommunalen Behörden genehmigen- ihn und stellen sowohl ihre eigenen Bauvorhaben als auch ihre Vorschriften an Private in seinen Rahmen. Der Gesamtplan ist aber rechtlich nicht verbindlich; er zieht die großen Linien und soll ein ungeordnetes Nebeneinander von Einzelplänen (für das Bauen, für den Verkehr usw.) verhindern. Erzwingbar sind erst die Einzelpläne. Die Rechtslage ist also gleich wie bei uns. Leitidee der amerikanischen Stadt- und Regio- nalplanung ist es, das Hinauswachsen der Städte in die Landschaft zu fördern, wobei besonderes Gewicht auf die Bildung von lokalen Nebenzentren gelegt wird. Die maximale Größe einer urbanen Großregion wird von der Zeitgrenze für die täg- lichen Bewegungen zwischen Wohn- und Arbeits- ort diktiert. Ein Weg soll eine Stunde nicht über- schreiten, was bei modernen Verkehrsmitteln (Auto oder Bahn) 40 bis 60 Kilometern Distanz ent- spricht. Die Städte sind größer geworden, weil die pro Zeiteinheit zurückgelegte Strecke dank den neuen Verkehrsmitteln zugenommen hat. Als Ein- heit erscheint nicht mehr die politische Gemeinde, sondern die Zone, in der tägliche Hin- und Her- bewegungen der arbeitenden Menschen möglich sind und stattfinden. Entgegen einer weitverbreiteten Auffassung ist die Stadt nicht der Ort des Großbetriebes und- der Vermassung. Untersuchungen haben gezeigt, daß mit zunehmender Größe einer Stadt die Dürehschnittsgröße der Betriebe sinkt: die Stadt begünstigt die Spezialisierung in Produktion und Verteilung und ist das bevorzugte Entwick- lungsfeld der Dienstleistungen. Mittel- und Klein- betriebe haben in der Stadt gute Chancen. Die Menschen selbst wollen «das Beste von zwei Wel- ten haben», nämlich die Vorteile der leichten Zu- gänglichkeit zu einer vielgestaltigen Produktion und Konsumtion in der Großstadt mit der An- nehmlichkeit des Wohnens auf dem Lande verbin- den. Ausdruck dieser individuellen Wünsche, auf die jede wirklichkeitsnahe Planung in einem freien Lande letzten Endes abstellen muß, ist die Ent- stehung .der «suburban areas*, der Vorstadtsied- lungen im guten Sinne. Die Tendenz in der heu- tigen Großstadt ist eindeutig auf Dezentralisation gerichtet. Der neuralgische Punkt der großen städtischen Zonen ist nach Prof. Foley der Verkehr. Zweck- mäßig ist eine Arbeitsteilung der Verkehrsmittel: das Auto soll in den gestreuten Außenbezirken verwendet werden, während in der Gegend der dichten Bebauung der kollektive Transport vorzu- ziehen ist. Das öffentliche Verkehrsmittel muß so attraktiv wie möglich sein, um die Leute «aus ihren Wagen wieder herauszuholen». Auf eine die polemische Absicht in bezug auf Zürich nicht ver- bergende Frage in der Diskussion bekannte sich der Referent dazu, daß Autobahnen in die Städte hineingeführt werden sollen, weil der Verkehr die Stadt nicht meidet, sondern aufsucht. Große Städte .benötigen zusätzlich Umfahrungsstraßen. Die Ent- scheidung über die Autobahnen liegt in Amerika bei den einzelnen Staaten, nicht bei den Gemein- den, wobei auf die Wünsche der Gemeinden um so eher Rücksicht genommen wird, je ausgereifter ihr Gesamtplan ist. Behörden und Private Die Forderung nach «Planung» der baulichen ist in unserem Lande vor allem in flen Orten massiver Expansion gegenwärtig hoch im Schwange. Meistens versteht man darunter Maßnahmen, die. .den ' 'privaten Landeigentümer .oder Bauherrn .an die kurze Leine öffentlichrecht- lioher Vorschriften nehmen und das «regellose -Treiben» der «egoistischen Privatpersonen» unter- binden oder wenigstens eindämmen sollen. Darum strebt man ein Planen durch Normen an, das der Bauverwalter der Stadt Aarau, Architekt Sidler, in einem instruktiven Aufsatz in der «Schweizeri- schen Technischen Zeitschrift» wie folgt beschrie- ben hat: «Normen sind Mindestanforderungen. Höchst- leistungen sind nicht erzwingbar; es kann des- halb nur eine Nivellierung erwartet werden. Planung durch Normen heißt Lenken, Beein- flussen, Führen durch Einschränkungen. Es handelt sich also vorwiegend um negative Pla- mingsmittel: Details, um nicht zu sagen Klei- nigkeiten, können am besten kontrolliert wer- den. Der große Beamtenkörper arbeitet unper- sönlich, lango Fristen erwachsen. Nur Private : werden durch die Normen erfaßt und betroffen. Die starre, rechtliche Normordnung ist schwer- fällig; es entsteht eine Kuft zur sich fortwäh- rend ändernden sozialen Realität. Dies ist der , Grund, weshalb Bebauungsgesetze von der städtischen Entwicklung überholt zu werden pflegen.» Dieser «statischen Planung» setzt Sidler die «dynamische Planung» gegenüber, die nach über- greifenden Zielsetzungen sucht und sich mehr auf Sonnenflecken sind im Augenblick von gerin* gerer Bedeutung aU die Hoffnung vieler Unglück- licher,- daß wir die in der heilen Welt leben und heimatberechtigt sind das Herz auf äemrechten Fleck haben und die Not. und die Aengste der Flüchtlinge nicht übersehen. (Sammlung für die Flüchtlinge in der Schweiz. Postcheck VIII 33 000) die geistige Vorwegnahme der Zukunft and auf die Beeinflussung der gestaltenden Kräfte vor- lest. Der Vortrag des Dozenten aus Kalifornien fiel dadurch auf; daß die fehlende Verbindlichkeit des Gesamtplanes nicht als Mangel empfunden und herausgestellt wurde, weil die Erfahrung offenbar zeigt, daß auch ohne behördlichen Zwang, durch das freie Zusammenwirken der öffentlichen In- stanzen und der Privaten^ die Entwicklung einiger- maßen in die gewünschten Bahne n geleitet werden kann. Erleichternd wirkt dabei natürlich der Um- stand, daß sieh in Amerika die meisten Städte in ein praktisch unüberbautes Hinterland ausdehnen, während bei uns die Expansion sofort an die teils sehr festgefügte Mauer einer bereits vorhandenen, eigenständig gewachsenen Nachbargemeinde stößt. Unsere «suburbanites» verfügen gewöhnlich sogar über ein höheres Selbstgefühl als die «Metropoli- ten», die sich manchmal geradezu genieren, daß die Stadt über ihr e Grenzen hinausgreift! Eine weitere Erschwerung für die optimale Ausnutzung des Siedlungsraumes ist die Hemmung der Hiesi- gen, sich ganz auf das Auto (das sie ohnehin haben oder haben werden) zu verlassen ; man klam- mert sich an das öffentliche Verkehrsmittel bis weit in die Region hinaus und meidet die von diesem nicht erschlossenen Gebiete. Trennung der Siedlungen? Ei n beliebtes Postulat der heute gingigen Regional- und Landesplanung ist die saubere Trennung der Siedlungen, sei es durch Grüngürtel an den Gemeindegrenzen, sei es durch die Förde- rung von Satellitenstädten mit dem Ziel, .die Zwi- schenzone freizuhalten. England hat, wie Prof. Foley mitteilte, dieses System gewählt und durch rigorose Vorschriften die «neuen Städte» um Lon- don von der Hauptstadt teilweise fast hermetisch abgeschlossen. Der maßgebende Gedanke dieser Strömung ist es, die bestehenden Großstädte in Grenzen zu halten und den Bevölkerungsüberdruc k in neue Städte abzuleiten. Die Frage sollte erör- tert werden, ob eine angenehme, aufgelockerte Siedlungsweise mit dem System der «grünen Gür- tel» überhaupt vereinbar ist. Unsere Wälder sind glücklicherweise seit Jahrzehnten in ihrem Bestand bundesrechtlich gesichert. Hat es aber zum Bei- spiel einen Sinn, im Glattal zwischen der Stadt Zürich und Dübendorf, einer gleichförmigen Ebene, Trenngürtel einzulegen, nur um die Fiktion auf- recht zu erhalten, die beiden Gemeinden gehörten nicht zur gleichen,' gemeinsamen «metropolitan area»f Dem einzelnen