Was glauben die Abraham und die anderen? – Muslime · Überlegungen sowohl die Bilder auf der...

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: Was Wer w – katholisch: Wie verschieden sin anderen? – Abraham und die Juden rum feiern wir? ie gehen wir miteinander um? 151 150 8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime Was kannst du schon? • erklären, welche Bedeutung Abraham für Juden, Christen und Muslime hat • einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jüdischen und christlichen (und muslimi- schen) Religion benennen • am Beispiel des Judentums darstellen, wie (unterschiedlich) eine Religion im Alltag gelebt werden kann • aufzeigen, dass in biblischen Geschichten erzählt wird, was Menschen mit Gott erlebt haben Wenn du dieses Kapitel bearbeitet hast, kannst du … • darüber Auskunft geben, welche Glaubensinhalte für Muslime besonders wichtig sind. • erklären, welche Bedeutung Muhammad und Jesus im Islam haben. • die Einrichtung und Funktion einer Moschee im Vergleich zu einer Kirche (und einer Synagoge) erläutern. • beschreiben, welche Rolle die Frau im Islam hat. • dich respektvoll mit religiösen Überzeugungen des Islam auseinandersetzen. • an Beispielen darstellen, wie Muslime heute in Deutschland leben. • den Glauben und die religiöse Praxis der abrahamitischen Religionen in verschiedenen Punkten miteinander vergleichen. Diese Methoden wendest du an: • ein Lerntagebuch führen • ein Lernfließband durchführen

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Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?151150

8 Was glauben die anderen? –

Abraham und die Muslime

Was kannst du schon?

• erklären,welcheBedeutungAbrahamfürJuden,ChristenundMuslimehat

• einigeGemeinsamkeitenundUnterschiedederjüdischenundchristlichen(undmuslimi-schen)Religionbenennen

• amBeispieldesJudentumsdarstellen,wie(unterschiedlich)eineReligionimAlltaggelebtwerdenkann

• aufzeigen,dassinbiblischenGeschichtenerzähltwird,wasMenschenmitGotterlebthaben

Wenn du dieses Kapitel bearbeitet hast, kannst du …

• darüberAuskunftgeben,welcheGlaubensinhaltefürMuslimebesonderswichtigsind.

• erklären,welcheBedeutungMuhammadundJesusimIslamhaben.

• dieEinrichtungundFunktioneinerMoscheeimVergleichzueinerKirche(undeinerSynagoge)erläutern.

• beschreiben,welcheRolledieFrauimIslamhat.

• dichrespektvollmitreligiösenÜberzeugungendesIslamauseinandersetzen.

• anBeispielendarstellen,wieMuslimeheuteinDeutschlandleben.

• denGlaubenunddiereligiösePraxisderabrahamitischenReligioneninverschiedenenPunktenmiteinandervergleichen.

Diese Methoden wendest du an:

• einLerntagebuchführen

• einLernfließbanddurchführen

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Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

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8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

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HilfFrauSchäferundderKlasse8a:Erörtere,welcheGründefürdiebeidenAbsageneineRollegespielthabenkönnen.FindeeineangemesseneLösung.

Dazu ist es wichtig, …

• möglicheGründefürdieAbsagenzubenennenundzuprüfen.• sichüberdenGlaubenunddasLebenvonMuslimenzuinformieren.• verschiedeneLösungsmöglichkeitenvorzuschlagenundzubewerten.• dieInteressenallerbeteiligtenPersonenzuberücksichtigen.

Aufgabe

1 LegeeinLerntagebuchan.HaltedazuaufdererstenSeitedeinbisherigesWissenunddeineFragenzumThema„Islam“fest.

2 StelleHypothesenauf,wasdieGründefürdieAbsagenseinkönnen.BezieheindeineÜberlegungensowohldieBilderaufderEinstiegsseitedesKapitelsalsauchdieInforma-tionenein,diederBriefandieElternenthält.

Aufgaben

Eine Klassenfahrt: ohne Muslime?DieKlasse8adesAlexander-von-Humboldt-GymnasiumsinDortmundplantzusammenmitihrerLehrerinFrauSchäfereineKlassenfahrtnachMünchen.InderKlassebefindensichdreitürkischeMädchenundeintürkischerJunge.FrauSchäferhatsichbereitsbeidenJugendherbergenvorOrterkundigtundkonntefünfTageimAugustfürdieKlassebuchen.IneinemBrief(Seite153)informiertdieLehrerindieElternüberdieFahrt.BeiderDurchsichtihrerUnterlagenbemerktFrauSchäfernacheinigenTagen,dasszweitürkischeSchülerinnendenAnmeldeabschnittmitdemVermerk„UnsereTochterwirdanderKlassenfahrtnichtteilnehmen“abgegebenhaben.BeidemanderentürkischenMädchenunddemtürkischenJungeninderKlasseistdiesnichtderFall.FrauSchäferfindetesschade,wennnichtallemitkommen,istaberratlos.

Methoden-Karte: ein Lerntagebuch führen

EinLerntagebuchwirdregelmäßigundmindestensübereineUnterrichtseinheithinweggeführt.IndeneinzelnenEinträgengehtesdarum,sichmitdemeigenenLernfortschrittauseinanderzusetzenundsichseineganzpersönlichenErfahrungenmiteinemUnter-richtsthemabewusstzumachen.

So kannst du vorgehen:1. VerfasseimAnschlussanjedeStundeeinenEintragindeinLerntagebuch.2. VersiehjedenneuenEintragmiteinerÜberschrift,dasheißtdemDatumunddem

ThemaderStunde.3. BeziehedichindeinenEinträgenetwaaufdiefolgendenFragen:

– WohabeichnochFragen?Wasmussnochgeklärtwerden?– Waswarmirneu?Wasfandichinteressant?– WasdenkeichselberüberdasThemaderheutigenStunde?– Washabeichheutegelernt?– Wasnehmeichmirvor?

