Wer Wie Was ???

192

description

Wer Wie Was ???Matjes gibt Antwort auf die drängendsten Fragen unserer Zeit …

Transcript of Wer Wie Was ???

Page 1: Wer Wie Was ???
Page 2: Wer Wie Was ???
Page 3: Wer Wie Was ???
Page 4: Wer Wie Was ???
Page 5: Wer Wie Was ???

Wer Wie Was ???

Matjes gibt Antwort auf die drängendsten Fragen unserer Zeit …

Page 6: Wer Wie Was ???

Alle Urheberrechte liegen bei mir – wo auch sonst – eine Verbreitung in unveränderter Form ist aber ausdrücklich gestattet (digital/gedruckt – wie auch immer). Sollte in irgendeiner Weise Gewinn daraus erzielt werden, ist dieser zu spenden (und zwar an gemeinnützige Einrichtungen – mutmaßlich vorschlagenswert z. B.: die SOS-Kinderdörfer – das sollte man finden können).

Le Autor againKlütz, 2010

Page 7: Wer Wie Was ???
Page 8: Wer Wie Was ???
Page 9: Wer Wie Was ???

Ein paar Worte zu Beginn …

Da die Welt ein zutiefst komplexer und an einigen Stellen auch erschreckender Ort sein kann (wer’s nicht glaubt: Einfach mal auf ein Tokio-Hotel-Konzert gehen!) und auch, weil ich mal wieder ein paar Dinge zum großen Gesamtwust an Zusammengewustetem im Internet besteuern wollte, begann ich irgendwann am Ende des schönen Jahres 2007 damit, für meinen existierenden Kreative-Anfälle-auslebe-Blog die Idee einer großen „Matjes erklärt die Welt“-Reihe zu entwickeln, in der ich versuchen wollte, auf die wichtigsten Fragen des täglichen Lebens und der Welt an sich Antworten zu geben.

Das Ganze führte dann exakt zu zwei Einträgen – einer zu Vorbemerkungen, den ich höchst effizient zu 80% in diesem Vorwort habe aufgehen lassen, und einer zum Thema Katzenfutter mit Mausgeschmack – auch da bin ich mir, wie man sehen wird, für den Menübefehl Copy nicht zu schade.

Page 10: Wer Wie Was ???

Insgesamt also, wie man berechtigterweise festhalten darf, ein quantitativ durchaus nicht unbedingt herausragender Output. Umso mehr freut es mich jedoch, allen hinsichtlich Lebenshilfe und Allgemeinwissen Bedürftigen jetzt ankündigen zu können: Ich habe es – mit reichlich Verzug – endlich doch geschafft, die Motivation und die Zeit zu finden, alle anderen, eher zweitrangigen Verpflichtungen meines Lebens, wie z. B. Abschlussarbeiten schreiben, Arbeiten-Gehen oder Gesellschaftliche-Kontakte-Pflegen, links liegen zu lassen und statt dessen den sicher bisher umfangreichsten Ausdruck meines eigenen Spinnertums erfolgreich zu vollenden und in (E-)Buch-Form hiermit der sicherlich schon sehnsüchtig wartenden Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Herausgekommen sind x + y Seiten, die, denke ich, im Prinzip jetzt die entscheidendsten individuellen und kollektiven Fragestellungen unserer Zeit beantworten müssten. Sollte dem nicht so sein bzw. nach Meinung des Lesenden eine drängende Frage vorhanden zu sein, die in

Page 11: Wer Wie Was ???

diesem Buch hier nicht zu finden ist, bin ich mir sicher, ihre Bedeutung wird grundsätzlich überschätzt.

In jedem Falle wünsche ich schon mal viel Spaß bei der Lektüre und beim Erleuchtet-Werden und beende dann auch schon wieder das Vorgeplänkel.

Nicht aber, ohne zum Schluss auch noch einmal einen Dank auszusprechen an den Typen, der einst mal das Internet erfunden hat: Du hast wahrscheinlich nie geahnt, wozu man das später so alles benutzen können wird, aber trotzdem vielen Dank, Junge, vielen, vielen Dank.

Page 12: Wer Wie Was ???
Page 13: Wer Wie Was ???

Inhalt – Die in diesem Buch beantworteten Fragen

1.Was ist „Trick 17“?

2.Warum gibt es kein Katzenfutter mitMausgeschmack?

3.Ab wann ist man alt?

4.Bin ich gut im Bett?

5.Wem kann man eigentlich noch Glauben?

6.Wo ist eigentlich Papa?

7.Was war zuerst da – das Ei oder die Henne?

8.Gibt es ein Leben nach dem Tod?

9.Mutti, Papa, wo kommen eigentlich dieBabys her?

10.Und, was machst du so?

Page 14: Wer Wie Was ???

11.Wie parke ich richtig rückwärts ein?

12.Willst du mit mir gehen? Ja [ ] nein [ ]vielleicht [ ]

13.Was ist mein chinesisches Sternzeichen?

14.Was jetzt?

15.Wie sieht meine Zukunft aus?

16.Zu mir oder zu dir?

17.Who the fuck is Alice? 18.Was ist eigentlich „Pimpen“?

19.Geld oder Liebe?

20.Wie kommt eigentlich das „Betretenverboten“-Schild in die Mitte des Rasens?

Page 15: Wer Wie Was ???

21.Ist das dein Ernst?

22.Sind wir allein im Universum?

23.Was ist die größte Erfindung desMenschen?

24.Wer hat den Längsten?

25.Wie bekomme ich meine Traumfrau, auchwenn ich ein Loser bin?

26.Wer ist die schönste Frau der Welt?

27.Warum ist es am Rhein so schön?

28.Ich habe einen Porno gedreht – darf derungeschnitten im TV laufen?

29.Wie kriege ich DEN Fleck wieder raus?

30.Was gibt’s heut Abend zu essen?

Page 16: Wer Wie Was ???

31.Warum bin ich so fröhlich?

32.Duuuuu, …?

33.Who you gonna call?

34.Ist das Klima noch zu retten?

35.Warum wird in Pornos nie geheiratet?

36.Wie wird Zahnseide benutzt?

37.Wie konnte das nur passieren?

38.Wie spät ist es?

39.Was ist das ekligste Wort des Jahres?

40.Vorletzte Frage: Wussten Sie schon …?

Page 17: Wer Wie Was ???

41.Letzte Frage: Bist du schizophren?

41+1.OK, OK – eine hab ich jetzt noch – einswäre noch zu klären – eins! – und das wäre: … Oder gibt es noch mehr dunkelweißeTassen?

Page 18: Wer Wie Was ???
Page 19: Wer Wie Was ???

„Hääähhhh??!?“Irgendwer, irgendwo, irgendwann

Page 20: Wer Wie Was ???
Page 21: Wer Wie Was ???

Was ist „Trick 17“?

Eine berechtigte Frage!

Ja – beleuchten wir gleich zu Beginn einen ewig jungen Klassiker an Fragesachverhalt: Woher stammt der Begriff „Trick 17“ und vor allem was verbirgt sich dahinter?

Auf jeden Fall muss es etwas sein, was deutlich effektiver ist als Trick 1 bis 16 – würde man zumindest denken … Bei weiterführender Recherche stößt man allerdings auf den Umstand, dass z. B. die Finnen zum gleichen Sachverhalt Trick 3 sagen, die Schweizer Trick 77. Das ließe sich dann nur mit erstgenannter Unterstellung übereinbringen, wenn die entweder nicht ganz so viele oder sogar deutlich mehr Tricks kennen als wir in Deutschland – oder sie die komplett anders sortieren.

21

Page 22: Wer Wie Was ???

Viel Wahrscheinlicher ist somit, dass der Begriff nicht mehr ist, als das, was er mutmaßlich trotz überbordender Simplizität schlicht und einfach auch darstellt – nämlich eine Stellvertreterbezeichnung für den dahinterliegenden Sachverhalt einer besonders genialen Lösung für ein Problem. „Trick 1“ oder „der Trick“ klingt dann einfach nur nicht so gut, wie wenn man ganz nebenbei auch noch mal kräftig aufs Gehölz hauen kann und andeutet, dass man auch noch zig andere Tricks im Repertoire hätte.

Jaah – damit könnte ich mich jetzt eigentlich als rausgewunden betrachten und gut. Sehr interessant ist aber, dass offenkundig auch schon andere augenscheinlich mit sehr viel Freizeit ausgestattete Personen sich mit der Beantwortung dieser Frage auseinandergesetzt haben. Und Letztere waren dabei sogar teilweise noch deutlich eine Runde cleverer als ich, da sie sich bei der Suche nach der korrekten Antwort der Einfachheit halber diese

22

Page 23: Wer Wie Was ???

höchst effizient und zugleich effektiv ganz einfach mal selbst ausgedacht haben.

So hat ein Herr Jan Bruners laut eigener Aussage für die Beantwortung der Ausgangsfrage in einem entsprechenden Fragenteil der TAZ kurzerhand einen historischen Magier mit Namen Carlos Luminoso erfunden, der angeblich alle seine Zaubertricks in einem Buch festgehalten hat. Trick 17 – der beste aller seiner Tricks – stand ganz hinten und wurde leider irgendwann in der einzigen Buchversion zerstört. Da die Tricks immer ausgefeilter werden von Nummer zu Nummer, wäre Trick 17 also der ominöse beste Trick, den der „Meister“ zur Überlieferung festgehalten hätte. Das wurde dann auch so noch von einem anderen Autor/einer Gruppe anderer Autoren in seinem späteren Buch aufgegriffen und veröffentlicht und dann final von Deutschlands investigativstem Wissensmagazin („Galileo“!) als Grundlage genommen um grade eben diese

23

Page 24: Wer Wie Was ???

Frage endlich einmal abschließend für alle wissensdurstigen Vorabend-Fernsehgucker auseinanderzunehmen – und zwar mit der Luminoso-Geschichte. Ziemlich peinlich, wie ich finde – aber zugegebenermaßen habe ich das mit den Finnen und Schweizern auch aus Wikipedia abgeschrieben.

Was die Sache im Grundsatz angeht, zeigt das Ganze aber auch wiedereinmal sehr schön, wie Realität und als solche aufgefasste Sachverhalte tatsächlich entstehen – und zwar diesmal sogar ohne eine irgendwie geartete Beteiligung der Bild-Zeitung.

Um selbst einmal entsprechend aktiv zu werden, daher auch mal meine Erklärung, wo der Begriff der „Arschkarte“ z. B. herkommt bzw. was das ist: Es gab dabei mal einen Magier namens Carlos Lumpinaso, der war nebenbei Schiedsrichter und noch dazu ein sehr erfolgreicher (Bundesliga, Champions League, Werbung für Türschlosssysteme). Da

24

Page 25: Wer Wie Was ???

er seine Tricks aber auch auf dem Fußballplatz mit den vielen Zuschauern nicht recht weglassen wollte, zeigte er besonders oft Rot und schenkte nach jedem Platzverweis dem jeweils Betroffenen das Exemplar, das er kurz zuvor gezückt hatte. Das Verblüffende war, dass er selbst nach drei oder vier Herausstellungen trotz zuvor präsentierter leerer Hosentasche immer noch eine neue Karte hervorziehen konnte. Die Beschenkten fanden’s wenig unterhaltsam und sprachen angefressen nach dem Spiel nur noch davon, schon wieder eine „Arschkarte bekommen“ zu haben – aus „bekommen“ wurde „gezogen“ und so wird der Begriff noch heute benutzt … Stimmt nicht? Egal! Haben wir ja grade gelernt. Das wird aber die letzte nicht gänzlich korrekte Antwort bleiben – ist hier hoch und heilig versprochen – also zumindest bin ich motiviert …

25

Page 26: Wer Wie Was ???

Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mausgeschmack?

Eine berechtigte Frage!

Ich hab darüber mal etwas nachgedacht und zwei Thesen entwickelt.

1. Ganz einfache Marketing-Produkt-Politik!Welche Katzenfutter-Geschmacksrichtungen gibt es denn? – z. B. Rind (also genauer: Kuh), Geflügel (also genauer: Huhn) und Thunfisch (also genauer: Delfin). Üblicherweise wird Katzenfutter somit vorwiegend aus Tieren gemacht, die Katzen nicht genauso gut selbst erlegen könnten. Eine Kuh zu erlegen könnte für eine Katze aufgrund vorhandener Größendefizite schwierig werden, ein Huhn zu erlegen wäre schon möglicher, aber ist auch sehr unwahrscheinlich (wenn es auch mit einer gewissen Sicherheit recht lustig aussehen würde) und was das dritte Beispiel angeht,

26

Page 27: Wer Wie Was ???

muss man sagen, dass Hochseefischerei sicherlich nicht unbedingt zu den bevorzugten Nahrungsbeschaffungsformen wasserscheuer Stubentiger gehört. Damit stellen all diese Geschmacksrichtungen eine interessante Alternative zum dem dar, was Katzen auch genauso gut selbst jagen und verzehren können – nämlich Mäusen und wehrlosem Singvogelnachwuchs.

Diese erste These hat allerdings einen Haken: Marketing bedeutet ja, den zu bedienen, der kaufen soll (also jetzt mal ganz stark vereinfacht). Da die wenigsten Katzen aber über die finanziellen Mittel oder die Supermarkterfahrung verfügen, selbst einkaufen gehen zu können, wird das in der absolut überwiegenden Anzahl der Fälle ihr Besitzer oder ihre Besitzerin für sie tun. Und da Katzen zusätzlich im Normalfall relativ ausgeprägte Probleme damit haben, einfach mal auf einen Zettel zu schreiben, was sie haben wollen, muss der Besitzer/die Besitzerin

27

Page 28: Wer Wie Was ???

entscheiden, was er/sie denkt, was für angesprochene Katze zum einen aber z. B. auch für den eigenen Geldbeutel zum anderen am Sinnvollsten ist. Damit wird somit vielleicht nicht unbedingt immer exklusiv nach dem Prinzip größtmöglicher Abwechslung entschieden und die erste These ist schließlich und endlich als geeignete Erklärungsvariante eher unwahrscheinlich.

Ganz am Rande muss man obendrein ohnehin bedenken, dass Katzen die Mäuse in ihrer Umgebung ja gar nicht fangen, um sie zu fressen. Sie fangen sie, um sie schön vor einer Haus- oder Hof-Tür in die Sonne zu legen, bis erst alle Fliegen der Nachbarschaft und dann der Hausbesitzer den süßlich riechenden Kadaver finden. Das wiederum hat dabei anzunehmendermaßen weniger damit zu tun, dass Maus grundsätzlich Sch…ße schmeckt. Es ist eher wahrscheinlich so wie beim Menschen auch: Die Katze kriegt ja abends schön ihr portioniertes, kleingemachtes Futter

28

Page 29: Wer Wie Was ???

in einer Schale – naja, und sagen wir mal so: Der Mensch würde schließlich auch nicht unbedingt eine Kuh ausweiden, wenn zuhause ein schöner warmer Topf Gulasch steht (der Mensch würde die Kuh aber auch nicht töten und jemand anderem vor die Tür legen – aber ich will jetzt nicht zu weit vom Thema abkommen …).

Brauchbarer ist somit These 2.

2. Der Mensch isst keine Mäuse!Weitaus wahrscheinlicher ist, dass es deswegen kein Katzenfutter mit Mausgeschmack gibt, da dafür keine Restabfälle der Nahrungsmittelproduktion für Menschen vorhanden sind. Menschen essen nämlich keine Mäuse – so Namen wie „Tom-und-Jerry-Menü“ können zwar vielleicht den einen oder anderen irreführen, aber bis auf einige Ausnahmen essen Menschen ungern Katzen und noch weniger gern Mäuse („Milchmäuse“ mal außen vor gelassen – ich

29

Page 30: Wer Wie Was ???

nehm’ auch nich’ jeden Kalauer mit …). Ja, und da auch in Zeiten der Wegwerfgesellschaft die allgemeine Wirtschaft bestrebt ist, immer noch mehr Profit zu schlagen, und dabei das alte indianische Prinzip für sich entdeckt hat, einfach mal alles vom zuvor getöteten Tier zur Produktion von irgendwas zu verwenden, werden aus Rindergehirnen Gummibärchen gemacht, aus Knochen und Fleischresten McDonalds-Fleischeinlagen, aus Fellresten unglaublich hässliche Kuhhosen und aus allem, was ganz am Ende noch übrig ist und sich selbst mit größten Anstrengungen nicht mehr zu einem festen Burgerbelag zusammenkleben lässt, unter Zugabe von Asche und Konservierungsstoffen Katzenfutter. Und weil Menschen keine Mäuse essen, gibt es also keine Mausreste und damit als Resultat kein Mauskatzenfutter.

So, ob diese These jetzt stimmt, können natürlich nur die Marketing-Chefs und Verkaufsmanager von Whiskas und Co.

30

Page 31: Wer Wie Was ???

bestätigen oder eben nicht – ich denke aber, ich lieg’ zumindest schon mal nahe dran.

Was unsere Katze zuhaus’ angeht – soviel sei noch angemerkt – ist die Beantwortung dieser Frage aber ohnehin obsolet, da sie, glaube ich, so oder so weniger auf die Geschmacksrichtung Wert legt, als vielmehr darauf, dass ich als ungefragtermaßen zum Fütterungsbeauftragten Erklärter möglichst oft hoch und runter laufen muss, um ihr was raufzumachen …

Nachtrag:… – und das hat dann mit einem ganz anderen Sachverhalt zu tun und läuft unter dem auch beim Menschen gelegentlich sinnvoll anzuwendenden Begriff Arschlochtum – aber ich werd’ hier mal nicht näher ins Detail gehen – nur soviel: Es gibt keinen Grund anzunehmen, Tiere wären doof …

31

Page 32: Wer Wie Was ???

Ab wann ist man alt?

Eine berechtigte Frage!

Einige Leute sagen ja „nie“, aber das ist Quatsch. Aus reiner Erfahrung weiß ich, dass man relativ schnell schon ziemlich alt wird, sobald man erst die Schule verlassen hat. Um zu merken, wann es soweit ist, muss man dabei nur auf die kleinen Details im täglichen Leben achten:

Junge Leute erzählen so z. B. beim Kiffen ihren Kumpels stolz, dass sie letzten Samstag ganz alleine an einem Abend eine ganze Flasche Wodka leer gemacht haben, nicht-mehr-junge Leute hingegen gehen mit ihrem Partner/ihrer Partnerin und befreundeten Paaren Eisessen und erzählen in abwechselnder Rede von diesem tollen indischen Tee, den’s bei Real gibt, der nach Kakao und nach Zimt schmeckt und den man

32

Page 33: Wer Wie Was ???

zu zweit an nur einem Wochenende komplett ausgetrunken hat – die ganze Packung!

Nur falls es wen interessiert: Ich gehöre mittlerweile übrigens leider zu der zweiten Kategorie. Zu meiner Entschuldigung muss ich dabei aber sagen, dass dieser Chai Latte auch wirklich lecker is’ …

Bin ich gut im Bett?

Eine berechtigte Frage!

Diesmal aber eine, deren Antwort davon abhängt.

Bist du ein Mann, lautet die Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit „Nein“.

33

Page 34: Wer Wie Was ???

Bist du eine Frau, bräuchte ich etwas mehr Informationen – schicke doch bitte alle Details + ausgiebige Beschreibung deines Körperbaus und eines Fotos an [email protected] – dann schaue ich mir das gelegentlich mal an und gebe individuelles Feedback.

Eins kann ich aber bereits vorneweg generell schon mal sagen: Egal wie gut das auch ist, was du für deinen Freund im Bett machst – es wäre noch besser, wenn deine beste Freundin dabei wäre …

Nachtrag 1:Das gilt natürlich nicht, sollte dies z. B. zufällig seine Schwester sein – Sonderfälle beachten!

