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Magazin für Referendare/-innen WAS MIR GUT TUT :-) Nr. 43 Mai 2010 Magazin für Lehramtsanwärter/-innen

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WASMIRGUTTUT :-)

Nr. 43 Mai 2010

Magazin für Lehramtsanwärter/-innen

Impressum:E[LAA]NZeitschrift für Lehramtsanwärter/-innen und Referendare/-innen der Arbeitsgemeinschaft der Junglehrer/-innen (AdJ) im Verband Bildung und Erziehung e. V. (VBE) erscheint viermal im Jahr im VBE Verlag NRW GmbH, Westfalendamm 247, 44141 DortmundTelefon (0231) 42 00 61, Fax (0231) 43 38 64Internet: www.vbe-verlag.de, E-mail: [email protected]

Herausgeber:AdJ im Verband Bildung und Erziehung e. V. (VBE)Landesverband Nordrhein-WestfalenWestfalendamm 247, 44141 DortmundTelefon (0231) 42 57 57 0, Fax (0231) 42 57 57 10Internet: www.vbe-nrw.de

Schriftleitung: S. Buller (V. i. S. d. P.),

Redaktion: S. Buller (V. i. S. d. P.), A. Jütte-Schulten, Ch. Keymer, S. Pischalla, W. Poth, C. Preuß, H.-G. Scheidle, B. Seiler, S. RauschLayout: myserver.de GmbH in Zusammenarbeit mit Kirsch Kürmann Design, DortmundFotos: Titel: Mister QM(Photocase), S. 3: Manuel Langer (Photocase),S. 6: Tommy Windecker (Photocase), S.14: iKiSurf (Photocase), S. 4,5,7,8: fotolia.de Druck: Vereinigte Verlagsanstalten GmbH, Düsseldorf

Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und er heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus den Informationen nicht hergeleitet werden.

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Die Redaktion fordert alle Leser auf, Beiträge in Form von Unterrichts entwürfen, Arbeitsblättern, Berichten, Leserbriefen, Karikaturen, Fotos etc. zwecks Abdruck in E[LAA]N zur Verfügung zu stellen.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Die Einsender erklären sich mit einer redaktio nellen Prüfung und Bearbeitung der Vorlage einverstanden.

Die Rücksendung erfolgt nur, wenn ausreichendes Rückporto beiliegt. Die Besprechung ohne Aufforderung zugesandter Bücher bleibt der Redaktion vorbehalten.

Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Ansicht der Verfasser wieder und entsprechen nicht in jedem Fall der Redaktionsmeinung.

Alle in den vorliegenden Texten verwendeten Personen bezeichnungen – weiblicher oder männlicher Form – meinen stets auch das jeweils andere Geschlecht.

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

ISSN-Nr.: 1860-7403

as mir gut tut“ lautet das Thema dieser ELAAN. Jeder von uns scheint das zu wissen, aber ist das

auch richtig? Ich freue mich, dass wir Herrn Prof. Dr. Bernhard Sieland für uns gewinnen konnten. Er wird euch getreu dem Motto: „Was du nicht willst, das man Dir tut – das füg Dir auch nicht selber zu!“ vielfältige Anregungen zur Selbstreflektion und Selbstfürsorge geben.

Weiterhin haben wir überlegt, was euch gut tut. Daher möchten wir euch zum einen Unterrichtstipps und zum anderen einen Rechtstipp geben.

Wir wünschen euch ganz viel Freude mit der neuen ELAAN

Halloliebe Leserinnen und Leser,

Aus dem Inhalt:Hallo

Starke Belastung braucht gute Selbstvorsorge

FLOHs IDEENkiste

Verbeamtung von Lehrkräften – Aktueller Stand und neue Rechtsprechung

Rezensionen

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Aus dem Inhalt:

Bernhard Sieland und Nora Leota Schmidt

Starke Belastung braucht gute Selbstfürsorge

1 Unter www.leuphana.de/lehrer-werden finden Sie im Downloadbereich die hier skizzierten Arbeitsblätter, um sie alleine, mit Kolleginnen oder im Seminar auszufüllen und zu besprechen.

ie Fahrer von Reisebussen müssen nachweisen, dass sie die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einhalten. Sie

sollen ausgeruht und fahrtüchtig sein, um weder sich selbst noch die übrigen Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Auch Lehr-kräfte sind nach § 54 BBG zu voller Hingabe an ihr Amt und da-mit zu einem pfleglichen Umgang mit sich selbst verpflichtet.

Die zweite Phase der Lehrerausbildung gilt dabei als eine beson-dere Herausforderung. Eben noch Lehramtsstudent und jetzt die Dauerbelastungen durch Schulklassen, Kollegium, einem Heer von Anwärterinnen und einer großen Gruppe von Semi-narleitern und Fachseminarleitern. Alle fordern mit Zensuren-druck verschiedene Aspekte gelungenen Unterrichts. Hinzu kommen vielleicht die eigene Familie und der nagende Zweifel am gewählten Berufsweg. Die zweite Phase ist aber auch eine gute Gelegenheit, um Stressregulation und Krisenmanagement zu erlernen oder weiter auszubauen, um trotz der hohen An-forderungen die Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu sichern. Diese Zeit ist eine Herausforderung an die eigene Psychohygie-ne und das Steuerungsgeschick eigener und fremder Emoti-onen. Es wird notwendig, den psychologischen Vertrag mit den beruflichen und privaten Anforderungen zu definieren und zu realisieren und so schließlich das soziale Netz zu pflegen. Damit wird der Prozess der lebenslangen Selbst-Professionalisierung begonnen.