4. SchließedasLerntagebuchmiteinemGesamtfazitzurUnterrichtseinheitab.

Alexander-von-Humboldt-Gymnasium–AmSchulzentrum2–44143Dortmund

LiebeEltern,

wiewirbereitsaufdemletztenElternabendbesprochenhaben,werdeichmitdenSchülerinnenundSchülernindiesemJahreineKlassenfahrtnachMünchenunterneh-men.DieJugendherbergevorOrtkonntemirdafürdenZeitraumvom25.–29. August endgültigzusichern.DiesistdereinzigenochfreieTermin,derfürunsinFragekommt,daunterschiedlicheSchulveranstaltungenandereZeiträumeblockieren.IchhabemitdenSchülerinnenundSchülernbereitseingemeinsamesProgrammvorbereitet,zudemunteranderemeineErkundungderFrauenkirche,einBesuchimOlympiabadundeingemeinsamerGrillabendgehören.

IchbitteSie,dieTeilnahmeIhresKindesanderFahrtzubestätigen.Dasvonunsab-gesprochenePreislimit(ca.180Euro)wirdnichtüberschrittenwerden.DengenauenPreiswerdeichIhnensobaldwiemöglichmitteilen.

MitfreundlichemGrußR.Schäfer

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HiermitstimmeichderTeilnahmemeinerTochter/meinesSohnes anderKlassenfahrtnachMünchenverbindlichzu.

UnterschrifteinesErziehungsberechtigten/einerErziehungsberechtigten

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

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Muhammad und der KoranVomTagseinerBerufunganerhieltMuhammad–oderMohammed,wievielesagen–immerwie-derBotschaften,22Jahrelang.DieseBotschaf-tenwurdenspäterimKoran,demgesegnetenBuchderMuslime,aufgeschrieben.

DerTextdesKoranistininsgesamt114Abschnit-te(Sura) unterteilt.DieeinzelnenSurensindinVerse(Ayat)gegliedertundnachihrerLängean-geordnet.ImVergleichzurBibelistderKoranin

einemkurzenZeitraumvonwenigerals100Jahrenentstanden.ImVerständnisderMuslimeisterdiedirekteNiederschriftder„RedeGottes“.MuslimelernendenKoranmöglichstschonalsKindinderSprache,inderMuhammadihnempfangenhat–aufArabisch.NachmuslimischerVorstellungbestätigtundvollendetderKorandieToraderJudenunddasEvangeliumderChristen.ErgiltalsdieletztgültigeWeisungGottesandenMenschen.

MuhammadistinMekkageborenundimJahr632n.Chr.inMedinagestor-ben.SeineAuswanderungnachMedina622n.Chr.(dieHidschra),isteinweite-rerWendepunktinseinemLeben,derzumBeginndesislamischenKalenderswurde.MuhammadgiltimIslamalsdas„SiegelderPropheten“.MitihmhatdieKettedervonGottgesandtenProphe-ten,zudenenauchNoah,Abraham,MoseundJesusgehören,einEnde.

Prophet:Seite120

Wonach richten sich Muslime?In einem Religionsbuch für junge Musliminnen und Muslime wird von der Berufung des Propheten Muhammad – einem der wichtigsten Ereignisse des Islam – auf folgende Weise berichtet:

JedesJahrimMonatRamadanzogsichMuhammadindieAbgeschie-denheitzurück.ErbestiegeinenBergbeiMekka,derheute„BergdesLichts“heißt.KnappunterhalbseinesabgeflachtenGipfelsbefindetsichdieschmaleNischeimFels,die„Hira“genanntwird.Mankannsieheutenochbesuchen,wennmansichinMekkaaufhält.Esistallerdingsganzschönanstrengend,dortinderHitzehinaufzuklettern.MuhammadwarmitderSituationinMekkaunzufrieden.DieLeuteinsei-nerStadtunterdrücktendieFrauen,dieArmenunddieSchwachenamRandederGesellschaft,siewarennuraufGewinnaus,siewarensehrstolzundreagiertenaufguteRatschläge

mitschrofferZurückweisung.MuhammadwarzwarsehrbeliebtundgenosshohesAnsehenunterdenMekkanern.Abersieduldetenesnicht,wennersicheinmischteunddieMächti-genderStadtzuMäßigungundGerechtigkeitaufrief.

EswarineinerjenerNächte,inderMuhammadinderFelsennischesaß,ungefährzehnJahre,bevordieislamischeZeitrechnungbeginnenwürde.MuhammadwarumdievierzigJahrealt,seingrößtesGlücklaginderEhemitKhadidscha,dieerfünfzehnJahrezuvorge-heiratethatte.„Lies!“,dröhnteesinMuhammadsOhren,dazudiesesseltsameKlingeln.Erblickteerschrockenauf.„Lies!“,kameswiederausderDunkelheit.Muhammadkonnteniemandenerkennen,abererfühlte,wieetwasseineBrustumschloss.Erwusstenicht,waserlesensollte,erkonntegarnichtlesen.DerDrucknahmzu.MuhammadhattedasGefühl,imnächstenAugenblickzuersticken.„Lies!“LangsamnahmereineGestaltwahr.SieschieneineArtTuchvorihmhochzuhalten.UnddannsagtedieGestaltnochetwas.„Was?“,fragteKhadidschaspäterihrenMann,alsernachHausezurückgekehrtwar.Sohattesieihnnochnieerlebt:vollerAngst,zitterndundschweißgebadet.Erhattesiegebeten,ihninDeckeneinzuhüllen.„Ichglaube,ichbinver-rücktgeworden!“,keuchteer.AberKhadidschagingaufihnein.„Nein,Muhammad,dubistdervernünftigsteMann,denichkenne.Sag,washatdieGestaltnochgesagt?“Muhammadantworteteihrnurzögernd.„DubistderGesandteGottes,undichbinGabriel.“

Vision:Seite121

1 VergleichedieBerufungMuhammadsmitderBerufungAbrahams(Gen12).HaltedieGemeinsamkeitenundUnterschiedeschriftlichfest.

2 OrdnedasaufSeite154beschriebeneEreignisinMuhammadsLebenein.RecherchieredazudiewichtigstenStationenimLebendesProphetenunderstelleeinentabellarischenLebenslauf.

