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White Paper GEFMA 942 Version: 1.0 Herausgeber: Verfasst durch den GEFMA-Arbeitskreis CAFM

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White Paper GEFMA 942 Version: 1.0

Herausgeber:

Verfasst durch den GEFMA-Arbeitskreis CAFM

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Erstellt am: 01.11.2016

White PaperGEFMA 942

Version: 1.0

CLOUD COMPUTING IM FACILITY MANAGEMENT

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Cloud Computing im Facility Management

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...................................................................................... 5 1.1 Vorwort ................................................................................... 5 1.2 Warum ein White Paper? ............................................................ 6 1.3 Cloud Computing im Facility Management .................................... 6

2 Grundlagen .................................................................................... 8 2.1 Begriffsklärung ......................................................................... 8 2.2 KlassifizierungvonCloudComputing

nach technischen Merkmalen .................................................... 10 2.3 KlassifizierungvonCloudComputing

nach organisatorischen Merkmalen............................................ 12 2.4 Abrechnungs- und Betriebsmodelle ........................................... 12 2.5 Abgrenzung ........................................................................... 13 2.6 Cloud Computing .................................................................... 14

3 Einsatz von Cloud-Techniken im Facility Management ................. 15 3.1 FürwenistderCloud-Einsatzsinnvoll? ...................................... 17 3.2 Anforderung seitens des Facility Managements an

eine Cloud-Lösung .................................................................. 18 3.3 Anforderung seitens des CAFM an eine Cloud-Umgebung ............. 19 3.4 Anforderung seitens einer Cloud-Lösung an das

Facility Management ................................................................ 19 3.5 IdealeProzesseundTeilprozesseinCloud-Lösungen .................... 20 3.6 Individualvs.Standard ............................................................ 22 3.7 Die „ideale“ Cloud-Lösung im FM ............................................... 22 3.8 Vorteile/Nachteile des Cloud-Betriebes ...................................... 24

4 Einbindung von Cloud-Lösungen in die Unternehmensstruktur ... 25 4.1 VoraussetzungenUnternehmensinfrastruktur ............................. 25 4.2 StandardsfürdenDatenaustausch ............................................ 25 4.3 IntegrationvonPartnersoftware ............................................... 26 4.4 Ablauf eines Integrationsprojekts .............................................. 26

5 Rechtliche Aspekte der Cloud-Nutzung ........................................ 27 5.1 Allgemeine Hinweise ................................................................ 27 5.2 Datenschutz ........................................................................... 27 5.3 IT-SicherheitbeimCloud-Anbieter ............................................. 28 5.4 IT-SicherheitbeimCloud-Anwender ........................................... 29 5.5 Zertifizierung ......................................................................... 29

6 Fazit und Ausblick ........................................................................ 31

7 Anhang ........................................................................................ 33 7.1 Literaturverzeichnis................................................................. 33 7.2 Abbildungsverzeichnis ............................................................. 34 7.3 Tabellenverzeichnis ................................................................. 34

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Cloud Computing im Facility Management

KaumeinanderesThemabewegteExperten,Professionals aber auch Anwender der Informati-onstechnologie(IT)indenletztenJahrensosehrwiedasCloudComputing.HeutzutagehatdieseTechnologieinvielenBereichenihrenPlatzimAlltag eingenommen. Und so gibt es fast keinen BereichimprofessionellenIT-Umfeld,dernichtschonmitdieserArtvonIT-ManagementinVerbindung kam und sich mit den Vor- und Nachteilenbeschäftigthat.WährendaberServi-ces,dieaufderTechnologievonCloudCompu-tingbasieren,inanderenSoftware-KategorienschonteilweisezumAlltaggehören,istdieseArtdesSoftware-ServicesimBereichdesImmobi-len- und Facility Managements in Deutschland nochunterrepräsentiert.JedochkameninjüngsterZeitmehrundmehrSoftwareanbieteraus dem Bereich des Computer Aided Facility Management(CAFM)undverwandtenBranchenmit Cloud-Lösungen an den Markt. Dies hat den ArbeitskreisCAFMderGEFMAdazuveranlasst,dieseThematiknäherzubetrachtenundbeste-hendeVorurteileundMissverständnissesowiedieChancendieserTechnologiezuklären.

Mit diesem White Paper möchte sich der Ar-beitskreisCAFMnichtnuranIT-Professionalswenden,sonderndiesesThemaauchPersonennäherbringen,diesichmitIT-Fragenseltenerauseinandersetzen.Darüberhinaussollendiejenigen Interessierten angesprochen wer-

Prof. Dr. habil. Michael May Vorstandsmitglied und Leiter des Arbeitskreises CAFM GEFMA e. V.

den,diesichmitderOptimierungihrerProzes-se sowie mit der Erweiterung ihres Portfolios beschäftigenunddiesesdurchdenEinsatzmodernerTechnologienunterstützenwollen.

BeiderBearbeitungderThematik„CloudComputing im FM“ wurde der Fokus auf den EinsatzvonCAFM-SoftwarealsCloud-Lösung(SoftwareasaService,Erläuterungsiehe2.2)gerichtet.CloudComputingalsIT-Betriebsmo-dellwurdehierbeinichtbetrachtet,dahierzuzahlreicheVeröffentlichungenvorallemausdemdirektenIT-Umfeldexistieren.Auchenthält es weder komplette Implementierungs-konzeptenochersetzteseinejuristischeBeratungfürUnternehmen,diesichmitdemThemabeschäftigenwollen.

Vielmehr besteht das Ziel des White Papers darin,dieTechnologieunddieBegrifflichkeitengrobzubeschreibenunddieMöglichkeitendesEinsatzeshinsichtlichderAnforderungenausdem Immobilien- und Facility Management aufzuzeigen.AuchwerdenmöglicheEinsatz-szenarienaufgezeigt,umdieBrückezwischenderCloud-TechnologieunddemFacilityMa-nagementzuschlagen.

Wir wünschen den Lesern eine anregende Lektüre und freuen uns über Kommentare und Anregungen an [email protected].

Dipl.-Inf. (FH) Thomas Kalweit Leiter des Unterarbeitskreises Cloud Computing im FM

1.1 Vorwort

1 Einleitung

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Cloud Computing im Facility Management

Nutzung und Planung von Cloud-Computingim ZeitvergleichAnteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen;n = 458/403/436/411

Nutzer Planer und Diskutierer Ist kein Thema

Quelle: KPMG

44 24 322014

Cloud-Computing

PrivateCloud-Computing

PublicCloud-Computing

40 29 312013

37 29 342012

28 22 502011

27 21 522011

16 8 762014

15 9 762013

10 11 792012

6 7 872011

0 5050 100

39 29 322014

34 29 372012

36 32 322013

1.2 Warum ein White Paper?

1.3 Cloud Computing im Facility Management

DieinderITgebräuchlicheFormeinesWhitePapers erschien dem Unterarbeitskreis „Cloud ComputingimFM“desAKCAFMalsvernünfti-geMöglichkeit,daskomplexeThema„Softwarein der Wolke“ den GEFMA-Mitgliedern und anderenInteressentennäherzubringen–vorallembeieinemThema,welchessichsodyna-mischentwickeltundzunehmendenEinflussaufdieheutigeundkünftigeITeinesUnter-nehmensbesitzt.

SeitAnfang2014hatderHypeumCloud- Lösungen auch den CAFM-Markt erreicht. Während aber Cloud Computing in anderen SoftwarebereichenbereitsdenStatuseinesStandardserlangthat(z.B.ERP,CRM), kommen im CAFM-Markt erst langsam erste Lösungsansätzeauf.ObwohldieUmsatz-und

Abbildung 1: Planung und Nutzung von Cloud Computing(Quelle:BITKOMResearchGmbH,KPMGAGWirtschaftsprüfungsgesellschaft,CloudMonitor2015)

Mit der ersten Version dieses White Papers soll dasThemainteressiertenLesernimSinneeinerEinführung näher gebracht werden. Da ein White Paper in einem solch dynamischen Be-reich natürlich nicht als abgeschlossen betrach-tetwerdenkann,istdarangedacht,dieseskünftigfortzuschreibenundumneuerelevanteBereichezuerweitern.MitdiesemWhitePaperwirdkeinwissenschaftlicherAnsprucherhoben,vielmehrhandeltessichumdiethematischeZusammenfassung bekannten Wissens.

NutzerzahlenvonCloudComputingjährlichkontinuierlich steigen (Abbildung 1),existierenderzeitimCAFM-Umfeldnurvereinzeltprakti-kableLösungen.VorallemimEinsatzgebietderGroupwareunddesCustomerRelationshipManagements(CRM)findenCloud-LösungenverstärktihreAnwendung(Abbildung 2).