34

Page 35: Wer Wie Was ???

Nachtrag 2:

Is das schon Diskriminierung? Ich hab alle Homosexuellen ausgeklammert – sorry dafür.

Machen wir’s kurz: Wenn du ein Mann bist und auf Männer stehst, kann ich dir mangels Erfahrung leider nicht direkt weiterhelfen – und ein längerer Gefängnisaufenthalt für Recherche-Zwecke ist mir ehrlich gesagt in diesem Moment auch etwas zu aufwendig (den mangelnden Reiz, den das auf mich ausübt, mal nicht extra mitbetonend).

Da du aber auch als homosexueller Mann in erster Linie mal immer noch Mann bist, ist zumindest die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass auch du zu jeder körperlichen, geistigen oder „emo-zio-nalen“ Befriedigung deines Partners in von ihm erwarteter Weise ähnlich unfähig bist wie jeder Hetero-Sex-Legastheniker auch. Einfach mal ansprechen

35

Page 36: Wer Wie Was ???

bei deinem Partner – man sagt ja, Schwule sind bei diesem Thema überdurchschnittlich offen!

Ich selbst kann in diesem Falle jedenfalls, wie gesagt, leider wenig weiterhelfen – weshalb eine weitere Beschreibung konkreter Details geschickt an oben genannte Adresse auch nicht von Nöten ist.

Solltest du aber eine homosexuelle/lesbische Frau sein, ist das anders. Hier gilt die Aufforderung zu mehr Details wieder, bzw.: Ich bitte hier DRINGEND um mehr Informationen – gerne auch mit Foto(s) und/oder – nein UND! – Video-Material. Nach ausgiebigem Studium werde ich dann auf den individuellen Einzelfall entsprechend eingehen.

Ohne Sichtung der entsprechenden Beschreibungen und Filme kann ich allerdings hier erneut betonen, dass die Sache mit der

36

Page 37: Wer Wie Was ???

dazugeholten besten Freundin natürlich auch in diesem Fall entsprechend analog gilt – zwar seid ihr sicher – und das ist mir klar – bereits schon von Anfang an zu zweit, aber eine fünfte oder sechste (weibliche!) Hand schadet sicherlich nie – bei der Herstellung des Videomaterials für die E-Mail an mich darf das auch bereits gerne einmal ausprobiert werden …

Wem kann man eigentlich noch Glauben?

Eine berechtigte Frage!

Da die Frage lautet, wem man glauben KANN, lautet die Antwort letztendlich: grundsätzlich jedem.

Grundsätzlich kann man erst mal alles und jedem Glauben … Und tatsächlich ist es in

37

Page 38: Wer Wie Was ???

vielen Situationen sogar angeraten, mit den eigenen Überzeugungen und Glaubensinhalten sowie der Antwort auf die Frage, wessen Argumentation man folgt, möglichst flexibel umzugehen. Wird einem von einem Taliban eine Waffe an den Kopf gehalten und gefragt „Wer hat recht?“, ist es äußerst vorteilhaft, maximal überzeugend versichern zu können, dass man der Meinung ist, damit könnte eigentlich nur „Allah“ gemeint sein. Genauso ist es, wenn man in Nordvorpommern wohnt und eines Tages ein paar Nazis mit Baseball-Schlägern im Vorgarten stehen und finden, auf die Hausfassade würde super ein Wahlplakat der NPD passen, herausragend nutzenstiftend, effektiv glaubhaft machen zu können, dass man das WIRKLICH für eine hervorragende Idee hält.

Es hilft also gelegentlich, dass menschlichem Glauben grundsätzlich keine Grenzen gesetzt sind … Und das sind sie nicht! Wäre dem nicht so, könnten Menschen nicht ernsthaft

38

Page 39: Wer Wie Was ???

glauben, die Klangähnlichkeit zwischen Obama und Osama wäre bereits ein klares Indiz dafür, ein möglicher späterer amerikanischer Präsident könne oder müsse sogar in irgendeiner Verbindung zu den Terroristen des 11. September stehen – und wäre dem nicht so, würden auch z. B. nicht auf der anderen Seite Leute stehen und dagegen reden, die ernsthaft meinen, Menschen, die Vorgenanntes für unbestreitbar halten, tatsächlich durch nachvollziehbare Argumente vom Gegenteil überzeugen zu können …

Nachtrag:Wie beschrieben kann man grundsätzlich jedem glauben – ein Hinweis sei aber noch angefügt: Mädels, die ihr grad das erste Mal mit eurem Freund schlafen wollt (oder einem zehn Jahre älteren Typen, den ihr vor einer halben Stunde in der Kinderdisco kennengelernt habt – ich schaue zu selten „Virgin Diaries“, um über das aktuelle

39

Page 40: Wer Wie Was ???

Vorgehen zum Entjungfernlassen ausreichend informiert zu sein) – also: Mädels – man KANN natürlich auch einem Jungen/Mann glauben, der sagt, er zieht „ihn“ rechtzeitig raus, die Frage ist, ob man das auch SOLLTE – und kurz und knapp: Nein, das sollte man nicht!

Wo ist eigentlich Papa?

Eine berechtigte Frage!

Bzw.: eigentlich nur für den kleinen Timmy, aber egal – ich möchte ja Lebenshilfe in jeder Lage geben, deswegen muss dafür hier auch mal Raum sein.

Also Timmys Mutter: Einfach mal laut vorlesen!

40

Page 41: Wer Wie Was ???

„Wo ist eigentlich Papa?“ – „Papa ist ein ARSCHLOCH“ – los, weiter vorlesen, einfach so, wie’s dasteht – „Papa ist ein riesengroßes ARSCHLOCH – der ist nicht Zigaretten holen und der ist auch nicht Geheimagent – der ist einfach nur ein monströs großes ARSCHLOCH – um Geheimagent sein zu können, müsste man wenigstens so intelligent sein, ein Kondom vernünftig benutzen zu können – und wenn der Zigaretten holen wär’ und immer noch nicht zurück, müsst er die schon direkt aus Südamerika holen – zu Fuß …! Nein – dein Vater ist einfach nur ein ARSCHLOCH und wohnt jetzt in irgendeinem Land, wo es keine funktionierende Post gibt, um Unterhaltschecks zu schicken, wo es aber genug vollbusige Vakuum-Schädel-Blondinen gibt, um sich auch als alter, fetter Sack mit Halbglatze noch ordentlich das Hirn taubzuvögeln.“ – Zeit für Frage lassen! – „Taubvögeln? – Das ist ein mikroskopisch kleines Ding, mit dem man nicht umgehen kann, immer wieder

41

Page 42: Wer Wie Was ???

vorschlaghammermäßig in was reinzuprügeln, das man nicht versteht. Auf jeden Fall ist dein Vater ein ARSCHLOCH – sprich mir nach: A-R-S-C-H-L-O-C-H“ – Pause für Nachsprechen – „Genau! – und wenn dich irgendwer in der Schule fragen sollte, wo dein Vater ist, dann sagst du ihm einfach, dein Vater ist in Afrika, um was gegen die weitere Ausbreitung der Syphilis zu unternehmen – und zwar nicht die weitere Ausbreitung in Afrika, sondern die weitere Ausbreitung in Deutschland – PUNKT.“

Und wenn er, also Timmy dann 14 ist und mit seiner Freundin Lindsay-Jennifer oder wie sie heißen wird gerne mal dieses „Taubvögeln“ ausprobieren würde, dann bitte einfach den Abschnitt „Mutti, Papa, wo kommen eigentlich die Babys her?“ vorlesen und mal die Rechnung demonstrieren, wie viel billiger ein Kondom im Vergleich zu einem einzigen (ernsthaft ausgefüllten und abgeschickten) Unterhaltscheck ist!

42

Page 43: Wer Wie Was ???

Nichts zu danken – man tut ja, was man kann …

Was war zuerst da – das Ei oder die Henne?

Eine berechtigte Frage – natürlich die Henne!

Wobei … – das Ei!

Ne – die Hen… – Aaaah! Ich verstehe …

Das ist natürlich knifflig – da muss ich selbst erst einmal recherchieren.

Vielleicht weiß irgendwer von diesen Fernseh-Indern was – Aiman Abdallah kann ich aber ja nicht mehr vertrauen (siehe „Was ist Trick 17?“), bleibt nur Ranga Jogischwa (oder wie das geschrieben wird).

43

Page 44: Wer Wie Was ???

Moment!

Ich suche mal!

Hihhhühmm. Hihhhühmmmm.

OK – hier steht was bei Quarks und Co. …

Jupp, jupp: Henne – Ei – Problem – OK …

Evolution – auch OK …

Bakiva-Huhn – uralt – auch OK …

Archäopteryx – auch OK …

Harte Eier – weiche Eier – auch OK …

Fische, Amphibien – auch OK …

Und Schwämme vor einer halben Milliarde Jahren – OK, OK …

44

Page 45: Wer Wie Was ???

Also ich hab’s: das Ei!

Warum? Weil es schon Eier gab, bevor es Vögel gab. Die Hühner so in der auf dem Hühnerhof ihren selbstverursachten Dreck durchpickenderweise gibt’s seit ein paar tausend Jahre, davor gab’s noch so bestimmte Vorfahren für ein paar Millionen Jahre, die man auch als Hühner ansehen kann. Die hatten aber auch wieder Vorfahren, die auch – so, dass man irgendwann bei den Fischen landet und ganz am Ende bei den Schwämmen und die hatten alle schon Eier zur Fortpflanzung (also so Eier zum Befruchten). Und damit ist das Ei älter …

Berechtigter Einwand natürlich: Aber es geht um das Hühner-Ei – das ist damit natürlich nicht abgefedert (*ganz breites Grinsen*) – da muss ich nachrecherchieren – Moment again …

45

Page 46: Wer Wie Was ???

Netzzeitung – „Wissenschaft“ – das klingt doch vielversprechend …

OK – der Philosoph sagt „das Ei“ – und der Naturwissenschaftler und der Hühnerzüchter sagen „Stimmt!“ – gut.

Und warum?

Häh?!? – Warum sollte ein Känguru ein Straußenei legen?

OK – aber es wäre dann ein Straußenei, stimmt …!

Embryo und Ei haben die gleiche Erbsubstanz – OK …

Ei is’ zuerst da – macht dann Sinn …

Gut – aber genetische Entwicklungen können auch an lebenden Tieren auftreten?

46

Page 47: Wer Wie Was ???

Bääh – OK – also wohl Ei, aber sicher ist das nicht.

Letzte Chance: Wikipedia (wenn die Wissenschaftler das nicht genau wissen, dann vielleicht ein lichtscheuer Rollenspielfan).

Hehe – es gab also kein „erstes Huhn“ oder kein „erstes Hühnerei“ – so kann man sich auch rauswinden. Offenbar fehlt die klare Abgrenzung, wann das Huhn ein Huhn war (Schade, dass ich die Grönemeyer-Pressstimme, mit der ich die Worte grad artikuliert habe, hier nicht adäquat darstellen kann). Die Frage kann man also wissenschaftlich nicht sinnvoll klären.

Sehr ernüchternd …

Wenigstens kann noch herhalten, was jahrhundertelang geklappt hat und zur Not auch heute noch helfen muss – ein kreationistischer Ansatz:

47

Page 48: Wer Wie Was ???

Was war zuerst da – die Henne oder das Ei? – Die Henne! – Gott hat schließlich zuerst die Tiere geschaffen und die haben anschließend alles Mögliche irgendwohin gelegt. Außerdem könnten die Hühner – zumindest theoretisch – noch mal irgendwann die Weltherrschaft übernehmen und dann bin ich dran – das Ei sollte für solch ein Vorhaben eher ungeeignet sein (wenn es auch eine harte Schale hat … *noch mal sehr breites Grinsen*).

Ja – gut, dass wir das noch klären konnten. Wem das nicht reicht, der soll sich mal bitte an Jan Bruners melden – bei solch kniffligen Fragen darf man ja vielleicht doch noch mal wieder kreativ sein (Kreativität bei der Erfindung von Fakten ist ja auch so grundsätzlich nichts Schlimmes – zumindest kann es zielführend sein – man frage ruhig noch mal bei George Doppel-U und Co. in 2002 nach).

48

Page 49: Wer Wie Was ???

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Eine berechtigte Frage!

Wenn ich mir den einen oder anderen „Star“ aus den 70ern und 80ern heute so im Fernsehen bei Interviews anschaue, muss ich sagen: ja.

Ernsthaft betrachtet sind die aber natürlich nur partiell tot – so wie Michael Jackson seit den 80ern auch nur noch partiell schwarz war.

Hier geht’s aber um die ganz handfeste Frage: Wenn man so richtig tot ist – gibt es dann einen Tunnel, kann man durch den durchgehen – und wird man da nicht nur verarscht, weil am Ende noch ’n Tunnel ist, der wieder zurückführt oder so was, sondern ist da ein Himmelreich oder irgendwas Vergleichbares in dem man weiterleben kann und bestenfalls auch will?

49

Page 50: Wer Wie Was ???

Logischerweise bedarf das erst mal der Klärung der Frage, wann man denn jetzt so richtig tot ist.

Sehr interessant finde ich dabei z. B., dass in Deutschland ein Mensch als tot deklariert wird, wenn sein Gehirn keine entsprechende messbare Aktivität mehr aufweist – in dem einen oder anderen Land sonst achtet man da allerdings weniger drauf und ein Mensch gilt als verstorben, wenn sein Herz nicht mehr schlägt. Ein Unterschied, der durchaus auch Rückschlüsse auf die verschiedenen Sichtweisen betreffender Kulturkreise auf die Welt im Allgemeinen zulässt …

Als Deutscher (mit solchen Formulierungen muss man ja immer noch vorsichtig sein – besonders, wenn bekannt ist, dass man aus der mecklenburgischen Provinz kommt …) – also: Als Einwohner des teutschen Landes übernehme ich mal die auf diesem Erdendfleck gebräuchliche Sichtweise

50

Page 51: Wer Wie Was ???

und deklariere die eintretende Abwesenheit nachweisbarer Gehirnaktivität als das Ende des Lebens und damit den Tod. Das führt dann vielleicht bei dem einen oder anderen oder genauer ja eigentlich gefühlt mindestens jedem zweiten der zu Anfang angesprochenen Alt-Stars (Betonung zumeist deutlich auf ALT!) immer noch zu Zweifelszuständen (ich kenn’ z. B. Jürgen Drews privat nicht – aber bei Interviews auf RTL2 oder VOX wirkt er gelegentlich schon wie ein Grenzfall …) – also das lässt dann vielleicht immer noch viele schwierige Fälle zurück, soll an dieser Stelle aber erst mal reichen.

Die Frage ist dann, was kommt, wenn der letzte Schalter klack macht – das Nichts? Stille? Der berühmte Tunnel? Eine Wiese und Petrus ruft Namen aus? Zwölf Jungfrauen und viel Gleitcreme? Ein gnädiger Gott? Ein rachsüchtiger Gott, der einen bestrafen will, weil man nicht an ihn geglaubt hat? Elvis und Tupac, denen Uns-Michael ein paar

51

Page 52: Wer Wie Was ???

Tanzschritte beibringt? Das Schlaraffenland? Die Hölle? Ein unendlicher französischer Kunstfilm mit Untertiteln in einem umfunktionierten aber nicht gesäuberten Pornokino? Ritter-Sport im Angebot? Was erwartet einen?

Die Frage lässt sich natürlich schwer beantworten, da es vom Tod bekanntlich für die meisten von uns nicht unbedingt ein Zurück gibt. Der eine oder andere, der (als Resultat entsprechender medizinischer Überprüfungen) nicht mehr als lebend deklariert werden konnte, dann aber wieder zu Bewusstsein kam, hat allerdings berichtet – und interessanterweise gleichen sich viele der Erzählungen. Demnach hätten wir dann einen Tunnel, Licht und vielleicht noch Stimmen, die sagen, in welche Richtung man laufen muss. Unglücklicherweise kann man aber dabei den Unterschied zwischen einer kollektiven, anhand verschiedener Zeitungsartikel und Filme gelernten

52

Page 53: Wer Wie Was ???

Wahnvorstellung im Nahtod-Delirium und der tatsächlich jenseitig wahrgenommener Dort-Realität dann wieder nicht abschließend klären.

Somit verschiebt sich doch wieder alles auf die Frage zwei Schritte davor: Gibt es einen Gott?

Und das ist dann eine andere sehr berechtigte Frage!

Da ich nach wie vor nicht mit Liv Tyler zusammen bin, war meine angenommen richtige Antwort bisher immer: „Nein, das kann nicht sein!“. Bei genauerer Betrachtung muss ein Gott aber natürlich kein Interesse daran haben, dass es mir als Individuum in irgendeiner Weise gut geht – wenn er Spaß an meinem persönlichen Unbehagen hätte, würde das im Gegenteil sogar die vielen verpassten Busse während meiner Abi-Zeit ziemlich gut in Grundlage und vor allem Art und Weise des Eintretens erklären. Außerdem bleibt ja zu

53

Page 54: Wer Wie Was ???

beachten, dass ich sogar eine noch viel tollere Freundin gefunden habe (hallo – hab dich voll lieb und so … *sehr lieb guck*). Damit fällt das dann letztendlich komplett flach.

Und so lässt sich von meinem Standpunkt aus für diese Frage unglücklicherweise auch mal wieder nicht richtig gut eine abschließende Antwort finden.

Matjes wäre aber natürlich nicht Matjes, wenn er nicht auch hier zumindest noch mal versuchen würde, sich effektvoll aus der Sache rauszuwinden. Unbeabsichtigt an einer neuen Weltreligion arbeitend, kann somit der Trick, wie bereits eine Frage zuvor, erneut darin liegen, einfach mal auf so nur unverhältnismäßig aufwendig zu findende und beschreibende Details wie Begründungen und Beweise zu verzichten und die Antwort nach dem Prinzip der möglichst kreativen Behauptung zu finden.

54

Page 55: Wer Wie Was ???

Die mutmaßlich einzig richtige Antwort ist dann:

Gibt es einen Gott? – Ja, es gibt einen Gott – und er trägt einen blauen Irokesen.

Der besondere Clou dabei ist, dass mir ja ohnehin keiner effektiv das Gegenteil beweisen kann. Die Erkenntnistheorie ist mein Freund – jeder Einwand und jede Anmerkung lässt sich mit einfachsten Mitteln bzw. entsprechenden Argumentationsketten abschmettern. Damit wird zumindest jeder Gegenbeweis gänzlich unmöglich und es heißt eat my shorts, liebe Andersdenkende, eat my shorts …

Außerdem lässt sich darauf aufbauend dann natürlich auch eine Antwort auf die ursprüngliche Frage, die mal Ausgangspunkt der ganzen Sache war, entwickeln:

55

Page 56: Wer Wie Was ???

Gibt es ein Leben nach dem Tod? – Ja, das gibt es – und es ist eine Riesen-Punk-Party und vorne steht Gott mit seinem Irokesen.

Dabei ist dann auch egal, dass insbesondere Letzteres manchem vielleicht eher wie die Vorstellung von einer Hölle erscheinen wird, denn a) ging’s ja auch nicht darum und b) ist es ja ohnehin so, dass, wenn man sich mal die klassischen Ideal-Vorstellungen vom Himmelreich in unserer nur in Teilen Bibel- oder sonst ein-Buch-der-Bücher-festen Welt anschaut, dann auch nicht unbedingt gesagt ist, dass die für alle und jeden angenehm wären: Ganztägiges Rumsitzen auf einer Wolke in zwei Kilometern Höhe – für Menschen mit Höhenangst gar nicht so reizvoll. 12, 13 oder mehr Jungfrauen in einem jenseitigen Harem – große Masse ist nicht unbedingt immer große Klasse. Den ganzen Tag rumkämpfen und Met saufen im Walhall – ich denke für den Durchschnittsjugendlichen heute klingen Counter Strike und Marken-Cola bzw.