3 FormulieremiteigenenWorten,waseinen„Gesandten“auszeichnetundwasderAus-druck„SiegelderPropheten“meint.

4 VergleichedasWirkenunddieBedeutungMuhammadsmitderWirkungundderBedeu-tungJesuinihrerjeweiligenReligion.

5 Vereinbart,wervonzuHauseoderausderBibliothekeinedeutscheKoranübersetzung(undnachMöglichkeitaucheinenKoran)mitbringt.UntersuchtUmfangundAufbau,lestdieEröffnungssure.

Aufgaben

eine Bibelstelle finden:Seite251

eine Internet-recherche durchführen:Seite252

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Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

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Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

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Isas Eigenschaften: IhrLeutederSchrift,übertreibtesnichtinSachenReligion,undsagtnichtsüberGottaußerdieWahrheit.DerMessias,Isa,derSohnMaryams,istnurseinGesandterundseinWort,daserMaryamüberbringenließ,underistGeistvonihm.AlsoglaubtanGottundseineGesandten,undsagtnicht:„Drei“!Hörtaufdamit.Esistbesserfüreuch.GottisteineinzigerGott.Gepriesenseier!DassereinKindhabensollte!Ihmgehörtdochalles,wasimHimmelundaufderErdeist.“(Sure4,171)

Die Rolle Isas: SosinddieGesandten.WirhabeneinigenvonihnendenVorzugvoranderengegeben.EinigekonntenmitGottsprechen,undeinigehatervordenanderenumStufenerhöht.WirhabenIsa,demSohnMaryams,deutlicheBeweisegegebenundihnmitdemHeiligenGeistgestärkt.WennGottgewollthätte,hättensichdieMenschennachihnennichtbekämpft,nachdemsiesogardiedeutlichenBeweisebekommenhatten.AbersiewarennichteinerMeinung.Alsogabeseinige,dieglaubten,undeinigeandere,dieungläubigwaren.WennGottgewollthätte,hättensiesichnichtbekämpft,aberGotttut,waserwill.“(Sure2,253)

Isa ist auserwählt: DamalssprachGott:„Isa,ichwerdedeineLebenszeitablaufenlassen,dichzumirerhebenunddichvondenenreinigen,dieungläubigsind,unddiejenigen,diedirgefolgtsind,werdeichbiszumTagderAuferstehungüberalldiestellen,dieungläubigsind.Dannkehrtihrzumirzurück,undichwerdeda­rüberrichten,worüberihrverschiedenerMeinungwart.““(Sure3,54–55)

IhreAussagelautete:„WirhabenIsa,denSohnMaryams,denGesandtenGottes,getötet.Abersiehabenihnwedergetötet,nochgekreuzigt,dochkamesihnensovor.““(Sure4,157–158)

Glauben Juden, Christen und Muslime an denselben Gott?

Schahada

Das Glaubensbekenntnis der Muslime:

„Ichbezeuge,dasseskei-nenGottgibtaußerAllah,undichbezeuge,dassMuhammadseinGesand-terist.“

Das jüdische Glaubensbekenntnis:

„Höre,Israel!DerHerristunserGott,derHerrundsonstkeiner.“

(Dtn6,4)

1 UntersuchediejeweiligenGlaubensbekenntnissevonJuden,ChristenundMuslimen.Erläutere,wasesschwierigmacht,gemeinsamzueinemGottzubeten.BezieheSure4,171mitein.

2 ErkläredieAussagederStrichzeichnung(Seite156)zurBeziehungvonMuslimenundChristen.EntwirfanschließendeineeigeneZeichnung,diedasVerhältnisvonIslamundChristentumbeschreibt.BegründedeineGestaltung.

3 ChristenhabeninJesusGottesSohnunddamitGottselbsterkannt.DaszeigtsichanverschiedenenStellenimNeuenTestament,zumBeispielbeiderTaufeJesu(Mk1,9–11)oderindenReaktionenaufJesuWunder(zumBeispielMk1,23–28).Vergleichedamit,wieJesus(„Isa“)indenausgewähltenKoranversendargestelltist.

4 SammeltIdeenfüreinegemeinsameSchulandachtvonChristenundMuslimen.InGebeten,einemkleinenRollenspieloderdenreligiösenLiedernsolldasVerbindende,aberauchdasTrennendederbeidenReligionendeutlichwerden.

Aufgaben

Bilder analysieren:Seite94

eine Bibelstelle finden:Seite251

Reaktionen auf Jesu Wunder:Seite138

Moment mal!

WarumkommenJesus,Maria

undanderePersonenausder

BibelimKoranvor?

Isa lässt sich auf einem Minarett der Moschee in Damaskus nieder. Von dort wird er nach muslimi-scher Überlieferung den Tag des Jüngsten Gerichts ausrufen.

Das apostolische Glaubensbekenntnis IchglaubeanGott,denVater,

denAllmächtigen,denSchöpferdesHimmelsundderErde.

UndanJesusChristus,seineneingeborenenSohn,unsernHerrn,empfangendurchdenHeiligenGeist,geborenvonderJungfrauMaria,gelittenunterPontiusPilatus,gekreuzigt,gestorbenundbegraben,hinabgestiegenindasReichdesTodes,amdrittenTageauferstandenvondenToten,aufgefahrenindenHimmel;ersitztzurRechtenGottes,desallmächtigenVaters;vondortwirderkommen,zurichtendieLebendenunddieToten.