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Cloud Computing im Facility Management

46 25 4

36 17 10

35 13 25

25 35 12

23 16 21

23 7 13

6 8 23

15 13 15

9 1 31

0 50 100

Groupware (z. B. E-Mail, Kalender)

Telefonie aus der Cloud, Voice over IP

Collaboration-Anwendungen

Security as a Service

Branchenspezifische Anwendungen

Office-Anwendungen aus der Cloud

Enterprise Resource Planning

Business Intelligence/Big Data

Aktuelle und geplante Nutzung vonSaaS-Anwendungen in der Public CloudAnteil (gewichtet) in Prozent der Unternehmen,die Public Cloud-Anwendungen im Saas-Modellnutzen, den Einsatz planen oder diskutieren;n = 123

Customer Relationship Management

Im Einsatz Geplant Diskutiert

Quelle: KPMG

Abbildung 2: Einsatzgebiet von Cloud Computing (Quelle:BITKOMResearchGmbH,KPMGAGWirtschaftsprüfungsgesellschaft,CloudMonitor2015)

Im Facility Management ist Cloud Computing derzeitinDeutschlandnurseltenimEinsatz.ZumeinenscheuenvieleAnwendernochdenEinstiegindieseTechnologie,zumanderenfehlen noch umfangreiche praktikable Produkte bzw.Software-Serviceangebote,dieFacilityManagementcloudbasiertunterstützenkönnen.JedochsteigtdieNachfragenachCAFMCloud-Produkten stetig. Fast jede Anfrage oder Ausschreibung für ein CAFM-Projekt beinhaltet dieFragenacheinerergänzendenodereigen-ständigen Cloud-Lösung.

Darüber hinaus ist eine erhebliche Änderung der Arbeitsgewohnheiten und des Anspruchs an eine moderne Arbeitsumgebung (u.a. in ZusammenhangmitdemEinsatzmobiler

Technologien)festzustellen.DerWunschnachuneingeschränkter Mobilität ist sehr groß. SomithabensichtechnischeErwartungshal-tungenausdemprivatenUmfeldindiege-schäftlicheNutzungvonITübertragen.Servi-ceswieeinezentraleundeinfacheDateiablagefürdenAustauschvonDateien(z.B.Dropbox,DropboxInc),Email-DiensteoderOnline-Biblio-thekenwerdennunauchinderArbeitsweltvonden Mitarbeitern gefordert. Gerade im operati-venFacilityManagementbestehtderWunschnachEinsatzsolcherTechnikenunddamiteinsteigender Anspruch an moderne Arbeitsumge-bungen–auchdeshalb,weilsicheinGroßteildesoperativenGeschäftesnichtmehrimherkömmlichen Büroumfeld abspielt (moderne Arbeitswelten).

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Cloud Computing im Facility Management

FürdenBegriff„Cloud“bzw.„CloudComputing“existierenunterschiedlicheDefinitionen.DieselegenihreSchwerpunkteaberimWesentlichenaufdieNutzungvonverschiedenenRessourcenüberdasNetz.ZueinerähnlichenEinschätzungkommtdasBundesamtfürSicherheitinderInformationstechnik(BSI)(Quelle:BSI2015):

„Bisher konnte sich für den Begriff Cloud Computing keine Definition als allgemein-gültig durchsetzen. In Publikationen oder Vorträgen werden häufig Definitionen ver-wendet, die sich zwar meist ähneln, aber die doch immer wieder variieren. Eine Definition, die in Fachkreisen meist herangezogen wird, ist die Definition der US-amerikanischen Standardisierungsstelle NIST (National In-stitute of Standards and Technology), die auch von der ENISA (European Network and Information Security Agency) genutzt wird:

Cloud Computing ist ein Modell, das es erlaubt, bei Bedarf jederzeit und überall bequem über ein Netz auf einen geteilten Pool von konfigurierbaren Rechnerressour-cen (z. B. Netze, Server, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste) zuzugreifen, die schnell und mit minimalem Manage-mentaufwand oder geringer Servicepro-vider-Interaktion zur Verfügung gestellt werden können.“

ImErgebnisdefiniertdasBSIselbst:

„Cloud Computing bezeichnet das dyna-misch an den Bedarf angepasste Anbieten,

2.1 Begriffsklärung

2 Grundlagen

Nutzen und Abrechnen von IT-Dienst-leistungen über ein Netz. Angebot und Nutzung dieser Dienstleistungen erfolgen dabei ausschließlich über definierte tech-nische Schnittstellen und Protokolle. Die Spannbreite der im Rahmen von Cloud Computing angebotenen Dienstleistungen umfasst das komplette Spektrum der In-formationstechnik und beinhaltet unter an-derem Infrastruktur (z. B. Rechenleistung, Speicherplatz), Plattformen und Software.“

AndereDefinitionenfügenstärkerdenAspektderAbrechnungdergenutztenDienstehinzu.

„Unter Ausnutzung virtualisierter Rechen- und Speicherressourcen und moderner Web-Technologien stellt Cloud Computing skalierbare, netzwerk-zentrierte, abstra-hierte IT-Infrastrukturen, Plattformen und Anwendungen als on-demand Dienste zur Verfügung. Die Abrechnung dieser Dienste erfolgt nutzungsabhängig.“ (CCWebIT2009)

„Cloud Computing ist eine Form der be-darfsgerechten und flexiblen Nutzung von IT-Leistungen. Diese werden in Echtzeit als Service über das Internet bereitgestellt und nach Nutzung abgerechnet. Damit ermöglicht Cloud Computing den Nutzern eine Umverteilung von Investitions- zu Betriebsaufwand. […]“ (BITKOMCC2013)

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Cloud Computing im Facility Management

tenfähig bereitgestellt und nach Bedarf zugewiesen

• RapidElasticity KapazitätensindschnellunddynamischverfügbarundkönnenjenachBedarfskaliertwerden

• MeasuredServices automatischeKontrolleundOptimierungdergenutztenRessourcendurchMetering

DerBegriff„Cloud“beruhtdabeiaufderhäufi-genNutzungeinerWolkealsSymbolfürdasInternet in Flowcharts und Diagrammen.

Grundsätzlichexistierenjedochfünfcharakte-ristischeEigenschaften,andenenCloudCom-putingzuerkennenist:

• On-demandselfservice automatisierteRessourcenzuteilungnachNutzung

• Broad Network Access einfacherundstandardbasierterNetzzugriffvonverschiedenenEndgeräten

• RessourcePooling BündelungderRessourcendesAnbieters(z.B.SpeicheroderBandbreite),multimandan-

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BPaaS„Business Process

as a Service“

SaaS„Software as a Service“

PaaS„Platform as a Service“

IaaS„Infrastructure as a Service“

Abbildung 3: Gliederung von Cloud Computing Modellen

Eine Gliederung des Cloud Computings erfolgt mit„asaService“.SomitstehtderService,d.h. das Angebot der Dienstleistung im Fokus undlässtsichinverschiedenetechnischeAspektegliedern.DieseKlassifizierungerfolgthäufigmitHilfeeinerDarstellungalsPyramide.

Diessollverdeutlichen,dassdievierAusprä-gungenInfrastructureasaService(IaaS),PlatformasaService(PaaS),SoftwareasaService(SaaS)undBusinessProcessasaService(BPaaS)aufeinanderaufbauen.

2.2 Klassifizierung von Cloud Computing nach technischen Merkmalen

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Cloud Computing im Facility Management

IaaS

BSI(2014)definiertIaaSals:

„IaaS (Infrastructure-as-a-Service) ist die Nutzung freigegebener Kapazitäten wie Arbeitsspeicher oder Rechenleistung direkt vom bereitgestellten System über ein Netzwerk. Regulär passt die Cloud die für einen Nutzer freigegeben Ressourcen direkt an die Nutzung selbiger an, d. h. wird mehr bzw. weniger RAM benötigt wird dieser freigegeben bzw. gesperrt.“

TechnologischwirddiesdurchVirtualisierungderRessourcenabgebildet.MitHilfevonVirtua-lisierungswerkzeugenkönnenlogischbereitge-stellteRessourcenvonderHardwarebasisgetrennt werden und so dem Bedarf angepasst bereitgestellt werden. Für Facility Management istdieseArtderCloud-Nutzungwenigerrele-vant.EinmöglicherAnwendungsfallwäredergemeinsame Zugriff auf Dokumente. Als Bei-spielseihierDropboxgenannt.

PaaS

EinehöhereEbenealsdiereineNutzungvonRessourcenstellt„PlatformasaService“dar.HierwirdeineInfrastrukturbereitgestellt,diebestimmteFeatureswieDatenbanken,Mandan-tenfähigkeit u.ä. anbieten kann. Auf dieser Plattform kann der Kunde Anwendungen laufen lassen.DieseCloud-NutzungistfürCAFM-An-bieterinteressant,dieihreSystemeaufeinerCloud-Plattformbetreibenwollen,ohnedafüreigeneKapazitätenzunutzen.

SaaS

„SoftwareasaService“alsweitereAusprägungvonCloud-Dienstenistderamunterschiedlichs-teninterpretierteAspekt.EineSoftware„alsService“bereitzustellen,istnichtnurineinerCloud-Umgebung sondern auch „klassisch“ als Hosting möglich. Darauf wird im Kapitel 2.5 noch eingegangen. Im Facility Management ist SaaSdieNutzungeinesCAFM-SystemsalsService.

BPaaS

„BusinessProcessasaService“wirdseitensBSInicht beschrieben. Andere Quellen benennen aberdieAbbildungderGeschäftsprozessebasierendaufCloud-TechnologienalsvierteGliederungsebene.SodefiniertbeispielsweiseGartnerBPaaSals

„the delivery of business process outsour-cing (BPO) services that are sourced from the cloud and constructed for multitenancy. Services are often automated, and where human process actors are required, there is no overtly dedicated labor pool per client. The pricing models are consumption-based or subscription-based commercial terms. As a cloud service, the BPaaS model is ac-cessed via Internet-based technologies.“

EineNutzungvonProzessunterstützungimFacilityManagementistaufvielfältigeArtendenkbar. Diese muss jedoch entweder auf einer CAFM-SaaS-LösungbasierenoderdieFM-Datendes Anwenders integrieren.