Hier entscheidet sich, ob man von den beruflichen Aufgaben gejagt wird oder als reflektierende Praktikerin mit anderen sei-ne berufliche Praxis gestaltet. Die Frage ist, ob man seine Leis-tungsfähigkeit und seine Gesundheit angemessen fördert. Wer in der zweiten Phase keine Routinen zum pfleglichen Umgang mit sich selbst entwickelt hat, wird beim Berufseinstieg - der vermutlich anstrengendsten Phase - in Bedrängnis geraten; zum Schaden für sich selbst und seine Schülerinnen und Schüler.Daher hier zwei Empfehlungen mit alltagstauglichen Anre-gungen für alle, die es nötig haben oder die ihren Wartungs-vertrag mit sich selbst noch verbessern möchten: Achten Sie auf Ihre Energiebilanz! Nutzen Sie die Kraft der Kooperation! Alle folgenden Vorschläge können Sie am besten mit einer be-freundeten Kollegin oder einem Kollegen durchführen und be-sprechen, entweder live oder virtuell im Forum www.leuphana.de/lehrer-werden. Hier finden Sie auch die Arbeitsblätter im normalen Format. Vielleicht ist dieses Thema ja auch für eine Sitzung im Ausbildungsseminar geeignet!

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erantwortung für die eigene Lebens- und Arbeitsquali-tät zu übernehmen, beginnt fast immer mit einer gründ-

lichen Diagnose. Wer eine anstrengende Autofahrt vor sich hat, muss die Tankuhr im Blick halten und rechtzeitig nachtanken. Ähnlich steht es mit unseren alltäglichen Kraftreserven. Wenn Sie sich darüber klar werden möchten, wo Ihre privaten oder beruflichen Energieräuber hausen und aus welchen Quel-len Sie Ihre Energie beziehen, kann Ihnen folgendes Arbeitsblatt helfen. Tragen Sie Ihre Energieräuber und Energiequellen in diese Tabelle ein. Diese Energiebilanz eignet sich auch dazu, Ihre verschiedenen beruflichen und privaten Rollen in Bezug auf Belastungen und Freuden miteinander zu vergleichen.

Meine privaten Schutzfaktoren/Energiequellen

Meine privaten Stressoren/Energieräuber

1. 1.

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3. 3.

Meine beruflichen Schutzfaktoren/Energiequellen

Meine beruflichenStressoren/Energieräuber

1. 1.

2. 2.

3. 3.

Leitfragen zur Auswertung:• Wie verhalten sich Energiequellen und Energieräuber quanti-

tativ und qualitativ zueinander?• Aus welchen Lebensbereichen (Beruf, Familie, Freizeit, gesell-

schaftliche Verpflichtungen…) stammen die Energieräuber (Belastungen) und woher kommen die positiven Energien?

• Erkennen Sie Schwerpunkte und Einseitigkeiten? • Gibt es positive Energien aus dem Beruf?

Energieräuber:

• In welchen Zusammenhängen entstehen Ihre Belastungen: Fach- und Sachprobleme, Gesundheit, soziale Beziehungen, Arbeits-menge, unzureichende Kompetenzen, Ziele, Erwartungen …?

• Wo können Sie selbst Belastungen verändern oder reduzieren?• Wo sind Sie auf die Veränderung von Bedingungen angewiesen?

Merke: Man kann sich über alles ärgern – aber man ist dazu nicht verpflichtet!

Energiequellen:

• Sind die positiven Energien eher erfolgs- und leistungsbe-tont (z.B. es gelingt Ihnen etwas) oder erlebnisgefärbt (Mu-sik, Landschaft…) oder eher beziehungsbasiert (gute Begeg-nungen, sich angenommen fühlen)?

• Suchen Sie diese Energiequellen aktiv und planvoll auf oder sind es eher Ereignisse, die Ihnen von anderen ermöglicht wer-den/die„zufällig passieren“?

• Wie gestalten Sie Ihre Erholungsphasen? Wo sehen Sie Defizi-te?

• Wo wollen/können Sie etwas verändern? Wer kann dabei hel-fen? Welche Hürden sind dafür zu überwinden?

Merke: Es ist nie zu spät, zu werden, was man sein könnte!

Aus: Sieland, B. / Heyse, H. (2010). Verhalten ändern – im Team geht´s besser. Die KESS-Methode: Arbeitsbuch. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Die folgenden beiden Listen von Strittmatter (2005) bieten Ihnen weitere Anregungen, sich Ihrer Energiequellen und En-ergieräuber bewusst zu werden. Vielleicht können Sie in der kommenden Woche einige dieser Energiequellen bewusster wahrnehmen und in ihrer Wirksamkeit überprüfen.

1. Die eigene Energiebilanz - Übersicht über Ihre Energiequellen und Energieräuber (10 Minuten)

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Ressourcen BeispieleMeine Felder/ RessourcenPraxis in dieser Woche

Sich als wirksam erleben; Resultate erzielen und Erfolge genießen

Befriedigende Resultate und zufriedene Lernende erleben; sich als wirksam erleben und die Erfolge feiern; Einfluss auf das Schulgeschehen haben

Persönliche Kraft, Kompetenz erleben

Eigene Leistungsfähigkeit, Lebensenergie; positives Selbstwertgefühl, Souveränität; Ambiguitätstoleranz; pädagogische und fachliche Expertise für wichtige berufliche Situationen

Sich verwöhnen und in Muße gute Gespräche haben

Sich schöne Sachen kaufen, gut kleiden, schminken; abends ausgehen; Gespräche mit Freunden über die Erlebnisse / Erfahrungen in der Schule