IchglaubeandenHeiligenGeist,dieheiligechristlicheKirche,GemeinschaftderHeiligen,VergebungderSünden,AuferstehungderTotenunddasewigeLeben.Amen.

Sünden-vergebung:Seite37

Bekenntnis:Seite259

Glaube:Seite261

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

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Ein Muslim, der zum ersten Mal die Pilgerfahrtunternimmt, berichtet von seinen Erlebnissen:

IchdarfMekkasehen,diegesegneteStadtderMuslime,diesiemitallerStrengevorjedemFremdenbewachen.IchbinzumGlaubenderMuslimeübergetreten.IchbinaufeinerPilgerfahrt.DieStadtistübervollvonPilgern.SieliegenaufdenStraßen.„DiesistnichtdieStadtdesReichtums,sonderndieStadtderGottesverehrung“,sagtmeinBegleiter.DerTaglichtetsichschon,alswirdieSäulenhalle,diedieKaabaumgibt,er-reichen.VordenTorendrängensichHunderte,jaTausendevonPilgernausallenNationen.WirstreifendieSandalenabundlegensieaufdiedafürvorgesehenenHolzständer.WirgehendurchdieSäulenhalle–barfuß.WirerreichendenHof

desHeiligtums.IchsehedieKaaba,diesenmächtigenWürfel.DüsterragteraufinderMittedesriesigenHofes,bedecktmiteinemschwarzenTuch.RingsumherwogtdasVolk:Männer,Frauen,Kinder.Ichweiß:Jetztmussichrufen:„Allahuakbar“–„Gottistgrößer.“Ichrufees.Ichbetees:Allah, ich suche Zuflucht in deinem Hause, Zuflucht vor dem Elend, Zuflucht vor dem Tod, Zuflucht vor der Habgier des Herzens. Allah, segne

Muhammad, segne sein Haus und seine Gemeinde. Segne mich, den Pilger.EinunbeschreiblichesGefühlergreiftmich.IchdarfdasHeiligtumsehen.DieBegeisterungderMengegehtüberaufmich.IchmussdieKaabaumgehen.Siebenmal!Dreimalleichtlaufen,dannviermalimSchritt.IchfühlekeinenSchmerzmehr.JederwilldenKuss,dieBerührungdesSteinesunddamit–einengutenPlatzimParadies.

Was ist heilig? Seite12–13

Wie beten Muslime?

Salat

Haddsch

1 Beschreibedieunterschiedlichen„Gebetsweisen“,vondenenindenbeidenTextendieRedeist.

2 VerfassedasGespräch,dasbeim1.FCSteineggzwischendemTrainerundeinemodermehrerenmuslimischenSpielernstattgefundenhat.MachedabeidieunterschiedlichenInteressendeutlich.Beziehe,wennmöglich,weitereInformationenüberdasmuslimischeGebetmitein.

3 FassedieInformationenüberdiePilgerfahrt,diedudurchdieKarteunddenErlebnis-berichterhältst,ineigenenWortenzusammen.

4 VergleichedieWirkungderPilgerfahrtaufdenPilgermitErlebnissen,diebeidirselbstähnlicheStimmungenundGefühleauslösen.

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eine Internet-recherche durchführen:Seite252

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Moment mal!

IstBetennichteigentlich

etwasganzPrivates?

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EtwasandersgehendadieSpielerdes1.FCSteineggvor–hierstauntemannichtschlecht,alsvierderSpielerimTrainingplötzlichdenGebetsteppichstattderKickschuheausderSporttascheauspacktenunddieseninderKabineausrollten.„Daswaranfangsschonetwasungewohnt“,meintMittelfeldspielerJulianSchindele.„Mittlerweileistesaberganznormal.“Normalistauch,dassdiemuslimischenFußballerauchschonmalvorodernacheinerPartieaufdemSpielfeldbeten.„EinigeZuschauerguckendaschonkomisch.WirhabenunserenGebetsteppichimmerdabei“,erzähltderAlgerierLahouariBabaa.Eristeinervon15Musli-menim30-Mann-Kaderdes1.FCSteinegg.SeineFreundekommenausAlgerien,Marokko,Tunesien,SyrienundPalästina.SogareinDeutscherrolltden„Sajjada“aus.IhrGlaubeschreibtvor,fünfmalamTagnacheinemganzbestimmtenAblaufzubeten.DieSteineggerKickernehmensichfüreinsolchesGebetrundzehnMinutenZeit.

„WirhabennuneineklareAbstimmunggetroffen,dasssieamSpieltagvordemTreffpunktgebetethabenmüssen“,erklärtTrainerRuoff.DieSpielvorbereitungseidemnachnicht„ge-stört“,soderCoach,auchweildieMuslimeihrGebetbiszueinemgewissenZeitpunktver-schiebenkönnen.UndfürwasbetendiegläubigenFußballerindiesemFall?FürSiegeinderMeisterschaft?„Nein,soetwasgibtesbeiunsnicht“,erklärtderSyrierCharkassFaisal.„WirbetenzuAllah.DieGebetehabenabernichtsmitFußballzutun…“

Heilige Orte:Seite14–15

MesutÖzilbetet.IndenletztenMinutenvordemSpiel,wennsichdieNa-tionalmannschaftinderKabinesammelt,bevorsieaufdenPlatzgeht,be-reitetsichderFußballstaraufseineganzeigeneWeisevor.IstdiedeutscheElfkurzdanachaufdemRasenundnimmtSchulteranSchulterAufstel-lung,erklingtdiedeutscheNationalhymneimStadion.Özilgehtnochein-malinsichundsprichtseinletztesGebet.„ZumeinenkonzentriereichmichaufdasSpiel,sprechedannaberauchKoranverseaufArabisch,damitwiralleaufdemPlatzgesundbleibenundErfolghaben.DasgibtmirRuheundKraft“,sagtderNationalspielerundistdamitlängstnichtalleine.

