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Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Kardinal Schwarzenberg´schen Krankenhaus in Schwarzach im Pongau Fachbereichsarbeit Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn? Die sechs Bausteine der Thromboseprophylaxe für den konservativen Akutbereich Michael Weinig Dorf 115 A 5632 Dorfgastein 3. Juni 2004

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Schule für Gesundheits- und Krankenpflege

am Kardinal Schwarzenberg´schen Krankenhaus

in Schwarzach im Pongau

Fachbereichsarbeit

Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn?

Die sechs Bausteine der Thromboseprophylaxe für den

konservativen Akutbereich

Michael Weinig

Dorf 115

A 5632 Dorfgastein 3. Juni 2004

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1. Inhaltsverzeichnis 2. Abkürzungsverzeichnis........................................................................ 3

3. Vorwort ................................................................................................ 4

4. Einleitung............................................................................................. 5

4.1 Der konservative Akutbereich ........................................................... 5

5. Was ist eine Thrombose?.................................................................... 6

5.1 Entstehung einer Thrombose............................................................ 6

........................................................ 65.1.1 Die Gefäßwandschädigung

.............................................................. 75.1.2 Die Gerinnungsstörung

.............................................. 75.1.3 Die Blutströmungsverlangsamung

5.2 Symptome, Folgen und Gefahren einer Thrombose......................... 8

6. Die sechs Bausteine der Thromboseprophylaxe und deren Ziele ....... 9

6.1 Mobilisation....................................................................................... 9

6.2 Lagerung......................................................................................... 10

6.3 Ausstreichen der Venen.................................................................. 12

6.4 Venenkompression ......................................................................... 13

....................................... 146.4.1 Thromboseprophylaxestrumpf (MTS)

.............................................................. 166.4.2 Kompressionsverband

6.5 Rückstromfördernde Bewegungsübungen...................................... 20

............... 206.5.1 Rückstromfördernde Bewegungsübungen im Sitzen

.................. 216.5.2 Rückstromfördernde Bewegungsübungen im Liegen

6.6 Heparinisierung lt. AO..................................................................... 24

7. Beispiel eines Handlungsschemas .................................................... 26

8. Wirksamkeitskontrolle der Thromboseprophylaxe ............................. 29

9. Erkenntnis, Schlussfolgerung ............................................................ 31

10. Glossar .............................................................................................. 34

11. Literaturverzeichnis ........................................................................... 37

12. Abbildungsverzeichnis ....................................................................... 37

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2. Abkürzungsverzeichnis AO Arztanordnung

ATS Antithrombosestrumpf

bzw. beziehungsweise

ca. zirka

cm Zentimeter

d.h. das heißt

Dipl. Diplom

ggf. gegebenenfalls

lt. Laut

mm Hg Millimeter Quecksilbersäule

MTS medizinischer Thromboseprophylaxestrumpf

Pat. Patient

S. Seite

vgl. vergleiche

z.B. zum Beispiel

% Prozent

° Grad

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3. Vorwort Diese Fachbereichsarbeit soll dem Leser Aufklärung darüber geben, wie

Thromboseprophylaxe im konservativen Akutbereich aussehen kann.

Natürlich ist vieles von dem auch für andere Bereiche in der Pflege

verwendbar, wie z.B. in der Langzeitpflege oder anderen Akutbereichen

im Krankenhaus. Im Allgemeinen ist viel an Fachliteratur zu diesem

Thema erhältlich und aus diesem Grund wollte ich die Maßnahmen zur

Thromboseprophylaxe zusammenstellen, welche meiner Meinung nach

am effektivsten sind und im Stationsalltag Akzeptanz zur Durchführung

finden. Durchgehend wird die männliche Bezeichnung bzw. die Mehrzahl

z.B. Patienten angeführt. Sie schließt die weibliche mit ein.

Großer Dank gebührt meinem Bertreuungslehrer Herrn Helmut Wallner für

die fachliche Betreuung und Anleitung in den letzten Monaten. Seine

Fachkompetenz und sachliche Kritik hat meine Arbeit entscheidend

beeinflusst. Ebenfalls Dank an Herrn Helmut Rest für das Korrekturlesen

der Arbeit und besonderen Dank an meine Familie und Freunde bzw. an

alle Menschen, die mich in den letzten Monaten unterstützt haben.

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4. Einleitung Die Thrombose bzw. Thromboseprophylaxe ist ein viel diskutiertes und oft

behandeltes Thema. Die einfachsten Möglichkeiten einer

Thromboseprophylaxe sind nach wie vor die Verabreichung einer Anti-

Thrombosespritze und das Bandagieren der Beine. Dass es auch eine

Reihe anderer Möglichkeiten der Thromboseprophylaxe in der Pflege gibt,

die leicht durchzuführen und effektiv sind, soll meine Arbeit zeigen.