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Cloud Computing im Facility Management

Neben den technischen Aspekten lassen sich Cloud-Umgebungen noch nach ihrer organisa-torischen Einordnung unterscheiden. Unter-schiedenwerdenvierOrganisationsformen.LautNIST(inÜbersetzungdurchBSI)sinddas:

In einer Private Cloud wird die Cloud-Inf-rastruktur nur für eine Institution betrie-ben. Sie kann von der Institution selbst oder einem Dritten organisiert und geführt werden und kann dabei im Rechenzentrum der eigenen Institution oder einer fremden Institution stehen.

Von einer Public Cloud wird gesprochen, wenn die Services von der Allgemeinheit oder einer großen Gruppe, wie beispiels-weise einer ganzen Industriebranche, ge-

VielenDefinitionenistgemein,dasssieeine„nutzungsabhängige“Abrechnungfestschrei-ben.DiesistaucheinemöglicheAbgrenzungzwischenCloudundanderenHosting-Angebo-ten(siehedazuauchKapitel2.5).

DerBegriff„nutzungsabhängig“kanndabeiunterschiedliche Aspekte umfassen. Denkbare Kenngrößensindu.a.Zeit,AnzahlNutzer,Datenvolumen,AnzahlTransaktionenoderAnzahlDatensätze.

DieArtderAbrechnunghängtauchstarkvonderArtderCloud-Diensteab.IaaS-Lösungen

nutzt werden können und die Services von einem Anbieter zur Verfügung gestellt werden.

In einer Community Cloud wird die Infra-struktur von mehreren Institutionen geteilt, die ähnliche Interessen haben. Eine solche Cloud kann von einer dieser Institutionen oder einem Dritten betrieben werden.

Werden mehrere Cloud Infrastrukturen, die für sich selbst eigenständig sind, über standardisierte Schnittstellen gemeinsam genutzt, wird dies Hybrid Cloud genannt.

(Quelle: NISTCloud2015)

könnenimRegelfallnurnachdenbereitgestell-tenRessourcenabgerechnetwerden.BeiPaaS-Lösungen stellt der Anbieter eine Plattform bereit,aufderderNutzer„seine“Anwendun-gen betreiben und u.U. auch weiterberechnen kann. Hier sind rein technische Parameter BasisfürdieAbrechnung.BeiSaaS-Konzeptenstehen alle Möglichkeiten offen.

In Tabelle 1 sind ausgewählte Beispiele für möglicheAbrechnungsmodalitätenzusammen-gefasst.

2.3 Klassifizierung von Cloud Computing nach organisatorischen Merkmalen

2.4 Abrechnungs- und Betriebsmodelle

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Cloud Computing im Facility Management

WirdeineCloud-PlattformalsPrivateCloudbetrieben,könnenunternehmensinternandereAbrechnungsmodelleangesetztwerden.

Tabelle 1: Beispiele für Cloud-Services mit Abrechnungsmodellen

Anbieter Art / Angebot Abrechnung

Dropboxwww.dropbox.com

IaaS,Speicherplatz,Filesharing •proMonatproNutzer

Google Cloud Platformcloud.google.com/appengine

PaaS,VerwalteteCloud-Plattform •proInstanz/Stunde•proSpeicherplatz•proSuchanfrage

MicrosoftWindowsAzureazure.microsoft.com/

PaaS,VerwalteteCloud-Plattform •proMinuteNutzung

Salesforce www.salesforce.com

SaaS, CRM-Lösung

•proBenutzer/Monat

GoToMeeting SaaS,Online-Meetings •JährlicheNutzungsgebühr(gestaffeltnachAnzahl Teilnehmer)

SchonvordemAufkommendesBegriffsCloudgabesAngebote,SoftwarealsHosting-bzw.ASP-Lösungzunutzen.EineAbgrenzungsolcherKonzeptegegenübereinerCloud-

Lösungistschwierig,dasichdieKonzeptestark ähneln.

MöglicheAnsätzefüreineAbgrenzungfindensich in Tabelle 2 (nächsteSeite).

2.5 Abgrenzung

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Cloud Computing im Facility Management

Tabelle 2: Ansätze für Abgrenzung

Thema Hosting/ASP Cloud/Saas

Vertragslaufzeit InderRegellängerfristig Kurzfristigmöglich

TechnologischeBasis StarkeTrennungeinzelnerKunden GemeinsameNutzungderRessourcen

IndividualitätderSoftware DurchTrennungsindindividuelleEinzellösungenmöglich(inkl.ver-schiedenerVersionsstände)

IndividualitätnurimRahmender programm-internen Möglichkeiten

CloudComputingistdasBeziehenvonIT-Leis-tungenwieProzessunterstützung,Anwendun-gen und Hardwareressourcen über das Inter-net. Anbieter stellen Hardwareressourcen und ProgrammschnittstelleninihremRechenzent-rumbereit,betreibenSoftwareundadminist-rierendieseSysteme.CloudsverlagerndasInvestitionsrisikodamitvondenNutzernzuden Anbietern. Da oft mehrere Kunden auf die

Ressourcenzugreifen,aberdiesenichtimmerzu100%ausnutzen,kannderAnbieterschnellweitereRessourcenzurVerfügungstellen.AngeboteneServicessindfürdieKundeneineseinzelnenBetreibersweitestgehendstandardi-siert.RechtlicheGrundlagen,z.B.Daten-schutzbestimmungen,richtensichnachdemLand,indemsichderHauptsitzdesAnbietersbefindet.

2.6 Cloud Computing

DieAutorendesWhitePaperdefinierenfolgen-denAnsatz:

WirddasAngebotnurdurcheinenNutzer(z.B.UnternehmenoderKunde)genutztundistesauchnurfüreinenNutzervorgesehen,so

handeltessichumASP.SaaSfunktioniertauchnurfüreineneinzelnenNutzer,kannaberimGegensatzzuASPauchfürweitereNutzerangeboten werden.

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Nutzt Ihr Unternehmen IT-Services aus der Cloud oder planen Sie einenentsprechenden Einsatz in den kommenden 12 Monaten?

Anzahl Prozent

Ja, Cloud-Dienste im Einsatz 92 36.22 %

Ja, Einsatz von Cloud-Diensten geplant 55 21.65 %

Nein, kein Einsatz und keine konkreten Einsatzpläne 107 42.13 %

Abbildung 4: Ermittlung der Cloud-Nutzung, Studie zur Nutzung von Cloud Computing,TecChannel-Redaktion2014

Während Cloud Computing bis ca. 2010 im Business-to-Business(B2B)-BereichkaumeineRollespielteundmandiesesThemameistnurmitderDateiablageimInternetassoziierthat,ändertesichseitherdieNutzungschlagar-tig.Wachstumssteigerungenvondurchschnitt-lichjährlichfast50%ließendenMarktvonstandardisiertenundnutzungsabhängigenIT-Leistungenregelrechtexplodieren.Heutzu-tagehatsichCloudComputingvollständigalsMethodederNutzungvonIT-Leistungenauchim B2B-Bereich etabliert.

Vor allem haben sich in diesem Zusammenhang jedochdieCloud-Servicesdurchgesetzt,diesichzumeinengutstandardisierenundzumande-renflexibelinihrerNutzungskalierenlassen.

ObwohldieVorteilevonCloudComputingsehrklarerkennbarsind,nimmtjedochderMarktinDeutschland erst langsam Fahrt auf. Vor allem deutsche Klein- und Mittelstandsunternehmen sindbeiderEinführungundNutzungsolcherProdukteundServicessehrzurückhaltend.

Neben der immer noch aktuellen Diskussion rundumIndustriespionagesindesvorallemZweifel an der Datensicherheit und die Angst vordemKontrollverlustüberDatenundIT-Systeme.DiesesgehtauchauseineraktuellenErhebungdesPortals„TecChannel–ITimMittelstand“(Herrmann)hervor(vgl.Abbil-dung 4 und Abbildung 5).

3 Einsatz von Cloud-Techniken im Facility Management

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Und was spricht aus Ihrer Sicht gegen den Einsatz von Cloud-Diensten?Bitte klicken Sie auch hier alle zutreffenden Antwortmöglichkenten

Anzahl Prozent

Datensicherheit / Datenschutz 77 64.17 %

Keine Kontrolle über den Speicherort ausgelagerter Daten 55 45.83 %

Generell Kontrollverlust über eingesetzte IT-Systeme(„Schatten-IT”) 38 31.67 %

Unsicherheit hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der Anbieter 31 25.83 %

Drohende Abhängigkeit von einem Anbieter 51 42,50 %

Fehlende offene Standards für Cloud-Services 22 18.33 %

Netzwerkleistung bzw. WAN-Bandbreite und Netzverfügbarkeit 47 39.17 %

Andere Gründe 6 5.00 %

Abbildung 5: Hemmschwellen bei der Cloud-Nutzung, Studie zur Nutzung von Cloud Computing,TecChannel-Redaktion2014

undNutzensind.JedochkönnendieseLösun-gen oft nur bedingt mit herkömmlichen Instal-lationenbzgl.ihresFunktionsumfangsmithal-ten.EsstelltsichaberdieFrage,obeinesolche CAFM Cloud-Lösung dieses überhaupt leisten muss.

