WI — Dissertationen

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Nachdem im ersten Kapitel die grundlegen- den Mo ¨ glichkeiten von E-Business und des- sen beispielhafte Umsetzung erla ¨utert wer- den, erfolgt im zweiten Kapitel zuna ¨chst die Herleitung zur Notwendigkeit einer ent- sprechenden Methodik. Die 5 Phasen der „E-Roadmap“ werden anschließend kurz vorgestellt und die Praktikabilita ¨t anhand ei- nes Erfahrungsberichts verdeutlicht. In den weiteren Kapiteln werden die 5 Pha- sen der Methodik vertieft und durch zahlrei- che Beispiele von eingesetzten Werkzeugen und Checklisten grafisch verdeutlicht. Die Methode geht von einer Auswahl der richti- gen E-Business-Initiative (Kapitel 3) basie- rend auf der Portfoliotechnik sowie einer Sta ¨ rken-/Schwa ¨chen- und Chancen-/Risi- koanalyse aus. Kapitel 4 widmet sich der Priorisierung der zuvor bestimmten E-Busi- ness-Initiativen (synonym zu E-Business- Projekten). Hierzu werden auf der Grund- lage des House of E-Business die relevanten Teilprozesse der Wertkettemittels einer Wei- terentwicklung der Quality-Function-De- ployment-Methode (QFD-Methode) im Hinblick auf die Kundenanforderungen priorisiert. Kapitel 5 widmet sich der Wirtschaftlich- keitsbetrachtung der zuvor identifizierten und priorisierten E-Business-Projekte auf Basis der dynamischen Investitionsrechnung. Kapitel 6 thematisiert die Umsetzungspla- nung. Hierzu wird ein Projektrahmen beste- hend aus 4 zeitlich aufeinander folgenden Stufen sowie 4 zu beru ¨ cksichtigenden Ebe- nen (Prozesse, Organisation, Mitarbeiter Technologie.) entwickelt. Die laufende Er- folgskontrolle des implementierten E-Busi- ness-Systems wird im Kapitel 7 behandelt. Nach Einfu ¨ hrung des Balanced-Scorecard- Ansatzes als Basis fu ¨ r das Controlling wer- den entsprechende Erfolgsfaktoren zur Ana- lyse des E-Business-Systems abgeleitet. Abschließend fassen die Autoren die vor- gestellte Vorgehensweise in 4 Thesen zusam- men, die entsprechend erla ¨utert werden. Das Buch stellt eine praxiserprobte Vor- gehensweise fu ¨ r die Implementierung von E-Business-Initiativen vor. Hervorzuheben sind die Phasen der Identifikation und Prio- risierung von E-Business-Projekten im Vor- feld der technischen Implementierung sowie die Erfolgskontrolle implementierter Syste- me. Ferner wird der Leser durch die zahlrei- chen Checklisten, Fragebo ¨ gen und anderen Tools auf der beigefu ¨ gten CD-ROM unter- stu ¨tzt. Insgesamt ist das Werk sowohl fu ¨r Praktiker mit einem konkreten Projektvor- haben als auch fu ¨ r alle anderen an der The- matik interessierten empfehlenswert. Lars Schwarze, Frankfurt/Main WI – Dissertationen Die Rubrik Dissertationen ist unter der Adresse http://www.wirtschaftsinforma- tik.de online (u ¨ ber die Links „Hochschule“ und „Dissertationen“) zu erreichen. Auf die- sen Seiten wird zurzeit eine Datenbank mit abgeschlossenen sowie laufenden Disserta- tionen auf dem Gebiet der Wirtschaftsinfor- matik aufgebaut. Alle Doktoranden werden gebeten, sich unter der oben genannten Adresse zu registrieren. Drei der Eintra ¨ge in die Datenbank abgeschlossener Dissertatio- nen sind nachstehend aufgefu ¨ hrt. Stock, Steffen Modellierung zeitbezogener Daten im Data Warehouse Promotion am 2000-11-27, erschienen beim Deutschen Universita ¨tsverlag, 197 Seiten, a 49,00, ISBN: 