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Seite 1 Homo Faber Ein Bericht Max Frisch Kulturportfolio – Homo FaberLorenz Knauseder, 3EK 11. Jänner 2010

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Homo Faber

Ein Bericht

Max Frisch

Lorenz KnausederKulturportfolio – Homo Faber Lorenz Knauseder, 3EK 11. Jänner 2010

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort...................................................................................Seite 3

Inhaltsangabe..........................................................................Seite 4

Interpretation..................................................................Seite 5 – 10

Charakterisierung Walter Faber.........................................Seite 5

Charakterisierung Sabeth...................................................Seite 6

Titel.....................................................................................Seite 6

Verhältnis Mann – Frau......................................................Seite 7

Allein leben können (geglücktes/verpfuschtes Leben).......Seite 7

Schuld, Inzest......................................................................Seite 8

Tod, Angst...........................................................................Seite 9

Gott, Schicksal....................................................................Seite 9

Fortschritt / Literaturverzeichnis......................................Seite 10

Literatur-Reflexion................................................................Seite 11

Kreative Aufgabe...................................................................Seite 11

Biographie Max Frisch...........................................................Seite 12

Parallelen zu Jugend ohne Gott............................................Seite 13

Kulturportfolio – Homo Faber Lorenz Knauseder, 3EK 11. Jänner 2010

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VORWORT

Das Verfassen dieses Kulturportfolios war für mich zu Beginn sehr schwierig, da das Buch

schwer zu verstehen ist, nicht nur aufgrund der Schreibweise. Doch als ich die ersten Texte

fertiggestellt hatte, war es nicht mehr schwer, die Restlichen zu schreiben. Dieser Bericht

war wirklich überaus lehrreich, weil es hier viele Bezüge zur heutigen Gesellschaft gibt, und

man durch das Buch auch das Handeln der Menschen, die zur Zeit des Nationalsozialismus

lebten, besser interpretieren und verstehen kann.

Bei der Interpretation zu Verhältnis Mann/Frau tat ich mich am Schwersten. Auf den ersten

Blick mag dieses Thema nicht so problematisch aussehen, doch da täuscht man sich. Ich

brauchte für diesen Text länger als für die Charakterisierungen.

Besonders gelungen finde ich meine Interpretation zum Thema Schuld/Inzest. Dieses Thema

fiel mir wieder umso leichter. Ich musste mir nur ein, zwei Zitate ansehen, und schon wusste

ich, was ich schreiben wollte.

Man kann aus dem Buch einen wichtigen Schluss ziehen: Man sollte sein Leben nicht auf

Missverständnissen aufbauen und nicht wegen falscher Wortwahl oder sonstigen kleineren

Problemen Entscheidungen treffen, die aus einer Kurzschlussreaktion fallen. Das ist vielleicht

der Beginn eines „verpfuschten Lebens“.

187 Wörter

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INHALTSANGABE

Der Bericht „Homo Faber“ wurde im Jahre 1957 von Max Frisch verfasst. Die Ereignisse im Buch spielen auch in derselben Zeit. Die Geschichte erzählt über das Leben von Walter Faber, sowohl Gegenwart als auch Vergangenheit. Das Werk handelt außerdem noch von Sabeth, einer wunderschönen, 21-jährigen Frau, die Walter im Laufe der Geschichte kennenlernt und auch von ihrer Mutter Hanna, die Jugendliebe Fabers. Frisch´s Bericht spielt an vielen verschiedenen Schauplätzen, rund um den Globus. Die wichtigsten Orte sind dabei New York, Paris, Guatemala, Griechenland und zu guter letzt ein Kreuzfahrtschiff, auf dem Walter Faber nach Europa reist.

Die Geschichte startet, als Walter aufgrund seiner Arbeit nach Caracas fliegt. Während des Fluges lernt er seinen, anfangs etwas nervenden, Sitznachbarn Herbert Hencke kennen. Später stellt sich heraus, dass dieser der Bruder eines guten, alten Freundes von Walter Faber ist, nämlich Joachim Hencke.

Nach einer Wüstenbruchlandung entschließt er sich, die Arbeit außen vor zu lassen, und mit Herbert nach Guatemala zu reisen, um Joachim einen Besuch abzustatten. Was sie jedoch dort finden, ist der leblose Körper Joachims, der an einem Strick von der Decke baumelt.

Danach fliegt Walter zurück in die Staaten, nach New York, um seine eigentliche Ex-Freundin Ivy noch einmal zu sehen, die die Trennung schlicht und ergreifend nicht wahrhaben will. Durch einen glücklichen Zufall reist Faber nicht wie angenommen per Flugzeug nach Paris, sondern mit einem Schiff. Das ist der endgültige Abschied von Ivy.