Diesen Fragen geht das White Paper im folgen-denAbschnittnachundgibteinenÜberblickdarüber,fürwenundinwelchemUmfangCloud-Lösungen im Facility Management sinn-vollseinkönnenundwasdabeizubeachtenist.

Darüber hinaus gelten Cloud-Lösungen und die ihnenzuGrundeliegendeInfrastrukturimallgemeinenStimmungsbildimmernochalsinstabil und unsicher. Aber sind diese Vorurtei-lenochgerechtfertigtodernutzenvielleichtvielevondiesenPersonenbereitsCloud-Servi-ces,ohneeszuwissen?

DesWeiterensinderstseitkurzemerste„richtige“ und funktionell umfängliche Lösun-gen im Immobilien- und Facility Management aufdenMarkt,diefürAnwendervonInteresse

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Cloud Computing im Facility Management

BeiderFragestellung,fürweneinCloud-Ein-satzsinnvollist,mussmanaufBasisderZielsetzunggrundsätzlichunterscheiden,obhierbeidertechnischeNutzenimBetriebimVordergrundsteht(sieheIaaSoderPaaS,beidemdieeigentlicheSoftwarezweitrangigist)oder ob die über eine solche Plattform betrie-beneSoftware-Lösung(alsSaaS)imBereichdes CAFM betrachtet wird.

Vor allem wirtschaftliche oder unternehmens-strategischeGründespielenbeiderÜberlegungzumEinsatzvonCloudComputinginseinen

Grundsätzlichkannmansagen,dasseskaumeinUnternehmenodereineOrganisationgibt,diesichdemThemaCloudComputingver-schließenkann.JedochbedarfeszumeistersteinesauslösendenMoments(eines„Treibers“),eheÜberlegungeninRichtung„CloudCompu-ting“gestartetwerden.DieseTreiberkönnenvielfältigsein(sieheTabelle 3).

verschiedenenFacetteneineentscheidendeRolle.AuchderWunschnachFlexibilitätinderIT-Infra-struktur stellt hierbei einen wichtigen Faktor dar.

3.1 Für wen ist der Cloud-Einsatz sinnvoll?

Tabelle 3: Mögliche Treiber einer Cloud-Einführung

Treiber für Cloud-Nutzung mögliche Cloud-Lösungsansätze

Zielsetzung

OptimierungderIT-Strukturen PaaS,IaaS technisch,kaufmännisch

Ausbau/Erweiterung/Erneuerung der IT-Strukturen

PaaS,IaaS technisch

EinführungneuerSoftware-Lösungen(Individualentwicklungen,Client/Server,n-tier,verteilteSysteme)

PaaS,IaaS technisch,organisatorisch

EinführungneuerStandard- Software-Lösungen(Client/Server)

SaaS technisch,organisatorisch

Erneuerung/Ablösung herkömmlicher Softwarelösungen

SaaS technisch,organisatorisch

AufbauneuerStandorte IaaS,PaaS,SaaS strategisch

Entwicklung/Aufbau neuer Dienstleistungen/Geschäftsideen

BPaaS,SaaS strategisch

StandardisierungvonProzessabläufen BPaaS,SaaS organisatorisch,strategisch

EngpassinderPersonalstruktur, internesIT-Know-howfehlt

PaaS,IaaS,SaaS strategisch,organisatorisch

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Cloud Computing im Facility Management

WersichbishererstwenigmitdemThemabeschäftigthat,demseiendiePublikationenderBITKOM(BITKOMBundesverbandInforma-tionswirtschaft,TelekommunikationundneueMedien e. V.)undimSpeziellendesArbeitskrei-ses„CloudComputing&Outsourcing“empfoh-

len.HiersindesvorallemzweiLeitfädendesArbeitskreises,dievonhohemInteressesind:„CloudComputing-EvolutioninderTechnik,RevolutionimBusiness“(BITKOM,Dr.MathiasWeber,2009)und„CloudComputing–WasEntscheiderwissenmüssen“(BITKOM,2010).

Vorrangig sind es sehr pragmatische Anforde-rungen,dieaneineCloud-LösungausSichtdes Facility Managements gestellt werden. Pauschal lassen sich die Anforderungen mit folgendenEigenschaftenbeschreiben:„einfach,flexibel,leichtzuwartenundtransparentinKostenundTechnik“.Hierbeiistesweitgehendegal,obessichumeinePrivate-oderumeinePublic Cloud-Lösung und somit um eine öffent-lichzugänglicheodergeschlosseneInfrastruk-tur handelt.

ZusätzlichsindesSicherheitsanforderungenrund um den abgesicherten Daten- und Infor-mationstransfersowieMechanismenzurDa-tensicherungundDatensicherheit,dievondenNutzerngestelltwerden.

Für das Facility Management spielen sowohl technische als auch funktionelle Anforderungen aneineCloud-LösungeinewichtigeRolle.Diefunktionellen Anforderungen orientieren sich grundsätzlichandenAnforderungen,dieauchaneineherkömmlicheCAFM-Lösung(Inhouse,Client-Server)gestelltwerden.NebendervorherrschendenSkepsisgegenüberCloud-DienstengibtesaufderanderenSeiteauch

hohe Erwartungen an die neuen technischen Möglichkeiten.HierzähltnebendereinfachenSkalierbarkeit(Kosteneffizienz),derMandanten-fähigkeitundkurzerEinrichtungszeitenvorallemdietechnologischeUnterstützungmobilerEndgerätezudengrößtenErwartungen.

Darüber hinaus gibt es jedoch je nach Ausprä-gungderzuunterstützendenProzesseunter-schiedlichetechnischeAnforderungen,dieausNutzersichtaneinecloud-basierteLösunggestelltwerden.SomusseinesolcheCloud-LösungeinfachüberherkömmlicheTechnikenindieUnternehmens-ITintegriertundmitanderenAnwendungenverbundenwerdenkönnen(VerbindungexterneCloudfg interne Anwendung).HiergehörenSchnittstellenzuERP-undGLT-Systemenzudenmeistgenann-ten Forderungen. Aber auch Anforderungen an diePerformancesindfürdenoperativenBe-reichvonhohemInteresse(hoheGeschwindig-keitundLeistungsfähigkeit,hoheAusfallsicher-heit,guterSupportderLösung).

Zudem sind es rechtliche Anforderungen („Sicherheitsdenken“),dieausdemBereichFacility Management gestellt werden.

3.2 Anforderung seitens des Facility Managements an eine Cloud-Lösung

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Cloud Computing im Facility Management

GrundsätzlichbietenCloud-UmgebungenalletechnischenVoraussetzungen,diedenBetriebeiner CAFM-Lösung in einer Cloud ermöglichen. HierzuzählenvorallemdieUnterstützungmoderner Entwicklungsumgebungen und Frameworkssowiediedatenbank-gestützteDatenhaltung. Hierdurch wäre ein CAFM-Be-triebineinerCloud-Umgebungvia„PaaS“problemlos möglich. CAFM-Lösungen auf Basis desCloud-Prinzips„SaaS“sindoftdirektaufdenTechnologienderCloud-Anbieterentwi-

Cloud-Lösungen,geradeimSaaS-Umfeld, sindperDefinitionsehrstarkstandardisierteSysteme.SiemüsseninihrerGrundkonfigura-tioneinerVielzahlvonKunden(Nutzern)mitdemZielgerechtwerden,mitgeringemAnpassungsaufwandschnelloperativstartenzukönnen.

Dies ist allerdings im Bereich der CAFM-Projek-tenichtdieRegel,dadieseArtvonProjektenoftmiteinemhohenGradanIndividualisierung

ckelt,sodasshiernurwenigeoderkeinegesonderten Anforderungen gestellt werden. UmeineCloud-basierteCAFM-SoftwarejedochmitanderenIT-Systemenverbindenzukönnen,mussdieCloud-UmgebunginderLagesein,überdefinierteSchnittstellenauchmitanderenIT-SystemenaußerhalbderCloudkommunizie-renzukönnen.EinDatenaustauschistgeradefüreinCAFM-SystemvonhoherRelevanz(ZugriffauflokaleRessourcen,AnsteuerunglokalerInfrastrukturundAnlagen).

verbundenist.AufdieserBasisstellteineCloud-Lösung klare organisatorische und prozesstechnischeAnforderungenandasFacility Management und fordert eine sehr hohestrukturelleDisziplin.Diesbedeutet,dassim Facility Management klar standardisierte Abläufe,festgelegteRollenundmittel-bislanglebigeStrukturenvorhandenseinmüssen.AuchderWunschnacheinerhohenIndividuali-sierung hinsichtlich der technischen Implemen-tierungistnurbedingtunterstützbar.

3.3 Anforderung seitens des CAFM an eine Cloud-Umgebung

3.4 Anforderung einer Cloud-Lösung an das Facility Management

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Cloud Computing im Facility Management

GrundsätzlichwäresicherlicheinevollständigeAbbildung einer umfassenden CAFM-Lösung innerhalbeinerCloud-Umgebungals„SoftwareasaService“möglichunddenkbar.JedochgibteseinzelneProzesseundTeilaspekteeinesCAFM-Systems,diefürdenBetriebinnerhalbeinerCloud-Umgebungbevorzugtgeeignetsind.HierzuzählenvorrangigProzesseundTeilprozesse,mitmehrerenbeteiligtenPerso-nenundOrganisationen,auchüberdieUnter-nehmens-undIT-GrenzendesProzessinha-bershinaus–vorallem,wenndieeingesetzteLösung mit einer mobilen Komponente (mobile EndgerätewieSmartphone,Tabletsusw.)unterstütztwerdensoll.