3-8244-7333-X Ein Data Warehouse ist in der betrieblichen Praxis ha ¨ufigen Ȗnderungen unterworfen. Einerseits kann sich die Dimensionsstruktur im Zeitablauf a ¨ndern, andererseits erweist sich der Informationsbedarf eines Entschei- dungstra ¨gers ha ¨ufig als unstetig und dyna- misch. Bei einer nachtra ¨glichen Beurteilung von Entscheidungssituationen ist jedoch die zum Entscheidungszeitpunkt vorherrschen- de Informationslage von elementarer Bedeu- tung. Steffen Stock erweitert das Data-Warehouse- Konzept um das Konzept der zeitbezogenen Daten, damit die zu jedem Zeitpunkt verfu ¨ g- baren Daten und Klassifikationshierarchien dauerhaft gespeichert werden ko ¨ nnen. Hier- zu fu ¨ hrt der Autor eine Gu ¨ ltigkeitszeitma- trix ein, die eine Vergleichbarkeit der Fakten auch nach Ȗnderungen der Klassifikations- hierarchien ermo ¨ glicht. Durch diese Erwei- terungen ko ¨ nnen im Zeitablauf auftretende betriebswirtschaftlich bedingte Struktur- a ¨nderungen modelliert werden. Gutachter: Prof. Dr. Peter Chamoni, Uni- versita ¨t Duisburg; Prof. Dr. Bernd Rolfes, Universita ¨t Duisburg Stichworte: Data Warehouse, Temporale Datenbanken, OLAP, Datenmodellierung E-Mail: [email protected] http://www.uni-duisburg.de/FB5/BWL/ WI/orga/stock.html Hoffmann, Christoph Logistik in digitalen Gescha ¨ftsmedien: Modelle fu ¨r einen Logistics Service Provider im Kontext des Electronic Business Promotion am 2001-04-02, erschienen beim Deutschen Universita ¨tsverlag, 370 Seiten, a 64,00, ISBN: 3-824-40570-9 In der vorliegenden Dissertation ist es das Hauptziel, die Auswirkungen des Electronic Business auf die Logistikbranche zu ana- lysieren und Potenziale anhand von ver- schiedenen Szenarien fu ¨ r einen Logistics Ser- vice Provider (LSP) zu entwickeln. Dabei steht die folgende Kernfrage im Vorder- grund: Wie soll ein intermodaler Logistics Service Provider im Kontext des Electronic Business konzipiert sein und welche Ent- wicklungsmo ¨ glichkeiten ko ¨ nnen identifiziert werden? In der Arbeit werden Grundlagen, Faktoren und Ideen fu ¨ r ein Betreiberkonzept eines in- termodalen LSP auf Elektronischen Ma ¨rkten erarbeitet. Das Konzept soll eine spontane und anonyme Aufnahme und Durchfu ¨ hrung der Gescha ¨ftsta ¨tigkeit fu ¨ r Logistikdienstleis- tungen erlauben. Gutachter: Prof. Dr. Beat F. Schmid, Uni- versita ¨t St. Gallen; Prof. Dr. Roman Boutel- lier, Universita ¨ t St. Gallen Stichworte: Logistik, Electronic Business, Gescha ¨ftsmedien, Elektronische Ma ¨rkte, Lo- gistics Service Provider E-Mail: [email protected] http://www.mcm.unisg.ch/people/choff- mann/ Patig, Susanne Flexible Produktionsfeinplanung mit Hilfe von Planungsschritten – Ein Planungs- ansatz zum Umgang mit Sto ¨rungen bei der Produktion Promotion am 2001-05-17, erschienen bei Peter Lang – Europa ¨ischer Verlag der Wissenschaften, 202 Seiten, a 35,30, ISBN: 3-631-38402-5 Die flexible Produktionsfeinplanung mithilfe von Planungsschritten ist ein Planungs- ansatz, der Plana ¨nderungen beim Auftreten von Sto ¨ rungen wa ¨hrend der Produktion ver- meidet. Von den Strategien des Sto ¨ rungs- managements und den existierenden Imple- mentierungen ausgehend, wird die Notwendigkeit eines neuen Planungsansat- zes begru ¨ ndet. Die daraus resultierende fle- WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285 299 298 WI – Literatur