Auf dem Schiff angekommen, fällt ihm sofort die junge, bezaubernde Elisabeth auf. Da er den Namen aber hasst, nennt er sie Sabeth. Tagelang beobachtet er sie, ohne sie ernsthaft anzusprechen. Später, gegen Ende der Reise, kommen die beiden sich aber näher. In Paris angekommen, trennen sich vorerst ihre Wege. Da Walter von Sabeth´s Kunstliebe weiß, geht er jeden Tag in den Louvre, in der Hoffnung, ihr noch einmal zu begegnen. Wie der Zufall es will, treffen sie sich tatsächlich und Walter beschließt kurzerhand, mit Sabeth quer durch Europa nach Athen zu reisen, wo sie ihre Mutter besuchen will.

Kurz vor Athen wird Sabeth von einer Schlange gebissen und stürzt eine kleine Böschung hinunter. Durch die Rettung Walters überlebt Sabeth den Biss und scheint, wieder gesund zu werden. Hanna, die ebenfalls im Krankenhaus ist, lässt sich anfangs nichts von Ihrer Empörtheit anmerken. Als jedoch ihre Tochter an den Folgen des Sturzes stirbt, brechen bei ihr alle Dämme. Walter kann dieses Erlebnis nicht verkraften und reist darum noch einmal nach Guatemala, Kuba, Zürich, Düsseldorf und wieder zurück nach Athen.

Dort wird im Krankenhaus Magenkrebs festgestellt. Am Ende des Buches wird Faber operiert, wie die OP jedoch verlief, wird nicht erwähnt.

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432 Wörter

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Interpretation

Charakterisierung Walter Faber

Walter Faber ist ein 50-jähriger Schweizer, der im Ingenieurwesen tätig ist. Aufgrund seiner

beruflichen Tätigkeit wird er von Hanna „Homo Faber“ (Mensch, der mit Werkzeug umgehen

kann, gennant). Sein Leben besteht eigentlich nur aus seiner Arbeit. Er hat keinen richtigen

Freund, keine echte Beziehung. Nur Ivy, seine Geliebte aus New York kommt ihm in seinem

Leben etwas nahe.

Walter ist ein gefühlskalter Egoist, der seine Arbeit über alles stellt, bis er Sabeth begegnet.

Man sieht ganz klar, wie er sich, je mehr Zeit er mit ihr verbringt, zum Besseren wandelt. Im

Laufe der Zeit entwickelt sich Walter zu einem wirklich humorvollen, liebenswerten Kerl.

Vor der Begegnung mit Sabeth lässt er niemanden an sich heran und lehnt alles ab, was sich

nicht mit Wissenschaft und Zahlen versinnbildlichen und erklären lässt. Vor allem hasst er

anfangs Künstler, die seiner Meinung nach zu nichts taugen. „Manchmal ging er mir auf die

Nerven wie alle Künstler, die sich für höhere oder tiefere Wesen halten, bloß weil sie nicht

wissen, was Elektrizität ist.“ (S. 39)

Wie bereits erwähnt, hilft Sabeth ihm, zu einem besseren Menschen zu werden. Mit der Zeit

verliebt Walter sich auch in sie. Darum trifft es ihn umso härter, als sie stirbt. Doch jeder

Verlust ist auch ein Neuanfang und so beginnt für Faber ein neues Leben. Endlich genießt er

die Umgebung in der er sich befindet und versucht nicht mehr, alles erklären zu müssen. Er

lebt, wie er es sich im Kern immer gewünscht hat. Doch als er wieder zurück zum Todesort

seiner Tochter kommt, ist auch er dem Tod sehr nahe und wird schließlich in Athen operiert.

270 Wörter

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Charakterisierung Sabeth

Elisabeth Piper, von Walter Sabeth genannt, spielt neben Hanna und Walter die wichtigste

Rolle im Buch. Sie ist der Grund, aus dem Walter seine Veränderung durchlebt und endlich

das Leben genießt.

Sabeth ist eine 21-jährige, hübsche, rothaarige junge Frau, die in Amerika studiert. Sie ist ein

sehr kluges Mädchen, mit großem Interesse in Kunst und Kultur. Sabeth ist eigentlich das

genaue Gegenteil von Walter, dennoch tritt sie mit ihm die Reise durch Europa an. Im Laufe

der Zeit verliebt auch sie sich in Walter. Sie ist immer optimistisch und lebensfreudig. In

jedem noch so alltäglichen Ding sieht sie etwas Fröhliches und singt deshalb auch gerne mal

einfach so. „Entzückend, fand Sabeth, das sei kein Wort für ein solches Relief, sie fand es toll,

geradezu irrsinnig, maximal, genial, terrific.“ (S. 111)

Laut Walter ist sie ihrer Mutter, Hanna, ziemlich ähnlich. Das ist wohl auch der Grund,

warum sich die beiden überhaupt näher kommen.