Bewohner ist wohl mehr ge- dient, wenn er selbst im Grünen wohnen kann, als wenn er im Gemeinschaftssaal des Hochhauses' ein- mal im Jahr die wohltuende Funktion des zwei Kilometer entfernten Grüngürtels im Lichtbild (aus der Vogelschau) vorgeführt bekommt. In London mehren sich jedenfalls die Stimmen, die an der Politik der Trenngürtel Kritik üben und nicht zn Unrecht behaupten, dadurch werde das Land- angebot künstlich verknappt. Es kann sich begeben, daß die Zukunft unseres Landes eher im Zeichen der Diskussion über die technische Zivilisation, ihre Einordnung in den politischen und natürlichen Raum und ihre see- lische Bewältigung, als unter dem Stern oder Un- stern heftiger parteipolitischer Leidenschaften steht. Das Gespräch über die Planung ist deshalb nicht das abseitige Hobby einiger edler Besesse- ner, sondern sollte in zunehmendem Maße die ganze Bevölkerung interessieren. Der liberal denkende Bürger wird vor die Frage gestellt, wie Planung, vor allem die mit dem unangreifbaren Schild der staatlichen Vorschriften ausgerüstete und- gestützte Planung, mit den individuellen Strebungen und Wünschen vereinbart werden soll. Die Antinomie ist dann überbrückbar, wenn sich die Behörden positiv zur Expansion einstellen und einen Gesamt- Die Offenbarungen der Juliane von Norwich Juliane von Norwich ist wenig bekannt. Jahr- hundertelang war diese kostbare Blüte, der engli- schen Mystik in ihrem eigenen Lande der Ver- gessenheit anheim gefallen. Erst dreihundert Jahre nach ihrem Todo wurde dio Schrift dem Druck übergeben. In Deutschland hat zuerst Gerhard Tersteegen in seinen «auserlesenen Lebensbeschrei- bungen heiliger Seelen» auf Juliane von, Norwich hingewiese n und ist für sie mit den Worten ein- getreten, «daß die wahre evangelische Gnade reich- lich in ihr gewohnet habe und müßte einer tot und blind sein, wenn er sie ohne inneres Gefühl könnte lesen oder wohl gar für Weiberphantasien halten wollte». Viel später hat Martin Buber einige Aus- sagen der Juliane von Norwich in seine «Ekstati- schen Konfessionen» aufgenommen, wohl' deshalb, weil ihre glühende Gottesliebe vom Glanz poeti- scher Schönheit übergössen war. Vor einer Genera- tion gab dann Otto Karrer erstmals die ganze Schrift in deutscher Sprache heraus, in einer Aus- gabe, dio freilich schon längst vergriffen ist. Um so erfreulicher ist es, daß dieser bedeu- tende jmttelalterli'che Traktat unter dem Titel «Offenbarungen von göttlicher Liebe» nun wieder zugänglich gemacht wurde.* Elisabeth Strakosch hat ihn in ein gut lesbares Deutsch übertragen und * Johannes-Verlag, Eineiedeln. eine verständnisvolle Einführung geschrieben. Die Herausgeberin hat für ihr e Ausgabe die älteste Handschrift gewählt, die vor den späteren den Vorzug viel größerer Straffheit hat. In dieser ur- sprünglichen . Fassung waren Julianes «Offen- barungen» dem deutschen Leser bisher unbekannt. Durch die neue Edition wird das mystische Schrift- tum durch ein wertvolles Dokument bereichert, das auch dem Nichtf achmann ohne weiteres zugänglich ist und dem für Mystik empfänglichen Leser eine willkommene Gabe bedeutet. Julianes «Offenbarun- gen» stellen sich würdig neben die Werke einer Hildegard von Bingen, Meehthild' von Magdeburg und Gertrud der Großen, wegen ihrer Kraft der Spekulatio n wurde sie schon «ein weiblicher Eck- hart» genannt, die an Phantasie und Gefühl «das Feinste geschaffen' hat, was' von der religiösen Literatur des Mittelalters auf uns gekommen ist». Ueber die Persönlichkeit der Juliane von Nor- wich ist die Nachwelt nur höchst mangelhaft unterrichtet. Wahrscheinlich war. sie vornehmer Abkunft und empfing in einem englischen Bene- diktinerkloster ihre Erziehung. Später .wählte sie das Leben einer. Rekluse undi wohnte in strenger Abgeschiedenheit in ihrer Behausung, betreut von einer Dienerin. Sie galt schon zu' Lebzeiten als eine «heiligmäßige Lady», und noch heute steht in der englischen Grafschaft Norfolk die kleine Kirche St. Juliane zu Norwich mit 'der teilweise rekonstruierten Klause. Aus ihrer Schrift gewinnt man einen Eindruck von ihrer Person, Ser mit ihre m Worte zusammenstimmt: ..«In. allem ward ich zur Liebe gegen meine Mitchristen angeregt.» Während ihres Klausnerinnendaseins hatte die Dreißigjährige Visionen, die sich über einen größe- ren Zeitraum erstreckten. -Sie schaute und hörte die jenseitige Welt, wobei ihren Visionen jede schwüle oder übersteigerte Gefühligkeit fehlte. Bei aller Entrücktheit blieb sie nüchtern und klar, nie hätte sie sich einer brünstigen oder allzu zärtlichen Sprache bedient. Sie unterschied leibhafte und geistliche Gesichte, war aufs höchste verwundert und erstaunt, daß Christus einer so «verächtlich- simplen Kreatur», als die sie sich vorkam, erschien, und war dabei auch imstande, .in einer Vision schallend zu lachen, wobei sie bemerkte: «Aber Christus sah ich nicht lachen, nichtsdestoweniger freute er sich, daß wir zu unserer Erquickung lachen und in Gott fröhlich sind,, weil der Feind überwältigt ist.» Sie betrachtete ihre Schaukraft nie als eine Privatoffenbarung zu ihrem persön- lichen Ergötzen, sondern stets als eine Botschaft, die sie ihren Mitmenschen übermitteln müsse. Sie rundete ihre Visionen zu keinem theologischen System, das sie in logischer Folge entwickelt hätte, aber sie .wußte sich in allen ihren Darlegungen als eine gottbelehrte, tiefe und ekstatische Persönlich- keit. ! 'Julianes Offenbarungen liegt ein Gotteserlebnis zugrunde, das. man dahin zusammenfassen könnte: Alle Dinge bestehen, weil Gott sie liebt. .«Und so haben Dinge durch Gottes Liebe ihr Sein. Dreierlei sah ich in diesem kleinen- Ding: erstens, daß Gott es schuf, zweitens, daß er es liebt, , und drittens, daß er es erhält.» Für Juliane ist Gott alles, was gut- ist, unddasGute,' das jedes Ding hat, ist Gott.. Die Mystikerin war vom wesenhaften Gegenwärtig- sein des Göttlichen im Kreatürlichen fest über- zeugt, ohne deswegen -in. einen Pantheismus abzu- gleiten. Der Gott, der sich ihr offenbart hat, richtet nicht, zürnt dem Sünder nicht, nur die Sünde haßt er, die sich selber richtet. Juliane gelangt mit ihrer Auffassung ganz in die Nähe des Gedankens der All-Erlösung; ihre Glaubensgewißheit verleiht ihren Ausführungen den .hellen Klang; sie war von einem starken Seinsvertrauen erfüllt. Das Sein ist gut, zu diesem Glauben bekennt sie sich immer und immer wieder; man könnte sogar von einer Seinsfröramigkeit reden, der sie in ihren «Offenbarungen»- Ausdruck, gegeben hat Im leben- digen Vertrauen zum Sein liegt auch die Bedeu- tung von Julianes Mystik für die Gegenwart. Aus ihrem Gotitcserlebnis ging jedoch noch eine Frage hervor, um das ihre Frömmigkeit beständig gekreist ist: Wenn alles Sein gut- ist, wie verhält es sich dann mit der Sünde, von der der Mensch nicht loskommt 1 «O guter Herr, wie kann alles gut sein, da doch die große Erschütterung in die Schöpfung gekommen ist durch die. Sünde?» fragt die Klausnerin betroffen. Schon dio Fragestellung beweist, daß Juliane keine naive, primitive Seins- gläubigkeit vertrat, die ahnungslos über alle Ab- gründe des Daseins Sie 'sah die quälenden Fragen, denen sich kein -wacher Geist entziehen kann. Aber Juliane ließ sich von dieser Frage nicht beirren. Ihre Antwort. lautet, daß die Sünde nur von Gott zugelassen ist, daß ihr keine ontische Wirklichkeifzukommtiinddaher auch den Neue Zürcher Zeitung vom 15.07.1960