56

Page 57: Wer Wie Was ???

irgendwas mit Wodka und Red Bull deutlich angenehmer.

Aber auch alles egal – unterm Strich steht, es wurden erneut zwei zentrale Kernfragen menschlicher Existenz aufgelöst.

Nach soviel Arbeit brauch ich dann aber erst mal einen Apfelsaft – und kann dann nur hoffen, dass die nächsten Fragen gegenüber diesen dann wieder etwas einfacher werden …

Mutti, Papa, wo kommen eigentlich die Babys her?

Eine berechtigte Frage – ich übernehme mal an dieser Stelle, ist ja nicht so ganz einfach, das zu erklären …

57

Page 58: Wer Wie Was ???

Also: Wenn ein Mann und eine Frau …

Nein – besser: Wenn Mutti und Vati sich lieb haben … – ne, zu speziell …

Nun gut – also wenn ein männlicher Mensch – dein Vater ist so einer – und ein weiblicher Mensch – deine Mutter sollte so einer sein – wenn die sich lieb haben – genaugenommen auch wenn die sich nich’ lieb haben und z. B. Alkohol im Spiel ist – also ganz allgemein – bei deinen Eltern weiß ich jetzt nicht, ob da Alkohol wichtig ist oder nicht oder so – also: Wenn zwei nicht gleichgeschlechtliche Menschen sich lieb haben oder einfach irgendwie naja „geil sind“, was du dir dann bitte aber doch von Papi erklären lässt – oder mit 13 von seiner Videosammlung – also: Wenn zwei nicht-gleichgeschlechtliche Menschen aka ein Mann und eine Frau gerne eine bestimmte Sache machen wollen, dann machen die die. Die Sache nennt sich dabei „Sex“ und ist im

58

Page 59: Wer Wie Was ???

Groben vergleichbar mit dem, was du vielleicht schon mal in einer Tierdokumentation gesehen hast.

Der Zweck ist dabei auch ähnlich: Grundsätzlich kann man auf die Art Kinder machen – da die Natur den Anreiz jedoch als etwas zu klein angesehen hat, entsprechende Zeit- und Kraftaufwendungen den potenziell Beteiligten sinnvoll erscheinen zu lassen, hat sie es nebenbei auch noch so eingerichtet, dass die ganze Sache Spaß macht. Speziell auf den Menschen bezogen, haben die beteiligten zwei Leute mit der Zeit angefangen, das sogar nur noch wegen des zweiten Faktes zu machen: Sex macht Spaß – nicht unbedingt so sehr, wie den Frauen in Papas Videosammlung, die du irgendwann entdecken wirst, aber auch viel.

Damit beim Sex KEINE Kinder entstehen, hat mit der Zeit dann nicht die Natur, sondern irgendwer sonst das Verhütungsmittel erfunden. Eine Variante davon sind z. B. diese

59

Page 60: Wer Wie Was ???

Mini-Gummi-Säcke, die man an Bahnhöfen immer aus den Automaten ziehen kann und so. Die streift man sich – also nur diese Mini-Gummi-Säcke – über das „Werkzeug“, dass der Mann für die Durchführung des Sexes verwendet und dann kommt das Zeug, was aus ihm raus kommt und am Ende die Kinder macht, das kommt dann raus, aber kann nicht in die Frau rein – zumindest weiter als bis zur Gummi-Wand. Das ist jetzt alles recht theoretisch – aber die Videos machen den Grundakt plastischer. Die Stelle mit dem Kondom – so heißt der Gummi-Sack nämlich – wirst du nicht finden, aber achte auf die Stelle, wo er „ihn“ ihr „reinsteckt“ (einer von beiden wird das ankündigen) – spätestens kurz davor würde man den überziehen.

Naja – klar ist jetzt aber auch: Wenn diese Teile so gut sind, wirkt dass natürlich gegen den Zweck der Paarung (= Sex) in der Grundform, und dass ist natürlich der Natur nicht ganz recht. Deshalb hat sie im Laufe der

60

Page 61: Wer Wie Was ???

Zeit etwas Neues erfunden, dass sich „Riss im Kondom“ nennt. Damit konnte sie sicherstellen, dass viele der eigentlich nicht schwanger werden wollenden Mann-Frau-Kombination letztendlich doch in den sauren Apfel beißen musste. Zusammen mit einer schon etwas älteren Erfindung – der Dummheit – hat das auch ganz gut funktioniert.

In diesem Zusammenhang kann ich dir dabei auch schon mal empfehlen, dass „ihn rechtzeitig ausziehen“ kein sinnvoller Verhütungsansatz ist, auf den man sich verlassen sollte. Wenn der männliche Körper erst mal in der Situation ist, den Kindermach-Saft abzusondern, befindet sich in der Regel ein Großteil des Blutes, dass eigentlich zum Erinnern an diesen Plan notwendig wäre, längst an anderen Stellen davon. Als Mann sollte man nicht so illusionistisch sein, man selbst wäre da anders als andere – und als Frau sollte man nicht so bescheiden klug sein,

61

Page 62: Wer Wie Was ???

diesen Vorschlag bei Nichtvorhandensein eines geeigneten Verhütungsmittels als gute Alternative zu empfinden.

Aber gut – das sollte das Wichtigste sein – wie gesagt – den Rest erläutern dir dann die Videos oder Papi. Frag ihn bei der Gelegenheit auch gleich mal, was essbare Unterwäsche ist und was „Neunundsechzig“. Vermutlich wird er dabei etwas ins Schwitzen kommen, aber der kann ja auch mal was tun. Wie deine Zeugung konkret mit den vorgenannten Kinderkriegursachen in Verbindung steht, kann außerdem nur er wissen. Aber ein Hinweis vorne weg: Wenn für dein Selbstverständnis der Glaube, ein „Wunschkind“ gewesen zu sein, wichtig ist, solltest du es im Eigeninteresse vermeiden, dabei zu stark nachzubohren …

62

Page 63: Wer Wie Was ???

Und, was machst du so?

Eine berechtigte Frage!

Naja – eigentlich eine belanglose Frage bzw. genaugenommen nur der Versuch eines Gesprächseinstieges, deswegen soll hier auch keine Antwort gesucht werden, sondern eher eine Hilfestellung beim eigenen Geben einer solchen.

Was passend ist, hängt dabei vom bezweckten Effekt ab.

Variante 1: Schenkelklopfer: „Atmen!“, „Mich unterhalten!“, „Auf einer Party sein!“

Variante 2: abweisender Schenkelklopfer: „Dir die Luft wegatmen!“, „Eine Unterhaltung vermeiden!“, „Auf einer Party mit ätzenden Menschen sein!“

63

Page 64: Wer Wie Was ???

Variante 3: aggressive, deutliche Abfuhr: „Überlegen, welche Farbe dein Gesicht annehmen würde, wenn ich zwei Minuten lang fest deinen Hals zusammendrücke!“, „Darüber nachdenken, wie stark dein Verlangen wäre, dich mit mir zu unterhalten, wenn ich dabei dein Gesicht ununterbrochen in die Bowle-Schüssel da drüben presse!“, „Nachrechnen, wie oft ich den Stuhl links neben mir auf deinem Kopf schlagen müsste, um sicherzugehen, dass ihr beide kaputt seit und ich anschließend auf deiner Leiche den Moonwalk tanzen kann!“

Variante 4: Psychopath: das Gleiche wie Variante 3, aber mit ausschließlich den Augen zum Ausdruck gebracht.

Variante 5: der Ansprechende ist der Partygastgeber: „Ich mach was mit Medien und Du?“

64

Page 65: Wer Wie Was ???

Variante 6: die heiße Schnitte vom Gastgeber ist die Fragende: „Ich bin in der Medienbranche und mach …“ und dann kommt ein nicht zu langes Statement, warum du eigentlich die tollere Partie für sie wärst als ihr Macker, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Medien macht, wobei genau darauf zu achten ist, dies in maximal zwei bis fünf Minuten abzuhandeln, um nicht den Eindruck zu erwecken, du wärst ein Schwafler.

Variante 7: die heiße Schnitte des Gastgebers ist die Fragende und neben ihr steht das – nur um im Bild zu bleiben – schon leicht etwas abgelaufene Wurstbrötchen, das zweifelsohne ihre beste Freundin ist und mit dir verkuppelt werden soll: „Naja – ich mach was mit Medien – machen ja die meisten heutzutage, nicht? – kann man zumindest den Eindruck haben, meint meine Freundin immer.“ – wahlweise auch „Was ich mache? – Naja, ich fand Thomas Hermanns immer so toll, da hab ich auch was

65

Page 66: Wer Wie Was ???

versucht – was mit Medien meine ich“ – Letzteres ist aber gefährlich – als offiziell schwul kann es passieren, dass man mit zum Kuppeln eingespannt werden soll und/oder das Thema in Modefragen abdriftet – wenn’s ganz mies läuft, hat außerdem die Gastgeberfreundin nicht nur ein zu vermittelndes Wurstbrötchen vor Ort, das an den Mann zu bringen ist, sondern auch ein kleines, schüchternes, ja, sagen wir mal frisch geoutetes Hörnchen, „was noch nicht lange in der Szene“ ist und daher nur darauf wartet (ich weiß, ich übertreibe langsam mit dem Bild, aber egal), endlich aufgebacken zu werden – und dann bleibt schließlich nur die Wahl zwischen später Wahrheit oder einer ganz neuen Erfahrung – die erste Version ist deutlich vorzuziehen (aus meiner Sicht).

Damit hab ich aber nur die gängigen Varianten aufgezählt, die auf einer langweiligen Party oder ähnlichen Veranstaltungen auftreten können. Trotzdem sollte sich dadurch bereits

66

Page 67: Wer Wie Was ???

der Großteil aller Anwendungssituationen abbilden lassen – einfach, weil auf lustigen und unterhaltsamen Feiern häufig Leute rumlaufen, mit denen sich bereits frühzeitig interessantere Gesprächsansätze herauskristallisieren als, mit welcher jeweiligen werktätigen Zeit- und Arbeitskraftinvestition man sich das aktuelle Wochenendbesäufnis legitimiert hat (und in welcher Form das was mit Medien ist).

Wie parke ich richtig rückwärts ein?

Eine berechtigte Frage!

Das ist allerdings dann definitiv mal eine, auf die ich wohl nie eine brauchbare Antwort werde geben können, da ich leider zugeben muss, der wahrscheinlich schlechteste Autofahrer seit Stevie Wonder zu sein.

67

Page 68: Wer Wie Was ???

Insofern war es auch nachbetrachtend nach wie vor nicht wirklich glücklich, mir für den Zivildienst eine Stelle zu suchen, die zu mindestens 70 bis 80 Prozent aus Fahrdiensttätigkeiten bestand. Das Gute ist – dadurch kann ich jetzt überhaupt ein paar wertvolle Tipps anbringen:

So z. B. 1.: Wenn du am Tag zuvor bereits mit deinem T4 in einen Maschendrahtzaun gefahren bist und der halbwegs vom Besitzer wieder zurechtgebogen immer noch an der selben Stelle steht, dann ist davon auszugehen, dass die Wahl des selben sinnfreien Harakiri-Rückwärts-Einparkwinkels auch exakt zum selben unerwünschten Resultat führt.

2.: Wenn’s mal richtig, richtig peinlich soll, dann ist eine gute Herangehensweise, einfach mal vor der Post auf einen von zwei freien Parkplätzen zu parken und nach dem Gang zum Postfach vor dem Ausparken nicht zu schauen, ob der Parkplatz hinter einem immer

68

Page 69: Wer Wie Was ???

noch leer ist PLUS ein Stück zurückzusetzen, während vor einem gerade der ehemalige Fahrlehrer, der in leider nicht nur gefühlten vier bis sechs Monaten versucht hat, einen zumindest soweit hinzukriegen, dass der Zivilschutz einen in Verbindung mit einem Steuer nicht mehr als gefährliche Waffe einstufen muss – also, während der zum Grüßen ansetzt – um dann das nicht lange auf sich warten lassende Kontaktgeräusch entgegenzunehmen.

Schließlich ist es 3., um mal was zu bringen, was nichts mit Einparken zu tun hat, auch immer vorteilhaft sich zu vergewissern, ob das Auto, das man tanke sollte, eigentlich wirklich ein Benziner war – und im Falle einer längeren Essenausfahrtstour ist es genauso sinnvoll, zu schauen, ob alle Essenkübel wirklich vom Küchenpersonal ordnungsgemäß verschlossen wurden und ob auch nicht gerade der Kübel, der das als einziger vielleicht nicht wurde, ganz oben auf dem Stapel steht und bei der

69

Page 70: Wer Wie Was ???

Fahrt über einen Huckel 200 Meter vor dem Ziel mit einem entschlossenen Hüpfer zur Seite ein großzügiges Teilen mit dem vorher allzu nahrungsmittellosen Fahrzeugboden vorbereitet.

Ja – das alles soll damit auf den Weg mitgegeben sein. Ich persönlich wurde damals übrigens trotzdem bezahlt und auch, wahrscheinlich nur zu freiwillig, rechtzeitig aus dem Zivildienst wieder entlassen.

Meine Fahrkünste und allgemein Autoumgangskünste haben sich seither aber nur geringfügig verbessert. Das hat meine Mutter allerdings wiederum nicht davon abgehalten, mir in grenzenlos durchdachter Weise nach dem TÜV-bedingten Abgeben meines alten Wagens – einem Ford Fiesta, den zwar in seinem Zustand wahrscheinlich nicht mal Xzibit noch gepimmt hätte, der sich aber zugleich dank seiner geringen Größe zumindest vergleichsweise einfach rückwärts

70

Page 71: Wer Wie Was ???

einparken ließ – also nach dessen Abgabe vor zwei, drei Jahren als neues Auto einen Renault Laguna zu schenken, der zwar von den Extras her dem Fiesta zuvor deutlich überlegen ist (wichtiges neues Extra so z. B.: Lack statt Rost), der aber zugleich für einen Einpark-Legastheniker wie mich ein unpraktisch langes Heck besitzt, was das rückseitige Kommen eine Parklücke gegenüber vorher doch vergleichsweise deutlich erschwert, weswegen ich ihn bis heute noch mehr oder weniger liebevoll nur „die Enterprise“ nenne.

Naja – wie Otto sagen würde: „Always look on the bright side of life – Immer auf die Breitseiten des Lebens achten!“ – ich versuch seither einfach grundsätzlich nur noch konsequent vorwärts einzuparken und auch so, dass möglichst um mich herum nur leere Parklücken und freie Sicht auf etwaige zu hohe Bordsteine ist.

71

Page 72: Wer Wie Was ???

Unterm Strich läuft alles auf die alte Regel hinaus: Man muss sein Kryptonit kennen. Das ist ja letztendlich auch ein Fakt, den andere schon schmerzhaft lernen mussten.

So hat Sarah Palin seinerzeit sicherlich eindrucksvoll verinnerlicht, dass der Umgang mit Medien oder allgemein Reden nicht zu ihren großen Stärken gehört. Und Christoph Daum hat noch zu guten alten „Staubsauger-Vertreter-Mentalität“-Zeiten sicher gut gelernt, dass man zwar glauben kann, der eigene Körper würde Drogen drei- bis zehnmal schneller abbauen, als der jedes anderen Menschen auf dem Planeten – dass aber zugleich sich die Realität nicht automatisch dem Glauben anschließen und einen F… auf biologische Gesetzmäßigkeiten geben muss.

Manchmal muss man einfach wissen, wann es nötig ist, was sein zu lassen – sei es eine unnötig komplizierte Einparkaktion, sei es der Versuch des Gebens eines intelligenten

72

Page 73: Wer Wie Was ???

Interviews oder allgemein die Bewerbung um ein Amt, zu dessen Bekleidung man zum Geben des intelligenten Interviews in der Lage sein sollte – oder sei es einfach und simple nur das freiwillige Abgeben einer Haarprobe zu Drogentest, obwohl man ziemlich genau weiß, dass das weiße Zeug, das man seit Jahren konsumiert hat, mit Sicherheit kein Weizenmehl war.

Willst du mit mir gehen?Ja [ ] nein [ ] vielleicht [ ]

Eine berechtigte Frage!

Wenn du Nora Tschirner bist: ja!

Wenn dein Name auf folgender Seite auftaucht: www.die50heissestenFrauen.de auch (es sei denn, du heißt Heidi Klum – das

73

Page 74: Wer Wie Was ???

menschliche Verdrängungspotenzial mag nahezu unendlich sein, aber die Stimme vertrag’ ich vielleicht abends noch grad so, morgens aber mit Sicherheit nicht mehr).

In allen anderen Fällen: Wie siehst du aus? Wie stehst du so zum Thema Mittellose-Studenten-Hobby-Pseudo-Schriftsteller-Aushalten? Und was genau beinhaltet eigentlich alles „geh’n“?

Antworten bitte auf einen Zettel schreiben und durchreichen …

Nachtrag:

Sonya Kraus: nein!

Annemarie Warnkross: Wie lange kannst du den Mund halten?

Ach – lieber niemanden von ProSieben …

74

Page 75: Wer Wie Was ???

Weiterer Nachtrag:Ich seh’ grad, dieser schon etwas ältere Eintrag hat sich doch noch „dazwischen gemogelt“ – natürlich gibt es zwischen mir und der liebreizenden Frau P. aus P. in B. aka meiner Freundin eine stille Übereinkunft bezüglich der Ablehnung von Promiskuität und der Zustimmung zur Sinnhaftigkeit der Umsetzung der Monogamie – insofern: Das soll zwar zuvor genannte Personen ggf. nicht aufhalten, mir dennoch ihre Daten (auch inklusive Adresse und Telefonnummer) zukommen zu lassen – aus gegebenem Anlass müsste ich aber darauf verweisen, dass ich vermutlich in nächster Zeit nicht direkt darauf eingehen werde. Das kann sich aber z. B. ändern, wenn ich (wie zu befürchten steht) schon recht bald oder zumindest mittelfristig einen wichtigen Jahrestag oder so was vergesse. Wenn ich im Anschluss daran partnermäßig wieder unterversorgt bin, würde ich natürlich ggf. gerne darauf zurückkommen.

75

Page 76: Wer Wie Was ???

Für die Geduld beim Warten wäre ich dann auch schon mal im Voraus sehr dankbar …

Was ist mein chinesisches Sternzeichen?

Eine berechtigte Frage!

Zumindest offenkundig eine, die viele interessiert.

Ich hab neulich mal wieder VIVA geschaut und zwischen Werbespots für den „Furzalarm“ und die „Bad Manga Girls“ (ich schreib den Slogan einfach unkommentiert noch mit hin: „Zeige den Mädels, das du ein wahrer Frauenheld bist, und schicke SEX an die 40800“) lief nicht nur auch ab und zu mal etwas Programm, sondern – und das überrascht, da sich VIVA sendungsinhaltlich dem viel-gerühmten MTV-Mix aus Shows, in

76

Page 77: Wer Wie Was ???

denen als Gegenentwurf zur Abwrackprämie selbst fahruntauglichste oder bei Geschwindigkeiten über 20 km/h zumindest massiv vom Zerfall und Auflösen in eine riesige Rostwolke bedrohte Autos bzw. Früher-mal-Autos „gepimpt“ werden (siehe: „Was ist eigentlich ‚Pimpen‘?“), und Shows, in denen irgendwer irgendwen irgendwo datet und irgendwer Drittes schaut zu, weil er Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Enkel, Bruder, Neffe, Friseur, Chef, ehemaliger Sexpartner, ehemaliger Lehrer, Kabeltechniker oder Haustier eines der datenden ist, und Shows, die irgendwas mit „of Love“ heißen, und Shows, die nichts mit „of Love“ heißen und faktisch aber das Gleiche sind also halt eben „Shows“ statt Musik-Television – obwohl sich VIVA diesem MTV-Verständnis von effektiver Sendegestaltung unter angestrengter Verdrängung des ursprünglichen Sendekonzeptes (und im Fall von „Music Television“ auch des präsenten Sendernamens)

77

Page 78: Wer Wie Was ???

angeschlossen hat – obwohl dem so ist, gab es Video-Clips zu bestaunen.

