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WI – Buchbesprechungen

Laudon, L. C.; Laudon, J. P.Management Information SystemsManaging the Digital FirmISBN 0-12-120681-8, 8. Auflage,International Edition, Pearson Prentice Hall,Upper Saddle River (New Jersey, USA)2003, 534 Seiten, a 69,77

Beim ersten Durchblattern des vorliegendenWerkes fallt auf, dass es sich um ein typi-sches amerikanisches Lehrbuch handelt: Esist großformatig, seitenstark und mit einerVielzahl von Blickwinkeln auf die verschie-denen behandelten Themen ausgestattet.Inhaltlich werden die vier identifizierten

Saulen des digitalen Unternehmens behan-delt. Fur die Integration von Lieferanten undKunden sind hier zunachst Supply ChainManagement und Customer RelationshipManagement zu nennen. Einen starker inner-betrieblichen Fokus weisen die Schwer-punkte der Enterprise Systems sowie desKnowledge Managements auf. Diese Saulenziehen sich durch die funf Teile des Lehr-buches. Der erste Teil grenzt das Themen-spektrum von betriebswirtschaftlicher Seiteein – Organisation, Management und dasvernetzte Unternehmen sind hier Schlagwor-te. Der zweite Teil grenzt das Themenspek-trum von informationstechnischer Seite ein.Hier wird mit Hardware, Software sowie Te-lekommunikationsnetzen die IT-Infrastruk-tur beleuchtet. Wahrend sich der dritte Teildes Buches mit der Nutzung von Informa-tionen fur das digitale Unternehmen be-schaftigt, stehen die Teile vier und funf unterder �berschrift des Erstellens und Managensvon Informationssystemen.Das Grundlagenwerk umfasst eine große

Bandbreite von Einzelthemen, die in den ge-nannten Blocke zusammengefasst werden.TCO-Betrachtungen sind hier ebenso zufinden, wie die Informationssystemintegra-tionspyramide oder ethische bzw. sozialeFragestellungen.Dem Leser bzw. dem Lernenden, wird zu

Beginn jedes Kapitels eine Reihe von Kern-fragen gestellt, die im Verlauf der folgendenSeiten beantwortet werden. Ebenso wieder-holen sich auf die Kapitel angepassten Ein-flussdiagramme aus Management-, Organisa-tions- und Technologiethemen, eine Zusam-menfassung, eine �bersicht von eingefuhrtenSchlusselwortern sowie Wiederholungsfra-gen. Wie bei einem amerikanischen Lehrbuchzu erwarten, finden sich verschiedene Fallstu-dien im Text, die in den meisten Fallen geeig-net erscheinen, zum Lernerfolg beitragen zukonnen.Die Autoren haben es geschafft, ihr etab-

liertes, umfangreiches und lesbares Lehrbuchso zu uberarbeiten, dass es an die Besonder-

heiten der sog. digitalen Unternehmung an-gepasst ist. Das englischsprachige Lehrbuchwird es u. U. schwer haben, Einzug indeutschsprachige Horsale zu finden; demLehrenden vermag es sicherlich fallweise ei-ne interessante Unterstutzung zu bieten.

Thomas Deelmann, Bonn

Lenz, K.Modellierung und Ausfuhrung vonE-Business-Prozessen mit XML-NetzenISBN 3-89700-373-2, VWF Verlag furWissenschaft und Forschung, Berlin 2003,252 Seiten, a 39,90