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Freitag, '15. Juli I960' Blätfll ' " rÄb'enäaüsgab'e Nr. '2423

Das Mittelland - die neue Stadt von morgenh-i. Nach zuverlässigen Schätzungen wird die

Bevölkerung der Schweiz bald nach der Jahrhun-dertwende 8 bis 10 Millionen Einwohner betragen.

Das > bedeutet gegenüber heute nahezu eine Ver-doppelung. Wo werden die Bewohner dieser «ver-doppelten Schweiz-» ihre Arbeitsplätze, finden, wowerden sie wohnen? Klimatische, topographischeund wirtschaftliche Gründe weisen sie in das Ge-biet zwischen den Alpen und dem Jura; der Be-völkerungszuwachs wird sich in das bereits heuterelativ stark belegte und ausgenützte Mittellauf?ergießen.

Die «Gefahr» der VerstädterungBesorgte Auguren sehen, vor ihrem geistigen

Auge bereits eine Steinwüste vom Bodensee biszum Genfersee erstehen und rufen zur Rettung dervon den Potypenarmen der «Verstädterung» bedroh-ten Natur, ,auf., Sie scheuen sich allerdings, dennächstliegenden Schluß aus der gefahrvollen Zu-kunftsschau zu ziehen und eine rigorose Begren-zung des Bevölkerungszuioaclises ztr verlangen. Esist populärer und einfacher, feierlichen Protestgegen die «Opferung» der Natur an den Molochder Zivilisation, insbesondere in ihrer städtischenund großstädtischen Abart, zu erheben, als die hin-ter dieser unbestreitbaren Gewichtsversohiebung

stehende Ursache anzugehen . .

Das Zögern der bekümmerten Präzeptoren derHeimat, hinter das Symptom zu blicken, unter-stützt die Vermutung, daß sich die Bevölkerungs-

zahl in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich un-gefähr verzweifachen wird, denn mit der bloßenKlage über das «Wuchern «lor Siedlungen in dieLandschaft» beeinflußt man die demographische

Kurve kaum. Ob in einer ferneren Zukunft dasWachstum weitergeht, womöglich in progressivemTempo, und an die Grenze des Aufnahmevermö-gens des nationalen Raumes stößt, kann niemandvoraussagen. Es scheint, daß die Bevölkerungsbe-wegung immanente Regulierungsfaktoren enthält(Senkung der Geburtenziffer, Abwanderung), undnotfalls müßte wohl oder übel eine willentlicheBegrenzung der Geburtenzahl zur Abwendung

eines unerträglichen Bevölkerungsdruckes durchge-

setzt werden.

Die These der Gelassenen der vorläufig Ge-lassenen lautet, daß eine Verdoppelung derheutigen Bevölkerungszahl noch tragbar ist unddaß die damit unweigerlich verbundene dichtereBelebung des .Mittellandes mit Produktions- undWohnstätten keineswegs zu einer industriellenWüstenlandschaft oder zur- Herausbildung einermaßstabtosen Mammutsiedlung führen muss. Dieunserer und der nächsten Generation gestellte Auf-gabe ist die Beeinflussung einer an sich unver-meidlichen Entwicklung in günstigem Sinne. Essoll verhindert werden, daß sjch die Bevölkerung

oder das Wirtschaftspotential; an einigen Schwer-punkten zusammenballt und damit das politischeund seelische Gleichgewicht innerhalb des Landesgestört wird.

Akkurat diese Störung wird durch die kritik-lose TJebernahme der allgemeinen Jeremiade überdie «Verstädterung» begünstigt, denn die einzige

Alternative zur angstvoll signalisierten Ausdeh-nung der städtischen, der urbanen Siedlungsweise

und Lebensform auf die Landschaft hinaus wäredie 'Konzentration der "künftigen Expansionauf einige große Zentren. Entweder riegelt mandie Landschaft (die heute- schon weitgehend mitstädtischen Ingredienzien durchsetzt ist) vor demfortschreitenden Prozeß ab' und nimmt die über-proportionale Expansion der städtischen und stadt-nahen Regionen in Kauf, oder man fördert imInteresse des Gleichgewichts die Verstädterung derLandschaft. Tertium non datur. Die Sorge derBekümmerten, daß im zweiten Falle ein ungeglie-dertes, rauch- und staubgeschwängertes Industrie-gebiet sich breit durch das Mittelland dahinwälzeund die Natur ersticke, ist unbegründet. Die Ur-banisierung des Mittellandes kann ohne weiteres inFormen erfolgen, die eine nahe Zuordnung vonZivilisation und Natur erlauben, und zwar durcheine möglichst weite Streuung der Siedlungen undProduktionsstätten, wobei sich auf natürlichemWege größere, mittlere und kleinere Bevölkerungs-

und Wirtschaftszentren herausbilden. Die Beschwö-

renden Warnungen vor einer trostlosen Steinwüstegehen nämlich von einer Ueberschätzung der Fol-gen einer zunehmenden Bebauung aus. Wohl wirddas Mittelland im Ergebnis stärker belegt sein alsheute und sich über weite Strecken als zusammen-hängende Siedlung präsentieren, aber die Naturverschwindet nicht. Prof. Dr. E. Egli (ETH) hatin der Studie über eine neue Stadt im Furttaleinige Zahlen vorgeführt, die ernüchtern und be-ruhigend wirken. In einem Ring von 17 km um ;

den Zürcher Paradeplatz hätten bei einer Bevöl-kerungsdichte, die nicht größer ist als heute .inder Stadt Zürich (50 Einwohner pro Hektare oder200 Quadratmeter pro Einwohner), 4,5 MillionenMenschen Platz, fast die gesamte heutige

. Bevöl- j

kerung der Schweiz. Nach .seiner Prognose wirddie genannte Region im Jahre 2000 jedoch nichtmehr als doppelt so viel Einwohner wie heute be-herbergen, das heißt 1,2 Millionen, wobei aber dieBevölkerungsdichte außerhalb des städtischen Ge-meindebanncs gut fünfmal geringer ist als heutein der Stadt. Kann man eine solche Belegung alsuntragbar und als destruktiv für die Landschaftbezeichnen? Die Entwicklung der Region Zürichdürfte erst noch einen Extremfall darstellen, sodaß übertriebene Befürchtungen wegen eines tota-len «Verlustes» der., natürlichen Umgebung imschweizerischen Mittelland' mindestens bis zu einer -:

Verdoppelung der Bevölkerungszahl nicht gerecht-fertigt, erscheinen. Auch das gegenwärtige vielbere-dete Thema der Landverknappung und des «Aus-verkaufs des Bodens» verliert bei einer realisti-schen 'Zukunftsschau einiges an beklemmender Dra-matik.