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ZudenfünfGrundpflichtendesIslamgehörtes,dasseinMuslimdiesogenannteBedürfti-genabgabe–die Zakat –entrichtet.DasWortleitetsichvondemarabischenVerb„zaka“ab,das„reinigen“bedeutet.MuslimebezeichnendiePflichtabgabeoftalseinenAktderReinigungvonHabgier.SieisteinerseitsAusdruckderDankbarkeitgegenüberGott,derdenMenscheneinLebenimWohlstandermöglicht,undbewirktandererseitsdieZuwendungderMenschenuntereinander.

ZurAbgabehabtihreinePflicht.Gottistwissendundweise.(Sure9,60)GebtvoneuremVermögenab,auchwennihresliebt,gebtab!GebtdenNächsten!GebtdenWaisen!GebtdenBettlernunddeneninNot!(Sure2,177)Wergibtunddafürnichtserwartet,werkeinenMenschenkränkt,derwirdvonGottdenLohnbekom­men,derwirdnichttraurigsein.(Sure2,262)Immersolltihrbetenundspenden,geheimoderoffen,wieihreswollt.(Sure14,31)NehmtniemalsSchlechtesfüreureSpenden.GebtvondengutenDingen!(Sure2,267)SeidwedermaßlosnochgeizigbeimSpenden.Wasdazwischenliegt,dasistrichtig.(Sure25,67)SpendetnichtzurSchauvordenMenschen.GottliebtsolcheSpendernicht.(Sure4,38)MännerundFrauen,dieSpendengeben,diebekommenedlenLohn.(Sure57,18)DieaberspottenüberdieSpender,dieeinenTadelaussprechen,diewerdenschmerzhafteStrafenerleiden.Gottspottetübersie.(Sure9,79)Darum:DiespendeninihremGlückundauchinihrerNot,diedenGrollunterdrückenunddenMenschenvergeben,denenwirdesgutergehen.DenenschenktGottseineLiebe,dennsietunjanurdasGute.(Sure3,134)“

Frei werden für den anderenMuslime, die sich an die Fastenzeit im Monat Ramadan halten, dürfen von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang nicht essen und nicht trinken. Didem ist Türkin. „Ich bin nicht besonders religiös“, sagt die 28-Jährige über sich selbst. Am Ramadan nimmt die junge Muslimin aber teil. Ebenso wie der 19-jährige Alper.

WDR.de: Jedes Jahr 30 Tage lang fasten – haltet ihr das immer durch?

Didem:Ichmussgestehen,ganzhundertprozentighalteichesnichtimmerdurch,aberichversuchees.EsistabernichtimmermitdemAll-tagvereinbar.DieerstenStundengehenjanochrelativgut,abersoumzehn,elfUhrsagtderMagen:„Hallo,ichwillwasessen.“Amschlimms-tenistes,wennandereeinemetwasvoressen.DamussmanwirklichDurchhaltevermögenzeigen.

Alper:IchversucheauchjedesJahrzufasten.Abermanchmalgehteseinfachnicht,zumBeispielwegenderArbeit.

WDR.de: Man soll in der Fastenzeit an seinen Tugenden arbeiten. Wie klappt es damit, was nehmt ihr euch vor?

Alper:Höflich,nettundhilfsbereitsein.

Didem:ManversuchtwährenddesRamadansganzaktiveinguterMenschzusein.VielleichtwirdesjairgendwannzurGewohnheit.DieZeitdesRamadansbedeutetjaeigentlichauch,sichinSelbstbeherrschungzuüben.AlsonichtHungernumdesHungernsWillen.EsistaucheinschönesZusammengehörigkeitsgefühl.MitdemVerzichtdenktmanauchandiejenigen,diewirklichhungernmüssenundesnichtganzsoguthabenwiewir.SoübtmansicheinbisscheninDemut.

WDR.de: Wie sieht so ein typischer Ramadan-Tag für dich aus?

Alper:IchstehmorgensumViertelnachvierauf,dannesseichgemein-sammitderFamilie.DanachputzeichmirdieZähneundgehwiederinsBett.DanngeheichzurArbeit.UndabendsgehenwirzumFasten-brechenindieMoscheeundessendortgemeinsam.

WDR.de: Worauf freut man sich nach den 30 Tagen am allermeisten?

Alper:IchfreuemichaufsZuckerfest.DagibtesvielSüßes.Undmankannessen,wannmanwill.ManfeiertmitderganzenFamilie.DasistvergleichbarmitWeihnachten.

WDR.de: Warum würdet ihr anderen Leuten das Fasten mal nahelegen?

Didem:EsisteineÜbungansichselbstundwasmansichzutraut.EsisteineHerausforderung.

Alper:MansolltevielesimLebenmalausprobieren,damitmanweiß,wieesfunktioniert.

christliche Fastenzeit:Seite185

Abhängigkeit:Seite34–35

Saum

Zakat

1 Beschreibe,inwiefernDidemundAlperdasFasteneinerseitslohnend,andererseitsschwierigfinden.

2 FassedieInformationenüberdieBedürftigenabgabeineigenenWortenzusammen.

3 ImZentrumderBergpredigt(Mt6,1–18)sprichtJesusüberdasAlmosengeben,dasBetenunddasFasten.TeilteuchindreiGruppenaufundarbeitetdieKernaussagenheraus.VergleichteureErgebnissemitdenentsprechendenSäulenimIslam.

4 GestaltetPlakatezudenFünfSäulendesIslam.BenutztdazudieMaterialienindiesemKapitelundergänztweitereInformationen.

Aufgaben

eine Bibelstelle finden:Seite251

ein Plakat erstellen:Seite254

Moment mal!

Wasist,wennichdieRegelnmeiner

Religionmalnichteinhaltenkann?

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

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8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

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Was gehört zu einer Moschee?