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Nachdem im ersten Kapitel die grundlegen-den Moglichkeiten von E-Business und des-sen beispielhafte Umsetzung erlautert wer-den, erfolgt im zweiten Kapitel zunachst dieHerleitung zur Notwendigkeit einer ent-sprechenden Methodik. Die 5 Phasen der„E-Roadmap“ werden anschließend kurzvorgestellt und die Praktikabilitat anhand ei-nes Erfahrungsberichts verdeutlicht.

In den weiteren Kapiteln werden die 5 Pha-sen der Methodik vertieft und durch zahlrei-che Beispiele von eingesetzten Werkzeugenund Checklisten grafisch verdeutlicht. DieMethode geht von einer Auswahl der richti-gen E-Business-Initiative (Kapitel 3) basie-rend auf der Portfoliotechnik sowie einerStarken-/Schwachen- und Chancen-/Risi-koanalyse aus. Kapitel 4 widmet sich derPriorisierung der zuvor bestimmten E-Busi-ness-Initiativen (synonym zu E-Business-Projekten). Hierzu werden auf der Grund-lage des House of E-Business die relevantenTeilprozesse der Wertkette mittels einer Wei-terentwicklung der Quality-Function-De-ployment-Methode (QFD-Methode) imHinblick auf die Kundenanforderungenpriorisiert.

Kapitel 5 widmet sich der Wirtschaftlich-keitsbetrachtung der zuvor identifiziertenund priorisierten E-Business-Projekte aufBasis der dynamischen Investitionsrechnung.Kapitel 6 thematisiert die Umsetzungspla-nung. Hierzu wird ein Projektrahmen beste-hend aus 4 zeitlich aufeinander folgendenStufen sowie 4 zu berucksichtigenden Ebe-nen (Prozesse, Organisation, MitarbeiterTechnologie.) entwickelt. Die laufende Er-folgskontrolle des implementierten E-Busi-ness-Systems wird im Kapitel 7 behandelt.Nach Einfuhrung des Balanced-Scorecard-Ansatzes als Basis fur das Controlling wer-den entsprechende Erfolgsfaktoren zur Ana-lyse des E-Business-Systems abgeleitet.Abschließend fassen die Autoren die vor-gestellte Vorgehensweise in 4 Thesen zusam-men, die entsprechend erlautert werden.

Das Buch stellt eine praxiserprobte Vor-gehensweise fur die Implementierung vonE-Business-Initiativen vor. Hervorzuhebensind die Phasen der Identifikation und Prio-risierung von E-Business-Projekten im Vor-feld der technischen Implementierung sowiedie Erfolgskontrolle implementierter Syste-me. Ferner wird der Leser durch die zahlrei-chen Checklisten, Fragebogen und anderenTools auf der beigefugten CD-ROM unter-stutzt. Insgesamt ist das Werk sowohl furPraktiker mit einem konkreten Projektvor-haben als auch fur alle anderen an der The-matik interessierten empfehlenswert.

Lars Schwarze, Frankfurt/Main

WI – Dissertationen

Die Rubrik Dissertationen ist unter derAdresse http://www.wirtschaftsinforma-tik.de online (uber die Links „Hochschule“und „Dissertationen“) zu erreichen. Auf die-sen Seiten wird zurzeit eine Datenbank mitabgeschlossenen sowie laufenden Disserta-tionen auf dem Gebiet der Wirtschaftsinfor-matik aufgebaut. Alle Doktoranden werdengebeten, sich unter der oben genanntenAdresse zu registrieren. Drei der Eintrage indie Datenbank abgeschlossener Dissertatio-nen sind nachstehend aufgefuhrt.

Stock, SteffenModellierung zeitbezogener Daten imData WarehousePromotion am 2000-11-27, erschienenbeim Deutschen Universitatsverlag,197 Seiten, a 49,00,ISBN: 3-8244-7333-X

Ein Data Warehouse ist in der betrieblichenPraxis haufigen �nderungen unterworfen.Einerseits kann sich die Dimensionsstrukturim Zeitablauf andern, andererseits erweistsich der Informationsbedarf eines Entschei-dungstragers haufig als unstetig und dyna-misch. Bei einer nachtraglichen Beurteilungvon Entscheidungssituationen ist jedoch diezum Entscheidungszeitpunkt vorherrschen-de Informationslage von elementarer Bedeu-tung.

Steffen Stock erweitert das Data-Warehouse-Konzept um das Konzept der zeitbezogenenDaten, damit die zu jedem Zeitpunkt verfug-baren Daten und Klassifikationshierarchiendauerhaft gespeichert werden konnen. Hier-zu fuhrt der Autor eine Gultigkeitszeitma-trix ein, die eine Vergleichbarkeit der Faktenauch nach �nderungen der Klassifikations-hierarchien ermoglicht. Durch diese Erwei-terungen konnen im Zeitablauf auftretendebetriebswirtschaftlich bedingte Struktur-anderungen modelliert werden.