Die Videos waren aber nicht das Einzige, was ich genießen durfte. In bester Interaktives-Fernsehen-Manier beantwortete nämlich der „SMS-Guru“ die Frage der zu so später Stunde (lösen wir es gleich auf: Es war nach 0.00 Uhr – da gibt’s nämlich auf MTV/VIVA tatsächlich noch Musik – vielleicht, damit man sich noch etwas weiter „Musik-Sender“ nennen darf) – die Fragen also der zu so fortgeschrittener Zeit noch wachen Untermenge der „Generation Handy“. Das mit „SMS-Guru“ dabei eine überteuerte Jamba-Applikation a la „Partner-Tracker“ oder „X-Ray – schaue dir alle Leute – auch die unansehnlichen – nackt an“ etc. assoziiert wird, ist legitim. Der Unterschied ist aber, dass man bei VIVA die Antwort die der unbezahlte Praktikant im achten Semester Medienwissenschaften schnell mal per Google rausgesucht und in 140 Zeichen gepackt hat,

78

Page 79: Wer Wie Was ???

eben nicht nur auf dem Handy-Display, sondern auch auf dem TV-Bildschirm sehen kann, während oben im besten Falle parallel „Guten Tag“ von Wir sind Helden läuft.

Naja, und die häufigste Frage (gefühlt) war tatsächlich „Ich hab am soundsovielten sound-sovielten 19-hundert-soundsoviel Geburtstag – wie lautet mein chinesisches Sternzeichen?“

Die Antwort hab ich mir nur beim ersten Mal durchgelesen (ich musste Musik-Videos gucken – die kannte ich alle noch nicht) und auch genaugenommen sogar nur den Anfang des ersten Satzes, aber ich dachte spontan, das wäre was, was ich auch gerne gelesen hätte – dafür lohnen sich 2 Euro doch mal. Als Antwort erschien: „Vom chinesischen Sternzeichen bist du Schwein …“. Das hört man doch gern.

79

Page 80: Wer Wie Was ???

Aber zurück zum eigentlichen Kern. Wie gesagt: Diese Frage brennt offenkundig vielen auf der Seele (zumindest vielen mit Schlafstörungen). Daher will ich hier gerne auch darauf eingehen – damit der SMS-Guru die ganze Arbeit nicht allein machen muss (wir sind ja quasi Kollegen und er hat mir schon abgenommen, Alicia zu erklären, dass sie leider nicht zu Tibor passt – auf welcher Google-Seite das wohl steht …).

Also – chinesische Sternzeichen.

Laut www.chinaseite.de (ich gebe zu, mit chinesischen Tierkreiszeichen kannte ich mich auch nicht aus – und von allen Google-Ergebnisse erschien mir das auf den ersten Blick die lustigste Domain) – also: Laut chinaseite.de entstammen die Kreiszeichen im chinesischen Horoskop mythologisch einer Einladung Buddhas an alle Tiere zu einer Party (Neujahr, Von-der-Welt-Gehen – irgendwas) und nur zwölf Tiere kamen. Die, die kamen,

80

Page 81: Wer Wie Was ???

bekamen die Aufsicht über ein Jahr (ich weiß nicht, ob ich Spaß daran gehabt hätte, zu einer Fete zu kommen und als Belohnung Arbeit aufgedrückt zu bekommen – aber naja). Und mit dem Wissen, dass chinesische Jahre so Ende Januar/Anfang Februar beginnen, kann man spitze ausrechnen, was man für ein Tierkreiszeichen ist (welches Tier welchem Jahr zugeordnet ist, ist ebenfalls mythologisch festgelegt). Die Tierkreiszeichen wiederum sagen keine Zukunft voraus, charakterisieren aber angeblich den betreffenden Menschen gut.

Für mich ausgewertet hieße das, dass ich auch Schwein bin (ja – leider – auch ich – aber die Menge der Tiere zeichnet sich allgemein durch viele Tiere aus, die man mittel Lust hat, zu sein: Affe, Ratte, Ziege, Büffel …).

Und das bedeutet u.a.:1) Ich bin galant.2) Ich bin ein guter Kavalier.

81

Page 82: Wer Wie Was ???

3) Ich setze immer bei allem meine volle Energie ein.

4) Ich gebe nie auf.5) Ich weiche auch nie zurück.6) Ich habe meist das Glück des

Tüchtigen.7) Ableitung: Ich bin tüchtig.8) Ich bin NICHT sehr redselig.9) Ich gehe Diskussionen und

Streitereien so gut es geht aus dem Weg.

Neun Treffer würd’ ich sagen.

Außerdem werden Schweine-Menschen noch als loyal bezeichnet (im tagtäglichen Sprachgebrauch eine Kerneigenschaft von jedem als Schwein bezeichneten Menschen) sowie als wissensdurstig und stets gut informiert.

Ich nehme an, zumindest das trifft auf mich zu – wissensdurstig muss man sein, um das zu

82

Page 83: Wer Wie Was ???

recherchieren – und gut informiert bin ich jetzt auch. Insofern: ein voller Erfolg.

Wer sich selbst auch demnächst etwas besser kennenlernen und zugleich die SMS-Kosten sparen will, kann also einfach mal auf die mit Sicherheit mit aufwendigstem Javascript-Code verbundene Combobox auf der Chinaseite gehen und sein Geburtstag auswählen. Nach Klick auf „ausrechnen“ wird dann angezeigt, was für ein Tierkreiszeichen und somit was für ein Typ man ist.

Als besonderes Gimmick muss dabei auch noch mal herausgestellt werden, dass man im Zuge der Errechnung ja sogar nicht nur erfährt, wie man selbst so ist, sondern, wie beschrieben, quasi simultan zusätzlich auch, wie alle andern sind, die im selben chinesischen Jahr geboren wurden.

Ein tolles Konzept. Für mich rückt mich das z. B. in die Nähe von so duften Sympatho-

83

Page 84: Wer Wie Was ???

Typen wie Alexander Klaws oder Ekren Bora alias „Eko Fresh“. Eko Fresh ist ja (neben ein, zwei semi-erfolgreichen Hip-Hop-Songs) vor allem dadurch bekannt geworden, mal selbst die Polizei gerufen zu haben, als er einen Arzt bestellen wollte, der ihm hilft das zugegebenermaßen recht blöde Problem zu lösen, dass er beim Backen der anschließend verzerrten Haschkekse leider nicht wirklich ein gutes Händchen für die Dosierungsmengen hatte – somit ist der eindeutige Beweis erbracht: 1983 war ein absoluter Gewinnerjahrgang … – schön also, auch das mal über sich bzw. seine Menschenschlag-Zugehörigkeit so erfahren zu haben …

Was jetzt?

Eine berechtigte Frage – weiterlesen!

84

Page 85: Wer Wie Was ???

Wie sieht meine Zukunft aus?

Eine berechtigte Frage!

Die chinesischen Tierkreiszeichen hatten wir ja schon – bleibt aber noch die Frage nach Alternativen, die vielleicht sogar nicht nur den Menschen charakterisieren können, sondern auch seine Zukunft voraussagen.

Statt hier jetzt aber unkreativ Horoskope aus der Ostsee-Zeitung vorzulesen, verweise ich mal auf eine meiner all-time persönlichen Lieblingsseiten, die ich jemals im Internet gefunden habe. Sie trägt den sicherlich bereits äußerst vielversprechenden Namen www.astrogenital.de und wurde seinerzeit mal zufällig von mir in einem Studentenforum aufgelesen (mal fast schon intellektuelles Wortspiel).

85

Page 86: Wer Wie Was ???

Da man den Inhalt, wie ich denke, unmöglich adäquat beschreiben kann, sei jeder herzlich aufgerufen, sich das Ganze selbst durchzulesen und zu verarbeiten. Um dabei noch mal effektives Recycling an den Tage zu legen, füge ich hier allerdings trotzdem auch meine ganz persönliche anno dazumal gebloggte Einschätzung an. Man merkt sicherlich, dass ich schon damals großer Fan war – ein erneuter Seitenbesuch gerade eben hat das nur noch verstärkt.

Nachtrag zum Thema von 2007:

Menschen sind toll! – Und Menschen haben überragende Ideen: Die Zukunft und die Eigenschaften von jemandem aus seinen Genitalien lesen zu wollen – darauf muss man erst mal kommen.

Vor Hunderten von Jahren in Georgien (angeblich ist das ja eine jahrhundertelange

86

Page 87: Wer Wie Was ???

georgische Tradition) saßen also Menschen so da und haben sich gesagt: „Hhhmm, is’ schon irgendwie langweilig grad – und ’s Fernsehen is’ auch noch nicht erfunden – und Monopoly geht auch nich’, wegen gibt’s noch nich’ – lass ma’ bei uns gegenseitig die Zukunft aus den Genitalien lesen.“ Und dann haben die so, bevor sie zwischen Kühen und Schafen schlafen gegangen sind, geguckt, ob sie einen Fleisch-, Blut- oder Fettpenis haben, was das über ihre charakterlichen und sonstigen Eigenschaften aussagen könnte und wie laut hängenden oder nicht hängenden Hodensäcken und dicken oder nicht dicken, sprich: dünnen Schamlippen irgendwann mal ihre Zukunft aussehen könnte – ein interessantes Bild.

Naja, ich geb’ zu, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr zwängt sich schon der Gedanke auf, dass die Seite von Martha eventuell doch nicht so ganz ernst gemeint ist und es sich eventuell doch nur um einen Fake handelt (ansonsten, muss man auch mal sagen,

87

Page 88: Wer Wie Was ???

wär’ der Neffe für die Zensur des Gästebuches auch eine absolute Fehlbesetzung). Trotzdem gefällt mir (ich hab zugegeben aber auch ’nen etwas, sagen wir mal, speziellen Humor) die Vorstellung, wie so ein paar georgische Bauersleute aus dem soundsovielten Jahrhundert vor einem Lagerfeuer in einem Stall sitzen und bei sich gegenseitig Hodensack-Falten abmessen.

Und nicht nur das. Unabhängig davon, ob es jetzt tatsächlich eine soundsoalte Realschullehrerin namens Martha gibt, die aus Georgien kommt und in ihrer Freizeit Geschlechtsorgane von anderen Leuten analysiert. Und auch unabhängig davon, ob Genitalien-Lesen wirklich das Singstar vergangener Tage ist. Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass das heute, bzw. heute noch gut und problemlos an der einen oder anderen Stelle für Unterhaltungszwecke genutzt werden könnte – z. B. in einem Dresdner Zwinger-Klub (hat jemand den

88

Page 89: Wer Wie Was ???

sächsischen Heimatkunde-Witz verstanden?) – halt so ungefähr nach dem Motto: „So Karl, an der leichten Rechtsdrehung deines linken Hodens erkenne ich, dass du heute noch Sex mit zwei Frauen und drei Männern haben wirst – und dass RTL2 dich dabei filmen wird“.

Nachtrag von heute:Spätestens jetzt schaut jeder mal nach, oder?

Zu mir oder zu dir?

Eine berechtigt Frage!

Unterstellt, dass du ein Mann bist (50%-Chance – über Otti Fischers Daumen gepeilt), müsste sie aber lauten: zu ihr oder zu mir?

89

Page 90: Wer Wie Was ???

Die Antwort lautet: eindeutig zu ihr!Nicht nur, dass so zumindest theoretisch die Chance besteht, dass sie in einem Studentinnen-Wohnheim wohnt und eine sehr experimentierfreudige Mitbewohnerin hat. Vor allem solltest du auch einmal überlegen, wie’s bei dir zuhause aussieht und was dort für Gefahren lauern.

Was befindet sich so z. B. in deinem Nachtschrank in der untersten Schublade? Und was ist unter deinem Bett versteckt?

Und, na, wer wohnt unten bei dir noch? Mit 75%iger Wahrscheinlichkeit (Otti Fischer …) müsst ihr entweder an deiner Mutter (40%) oder an deiner unwissenden Ehefrau (20%) oder an deinem WG-Mitbewohner – dem ekligen Sven – (15%) vorbei (wobei Letzterer euch in Sabber getränkte Chips aus den Mundwinkeln wischend so was nachruft, wie „gute Nacht“ was in ihren Ohren aber nur

90

Page 91: Wer Wie Was ???

ankommt als „Ich horch nachher, ich horch nachher!“).

Kurz zusammengefasst: Es ist unter keinen Umständen gut und zu empfehlen, diesen Kelch NICHT an dir vorübergehen zu lassen.

Bleibt aber noch die Frage, was zu tun ist, wenn du eine Sie bist – oder anders: zu ihm oder zu mir?

Klare Antwort erneut: dringend zu dir!

Er ist ein Typ – du weißt, was in seinem Nachtschrank in der untersten Schublade ist – und du weißt, was sich unter seinem Bett befindet – und du weißt auch, dass unten wahlweise seine Mutter oder sein ekliger, Pornofilme und/oder Bier konsumierender Mitbewohner wohnt und überlegt, was ihr grade macht. Nichts davon willst du in deiner Nähe wissen.

91

Page 92: Wer Wie Was ???

Da du dir also extra deine schwarze Unterwäsche angezogen hast und so getan hast, als ob der eine Witz von ihm über Jogi Löws Schal wirklich geistreich und humorvoll gewesen wäre, solltest du jetzt wirklich nicht noch riskieren, dass dir auf den letzten Drücker die Lust ausgeht. Geht zu dir!

Ach ja – und wenn ihr unterwegs seit – erzähl ihm nicht schon zu früh, dass du in einer Mietwohnung in der Innenstadt und dort auch alleine wohnst – vielleicht wird er enttäuscht sein, aber bis dahin wird er glücklich in Hoffnung schwelgen – und Hoffnung ist doch was Schönes …

Who the fuck is Alice?

Eine berechtigte Frage!

92

Page 93: Wer Wie Was ???

Ich könnt’s mir jetzt natürlich einfach machen und auf die billige, durch mediale Präsenz des entsprechenden Produkts unterstützte Pointe setzen zu sagen „Eine DSL-Flatrate, die jetzt in immer mehr Anschlussgebieten verfügbar ist“ (wenn ich ganz hart darauf bin, noch mit dem Zusatz: „… – auch im Wunderland“).

Ich verzichte aber darauf – is’ ja auch ’n biss’n zu plump. Außerdem wäre zu offenkundig, dass dies nicht die Antwort sein kann.

Eigentlich ist die Antwort aber auch gar nicht wirklich die Frage. Im Text zum Song, für den die vorgenannte philosophische Grundfrage, die, gewohnt halbsynchron aus einer Mehrzahl an Dutzend Kehlen geäußert, insbesondere im Zentrum so manchen Schlagerumzugs durch Hamburg oder neuerlicher Archivmaterial-Recycling-Silvestersendung im ZDF steht, lediglich ein nachträglich vor allem durch die große Begeisterung des Publikums, also meiner Lieblingsrasse, der Menschen, an

93

Page 94: Wer Wie Was ???

Kollektivität und Massenbewegung (die u.a. auch 1989 zum Mauerfall und damit zu Gutem und 2004 zum sinnfreien Gruppen-Mitgrölen der Gitarren-Spur von „Seven Nation Army“ und damit zu eindeutig alles anderem als Gutem geführt hat) – also ein aus diesem Grund eingefügter und zu so hoher Bedeutung gelangter Bestandteil geworden ist – dieser Grundtext, den so manch einer mittlerweile sicherlich nur noch als das Gesinge zwischendurch wahrnimmt, bei dem man darauf achten muss, wann „die Stelle“ wieder kommt – in diesem Text ist ja die Antwort bereits hinreichend gegeben: Alice wohnt nebenan – seit ein paar Jahren – und ist der heimliche Schwarm von „Howie-Baby“ Howard Carpendale (der, wie ich hier mal festhalten möchte, seine Frisur eindeutig von meinem Vater geklaut haben muss – ich hab Fotos geseh’n …).

Eine wirkliche Frage besteht somit also nicht.

94

Page 95: Wer Wie Was ???

Trotzdem – und das kann wahrlich nicht jede Frage von sich behaupten – lässt sie sich davon nicht unterkriegen und existiert einfach fröhlich weiter.

Die Erkenntnis, die sich daraus gewinnen lässt, ist, dass es schon richtig gute Fragen gibt, auf die es allem menschlichen Verständnis soweit nach, gar keine eindeutige Antwort geben kann und die einen somit höchstens zu grundsätzlichem Nachdenken anregen (Wie sähe eine perfekte Welt aus?, …). Noch genialer sind aber möglicherweise gerade die Fragen, die selbst, obwohl sie in ihrer Peripherie die entsprechenden Antworten gleich mitliefern, dennoch solche Popularität erlangen.

Ich muss zugegeben – mehr fällt mir zu dem Ganzen dann aber auch nicht ein. Vielleicht hätte ich es beim Witz vom Anfang mit dem Breitband-Internet doch belassen sollen …

95

Page 96: Wer Wie Was ???

Was ist eigentlich „Pimpen“?

Eine berechtigte Frage.

Zunächst einmal: Pimpen ist nicht Pimpern.

Auch wenn viele vorwiegend männliche Menschen mit häufig überschaubarem Einkommen aber für sie – Mitleid! – finanziell unpraktisch hohem Bedarf an stets neuen Alufelgen, „geilen“ Radkappen und/oder „bösen Blicken“ eine für ihre Freundinnen hin und wieder nur begrenzt nachvollziehbare Zuneigung zu ihrem fahrbaren Untersätzen verspüren („fahrbar“ bezieht sich hierbei natürlich nur auf Nicht-Kopfsteinpflaster-Straßen und allgemein alles als Untergrund, bei dem es nicht zum Problem wird, wenn man mit was drüberfahren will, das so tief gelegt wurde, dass man es mit einem Collegeblock aufbocken könnte) – also: Auch wenn die „Liebe“ einiger Autofreunde tatsächlich soweit

96

Page 97: Wer Wie Was ???

geht, dass sie sich spezielle Jacken mit dem Namen ihres „Schätzchens“ drauf besorgen, bzw. genauer: dem Erbauer des guten Stücks im Urzustand, damit auch jedem klar wird: „Er und sein Opel – die gehör’n zusammen!“ – auch wenn dem so ist, von auch sexuell ausgelebten Beziehungen oder sogar unchristlichem Schweinkram des Nachts in einem Fuhrpark hab zumindest ich bisher noch nichts gehört – und grade in Zeiten von Youtube – oder in dem Fall besser: Youporn – oder in dem Fall besser: rotten.com (wenn’s das noch gibt) – kann man davon ausgehen, dass etwaige Fälle im Falle häufigen Auftretens schon im Netz zu bestaunen und in den RTL2-News wiederzusehen gewesen wären. Damit sollte klar sein, dass Pimpen – zumindest im gebräuchlichen Zusammenhang mit Autos – nichts mit geschlechtlichen Varianten von Verkehr zu tun hat.

97

Page 98: Wer Wie Was ???