In der Dissertation am Fachbereich Wirt-schaftswissenschaften der Universitat Frank-furt (Main) stellt die Autorin eine grafisch-formale Modellierungssprache fur Objekteund Prozesse im E-Business auf Basis vonPetri-Netzen vor.Zunachst werden als Grundlagen der Me-

thode Petri-Netze, verteilte Datenbanken,UML, XML mit seinen Strukturierungsspe-zifikationen fur Dokumente und Workflow-Management eingefuhrt. Anschließend wer-den E-Business-Objekte mittels eineserweiterten XML-Schemas modelliert. DerVergleich mit anderen Ansatzen zur Model-lierung von XML-Schemata fallt nur kurzaus. Auf die detaillierte Vorstellung der aufdem XML-Schema-Modell basierenden An-fragesprache XManiLa folgt ein rudimenta-rer Vergleich mit bestehenden Ansatzen. Eintiefer gehender Vergleich ware hier wun-schenswert. Als Kern der Arbeit werden imfunften Kapitel XML-Netze formal definiertund die Modellierung mitsamt den notwen-digen Datenmanipulationen an Beispielenausfuhrlich gezeigt. Im vorletzten Kapitelwerden weitere Anwendungsbeispiele erlau-tert, wobei die Autorin vertrauensvolle Ko-operationen modelliert, ohne ausreichend zudefinieren, was damit gemeint ist und wiedies abgebildet werden kann.Insgesamt wirkt die Arbeit formal außerst

fundiert, worunter aber die allgemeine Ver-standlichkeit leidet. Ein Glossar z. B. wurdeden Leser unterstutzen, der mit der Thematiknicht so vertraut ist, wobei sich diese Arbeitsicherlich nicht primar an diese Leserschaftrichtet. Ebenso konnten die betriebswirt-schaftliche Perspektive starker betont undder Raum fur die generelle Einordnung, auchzur Differenzierung gegenuber bestehendenAnsatzen, erweitert werden. Die Bezeich-nung „XML-Netze“ fur die Methode er-scheint irrefuhrend und allenfalls auf denzweiten Blick nachvollziehbar.

Bernd Stemmann, Marburg

Dern, G.Management von IT-ArchitekturenInformationssysteme im Fokus vonArchitekturplanung und -entwicklungISBN 3-5280-5816-1, Vieweg, Wiesbaden2003, 285 Seiten, a 49,90

Das Management komplexer Informations-systeme stellt in vielen Unternehmen gegen-wartig eine wesentliche Aufgabe dar. Gene-rell soll die jeweils aktuelle IT-Architekturflexibel im Hinblick auf die strategische Aus-richtung des Unternehmens sein. Gleichzei-tig werden neue IT-Anforderungen in derRegel aufgrund des Zeitdrucks so implemen-tiert, dass eine punktuelle Optimierung be-zogen auf die Gesamt-IT-Architektur er-folgt. Ein Flickenteppich aus einer Vielzahleinzelner Komponenten mit extrem hohemWartungsaufwand ist die Folge. Ein uber-greifendes Management der gesamten IT-Ar-chitektur bietet einen Ansatz zur gesamthaf-ten Optimierung und flexiblen strategischenAusrichtung der Informationssysteme.Der Autor stellt in seinem Buch basierend

auf den Erfahrungen verschiedener Praxis-projekte einen Ansatz fur den Aufbau sowiedie kontinuierliche Fortsetzung eines Archi-tekturmanagements dar. Zunachst legt derAutor die begrifflichen Grundlagen des Ar-chitekturmanagements und erlautert dieNotwendigkeit fur ein solches Vorgehen an-hand verschiedener Beispiele. Ferner werdendie Schnittstelle IT-Projektportfolio sowiedie Rolle eines IT-Architekten erlautert.Im Kapitel vier wird schließlich ein Mo-

dell zur Architekturplanung und zum IS-Portfoliomanagement dargelegt. Neben deneinzelnen Komponenten sowohl der Archi-tekturplanung als auch des IS-Portfolio-managements (z. B. Referenzarchitekturenund Architekturdomanen) werden in diesemKontext bereits auch die notwendigen Pro-zesse definiert. Das nachfolgende Kapitelgeht schließlich auf die Erfolgsfaktoren desArchitekturmanagements im Unternehmenein. Insbesondere werden hier unter demStichwort des Sichtenkonzepts die unter-schiedlichen Sichten auf IT-Architekturenerlautert und bereits die drei wesentlichenWorkflows fur die Architekturplanung her-geleitet. Gegenstand von Kapitel sechs be-steht in der Verstellung einer Methodik zurEinfuhrung des Architekturmanagements.Diese erfolgt anhand eines ausfuhrlich dar-gestellten Rollenmodells sowie einer Be-schreibung der erforderlichen logischen Ein-heiten. Ferner wird insbesondere auf die kri-tischen Punkte im Rahmen einer Einfuhrungeingegangen ohne allerdings Maßnahmenzur Vermeidung bzw. Verminderung auf-zuzeigen.Die bereits identifizierten Workflows fur