Insgesamt ist Sabeth eine sehr liebenswerte und nette Person, die in Walter Faber ihren

Vater sah, den sie nie hatte. Jedoch fand sie nie heraus, dass er wirklich ihr Vater war.

185 Wörter

Titel

Der Titel „Homo Faber“ ist lateinisch, was übersetzt soviel wie „Mensch, der mit Werkzeug

umgehen kann“ heißt. Das bezieht sich klar auf Walter Faber, der aufgrund seines Berufs

alles aus wissenschaftlicher Sicht betrachtet und alles so sieht, wie es wirklich ist. Ganz ohne

Vorstellungskraft, emotionslos.

46 Wörter

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Verhältnis Mann-Frau

„Ich lebe, wie jeder wirkliche Mann, in meiner Arbeit. Im Gegenteil, ich will es nicht anders

und schätze mich glücklich, allein zu wohnen, meines Erachtens der einzigmögliche Zustand

für Männer, ich genieße es, allein zu erwachen, kein Wort sprechen zu müssen. Wo ist die

Frau, die das begreift?“ (S. 90/91)

Walter Faber ist, wie man an diesem Zitat gut erkennen kann, ein Einsiedler, ohne echte

Emotionen.

Ich denke, er hat schon Gefühle, aber überspielt diese mit seiner Wissenschaft. Die Liebe zur

Arbeit ist zu diesem Zeitpunkt bei ihm offenbar größer als die Liebe zu den Menschen.

Das ändert sich natürlich, als er Sabeth trifft, und sie immer mehr ins Herz schließt.

113 Wörter

Allein leben können (geglücktes/verpfuschtes Leben)

Meiner Meinung nach hängt ein geglücktes oder je nach dem auch ein verpfuschtes Leben

nicht davon ab, ob man unheimlich erfolgreich im Beruf ist. Das Wichtigste auf der Welt sind

Familie, Freunde und die Liebe. Wenn man diese Beziehungen nicht pflegt kann man nicht

glücklich sein.

„Ihre Behauptung, ich sei zu Tode erschrocken, bestreite ich noch heute; ich fragte bloß: Bist

du sicher? Immerhin eine sachliche und vernünftige Frage.“ (S. 47)

Hätte Hanna damals anders reagiert, die Sache ruhiger und objektiver betrachtet, wäre ihr

Leben vielleicht nicht verpfuscht, denn aufgrund von kleinen

Kommunikationsschwierigkeiten trennten sich Walter und sie damals.

104 Wörter

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Schuld, Inzest

„Was ist denn meine Schuld? Ich habe sie auf dem Schiff getroffen, als man auf die Tischkarten wartete, ein Mädchen mit baumeldem Roßschwanz vor mir. Sie war mir aufgefallen. Ich habe sie angesprochen, wie sich Leute auf so einem Schiff eben ansprechen; ich habe dem Mädchen nicht nachgestellt. Ich habe dem Mädchen nichts vorgemacht, im Gegenteil, ich habe offener mit ihr gesprochen, als es sonst meine Art ist, beispielsweise über mein Junggesellentum.“ (S. 123)

Walter Faber versucht damit, sich selbst davon zu überzeugen, dass er keine Schuld am Tod

seiner Tochter hat, doch wie man sieht ist das ein ziemlich kläglicher Versuch. Klar ist er

nicht direkt Schuld am Ableben, doch er muss auch Hannas Standpunkt verstehen, wenn sie

ihm vorwirft, etwas damit zu tun zu haben. Ich denke, hätte er die Reise mit Sabeth nicht

unternommen, wäre sie möglicherweise noch viel größeren Gefahren ausgesetzt gewesen.

Denn per Autostopp nach Athen ist auch nicht ganz ohne.