Eine Analogie gibt es aber: Genauso, wie geschlechtliches Beisammensein zweier Menschen mit oder ohne Kameras (um mal Paris Hilton und Gina-Lisa Lohfink nicht auszugrenzen) mittlerweile nicht mehr zwangsläufig der Nachwuchszeugung und damit der Erreichung des früher mal ursprünglichen Ziels dient (die Mädels bei „Deutschland deine Teenies“ mit erschreckend hoher Schwangerschaftsrate mal nicht berücksichtigend, denn die hätten ja verhütet, wenn sie gewusst hätten, dass sie grad Sex haben), also: Genauso wie Sex keiner rein pragmatischen Zielstellung mehr folgt, handelt es sich bei der Art von Instandsetzung, die durch das Pimpen abgebildet wird, auch nicht um eine Handlung, die irgendwas mit der Fahrtauglichkeit des jeweiligen Fortbewegungsmittels zu tun hat.

Im Gegenteil: Häufig wird selbige durch die vorgenommenen Handgriffe und an- und eingebauten Neuteile (wie angedeutet) eher

98

Page 99: Wer Wie Was ???

noch reduziert, was sich ganz hervorragend mal auf Mecklenburg-Vorpommerns Dorf-Kopfsteinpflaster beobachten lässt, wenn selbst Typen, die zuhause eigene Fotoalben für ihre Blitzerfotos haben (hab ich zugegebenermaßen auch – aber bei mir hat das andere Gründe), also Typen, die Geschwindigkeiten immer umrechnen nach dem Prinzip: „Also wenn ein normales Auto 50 fahren darf, darf ich, hmmm, 120 fahr’n.“ – wenn solche Typen mit ängstlichster Miene und der Panik von sich androhendem Existenzberechtigungsverlust zehn Kilometer pro Stunde fahren während ihr Doppelauspuff bei jedem Stein, den er unbeschadet übersteht, erleichtert aber auch ungewiss der Reststrecke die gesammelten Angstfürze des diese Schleiche gar nicht gut vertragenden Motors in die Welt entlässt.

Der Grund dafür ist klar: Beim Pimpen geht es nicht um die Fahrtüchtigkeit, sondern es geht um den „Guck ma, was ich hab!“-Faktor.

99

Page 100: Wer Wie Was ???

Nun will ich mich aber an dieser Stelle auch nicht zu sehr egomäßig nach oben drängen und den Freizeitschraubern z. B. generell die Daseinsberechtigung absprechen – jeder hat natürlich sein Hobby und warum soll es nicht auch Leute geben, die Lampen unter Autos bauen, mit denen anschließend der Straßenbelag angestrahlt wird?

Ich z. B. habe letztes Jahr (zum dritten Mal in Folge) ein ganzes Wochenende im Dreck verbracht – zwischen lauter Besoffenen und von allen Seiten innen und außen bepinkelten Dixi-Klos – nur um ein Paar Bands und nicht mal alle davon, die ich gerne begutachtet hätte, zu sehen und ihre Musik aus viel zu lauten/wahlweise auch viel zu leisen Boxen und in jedem Falle viel zu engagiert mitgrölenden sächsischen „Team Porno“-Mitglieder-Kehlen zu hören und hassen zu lernen – und dafür auch noch eine dreistellige Summe an Euros gezahlt. Das erscheint

100

Page 101: Wer Wie Was ???

natürlich heute und an dieser Stelle auch eher in einem sinnfreien Licht.

Trotzdem verstehe ich den Nutzen von Spielkonsolen und DVD-Playern in Kraftfahrzeugen einfach nicht – besonders in der Nähe des Fahrersitzes.

Aber muss ich dann halt auch nicht. Hauptsache ist ohnehin, dass jetzt auch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wieder ganz gut drin sein sollte. Irgendwie ist Toleranz zwar anstrengend – aber mit diesem Ertrag hätte sich das Nachschieben der letzten Absätze doch wieder irgendwie gelohnt. Schließlich ist das auch historisch ein ganz guter Ansatz um sich nachhaltig für derlei Preise zu empfehlen: erst einiges an Abneigung und/oder Hass und dann wieder etwas Entgegenkommen – das hat schon damals bei Jassir Arafat geholfen – und jetzt ja vielleicht dann auch bei mir …

101

Page 102: Wer Wie Was ???

Geld oder Liebe?

Eine berechtigte Frage.

Das kommt mal wieder darauf an. Wie viel hast du denn in der Tasche an Geld bzw. auf wie viel kannst du insgesamt zurückgreifen?

Ausreichend?

Dann Liebe – die kann man sich nämlich nicht kaufen – nur osteuropäischen Tripper!

Wenn du aber (gefühlt) nicht genug hast, könnte Geld natürlich leicht wichtiger sein – das Stichwort der Stunde heißt „Anna Nicole Smith“: Manchmal kann es sinnvoll sein, nicht wegen der Liebe zu heiraten, sondern wegen der Aussicht auf solide finanzierte chirurgische Eingriffe …

102

Page 103: Wer Wie Was ???

Ob du dann trotzdem die Aussicht auf osteuropäische Genitalkrankheiten ertragen musst, hängt aber noch davon ab, ob dein Mann/deine Frau sich neben dir noch andere „Hobbys“ leistet.

Auch hier kann ein Blick auf die Herangehensweise der Reichschlaf-Ikone Miss Smith durchaus Aufschlüsse geben.

Wenn man sich nämlich einen sehr, sehr, sehr – sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr – sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr alten Knacker sucht, dem die Aussicht auf ein einziges finales Mal Sex mutmaßlich völlig reicht und der dann auch nicht versucht, den Löffel eine Sekunde früher zu riskieren als bis zu eben diesem Mal – und der dann diesen Löffel, wenn’s drauf ankommt, vielleicht auch nicht unbedingt noch ewig lange festhalten kann – dann benötigt man wahrscheinlich kaum mehr als einen halbwegs engagierten

103

Page 104: Wer Wie Was ???

fünf-minütigen Strip und zwei, drei Geschichten von angeblichen Mit-Playmates und den Begebenheiten in einem kalifornischen Pool um das Problem sogar final zu lösen, ohne auch nur ein einziges Mal angestrengt an Brad Pitt denken zu müssen. Ja – die Dummen sind halt manchmal die Schlauen …

Dass vorhandenes Geld etwas gesünder ist, wenn man auch noch ’nen Plan hat, was man Sinnvolles und nicht körperlich Schädliches damit anfangen will, hat Uns-Anna dann aber auch noch bewiesen. Dass brauch man jetzt hier aber nicht unbedingt näher erläutern und ist wahrscheinlich auch schon ausreichend beschrieben mit dem Klassiker-Plakatwandsatz „Finger weg von Drogen!“.

Als Hinweis sei jedoch noch angefügt, dass alle Mädels (und auch Jungs), die jetzt Konzepte entwickeln, geraten werden muss, sich einen ausreichend guten Anwalt schon

104

Page 105: Wer Wie Was ???

mal vorzubereiten oder zumindest nicht zu vergessen, noch zu Lebzeiten in das Testament des künftig Verstorbenen zu gelangen – das hat bei Miss Smith nämlich nicht ganz so geklappt, weswegen sich ihre eigenen Erben bzw. deren Vertreter heute noch mit den offiziellen Erben ihres ehemaligen Mannes bzw. deren Vertretern – bzw. deren Erben eigentlich genaugenommen – regelmäßig vor Gericht treffen und permanent wechselt der Rechtsanspruch. Ich schätze, manchmal sind die Nicht-ganz-so-Schlauen halt dann doch wieder eben genau das: nämlich nicht ganz so schlau.

Dass dabei, nach kurzer Recherche ermittelt, irgendwie jeder von den Beteiligten trotzdem vermögender zu sein scheint als ich – das verbuche ich jetzt auf jeden Fall mal unter allgemeiner Ungerechtigkeit – vielleicht hätte ich meinen Zivil doch in einem Altenheim machen sollen – richtig reizvoll klingt das jedoch nicht, weswegen ich wohl mal mit

105

Page 106: Wer Wie Was ???

meinem Aldi-Apfelsaft als Substitut für Cristal-Champagner lebe, schätze ich …

Wie kommt eigentlich das „Betreten verboten“-Schild in die Mitte des Rasens?

Eine berechtige Frage!

Eindeutige Antwort: Aliens!

Ist das dein Ernst?

Eine berechtigte Frage!

106

Page 107: Wer Wie Was ???

Nein! Diese Antwort wollte ich aber schon die ganze Zeit einmal geben – endlich hat’s mal gepasst.

Ich vermute aber, wenn extraterrestrische Bewohner unseres oder eines andern Sonnensystems erst die Technik für interstellares Reisen entwickeln und dann den beschwerlichen Weg zu unserem immer blauer werdenden Planeten antreten, haben die anschließend besseres zu tun, als Schilder auf Grünstücke aufzustellen (z. B. den Drehbuchschreibern von „Star Trek – The next Generation“ einen Besuch abzustatten und sie für die Falschaussagen zur Umsetzung der Überlichtgeschwindigkeit zur Sau zu machen oder zu George Lucas – Stichwort: Lichtschwerter).

Aliens sind somit wohl eher nur eine Randmöglichkeit.

107

Page 108: Wer Wie Was ???

Schon etwas wahrscheinlicher z. B.: terrestrische und bekannte Flugobjekte (wahlweise der Medicopter 117 oder Airwolf) – oder noch viel wahrscheinlicher: Das Schild wurde einfach von irgendwem in die Mitte gebracht, der sich das vorher nicht durchgelesen hat oder – und jetzt wird’s echt philosophisch – der sich auch um das Schild nicht scheren brauchte – es stand ja noch nicht in der Mitte des Rasens, als er selbigen betreten hat (hahaaah! – *ein Auge aufreiß, eins zusammendrück* …).

Sind wir allein im Universum?

Eine berechtigte Frage!

Ich hab keine Ahnung – aber nach der Rasengeschichte, komm ich jetzt ja nicht drumrum.

108

Page 109: Wer Wie Was ???

Grundsätzlich muss man sagen – gut wär’s wahrscheinlich nicht. Natürlich klingen Darstellungen wie die von E.T. oder Alf reizvoll – dass nette, sympathische Wesen unserem Planeten einen Besuch abstatten, die nur friedlich mal nachhause telefonieren wollen oder die Katzen fressen, die früher oder später ohnehin auf Nordwestmecklenburgs Landstraßen vor ein Auto gelaufen wären.

Wenn man mal sinnvoll drüber nachdenkt, ist die Wahrscheinlichkeit aber viel größer, dass entsprechende Wesen hinsichtlich ihrer Charakterzüge eher die Eigenschaften an den Tag legen, die ja auch durch uns Menschen im Verlaufe der Jahrhunderte so lehrbuchmäßig Entsprechung gefunden haben.

An die naheliegenden Hitler, Stalin oder Mao will man dabei gar nicht verweisen. Auch Radovan Perry Mason Karadzic, der im Gegensatz zu so manchem Nazi-SS-KZ-Aufseher nicht mehr rechtzeitig genug vor

109

Page 110: Wer Wie Was ???

seinem Prozess alt geworden ist und jetzt mit Taschenspielertricks und juristischem Eiertanz eine Verhandlung und potenzielle Verurteilung versuchen muss bis dahin herauszuschieben, will ich nicht nennen.

Statt dessen ist ein Blick in die etwas weiter zurückliegende Geschichte sinnvoll. Damals, als man noch Leute mit Metallhelmen aber ohne GPS auf großen Holzschiffen über die Ozeane gejagt hat, um irgendwo Urvölker wahlweise mit Glasperlen zu verarschen und ein paar Jahre später einfach niederzumetzeln oder auf das geschäftliche Vorgeplänkel einfach gleich zu verzichten und die technologische Überlegenheit direkt auszuspielen.

Die menschliche Rasse hat es, mal evolutionär gesprochen, soweit gebracht – nicht, weil sie so stark oder so körperlich widerstandsfähig ist (wer Bock auf einen kleinen Selbstversuch hat: Einfach mal drei Stunden ohne Bekleidung

110

Page 111: Wer Wie Was ???

durch die Antarktis laufen und/oder ohne zusätzliche Waffen mit einem Eisbären kämpfen!) – die menschliche Rasse hat sich als Gesamtheit an die „Spitze der Nahrungskette“ gearbeitet, weil sie gelernt hat, Dinge, wie z. B. das Feuer, für sich zu nutzen und vor allem auch eigene Werkzeuge etc. zu bauen und entsprechend einzusetzen.

Damit setzte sie, ohne besondere Reflexion, die vielleicht erfolgversprechendste Strategie in einer auf das Wettbewerbs- und Überlebensprinzip aufgebauten Welt um: Du musst nur den Nippel durch die Lasche zieh’n – am Ende hast’n Speer – und der ist relativ effektiv sowohl gegen Säbelzahntiger als auch gegen Mammuts, die kein Bock haben, das Abendessen zu werden. Der eine macht ein Barbecue – der andere ist das Barbecue.

Das Problem nur: Das Wettbewerbsprinzip macht ja auch nicht vor dem

111

Page 112: Wer Wie Was ???

zwischenmenschlichen Beziehungssystem halt – unterm Strich geht’s immer nur darum, möglichst weit oben zu schwimmen.

Und deshalb unterjochten die Europäer die nord- und südamerikanischen sowie afrikanischen Ureinwohner, deswegen werden in einigen afrikanischen Staaten mittlerweile als Gegenbewegung weiße Farmer faktisch enteignet und deswegen ist auch China mittlerweile als Volkswirtschaft erst dadurch so richtig erfolgreich geworden, dass sie perfekt gelernt haben, die evolutionärsten Grundzüge des in der Außenwelt vorherrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystems vortrefflich für die eigenen Zwecke auszunutzen und dabei nicht nur unbarmherzig eigene Wettbewerbspositionen auszuspielen, sondern auch die landeseigene Bevölkerung als das zu betrachten, was wahrscheinlich im schlimmsten Kapitalismus-Lehrbuch nicht deutlicher bezeichnet werden könnte als im Überfluss vorhandene und

112

Page 113: Wer Wie Was ???

dadurch hemmungslos verschleißbare Human-Ressourcen.

Auf die Außerirdischen-Frage angewendet, wirft das aber die Frage auf, ob es wirklich so wahrscheinlich ist, dass kleine mehr oder weniger putzige Wesen Ewigkeiten durch das All fliegen, um mit Drew Barrymore zu spielen und in der Lenkertasche eines Fahrrads durch den nordamerikanischen Abendhimmel zu schweben, oder ob die leicht weniger putzige Darstellung in „Independence Day“ mit der Analogie zu Heuschrecken, die alles leer fressen und dann weiterziehen, nicht näher an der wahrscheinlichen Wirklichkeit liegt – immerhin hat die technologisch wahrscheinlich höchststehende Rasse auf diesem Planeten seit jeher ja kaum was anderes gemacht (ganz besonders, als die Welt noch viel unbegrenzter erschien, als heute).

Und damit hätt’ ich dann schon keine Lust mehr auf Besuch von außerhalb auf unserem

113

Page 114: Wer Wie Was ???

Planeten. Aus diesem Grund will ich mich mal hier auch ganz konkret gegen die weitere ungefilterte Ausstrahlung des Fernsehprogramms in der jetzigen Form aussprechen. Wenn dass, was so täglich auf RTL und Co. läuft, per entsprechendem Signal irgendwo in der Zivilisation eines entsprechenden außerirdischen Volkes ankommt, bliebe einem nur noch zu hoffen, dass denen die Herausforderung einfach schlicht als zu klein erscheinen würde. Richtig Angst aufgrund unserer überragenden Intelligenz würden sie sicherlich nicht bekommen …

Was ist die größte Erfindung des Menschen?

Eine berechtigte Frage!

114

Page 115: Wer Wie Was ???

Einige Fans von Megan Fox werden jetzt wahrscheinlich sagen: das Internet.

Auch das Rad ist immer wieder sehr beliebt hierbei.

Beides ist aber nicht mein persönlicher Favorit. Zwar kann man das Rad z. B. schon als sehr wichtig ansehen. Nicht zuletzt verdanken ja Leute wie Maren Gilzer oder Sonya Kraus ihm ihre mehr oder weniger persistente Karriere. Auch das Internet ist natürlich eine mittlerweile zweifellos absolut prägende Institution geworden (sei es für die entsprechende Recherche nach neuestem Material an Bildschirmschonern oder Desktophintergründen mit Megan, Liv oder sonst einem Michael-Bay-“Wir brauchen noch was für die Sex-Quote“-Hottie, sei es, um sich billig Dinge zu bestellen, die früher von Leuten im Laden um die Ecke verkauft wurden, deren Hartz-4-Grundsicherung man heute mit der Mehrwertsteuer finanziert, oder

115

Page 116: Wer Wie Was ???

sei es, um herauszufinden, welcher äußerst fragwürdigen Freizeitbeschäftigung zwei Mädels so gerne mal nachgehen und welche Rolle dabei ein Einmachglas spielt).

Ich bin aber eher für was ganz anderes – was Universelleres vor allem: das Werkzeug – oder vielleicht sogar noch universeller: der Idee. Wobei das Werkzeug vielleicht besser ist, weil eine Idee ja als geschenkt und eher grundsätzlich eingeordnet werden kann. Das Konzept der Nutzung eines Werkzeuges ist dann aber eine Manifestation einer Idee.

Ja, was macht das Werkzeug aber zu einer so herausragenden Erfindung? Sicherlich nicht die Art und Weise, wie ich damals zu Realschulzeiten mit welchen davon umgegangen bin, um schiefen Weihnachtsschmuck oder Pinnwand-Rahmen auszusägen … Eher was anderes: Wie bereits im Zusammenhang mit der vorherigen Frage „Sind wir allein im Universum?“

116

Page 117: Wer Wie Was ???

angesprochen, sorgt erst die Fähigkeit zur Nutzung von Hilfsmitteln dafür, dass die Menschheit als solche sich mittlerweile mehr oder weniger ungestraft als „Krone der Schöpfung“ bezeichnen kann und keiner kommt und verpasst ihr erst mal eine entsprechende Tracht Prügel wegen Überheblichkeit.

Die aktuelle hohe Position im Ranking von Macht und Gewalt auf dem Planeten kommt der Menschheit nur durch ihre Fähigkeit zu, sich mittels der Nutzung von vorhandenen Hilfsmitteln oder extra zu diesem Zwecke hergestellten Werkzeugen über ihre sonstigen Limitationen zu erheben. Dass dabei einige der Hilfsgegenstände es bis zum Status der kulturellen Huldigung in Büchern und Liedern schaffen – andere aber nur in das Dauerwerbeprogramm auf DSF (sorry – „Sport 1“!) und Eurosport, ist dabei eher nebensächlich.

117

Page 118: Wer Wie Was ???

Auf jeden Fall – meine klare Antwort lautet: das Werkzeug! Es soll sich aber bitte kein Nerd, der sich schon zum 22ten Mal nachgegoogled hat, ob Miss Fox endlich als Nachfolgerin von Angelina Jolie für den neuesten Teil der „Tomb-Raider-Reihe“ bestätigt ist, davon abgehalten sehen, die Vorzüge, die das weltweite Vernetztsein mit anderen Nerds, die bereits 43-mal gegoogled und außerdem die entsprechende Produktionsfirma per E-Mail persönlich zum Stand der Dinge angeschrieben haben, höher zu bewerten und das Internet somit zu seinem Favoriten zu erklären. Genaugenommen hilft mir dann aber der Umstand, ein so abstraktes und universelles Konzept statt eines Gegenstandes oder sonstigen Dings ausgewählt zu haben, denn wenn man’s ganz nüchtern sieht, ist ja das Internet gerade im Falle des fan-gefeierten Fuchses auch irgendwo nur ein Werkzeug … (*hintersinniges Matt-Le-Blanc-als-Joey-Tribbiani-in-Friends-Gesicht aufsetzt* …)

118

Page 119: Wer Wie Was ???