Die heutige und die für morgen erwartete Wirt-schaftsstruktur unseres Landes begünstigt die De-zentralisation als Methode, um den Bevölkerungs-

zuwachs aufzufangen. Man darf nicht mit denabschreckenden Beispielen der Industriezentrenaus dem letzten Jahrhundert operieren, die sichum vorhandene Rohstofflager und Energiequellengruppierten. Heute verfügen wir über die leichttransportable Elektrizität als Energieträger für-größere Teile vor allem der mittleren und kleinenIndustrie, und eine Ballung von' Menschenmassenum Rohstoffe fällt für uns ohnehin außer Betracht.Die modernen Verkehrsmittel* haben außerdem denSiedlungsraum ausgeweitet und auch von dieserSeite her das «Wohnen in der Landschaft» tech-nisch, möglich gemacht.

Planungsmethoden in AmerikaHält man die Urbanisierung des Mittellandes

oder mindestens größerer Teile davon für unver-meidlich, ja für erwünscht, so muß die bisherpraktizierte Art der kommunalen Bau- und Ver-kehrsplanung als unvollständig erscheinen. Vordem Zürcher Ingenieur- und Architektenverein,machte kürzlich Prof: Donald Foley -aas -Kalifor--nicu mit der in den Vereinigten Staaten seif, eini-gen Jahren eingeführten Planung für «metropoliitan areas» bekannt. Prof. Foley ist weder Archi-tekt noch Ingenieur;' er arbeitet als Soziologe undpolitischer Wissenschafter in- der Fakultätsabtei'hing für Stadt- und Regionalplanung an derStaatsuniversität in Berkeley( -Seinen Darlegungen

war zu entnehmen, daß in Amerika der Bebauungs-plan, der heute noch in allen größeren Gemeindender Schweiz der Schlüssel für die behördliche Ein-wirkung auf die Entwicklung ist, als zu schmäle'Basis empfunden wird. Man ist zum «Gesamtplan»übergegangen, der die Ausscheidung des Gebietesnach verschiedenen Bau- und" Uützüngsarten, die

Bauvorhaben, den Verkehr und dieBildung von Nebenzeritreh umfaßt. Der' Gesamt-plan soll die allgemeine Richtung der Entwicklungangeben und wird gewöhnlich für einen Zeitraumvon zwanzig Jahren konzipiert. Die zuständigen

kommunalen Behörden genehmigen- ihn und stellensowohl ihre eigenen Bauvorhaben als auch ihreVorschriften an Private in seinen Rahmen. DerGesamtplan ist aber rechtlich nicht verbindlich; erzieht die großen Linien und soll ein ungeordnetes

Nebeneinander von Einzelplänen (für das Bauen,für den Verkehr usw.) verhindern. Erzwingbarsind erst die Einzelpläne. Die Rechtslage ist alsogleich wie bei uns.

Leitidee der amerikanischen Stadt- und Regio-nalplanung ist es, das Hinauswachsen der Städte

in die Landschaft zu fördern, wobei besonderesGewicht auf die Bildung von lokalen Nebenzentrengelegt wird. Die maximale Größe einer urbanenGroßregion wird von der Zeitgrenze für die täg-lichen Bewegungen zwischen Wohn- und Arbeits-ort diktiert. Ein Weg soll eine Stunde nicht über-schreiten, was bei modernen Verkehrsmitteln (Autooder Bahn) 40 bis 60 Kilometern Distanz ent-spricht. Die Städte sind größer geworden, weil diepro Zeiteinheit zurückgelegte Strecke dank denneuen Verkehrsmitteln zugenommen hat. Als Ein-heit erscheint nicht mehr die politische Gemeinde,sondern die Zone, in der tägliche Hin- und Her-bewegungen der arbeitenden Menschen möglich

sind und stattfinden.Entgegen einer weitverbreiteten Auffassung

ist die Stadt nicht der Ort des Großbetriebesund- der Vermassung. Untersuchungen habengezeigt, daß mit zunehmender Größe einer Stadtdie Dürehschnittsgröße der Betriebe sinkt: dieStadt begünstigt die Spezialisierung in Produktionund Verteilung und ist das bevorzugte Entwick-lungsfeld der Dienstleistungen. Mittel- und Klein-betriebe haben in der Stadt gute Chancen. DieMenschen selbst wollen «das Beste von zwei Wel-ten haben», nämlich die Vorteile der leichten Zu-gänglichkeit zu einer vielgestaltigen Produktionund Konsumtion in der Großstadt mit der An-nehmlichkeit des Wohnens auf dem Lande verbin-den. Ausdruck dieser individuellen Wünsche, aufdie jede wirklichkeitsnahe Planung in einem freienLande letzten Endes abstellen muß, ist die Ent-stehung .der «suburban areas*, der Vorstadtsied-lungen im guten Sinne. Die Tendenz in der heu-tigen Großstadt ist eindeutig auf Dezentralisationgerichtet.

Der neuralgische Punkt der großen städtischenZonen ist nach Prof. Foley der Verkehr. Zweck-mäßig ist eine Arbeitsteilung der Verkehrsmittel:das Auto soll in den gestreuten Außenbezirkenverwendet werden, während in der Gegend derdichten Bebauung der kollektive Transport vorzu-ziehen ist. Das öffentliche Verkehrsmittel muß soattraktiv wie möglich sein, um die Leute «aus ihrenWagen wieder herauszuholen». Auf eine diepolemische Absicht in bezug auf Zürich nicht ver-bergende Frage in der Diskussion bekannte sichder Referent dazu, daß Autobahnen in die Städtehineingeführt werden sollen, weil der Verkehr dieStadt nicht meidet, sondern aufsucht. Große Städte.benötigen zusätzlich Umfahrungsstraßen. Die Ent-scheidung über die Autobahnen liegt in Amerikabei den einzelnen Staaten, nicht bei den Gemein-den, wobei auf die Wünsche der Gemeinden um soeher Rücksicht genommen wird, je ausgereifter ihrGesamtplan ist.

Behörden und PrivateDie Forderung nach «Planung» der baulichen

ist in unserem Lande vor allem inflen Orten massiver Expansion gegenwärtig hochim Schwange. Meistens versteht man darunterMaßnahmen, die. .den

' 'privaten Landeigentümer.oder Bauherrn .an die kurze Leine öffentlichrecht-lioher Vorschriften nehmen und das «regellose

-Treiben» der «egoistischen Privatpersonen» unter-binden oder wenigstens eindämmen sollen. Darumstrebt man ein Planen durch Normen an, das derBauverwalter der Stadt Aarau, Architekt Sidler,in einem instruktiven Aufsatz in der «Schweizeri-schen Technischen Zeitschrift» wie folgt beschrie-ben hat:

«Normen sind Mindestanforderungen. Höchst-leistungen sind nicht erzwingbar; es kann des-halb nur eine Nivellierung erwartet werden.Planung durch Normen heißt Lenken, Beein-flussen, Führen durch Einschränkungen. Eshandelt sich also vorwiegend um negative Pla-mingsmittel: Details, um nicht zu sagen Klei-nigkeiten, können am besten kontrolliert wer-den. Der große Beamtenkörper arbeitet unper-sönlich, lango Fristen erwachsen. Nur Private

: werden durch die Normen erfaßt und betroffen.Die starre, rechtliche Normordnung ist schwer-fällig; es entsteht eine Kuft zur sich fortwäh-rend ändernden sozialen Realität. Dies ist der

,Grund, weshalb Bebauungsgesetze von derstädtischen Entwicklung überholt zu werdenpflegen.»

Dieser «statischen Planung» setzt Sidler die«dynamische Planung» gegenüber, die nach über-greifenden Zielsetzungen sucht und sich mehr auf

Sonnenflecken sind im Augenblick von gerin*gerer Bedeutung aU die Hoffnung vieler Unglück-

licher,- daß wir die in der heilen Welt leben undheimatberechtigt sind das Herz auf äemrechtenFleck haben und die Not. und die Aengste derFlüchtlinge nicht übersehen.

