Wie gedruckt - WordPress.com1. Wie Journalisten arbeiten 2. Schreiben für Social Media - für...
Transcript of Wie gedruckt - WordPress.com1. Wie Journalisten arbeiten 2. Schreiben für Social Media - für...
Wie gedrucktSchreiben wie ein Profi
Wie gedrucktSchreiben wie ein Profi
Mag. Alexandra Parragh
Salzburger Nachrichten
Wiener Redaktion
www.salzburg.com
Twitter @paralessi
Wie gedruckt
Diese Woche machen wir:
1. Wie Journalisten arbeiten
2. Schreiben für Social Media- für Facebook,
- Twitter,- Instagram,- WhatsApp,- Pinterest & - Snapchat unterscheidet
3. Storytelling: Was gute (längere) Geschichten ausmacht
4. Formen des Meinungsjournalismus: der Kommentar und die Glosse
Wie gedruckt
“Wer nichts kann und wer nichts ist,
der nennt sich einfach . . .
JOURNALIST.”
Wie gedruckt
Wer ist Journalist?
Heimische Durchschnitts-Journalist ist 40,2 Jahre alt, männlich (58,2
Prozent) arbeitet in der Bundeshauptstadt Wien (55 Prozent) und verrichtet
seinen Job bei einem Printmedium (66,8 Prozent). Nur 34 Prozent der
österreichischen Journalisten über eine akademische Ausbildung, in
Deutschland sind es 69 Prozent. Die Zukunft des Berufsbildes wird auch in
Österreich in diese Richtung gehen: Je jünger, desto eher ist ein
akademischer Abschluss vorhanden. Es wird also immer schwieriger, ohne
Uni einen Job zu bekommen. (2007)
Herausgeber
ChefredakteurGeschäftsführung
Anzeigenleiter Chef vom DienstVize-Chefredakteure
Ressortleiter
Redakteure, Aspiranten FotoredakteureLayouter
Freie Journalisten
Wie gedruckt
Ein Tag in der Redaktion
Frühkonferenz
Termin/Recherc
he
Konferenz
Recherche II
Schreiben
Layoutkonfi
Abenddienst
Andruck 1.
Ausgabe
Andruck 2.
Ausgabe
9-10 10-11 11-12 12-13 13-14 14-15 15-16 16-17 17-18 18-19 19-20 20-22
Pünktlich!
Wie gedruckt
Was in jede Pressemitteilung muss:
• Titel
• Ev. Was für ein Text, v.a. bei Terminankündigungen
• Datum
• Text
• Zitate
• Ev. Bildmaterial inkl. Copyright oder Link für weitere Informationen
• Kontaktdaten der Ansprechperson
• Welches Unternehmen
Wie gedruckt
Pressemeldung per Mail:
• Betreffzeile: nicht „Pressemitteilung“ oder „Neu“
• Datum
• Text: kein HTML, kein Zeilenumbruch
• Keine Anhänge, wenn .pdf
• Dateigröße: höchstens 2 MB
• Link für weitere Informationen
• Bilder: nur im Kleinformat, oder wenn ausdrücklich verlangt (Größe)
• Signatur: Namen und E-Mail-Anschrift des Absenders, Name, E-Mail und Telefonnummer der Ansprechpartner, Zeitangaben, wenn Ansprechpartner nur eine bestimmte Zeit über im Büroerreichbar sind, Vorwahl des Landes bei internationalen Versendungen
• Rundmails: Anschriften ins BCC-Feld (Blind Carbon Copy) oder eine eigene hausinterneVerteileradresse
Wie gedruckt
Pressemeldung per Brief:
• Einseitiges Papier
• Logo mit Absenderangabe, E-Mail-Anschrift, Internetadresse, Stadt/Land
• Datum
• ev. Art des Textes
• Text in Maschinenschrift (Schriftgröße 10-12, einzeiliger Abstand)
• Kurze Zeilen 30-50 Anschläge
• Länge:
• Bildunterschrift
• Hinweise auf weiteres Material und Interviewmöglichkeiten
• Kurzporträt des Hauses
• Name, Telefon und Erreichbarkeit der Kontaktperson
Wie gedruckt
Wozu noch Pressekonferenzen?