Gutachter: Prof. Dr. Peter Chamoni, Uni-versitat Duisburg; Prof. Dr. Bernd Rolfes,Universitat Duisburg

Stichworte: Data Warehouse, TemporaleDatenbanken, OLAP, Datenmodellierung

E-Mail: [email protected]://www.uni-duisburg.de/FB5/BWL/WI/orga/stock.html

Hoffmann, ChristophLogistik in digitalen Geschaftsmedien:Modelle fur einen Logistics ServiceProvider im Kontext des ElectronicBusinessPromotion am 2001-04-02, erschienenbeim Deutschen Universitatsverlag,370 Seiten, a 64,00,ISBN: 3-824-40570-9

In der vorliegenden Dissertation ist es dasHauptziel, die Auswirkungen des ElectronicBusiness auf die Logistikbranche zu ana-lysieren und Potenziale anhand von ver-schiedenen Szenarien fur einen Logistics Ser-vice Provider (LSP) zu entwickeln. Dabeisteht die folgende Kernfrage im Vorder-grund: Wie soll ein intermodaler LogisticsService Provider im Kontext des ElectronicBusiness konzipiert sein und welche Ent-wicklungsmoglichkeiten konnen identifiziertwerden?

In der Arbeit werden Grundlagen, Faktorenund Ideen fur ein Betreiberkonzept eines in-termodalen LSP auf Elektronischen Marktenerarbeitet. Das Konzept soll eine spontaneund anonyme Aufnahme und Durchfuhrungder Geschaftstatigkeit fur Logistikdienstleis-tungen erlauben.

Gutachter: Prof. Dr. Beat F. Schmid, Uni-versitat St. Gallen; Prof. Dr. Roman Boutel-lier, Universitat St. Gallen

Stichworte: Logistik, Electronic Business,Geschaftsmedien, Elektronische Markte, Lo-gistics Service Provider

E-Mail: [email protected]://www.mcm.unisg.ch/people/choff-mann/

Patig, SusanneFlexible Produktionsfeinplanung mit Hilfevon Planungsschritten – Ein Planungs-ansatz zum Umgang mit Storungenbei der ProduktionPromotion am 2001-05-17, erschienenbei Peter Lang – Europaischer Verlag derWissenschaften, 202 Seiten, a 35,30,ISBN: 3-631-38402-5

Die flexible Produktionsfeinplanung mithilfevon Planungsschritten ist ein Planungs-ansatz, der Plananderungen beim Auftretenvon Storungen wahrend der Produktion ver-meidet. Von den Strategien des Storungs-managements und den existierenden Imple-mentierungen ausgehend, wird dieNotwendigkeit eines neuen Planungsansat-zes begrundet. Die daraus resultierende fle-

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xible Produktionsfeinplanung mithilfe vonPlanungsschritten entwickelt die Idee deropportunistischen Terminierung weiter undsetzt fur die Reprasentation von Planungs-problemen und Planen sowie fur die Plan-durchfuhrung Prinzipien aus Planungsansat-zen der Kunstlichen Intelligenz ein. Daszugrunde liegende Flexibilitatsverstandniswird hergeleitet.

Der entwickelte Planungsansatz wurde in ei-ner mehrsortigen Pradikatenlogik mit erwei-terter Semantik spezifiziert und in ANSI Cimplementiert. Seine Anwendung auf Test-szenarien wird erlautert.

Gutachter: Prof. Dr. Claus Rautenstrauch,Universitat Magdeburg; Prof. Dr. GunterSaake, Universitat Magdeburg; Prof. Dr. Ste-phan Zelewski, Universitat Essen

Stichworte: Produktionsplanung und -steue-rung, Storungsmanagement, Flexibilitat

E-Mail: [email protected]

WI – Arbeitsberichte

Martin Schissler, Stephan Mantel,Otto K. Ferstl, Elmar J. SinzUnterstutzung von Kopplungs-architekturen durch SAP R/3Arbeitsbericht des Bayerischen Forschungs-verbunds Wirtschaftsinformatik, Bamberg,Bayreuth, Erlangen-Nurnberg,Regensburg, Wurzburg, FWN-2001-008,August 2001, 55 Seiten.

Stichworte: Kopplungsarchitektur, Kopp-lungsmechanismus, Integrationskonzept,SAP R/3, BAPI, IDoc, ALE, ITS, SAP Busi-ness Connector

Eine Kopie der Schrift kann zum Preis vona 10 uber die folgende Anschrift bestelltwerden: FORWIN Bayerischer Forschungs-verbund Wirtschaftsinformatik, �ußererLauferplatz 13–15, D-90403 Nurnberg. DerBeitrag ist auch unter folgender Adresse imInternet verfugbar: http://www.forwin.de.