(Sammlung für die Flüchtlinge in der Schweiz.Postcheck VIII 33 000)

die geistige Vorwegnahme der Zukunft and aufdie Beeinflussung der gestaltenden Kräfte vor-lest. Der Vortrag des Dozenten aus Kalifornienfiel dadurch auf; daß die fehlende Verbindlichkeitdes Gesamtplanes nicht als Mangel empfunden undherausgestellt wurde, weil die Erfahrung offenbarzeigt, daß auch ohne behördlichen Zwang, durchdas freie Zusammenwirken der öffentlichen In-stanzen und der Privaten^ die Entwicklung einiger-

maßen in die gewünschten B a h n en geleitet werdenkann. Erleichternd wirkt dabei natürlich der Um-stand, daß sieh in Amerika die meisten Städte inein praktisch unüberbautes Hinterland ausdehnen,während bei uns die Expansion sofort an die teilssehr festgefügte Mauer einer bereits vorhandenen,eigenständig gewachsenen Nachbargemeinde stößt.Unsere «suburbanites» verfügen gewöhnlich sogarüber ein höheres Selbstgefühl als die «Metropoli-ten», die sich manchmal geradezu genieren, daßdie Stadt über i h re Grenzen hinausgreift! Eineweitere Erschwerung für die optimale Ausnutzungdes Siedlungsraumes ist die Hemmung der Hiesi-gen, sich ganz auf das Auto (das sie ohnehinhaben oder haben werden) zu verlassen ; man klam-mert sich an das öffentliche Verkehrsmittel bis weitin die Region hinaus und meidet die von diesemnicht erschlossenen Gebiete.

Trennung der Siedlungen?

E in beliebtes Postulat der heute gingigenRegional- und Landesplanung ist die saubereTrennung der Siedlungen, sei es durch Grüngürtelan den Gemeindegrenzen, sei es durch die Förde-rung von Satellitenstädten mit dem Ziel, .die Zwi-schenzone freizuhalten. England hat, wie Prof.Foley mitteilte, dieses System gewählt und durchrigorose Vorschriften die «neuen Städte» um Lon-don von der Hauptstadt teilweise fast hermetischabgeschlossen. Der maßgebende Gedanke dieserStrömung ist es, die bestehenden Großstädte inGrenzen zu halten und den Bevölkerungsüberdruckin neue Städte abzuleiten. Die Frage sollte erör-tert werden, ob eine angenehme, aufgelockerteSiedlungsweise mit dem System der «grünen Gür-tel» überhaupt vereinbar ist. Unsere Wälder sindglücklicherweise seit Jahrzehnten in ihrem Bestandbundesrechtlich gesichert. Hat es aber zum Bei-spiel einen Sinn, im Glattal zwischen der StadtZürich und Dübendorf, einer gleichförmigen Ebene,Trenngürtel einzulegen, nur um die Fiktion auf-recht zu erhalten, die beiden Gemeinden gehörtennicht zur gleichen,' gemeinsamen «metropolitanarea»f Dem einzelnen Bewohner ist wohl mehr ge-dient, wenn er selbst im Grünen wohnen kann, alswenn er im Gemeinschaftssaal des Hochhauses' ein-mal im Jahr die wohltuende Funktion des zweiKilometer entfernten Grüngürtels im Lichtbild(aus der Vogelschau) vorgeführt bekommt. InLondon mehren sich jedenfalls die Stimmen, die ander Politik der Trenngürtel Kritik üben und nichtzn Unrecht behaupten, dadurch werde das Land-angebot künstlich verknappt.

Es kann sich begeben, daß die Zukunft unseresLandes eher im Zeichen der Diskussion über dietechnische Zivilisation, ihre Einordnung in denpolitischen und natürlichen Raum und ihre see-lische Bewältigung, als unter dem Stern oder Un-stern heftiger parteipolitischer Leidenschaftensteht. Das Gespräch über die Planung ist deshalbnicht das abseitige Hobby einiger edler Besesse-ner, sondern sollte in zunehmendem Maße die ganzeBevölkerung interessieren. Der liberal denkendeBürger wird vor die Frage gestellt, wie Planung,vor allem die mit dem unangreifbaren Schild derstaatlichen Vorschriften ausgerüstete und- gestütztePlanung, mit den individuellen Strebungen undWünschen vereinbart werden soll. Die Antinomieist dann überbrückbar, wenn sich die Behördenpositiv zur Expansion einstellen und einen Gesamt-

Die Offenbarungen

der Juliane von NorwichJuliane von Norwich ist wenig bekannt. Jahr-

hundertelang war diese kostbare Blüte, der engli-schen Mystik in ihrem eigenen Lande der Ver-gessenheit anheim gefallen. Erst dreihundert Jahrenach ihrem Todo wurde dio Schrift dem Druckübergeben. In Deutschland hat zuerst GerhardTersteegen in seinen «auserlesenen Lebensbeschrei-bungen heiliger Seelen» auf Juliane von, Norwichhingewiesen und ist für sie mit den Worten ein-getreten, «daß die wahre evangelische Gnade reich-lich in ihr gewohnet habe und müßte einer tot undblind sein, wenn er sie ohne inneres Gefühl könntelesen oder wohl gar für Weiberphantasien haltenwollte». Viel später hat Martin Buber einige Aus-sagen der Juliane von Norwich in seine «Ekstati-schen Konfessionen» aufgenommen, wohl' deshalb,weil ihre glühende Gottesliebe vom Glanz poeti-scher Schönheit übergössen war. Vor einer Genera-tion gab dann Otto Karrer erstmals die ganzeSchrift in deutscher Sprache heraus, in einer Aus-gabe, dio freilich schon längst vergriffen ist.

Um so erfreulicher ist es, daß dieser bedeu-tende jmttelalterli'che Traktat unter dem Titel«Offenbarungen von göttlicher Liebe» nun wiederzugänglich gemacht wurde.* Elisabeth Strakoschhat ihn in ein gut lesbares Deutsch übertragen und

* Johannes-Verlag, Eineiedeln.

eine verständnisvolle Einführung geschrieben. DieHerausgeberin hat für i h re Ausgabe die ältesteHandschrift gewählt, die vor den späteren denVorzug viel größerer Straffheit hat. In dieser ur-sprünglichen

.Fassung waren Julianes «Offen-

barungen» dem deutschen Leser bisher unbekannt.Durch die neue Edition wird das mystische Schrift-tum durch ein wertvolles Dokument bereichert, dasauch dem Nichtfachmann ohne weiteres zugänglich

ist und dem für Mystik empfänglichen Leser einewillkommene Gabe bedeutet. Julianes «Offenbarun-gen» stellen sich würdig neben die Werke einerHildegard von Bingen, Meehthild' von Magdeburg

und Gertrud der Großen, wegen ihrer Kraft derSpekulation wurde sie schon «ein weiblicher Eck-hart» genannt, die an Phantasie und Gefühl «dasFeinste geschaffen' hat, was' von der religiösen

Literatur des Mittelalters auf uns gekommen ist».Ueber die Persönlichkeit der Juliane von Nor-

wich ist die Nachwelt nur höchst mangelhaft

unterrichtet. Wahrscheinlich war. sie vornehmerAbkunft und empfing in einem englischen Bene-diktinerkloster ihre Erziehung. Später .wählte siedas Leben einer. Rekluse undi wohnte in strengerAbgeschiedenheit in ihrer Behausung, betreut voneiner Dienerin. Sie galt schon zu' Lebzeiten alseine «heiligmäßige Lady», und noch heute stehtin der englischen Grafschaft Norfolk die kleineKirche St. Juliane zu Norwich mit 'der teilweiserekonstruierten Klause. Aus ihrer Schrift gewinntman einen Eindruck von ihrer Person, Ser miti h r em Worte zusammenstimmt: ..«In. allem wardich zur Liebe gegen meine Mitchristen angeregt.»