Wie gedruckt
Die Pressekonferenz IJournalisten haben immer etwas Besseres zu tun
• WANN überhaupt? NICHT häufig, nur bei einem relevanten Anlass
Beispiele: Bilanzpressekonferenzen, Produkteinführung,
BEACHTE: Tageszeitungen sind MORGENZEITUNGEN, daher haben PK an Relevanz verloren
• Termin? Abgleich mit Messeterminen und konkurrierenden Veranstaltungen und Ereignissen, ev. auch
Abgleich mit Medien (APA-Termine!)
• Welcher Tag? Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
(Sommermonate – die „Saure-Gurken-Zeit“)
• Uhrzeit? Frühestens 9 Uhr 30, ab zehn Uhr, längstens bis 13 Uhr
• Dauer? Längstens zwei Stunden, mit Mittagessen/Empfang auch drei Stunden
12
Wie gedruckt
Die Pressekonferenz IINicht zu früh oder zu spät informieren!
• WANN Einladungen verschicken?
Fachmagazine: bis zu zwei Wochen im Voraus, erscheinen sie monatlich sogar bis zu vier Wochen vorab
Tages- und Wochenzeitungen, Agenturen, TV und Radio: zwei Wochen; aus aktuellem Anlass auch
kurzfristiger und unter Umständen nur telefonisch
Schriftliche Einladungen mit Antwortfax oder Antwortkarte verschicken
- Ich komme gern
- Ich bin verhindert, gebe die Einladung aber an den Kollegen XY weiter
- Ich kann leider nicht kommen. Bitte schicken Sie mir die Presseunterlagen
• Telefonisch nachfragen
13
Wie gedruckt
Die Pressekonferenz IIIDas Einladungsschreiben
• Thema der Pressekonferenz
• Ort
• Zeit
• Programmübersicht
• Name der Referenten und möglicher Gäste
• Wegbeschreibung und/oder Anfahrtsskizze
• Konktaktdaten der zuständigen Ansprechpersonen (Telefonnummer, Handy, E-Mail)
14
https://vimeo.com/46385074
Quelle: Artworks 2015
http://www.artworx.at/social-media-in-oesterreich-2015-2/
Quelle: Digitalschmankerl 2015
http://www.digitalschmankerl.at/social-media-integration-website/
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Quelle: GFK N=1.200 2016
http://www.gfk.com/fileadmin/user_upload/dyna_content/AT/PM_2016/GfK_Soziale_Medien_Fo
lien_04022016.pdf
Wie deutsche Journalisten Social Media nutzen? Cision
Social Media Studie 2014/15, siehe
http://www.cision.com/de/blog/soziale-medien-im-
journalistischen-arbeitsalltag-nutzerprofile/
Wie gedruckt
Journalisten auf Facebook & Twitter
Wie gedruckt
http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/department/wuk/ijz_neu/joko_studie_schutz_2013-10-
28_jj.pdf
Wie gedruckt
http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/department/wuk/ijz_neu/joko_studie_schutz_2013-10-
28_jj.pdf
Wie gedruckt
http://www.donau-uni.ac.at/imperia/md/content/department/wuk/ijz_neu/joko_studie_schutz_2013-10-
28_jj.pdf
Welchen Kanal wofür?1. Facebook = Mainstream
Quelle: www.socialmediaradar/facebook
Welchen Kanal wofür?2. Google + = Businesskontakte
Quelle: www.socialmediaradar/facebook
• Stirbt google+?
• Nutzeranzahl Daten sind seit
2012 sehr rar
• Unter 500.0000 Nutzer seit
2013, davon 190.000 aktive
Nutzer
Vorteil: Beiträge werden von
Google Websuche angezeigt.
Welchen Kanal wofür?
3. Twitter = Journalisten, Meinungsmacher, Pressesprecher
Welchen Kanal wofür?
4. Instagram: Junge Zielgruppe, Visual Story Telling
Welchen Kanal wofür?
5. Pinterest: Jüngere, weibliche Zielgruppe, Visual Story Telling
• Der Name Pinterest ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern pin = ‚anheften‘
und interest = ‚Interesse‘. Gemeint ist damit, dass man durch das öffentliche
„Anheften“ an der digitalen Pinnwand seine eigenen Interessen herausstellen kann.