Auf gute Ausrüstung/ Rahmenbedingungen vertrauen können

Gute „Werkzeuge“ haben; Zeit für gründliche Unterrichtsvor- und -Nachbereitung, für Dossierstudium, Fachlektüre; Informatikunterstützung; Arbeitsräume; Weiterbildungsressourcen

„Religio“ - Rückbindung in Werten, Sinn, Idealen haben

Die Aufgabe als höchst sinnvoll empfinden; gute Lektüre; meditieren; Diskurse zu Grundfragen; Engagement in Fachschafts-Diskussio nen; Bedürfnis, anderen helfen zu wollen

Geborgenheit/„Rückendeckung“ im beruflichen Beziehungsnetz haben

Klare Zuständigkeiten, anerkannte Spielregeln, stützende Schulleitung, Fachschaft und Behörde, Verbündete im Kollegium, Intervisionsgruppen

Geborgenheit in familiärer Kommunikation erleben

Gespräche mit Familie/Partner über eigene Erlebnisse / Erfahrungen in der Schule; sich der Familie widmen; Zusammensein mit eigenen Kindern, nahen Freunden u.ä.

Geborgenheit in verlässlichen Anstellungsbedingungen erleben

Sicher und entspannt sein können in einer verlässlichen Perspektive bezüglich Anstellungssicherheit und Lohn

Herausgefordert werden Aus dem Trott herausgerissen werden; vor neue Situationen gestellt, provoziert werden; Neuland-Perspektive als Vitalisierung erleben; Impulse aus Feedbacks empfangen

Herausforderungen, Probleme und Dilemmata teilen können

Co-Mates haben; ein Team sein; mit jemandem Schwierigkeiten/Probleme und Erfolge teilen können (to share); Orte des Ärgerablassens und Klagens haben

Breite/Variation der beruflichen Aufgaben/Rollen haben

Auf mehreren, sich gut ergänzenden und gut abwechselnden „Schienen“ fahren können (beruflicher Mix)

Ausgleich bzw. Regeneration in der Freizeit finden

Arbeiten in Haus und Garten, Heimwerken, Theaterspielen, Musikmachen, Malen, Spazieren, Wandern, Radfahren, Natur erleben u. ä.

Gefragtsein, Willkommensein Felder, in denen man mich ausdrücklich verlangt, weil ich da Expertise habe; Felder vom Typ „Hallo, schön dass du da bist, wir brauchen dich!“

Blumen bekommen Felder, in denen ich Anerkennung, manchmal gar Applaus bekomme, geehrt werde für meine Leistungen

Anderes

Mein persönliches „Tut-mir-gut-Konto“ (Anton Strittmatter, PA LCH, Biel 2005) (10 Minuten)

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GefährdungenLeiden an

Beispiele Meine kritischen Punkte in dieser Woche

Wenig Sinnerfahrung in den Aufgaben

Keine „Herzblut“-Aufga be; mehr Pflicht als Kür; viel „Absolvieren“; wenig Identifikation mit dem Auftrag bzw. dem „Produkt“

Ungenügende Wirksamkeits-Erfahrungen in den Aufgaben

Flüchtige Lernzielerreichung; Sisyphus-Gefühle; wenig Wirkung oder keine Sicht auf die Wirkungen; kein Einfluss auf Parallelfächer bzw. andere Stufen

Widersprüchlichen Anforderungen und Aufgaben

z.B. Fördern und Aburteilen, Stoffmenge und Vertiefen, Initiative und Gehorsam zeigen; Spagat zwischen Individualisieren und Klasse, Gegensätzliches schützen

Sich sehr hohe Ideale und Messlatten legen

Die Welt retten wollen; der wissenschaftlichen Fachdisziplin gerecht werden wollen; innerer Perfektions-Befehl („Das Gute ist der Feind des Besseren“)

Geringes Abgrenzungsvermögen; alles zulassen

Nicht Nein sagen können; allen den Gefallen tun; klaglos mehr arbeiten, als gut wäre; wenig Strukturen für die Trennung der Arbeits- und Freizeit-Seg mente

Chronisches Auseinanderklaffen von Anforderungen und Vermögen

Fachlich, zeitlich, körperlich, psychisch; auf zu vielen Hochzeiten tanzen; chronische Kollisionen der Arbeitsbedingungen mit Familien- oder anderen beruflichen und privaten Verpflichtungen

Konkurrenzdruck Ständig beweisen müssen, dass man noch „dabei“ ist; Bedrohung durch Konkurrenten; Rangierungen im Betrieb

Sich abmühen müssen wegen systematischer Diskriminierung bzw. Benachteiligung

Aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Fach, Ausbildungsstatus, Alter, Aussehen, alten „Geschichten“ etc.

Fehlende Anerkennung und Unterstützung durch KollegInnen und Vorgesetzte

Wenig Feedback, vor allem zu Stärken; wenig feierliche Zeichen der Wertschätzung; weiß nicht, wie andere mich sehen

Schlechtes Betriebsklima; Konflikte Misstrauenskultur; Engführung; Konkurrenz; Mobbing; zu viel Distanz oder zu viel Nähe; hoher Druck; Einmischungen oder keine gegenseitig Anteilnahme

Isoliertes Arbeiten Kein Kontakt mit Peers; kein Austausch; alles selbst erfinden; keine Vergleichswerte

Mangelhafte Information und Beteiligung am Betriebsgeschehen bzw. an Entscheidungen

Gefühl, eine administrierte Nummer zu sein; wenig Mitsprache, keine Mitbestimmung; Gefühl des Fremdgesteuert-Seins

Geringe Entwicklungs-möglichkeiten

Wenig Nahrung durch Feedback, Austausch und Weiterbildung; keine Laufbahnperspektiven (Spezia lisierungen, Aufstieg)