Während ihres Klausnerinnendaseins hatte dieDreißigjährige Visionen, die sich über einen größe-ren Zeitraum erstreckten. -Sie schaute und hörtedie jenseitige Welt, wobei ihren Visionen jedeschwüle oder übersteigerte Gefühligkeit fehlte. Beialler Entrücktheit blieb sie nüchtern und klar, niehätte sie sich einer brünstigen oder allzu zärtlichenSprache bedient. Sie unterschied leibhafte undgeistliche Gesichte, war aufs höchste verwundertund erstaunt, daß Christus einer so «verächtlich-simplen Kreatur», als die sie sich vorkam, erschien,und war dabei auch imstande, .in einer Visionschallend zu lachen, wobei sie bemerkte: «AberChristus sah ich nicht lachen, nichtsdestoweniger

freute er sich, daß wir zu unserer Erquickunglachen und in Gott fröhlich sind,, weil der Feindüberwältigt ist.» Sie betrachtete ihre Schaukraftnie als eine Privatoffenbarung zu ihrem persön-lichen Ergötzen, sondern stets als eine Botschaft,die sie ihren Mitmenschen übermitteln müsse. Sierundete ihre Visionen zu keinem theologischenSystem, das sie in logischer Folge entwickelt hätte,aber sie .wußte sich in allen ihren Darlegungen alseine gottbelehrte, tiefe und ekstatische Persönlich-keit.

! 'Julianes Offenbarungen liegt ein Gotteserlebniszugrunde, das. man dahin zusammenfassen könnte:Alle Dinge bestehen, weil Gott sie liebt. .«Und sohaben Dinge durch Gottes Liebe ihr Sein. Dreierleisah ich in diesem kleinen- Ding: erstens, daß Gottes schuf, zweitens, daß er es liebt,

, und drittens,daß er es erhält.» Für Juliane ist Gott alles, wasgut- ist, unddasGute,' das jedes Ding hat, ist Gott..

Die Mystikerin war vom wesenhaften Gegenwärtig-sein des Göttlichen im Kreatürlichen fest über-zeugt, ohne deswegen -in. einen Pantheismus abzu-gleiten. Der Gott, der sich ihr offenbart hat, richtetnicht, zürnt dem Sünder nicht, nur die Sünde haßter, die sich selber richtet. Juliane gelangt mit ihrerAuffassung ganz in die Nähe des Gedankens derAll-Erlösung; ihre Glaubensgewißheit verleihtihren Ausführungen den .hellen Klang; sie warvon einem starken Seinsvertrauen erfüllt. DasSein ist gut, zu diesem Glauben bekennt sie sichimmer und immer wieder; man könnte sogar voneiner Seinsfröramigkeit reden, der sie in ihren«Offenbarungen»- Ausdruck, gegeben hat Im leben-digen Vertrauen zum Sein liegt auch die Bedeu-tung von Julianes Mystik für die Gegenwart.

Aus ihrem Gotitcserlebnis ging jedoch noch eineFrage hervor, um das ihre Frömmigkeit beständiggekreist ist: Wenn alles Sein gut- ist, wie verhältes sich dann mit der Sünde, von der der Menschnicht loskommt 1 «O guter Herr, wie kann allesgut sein, da doch die große Erschütterung in dieSchöpfung gekommen ist durch die. Sünde?» fragtdie Klausnerin betroffen. Schon dio Fragestellungbeweist, daß Juliane keine naive, primitive Seins-gläubigkeit vertrat, die ahnungslos über alle Ab-gründe des Daseins Sie 'sah diequälenden Fragen, denen sich kein -wacher Geistentziehen kann. Aber Juliane ließ sich von dieserFrage nicht beirren. Ihre Antwort. lautet, daß dieSünde nur von Gott zugelassen ist, daß ihr keineontische Wirklichkeifzukommtiinddaher auch den

Neue Zürcher Zeitung vom 15.07.1960

Page 2: Mittelland morgen - static.nzz.ch15_1.18258403.7_1... · Klage über das «Wuchern «lor Siedlungen in die Landschaft» beeinflußt man die demographische Kurve kaum. Ob in einer

plan aufstellen, der die freiwilligen und frei-willig bleibenden Entscheide der vielen Ein-zelnen mit "dem" Optimismus1 "einer" langfristigenpersönlichen «Planung» anreichert.

Pastmilchaktion in BaselEigenmächtiges Vorgehen der MigrosBasel, 15. Juli, ag Am 7. Juli begann die BaslerMigros, ohne die vorgeschriebene Bewilligung ab-

zuwarten, mit dem Verkauf von pasteurisierterMilch zu reduzierten Preisen. An einer gemein-samen Sitzung mit dem baslerischen organisiertenMilchhandel wurde dieses Vorgehen abgelehnt mitder hauptsächlichen Begründung, es beeinträchtigeden Hauszustelldienst von Kannenmilch. An eineram Donnerstag abgehaltenen Pressekonferenzwurde nunmehr offiziell von der Leitung derMigros bestätigt, daß sie bereit sei, denNettogewinnausfall der Milchhändler zu über-nehmen, die durch die Migros verkaufte Pastmilchvom Nordwestschweizerischen Milchverband inTetrapack unter dessen eigener Marke zu über-nehmen, wenn die Qualität der Milch durch denEinbau von Entgasungs- bzw. Entlüftungsanlagenin der Molkerei des Verbandes verbessert werde,und schließlich dem Milchverband und damit demBund gegenüber zu garantieren, daß für sie ausder Verbilligung der Milch um etwa 3 Rappenpro Liter kein Verlust entstehe. Die Vertreter derMigros betonten dabei ausdrücklich, daß dieseverbilligte Abgabe von Milch zum Selbstkosten-preis zuzüglich einer bescheidenen Gewinnmargeerfolge und daß sie zu ihren Gunsten bereits auf190 000 Unterschriften (davon 95 in Basel)hinweisen könne, die eine Verbreiterung des Past-michabsatzes forderten. Der Versuch soll bi» Ende1060 befristet sein; vorgesehen ist ein weitererGroßversuch in Bern.

Nachschrift der Redaktion: Nach den Bestim-mungen des Landwirtschaftsgesetzes und des Milch-beschlusscs ist jeder Detailverkauf von Milch he-willigungspflichtig, und jedermann ist gehalten,dies zu respektieren. Ein «Kleiner», der siehherausnehmen wurde, diese Vorschrift einfach zumißachten, würde vermutlich ohne langes Feder-lesen beim Wickel genommen. Nun ist es in Baselnicht irgend ein «Kleiner», sondern die großeMigros, die sich über klare eidgenössische Vor-schriften hinweggesetzt hat. Daß «Bern» einmalmehr den Entscheid auf ein entsprechendes Gesuch

wie im «Brückenbauer» festgestellt wirdwährend rund sieben Monaten unerledigt l ieß, bil-det aber auch für sie noch keinen Freipaß für eineoffenkundige Rechtsverletzung.

Die Migros hat am 7. Juli in Basel den Ver-kauf von pasteurisierter Milch aufgenommen, undzwar in 25 Läden, also noch unmittelbar, bevor sieeine Bewilligung für den Verkauf in -drei Lädenerhielt ! Offenbar trafen nun die zuständigen Amts-stellen gewisse Vorkehren, dem widerrechtlichenVorgehen der Migros entgegenzutreten. Jedenfallsspricht der «Brückenbauer» von der Alternative,vor der man im Moment stehe:. «Vier.bis fünf Tage

Zeit zur Prüfung (der Migrosaktion) oder Anwen-dung von Sanktionen, die bis zu Gefängnisstrafengehen können, und sofortiges Verbot des Verkaufsverbilligter Pastmilch in Basel.»