DasBildzeigteinenordafrikanischeMoschee.DerKünstlerhatdas,waseigentlichnach-einandergeschieht,gleichzeitigdargestelltunddieWandzwischenVorhofundMoscheeweggelassen.

Moschee – eine FantasiereiseSchonvonWeitemsiehstdudieschlankenMinarette,dieKuppelderMoscheeblinktimSonnenlicht–dustehstvordemGebetshausderMuslime–fremdundsehrgeheimnisvollerscheintesdir–verspieltinseinerForm,dochaucherhaben–esstehtfestaufscheinbarsicheremGrund.

DugehstindenHof–derBrunnenfürdieWaschung–RitualfünfmalamTage.DustreifstdieSchuheabundziehstFilzpantoffelnüber–Soschlurfstdumehralsdassdugehst,hinein–dublicksterstauntaufalldiePracht–derStuck,ganzfeingeformt,Teppiche,schmiedeeiserneLampenanlangenKetten–FensterausAlabaster–dasLichtganzunwirklichgetönt–dusetztdichaufdenBoden,weichunterdirderTeppich–dulässtdieAuradiesesRaumesaufdichwirken…

1 BeschreibemithilfedesBildesdieEinrichtungunddieRituale,dievorundineinerMoscheestattfinden(Gebetsnische(mihrab),Kanzel(minbar),KalligrafiendesGottes-namens…).FührtdazueinLernfließbanddurch.

2 ErgänzeInformationenausdemText.BeschreibedeineEindrücke.

3 GestalteeinBildodereineCollagezurEinrichtung,FunktionundzudenRitualenineinerKirche.VergleicheanschließendmitderAbbildungeinerMoscheeundmiteinerSynagoge.

Aufgaben

eine Collage gestalten:Seite251

Rituale in der Kirche:Seite98

Methoden-Karte: ein Lernfließband durchführen

ZieleinesLernfließbandesistes,einenTextineinerGruppezuverfassen:eineGeschich-te,eineZusammenfassungoderdieBearbeitungeinerbestimmtenFrage–jenachAuf-gabe.DieMethodehilft,dasssichalleGruppenmitgliederbeteiligen.

So könnt ihr vorgehen: 1. BildetkleineGruppen(dreibisvierPersonen).2. EinGruppenmitgliedschreibtaufeinDIN-A4-BlatteinenSatzodereinenGedanken

zumLerninhaltauf.3. GebtdasBlattimmernachlinksweiter.Bringt,wennihranderReiheseid,euren

SatzoderGedankenzügigzuPapier.4. GebtdasBlattsolangeweiter,biseuchnichtsmehreinfälltoderderLehreroderdie

LehrerindieArbeitsphasebeendet.5. BearbeiteteurenFließband-Text,sodasseinsinnvollerGesamttextentsteht.Tragt

ihnderKlassevor.

Moment mal!

Wiesiehteine„normale“

MoscheeinDeutschlandaus?

Moschee:Seite264

Wie beten Muslime? Seite158

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

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8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

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Welche Rolle spielt das Kopftuch? SprichzudengläubigenMännern,siesollenihreBlickesenkenundihreSchambewahren.Dasistlautererfürsie.GotthatKenntnisvondem,wassiemachen.“(Sure24,30)

UndsprichzudengläubigenFrauen,siesollenihreBlickesenkenundihreSchambewahren,ihrenSchmucknichtoffenzeigen,mitAusnahmedessen,wassonstsichtbarist.SiesollenihrenSchleieraufdenKleiderausschnittschlagenundihrenSchmucknichtoffenzeigen,esseidennihrenEhegatten,ihrenVätern,denVäternihrerEhegatten,ihrenSöhnen,denSöhnenihrerEhegatten,ihrenBrüdern,denSöh­nenihrerBrüderunddenSöhnenihrerSchwestern,ihrenFrauen,denen,dieihrerechteHandbesitzt[Sklaven],denmännlichenGefolgsleuten,diekeinenTriebmehrhaben,denKindern,diedieBlößederFrauennichtbeachten.SiesollenihreFüßenichtaneinanderschlagen,damitmangewahrwird,wasfüreinenSchmucksieverborgentragen.BekehrteuchallesamtzuGott,ihrGläubigen,aufdasseseuchwohlergehe.“(Sure24,31)

FürdiemuslimischenMännerundFrauen,MännerundFrauen,diegläubig,ergeben,wahrhaftig,geduldig,demütigsind,dieAlmosengeben,fasten,ihreSchambewahrenundGottesvielgedenken–fürsiehatGottVergebungundeinengroßartigenLohnbereitet.“(Sure33,35)

OProphet,sagdeinenGattinnenunddeinenTöchternderGläubigen,siesollenetwasvonihremÜberwurfübersichherunterziehen.Dasbewirkteher,dasssie[alsGläubige]erkanntwerdenunddasssienichtbelästigtwerden.UndGottistvollerVergebungundbarmherzig.“(Sure33,59)