In der Anstellung „gefangen“ sein; keine guten Alternativen sehen

Geringe Freiheit bei einem Wechsel von Arbeitsplatz bzw. Metier, besonders gravierend in Verbindung mit Angst vor Arbeitsplatzverlust

Anderes

Mein persönliches Gefährdungs-Konto (Anton Strittmatter, PA LCH, Biel 2005)

Vielleicht entdecken Sie auch in dieser Liste zutreffende Beispiele. Diese Gefährdungen sind einerseits vielleicht veränderbar, andererseits zeigen sie Ihnen Ihre Kraft,diese auszuhalten. Manche der Bezeichnungen und Beschreibungen sind etwas zugespitzt. Achten Sie daher auch auf schwächere Ausprägungen in Ihrem Leben.

m Unterschied zu den bisherigen Analysen geht es nun um den täglichen Kontoauszug zu Ihrer Energiebilanz.

Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist wie ein Girokonto: Wer laufend abheben will, muss auch regelmäßig einzahlen. Ei-nen dauerhaften „Überziehungskredit“ machen weder Körper noch Seele mit! Wenn Sie die folgende Tabelle über 2-3 Tage ausfüllen, gewinnen Sie eine realistische Vorstellung über den Tagesauszug für Ihr „emotionales Girokonto“. Dabei kann die vergleichende Abendbilanz möglicherweise die Wirkung von Tagesereignissen in einem neuen Licht erscheinen lassen.

ast jeder Tag enthält Ereignisse mit intensiven Gefüh-len; positiven wie negativen. Es ist sehr sinnvoll, wenn

Sie angestaute Gefühle nochmals gründlicher reflektieren und mitteilen. Fragen Sie sich, welche Personen, Aktivitäten und Rituale Sie regelmäßig nutzen, um sich von dem täglichen Stress zu distanzieren!

3. Entlastungsrituale systematisch aufbauen erproben und nutzen

4. Work-Life-Balance mit dem Zeit- Tagebuch prüfen

(6 Min./Tag)

enn Sie eine genaue Übersicht über Ihre tägliche Zeit, Ar-beits- und Stimmungsbilanz gewinnen wollen, empfehlen

wir Ihnen unser Online-Tagebuch auf www.zeittagebuch-vbe.de. Es bietet Ihnen nach einer Woche die folgende Zusammenfas-sung:

Tagebuch über Ihre täglichen positiven und negativen Gefühle über eine Woche

Anlass fürpositives Gefühl

Art des Gefühls Intensität1-10

Anlass fürnegatives Gefühl

Art des Gefühls Intensität1-10

Beispiel:Anruf von X (Anerkennung)

Stolz/Dankbarkeit 5 unerledigte Aufgaben notiert

Angst 8

Tag Entlastungsritual EffektEntlastungswert

1-10

22.01. Gespräch mit Claudia Frust auf den Punkt gebracht – Bestätigung erfahren 4

Joggen Erregung in Bewegung umgesetzt 6

Tagebuch geschrieben Ausgewogene Perspektive gewonnen 2

23.01. Entspannung Ruhe und Distanz 7

2. Tagesanalyse Ihrer Energiebilanz in der kommenden Woche (6 Minuten/Tag)

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Im Materialdownload unter www.leuphana.de/lehrer-werden finden Sie die genaue Anleitung wie Sie diese Möglichkeit nut-zen können. Der Vorteil ist hier, dass Sie auch eine Rückmeldung darüber bekommen, wie andere Anwärterinnen mit ihrer Zeit um-gehen.

6. Das Lehrerforum als professionelle Lern- gemeinschaft nutzen

enn Sie Ihre tatsächliche Belastung erheben und diese mit einer Gruppe von normal und schwer belasteten Personen

vergleichen wollen, nehmen Sie an den Online-Verfahren • Health 49 (15 Minuten) oder• der SEK Selbsteinschätzung emotionaler Kompetenzen (20 Minuten) teil.

Im Materialdownload unter www.leuphana.de/lehrer-werden finden Sie wieder eine detaillierte Anleitung und die Vergleichs-möglichkeit mit anderen TeilnehmerInnen.

Sie kennen nun fünf Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Energie-bilanz analysieren, verbessern und zugleich Ihre Belastungen ernst nehmen können.

s folgt ein sechster Vorschlag, der nach unseren Erfah-rungen für viele Anwärterinnen besonders wichtig ist:

Arbeiten Sie im TEAM – in einer Kooperation, die diesen Namen verdient. TEAM lässt sich verschieden aufschlüsseln. Es geht eben nicht um „Toll Ein Andrer Macht s“, sondern um „Together Everyone Achieves More“. Wir bevorzugen die Übersetzung: „Ich bin gut, aber zusammen sind wir besser!“ Daher empfehlen wir, gemeinsam als reflektierende Praktiker Fragen zu diskutieren und sich berufliche Sorgen von der Seele zu schreiben. Hierzu bie-tet sich das anonyme Forum www.leuphana.de/lehrer-werden an. Sie finden hier Gesprächspartner in ähnlicher Lage sowie einige Seminarleiterinnen, die bereit sind, auf Ihre anonymen Anfragen zu antworten. Nutzen Sie dieses Forum auch, um Ihre Energiebilanzen zu vergleichen und sich vielleicht gegenseitig zu ermutigen, das emotionale Konto täglich auszugleichen.Wir sind gespannt, welche Erfahrungen Sie mit diesen Übungen machen, und freuen uns über Rückmeldungen unter www.leuphana.de/lehrer-werden!