Daraus erklären sich wohl die letzten Schritteder Migros, also" diö Verteidigung ihres Vorgehens

tot der Presse- und- 'die Angebote 'aä den ab-gestammten Milchhandel und" derrNordwestschwei-zerischen Milchverband. Die Bedenken des Milch-handels bezüglich der Umsatzentwicklung sind umso verständlicher, als die Migros die pasteurisierteMilch in Basel zu 65 Rappen verkauft (gegen 72

Menschen nicht von Gott zu trennen imstande istDie Sünde hat sie wohl gequält, aber nicht zuBoden gedrückt. Sio vertrat keinen finstern Sün-denpessimismus, denn sie war letztlich von derUnwirklichkeit des Bösen durchdrungen. Das Bösehat nur zeitliche und nicht ewige Bedeutung; «DasLeiden ist das edle, verehrungswürdige Geschehenin der Zeit, die Liebe aber ist ohne Anfang und sollohne Ende sein.» Julianes Ausführungen sind solebendig, weil sie Gottes Wirklichkeit in der eige-

nen Seele erlebt hat. Dieser Erfahrung verdanktsie die Fähigkeit, «Tiefes auf eine einfache Weisezu sagen», wie ein Kenner sie charakterisiert ; denn«diese seltsame Frau schreibt in der Sprache desKindes die Weisheit der Theologen». Juliane lebteaus dem Bewußtsein der Vergebung «getrost,getrost, wir sind erlöst» das ist die beherr-schende Stimmung der englischen Mystikerin. Da-durch vermochte sie auch ihre Mitmenschen zutrösten, nicht anders als es Meister Eckhart in sei-nem «Buch der Tröstung» getan hat. «Deswegen

ist es nicht Gottes Wille, daß wir den Gefühlender Pein in Kummer und Trauer nachgeben, son-dern daß wir schnell über sie hinweggehen und unsin der ewigen Freude erhalten, welche der all-mächtige Gott ist, unser Liebhaber und Erhalter».

Walter Kiew

Rappen Normalpreis in den Basler Milehspezial-geschäften und 70 Rappen beim Ladenbezug inZürich), was zur Folge hat, daß sie nur noch gut6 Rappen teurer ist als Kannenmilch.. . Nachdem der mittelständische Milchhandel dasVorgehen der Migros bereits öffentlich abgelehnthat, veranstaltet heute Freitag auch der AllgemeineConsumverein beider Basel eine Pressekonferenz.

Stadt ZürichAus den Verhandlungender Zentralschulpflege

(Mitg.) Die Pflege genehmigt den Geschäfts-bericht des Schuljahres 1950/60 sowie die Rech-nung 1959 des Schulamtes und den Voranschlagfür das Jahr 1961. Sie nimmt zustimmend Kennt-nis von zwei Berichten über die 'Wintersportver-anstaltungen in den Februar-Ferienwochen. 1960,

erstattet^ von der Wanderkommission der Lehrer-turnvereine und der Aufsichtskommission und ge-nehmigt ferner den Bericht der Kommission überdie Privatschulen für das Schuljahr 1959/60.

Mit Amtsantritt auf Beginn des Winterseme-sters 1960/61 wird Gerold Meyer, bisher Primar-lehrer im Schulkreis Ufo, als Lehrer an die Frei-luftschulo Rivapiana gewählt. In die Aüfeichts-kommission für die Gewerbeschule, Kunstgowerbe-schule und Hauswirtschaftliche Fortbildungsschuleund die Geschäftsprüfungskommission werden jeein neues Mitglied, in die Aufsichtskommission fürdas Werkjähr zwei neue Mitglieder gewählt Fer-ner werden ernannt: Eugen Häusermann zumHausvorstand des Schulhauses . Baumackerstraßeder Gewerbeschule, Dr. Walter Schärer, mm Kustosfür Turnen an der Abteilung I und Dr. JilarcclBaumänn als Kustos für Chemie der Abteilung IIIder Töchterschule.

Dem Stadtrat wird zuhanden des Gemeinde-rates beantragt, an der Gewerbeschule auf Beginndes' Wintersemesters 1960/61 sechs neue Lehrstel-len, an der Kunstgewerbeschule auf Beginn desSchuljahres 1961/62 sieben neue Lehrstellen zu er-richten und an der Abteilung III der Töchtcrschujedje Stelle eines zweiten Prorektors zu schaffen. -Fürdie Exkursionen, Arbeitswochen und Lager- derGewerbeschule. Kunstgewerbesehule und Hauswirt-schafWichen Fortbildungsschule wird ein neues Reg*letnent erlassen. . . ... ...

Die Zenträlschulpflege behandelt ferner! dieAnregung von Heinrich Frey über die Abschaffungder Schulgelder an der Töchterschule und .stellt denBehörden Antrag, das Schulgeld an der Töchter-schulo für Schülerinnen, deren Eltern oder Besor-ger Steuerdomizil im Kanton Zürich hüben, mitBeginn des Schuljahres 1961/62 aufzuheben.

Die definitiven Projekte für den Neubau einesWerkjah.rschulhäuses..in .der Hardau-und die Er-weiterungsbauten 'der Töchterschule, Abteilung 1,

werden gutgeheißen, und dem Raumprogramm fürden Bau eines Oberstufenschulhauses Stettbach inSchwamendingen wird zugestimmt.

Adressen- und Werbezentrale8 Der außerordentlich hohe Auftragsbestand

der Adressen- und Werbezentrale erlaubte es ge-mäß Geschäftsbericht 1959 des Gesundheits- undWirtschaftsamtes wieder, eine große -Zahl vorab'älterer oder aus andern Gründen schwer vermjttel-harer. kaufmännischer Angestellter, während länge-rer .oder kürzerer -Zeit zu beschäftigen. Für -Arbei«>te» im .-Sehreüwaal- 4in4v^drcsssich 1447 (1432) Stellensuchende, von denen 127t(1180) berücksichtigt werden konnten. Die Durch-schnittszahl der täglich beschäftigten Männer undFrauen ist auf 149 angestiegen. Es standen somittäglich im Durchschnitt 16 Personen mehr bei derAdressen- Und Werbezentrale in Arbeit als im Vor-jahr. Von den Beschäftigten waren wie im Vor*jähr fast 80 Prozent über 40 Jahre alt Der Anteilder Frauen ist mit 57 Prozent größer als letztesJahr. Zahlreiche Firmen aus Handel und Industriehaben durch Vermittlung des Arbeitenachweisesder . Adressen-, und Werbczcntrale insgesamt 975(881). Stellensuchende als Aushilfen kurzfristigeingestellt, wobei die Dauer der Beschäftigung in87 Fällen mehr als zwei Monate-, betrug. Insgesamtwurde somit den Stellensuchenden durch die Tätig-keit der Adressen- und Werbezentrale eine Lohn-summe von annähernd lji MHL Fr. vermittelt.

Fachkurs für den Bau elektronischer Apparate.'ö Das Interesse für die Teilnahme, am Fachkurs fürden Bau elektronischer Apparate ist gemäß Ge-schäftsbericht 1959 des Gesundheits- und Wirt-schaftsamtes so groß, daß alljährlich viele Anmel-dungen abgelehnt oder zurückgestellt werden müs-sen, da in den beiden Klassen zusammen höchstens68 Teilnehmer Platz finden. 56 Teilnehmer habenden Jahreskurs erfolgreich beendet. Der Unterrichtwird den immer neuen Elementen, die im.Bau elek-tronischer Apparate zur Anwendung gelangen, an-gepaßt. Besonderes Gewicht wird auf das Prak-tikum gelegt, wobei auf die Bedürfnisse» der Indu-strie Rücksicht genommen wird. Die Finanzierungdes Kurses erfolgte im üblichen Rahmen durch dieBeiträge von Bund, Kanton und Wohngemeindensowie durch die Teilnehmer

'selbst

". . Fernsehen

... .. Um die Erweiterung _..,..des britischen Fernsehdienstes

erj. Angesichts des in der- QeffentlichkeU Groß-britanniens seit längerer Zeit ziemlich leidenschaft-ljch ausgetragenen Meinungsstreites über die Mög-lichkeit der Einführung eines zusätzlichen Fernseh-dievstes unter der Leitung der British BroadcastingCorporation oder einer privaten Unternehmunghat sich die Regierung zur Anordnung einer

>

unparteiischen Ueberprüfung der . gesamten, be-stehenden Radio- und Fernsehverhältnisse und ihrerErweiterungsbedürftigkeit in der Zukunft durcheine. Sonderkommission entschlossen. Mittlerweilewird die Lizenz der BBC um zwei Jahre, bis Juli1964, verlängert, so daß sie gleichzeitig mit derLizenz des kommerziellen Fernsehsystems abläuft,damit, eine umfassende Neuregelung auf Grundder Kornmissionsempfehlungen möglich sein wird.Einstweilen ist erst der Vorsitzende der Kommis-sion, in der Person eines erfahrenen Industriellen,Sir. Harr;/ Pilkington, bestimmt worden.