VorrangigstellensichfolgendeProzesseundTeilprozessefürdenCloud-Betriebalsbeson-ders geeignet dar:

a) Störungserfassung / Serviceticket

DieStörungserfassungbzw.dieAufnahmevonServiceticketsgehörtinCAFM-Systemenzuden gebräuchlichsten Funktionen. Vor allem als TeilprozessdesAuftrags-undStörungsma-nagements hat sie Bedeutung. Besonders die EinbindungvonexternenPersonenalsMelden-demachtdiesenProzessgeeignetfürdenCloud-Betrieb. Vor allem Dienstleistern oder Unternehmen,dieihrSystemanderenUnter-nehmenzurAbgabevonMeldungenanbieten,kannhierdieTechnologiedesCloudComputingzuGutekommen.

(Cloud-Vorteile: Überwindung von IT-Unterneh-mensgrenzen / Skalierbarkeit bei kurzfristiger Erweiterung und Verkleinerung, gut standardi-sierbar)

b) Instandhaltungsmanagement (Wartung / Instandhaltung / Anlagenverwaltung)

Innerhalb des Instandhaltungsmanagements kanneineCloud-basierteLösungvonVorteilsein.HiervereinfachtsiebeispielsweisealsPublicClouddenZugriffexternerRessourcen(Firmen,Personen,Geräte/Maschinen,Organi-sation)aufdasSystemerheblichunderleich-tert deren Mitwirkung. Vor allem wegen ihrer wichtigen Funktion als Informationslieferant oderalsDienstleister(Leistungserbringer)müssensolcheRessourcen/TeilnehmeroptimalundmedienbruchfreiindenProzesseingebun-denwerden.Diesesgeschiehtambesten,wenndieTeilnehmerihreInformationenzudenjeweiligenTeilbereichendesInstandhaltungs-managements(z.B.Wartungsaufträge,Stammdatenpflege,Zustandsbewertung,Prü-fungen)direktimSystembearbeiten.GeradedieUnterstützungdurchmobileTechnologienlässtsichdabeimittelsCloud-TechnologiegutindasSystemeinbinden.BesondersderVor-gangdesPrüfensvonAnlagenundArbeitsmit-telnkannhierbeieffizientineinemCloud-Ser-viceabgebildetundmitdeminternenCAFM-Systemvernetztwerden,umsodenVorgangüberwachenzukönnen,dervonexternenBeteiligtenausgeführtwird.

(Cloud-Vorteile: Überwindung von IT-Unterneh-mensgrenzen / Skalierbarkeit bei kurzfristiger Erweiterung und Verkleinerung, gut standardi-sierbar)

c) Auftragsbearbeitung (allgemeines Auftragsmanagement)

AlsumfassenderProzess,dereineReihevonTeilprozessenausverschiedenenThemenberei-cheninsichvereinenkann,nimmtdieAuftrags-bearbeitungbzw.dasallgemeineAuftragsma-nagementinvielenFälleneinezentraleStellungineinemCAFM-Systemein.Beginnendmitder

3.5 Ideale Prozesse und Teilprozesse in Cloud-Lösungen

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Cloud Computing im Facility Management

Firewall

Full-Client

Full-Client

Full-Client

Web-Client

Web-Client

Web-Client

CAFM-Software

CAFM-DB

Wolke

Cloud-Service-Anbieter

Cloud-Service(CAFM-Teilprozess/

Teilfunktion)

Cloud-DB

Abbildung 6: Exemplarische Darstellung der Nutzung ext. CAFM-Teilfunktionen

AbgabeeinerMeldung(z.B.ausdemStörungs-management)überderenDispositionbishinzurAbarbeitung und deren Dokumentation wird der ProzessidealerWeisevoneinemCAFM-Systemunterstützt.JedochliegtdasProblemoftinderEinbindungexternerRessourcen(FirmenundPersonen)–vorallem,wennderProzessgrund-sätzlichmedienbruchfrei(d.h.ohneVerwen-dungvonPapier)ablaufensoll.

Abhilfe kann hier eine Cloud-basierte mobile Auftragsbearbeitung schaffen. Hierbei besteht dieMöglichkeiteineCAFM-Teilfunktonalität(AuftragsabarbeitungundDokumentation)aus

dereigentlichenSoftwareherauszulösenundalsCloud-Serviceabzubildenbzw.zunutzen(sieheAbbildung 6).HierdurchwäreeineBeteiligungExternerproblemlosmöglich,ohnedieseneinendirektenZugriffzumeigenenUnternehmens-netzwerkeinrichtenzumüssen.DieAnbindungdesCloud-ServicesandieinterneCAFM-Soft-ware kann dabei über eine gut wartbare und kontrollierbareSchnittstelleerfolgen.

(Cloud-Vorteile: Überwindung von IT-Unterneh-mensgrenzen / Skalierbarkeit bei kurzfristiger Erweiterung und Verkleinerung, gut standardi-sierbar, zuverlässige Erreichbarkeit)

d) Datenbereitstellung für externen Zugriff (z. B. Vermietungsmanagement mit Portalzugriff)

Innerhalb des Vermietungsmanagements wer-denz.B.beiexternerVermietungInformatio-nenausdemCAFM-SystemdemjeweiligenMieter innerhalb eines Portals bereitgestellt. Die eigentliche Datenaufbereitung und -strukturie-rungerfolgtimCAFM-System.UnterZuhilfe-

nahmevonPortalsystemenkönnendieaufbe-reitetenDatenineinCloud-Systemüberführtund dort dargestellt werden. Auch hier erfolgt eineHerauslösungeinzelnerFunktionalitätenausderCAFM-Software.DerVorteilhierbeiist,ähnlichwiebeimAuftragsmanagement,dassdieexternbeteiligtenRessourcen(z.B.Mieter)keinenZugriffzuApplikationeninnerhalbdeseigenenUnternehmensnetzwerkesbenötigen,wodurcheineErhöhungdereigenenIT-Sicher-

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CAFM-AnwendungengehörenzudenIT-Lösun-gen mit besonders hohen Anforderungen an dieIndividualisierbarkeit.DieImplementierungvonCAFM-SystemenistoftmiteinemhohenAufwandinderAnpassungderSoftwareandenjeweiligenNutzerverbunden.HierbeihandeltessichinderRegelnichtnurumeinfachesCustomizing(erweitertesKonfigurie-renderSoftware)sondernvielfachauchumprogrammtechnischeAnpassungen(Individual-programmierung).DiesistimUmfeldeinerCloud-LösungalsSaaSperdefinitionem(eineSoftwareundeineInfrastrukturfüreineViel-zahlvonNutzern)grundsätzlichnichtgegeben.

heiterlangtwerdenkannbzw.LückenimSys-temverhindertwerdenkönnen.DerAufbaueinesZugriffsvonaußenaufRessourceninner-halbeinesUnternehmensnetzwerkistzwargrundsätzlichmöglich,jedochinTeilennurmithohemIT-Aufwandrealisierbar.

LediglicheingeringfügigesCustomizingdurcheinfachesKonfigurieren(Software-Einstellun-gen)istinderRegelmöglich.

JedochkommenaktuellmehrundmehrLösun-genimCAFM-UmfeldaufdenMarkt,dieaufGrundihrermodernenSoftwarearchitekturundeiner technologischen Zwischenschicht (Midd-leware)einhöheresMaßanIndividualisierungzulassen.InwieweitdieseProdukteindieKlassedermöglichenSaaS-Lösungeneinzu-ordnensind,istnochzuprüfen.HieristoftnocheinedetailliertereAbgrenzungnotwendig,wodieeigentlicheSaaS-Lösungbeginnt.

(Cloud-Vorteile: Erhöhung der IT-Sicherheit, Überwindung von IT-Unternehmensgrenzen / Skalierbarkeit bei kurzfristiger Erweiterung und Verkleinerung, gut standardisierbar, zuverlässi-ge Erreichbarkeit)

3.6 Individual- vs. Standardlösung

Grundsätzlichkannmansagen,dassdieidealeCloud-LösungimFMgenausowenigzudefinie-renist,wiedieidealeCAFM-Lösung.ObeineLösungalsidealempfundenwird,hängtsehrstarkvomjeweiligenEinsatzzweckunddemUmfelddesEinsatzesab(rechtliche,technischeundorganisatorischeAspekte).

JedochgibtesverschiedeneEinsatzszenarien,in denen CAFM Cloud-Lösungen auf Grund ihrer

technischenMöglichkeitenalssinnvolleOptionzumherkömmlichenSystembetriebmitinBetrachtgezogenwerdensollten–vorallem,wenndasIT-Umfeldnurbedingtdenwachsen-den Anforderungen gerecht werden kann. Hier wirdnichtaufeinzelneCAFM-relevanteModuleeingegangen.

ZweimöglicheSzenariensollenimFolgendenkurzbeschriebenwerden.