Abbildung 1: Beispiel für eine Rückmeldung zum Zeit-, Tätigkeits- und Stimmungstagebuch

5. Ihre Belastung mit normal und schwer belasteten Personen vergleichen (15 – 20 Minuten)

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Die Partner Verband Bildung und Erziehung (VBE NRW) und die Leuphana Universität Lüneburg bieten in einem gemeinsamen Projekt ein für alle Lehrkräfte offenes Internetforum unter www.lehrerforum.de an nach dem Motto: „Wenn manche Lehrer/innen wüssten, was andere wissen, fiele ihnen manches leichter“.

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Diese Tipps stammen aus FLOHs IDEENkiste (www.flohsideenkiste.de), einer Sammlung von tausenden Unterrichtstipps von Lehrerinnen und Lehrern für Lehrerinnen und Lehrer, die sich empfehlend für die Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE und floh! einsetzen.

FLOHs IDEENkiste

ür Naturbeobachtungen im Freien, aber auch für Muse-umsbesuche oder bei Klassenfahrten benötigen die Kin-

der häufig stabile Schreibunterlagen. Die üblichen Clipboards sind als Anschaffung im Klassensatz meist viel zu teuer und nehmen durch ihre dicken (und oft recht scharfkantigen) Klam-mern zu viel Platz im Gepäck ein.Eine preiswerte, Platz sparende und sogar abwaschbare Alter-native bieten selbst gemachte Klemmbretter aus alten Ring-

büchern: Die bunten Kunst-stoffdeckel lassen sich mit einer Schere leicht abtrennen. Der rundum in Folie verschweißte Pappkern ist eine ideale Schrei-bunterlage und lässt sich selbst im Klassensatz prima transpor-tieren. Zum Befestigen der Mal- oder Arbeitsblätter verwendet man jeweils zwei Wäscheklammern.

Praktische Klemmbretter K. M., Frankfurt

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Arbeitsmaterial

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Motto der Woche Matthias A., Eggenfelden

Fach: Schulleben, Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Gefühle, Gemeinschaft, Re flektieren, Soziales Lernen, Zusammen-leben, Rituale

erteerziehung ist wichtig und muss über einen längeren Zeitraum stattfinden.

Hilfreich dabei ist das „Motto der Woche“.

Pro Woche wird ein Motto gezogen bzw. je nach Anlass von der Lehrkraft oder den Schülern bestimmt.

Zum Abschluss eines Mottos kann rekapituliert werden:Wer hielt sich besonders gut daran? Welche Probleme gab es? Was war in der Woche mit diesem Motto besonders schön?

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• Lächle jemanden an!

• Erzähl jemandem einen Witz!

• Rede mit jemandem, mit dem du schon lange nicht mehr geredet hast. Schreibe vielleicht einen Brief!

• Sag jemandem etwas Nettes, mit dem du vor kurzem Streit hattest!

• Halte jemandem die Tür auf!

• Schenke jemandem einen Gutschein!

• Teile mit jemandem!

• Sei zu allen besonders freundlich!

• Überlege, womit du deinem Freund / deiner Freundin eine Freude machen könntest!

• Bringe jemanden zum Lachen!

• Schreib jemandem etwas Nettes auf einen Zettel und gib es ihm / ihr!

Lautstärkeknopf Monika S., Freiburg

Fach: Schulleben, Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Zusammenleben

FlüsterrolleNicole E., Deggendorf

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Wahrnehmung

leich zu Beginn des ersten Schuljahres bastelte ich aus einer leeren Film-dose und Pappe einen Lautstärkeknopf, der auf drei verschiedene Stufen

eingestellt werden kann: Gelb: ganz still sein, nichts sagen; Blau: flüstern; Rot: laut sprechen.Der Lautstärkeknopf hängt gut sichtbar im Klassenzimmer und zeigt die jeweils gewünschte Lautstärke für die Kinder an, zum Beispiel „flüstern” während der Tisch-Arbeitszeit. Die Kinder erinnern sich auch oft gegenseitig daran: „Die Laut-stärke steht auf Blau: Wir müssen flüstern!”Mit einem Band kann der Lautstärkeknopf auch einzelnen Kindern umge-hängt werden und sie können einstellen, wie sie gleich sprechen werden. So können schüchterne Kinder dazu ermutigt werden, laut und deutlich zu sprechen, und andere lernen, leise zu reden.

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um Trainieren der akustischen Wahr nehmungs schulung habe ich für meine Schüler eine Flüsterrolle erstellt. Dazu

habe ich eine Papprolle (z. B. von Geschenkpapier) einfach mit Well-pappe bezogen und ein Schildchen „Flüsterrolle” bzw. „Flüsterrohr”

darauf befestigt. Die Kinder können mit dem Flüsterrohr bzw. der Flüster-rolle in Partner arbeit tätig sein.Im Mathematikunterricht z. B. flüstert der Partner durch die Rolle Auf-gaben ins Ohr des zweiten Kindes. Die Aufgaben werden gelöst und notiert. Dann wird gewechselt. Es bieten sich hier alle Aufgabentypen an. Auch zum Üben mit der Stellenwerttafel eignet sich die Flüsterrolle. Ein Schüler flüstert z. B.: „3 H, 5 Z, 1 E”, und der Partner nennt bzw. legt die entsprechende Zahl.Auch im Rechtschreiben lasse ich die Kinder gerne mit der Flüs ter rolle arbeiten. Hier kann man Lernwörter flüstern lassen. Durch die Flüsterrol-le wird sowohl das genaue Hinhören als auch das deutliche Sprechen trainiert.

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3513H, 5Z,1EFlü

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rolle

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mmer wieder kommt es vor, dass die Schüler einzelne Arbeitsmaterialien nicht dabeihaben. Damit die Kinder

daran denken, die fehlenden Arbeitsmittel am folgenden Tag mitzubringen, habe ich eine Kopiervorlage mit Erinnerungs-karten erstellt. Jede Erinnerungskarte zeigt ein Bild des feh-lenden Materials und die Aufforderung, dieses mitzubringen.