Wer hat den Längsten?

Eine berechtigte Frage!

Zunächst einmal: du nicht!

Ich aber auch nicht …!

Die genaue Antwort hat meine Freundin mal in einem Hausaufgabenheft (!) gefunden und mir ob des interessanten Fundortes geschildert (ich hoffe, das war der Grund – sonst müsste ich jetzt depressiv werden).

Und zwar handelt es sich bei besagtem Menschen angeblich um einen Typ, der sich selbst „Long Dong Silver“ nennt. Die genaue Länge habe ich vergessen (ist vielleicht auch gut so), aber zumindest weiß ich noch, dass er selbst sehr unglücklich war, da er mit der Länge keine Frau fürs Leben finden konnte. Ich vermute, der Grund dafür lag darin, dass

119

Page 120: Wer Wie Was ???

Frauen zwar gerne (seltener als Männer aber auch gelegentlich) Sex mit ihrem Lebenspartner haben – das aber bevorzugt natürlich nur dann, wenn sie dabei nicht unbedingt das Gefühl haben müssen, gerade aufgespießt zu werden.

Außerdem beklagte sich „Long Dong“ zusätzlich, dass auch sein persönlicher Spaß bei Geschlechtsakten durch die Penislänge leiden würde. Weil sein (OK – ich gebe zu, auf das Wortspiel habe ich mich lange gefreut und es senkt das Niveau des Ganzen hier noch mal im Alleingang um zwei Punkte – aber egal) – also: Weil sein Pornobalken (spitze – oder? – ich find’ – hihi!), nun: Weil seine Geschlechtsextremität so lang ist, bräuchte der für eine zum Sexualkontakt geeignete Grund-äh-ja-Steifigkeit eben auch entsprechend viel Blut. Bei Männern wird dieses ja – so ist zumindest mein Wissensstand und auch persönlicher Eindruck – für diesen Zweck größtenteils aus dem Hirn umgepumpt.

120

Page 121: Wer Wie Was ???

Gerade das ist auch OK, wenn man nur so die üblichen 10 bis 20 cm hat – „Long Dong“ aber wird bzw. wurde und wird, laut eigener Aussage, wohl aus diesem Grund beim Sex immer wieder bewusstlos.

Und naja – also nach dem einen oder anderen One-Night-Stand unter Alkoholeinfluss (bzw. genauer: One-Night-, Fünf-Minuten- und Mit-einer-am-nächsten-Morgen-als-unheimlich-unattraktiv-empfundenen-Frau-Stand) – also nach einer Nacht zum Vergessen würde man sich vielleicht wünschen, rechtzeitig genug nicht nur partiell das Bewusstsein verloren gehabt zu haben, sondern, dass auch der Teil, der noch zum Ausbrüten dieser unglaublich blöden Idee gereicht hat (oder zumindest der, ihr vorher auch noch die eigene Handynummer zu diktieren) – dass auch der Teil die Arbeit eingestellt hätte. Wenn man aber guten alten Nicht-unter-Alkohol-steh-und-den-am-nächsten-Tag-verfluch-und-schwör-dass-das-das-letzte-Mal-war-um-sich-nächste-Woche-

121

Page 122: Wer Wie Was ???

dann-wieder-die-Kante-zu-geben-Sex haben will – also: Wenn man „normal“ geschlechtlich aktiv werden möchte, ist der Verlust der eigenen Fähigkeit zur geistigen Anwesenheit doch relativ unpraktisch.

Was ich jetzt bei einer Nachrecherche allerdings feststellen musste, ist, dass wohl auch der Hausaufgabenheft-Verlag, der die Lektüre dieser Fakten als für die Nutzer seiner Hefte so interessant und anstrebsam eingeschätzt hat, wohl irgendwie nicht ganz genau geprüft hat, ob es Zweifel an der Echtheit der ihm zur Verfügung stehenden Informationen geben durfte.

Laut Wikipedia (und es ist mir eine persönliche Freude auch allen ehemaligen Professoren gegenüber, die ich mal hatte, dass jetzt so hinzustellen, als wären diese Informationen gänzlich unbestreitbar und die website-gewordene Wahrheit ohne Angreifbarkeit seitens einer nicht mindestens

122

Page 123: Wer Wie Was ???

göttlichen Instanz) – laut Wikipedia hatte der Großbrite (gute Wortschöpfung auch mal wieder in diesem Zusammenhang – *Selbst-Schulterklopf*), also: Der Brite Daniel Arthur Mead, der wohl Träger dieses Pseudonyms war und damit dem „Long Dong“ aus der Beschreibung des Hausaufgabenheftes entsprechen müsste, hatte in den 70er oder 80er Jahren des letzten Jahrhunderts für ein Foto des Fotografen Jay Myrdal Modell gestanden, das nach Fertigstellung ihn mit einem etwa 45-cm-langen Geschlechtsorgan zeigte. Das Problem ist nur, dass Jay Myrdal laut eigener Aussage die Länge erst durch Fototricks und entsprechende Attrappen konstruieren konnte. Der echte Penis soll eher bei 20 bis 25 cm einzuordnen gewesen sein.

Ob das reicht, um beim Sex entsprechend das Bewusstsein zu verlieren, kann ich (leider – bzw. weitestgehend leider) nicht ganz einschätzen (also nicht ganz ganz zumindest :)). Als für mich interessant nehme

123

Page 124: Wer Wie Was ???

ich allerdings aus der Sache mit raus, dass der Fotograf, der nebenbei den Riesen-Penis-Mythos, den er selbst geschaffen hat, entsprechen in Pornofilmen verwurstet hat (bzw. verarbeitet – wenn das weniger phallus-/kalauermäßig rüberkommt) – dass der auch später mit den Kunstfiguren „Moby Dick“ und „Texas Longhorn“ weiteres Gespür für genre-geeignete Künstlernamen bewiesen hat.

Außerdem ergab eine Recherche in einigen Internetforen zu der Ausgangsfrage, dass – wenn Long Dong vielleicht doch nicht der Spitzenreiter (äh – ach, kein Kommentar) – also, wenn er’s nicht ist – dass dann gleich mehrere Internet-User sich in der engeren Auswahl sehen.

Der tatsächliche längste Penis gehört allerdings wohl einem Typen namens Jonah Falcon, der, wie man zumindest seiner Historie entnehmen kann, sein Geld primär auch damit

124

Page 125: Wer Wie Was ???

verbringt, der Typ mit dem längsten männlichen Geschlechtsorgan zu sein. U.a. trat er 2006 in einer TV-Dokumentation in Großbritannien auf (da ist es wieder), die den Namen „World’s Biggest Penis“ trug und in irgendeiner abstrusen Art und Weise den Blick auf die gesellschaftliche Einordnung des Themas Penislänge, die Vor- und Nachteile eines langen Penises und die Beschreibung des Sexuallebens des Blauwales miteinander verband. Die Größe von Falcons Penis wird dabei mit 34 cm im erigierten Zustand beschrieben, was dann die gleichen Probleme begründet, die weiter oben schon angesprochen wurde.

Ob das dann allerdings schon das Ende vom Lied ist (hähä – hier wäre soviel möglich), bleibt abzuwarten. Ebenfalls zu lesen war nämlich, dass das Guinness-Buch der Rekorde sich ebenfalls der Frage angenommen hat und jetzt um die Zeit das Ergebnis präsentieren will.

125

Page 126: Wer Wie Was ???

Sollte man den Leute glauben, die die Längen ihrer Geschlechtsverkehrsgehilfen ungefragtermaßen in die Foren gepostet haben, müsste eigentlich einer von denen dabei erscheinen. Für eine abschließende Lektüre (nene …) verweise ich aber mal auf die Sekundärliteratur …

Nachtrag:Die Foren, die ich gelesen habe, sollte man nicht lesen …

Wie bekomme ich meine Traumfrau, auch wenn ich ein Loser bin?

Eine berechtigte Frage!

Interessanterweise ist mir diese schon mal über den Weg gelaufen – und zwar genau am

126

Page 127: Wer Wie Was ???

03.03.2007 um etwa 4:50 Uhr morgens, als ich von einem Discobesuch nachhause gekommen war und noch etwas ferngesehen hatte – und zu folgender Überlegung inspiriert wurde.

Moment, ich kopiere mal …

Da isses:

Heute lief mal wieder Spiderman 1 im Fernsehen und ich bin, auch mal wieder, hängen geblieben, wobei mir dieses Mal zum ersten Mal aufgefallen ist, dass man darin richtig was lernen kann – und zwar zum Thema „Wie bekomme ich meine Traumfrau, obwohl ich ein Loser bin?“.

Um nämlich seine Traumfrau zu bekommen, auf die man schon ewig steht – abstruserweise sogar schon vor seiner Pubertät stand – muss man nur:

von einer genmanipulierten Spinne gebissen werden,

127

Page 128: Wer Wie Was ???

Superkräfte bekommen, seinen Onkel, der wie ein Vater für

einen ist, durch einen Verbrecher verlieren,

daraufhin Superheld werden, die Traumfrau von einem Balkon vor

einem grünen Kobold retten, die Traumfrau im Regen vor Räubern

und Vergewaltigern retten, die Traumfrau über einem Fluss vor

einem grünen Kobold retten, dabei auch noch massig Kinder

nebenbei retten, sich anschließend fast von dem

Kobold abmetzeln lassen, vom Sohn des Kobolds, der nicht

weiß, dass sein Vater der Kobold war, aber der weiß, dass der Vater durch einen zu Tode gekommen ist, hören, dass er einen bezahlen lassen will, woraus sich, ganz nebenbei, die Handlung für den zweiten Teil erraten lässt,

128

Page 129: Wer Wie Was ???

und – ach ja – natürlich am Anfang erst mal ein bis zwei Jahrzehnte warten, in denen sie zuerst was mit dem Football-Star der Schule und dann mit deinem besten Freund hat.

Wenn man so drüber nachdenkt: eigentlich doch ganz einfach, oder? – Zumindest einfacher, als später in der Beziehung eine gute Antwort auf die Frage zu finden, ob irgendwelche speziellen Vorhänge für die gemeinsame Wohnung einem gefallen, wenn die Antwort nicht lauten darf „Weiß ich nicht.“, „Ich hab von so was keine Ahnung.“ oder „Himmelswillen, es sind doch nur Vorhänge!“.

Nachtrag:Nicht unerwähnt soll auch ein Aspekt bleiben, auf den mich ein Bekannter anschließend in einem Kommentar hinwies – Zitat: „Ich glaube, dass der enge overall auch eine

129

Page 130: Wer Wie Was ???

wichtige rolle spielt.„ Das kann ich natürlich (inklusive fast durchgängiger Kleinschreibung) so stehen lassen – ich denke aber mal, eine entsprechende Berücksichtigung sollte nach Erfüllung der oben genannten Voraussetzungen nur noch ein kleines zusätzlich zu bewältigendes Hindernis darstellen …

Wer ist die schönste Frau der Welt?

Eine berechtigte Frage!

Und eine interessante – nicht umsonst versuchen jedes Jahr etliche Sonderausgaben von Männermagazinen sie auf genauso wissenschaftlich-engagierte wie fleißig bebilderte Weise zu beantworten.

130

Page 131: Wer Wie Was ???

Eine allgemeingültige Aussage hat dabei allerdings noch niemand hinbekommen. Das kann an zwei Gründen liegen. Zum einen würde das sicherlich irgendwie ein bisschen die Auflage des Folgejahres (oder Folgemonats) gefährden. Zum anderen hängt das Ganze letztendlich auch viel zu sehr vom Kontext ab.

Für Männer gilt so z. B.: Bist du so Single, heißt die schönste Frau der Welt Lucy Liu, Beyoncé Knowles, Zooey Deschanel oder Barbara Meier – je nach persönlichem Geschmack und von wem grad was im Fernseh’n läuft. Hast du hingegen eine Freundin oder Frau, ist es für dein persönliches Überleben ESSENTIELL, dass du im Falle einer Kontrollfrage die einzig richtige Antwort parat hast und erwiderst – nämlich „Du natürlich“. Das wiederum setzt voraus, dass du bereits frühzeitig jeden Ansatz einer alternativen Ansicht restlos aus deinem Hirn gelöscht hast.

131

Page 132: Wer Wie Was ???

Außerdem ist es wichtig, aus diesem Grund auch die richtige Beantwortung in regelmäßigen Abständen vor dem inneren Auge durchexerziert zu haben, denn es kommt nicht nur darauf an, dass ihr Inhalt im entscheidenden Moment dringend dem Obengenannten entspricht, sondern dass auch unbedingt das richtige Timing angewendet wird. Die Antwort auf den total spontanen Einwurf nach der Frau, die du eigentlich so am schönsten findest von allen, muss lange genug auf sich warten lassen, dass der Eindruck aufrecht erhalten werden kann, man hätte innerlich kurz noch mal überprüft, ob einem auch wirklich nicht doch noch jemand einfällt, der hübscher ist. Der Zeitverzug muss aber auch kurz genug sein, dass klar wird, dass man eigentlich auch selbst nicht daran geglaubt hat, irgendwen finden zu können. Wird das richtige Timing eingehalten, besteht eine minimale Chance, auch in dieser Nacht wieder in einem richtigen Bett und nicht auf einer Couch und/oder einer Luftmatratze zu schlafen …

132

Page 133: Wer Wie Was ???

Wichtig ist jedoch (!!!) sich wirklich streng an die Regeln zu halten. Anflüge von Witzigkeit, bei denen scherzhaft auf die rundliche Renovierungstante aus dem Fernsehen verwiesen wird, gehen definitiv daneben. Im besten Fall führen sie noch nur zu einem Streitgespräch beginnend mit der Aussage, dass sie sich auch „alleine verarschen“ kann. Im schlechtesten Falle sucht sie am nächsten Tag erst mal alle nicht ihrem Hoheitsgebiet zugeordneten Schränke und Sockenschubladen nach Miss-Molly-Magazinen durch.

Wichtig an dieser Stelle zu erwähnen ist vielleicht auch, dass insbesondere in Beziehungen, wo es dem weiblichen Teil besonders viel Spaß macht, für verbales Glatteis zu sorgen, die Frage eventuell fieserweise von vornherein schon lauten kann „Wen findest du eigentlich am hübschesten – also außer mir?“ oder „Wer wäre deine Traumfrau – außer mir?“. Die einzig richtige und zu benutzende Antwort

133

Page 134: Wer Wie Was ???

hierauf muss lauten „Puh, da erwischst du mich jetzt auf dem völlig falschen Fuß, keine Ahnung, da fällt mir niemand ein“. Definitiv nicht geeignet ist so was wie „Da hab ich auch schon drüber nachgedacht“ – immer daran erinnern, was Delilah laut Bibel mit Samson im Schlaf gemacht hat – das mit dem Abschneiden geht sogar noch ne Ecke schlimmer …

Aber naja – es ging ja ursprünglich nur um die Frage, wer eigentlich die schönste Frau der Welt ist. Das hängt (Quintessenz, Quintessenz), wie gesagt, grundsätzlich vom Kontext ab.

Wobei – Hmmm … – Wenn ich das Geschriebene noch mal so durchlese, möchte ich das doch vielleicht lieber wieder Löschen und eine ganz neue Antwort geben …

Also: Die schönste Frau der Welt ist natürlich Sarah P. aus P. in B., jetzt W. in MV – also

134

Page 135: Wer Wie Was ???

meine Freundin – den oberen Teil mal bitte wieder wegmachen aus dem Hirn und von der Seite/aus dem Buch streichen. Vielen Dank …

Warum ist es am Rhein so schön?

Eine berechtigte Frage!

Aufgeschnappt habe ich die mal in einer (weil aus den 80ern mutmaßlich sehr freien) Synchronisation von Alf, was als Legitimation, hier zu erscheinen, ausreichen sollte.

Aufschluss über die Antwort gibt deutsches Liedgut gleichen Namens, das sich ausführlich mit den Gründen dafür, dass es so schön am Rhein ist, auseinandersetzt. Ich zitiere mal im Einzelnen:

135

Page 136: Wer Wie Was ???

1. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Mädel so lustigUnd die Burschen so durstig,“

Alkohol und leichte Mädchen!

2. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil so heiß dort das Blut istUnd der Wein dort so gut ist,“

Alkohol, Roland-Kaiser-Rhetorik und leichte Mädels!

3. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Burschen so frank sindUnd die Schläger so blank sind,“

Keine Ahnung, worauf das jetzt anspielen soll – aber speziell das Zweite könnte auch Ost-Vorpommern beschreiben …

136

Page 137: Wer Wie Was ???

Etwas einfacher:4. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Mädchen so treu sindUnd die Burschen so frei sind“

Erkenntnis: Gemeint sind offenkundig doch keine leichten Mädels, sondern welche, die wirklich nur lustig sind aka über jeden Quatsch lachen – das aber, während sie zutiefst treu sind – dafür huren aber die Jungs rum, was das Zeug hält …

5. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Lieder so innigUnd die Worte so sinnig,“

Ja genau …

137

Page 138: Wer Wie Was ???

6. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil am Rheine man jedenFrei und offen hört reden,“

Wer schon mal in einem Haus mit dünnen Wänden gewohnt hat, weiß, dass das nicht unbedingt eine Wohltat sein muss.

7. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil selbst aus den BurgruinenNeuer Hoffnung Triebe grünen,“

Man entschuldige meine Ausdrucksweise: Aber in Verbindung mit den vorherigen Aussagen sollte das wahrscheinlich heißen „in den Burgruinen“ – unterm Strich gleichbedeutend mit „= weil immer und überall gep…mpert wird“.

138

Page 139: Wer Wie Was ???

8. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil am Rhein die GeschichtenUns von deutschem Ruhm berichten,“

Uuuuhuuhuh – jetzt wird’s heavy …

9. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil das Auge sich feuchtet,Wenn’s von Heimatstolz leuchtet,“

Oohkaayyyy …

10. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Felsen hoch drobenSo von Sagen umwoben,“

Ab dieser Stelle gingen dem Dichter offenkundig etwas die Ideen aus …

139

Page 140: Wer Wie Was ???

11. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil uns fesseln ew’ge BandeAn die rheinischen Lande,“

Äh – jor …

12. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil der Rhein mit seinen RebenWird uns frohe Stimmung geben,“

So – zurück zum Altbewährten!

13. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil dort sorgenlose HerzenFröhlich lachen und viel scherzen,“

„LACHEN und viel SCHERZEN“!

140

Page 141: Wer Wie Was ???

14. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil aus Malz und aus HopfenWird gemacht ein guter Tropfen“

Und die Frau’n gut Socken stopfen …

15. Warum ist es am Rhein so schön?

„Weil die Mädel fesch und fröhlich,Trinkt der Bursch oft mehr als nötig,“

Offenkundig auch der dichtende „Bursch“ …

Unterm Strich: Leicht zu unterhaltende Mädels, die äußerst treu sind, was häufigem Geschlechtsverkehr in Burgruinen aber nicht im Wege stehen muss (bzw. der treibenden „Hoffnung“), + etwas Sagen und ganz viel Nationalstolz – deshalb ist es am Rhein so schön. Ganz nebenbei noch blanke Schläger und Typen, die so frank sind, sie zu benutzen – fertig ist das Paradies.

141

Page 142: Wer Wie Was ???

Zur Abrundung des Wissens kann ich noch festhalten, dass der Text und die Musik laut Internet übrigens (u.a.) von einem Adolf von Bergsattel stammen – mehr habe ich dem, glaub ich, spontan auch nicht hinzuzufügen – die Gottfried-Fischer-Version sollte sich aber, denke ich, auf Youtube finden lassen …

Ich habe einen Porno gedreht – darf der ungeschnitten im TV laufen?

Eine berechtigte Frage!