„Wir standen in ihrem Zimmer. Hanna, sage ich, sag doch die Wahrheit: ist er ihr Vater? Ja! sagt sie. Ja! Im Augenblick war ich erleichtert, ich hatte keinen Grund anzunehmen, dass Hanna lügt, und fand es im Augenblick (die Zukunft war sowieso nicht zu denken) wichtiger als alles andere, dass das Mädchen eine Serum-Injektion bekommen hat und gerettet ist“ (S. 147)

Walter ist natürlich erleichtert, denn wer möchte schon eine Affäre mit seiner Tochter

haben? Insgeheim jedoch, weiß er, dass er Sabeths Vater ist, er belügt sich nur weiterhin

selber. Schon während der Reise rechnet er immer zu seinen Gunsten, um auf das für ihn

bestmögliche Ergebnis zu kommen. Mit der Zeit glaubt er diese Lüge wirklich und denkt

einfach nicht mehr über Sabeths Ähnlichkeit mit Hanna nach.

Dass Hanna ihm hier jedoch die Wahrheit verschweigt, weil sie selbst nicht mit der Situation

klar kommt ist unfair gegenüber Walter. Als ihr Vater hätte er es verdient, zu wissen, woran

er ist.

319 Wörter

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Tod, Angst

„Auf der Welt sein: im Licht sein. Irgendwo (wie der Alte neulich in Korinth) Esel treiben,

unser Beruf! – aber vor allem: standhalten dem Licht, der Freude (wie unser Kind, als es

sang) im Wissen, dass ich erlösche im Licht über Ginster, Asphalt und Meer, standhalten der

Zeit, beziehungsweise Ewigkeit im Augenblick. Ewig sein: gewesen sein.“

Zu Beginn des Buches, bei der Bruchlandung denkt Walter Faber völlig anders über den

möglichen Tod als am Ende. Hier wird er emotional und geradezu philosophisch. Er hat

meiner Meinung nach immer noch keine echte Angst vor dem Tod, aber er fühlt, dass er

nicht mehr lange auf dieser Erde ist.

Am Anfang sieht er wie immer alles wissenschaftlich und überspielt die Angst, die er

womöglich im Inneren sogar hat, mit Coolness und Fachwissen.

Wiederum durch Sabeth ändert er auch in diesem Bereich seine Meinung und sein Denken

vollkommen.

146 Wörter

Gott, Schicksal

„Meine Frage, ob Juana an eine Todsünde glaubt, beziehungsweise an Götter; ihr weißes

Lachen; meine Frage, ob Juana glaubt, dass die Schlangen (ganz allgemein) von Göttern

gesteuert werden, beziehungsweise von Dämonen.“ (S. 180)

Walter sucht hier nach einer Erklärung für Sabeths Tod und auch nach Gott. Zu Beginn des

Buches hält er nichts von Religion, Schicksal und dergleichen. Am Ende jedoch fängt er zu

Grübeln an, ob er vielleicht durch den Tod seiner Tochter bestraft werden sollte.

79 Wörter

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Fortschritt

„Natürlich meinte ich nicht die Roboter, wie sie die Illustrierten sich ausmalen, sondern die

Höchstgeschwindigkeitsrechenmaschine, auch Elektronen-Hirn genannt, weil Steuerung

durch Vakuum-Elektronenröhren, eine Maschine, die heute schon jedes Menschenhirn

übertrifft. In einer Minute 2 000 000 Additionen oder Subtraktionen!“ (S. 75)

Walter Faber lebt als Ingenieur und Wissenschaftsfreak natürlich für den Fortschritt. Das ist

es auch, was ihn so interessiert an seinem Job. Dass er Neues erschaffen kann, um somit das

Alltagsleben der Menschen zu verbessern. Von Kunst oder Kultur hält er aber wiederum

nichts, da diese Bereiche nicht direkt Einfluss auf das Leben des Menschen haben.

98 Wörter

Literaturverzeichnis:

Frisch, Max: „Homo Faber“, Suhrkamp, Frankfurt, 1957

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Literatur-Reflexion

Das Buch „Homo Faber“ war für mich etwas Neues. Nicht nur aufgrund der Schreibweise, die Max Frisch verwendete, sondern auch wegen den vielen Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ich musste ungewöhnlich viele Passagen des Berichts mindestens zwei mal lesen, um den genauen Sinn der Aussage richtig zu verstehen.Ansonsten fand ich das Buch sehr gut, weil es viele neue Sichtweisen anschneidet, mit denen ich davor noch nie über Themen nachdachte.Die Handlung ist sehr gut gelungen. Man ist wegen der Zeitsprünge, die einem immer nur ein paar Fakten erzählen, die ganze Zeit gespannt, was als nächstes passiert.Wie viele andere Bücher hat auch dieses einen Bezug zu unserer heutigen Gesellschaft. Jetzt zur Kehrseite der Goldmedaille. Neben der etwas komplizierten Schreibweise gefällt mir auch das Ende nicht. Es ist meines Erachtens dann doch etwas zu abrupt. Frisch hätte wenigstens noch schreiben können, ob Faber überlebt oder nicht.Auch Sabeth hätte er etwas ausführlicher gestalten können. Über sie erfährt man einfach zu wenig um sich ein ordentliches Bild machen zu können. Insgesamt aber wäre das Buch nicht dasselbe, wenn man die Schreibweise verändert und die Mankos sind auch im Vergleich zu den Vorteilen ziemlich klein.Darum empfehle ich dieses Buch an alle, die es entweder noch nicht kennen, oder bisher einfach zu faul waren, es zu lesen.