Die Schüler erhalten bei Nichtvorhandensein eines Arbeitsmit-tels die entsprechende Erinnerungskarte und legen diese ins Schreibmäppchen. Der Lehrer legt sich ein Kärtchen auf das Pult und versieht dieses mit dem Namen des Schülers (zum Beispiel auf einer Wäscheklammer) als eigene Merkhilfe. Sobald der Schüler das Material dabeihat, gibt er die Erinnerungskarte wieder ab. Die Erinnerungskarten sind mehrmals verwendbar, wenn man sie auf stärkeres Papier kopiert und laminiert.

Erinnerungskarten für fehlende Arbeitsmaterialien Sonja K., Kottenborn

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Ordnung, Organisation

Rot und Blau Marion D., Lehrte

Fach: Schulleben, Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Spiel, Übung und Sicherung

PartnerarbeitChristiane F., Haar

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Organisation

ei diesem Spiel handelt es sich um ein Wissensquiz, das in vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Der

Vorteil ist, dass immer alle Kinder mitdenken müssen, weil sie bei der Fragestellung noch nicht wissen, wer als Nächstes dran ist. Es wird an jedes Kind ein Kärtchen ausgeteilt, das es niemandem zeigen darf. Auf den Kärtchen sind Tiere, jedes einmal in Rot und einmal in Blau. Nun wird die Aufgabe ge-stellt. Alle Kinder überlegen. Der Spielleiter nennt ein Tier. Und beide Tiere dieser Art haben nun Gelegenheit, ihre Lösung in die Klasse zu rufen. Hat zum Beispiel der blaue Hase schneller gerufen als der rote Hase, bekommt die blaue Mannschaft einen Punkt. Vorteilhaft bei diesem Spiel ist, dass niemand weiß, wer im jeweiligen Zweikampf der „Verlierer” war, da die Karten ja geheim bleiben. Die Mannschaft mit den meisten Punkten hat gewonnen.

m schnell Partner für Partnerarbeiten auszulosen, ver-wende ich Memo-Kärtchen. Diese teile ich in der Klasse

aus. Anschließend suchen die Kinder ihre Partner anhand der zusammengehörenden Bilder. Das ist eine schnelle und effek-tive Methode und es kommen immer wieder unterschiedliche Gruppierungen zustande.

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Füller mitbringen! Rechenheft mitbringen!

Spitzer mitbringen! Zeichenblock mitbringen!

Klebestift mitbringen! Lineal mitbringen!

Schere mitbringen! Schreibheft mitbringen!

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Warme Dusche im Klassenlehrerunterricht Ulrike V., Ludwigshafen

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Soziales Lernen

m mir und auch den Eltern von Anfang an eine klare Übersicht über das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten

jedes Kindes zu ermöglichen, fülle ich jeden Monat diese Über-sichtstabelle aus, indem ich die jeweiligen Felder kennzeichne. Dabei geht es um den Gesamteindruck, nicht um einmalige Aus-rutscher. Da ich am ersten Elternabend die Übersicht vorgestellt habe, wissen die Eltern mit der Tabelle umzugehen.Am Ende jedes Monats bekommen die Schüler die Übersicht mit nach Hause, die Eltern unterschreiben, dass sie die Tabelle gesehen und mit dem Kind besprochen haben. Danach hefte ich die Blätter zu meinen Schülerbeobachtungen. So erfahren die Eltern regelmäßig, wo ihr Kind steht, und es kommt beim Zeugnis nicht zu einem bösen Erwachen.Für die höheren Klassenstufen kann man auch Noten einsetzen.

Übersicht über das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten Nina S., Wendelstein

Fach: Fächerübergreifend

Lern-/Förderbereich: Organisation, Soziales Lernen

Übersichtüber das

Lern-, Arbeits- und Sozialverhaltenvon

im Monat

LesenSchreibenRechnenSachunterrichtKunstMusikSport

Leise arbeitenKonzentriert arbeitenStill sitzenRechtzeitig fertig werdenHausaufgaben erledigenTermine einhaltenArbeitsmaterial dabeihabenMaterial ordentlich behandelnOrdnung einhalten

MeldenAbwarten könnenZuhörenZusammenarbeitenAnderen helfenSchulregeln einhaltenVerlieren könnenNicht streiten und hauenKeine Schimpfwörter benutzen

Dortmund, den Unterschrift der Lehrkraft

................................................... ........................................................

Unterschrift des Erziehungsberechtigten

........................................................

ei der warmen Dusche geht es um das soziale Mitei-nander und das positive Wahrnehmen jedes einzelnen

Kindes in der Lerngruppe. Im Stuhlkreis erkläre ich, dass eine warme Dusche gut tut, im Gegensatz zu einer zu heißen oder kalten. Unsere warme Dusche funktioniert hier aber nicht mit Wasser, sondern mit Worten, und warme Worte sind ehrliche Worte, die anderen gut tun und die sie gerne hören. (Wenn es gelogen ist, ist es wohl eher heiß.)Als Beispiel fangen wir direkt mit einem Kind an, das sich bereit erklärt, sich warm duschen zu lassen. Dann dürfen sich alle Kin-der melden und etwas Gutes über dieses Kind sagen. Sie können Eigenschaften nennen, aber auch Fähigkeiten. Wenn die Kinder zu pauschal sind („Xy ist nett”), muss man ggf. etwas nachfragen („Warum? Was macht dieses Kind anders als andere? Was kann es gut?”). Wenn die Dusche „verebbt”, kommt das nächste Kind an die Reihe.