Ich liebe Wikipedia. Toll, dass irgendwann vor einigen Jahren sich eine Gruppe von Nerds gesagt hat, den ganzen Tag bzw. die ganze Nacht sich Clearasil ins Gesicht schmieren, Dragonball schauen oder ausprobieren, mit welchen Tastenkombinationen man neue

142

Page 143: Wer Wie Was ???

anzügliche Stöhngeräusche aus Lara Croft herauszaubern kann, reicht uns nicht – wir wollen mehr – wir wollen der Welt – auch den Tagmenschen – etwas zurückgeben und eine Plattform entwickeln, auf der jeder Hirnmasturbationsanhänger und/oder -süchtige ohne Freunde dennoch jemandem erklären kann, auf welchen Platz das American Film Institute Charlie Chaplin mal unter den "größten amerikanischen Filmhelden aller Zeiten" gewählt hat und dass der Senat von Maine nur 35 Sitze hat, das Repräsentantenhaus aber 153 – eine Plattform, über die sich jeder Professor als besonders schlechte und verbotene Quelle aufregen und die jeder Berufsschullehrer als geeignetes und besonders hilfreiches Rechercheinstrument anpreisen kann – einen Ort, an dem jedes Unternehmen oder jeder liebestrunkene Fan einer A-, B- oder YZ- (man beachte: Excel-Witz!) Schauspielerin unausgewogene Lobpreisungen hinzimmern kann – und einen Platz, an dem hauptberufliche Spieletester oder

143

Page 144: Wer Wie Was ???

Versicherungskaufleute als Administratoren vorgenannte Werbeartikel wieder löschen – es sei denn es ist einer über Star Gate – weil Star Gate ist cool – und warum läuft zurzeit eigentlich nur wieder die alte Staffel auf RTL2 und die ganz alte auf Tele5?

Ach ja – und auf der nicht zuletzt ich, wenn ich eigentlich was Vernünftiges machen sollte, stattdessen nach der Biografie und Discografie von Paul McCartney recherchieren kann, um rauszukriegen, wie eigentlich noch mal diese komische Band hieß oder der Song, mit dem der nach den Beatles so erfolgreich war, was ich damals mal bei Oliver Geißen und seiner „Ultimativen Chartshow“ gesehen habe, als die, und das muss man schwören, weil sonst trau ich mich auch nicht mehr, tagsüber rauszugehen, nicht so ausgenudelt war und Versionen produzieren musste, wie das von mir bald erwartete „Die besten weiblichen US-Amerikanischen Sängerin mit Lederjacke, die zwischen 1975 und 1983 einen Hit hatten, der

144

Page 145: Wer Wie Was ???

mittlerweile so oft auf Radiosendern der ARD gespielt wurde, dass den quer durch die Republik keiner mehr hören kann („Wir haben die besten Hits der 80er“ – ja – und ich hab ’nen Knopf zum Umschalten …), den aber alle auf der Couch – „Hallihallo – na, wie geht’s – schön, dass du hier bist“ – sowie Christian Neureuther und Rosi Mittermeier dufte finden.“.

Wo war ich?

Ach ja – Wikipedia is’ toll!

Da kann man nicht nur Sachen über das Paarungsverhalten der Regenwürmer lernen oder einen meiner persönlichen All-Time-Favorite-Sätze lesen: „Verschwinden Rechts- und Linkskern, sind also die beiden Abbildungen […] injektiv, so heißt die Bilinearform nicht ausgeartet. Man spricht in diesem Fall auch von einer perfekten Paarung.“ (siehe Artikel zum Thema

145

Page 146: Wer Wie Was ???

„Bilinearform“ – wer sagt, Mathe und Sex passen nicht zusammen … – is’ ja auch Quatsch – schon mal die Vektor- oder Differenzialrechnung ins Vorspiel eingebaut? Ich sag nur: lokale Extrema bestimmen … :))

Aber zurück, bzw. nicht ganz. Wikipedia ist toll und ich surfte nach eben dieser Band/diesem Song, den in den 70ern oder 80ern alle wie blöde gekauft haben müssen (wer tatsächlich glaubt, Musik war früher besser – das auch besonders an Thomas Gottschalk gerichtet: Ihr hattet den Ententanz, ihr hattet die Schlümpfe – klar – nach 1990 kamen u.a. Snap!, Jeanette Biedermann und irgendwann Schnappi – aber die 70er und 80er waren auch nicht nur die Stones und U2 …).

Aber gut – ich surfte nach der Band/dem Song und wurde auch fündig. Nachträglich viel interessanter als, dass dieser bzw. zumindest die Platte dazu „Mull of Kintyre“ hieß und in Europa besser lief als alle Beatles-Stücke, in

146

Page 147: Wer Wie Was ???

den USA aber nicht (obwohl die damals noch nicht jede Woche ’nen neuen Rap-/R’n’B-Superstar hatten, der von Timbaland produziert und von Justin Timberlake gefeatured wurde) – also viel interessanter waren eigentlich, die Infos, die beim Folgen des Links auf den Artikel zu „Mull of Kintyre“ selbst aufgelistet wurden.

Interessant so z. B., dass (trotz angegebenermaßen schlechten Erfolgs in Amiland) der Song „Mull of Kintyre“ das weltweit meistverkaufte Stück wurde, „das kein Wohltätigkeits-Projekt zum Anlass hatte.“. Damit ist z. B. mit hoher Wahrscheinlichkeit geklärt, dass Bono nicht beteiligt war.

Noch toller für mich (OK – ich hab ’nen miesen Humor) war aber der sich anschließende Absatz – und da kommen wir auch schon zur Beantwortung der

147

Page 148: Wer Wie Was ???

Ursprungsfrage (und zu Fortsetzung des lange begonnenen Talks about Sex).

Wenn du/Sie/du, geneigter Leser zuhause, einen Heimporno gedreht hast und der soll im TV laufen (zugegebenermaßen vielleicht kein Standard-Anwendungsfall, aber zumindest für den einen oder anderen Noch-Nicht-Prominenten, der demnächst prominent werden möchte, kann das ja interessant sein, um für die Zeit in zwei Jahren vorzusorgen, wenn er nicht mehr prominent ist und was braucht, um wieder prominent zu werden) – also: Wenn du einen Paris-Hilton-Gedächtnis-Sexfilm produziert hast und willst wissen, ob der zumindest in der Spätausgabe von TAFF laufen könnte, hilft dir vielleicht folgende Faustregel (das Wort für diesen Kontext stammt nicht von mir).

Laut Wikipedia-Artikel und verlinkten Quellen gab es nämlich – zumindest bis 2003 in Großbritannien die inoffizielle „Faustregel“

148

Page 149: Wer Wie Was ???

(ja – da kommt das her, das Wort!), dass jeder Film den „Mull-of-Kintyre-Test“ bestehen musste. Das hatte er getan, wenn darin keine Erektion zu sehen war, bei der der Penis einen „höheren Winkel zur Senkrechten“ (diese Stelle muss man jetzt natürlich zitieren) einnahm, „als die auf einer Landkarte penisähnlich aussehende) Kintyre-Halbinsel zum Schottischen Festland“.

Wenngleich diese Regel so wohl selbst in Großbritannien nicht mehr angewendet wird – und wenngleich dass in Deutschland wahrscheinlich ohnehin noch nie wer daran festgemacht hat (wenn, dann hätte man sicherlich deutsche Inseln genommen – da muss man aber zugegeben, ließen sich, meiner kurzen Recherche nach, höchstens ein, zwei halbwegs brauchbare, unförmige Entsprechungen im Profil von Schleswig-Holstein finden), also: Obwohl das nicht wirklich Sicherheit geben kann, kann den angehenden Gina-Lisa Lohfinks dieser Welt

149

Page 150: Wer Wie Was ???

dennoch ein Studium der Topologie des englischen Kanals (das Gewässer heißt doch so, oder?) empfohlen werden.

Vorweg kann ich aber schon mal nehmen, dass ich mir selbige natürlich angeschaut habe und dass die Briten ihrem Ruf als eher prüdes Volk dabei durchaus gerecht werden: Die Neigungsachse (selbst das Wort kriegt in dem Kontext eine tolle neue Bedeutung) – also: Die Neigungsachse besagten Landstrichs (hihi) ist meiner Meinung nach nicht unbedingt sagen wir mal Katie Price, sondern statt dessen eher Queen Elisabeth. In Filmen sollte also – analog zu Handlung vieler öffentlich-rechtlicher Krimis – lieber alles hängen und natürlich noch besser nichts zu sehen sein, was nicht am selben Tag auch schon bereits um 15 Uhr bei Oli Geißen („Hallihallo – du willst uns heute also deinen operierten Busen zeigen – schön das du da bist.“) zu sehen gewesen wäre. Alles andere hat eher schlechter Aussichten, im TV gezeigt zu werden – dies entspricht auch dem

150

Page 151: Wer Wie Was ???

Ergebnis meiner zur Überprüfung durchgeführten zweiwöchigen nächtlichen DMAX-Studie …

In den 70ern hat man sich häufig (ich weiß gar nicht, wie das in dem Heiner-Lauterbach-Streifen ist) damit beholfen, dass man entsprechende Symbole zur plastischen Darstellung von Körperteilen und Geschlechtsakten verwendet hat: Züge, die in Tunnel fahren, Raketen, die in den Himmel steigen, Löffel, die in den Pudding gleiten – OK – Letzteres eher nicht – aber ich krieg’ langsam Hunger – ich sollte mal Ende machen …

Eins ist mir aber noch aufgefallen und will ich noch schnell als Letztes kurz hier festhalten: Je länger ich auf die Halbinsel in der Wikipedia-Darstellung äh schaue – ich weiß nicht, was das jetzt Tintenklecksmäßiges über mich aussagt und ob das jetzt schon politische/politisch-historische Satire ist, aber

151

Page 152: Wer Wie Was ???

irgendwie – je länger ich das tue, finde ich, wenn man so’n bisschen schief drauf schaut sieht das ’n bisschen so aus, als wäre die irische Insel gegenüber der britischen Insel so auf Pissoir-Höhe und, naja, als wenn sich die britische Insel gerade auf den ehemals durchgängig irischen Nachbarn – also … Soll das so, ist das Zufall (die Frage auch an Erich von Däniken)? Wahrscheinlich schwer zu bestimmen …

Die tatsächliche Ausgangsfrage sollte allerdings in jedem Falle hinreichend beantwortet sein. Als Hinweis vorweg sei aber schon mal angemerkt, dass, wenn jemand tatsächlich die Vorstellung hat, schon mal ein Sextape auf Vorrat anzufertigen die weiter oben genannte Reihenfolge beachtet werden soll. Pro 7, RTL und die anderen üblichen Verdächtigen interessieren sich zwar traditionell durchaus für kleine Sexfilme mit Staraufgebot, aber man sollte vorher schon bekannt sein, damit die das nehmen – sonst

152

Page 153: Wer Wie Was ???

landet das bestenfalls in der Hobby-Videothek des Chefredakteurs. Selbst Paris Hilton war ja vorher bekannt, bevor sie die berühmte Nacht in Paris noch bekannter gemacht hat – wofür ist bis heute etwas nebulös, aber zumindest der eigene Name + das eigene Gesicht sollten einen gewissen Wiedererkennungswert besitzen.

So – damit dann aber auch genug. Jetzt gibt’s erst mal Pudding …

Nachtrag 1 (während des Puddings):Frage an Martha: Hätte man die Zukunft des britischen Empires eigentlich aus einer Halbinsel lesen können?

Nachtrag 2 (nach dem Pudding):Kinder: für die Beantwortung der Fragen „Papa, was ist eine Erektion?“, „Papa, was ist ein Vorspiel?“ und „Papa, wie meint der das

153

Page 154: Wer Wie Was ???

mit Queen Elisabeth und Katie Price?“ siehe „Mutti, Papa, wo kommen eigentlich die Babys her?“ – und dann, ja, dann fragt halt euren Papa oder wartet auf Teil 2 …

Wie kriege ich DEN Fleck wieder raus?

Eine berechtigte Frage!

Das hat sich Bill Clinton anno dazumal auch gefragt. Der hatte das aber schwerer – der hatte keinen Zugriff auf das Kleid, wo der Fleck drin war …

Auf jeden Fall: Wie kriegst du/Sie/du den Fleck jetzt raus?

Also sollte Seife, Ariel, Billig-Ariel aus’m Aldi und all der andere Kram nicht geholfen

154

Page 155: Wer Wie Was ???

haben, hilft meiner Meinung nach nur noch eins: Schere!

Zugegeben: dann ist da ein Loch – sinnvollerweise heißt die Frage jedoch ja nur, wie man den Fleck rauskriegt – wenn Amerika Länder befreit, sagt es ja auch nie, dass drei, vier Jahre nach der Befreiung nicht schon irgendein anderes Regime wieder an der Macht sein kann.

Außerdem ist ein Loch im Kleid so gesehen ja ohnehin nicht mehr als der erste Schritt zum Netzhemd – und zumindest bei Männern bzw. genauer: bei Männern wie Lenny “Ich hab eine Single in fünf Jahren – das reicht für dreimal in der Woche Privatfitnesstrainer“ Kravitz ist das ja schon wieder stilsichere Mode. Insofern: halb so schlimm.

Wenn das jedoch keine Option ist, dann bleibt nur das Credo Nr. 1 in diesen Tagen: wegschmeißen, neu kaufen. Das hat Kinski

155

Page 156: Wer Wie Was ???

angeblich gemacht, wenn der Aschenbecher seines Ferraris (oder was immer der gefahren ist) leer war – und das machen heute alle kleinen Mädels, wenn’s die Oberteile bei H&M jetzt auch mit Lila-Steifen gibt (eine bestimmte weibliche Person aus meinem Umkreis wird den Wink jetzt verstehen, denk ich … :)).

Nachtrag:Im Übrigen: Ich hasse lila – lila ist die Farbe, wenn man mit Zahnbluten zerkaute Blaubeer’n ausspuckt – denkt mal drüber nach …

Was gibt’s heut Abend zu essen?

Eine berechtigte Frage!

Was wohl – Kacke mit Senf!

156

Page 157: Wer Wie Was ???

Ja genau: auch Senf …!

Warum bin ich so fröhlich?

Eine berechtigte Frage!

Lass mich mal raten: vielleicht Drogen?

Nein im Ernst: Wenn du tatsächlich überschwänglich und auf den ersten Blick ohne besonderen Grund glücklich bist, bist du entweder manisch veranlagt und wir analysieren in zwei Minuten, warum alles Sch…ße ist – oder du bist einfach der glücklicherweise auch noch vorhandene Gegenentwurf zu allen depressiven Menschen, von denen einige unglücklicherweise manchmal sogar zu anonymen Nebendarstellern in den Fahrprotokollen der Deutschen Bundesbahn werden.

157

Page 158: Wer Wie Was ???

Was interessant ist, dass ich neulich (zugegebenermaßen in einer Fernsehsendung mit Dieter Nuhr – meine ehemaligen Profs mögen mir jetzt auch noch verzeihen, dass ich so schonungslos indirekte Quellen verwende) gehört habe, dass miesepetrige Menschen laut einer Studie tatsächlich erfolgreicher sein sollen. Wer sieht, wie oft Wolfgang Schäuble schon Minister war, kann dass durchaus glauben – zumindest wenn man mal nur den beruflichen Erfolg bewertet und sich z. B. auch um Beliebtheit nicht so schert. Wenn man an Gerhard Schröder denkt, erscheint das dann allerdings auch wieder nicht ganz so notwendig.

Naja – ist auch egal. Ein Stück zurück ließe sich jetzt auf jeden Fall jetzt noch die etwas seitwärts abgehende Frage aufwerfen, warum eigentlich heute gefühlt so viele Menschen manisch oder unipolar (schlimm genug, dass man dieses Wort kennt) depressiv werden und nicht wenige daran kaputt gehen. Das kann

158

Page 159: Wer Wie Was ???

wohl nur mit der an so vielen Stellen zu findenden pathologischen Unfähigkeit allen Seins und des Menschen im Besonderen zusammenhängen, sich von Dingen zu lösen, die so lange so gut geklappt haben. Aber wer diesen semiphilosophischen Gedankengang ohne Erläuterung nachvollziehen kann, kriegt ’n Schokoriegel umsonst …

Duuuuu, …?

Eine berechtige Frage!

Äh – eine verdächtige, ich meinte eine verdächtige Frage!

Wenn deine Freundin einen Satz anfängt, bei dem man das Fragezeichen schon vorm ersten Komma hört und bei dem dann nach diesem Komma außer einer langen Pause auch nichts

159

Page 160: Wer Wie Was ???

mehr kommt (schon gar kein Verb), kann das eigentlich nichts Gutes bedeuten – im Gegenteil: Dann kann das eigentlich nur böse werden.

Eine Möglichkeit besteht dann darin, dass die sadistische Postaustrageangestellte es doch mal wieder geschafft hat, den IKEA-Katalog durch den eigentlich für geschätzte 500 Seiten Schnickschnack, Tünüf und Regale mit sympathischen aber auch wahllos ausgewählten Namen viel zu schmalen Briefschlitz zu stopfen, und sie – also deine Freundin – am Wochenende sooo gerne mit dir da mal (!) hin würde (was dann der fiese Teil ist – denn wer darf nachher immer schleppen und aufbauen: der, der den ganzen Kram am wenigsten haben will). Also Möglichkeit 1: Sie möchte mit dir zu IKEA oder einer vergleichbaren nur für Doppel-X-Chromosom-Träger nachvollziehbaren Welt – natürlich am Samstag – natürlich während der Bundesliga.

160

Page 161: Wer Wie Was ???

Eine zweite Möglichkeit ist darin gegeben, dass die Schwiegermutter bzw. Schwiegermutter in spe demnächst wieder mal zu Besuch kommen soll/möchte/auf jeden Fall wird und kollektiv bespaßt werden muss – natürlich auch am Samstag – natürlich auch während der Bundesliga – oder – ganz hart – Mutter und Tochter am Besten gleich zusammen ins gelobte Land der Schränke und Platzsparkisten wollen – und du sollst mit – weil wegen fahren – und (was natürlich nur unterschwellig klar ist) wegen Schleppen und wegen Aufbauen.

Noch viel schlimmer als in einer dieser beiden Szenarien ist es aber, wenn ihr (also du und deine Freundin) zum Zeitpunkt des Stellens zu Anfang angesprochener Ein-Wort-Frage gerade zusammen im Bett liegen solltet und sie, während sie die Pause, die durch das Satztrennzeichen angezeigt ist, gerade bis auf das Maximum ausweitet, das man so eine Pause ausweiten kann, ohne, dass das

161

Page 162: Wer Wie Was ???

Gegenüber annehmen muss, der Dialog wäre bereits wieder beendet – also während sie das tut, wenn sie da gerade aufreizend dich reizend bzw. zu reizen versuchend an deinem Ohr knabbert als hättest du über Nacht etwa zehn Punkte auf der nach oben geschlossenen Attraktivitätsskala (von eins bis zehn) zugelegt.

Wenn das eintrifft, dann musst du aufpassen, dann wird’s gleich richtig gefährlich. In ungefähr fünf bis sieben Sekunden wird sie kurz von deinem Ohr ablassen, um einen zweiten Satz zu beginnen – und darin wird sie dir – säuselnd und dein Ohrläppchen küssend – erzählen, dass sie sich was überlegt hat, dich zu fragen, wie du das findest – und dir final gestehen, dass sie seit etwa zwei Wochen schon nicht mehr die Pille nimmt.

Und dann heißt es für dich erst mal, klaren Kopf zu behalten bzw. das Blut dafür von seinem aktuellen Aufenthaltsort wieder in

162

Page 163: Wer Wie Was ???

selbigen zurück zu pumpen, was aber ob der aggressiv fortgesetzten Ohrmuschelbearbeitung dann gar nicht mehr so einfach sein sollte!