• Pinterest: Zielgruppen (Wer): gesamte Öffentlichkeit
• Themenbereiche (Was): Fokus auf Bilder. Aber auch: Dokumente, Videos...
• 80% der Pinterest-Nutzer sind weiblich
• Pinterest hat 70 Mio. Nutzer
• 88% kaufen das Produkt, welches sie pinnen
Welchen Kanal wofür?
6. Youtube & Vimeo: Alle: Videoplattformen
https://www.youtube.com/watch?v=jNQXAC9IVRw
• Mehr als 4,8 Millionen YouTube-User in Österreich
• Mehr als eine Milliarde Nutzer international
• Erreicht mehr User von 18-49 als Kabelnetzwerke in den USA
• Vimeo 170 Mio User weltweit (Oktober 2015)
• Mehr als 750 Millionen views Unterschied You Tube/Vimeo
• You Tube advertising
• Vimeo kein advertising dafür Gebühren/Kanal
Welchen Kanal wofür?
7. WhatsApp/Snapchat = junges Publikum Quelle: MindTake
2015 Horizont
N=501 Internetuser
http://research.min
dtake.com/de/jeder
-zweite-mobile-
internet-user-
verwendet-mehr-
als-einen-
messenger-dienst
Welchen Kanal wofür?
7. WhatsApp/Snapchat = junges Publikum Quelle: MindTake
2015 Horizont
N=501 Internetuser
http://research.min
dtake.com/de/jeder
-zweite-mobile-
internet-user-
verwendet-mehr-
als-einen-
messenger-dienst
Welchen Kanal wofür?
7. Snapchat = junges Publikum
Welchen Kanal wofür?
7. Snapchat = junges Publikum
http://www.futurebiz.de/artikel/prosieben-snapchat-week/
Wie gedruckt
Übung
Heute (14. Juni) ist
Weltblutspendetag. Ihr
seid das Rote Kreuz
Wien.
Wo würdet ihr wie posten?
Wie gedruckt
Gutes Storytelling
https://youtu.be/Hzgzim5m7oU
Wieso berührt diese Geschichte???
Wie gedruckt
Gutes Storytelling
https://youtu.be/Hzgzim5m7oU
Wieso berührt diese Geschichte???
https://youtu.be/sqSHp4vgRkY
Die Geschichte hinter der Nachricht
• Nachricht = Information mit vielen Fakten (Ergebnis eines Fußballspiels)
• Geschichte hinter der Nachricht = Wie kam es zu dem Fußballergebnis?
• Meist aus dem Blickwinkel einer bestimmten Person erzählt
Wie gedruckt
Fußball-WM
Córdoba 1978:
Hans Krankl erzielt
das legendäre 3:2
gegen
Deutschland
Tipp : Mündlich erzählen vor dem Niederschreiben
Wie gedruckt
Wie gedruckt
Übung
Nehmen Sie eine der
vorherigen
Polizeimeldungen und
überlegen Sie: Wie
könnten Sie die
Geschichte dahinter
erzählen?
Wie gedruckt
Die Storykurve
https://youtu.be/Hzgzim5m7oU
Wieso berührt diese Geschichte???
Wie gedruckt
Die Kernaussage
https://youtu.be/Hzgzim5m7oU
Warum erzählt man eine Geschichte?
Wieso konzentriert man sich auf eine bestimmte Person?
(Sinnbild)
Tipp : Mach dir klar, was du erzählen willst
Wie gedruckt
Formuliere deine
Kernaussage in zwei bis
drei Sätzen und schreib
sie auf. Dann
beschäftige dich mit
etwas Anderem, bevor
du dich ans Werk
machst.
Die sieben Zutaten einer guten Geschichte
1. Die Vision der Geschichte: Warum erzählen wir sie? (Rettung der Erde, Vorstellung eines neuen
Produktes, Unterhaltung etc.)
2. Der Held der Geschichte: Hauptperson, anhand der die Geschichte erzählt wird.
3. Der Held muss in der Geschichte ein Abenteuer bestehen
4. Geschichten stellen Helfer zur Seite
5. Geschichten leben von einem Schurken/Gegner
6. Geschichten beinhalten Prüfungen, die der Held bestehen muss.
7. Geschichten gelingen nur, wenn der Held auch Fehler hat, aber mit Hingabe kämpft = wir
wollen authentische Helden.