216 Wörter

Kreative Aufgabe

… Wieso sollte ich traurig sein? (S. 89)

Ich saß am Rand der Tanzfläche, sah vielleicht traurig aus, aber ich war es nicht. Dann in der

Bar. Ich trank Scotch, schon wieder zuviel. Warum Scotch, weiß ich nicht. Ich vertrage ihn

eigentlich nicht. Der Barkeeper redete mit mir. Warum ich so niedergeschlage sei, fragt er

mich. Was ich denn habe? Ich ersparte mir die Mühe, auf Frage zu antworten, die mich nicht

interessierten. Plötzlich Lewin neben mir. Wieder einmal erschrak ich aufgrund seines

Bärenkörpers. Er wollte mich einladen. Auf noch einen Scotch. Ich sagte, ich hätte

Magenschmerzen und ging. Oben auf dem Deck stand sie. Ich wollte nicht hinauf, aber ich

musste. Meine Füße zwangen mich die Treppe hinauf. Blick zum Meer. England noch nicht in

Sicht …

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Biographie

Max Frisch ist mit einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit und war zu

gleich ein sehr bekannter Architekt in der Schweiz.

Geboren wurde er am 15. Mai 1911 in Zürich. Seine Kindheit und Jugend verlief normal und

unbeschwert. So begann er 1930 ein Germanistikstudium, dass er nach drei Jahren aufgrund

des Todes seines Vaters wieder abbrechen musste. Er füllte sich danach für seine Mutter

verantwortlich und fing an als Korrespondent für die "Neue Zürcher Zeitung" zu arbeiten. So

verdiente er genügend Geld für sich und seiner Familie und sammelte so zugleich viel

Erfahrung über das Schreiben. Durch das viele Reisen, welches mit den Beruf verbunden

war, lernte er andere Kulturen und politische Stellungen kennen. So kam er auch 1935 zum

ersten Mal in Deutschland mit dem Nationalsozialismus und Antisemitismus in Kontakt.

Nach all diesen ersten Eindrücke fing er 1940 wieder an zu studieren, diesmal aber

Architektur. Somit trat er in den Fußstampfen seines Vaters. Dieser Beruf machte ihn sehr

viel Spaß, so dass er zwei Jahre später sein ersten Wettbewerb gewann und darauf sein

erstes Architekturbüro eröffnete.

Er war nach wie vor sehr von der Literatur begeistert. Er hatte sogar das Glück Bertolt Brecht

und Friedrich Dürrematt kennen zu lernen.

Am 4. April 1991 verstarb Max Frisch durch eine Krebserkrankung.

Quelle: http://was-war-wann.de/personen/max_frisch.html

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Parallelen zu Jugend ohne Gott

Das Buch Jugend ohne Gott ist dem Werk von Max Frisch sehr ähnlich. Die erste Parallele ist,

dass Jugend ohne Gott 1936 geschrieben wurde, Homo Faber 1957. Das sind 21 Jahre

Unterschied, 21 ist auch das Alter von Sabeth.

Beide Hauptpersonen verändern sich im Laufe des Buches und erleben eine Art Befreiung

und Selbstentfaltung gegen Ende des Buches.

Der Lehrer hat ebenso wie Faber ein verpfuschtes Leben. Er hat auch keinen echten Freund

und keine Beziehung. Sogar das Verhältnis zu seinen Eltern, generell zu seiner

Verwandtschaft ist sehr angespannt und alles andere als herzlich.

Das Thema Schuld ist ebenfalls eine markante Parallele. Sowie der Lehrer sich schuldig

wegen des Todes des „Z“ fühlt, hat auch Walter das Gefühl, für den Tod von Sabeth

verantwortlich zu sein, was auch teilweise in beiden Fällen stimmt.

Auch das Interesse an jungen Frauen ist in beiden Büchern ähnlich. Bei Jugend ohne Gott

vielleicht weniger auf Liebe bezogen, aber trotzdem fühlt sich der Lehrer zu Eva hingezogen,

genau wie Walter Faber zu seiner Tochter Sabeth.

175 Wörter

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