„„

Glaube und Sexualität:Seite58–59

„Prophet:Seite120

Mein Kopf gehört mirIchwarvierzehnJahrealt,alsmicheineFrauinderU-Bahnfragte:„WarumträgstdudasKopftuch?“„Weilichwill“,antworteteich,woraufhinsie„Willstdunicht!“zurückschrie.UndichhörtenurnochdieWorte:Afghanistan,GewaltanFrauen,Unterdrückung,Zwangsehen,Ehrenmorde–dasvolleProgrammeben.SeitdemgibtessolcheSzenenimmerwieder.Nein,ichmöchtedeshalbnichtbemitleidetwerdenodergarindieachsobeliebteOpferrollegedrängtwerden.Ichschreibedies,weilichdasGegenteilwill:alsfreies,selbst-ständigesundmündigesIndividuumwahrgenommenwer-den.DochgenaudaswirdkopftuchtragendenMusliminnenverwehrt.DieFrauenunterKopftüchernwerdenaufunter-drückteWesenundOpferreduziert.DrängtsichdennniemandemderVerdachtauf,dassesMusliminnengebenkönnte,diefreiwillig,ausreligiösenGründen,einKopftuchtragen?Klar.Darüber,obdasKopftuchreligiösePflichtist,wirdvieldiskutiert.JedeMusliminkommtandenPunkt,andemsiedieseFragefürsichklärt–undsichfürodergegendasTuchent-scheidet.FürmichistdasKopftucheinereligiösePflicht.IchfühlemichmitdemKopftuchGottnäher.AußerdembekenneichmichgerneöffentlichzumeinerReligion,diemichsehrgeprägthatundnochimmerprägt.FürandereMusliminnenkanndasKopftuchtragennatürlichandereGründehaben–wiedasSchutzbedürfnisoderdasVerhüllenvormänn-lichenBlicken.OderauchnichtreligiöseGründewieAusdruckderWeiblichkeitoderDruckdurchdieFamilie.DergroßeKritiker-Fehler:AusdenzahlreichenGründensuchensiesicheinenGrundaus,aufdensiedannihregesamteArgumentationstützen.Ja,esgibtFälle,indenendasKopftuchunddieFrauvonMännernalsAushängeschildderfamiliärenEhremissbrauchtwerden.Leider.DochdarauseingenerellislamischesProblemzumachen,wirdderRealitätnichtgerechtundistunfairgegenüberalljenenFrauen,diesichfreiwilligfürdasKopftuchentschiedenhaben.Ichbinunabhängig,habemeineneigenenWillen.Ichbinfrei.Unddeshalb:Bittebefreitjemandanderen.Kübra Gümüsay, Journalistin

Frauen im Islam:Seite67,145

Wovon mache ich mich abhängig? Seite34–35

1 Arbeiteheraus,welchesVerhaltenderKoranMännernundFrauennahelegt.

2 FassedieAussagenvonKübraGümüsayzusammen.Benenne,auswelchenGründensichMusliminnenmöglicherweisefüreinKopftuchentscheiden.

3 ZuZeitungsartikeln,dieimInterneterscheinen,gibtesmeistöffentliche„Leserkommen-tare“.VerfasseeinenKommentarzurMeinungvonKübraGümüsay.

4 Befragt,wennmöglich,MusliminnenineurerUmgebungzuihrerKopftuchentscheidung.

5 InterpretieredieKarikatur.SetzesiezudenAussagenvonKübraGümüsayinBeziehung.

Aufgaben

ein Interview führen:Seite252

Karikaturen interpretieren:Seite256

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Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

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8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

006611 – Husmann/Merkel: Moment mal 2 (7.-9.)–Einreichdaten–30.09.15–Seite166 006611 – Husmann/Merkel: Moment mal 2 (7.-9.)–Einreichdaten–30.09.15–Seite167

Schlachten in DeutschlandFürMuslime(undJuden)hatdieSchlachtmethode,mitdereinTiergeschlachtetwird,großeBedeutung.BeimsogenanntenSchächtenwillmandemTierdengeringstenSchmerzzu-fügenundmöglichstvielBlutentfernen.DabeiwirdohneBetäubungeinrascherSchnittdurchdieKehledesTieresgemacht.DasMessermusstadellosgeschärftsein,damitdasTiernichtleidetunddasBlutschnellablaufenkann.NurgeschächteteTieregeltenalsreinunddürfengegessenwerden.HinterdenSpeisevorschriftenstehtderGedanke,dasLebenunddenKörperderMenschenzuschützenundzuerhalten.

AusTierschutzgründenistdasSchächtenseitvielenJahrenumstrit-ten.Teilweisewurde(undwird)derStreitdarüberunsachlichgeführt.WieschmerzhaftwelcheSchlacht-methodefürdieTiereist,konntenselbstwissenschaftlicheStudienbis-hernichtklären.InDeutschlandisteineelektrischeBetäubungvordemSchlachtengesetzlichvorgeschrieben.FürvieleMuslimeistdaskeinProblem,weildasTiertrotzdemausblutet.

Wie leben Muslime in Deutschland?Ichbinsehrreligiöserzogenworden.InmeinerFamiliehaltenwirallewichtigenVorschriftenein.Ichfindedasgut.DashältunsereFami-liezusammen.Dafürmussmanmanchmalauchverzichtenkönnen,wennmeineFreundinnenzumBeispielinsSchwimmbadgehenodersichmitJungentreffen.BeidenenstößtdasnichtimmeraufVer-ständnis.FürmichistdasaberinOrdnung.

IchhabesehrunterschiedlicheErfahrungengemacht.VieleMenscheninDeutschlandwisseneigentlichgarnichtsübermeinenGlaubenundverlassensichaufdas,wasdieMedienihnensagen–fürdieistmandanngleicheinTerrorist.InmeinemFreundeskreissindaberauchvieleNicht-Muslime,dieteilweiseechtüberraschtwaren,alssiemehrüberdenIslamerfahrenhaben.

IchhatteeigentlichnochniegrößereProblemewegenmeinerReligion.AllerdingstrageichauchkeinKopftuchundhaltemichauchsonstnichtanalleGebote.FürmeineElternistdaso.k.,auchwennsiesichwünschenwürden,dassmeineGeschwisterundichdiereligiösenPflichtenetwasstärkereinhalten.Daswäremiraberzuanstrengend.MancheslässtsicheinfachinDeutschlandnurschwerdurchhalten.

Ichfindeesgut,dassmaninDeutschlandmitdemKopftuchzurSchulegehendarf.InderTürkeiwäredasnichterlaubt.ManchmalfälltesmiraberhierauchschwereralsinmeinerHeimat:IchhabeständigdasGefühl,inzweiunterschiedlichenWeltenzuleben.Einer-seitswillichdiePflichtenmeinerReligionnichtvernachlässigenundandererseitsmöchteichmichhierinderGesellschaftnichtalsFrem-defühlenmüssen.

