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Das Gedchtnis ist etwas Faszinierendes, aber das Vergessen noch viel mehr. Deshalb schreibt der franzsische Dichter Bernard Nol ein Lob des Vergessens. Im Buch vom Vergessen versucht er, vorzugsweise mit Hilfe von Aphorismen das Vergessen zu packen, dem man durch Nachdenken gewhnlich nicht beikommen kann. So nhert er sich dem, was nicht zu fassen ist, durch verschiedene Blickwinkel an.

Es scheint paradox, wenn Bernard Noel sagt, dass das Schreiben die Erfahrung des Vergessens ist. Und er erklrt, dass die Menschen vor der Benutzung der Schrift ihr Wissen im Kopf architektonisch speicherten, um nichts zu vergessen. Erst mit dem Schreiben kann der Mensch vergessen. Der Dichter beschreibt in einer poetischen Prosa, welche Rolle das Schreiben in der Geschichte gespielt hat.

Aber das Vergessen spielt vielleicht auch eine mystische Rolle: Das Vergessen ist das Unsichtbare und Das Schreiben ist das Sehen des Unsichtbaren. Dagegen hilft das Gedchtnis der Macht. Mit der Erfindung der Medien gibt das Gedchtnis dem politischen System die Mglichkeit, alles zu kontrollieren und die Vlker zu unterwerfen. Wre das Vergessen unsere Rettung? Wer Das Buch vom Vergessen liest, kann etwas von diesem Geist spren. Das Buch vom Vergessen ist ein Buch von groer Weisheit.

Chantal Colomb