Die ganzheitliche Gestaltung von Wert-schopfungsketten erfordert eine uberbetrieb-liche, die Grenzen einzelner Unternehmenubergreifende Sichtweise. Die Steuerung die-ser uberbetrieblichen Wertschopfungskettensetzt flexible und umfassende Kopplungenzwischen den Anwendungssystemen der be-teiligten Unternehmen voraus. Eine solcheKopplung kann durch Einsatz einer Kopp-lungsarchitektur erreicht werden. In der vor-liegenden Arbeit wird die Standardan-wendungssoftware SAP R/3 Release 4.5Bhinsichtlich der Unterstutzung vonKopplungsarchitekturen untersucht.

Bei der Realisierung einer Kopplungsarchi-tektur wird nach Moglichkeit auf bereitsexistierenden Basis-Mechanismen aufgesetzt.In der Vergangenheit waren hierfur nur rela-tiv einfache Mechanismen verfugbar, die vorallem systemtechnische Aspekte abdeckten.Mittlerweile sind hohere Basis-Mechanismenvorhanden, die auch fachliche Aspekte einerKopplungsarchitektur abdecken. Ein solcherKopplungsmechanismus implementiert be-reits wesentliche Teile einer Kopplungsarchi-tektur und gibt einen relativ engen Rahmenfur die Entwicklung einer Kopplungsarchi-tektur vor. Im Idealfall deckt er bereits allesystemtechnischen Aspekte ab, so dass beiEntwurf und Implementierung einer Kopp-lungsarchitektur eine Konzentration auffachliche Aspekte moglich ist.

In der Arbeit werden insgesamt vier von R/3angebotene Kopplungsmechanismen vor-gestellt, die als Basis fur die Realisierung vonKopplungsarchitekturen dienen konnen. DieUntersuchung konzentriert sich auf die

Kopplungsmechanismen BAPI (BusinessApplication Programming Interface), IDoc(Intermediate Document), ALE (ApplicationLink Enabling) und ITS (Internet Transac-tion Server).

Mit dem BAPI-Kopplungsmechanismus bie-tet R/3 eine objektorientierte Schnittstellean, die externen Systemen den Zugriff aufdie Funktionen einer R/3-Komponente undauf die durch die Komponente verwaltetenDaten erlaubt.

Der IDoc-Kopplungsmechanismus erlaubteinem R/3-System bereits seit Release 2.2 dieKommunikation mit anderen Anwendungs-systemen. Die Kommunikation erfolgt hier-bei durch Austausch von Geschaftsdoku-menten im Sinne des EDI-Konzepts.

Durch den ALE-Kopplungsmechanismusermoglicht R/3 seit Release 3.0 die Synchro-nisation von verteilt gehaltenen Daten-bestanden. Neben der Synchronisation vonDatenbestanden innerhalb einer R/3-Instal-lation wird auch eine Synchronisation mitexternen Anwendungssystemen unterstutzt.

Mit Hilfe des Internet Transaction Serverwurde das R/3-System fur das World WideWeb geoffnet. Der ITS ermoglicht die Ent-wicklung von WWW-Anwendungen in dervon SAP entwickelten ProgrammierspracheABAP/4 unter Nutzung der existierendenLaufzeit- und Entwicklungsumgebung vonR/3. Diese Anwendungen sind vollkommenin das R/3-System integriert.

Neben den vier genannten Kopplungs-mechanismen wird außerdem der SAP Busi-ness Connector betrachtet, der nicht alseigenstandiger Kopplungsmechanismus be-zeichnet werden kann, da er nur einen klei-nen Teilaspekt einer Kopplungsarchitekturabdeckt. Er wird trotzdem vorgestellt, da erein wesentliches Teilelement der E-Com-merce Strategie von SAP darstellt und mitden anderen Kopplungsmechanismen kom-biniert werden kann.

Die verschiedenen Mechanismen werden de-tailliert beschrieben und hinsichtlich ihrerEignung zur Umsetzung von verschiedenenIntegrationskonzepten bewertet. Unter ei-nem Integrationskonzept wird hierbei eineStrategie zur Integration von Anwendungs-systemen verstanden. In der Arbeit werdendie Integrationskonzepte aufgabentrager-orientierte Funktionsintegration, datenfluss-orientierte Funktionsintegration, Dateninte-gration und Objektintegration unterschie-den.

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