die Architekturplanung – Analyse und Pla-nung des IS-Portfolio (Kapitel sieben),

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 46 (2004) 5, 412–413

WI – Literatur

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�bergreifende Architekturplanung (Kapitelacht) sowie Initialisierung einer Architektur-entwicklung (Kapitel neun) werden anhandeines Rollenmodells sowie eines detailliertengrafischen Workflows und einer Aktivitaten-beschreibung inklusive der fur die jeweiligenAktivitaten erforderlichen Inputs bzw. deszu erstellenden Outputs. Die Workflows furdie Architekturentwicklung werden im Ka-pitel zehn in gleicher Detaillierung dis-kutiert. Das abschließende Kapitel vertieftdie vorangegangenen Ausfuhrungen anhanddes Beispiels einer Architekturentwicklungbei einer internationalen Bank.Das Buch thematisiert ein aktuelles und

wichtiges Thema der Unternehmen in Bezugauf einen zielorientierten Einsatz der Infor-mationstechnologie. Dabei ist die Erfahrungdes Autors auf dem Gebiet des IT-Architek-turmanagements durchaus anzumerken. Aufdiese Weise erhalt der Leser eine Vielzahlvon Praxistips sowie Hinweise zum Vor-gehen bei der Einfuhrung und fortlaufendenAnwendung des IT-Architekturmanage-ments. Ferner ist positiv zu erwahnen, dasder Autor immer wieder auf den integrativenAspekt des IT-Architekturmanagements ein-geht, indem die Schnittstellen zum z. B. IT-Portfoliomanagement, IT-Projektportfolio-management sowie zur Softwareentwicklungdargestellt werden.

Lars Schwarze, Frankfurt/Main

WI – Dissertationen

Die Rubrik Dissertationen ist unter derAdresse http://www.wirtschaftsinforma-tik.de/wi_dissertationen.php online zu errei-chen. Auf diesen Seiten ist eine �bersichtmit Doktorandenseminaren bei Tagungenund Konferenzen verfugbar. Zudem wird ei-ne Datenbank mit abgeschlossenen sowielaufenden Dissertationen auf dem Gebiet derWirtschaftsinformatik aufgebaut. Alle Dok-toranden werden gebeten, sich unter deroben genannten Adresse zu registrieren.Drei der Eintrage in die Datenbank abge-schlossener Dissertationen sind nachstehendaufgefuhrt.

Ratz, DianaErfolgspotenzial elektronischerB2B-Marktplatze: Theorie – Empirie – Fall-studienPromotion am 2003-03-27, erschienen beiJosef Eul Verlag, Lohmar, 278 Seiten,48,00 a, ISBN 3-89936-114-8

Was versteht man unter elektronischenB2B-Marktplatzen? Was unterscheidet sie

von traditionellen Marktplatzen? In welcherWeise lassen sich elektronische B2B-Markt-platze geeignet gruppieren? Wie konnen sielangfristig einen Erfolg erzielen? Diese undweitere Fragen stehen im Mittelpunkt dieserDissertation. Zunachst erfolgt eine Darstel-lung, Analyse und Typologisierung der viel-faltigen Erscheinungsformen elektronischerB2B-Marktplatze. Die hieraus gewonnenenErkenntnisse bilden die Basis fur die Ent-wicklung eines Hypothesengerusts, welchesinsbesondere Konzepte des strategischenManagements integriert. Mittels des Hypo-thesengerusts werden Erfolgsfaktoren identi-fiziert, welche das Erfolgspotenzial elektro-nischer B2B-Marktplatze in entscheidendemMaße beeinflussen. Funf Fallstudien, na-mentlich Covisint, ChemConnect, OLMe-RO, GoIndustry und fairpartners.com, die-nen im weiteren Verlauf einer Beurteilungdes entwickelten Hypothesengerusts.Gutachter: Prof. Dr. Joachim Griese, Uni-

versitat Bern; Prof. Dr. Walter Brenner, Uni-versitat St. GallenStichworte: B2B-Marktplatze, Erfolgs-

potenzial, EmpirieE-Mail: [email protected]