3.7 Die „ideale“ Cloud-Lösung im FM

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• CAFM-LösungfürdenEigenbetrieb, für Filialbetrieb

Eine der größten Anforderungen an den allgemeinenIT-BetriebvonFilialistenistdieNotwendigkeitinnerhalbderIT-Infrastruktursehrflexibelzusein.InkaumeinemanderenUmfeldbestehtdieAnforderung,einesolchstarkeSchwankungimPrimärgeschäft(so-wohlnachobenalsauchnachunten)hinsicht-lich des Ausbaus des Filialgeschäftes immer wiederabzufangen.SowohlderpermanenteAusbau der Infrastruktur als auch das Umge-henmitÜberkapazitätenistdabeiimmerwiederfürdieIT-AbteilungeneinegrößereHerausforderung. Was hierbei für die allge-meinenIT-Systemegilt,giltnatürlichauchfürdasCAFM-System.DarüberhinausmussdieInfrastrukturinderLagesein,beliebigeStandorteandasHauptsystemanzuschließenundabzuschalten.Diesesmussschnellundmit wenig Aufwand erfolgen können.

MittelsderCloud-TechnologiebestehtdieMöglichkeit,SchwankungendurcheinCloud-ModellwiebeispielsweisePay-per-Useabzu-fangen,ohneInvestitioneninhohemMaßedurchführenoderÜberkapazitätenabbauenzumüssen.DieCloud-Eigenschaft„Skalierbar-keit“isthierbeivonsehrhoherBedeutung.

• CAFM-Lösung für den Fremdbetrieb (DienstleistermitKundenzugriff)

Einzweiter,besondersvorteilhafterEinsatz-bereichderCloud-TechnologieinnerhalbdesFacility Managements ist der Betrieb einer CAFM-Lösung als Basis für die Erbringung vonFM-DienstleistungenfürverschiedeneexterneKunden.HierbeibindetdieCAFM-Lösung die jeweiligen Kunden direkt in das SystemmiteinundstelltdenexternenNutzerneinendirektenZugriffaufDatenundAuswertungen bereit. Außerdem bieten solcheLösungendieMöglichkeit,Schnittstel-

lenmittelsStandardtechnologienzudeneigenen,internenSystemenaufzubauen.

Folgende Eigenschaften des Cloud Computing sinddabeibesonderszuerwähnen:

Skalierbarkeit: Möglichkeit der aufwands-armen Erweiterung und Verkleinerung der notwendigen Infrastruktur (Anpassung an die jeweiligen Anforderungen bei geringem internenPersonalbedarf)

Standardisierung:Cloud-SystemesetzeneinhohesMaßanStandardsvoraus.Hierdurchkann eine gleichbleibende Qualität sowie eine VerringerungdesSchulungs-undEinfüh-rungsaufwandeserzieltwerden.DarüberhinausistdurchdieVerwendungvonstandar-disierten Webtechnologien keine aufwändige InstallationseparaterSoftwarenotwendig.

Sicherheit:VerlagerungderIT-SicherheitsowieSchutzdesinternenNetzwerksdurchVerlagerungindenexternenBetrieb.GeradehinsichtlichderIT-SicherheitkanneineCloud-Umgebung für die eigentliche interne IT-InfrastrukturvonVorteilsein.DadurchdenexternenBetriebinnerhalbeinerCloudeineÖffnungdeseigenenNetzwerkesfürexterneAnwendernichtnotwendigist,kannhierdieinterneIT-Sicherheiterhöhtwerden.

WiehochdermöglicheVorteilseinkann,hängtdabeigrundsätzlichvonderjeweiligenAusgangsbasis ab. Unternehmen mit profes-sionellerIT-InfrastrukturhabenunterUm-ständen einen geringeren Mehrwert als andere Unternehmen.

In folgenden Versionen des White Papers hat sichderArbeitskreisCAFMzumZielgesetzt,möglichepraktikableLösungeninFormvonSuccessStorieszuveröffentlichen.

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Die Vorteile einer Cloud-basierten Lösung liegenvoralleminderschnellenVerfügbarkeitsowieeinerleichtskalierbarenundvonüberallerreichbaren Infrastruktur. Darüber hinaus sind in den meisten Fällen keine lokale Installa-tion und damit auch keine Aufwände für die Softwarepflegenotwendig.DurchdiehoheSkalierbarkeitistjederzeiteineAnpassungandas laufende Geschäft und dessen Entwicklung möglich,wodurchEngpässeoderÜberkapazi-tätenverhindertwerdenkönnen.

GeradedurchdenEinsatzeinerPublic-CloudlassensichUmgebungenaufbauen,diedieZusammenarbeitzwischenDienstleisterundKundeintensivierenundeineneffizientenDatenaustausch sicherstellen.

Auch kaufmännisch bietet eine solche Lösung vieleVorteile.SoentfallenhoheInvestitions-kostenfürSoftware-undHardwareanschaffun-gen.ZudemsinddiebenötigtenRessourcenund die dadurch notwendigen Kosten hierfür klarkalkulier-undsteuerbar(KostenvorteiledurchPayperUse).

NebeneinerReihevonVorteilenbringteinesolche Lösung ggf. auch einige Nachteile mit sich.DieseliegenvorallemimBereichderArtderNutzungderLösung(alsServiceexternoderalsTechnologieintern)unddesdamitverbundenenNutzungsrechts(„Eigentum“der

verwendetenSoftware).DesWeiterensehenvieleUnternehmendieAbhängigkeitvonspezi-ellenTechnologieentwicklungen(Internet)unddieBindunganeinzelneCloud-AnbieteralsNachteilan.ZudemkannesjenachLösungzuEinschränkungen oder Nachteilen auf techni-scherBasiskommen.Soistzuprüfen,obundmitwelchemAufwandSchnittstellenzuande-renSystemenaufgebautwerdenkönnen.IndividuelleSchnittstellenmitderNotwendig-keitderIndividualanpassungbzw.-program-mierungsindmitdemCloud-PrinzipimZusam-menhangmit„SaaS“kaumvereinbar.ZudemistdieMöglichkeitderIndividualisierungderSoftwareundderdarinverankertenProzesseundFunktionennurinbegrenztemMaßegegeben.HierkönnenSystememiteinerfunktionalen Metaebene einen möglichen Lösungsansatzbieten.DieseSystemeliegenzwischenderPlattformunddereigentlichenSoftwareunddefinierenmittelsKonfigurations-und Entwicklungsebene die Möglichkeiten und denUmfangdereigentlichenSoftware,diealsServicedemEndnutzerbereitgestelltwird.

Grundsätzlichkönnendiebeispielhaftgenann-ten Vor- und Nachteile für den jeweiligen Einsatzzweckauchandersinterpretiertwerdenund mitunter kann aus einem Nachteil ein Vorteilentstehen(z.B.BindunganspezielleTechnologien,kannebenfallsfürstabileundlanglebigePlattformstehen).

3.8 Vorteile/Nachteile des Cloud-Betriebes

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HiermusszunächstnachderorganisatorischenGliederung unterschieden werden. Bei der Nutzungeiner„PrivateCloud“imeigenenRe-chenzentrummussdiesesentsprechendeRes-sourcenbereitstellen.EineAnbindungderNutzerandasInternetistnichtnötig.SomitkönnendieVorteilevonCloudComputingauchinUnterneh-mengenutztwerden,dieaufgrundverschie-densterRahmenbedingungennichtallenMitar-beiterneinenZugangzumInternetgewähren.

SowohlbeieinerPrivateCloud,dievonDrittenbetriebenwird,alsauchbeiallenanderen

SolldieCloud-LösungnichtnurdurchdieMitar-beitergenutztwerdensondernauchmitande-ren Anwendungen im Unternehmen Daten austauschen,müssenweitereAspektebetrach-tetwerden.InderGEFMARichtlinie410werdenverschiedeneArtenvonSchnittstellenbeschrie-ben. Beleuchtet man nur den rein technischen

FormenisteinZugangderMitarbeiterzumInternet nötig. Dieser kann jedoch technisch aufdieNutzungdervorgesehenenCloud-Dienste eingeschränkt werden.

JenachArtderCloud-LösungmüssenauchdieGeräte der Mitarbeiter entsprechende Voraus-setzungenerfüllen.VieleLösungenbenötigenlediglicheinenInternetbrowser,andereerfor-dernzumindestteilweiseeineInstallationvonKomponentenaufdemjeweiligenArbeitsplatz-rechner.

Aspekt,könntenauchimCloud-UmfeldalleArtenvonSchnittstellen(Datei-basiert,Daten-bankzugriff,Webservices)genutztwerden,umSystemezukoppeln.ImBereichdesInternetssetztsichjedochimmermehrdieNutzungvonWebservicesalsMöglichkeitdesDatenaustau-sches durch.

4.1 Voraussetzungen Unternehmensinfrastruktur

4.2 Standards für den Datenaustausch

4 Einbindung von Cloud-Lösungen in die Unternehmensstruktur

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Esistdavonauszugehen,dassdieSchnittstel-lenspezifikationseitensdesCloud-Anbietersfeststeht,dadiesedurchunterschiedlicheKundennutzbarseinmuss.EineVeränderungkann nicht durch das Integrationsprojekt initiiert werden. Daher müssen Anpassungen undkonkreteImplementierungenaufSeitedesKundenbzw.desCloud-Nutzersdurchgeführtwerden.