Die Kommission soll sämtliche Aspekte derbeiden bestehenden Fernsehdienste und der inter-nen Radiosendungen der BBC überprüfen und da-bei die Frage der Wünschbarkeit sowohl eines zu-sätzlichen Fernsehdienstes unter öffentlicher oderprivater Leitung wie der Einführung von öffent-lichen Fernsehvorstellungen in Kinos usw. sowieferner der ' Wünschbarkeit eines Ausbaus desRadioempfangs durch Telcphonanschluß abklären.Die wichtigste zu -untersuchende Frage betrifft je-doch die Einführung^ eines weiteren Fernseh-Systems, um dessen Leitung sich die BBC und dieIndependcnt Television Authority bzw. die hinterihnen stehenden Volkskreiso seit langem streiten.Die Labourpartei hat seit jeher die Einführungdes kommerziellen Fernsehsystems unnachgiebigbekämpft, wobei sie auch von manchen Konser-vativen und der Liberalen Fraktion im Parlamentunterstützt worden ist. Ohne jeden Zweifel wirdsieh' der Kampf auch bei der Erneuerung derLizenzen in vier Jahren auf gleicher Basis wieder-holen.

WetterberichteBericht der Schwele. Meteorolog. Zentralanstalt

Freitag, 15. Juli

ZürtcaBasolÖltenWelßensteLnOh.-de-FondiNeuonburgRomontChasseronGenfLausannsMontr.-CIir.Roch.-de-NayeGr. St. Bomb.SittenMontan»ZerauttBernSuunIntorlikenGrindelwaldJunsfraujochLuzernRigi-KulmPilatus-.;Engclborg. ...St. GotthardEinäiedelnAttdorf '.oimusLohn (SB)KrouzlingsnHeidenStatt!Bad JUguChnrÖlsentUArosaDivosWelßfluhjochSchuls-Tarasp

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14531610572

1155671

10403573498

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712.7735.1728.3653.56773720.1705.3631.3727.2712.2727.2602.75673715.5641.4

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M. Br* <tuf.)Locarno-Monti 379 728.9 18 StillAcqnaross» 553 713.8 16 NW,

Maximaltemperaturen einiger Stationen am Vortag:Basel 27, Genf 25, Bern 24, Zürich 27, Säntis 11,Chasseron 13, Sitten 26, Montana 22, Lugano 29,Locarno 24.

Allgemeine Wetterlage: Die Störung, die unserLand in der vergangenen Nacht durchquerte, entferntsie& langsam gegen Osten. Jedoch strömt vorerstimmer noch feuchte Meeresluft in unser Land, so daßdas Wetter wechselhaft blejbt.

Wetterprognose, gültig bis Samstagmittag: Alpen-nordseite, Wallis, Nord- und Mittelbünden: Wech-selnd, meist stark bewölkt. Zeitweise Regen oder Ge-witter, besonders am Freitagnachmittag. Am Samstagstärkere Aufhellungen. Nachmittagstemperaturen inden Niederungen 20 bis 25 Grad. Im allgemeinenschwache Winde aus Südwest bis ' West, zeitweiseböig '

auffrischend. AlpensOdseite und Engadin:Zunächst bedeckt 'oder stark bewölkt. Oertlichc

Schauer oder Gewitter. N«ehmitt»grtemperaturen 80bis 22 Grad. Am Samstag wechselnde Bewölkung,strichweise starko Aufhellungen. Winde aus Südwestbis West.

.Erläuterungen znr Karte

Isobaren Linien deichen Barometerstandesin Millibar (1000 Millibar - 750

MllUmiter)*

Warmfront

Okkloiion

St ationäre Front

Trennungtlinien zwischenTersehledenen Luftmassen.Bei der Warmfront dringtwärmere Luft in den durchdie runden Bögen angedeu-teten Raum, bei der Kalt-front kältere Luft in dendürr h die Zacken bezeich-neten Kaum vor. Bei derOkklusion ist die Warmluftvom Erdboden abgehoben.

B Gebiet mit hohem BarometerstandT m Gebiet mit tiefsm Barometerstand

RadioAus dem Programm für Samstag, 16. Juli

Beromunster: 6.15 Nachr.; 6.20 Leichte Melodien amMorgen; 7.00 Nachr.; 12.30 Nachr.; 12.40 Heitere«Wochenende; 13.00 Mit kritischem Griffel; 13.15Heiteres Wochenende; 13.40 Die Samstags-Bund«schau; 14.00 Aus der Beratungspraxis einesArbeitsgerichtes; 14.15 Frohe Volksmusikklänge;15.00 Schweizer Landschaftsbilder: Grimsel: 15.40Opernkonzert; 16.25 Neues von den Tonjägern;16.45 Konzert des Kammoronsembles von BadioBern: 17.30 Jazz-Bulletin; 18.00 Mensch undArbeit: 18.20 Bendoz-vous mit Michel Legrandund seinen Orchestern; 18.45 Piste und Stadion;10.00 Beromünster-Aktualitäten; 10.30 Nachr.;20.00 Freundliche Grüße aus der Waadt... Eineheitere Sendung mit Musik und vergnüglichenBriefen; 22.00 Walzer von Joseph Gung'l; 22.15Nachr.-; 22.20 Populäres Abendkonzert.UKW: 19.00 Leichte musikalische Unterhaltung;20.00 Symphoniekonzert des Radioorchesters MonteCeneri; 21.10 Angst vor der Fremdet Ergebnisseeiner Umfrage; 22.05 Heitor Villa-Lobos: Uira-puru. Eine symphonische Sichtung.

Sottens: 7.15 Nachr.: 11.00 Gemeinschaftssendung;12.45 Nachr.; 12.55 La communaut6 en fanfares;13.10 Silhouette?...; 14.00 Les helles heures sym-phoniques; 15.20 Les grands concertos; 16.00Vingt ans apres; 16.20 Refrains c61ebres; 16.30Le Tour de France cydiste; 17.00 La guirlande desvacances; 18.00 Musique legere; 18.30 Miere»partout; 10.15 Nachr.; 10.23 Aotualites; 19:45Chansons; 20.00 Opnrcffc; 21.20 Piecej- 23.20Ambian.ce foraine; 22.30 Nachr. . . . -/

Monte Ceneri: 12.30 Nachr.; 12.40 Musica varia;13.00 Canzonette; 13.30 cDue uomini a zonzo sullerive del 8oled>; 16.00 Tö danzante; 16.30 Voicispar.-e; 17.00 Solisti ticinesi; 17.45 Temi dallaeolonna sonora; 18.00 Musica; 18.30 Vooi drl Gri-gioni Italiano; 19.00 Clarinetti; 19.15 Nachr.;19.45 Josdphine Baker; 20.00 Orizzonti ticinesi:20.30 Prego, dica pure!; 21.00 Danzante; 21.30 IIFattaccio dl Orclval; 22.05 Melodie e ritmi; 22.30Nachr.; 22.35 Jazz.

FernsehenSchweizer Programm: 20.15 Tagesschan; 20.30

Dialektstüök; 22.30 Das Wort zum Sonntag; 22.40Nachr. u. Tagessehau.

Deutsches Programm: 15.30 Sprengstoff an Bord.Alarm. im Hafen. Ein Fernsehfilm: 16.00 Wasser-

.ball-Landerspiel: Deutschland-UdSSR; 17.00 Sams-tagnachmlttag zu Hause: 19.00 Die Abendsehau;19.25 Abenteuer unter Wasser; 20.00 Nachr. ü.Tagesschaü. Das Wetter morgen: 20.20 Nur nichtnervös werden. Verzwickte Spiele für geschickteLeute; 21.35 Der Fall Sutton. Scotland Yard klärtauf; anschL Das Wort zum Sonntag.

Ocstcrreichischcs Programm: 19.30 Zeit im Bild;10.50 Der Mann ohne Namen. Fernsehspiel in einerAufzeichnung des Senders Freies Berlin; anschLZeit im Bild.

SehluB des redaktionellen Teils

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Neue Zürcher Zeitung vom 15.07.1960