Hansmann, HolgerArchitekturen Workflow-gestutzter PPS-Systeme – Referenzmodelle fur dieKoordination von Prozessen der Auftrags-abwicklung von Einzel- und Kleinserien-fertigernPromotion am 2003-05-21, erschienen beiLogos Verlag, Berlin, 299 Seiten, 40,50 a,ISBN 3-8325-0282-3

Ergebnis dieser Arbeit sind Referenzarchi-tekturen Workflow-gestutzter PPS-Systemefur die industrielle Auftragsabwicklung, diein der Lage sind, bestehende Koordinations-defizite wie die mangelnde Anpassbarkeitund Flexibilitat von PPS-Systemen sowie dieunzureichende Prozesseffizienz in der Auf-tragsabwicklung zu beheben. Dabei wird ei-ne Fokussierung auf die Anforderungen vonEinzel- und Kleinserienfertigern vorgenom-men. Der Autor sieht neben der technischenIntegration von Workflow- und PPS-Fach-komponenten auch eine fachlich-semanti-sche Integration von Koordinationsmecha-nismen fur die Prozessgestaltung, Planung,Steuerung und Kontrolle vor. Hierfur wer-den drei Architekturvarianten betrachtet(„lose Kopplung“, „Workflow-einbeziehen-des“ und „Workflow-basiertes“ PPS-Sys-tem), die sich durch eine unterschiedliche In-tegrationstiefe und damit durch einenunterschiedlichen Anteil redundanter Me-chanismen auszeichnen, die zu fachlichenKonflikten bei der Prozesskoordination fuh-ren konnen.

Gutachter: Prof. Dr. Jorg Becker, Prof. Dr.Gottfried Vossen, Westfalische Wilhelms-Universitat MunsterStichworte: Workflow, Produktionspla-

nung und -steuerung, Architektur, Auftrags-abwicklung, PPS, WfMSE-Mail: [email protected]

Rentrop, ChristopherInformationsmanagement in der Post-Merger IntegrationPromotion am 2002-11-07, erschienen beiErich Schmidt Verlag, Berlin, 294 Seiten,48,00 a, ISBN 3-503-07804-5

Die große Anzahl an Fusionen und Akquisi-tionen hat das externe Wachstum von Un-ternehmen in den Mittelpunkt aktuellerDiskussionen geruckt. In diesem Zusam-menhang gilt die Gestaltung der Integrationals ein kritischer Erfolgsfaktor fur das Gelin-gen der strategischen Option „externesWachstum“. Parallel mit der steigenden stra-tegischen Bedeutung des ProduktionsfaktorsInformation in den Unternehmen erhohtsich auch die Notwendigkeit eines kon-sequenten Informationsmanagements im In-tegrationsprozess. Im Gegensatz zu seinerpraktischen Relevanz hat das Thema des In-formationsmanagement der Post-Merger-In-tegration nur geringen Eingang in die For-schung gefunden. Ziel der Arbeit ist es, dieseLucke zu schließen und die Ziele, Aufgabensowie kritischen Erfolgsfaktoren des Infor-mationsmanagements im Kontext der orga-nisatorischen Integration herauszuarbeiten.Gutachter: Prof. Dr. Peter Chamoni, Prof.

Dr. Klaus Barth, Universitat Duisburg-Es-senStichworte: Informationsmanagement,

Projektmanagement, Strategisches Manage-mentE-Mail: [email protected]

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 46 (2004) 5, S. 412–413

Dissertationen 413