Wie gedruckt
Die sieben Zutaten einer guten Geschichte
Wie gedruckt
Wie gedruckt
Übung
Werden Sie zum Held oder
zur Heldin. Notieren Sie
- Biografie
- Ziele
- Träume,
um einen Schwenk aus
Ihrem Leben zu erzählen.
Die drei Akte einer Geschichte
Wie gedruckt
Die drei Akte einer Geschichte
ABER
Im Unterschied zu Märchen muss man beim Journalistischen Texten
möglichst mit einem hohen Spannungsbogen anfangen:
= Storypunkt
http://blogs.taz.de/schuhe/
2013 verliehen 18 junge Journalisten 479,5 Paaren Schuhe ihre Stimme.
Wie gedruckt
Wie gedruckt
Übung
Schreiben Sie Ihre
Geschichten.
Wie gedruckt
Der Kommentar= eine der wichtigsten journalistische Darstellungsform, dene ureigenste
Funktion der Presse, Kritik zu üben, Stellung zu beziehen und Meinung zu
üben.
Der Kommentar soll dem Leser helfen, sich im täglichen Informationsdschungel zurecht zu finden.
Im Kommentar ordnet der Journalist ein, bewertet und gewichtet Informationen und Nachichten.
Der Kommentar darf und muss polarisieren.
Der Autor gibt seine Meinung preis. Er tut das aber nicht mit Totschlagargumenten, die
polarisieren, sondern mit feiner Klinge: sachlichen Argumenten.
Wie gedruckt
Der Kommentar
1. Der Pro-Contra-Kommentar legt das Für und Wider dar
These, Antithese, Synthese; Nachteil: Er braucht viel Platz
2. Im Geradeaus-Kommentar stellt der Schreiber nur seine Sicht der Dinge
dar und unterfüttert sie mit Argumenten. Die Gegenargumente können per
Leserbrief eintrudeln.
3. Die Kolumne ist der regelmäßige Meinungsbeitrag einer bestimmten
Person.
Wie gedruckt
Der KommentarDer Aufbau
1. Die Grundthese festlegen: Bsp: Für oder gegen die Sterbehilfe
2. Brisanter Einstieg: Bsp; Über sein Leben darf jeder Mensch selbst
bestimmen, nicht aber über seinen Tod.
3. Einstieg mit einem brisanten Sager von einem Politiker: Bsp:
“Höhlenmenschen”, nannte der niederösterreichische FPÖ-Chef Christian
Höbart Asylbewerber, die in Traiskirchen untergebracht sind.
Wie gedruckt
Der KommentarDer Aufbau
4. Kurz das Thema anreißen Bsp: Auslöser war . . .
5. Im Ausstieg muss der Schreiber noch einmal seine Meinung unterstreichen.
Das Motto: Anfang & Ende reichen sich das Ende
FPÖ: Am Schluss muss Höbart noch einmal vorkommen.
Wie gedruckt
Der KommentarCheckliste
Quelle:
„Profess
ionelles
Schreib
en für
den
Journali
smus“,
Kerstin
Liesem,
Springer
Verlag,
Köln
2014
Wie gedruckt
Übung
Schreiben Sie einen Kommentar zu
einem selbstgewählten Thema
Wie gedruckt
Die GlosseSpezialform des Kommentars
= spöttische Randbemerkung
Bsp: “Streiflicht” in Süddeutscher Zeitung, Kästchen beim “Standard”
• Übertragung: Der Autor verknüpft Dinge, die nicht zusammenpassen.
• Unter-Übertreibung
• Übertretung: Der Autor nimmt Zitate zu wörtlich, (Höhlenmensch/FPÖ)
Kein klarer Aufbau, Pointe zum Schluss
Wie gedruckt
Quelle:
„Profess
ionelles
Schreib
en für
den
Journali
smus“,
Kerstin
Liesem,
Springer
Verlag,
Köln
2014
Wie gedruckt
Übung
Schreiben Sie eine Glosse zu einem
selbstgewählten Thema
Wie gedruckt