IchbinAnfangdesJahreszumIslamkonvertiert.IchfühlemichsehrwohlmitmeinerneuenReligionundbereuedieseEntscheidungnicht.IchbinzwarnichtperfektinderAus-übung,aberichbemühemich.MeineFreundinistMuslimaundunterstütztmichtatkräftig.MeinerFamilieundmeinenFreundenhabeicherstmalnichtsdavongesagt,ichglaube,siesindnochnichtsoweit,dasssiemichverstehen.

1 TeilteuchinGruppenauf.WähltjeweilseinedervorgestelltenPersonenausundverdeut-lichtihreSituationmithilfeeinesRollenspiels.

2 VergleichedieErfahrungenderMusliminnenundMuslimemiteinander.HaltePositivesundNegativesineinerTabellefest.

3 FassemithilfederMaterialienzusammen,wasSchächtengenauistundwarumschonseitJahrzehntendarüberdiskutiertwird.

4 ErstelleeineMindmapzudenSpeisevorschriftenimIslam.VergleichedeinErgebnismitdem,wasduüberdieSpeisevorschriftenimJudentumweißt.

5 LadeteineMuslimaodereinenMuslimindenUnterrichtein.BereitetgeeigneteFragenfürdenBesuchvor.

Aufgaben

Mindmapping:Seite257

ein Interview führen:Seite252

DieislamischenSpeisevorschriftensindimKoranundinderSunnageregelt.MuslimekennenerlaubteNahrung(halal)undverboteneNahrung(haram).HaramsindzumBeispielAlkohol,BlutoderAas,FischeohneSchuppen(Aal)sowieTiere,dieselbstFleischfressersind(zumBeispielSchweine)oderdiegeschlachtetwurden,ohneauszubluten.

Info – Islamische Speisevorschriften

Moment mal!

Solltennichteinfachalle

Vegetarierwerden?

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8 Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime

Die Bibel: Was ist das für ein Buch?Wer war Jesus?

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Juden

Warum feiern wir?Wie gehen wir miteinander um?

Wie bin ich gemacht?

Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime 8

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Anwenden

• InformieredichüberverschiedeneRichtungenimIslam(Sunniten,Schiiten,Aleviten).HalteeinReferatfürdeineMitschülerinnenundMitschülerimUmfangvon10–12MinutenzudiesemThema.

• Findetheraus,obeseineMoscheeineurerNähegibtundplanteinenMoschee-besuch.LadetmuslimischeMitschülerimGegenzugzueinemKirchenrundgangineurerGemeindeein.

• IndenvergangenenJahrenwurdenungenutzteKirchenvereinzeltinMoscheenumge-baut.Erörtertgemeinsam,wasfürundgegeneinensolchenUmbauspricht.FührteinLernfließbanddurch.

• GestalteteineFotoausstellungzumThema„MuslimeinunsererStadt“.

• FührteineTalkshowzumThema„GlaubeundLebenvonMuslimen“durch.LasstdazuunterschiedlichePersonenausdiesemKapitelalsTalkgästeauftretenundübernehmtderenRollen.(IhrkönntweiterePersonenerfinden.)

eine Internet-recherche durchführen:Seite252

ein Lernfließ-band durch-führen:Seite163

Können

• AufSeite153diesesKapitelshastdudichmitdenGründenfürdieAbsagederbeidentürkischenMädchenzurKlassenfahrtbeschäftigt.VerfasseeinenBriefanFrauSchäfer,indemdudiemöglichenGründeausführlicherläuterst.

• FormulieremöglicheLösungsansätzefürFrauSchäfer.EntwirfeinKonzeptfürdieKlassenfahrtoderschlagevor,wiemanmitderaufSeite152geschildertenSituationumgehenkann.

• AlsduamFreitagnachmittagzufälligdeinenMitschüler/deineMitschülerintriffst,fragter/sie,obdunichteinfachindieMoscheemitgehenwillst.Ihrkommtan,alsdasGebetschonangefangenhat.DeinFreundoderdeineFreundinermuntertdich,teil-zunehmen.Erkläre,wiedudichverhältst.

Wissen

• EntwirfeinenLückentextzumThema„Islam“.TauscheihnmitdenLückentextendeinerMitschülerinnenundMitschüler.FülledieLückenausundüberprüfedeinWissen.

• SchlagedieFragenauf,dieduzuBeginnindeinemLerntagebuchvonSeite153zumThema„Islam“formulierthast.NotierenundiepassendenAntworten.

• ManchmalwerdenMuslime„Muhammadaner“genannt.Erkläre,auswelchenGründensiedieseBezeichnungfürsichablehnen.

• MuslimesollendenKorannachMöglichkeitaufeineerhöhteStellelegen.Begrün-dedieseBestimmungundvergleichesiedamit,wiediebeidenanderenabrahamiti-schenReligionenmitihrerHeiligenSchriftumgehen.

Was glauben die anderen? – Abraham und die Muslime

Vorurteile,Verallgemeinerungen,Unterstellungen:WähleeinbiszweiAussagenausundstellesierichtig.EntscheidedichdazufüreineForm,diesichfüreinesachlicheundrespektvolleAuseinandersetzungmitdeinerFrageanbietet(Zeitungsbericht,Mini-Bilder-buch,Kurzfilm…).

Aufgabe

„DerIslamverurteiltjedeandereReligion.“

„MuslimischeMännersindMachos.“

„DerKoranruftzurUnterdrückungderFrauaufund

zwingtsie,sichzuverhüllen.“

„DerIslamisteineReligion,dieGewaltverherrlichtundden

Terrorismusunterstützt.“

„MuslimehaltensichanTausendevonVorschriften

undhabennichtmehrvielSpaßamLeben.“

„Muslimeerkenntmanschonanihrem

Aussehen.“

„Muslimeweigernsich,sichinDeutschlandzu

integrieren.“