SofernauchhiereineStandardlösungohneAnpassungsmöglichkeitenzumEinsatzkommt,muss die Integration über eine dritte Lösung erfolgen,diemitbeidenzukoppelndenSyste-meninteragierenkann(Integrationsplattform).

AuchhierseiaufdieGEFMARichtlinie410verwiesen.ImKapitel6dieserRichtliniewirddergrundsätzlicheAnsatzbeiSchnittstellen-definitionund-integrationbeschrieben.Dieslässt sich genauso auf ein Integrationsprojekt im Cloud Computing übertragen.

4.3 Integration von Partnersoftware

4.4 Ablauf eines Integrationsprojekts

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In diesem Abschnitt können nur einige wichtige juristischeAspekteerörtertwerden.SiesollenalsOrientierungdienen,wennderEinsatzvonCloudComputinginBetrachtgezogenwird.Allerdings sind die hier beschriebenen Informati-onenkeinRechtsratundkönnensomiteineprofessionellerechtlicheBeratungnichtersetzen.

CloudComputingkannalsOutsourcingvonIT-InfrastrukturundIT-Dienstenverstandenwerden,sodassimAllgemeinenkeineneuarti-genrechtlichenThemenzubetrachtensind.

JedochkommtdenvertraglichenRegelungenbezüglichVerfügbarkeitundSicherheiteinebe-sondereBedeutungzu.

DaCloud-AnwenderdieSystemressourcendesAnbietersgemeinsamnutzen,könnenmerklichdifferierendeAntwortzeitenjenachTageszeitoderStandortauftreten.DurchdieDatenspei-cherung außerhalb des eigenen Unterneh-mensnetzwerkesmusszudemderSchutzvorunberechtigtemZugriffundDatenverlustpermanent gewährleistet sein.

5.1 Allgemeine Hinweise

5 Rechtliche Aspekte der Cloud-Nutzung

Bei Datenübertragung und -speicherung beim Cloud-AnbieteristdergesetzlicheRahmenderDatenschutzgesetze,insbesonderedesBun-desdatenschutzgesetzes(BDSG)zubeachten.DiesefindenAnwendung,wennpersonenbezo-gene Daten betroffen sind. Das sind beispiels-weiseNamen,AdressenoderGeburtsdatenvonnatürlichenPersonen.AnonymisierteDaten und Daten juristischer Personen sind hiervonnichtberührt.

PrinzipiellmusseinebetroffenePersonentwedereine freiwillige Einwilligung in die Datenübertra-gunggebenodereingesetzlicherErlaubnistatbe-standvorliegennach§28BDSG(BDSG1990-1),z.B.zurWahrungberechtigterInteressen.

Sollteessichumeine„Auftragsdatenverarbei-tung“nach§11BDSGhandeln(BDSG1990-2),

istzwarkeineErlaubnisderBetroffenennot-wendig,dadannfaktischkeineDatenübermitt-lunganeinenDrittenvorliegt.DieAuftragsda-tenverarbeitungistaberanengeVoraus- setzungengeknüpft(BITKOM2009-1):

• DerCloud-AnbietermussdieCloudimInland,einem anderen Mitgliedsstaat der Europäi-schen Union oder in einem anderen Vertrags-staat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum betreiben.

• Der Cloud-Anbieter darf ausschließlich Hilfs-funktionen ausführen und nur auf Weisung des Cloud-Anwenders tätig werden.

• DerCloud-Anwendermusssichlaufendvonder Einhaltung der getroffenen technischen undorganisatorischenMaßnahmenzurGe-

5.2 Datenschutz

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währleistung der rechtlichen Vorgaben beim Cloud-Anbieterüberzeugen.

• SollenDatenaußerhalbderEUoderdesEWRübermitteltwerden,musszusätzlichbeachtetwerden,dasseinangemessenesDatenschutz-

niveaugewährleistetist.DieseshatdieEUfürbestimmte Länder festgestellt. Auch über spezielleEU-Standardverträgekanndaserfor-derlicheDatenschutzniveaugeregeltwerden,wenn keine anderen Bestimmungen angewen-detwerdenkönnen(EUAMTSBLATT2010-1).

NebendenpersonenbezogenenDatenmussauchderSchutzderübrigenUnternehmensda-ten durch den Cloud-Anbieter sichergestellt werden.SolltendieDatennichtimInlandgespei-chertsein,wäreggf.zuprüfen,welcheZugriffs-möglichkeiten im Fremdstaat auf die übermittel-tenUnternehmensinformationenbestehen(z.B.durchGerichtsbarkeit).Generellsindjedochdiegleichen technischen und organisatorischen Maßnahmenanzuwenden,wiezum(personenbe-zogenen)Datenschutzgefordert.

BITKOMhatineinemLeitfadenzusammenge-fasst,welcheBasisanforderungenaneinenCloud-Anbieter gestellt werden sollten. Dies wirdauchbeiBedarfvomBSIzertifiziert.Insbesondere werden folgende Bereiche unter-schieden(BITKOM2013-1):

• Allgemeine Anforderungen wie Gebäudesi-cherheit,Zutrittskontrolle,redundanteInfra-struktur

• AnforderungenundMaßnahmenzurServersi-cherheitwieBetriebssystemschutz,Sandbox-Betrieb(fürvirtuelleMaschinen),Datensiche-rung

• NetzsicherheitwiesichereNetzkonfiguration,Verschlüsselung,redundanteVernetzung

• Anwendungs- und Plattformsicherheit wie Anwendungs-undSchnittstellenüberwachung,Patch-und Änderungsmanagement

• InformationssicherheitwiesichereIsolierung,rollenbasierterZugriff,Backup-Management

• VerschlüsselungundSchlüsselmanagementwiesichereVerschlüsselungsverfahren,sichereAufbewahrung/VernichtungvonSchlüsseln

• OrganisatorischeMaßnahmenwieNotfallpla-nung,Sicherheitskonzepte,Monitoring,Er-reichbarkeit

• Personelle Maßnahmen wie regelmäßige ÜberprüfungdesPersonalsundexternerDienstleister,Schulungen,Weiterbildung

5.3 IT-Sicherheit beim Cloud-Anbieter

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Beim Cloud-Anwender werden die Daten aus derCloudverarbeitet,d.h.übertragen,verän-dertundggf.(lokal)gespeichert.EsgeltenalsodiegleichengesetzlichenAnforderungenanDatenschutzund-sicherheit,umDatenvordemZugriffUnbefugterzuschützen.

HierfürhatBITKOMebenfallsIT-Mindestanfor-derungendefiniert(BITKOM2013-1):

• RollenbasierteZutrittskontrolle

• Zwei-Faktor-Authentifizierung

• Brandschutz

• KontrollederServiceDienstleister(Reinigung,Gebäudemanagement,Reparaturunterneh-menusw.)

•WeiterbildunginIT-Sicherheit

• SchulungzuSocialEngineering

• KontrolleundSchulungvonAwareness

• Notfallplan

• AuswertungderDokumentationderletztenNotfallübungen

• Sicherheitskonzept

• PeriodischeSicherheitsprüfungen

DieSchutzmaßnahmensindsogarunabhängigvomCloudComputingzusehen,daeinUnter-nehmen seine Verantwortung für eigene Daten nicht an einen Dienstleister abtreten kann. Das giltbereits,wiebeschrieben,beiAuswahleinesCloud-Anbieters. Dessen Maßnahmen müssen regelmäßigaufCompliance(d.h.Gesetzeskon-formität)überprüftwerden.

5.4 IT-Sicherheit beim Cloud-Anwender

NachdemBundesdatenschutzgesetz§11 Abs. 2 hat sich der Cloud-Anwender „… regel-mäßigvonderEinhaltungderbeimAuftrag-nehmer getroffenen technischen und organisa-torischenMaßnahmenzuüberzeugen“(BDSG1990-2),wennpersonenbezogeneDatenvonderDatenverarbeitungbetroffensind.KeineAussagewirdimGesetzdazugemacht,wieeinerechtskonformeÜberprüfungzuerfolgenhat.Einperiodischer„Ortstermin“einesjedenCloud-AnwendersbeimRechenzen-trum des Cloud-Anbieters dürfte hinsichtlich eineszubefürchtenden„Prüftourismus“wederwirtschaftlich tragfähig sein noch den Anforde-rungenanDatenschutzsowie-sicherheitgerechtwerden(FRAUNHOFER2013-1).

Als eine geeignete Form des Nachweises wird eineZertifizierunggesehen,beiderüberregel-mäßigeAuditseindefinierterZustandgeprüftwird,dermindestensdengesetzlichenAnforde-rungen entsprechen muss. Es wäre jedoch durchdenCloud-Anwenderzuprüfen,obdasZertifikatbzw.dieAuditsdenunternehmens-spezifischenAnforderungenandenDatenschutzentsprechen(sieheauch:TC2016-1).