Dabei kann ich schon mal vorne wegschicken, dass die Anzeichen auf die drohende Gefahr sich hilfreicherweise normalerweise häufig bereits früher erkennen lassen: Sollte sie – entgegen dem sonstigen Hang zu Schlabber-T-Shirt, irgendwelchen Lebensmittelmasken und Boxershorts – ohne Essen im Gesicht und mit überdurchschnittlich attraktiver Wäsche oder sogar gleich ganz nackt im Bett erscheinen, kann es dafür nur wenige Gründe geben. Einer davon ist, du bist Johnny Depp, ein anderer, du bist gerade von einem dreimonatigen Arbeitseinsatz auf einer Bohrinsel zurückgekommen. Als dritte Möglichkeit kommt nur infrage, dass ihre beste Freundin oder deren beste Freundin oder von der die beste Freundin oder die Schwester der besten Freundin ihrer Schwester ihrer

163

Page 164: Wer Wie Was ???

besten Freundin … neulich den kleinen Sven, Malte oder Sven-Malte mithatte und der war so süüß und sie findet, bei euch wäre es langsam auch schon an der Zeit, mal über Kinder nachzudenken.

Tja – und dann heißt es halt Obacht! Selbst bei schlechtem Setting – also wenn du nicht rechtzeitig den großen Lauschlappenangriff kommen gesehen hast und bereits als ein Bestandteil von 1 ¾ ausnehmend paarungsbereiten Insassen des Bettes inmitten dieses die unerwartete Zuwendung genießt – also: Selbst bei schlechter Ausgangslage für selbstergründerische Gedankenspiele gilt es, inne zu halten und sich genau zu überlegen, ob mit den Ergebnissen allzu zielgerichteten Intimlebens klargekommen werden kann.

Klar birgt die Avance auch Chancen – z. B. eine in der nächsten Zeit deutlich reduzierte Migränedichte bis zu dem Zeitpunkt, an dem

164

Page 165: Wer Wie Was ???

der Schwangerschaftstest die Addition statt der Subtraktion preist. Aber dieser Zeitraum kann durchaus kurz sein – besonders auch im Vergleich zu 18 Jahren erst Pampersvollsch…ßen und dann einen auf Pimp machen, wenn’s ein Junge wird, und erst Pampers vollsch…ßen und dann mit Typen ausgehen, die einen auf Pimp machen, wenn’s ein Mädchen wird. Die Frage an dich lautet also, ob du dich dem wirklich schon gewachsen fühlst.

Außerdem bringt die Antwort auf diese Fragestellung im Laufe der Zeit viele neue Fragen mit sich, denn natürlich kommt mit ein paar kleinen Enkeln im Haus auch die Schwiegermutter demnächst öfter und nach jedem Wachstumsschub müssen – ganz logisch – auch neue Möbel in irgendwelchen schwedischen Möbelhäusern gekauft werden.

Der einzige Trost kann lediglich sein, dass es dem Freund der besten Freundin deiner

165

Page 166: Wer Wie Was ???

Freundin oder dem von deren bester Freundin oder dem von deren Schwester/dem von der Schwester der besten Freundin/dem von der Freundin der besten Freundin der Schwester der besten Freundin/der der Freundin der besten Schwester der Freundin der besten Freundin der Schwester der besten Freundin der besten Freundin ihrer Schwester oder halt von sonst irgendwem in der Verwandtschaft/Bekanntschaft deiner besseren Hälfte dann demnächst auch so gehen wird.

Aber das hilft dir natürlich nur wenig, wenn man an neun Monate (noch stärker als sonst) innerhalb weniger Zeitabschnitte wechselnder Gefühlsregungen und die sich anschließenden Jahre an gesetzlich aufoktroyierter Versorgungspflicht für eine kleine Rotznase denkt, die zwar „deine Augen“ haben wird, ansonsten aber nur alle Eigenschaften, die schon deine Eltern zurecht an dir gehasst haben.

166

Page 167: Wer Wie Was ???

Insofern ist es also eigentlich kein wirklicher Trost – und damit wie gesagt: zusammenreißen! – jetzt gilt es, standhaft zu sein (nicht bildlich) und alle Kräfte des Verstands zu mobilisieren, um sich zu überlegen, ob das wirklich das Ziel sein soll bzw. ob dem nicht gegenzusteuern ist. Auf der anderen Seite – sind wir mal ehrlich – du liegst da so – und sie bearbeitet dich seit 20 Sekunden – aber dein Gehirn ist doch jetzt eh schon Brei – und das letzte Viertel – die zwei Gehirnzellen, denen entsprechende zur Zeugung notwendige Körperteile mangels überdurchschnittlicher Masse nicht das Blut abgezogen haben – also: Die beiden Gehirnzellen enthalten sich doch auch schon längst der Stimme. Die Frauen wissen schon ganz genau, warum die bei den Ohren anfangen – das wissen die schon ganz genau …

167

Page 168: Wer Wie Was ???

Who you gonna call?

Eine berechtigte Frage!

Ghostbusters! Kurz und knapp: Ghostbusters! Gibt aber auch so’n Werbefilm dafür …

Ist das Klima noch zu retten?

Eine berechtigte Frage!

Meine Meinung: Zumindest könnt’s ja mal einer versuchen (man muss nicht – man kann stattdessen auch bangladeschischen Kindern das Schwimmen beibringen – man muss nicht – aber man kann).

Dabei würde es dann helfen, wenn man weniger unsinnig Strom verbraucht und die

168

Page 169: Wer Wie Was ???

Quellen zur Energiegewinnung deutlich stärker auf erneuerbare Energiequellen ohne Schadstoffausstöße ausrichtet.

Vielleicht würde auch der Bau von neuen Atomkraftwerken helfen – obwohl ich zugeben muss, dass ich an die Unfehlbarkeit menschlicher Konstruktionen jetzt vielleicht nicht unbedingt unbedingt vertrauen würde (befragen sie dazu mal – gerne auch posthum – den Konstrukteur der Hindenburg, den der Titanic – ganz besonders natürlich den Typen, der das AKW in Tschernobyl gebaut hat – und nicht zuletzt Bill Gates nach seinem Internet Explorer).

OK – aber die Frage war ja: Ist das Klima noch zu retten?

Wenn ich bedenke, dass meine Oma immer noch in ihren hundertjährigen Kalender schaut, um zu gucken, wie lang der Winter wird, könnte man zwar den Eindruck gewinnen, es

169

Page 170: Wer Wie Was ???

gibt eh keine Veränderungen, gegen die man etwas entgegensetzen müsste. Gehen wir aber mal davon aus, dass das gefühlt extremere Wetter durchaus objektiv vorhanden ist und einen abwendenswerten Trend abzeichnet. Dann stellt sich die Frage.

Ein Land, das dabei wenig von internationalen Klimazielen hält, bei denen es mitmachen soll, ist unter anderem auch China. Was aber im ersten Moment wie eine Blockade-Haltung wirkt, erscheint im zweiten Moment als möglicherweise simpel dadurch begründet, dass die Chinesen eine bessere Herangehensweise entwickelt haben.

Wie ich (mal wieder) bei Dieter Nuhr gesehen haben in dessen Sendung, deren Titel ich vergessen habe, in der aber mit Sicherheit irgendein Wortspiel aller „Nuhr mal kurz hergeschaut“ vorkam – also wie ich dort gesehen habe experimentieren die Chinesen nämlich fleißig mit einer Wettermaschine, die

170

Page 171: Wer Wie Was ???

ja bei erfolgreichem Funktionieren alle Probleme mit einem Schlag lösen würde.

Wie das Ganze funktioniert, weiß ich nicht – aber mutmaßlich gabt’s die dafür benutzte Technologie in irgendeinem dummerweise nach China outsourcendem bzw. outgesourct habenden Start-Up in Europa oder Amerika schon vorher. Die Chinesen, wie beim Transrapid, diskutieren aber weniger lange und bauen den Kram einfach auch mal und lassen sich zur Not auch nicht davon verwirren, wenn man dafür ein- oder zweitausend Menschen umsiedeln muss oder die ersten 2 bis 20 Testreihen mit leichten Kollateralschäden an Natur oder Bevölkerung verbunden sind.

Kleine Anmerkung am Rande: Die Schlümpfe hatten übrigens auch mal eine Wettermaschine. Wozu die das hatten, und was dort am Ende rausgekommen ist, weiß ich leider nicht – aber eins ist zumindest klar – die Chinesen können

171

Page 172: Wer Wie Was ???

sich am Ende nicht damit rausreden, zum Zeitpunkt ihres Tuns komplett blau gewesen zu sein (der Witz ist zwar flach – aber sonst komm ich hier aus dieser Geschichte nicht mehr raus).

Warum wird in Pornos nie geheiratet?

Eine berechtigte Frage!

Aber wird doch … – ich hab mal entsprechende Werke gesucht und hier alle (gewissermaßen in einer Pornografie …) zusammengetragen (sollten Sie nur schwarze Balken sehen, haben Sie die Jugendschutzversion, *zwinker, zwinker*):

„Drunk Sex Orgy – Jetzt wird geheiratet“

172

Page 173: Wer Wie Was ???

OK – das war’s – sorry for that. Aber zumindest hab ich einen Vertreter gefunden, in dem (mutmaßlich) geheiratet wird. Frei nach Popper (och – äh – ach, egal) sollte damit die Falsifikation bewerkstelligt sein.

Bleibt noch was für die Pointe, daher ein paar unsortierte Pornofilmtitel, die mir während der Recherche über den Weg gelaufen sind (die besonders ekligen lass ich weg – auch zugunsten meiner persönlichen Highlights, der Wortspiele bzw. Anspielungen zu Hollywood-Filmen):

1. „Fill Jill“,2. „In Diana Jones“,3. „Aliens vs. Penetrator“,4. „Shaving Ryan’s Privates“ – und

(damit’s am Ende noch mal etwas kuscheliger wird …) ganz, ganz klasse auch:

5. „Fummeln im Sturm“ (- Teil 1 bis 6)

173

Page 174: Wer Wie Was ???

Wie wird Zahnseide benutzt?

Eine berechtigte Frage – ich habe keine Ahnung.

Auf Ansage meiner Zahnärztin habe ich mir jetzt auch mal so was besorgt, um damit die Zahnzwischenräume zu reinigen. So wie sie angedeutet hat, könnte es sonst der Fall sein, dass meine Zähne bzw. mein Zahnfleisch demnächst langsam zurückgeht, und ich hab ehrlich gesagt keine Lust, dass sie da nachher mit irgendwelchen Geräten operative Eingriffe macht. Mir persönlich reicht schon immer das Zahnsteinentfernen, wobei ich glaube, dass mein Zahnfleisch wahrscheinlich weniger wegen Essensresten zurückgeht, wie sie sagt, als viel mehr aus Angst vor dem Zahnstein-Entfernungs-Bohrer und ihrer Steven-Seagal-Art, ihn zu benutzen. Hinterher komm ich mir immer vor wie’n Vampir nach ’ner Sauftour.

174

Page 175: Wer Wie Was ???

Naja – jedenfalls – wie benutzt man jetzt diese Zahnseide? – Ernsthaft – ich hab keine Ahnung. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich noch nie so viele Finger gleichzeitig im Mund hatte – und ich komm vom Land …

Also theoretisch soll man, glaube ich, hier die Zahnseide da abtrennen und dann hat man so’n Stück und das fast man an jeder Seite an und schiebt die Mitte so in einen Zahnzwischenraum, um anschließend kräftig hin und her zu ziehen, damit der Essenskram und alles andere Böse daran hängen bleiben.

Soweit zur Theorie – Schade nur, dass ich statt Hin-und-her-Ziehen immer nur damit zu tun habe, den Faden irgendwie wieder aus meinen Zähnen zur kriegen, wenn er sich nicht mehr bewegt.

Naja – ich kann’s ja noch etwas probieren. Wenn ich’s noch hinkriege, füge ich demnächst eine geeignete Anleitung nach.

175

Page 176: Wer Wie Was ???

Ansonsten hab ich mich mit gewisser Wahrscheinlichkeit aus Versehen erhängt oder mir zumindest die Arme gebrochen …

Nachtrag:Ich benutze wieder exklusiv elektrische Zahnbürsten …

Wie konnte das nur passieren?

Eine berechtigte Frage.

Ich nutze mal die Wahrscheinlichkeit und antworte: Alkohol.

Der Alkohol kann viel: Jahrhundertelang hat man damit Wunden gereinigt oder Menschen betäubt, denen man die Wunden im Operationssaal anschließend erst zugefügt hat,

176

Page 177: Wer Wie Was ???

Gerhard Schröder hat er anno dazumal – zumindest in seinem Kopf – noch mal die Chance auf eine dritte Amtszeit eröffnet und David Hasselhoff – ach lassen wir das, das is’ jetzt zu leicht irgendwie grad …

Also: Wie konnte das passieren? Wahrscheinlich mit Alkohol!

Wachst du neben einer wildfremden Frau auf und findest bei Tageslicht extrem abstoßend? Alkohol! Hast du dir einen grenzdebilen Schmetterling mit Totenkopf auf den Oberarm tätowieren lassen? Alkohol! Hast du aus Versehen mal wieder was Dummes als US-Präsident gesagt? Genau … – Alkohol!

Ja – Alkohol kann viel und taugt letztendlich auch gut als Entschuldigung. Was Dummes im Suff zu machen ist immerhin noch einige Prozent cooler als z. B. langweilig zuhause Star-Wars-Plots mit Legofiguren nachzustellen (sorry, Youtube-Freaks, sorry).

177

Page 178: Wer Wie Was ???

ABER, und da hohl ich mal den erhobenen Zeigefinger raus – „wehret den Anfängen“. Der Unterschied zwischen „was Dummes“ und „der GAU“ ist relativ fließend. Ein bisschen Pech, und sie ist bei Tageslicht nicht nur „nicht dein Typ“, sondern auch noch die Mutter deines ungewollten ersten/nächsten Alimente-Empfängers. Oder das tätowierte Fliegeinsekt, das du auf deinem Körper entdeckst, hat nich’ die Form eines Totenkopfs mit Flügeln, sondern eher eines flugfähigen Geschlechtsorgans. Oder du wachst eines Tages auf und dein Vizepräsident erklärt dir, dass du entschieden hast, den Iran anzugreifen – UND was Dummes gesagt.

Dir kann natürlich alles davon auch so passieren. Aber die Geschichte belegt, dass die Johnnys, Jacks oder auch ein Schado-Knödelwort die Wahrscheinlichkeit entsprechender Resultat deutlich erhöhen.

178

Page 179: Wer Wie Was ???

Wie spät ist es?

Eine berechtigte Frage!

Hmm … – 17:23 Uhr.

Stimmt nicht? OK, dann warte bitte noch einen Moment und ließ den Absatz von vorn …

Was ist das ekligste Wort des Jahres?

Eine berechtigte Frage: Schorfkäse …! – ziemlich eindeutig: Schorfkäse …!

179

Page 180: Wer Wie Was ???

Vorletzte Frage: Wussten Sie schon …?

Eine berechtigte Frage – nein, wusste ich nicht.

Ich hatte keine Ahnung, dass Erdbeeren Sammelfrüchte sind, Pinguine leicht kurzsichtig oder Koalabären 20 Stunden am Tag schlafen.

Ich hatte auch keine Ahnung, dass es sogar ein Panini-Sammelalbum von Barbie gibt, dass Eskimos nur wegen ihres Sprachtyps so viele Worte für Schnee besitzen und sogar Schokolade mehr Eisen enthält als Spinat.

Und ich war auch nicht im Bilde, dass Harry „S“ Truman gar keinen zweiten Vorname hat, Descartes auf schielende Frauen stand und Rod Steward mal als Totengräber gearbeitet hat.

180

Page 181: Wer Wie Was ???

Interessiert mich aber auch nicht. Im Gegenteil – ihr nervt mich an, ihr Alleswisser und vor allem Allesverbreiter.

Mich nerven Leute, die permanent ihr Halbwissen und Zweifünftelwissen zur Schau stellen müssen und die Leuten die Welt erklären wollen.

Ihr nervt – ihr stinkt – ihr habt gelbe Zähne und eure Frisur sitzt nicht.

Ihr kotzt mich an – ihr bringt mich zum Kotzen – ihr macht, dass alle im gleichen Raum wie ihr mich zum Kotzen bringen.

Ihr seit ein Universalbrechbeschleuniger.

Ihr seit Fußpilz. Ihr seit Vaginalherpes.

Ihr seit Bäh – Würg. Ihr seit „Kann mich mal bitte jemand bewusstlos schlagen?“.

181

Page 182: Wer Wie Was ???

Ihr seit Hasenkacke.

Ihr seit Feldhamsterexkrement.

Ich bin gegen euch allergisch – und ihr seit kein bisschen aus Gräsern …

Letzte Frage: Bist du schizophren?

Bescheuerte Frage – Nein!

182

Page 183: Wer Wie Was ???
Page 184: Wer Wie Was ???
Page 185: Wer Wie Was ???

OK, OK – eine hab ich jetzt noch – eins wäre noch zu klären – eins! – und das wäre:

… Oder gibt es noch mehr dunkelweiße Tassen?

Und die Antwort lautet: Keine Ahnung – da hab ich jetzt nicht mal die Frage verstanden.

Aufgeschnappt hab ich sie neulich auf der Arbeit – von einer Mitarbeiterin, die diese an ihre mit ihr Pause machende Kollegin gestellt hat, während die beiden am Gemeinschaftsschrank nach Kaffee-Behältnissen gekramt haben. Die Sätze davor habe ich leider nicht wirklich mitbekommen, weswegen ich auch nicht ernsthaft ne Chance hatte, was Konstruktives beizutragen.

Ohne in ein Mario-Barth-Entsetzen verfallen zu wollen, ließ mich das aber mal wieder feststellen, das Frauen wirklich komplett

185

Page 186: Wer Wie Was ???

anders ticken als Männer. Für Frauen gibt es Farben wie „dunkelweiß“ – und mutmaßlich dann auch „hellschwarz“. Für Männer gibt es nur die zwölf Farben, in denen man Autos lackieren und Fineliner kaufen kann. Frauen erkennen/erfinden ständig neue Farben (wie den All-Time-Klassiker „Eierschale“) – Männer kennen erst seit zwei Jahren überhaupt die Farbe Lila (deren Ausbreitung in dieser Zeit finde ich dafür aber äußerst erschreckend – ich hab ja schon mal was dazu gesagt …).

Ja – nachträglich also vielleicht wirklich kein Wunder, dass ich in Kunst immer ziemlich durchwachsene Noten nachhause gebracht habe.

Auch, ob die beiden ihre Tasse, die sie wahrscheinlich grad gesucht haben, gefunden habe, weiß ich übrigens nicht. Dafür habe ich noch mitbekommen, dass eine der beiden dann noch ein für mich als überzeugter Nikotin-

186

Page 187: Wer Wie Was ???

Abstinenzler wunderbares Bonmot nachgeliefert hat. Sie stellte nämlich die für so vieles heute symbolhafte, ja irgendwie sogar philosophische Frage, die ich mal unkommentiert hier einfach niederschreibe: „Erst rauchen – oder erst essen?“ Das zu sezieren überlass’ ich allen angehenden Soziologen und Hobby-Soziologen dieser Welt – ich zumindest bin, was das angeht (und auch allgemein), raus …

187

Page 188: Wer Wie Was ???
Page 189: Wer Wie Was ???

Widmung:

für alle

Matjes

Page 190: Wer Wie Was ???
Page 191: Wer Wie Was ???
Page 192: Wer Wie Was ???