In der Regel gibt es in jeder Klasse problematische Kinder, zu denen den Klassenkameraden zunächst nur Negatives ein-fällt. Werden die Schüler aber aufgefordert, sich wirklich anzu-strengen und auf die guten Seiten des Betreffenden zu schauen, fällt ihnen nach meiner Erfahrung immer etwas ein. Gerade auf Problemkinder zeigt die warme Dusche überaus positive Auswirkungen.

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ie Landesregierung hat die Laufbahnver-ordnung geändert und damit die Alters-

grenze zur Verbeamtung von Lehrkräften auf die Vollendung des 40. Lebensjahres angehoben. Da seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 19.02.2009 mehrere tausend Anträge auf Verbeamtung bei den Bezirksregierungen einge-gangen und zahlreiche Klageverfahren anhängig sind, stellt sich für viele Lehrerinnen und Lehrer die Frage, in welchen Fällen denn eine Verbeam-tung noch realistisch in Betracht kommt. Unter Berücksichtigung der ersten Urteile zur neuen Laufbahnverordnung (vgl. u.a.VG Düsseldorf, Ur-teil vom 06.10.2009 AZ 2K 7399/09; VG Aachen, Urteil vom 08.10.2009 AZ 1K 1286/07;VG Mün-ster, Urteil vom 02.11.2009 AZ 4 K 205/05) kann man grundsätzliche Kriterien aufstellen, nach denen eine Bewertung möglich ist:

• Alle Bewerber, die das 40. Lebensjahr oder bei Vorliegen einer Schwerbehinderung das 43. Le-bensjahr noch nicht vollendet haben, sind bei Vorliegen der gesundheitlichen Eignung grund-sätzlich zu verbeamten.

• Alle Bewerber, die anzuerkennende Kindererzie-hungszeiten haben, können ein Hinausschieben der Verbeamtungsaltersgrenze pro Kind um 3 Jahre, bei mehreren Kindern um max. 6 Jahre beantragen. Die Kindererziehungszeit muss allerdings auch nach der neuen LVO ursächlich für die späte Verbeamtung sein.

• Als weitere Ausnahmetatbestände gelten die Ableistung eines freiwilligen sozialen Jahres, das Ableisten des Grund- oder Wehrdienstes oder die tatsächliche Betreuung eines pflege-bedürftigen Angehörigen, falls diese Tatbe-stände ursächlich für die späte Verbeamtung sind.

• Wer ohne Vorliegen eines Verzögerungsgrun-des das 40.Lebensjahr vollendet hat, wird grund sätzlich nicht mehr verbeamtet.

• Eine Kombination unterschiedlicher Verzöge-rungsgründe (z.B. Schwerbehinderung und Kindererziehungszeit) führt nicht zu einem weiteren Hinausschieben der Verbeamtungs-altersgrenze.

Lassen Sie sich in Ihrem konkreten Fall durch die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner des VBE beraten.

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Verbeamtung von Lehrkräften –

Aktueller Stand und neue Rechtsprechung

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RezensionenDr. Jesicca LütgeRelaxEntspannt Lehrer sein

Verlag an der Ruhr, 120 Seiten, Paperback, vierfarbigISBN-13: 978-3-8346-0544-3, Preis: 19,80 EUR

rau Dr. Lütge beschäftigt sich in ihrem Buch damit, wie wir Lehrerinnen und Lehrer es schaffen können,

trotz all der Anforderungen, die an uns gestellt werden, uns unser Leben schöner und entspannter zu machen. Hierzu gibt sie viele Tipps, die in der Schule oder zu Hause umge-setzt werden können. Uns allen ist klar, dass nur ein Lehrer, der sich wohl fühlt, auch ein guter Lehrer sein kann. Sie hat das Buch in 8 Kapitel unterteilt: 1. Fit für die Schule – auch für Morgenmuffel; 2. Sie sind gut – vertrauen Sie sich selbst; 3. Wellness im Klassenraum; 4. Pause; 5. Wellness im Lehrerzimmer; 6. Das hilft schnell! Bei Stress, Kopfweh und Co.; 7. Ciao, Schule, ciao!; 8. Das 14-Tage-Wohlfühlprogramm Wie ihr aus den Kapitelüberschriften erkennen könnt, hat die Autorin ihre wertvollen Tipps zum Selbstmanagement breit gefächert. So kann sicherlich jeder von uns etwas Ge-winnbringendes für sein alltägliches Handeln entdecken.

Melanie Scheidweiler Sprichwörter und RedensartenLernen an Stationen

BVK, A4-Kopiervorlagen, 60 Seiten, 3.-5. KlasseBest.-Nr.: DE26, ISBN 978-3-86740-153-1Preis: 15,90 EUR

as Thema „Sprichwörter und Redensarten“ finde ich persönlich sehr spannend. Wie oft gebrauchen

wir diese, ohne für uns selbst bzw. für die Kinder eine pas-sende Erklärung geben zu können. In diesem Themenheft gibt es 24 Stationen, die in drei Teile unterteilt werden. Im ersten Teil (Station 1-11) geht es darum, dass die Schüle-rinnen und Schüler ein allgemeines Wissen über Sprich-wörter und Redensarten erlangen. Der zweite Teil dient der Übung, Festigung und Anwendung. Im dritten Teil beschäftigen sich die Kinder mit „Expertenaufgaben“.Die Auftragskarten sind verständlich formuliert. Sie zei-gen den Schülerinnen und Schülern die jeweilige Sozi-alform an. Auch die entsprechenden Arbeitsmaterialien sind für die Kinder gut zu handhaben.Die Stationen beziehen verschiedene Fächer der Grund-schule (Deutsch, Kunst, Englisch und Sachunterricht) mit ein und erfüllen so eine wichtige Forderung der Richtli-nien und Lehrpläne.Die Autorin empfiehlt einen Einsatz ab 2. Hälfte Klasse drei. Ich freue mich schon auf die Arbeit zum Thema „Sprichwörter und Redensarten“.