AufdemMarktexistiertbereitseineReihevonZertifikaten,welcheteilweiseCloud-spezifischeInhalteaufweisen.Zudenbekanntestenzählen:

• EuroCloudStarAudit(EuroCloudEuropea.s.b.l.):Cloud-spezifischeZertifizierung(EUCLZert2016-1)

5.5 Zertifizierung

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• ITTrustedCloudZertifikat(TÜVTrustITGmbH):Cloud-spezifischeZertifizierung(ITTUEVCLOUD2016-1)

• CloudEcosystemZertifikate(CloudEcosys-tem e. V.):Cloud-spezifischeZertifizierung(CLDESYS2016-1)

• CSA-Zertifikate(CloudSecurityAlliance):Cloud-spezifischeZertifizierung (CLSECALL2016-1,CLSECALL2016-2)

• BSI-Zertifikate(BundesamtfürSicherheitinderInformationstechnik):kannCloud-bezo-genangewendetwerdenunterEinbeziehungderZertifizierungnachIT-Grundschutz,CommonCriteriaundISO/IEC27001(BSI2016ZERTIT-1,BSI2016ZERTIT-2)

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CloudComputingisteinesinnvolleundinnova-tiveErgänzungherkömmlicherIT-Betriebskon-zepte.EshatsichvomIT-Hypezueinergängi-genundanerkanntenTechnologieentwickelt.WiebeiallenanderenArtendesIT-Betriebsistauch im Zusammenhang mit Cloud Computing einekritischeBetrachtungderNutzeffektenotwendig.FüreineVielzahlvonUnternehmenkanndieCloud-TechnologieneueMöglichkeitenschaffen. Für Unternehmen mit einer weniger starkaufgestelltenITbietenCloud-LösungenMöglichkeiten,flexibelaufÄnderungenimoperativenGeschäftreagierenzukönnen.Jenach Art des gewählten Cloud-Modells können soauchübermäßigeoderrisikoreicheInvestiti-onenvermiedenunddennochdasangestrebteErgebnis erreicht werden.

InnerhalbdesWhitePaperswurdedasThema„CloudComputing“sehrstarkvonSeitendesCloud-Modells„SaaS“betrachtet.Natürlichbringen auch die anderen Modelle innerhalb desCloudComputingihreVorzügemitsich.JedochspieltbeidiesenModellenwenigerderspezifischeAnwendungsfall(indiesemFalldasFacilityManagement/CAFM)eineRolle,son-dern diese stellen eher den Betrieb einer IT-InfrastrukturlosgelöstvonderspezifischenSoftwareanwendungdar.

DasModell„SaaS“dagegenistdirektmitdemjeweiligenAnwendungsfallverbunden.ImFacilityManagementheißtdies,dassentwederTeileodersogardasgesamteCAFM-SystemalsCloud-Lösung(Service,SaaS)fürdieNutzungbereitstehen.DurchdasGrundprinzipvonCloudComputingstehtdabeiderService(angebotenerDienst)einerVielzahlvonNut-zern(unterschiedlicherUnternehmen)inglei-cherArtundWeisezurVerfügung(d.h.allenutzendenselbenService).SomitistderWunschnachhoherIndividualitätinderNut-zungdesCAFMindiesemUmfeldnursehrbedingterfüllbar.VielmehrsetztCloudCompu-ting,wieimKapitel3beschrieben,einegewis-seStandardisierunginderNutzungderServi-

ces und damit der Cloud-basierten CAFM- Lösungvoraus.Daskannjedochgeradebeieinfachen Projekten und Lösungen auch seine Vorteile haben.

SoermöglichenCloud-UmgebungenUnterneh-men,neueinnovativeFM-Dienstleistungenzuetablieren,diemitherkömmlicherIT-Unter-stützungnurbedingtbzw.mitgroßemfinanzi-ellen Aufwand realisiert werden könnten. Auch könnenCloud-NutzeraufBasisvonBest-Practi-ce-Lösungen einen schnellen Einstieg in das ThemaCAFMbekommenundinnerhalbkurzerZeitaufBasisetablierterStandardsLösungeninnerhalb ihrer Unternehmen implementieren.

DesWeiterenversetztCloudComputingUnter-nehmenindieLageschnell,flexibelundeffektivaufeinensodynamischenMarktwiedasFacilityManagementreagierenzukönnen.

Natürlichexistierennebenvielengeradetechnisch orientierten Vorteilen auch Nachteile inderNutzungvonCloud-basiertenLösungen.Der größte Nachteil ist dabei das fehlende Vertrauen in Cloud-Lösungen hinsichtlich ihrer Sicherheit.HierbeisindvorallemFragennachdemSpeicherort,derGewährleistungderDatensicherheitsowiedergeltendenRechtsla-geentscheidendfürdieAkzeptanzeinesCloud-Services.AuchInformationenüberIndustrie-spionageundmöglicheSicherheitslückenlassenvieleUnternehmeninDeutschlandhinsichtlichderSpeicherungvonInformationenaußerhalbihreseigenenNetzwerkeszögern.UmdiesemMeinungsbildzubegegnen,sindderzeitfastallenamenhaftenAnbietervonCloud-Lösungendabei,sowohldienotwendigenInfrastruktureninDeutschlandaufzubauenalsauchtechnischeMöglichkeitenzuschaffen,umdieDatensicherheitweiterzuerhöhen.Teilwei-sebietendieseLösungenderzeitschoneinhöheresSicherheitslevel,alsesdieInfrastruk-turenverschiedenerinternerIT-Abteilungengewährleisten können.

6 Fazit und Ausblick

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Cloud Computing im Facility Management

EinweitererNachteilliegtderzeitnochindergeringenAnzahl(inDeutschland)anumfas-senden,praktikablenundfunktionellausrei-chendenCAFM-Lösungen,diealsSaaSange-botenwerden.OftwurdeninderVergangenheitnurCAFM-Teillösungen(einzelneProzesseoderTeilprozesse)alsSaaSangebo-ten.Seitkurzemjedochkommenauchzuneh-mend umfangreichere CAFM-Lösungen als Cloud-ServicesaufdenMarkt,diemither-kömmlichenCAFM-Software-Lösungenver-gleichbarsindundinihrerTechnologiedemaktuellenStandderTechnikentsprechen.

Inwieweit diese Lösungen jedoch dem Wunsch nachIndividualitätvollkommengerechtwerdenkönnen,gilteszukünftignochzuprüfen.UnterUmständen kann dies aber auch eines der entscheidenden Kriterien sein und darüber mit entscheiden,welcheArtvonLösungfüreinProjektzumEinsatzkommt.VorallemaberfürdenErfolgvonCloudComputingunddamitauchfürderEinsatzimFacilityManagementinDeutschlandwirdentscheidendsein,wiesichdieTechnologie,dieInfrastruktursowiedasrechtliche Umfeld rund um Cloud Computing zukünftigweiterentwickelnwerden.

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BITKOM;BITKOMBundesverbandInformationswirt-schaft,TelekommunikationundneueMediene. V.; LeitfadenAnsprechpersonDr.MathiasWeber.(2009).„CloudComputing-EvolutioninderTechnik,Revoluti-on im Business“

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BITKOMCC2013; Wie Cloud Computing neue Geschäftsmodelleermöglicht,BITKOM-ArbeitskreisCloudComputing&Outsourcing,BITKOM2013,Dr.MathiasWeber(BITKOM)

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7.1 Literaturverzeichnis

7 Anhang

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Cloud Computing im Facility Management

Abbildung 1:PlanungundNutzungvonCloudComputing (Quelle:BITKOMResearchGmbH,KPMGAGWirtschaftsprüfungsgesellschaft, CloudMonitor2015) ........................................................................................................... 6

Abbildung 2:EinsatzgebietvonCloudComputing (Quelle:BITKOMResearchGmbH,KPMGAGWirtschaftsprüfungsgesellschaft, CloudMonitor2015) ............................................................................................................ 7

Abbildung 3:GliederungvonCloudComputingModellen ....................................................... 10

Abbildung 4:ErmittlungderCloud-Nutzung,StudiezurNutzungvonCloudComputing, TecChannel-Redaktion2014 ................................................................................................ 15

Abbildung 5:HemmschwellenbeiderCloud-Nutzung,StudiezurNutzungvon CloudComputing,TecChannel-Redaktion2014 ...................................................................... 16

Abbildung 6:ExemplarischeDarstellungderNutzungext.CAFM-Teilfunktionen ....................... 21

Tabelle 1:BeispielefürCloud-ServicesmitAbrechnungsmodellen ............................................13

Tabelle 2:AnsätzefürAbgrenzung ......................................................................................14

Tabelle 3:MöglicheTreibereinerCloud-Einführung ................................................................17

7.3 Tabellenverzeichnis

7.2 Abbildungsverzeichnis

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DieErarbeitungdesWhitePaperserfolgtedurchDipl.-Inf.(FH)ThomasKalweit,Berlin,Dipl.-Inf.(FH)MichaelHärtig,Meerane,Dipl.-Wirtsch.-Inf.MarcoJedlitzke,Duisburg,Dr.-Ing.StefanKoch,BerlinundDipl.-Inf.(FH)MaikSchlundt,Berlin.

DasWhitePaperwurdevomArbeitskreisCAFMdesGEFMAe. V.unterVorsitzvon Prof.Dr.MichaelMay,Berlin,bestätigt.

Ansprechpartner: Dipl.-Ing.(FH)ThomasKalweit,[email protected]

Herausgeber:

GEFMA e. V. German Facility Management Association Deutscher Verband für Facility Management e. V.

DottendorferStraße86 53129 Bonn

Tel. +49228850276-0Fax [email protected] www.gefma.de

Verantwortliches Gremium: GEFMA Arbeitskreis CAFM

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