Andrea Baumgarten Experimente mit Alltagsmaterialien (Band 1 und Band 2)

BVK, A4-Kopiervorlagen, 72 Seiten, ab Ende 1. bis 4. KlasseBand 1: Best.-Nr. PA119 ISBN 978-3-86740-124-1, Preis: 17,90 EURBand 2: Best.-Nr. PA120 ISBN 978-3-86740-125-8, Preis: 17,90 EUR

u der Reihe „Experimente mit Alltagsmaterialien“ sind zwei Bände erschienen. Band 1 beschäftigt

sich mit den pysikalischen Phänomenen Luft, Schall, Optik, Wärme, Feuer. Im zweiten Band werden die Bereiche Was-ser, Elektrizität, Magnetismus und Mechanik behandelt. Die Autorin hat die pysikalischen Phänomene so aufbe-reitet, dass zu jedem Experiment zwei Karten im DIN-A5-Format vorhanden sind. Die erste Karte beschreibt die benötigten Alltagsmaterialien und den Versuchsaufbau. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, zu formulieren, was ihnen auffällt. Die Experimente sind sprachlich so verfasst, dass die Kinder sie selbstständig durchführen können. Entsprechende kindgerechte Visu-alisierungen erleichtern die Durchführung. Die zweite Karte ist als Lösungskarte für die Lehrerinnen und Lehrer gedacht. Aber auch die Schülerinnen und Schüler können diese verstehen. Passend zu den Experimenten gibt es einen Beobach-tungsbogen als Kopiervorlage. Für einen gelungenen Sachunterricht können diese bei-den Hefte einen wichtigen Baustein leisten.

Ulrike Handke Der MutmacherRatgeber für den pädagogischen Berufseinstieg

Cornelsen Scriptor, 4., erweiterte Neuausgabe, 160 Seiten, kartoniert ISBN: 978-3-589-22076-2, Preis: 13,95 EUR

enn Lehrerinnen und Lehrer erstmalig vor einer Klasse stehen, wird ihnen oft schnell klar, dass

Theorie und Praxis weit auseinander liegen.Überfüllte Klassen, Schüler ohne Disziplin, schwierige Kolleginnen und Kollegen, anspruchsvolle Eltern sind all-tägliche Bestandteile der Arbeit in der Schule. Und wer hat uns darauf vorbereitet? Eine echte Hilfe bietet der „Mutmacher“ von Ulrike Handke. Sie beantwortet u.a. Fragen, zu denen sich sonst oft keiner äußert: Warum sind so viele ältere Kollegen so verbiestert? Bin ich eine Lehrerpersönlichkeit? Warum sind die Schülerinnen und Schüler bei anderen Kolleginnen oder Kollegen ruhiger als bei mir? Ausgangspunkt für die Tipps der Autorin sind ihre eigenen Erfahrungen. Mit konkreten Ratschlä-gen hilft sie Fettnäpfchen zu vermeiden.

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Telefon: 0231 – 42 00 61(mo. bis do. 9.30 – 15.30 Uhr,freitags 10.30 – 13.30 Uhr) Telefax: 0231 – 43 38 64

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Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten. (A. Huxley)

aum eine Aussage, die je bezüglich des Lesens getätigt wurde, könnte dessen enorme Bedeutung in unserer heutigen Kultur- und Wissensgesellschaft besser beschreiben.

Das in dieser neuen Broschüre gesammelte Material zur Leseförderung bietet die Möglichkeit, die Schüler und Schülerinnen auf fünf unterschiedlichen Ebenen zu fördern:• Schulung der basalen Lesefertigkeiten• Wortschatzarbeit oder Arbeit mit dem Wörterbuch• Lesestrategien• Textverständnis oder die berühmten „Fragen zum Text”• Lesen durch Schreiben – einmal andersAufgrund seiner Aktualität und Effektivität ergänzt der Bereich Leseförderung mithilfe des Internets diese Ausführungen.

Heft, DIN A4, 70 Seiten Best.-Nr. 513103 Preis: 7,90 Euro

sychische Probleme von Kindern und Jugendlichen in der Schule werden immer häufiger. Die Vielfältigkeit der Auffälligkeiten ist groß, die Schwere der Problematik nimmt meist

erst mit den Jahren des Schulbesuchs zu.Lehrkräfte werden mit einer Situation konfrontiert von zunehmend psychisch belasteten Kindern, ohne fachlich darauf vorbereitet zu sein. Ziel dieses Praxisheftes ist es, die häufigsten psychischen Erkrankungen darzustellen, um Lehrkräften in einer Übersicht die wesentlichen Informationen zu Diagnostik, zu den Ursachen und zur Behandlung zu geben. Es soll ihnen weiterhin bei der Entscheidung geholfen werden, wann und welche Hilfen in psychosozialen Unterstützungssystemen in Anspruch genommen werden sollten.

Heft, DIN A4, 90 Seiten Best.-Nr. 54217 Preis: 10,00 Euro

Der Ratgeber vom FLOH:

Kniffeliges Lesetraining Leseförderung ab Klasse 3

Der Ratgeber vom FLOH:

„P“ wie psychische Probleme Auffälligkeiten in der Schule erkennen und verstehen

von Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne

Neuerscheinung im VBE-Verlag

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