Das Wort „Prophylaxe“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet

„behüten“ bzw. „beschützen“. (vgl. Pschyrembel 1998, S.1296)

Für die Pflege, im Sinne der Thromboseprophylaxe, bedeutet dies

Verhüten und Vorbeugen einer Thrombose. In den folgenden Seiten

werden Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe in Form von sechs

Bausteinen beschrieben, die von Dipl. Pflegepersonen durchgeführt

werden können.

4.1 Der konservative Akutbereich Der Begriff „konservativ“ kommt aus dem Lateinischen „conservare“ und

bedeutet „erhalten“. (vgl. Pschyrembel 1998, S.851) Konservative Pflege

wird in allen Bereichen der Medizin praktiziert und umfasst alle

Krankheitsbilder, die keiner Operation unterliegen, sondern durch

medikamentöse und therapeutische Behandlung behoben bzw. gelindert

werden können.

In den Akutkrankenhäusern ist dies größtenteils der Bereich der inneren

Medizin mit Patienten, die häufig, aufgrund ihrer Krankheit, zur

vorübergehenden Bettlägerigkeit bzw. eingeschränkten Mobilität

gezwungen sind. Da diese Patienten eine erhöhte Thrombosegefahr

besitzen, ist es notwendig, thromboseprophylaktische Maßnahmen zu

setzen. Typische Krankheitsbilder sind Herzinsuffizienzen, Erkrankungen

der Pulmonalorgane, Apoplexie, Herz- und Kreislaufstörungen usw..

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5. Was ist eine Thrombose? Grundsätzlich muss man arterielle Thrombosen und venöse Thrombosen

unterscheiden. Da die Entstehung arterieller Thrombosen durch

Pflegemaßnahmen nicht entscheidend beeinflusst werden kann, ist die

Entstehung einer venöse Thrombose für die Thromboseprophylaxe

entscheidend. (vgl. Seel 1998, S.330)

„Als Thrombose wird eine intravasale Blutgerinnung im lebenden

Organismus bezeichnet.” (Seel 1998, S.330) Dies bedeutet nichts anderes

als eine Blutpfropfenbildung innerhalb der Blutgefäße und dadurch eine

Blutflussbehinderung im Gefäßsystem. Vorwiegend sind venöse Gefäße,

besonders im Bereich der Bein- und Beckenvenen, davon betroffen. (vgl.

Sander, Schneider 1998, S.7)

5.1 Entstehung einer Thrombose Grundsätzlich gibt es zur Entstehung einer Thrombose drei

ausschlaggebende Faktoren, die der Pathologe Rudolf Virchow (1821 –

1902) beschrieben hat. Nach ihm wird auch die Virchow`sche Trias, die

den gestörten Mechanismus der Hämodynamik beschreibt, benannt.

1. Die Gefäßwandschädigung (Wandfaktor)

2. Die Gerinnungsstörung (Blutfaktor)

3. Die Blutströmungsverlangsamung (Kreislauffaktor)

5.1.1 Die Gefäßwandschädigung Traumen, Entzündungen und degenerative Gefäßveränderungen führen

zu Schäden der innersten Schicht eines Gefäßes, der Intima. Dies führt

zu einer erleichterten und vermehrten Ablagerung von Thrombozyten und

somit zu einer Thrombozytenaggregation. Nun werden vermehrt

Gerinnungsfaktoren an diese Stelle entsendet und es bildet sich ein

Thrombus. (vgl. Sander, Schneider 1998, S. 6-7) Daraus folgt ein

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teilweiser bzw. totaler Gefäßverschluss mit fehlendem oder erschwertem

Rückfluss des venösen Blutes über dieses Gefäß zum Herzen.

Risikofaktoren wie Nikotin, hohes Lebensalter, Schwangerschaft und

Adipositas begünstigen die Thromboseentstehung. (vgl. Sander,

Schneider 1998, S.35-37)

5.1.2 Die Gerinnungsstörung Eine erhöhte Gerinnung des Blutes ist ein weiterer entscheidender Faktor

für die Entstehung einer Thrombose. Insgesamt XIII Gerinnungsfaktoren

treten in einer Art Kettenreaktion in Kraft um eine Blutung zu stillen. Bei

einer Blutung eines Gefäßes ist dies ein physiologischer

Schutzmechanismus des Körpers (vgl. Seel 1998, S.315-316)

Bei bestimmten Erkrankungen, wie etwa malignen Tumoren oder

Verbrennungen, kann die Blutgerinnung jedoch verändert sein. Auch

bestimmte Medikamente oder eine Schwangerschaft können die

Blutgerinnung beeinflussen und somit zu einem erhöhten Thromboserisiko

beitragen. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.35-37)

5.1.3 Die Blutströmungsverlangsamung Die Erhöhung der Blutviskosität durch Anstieg des Hämatokritwertes kann

zu einer Strömungsverlangsamung des Blutes führen. Ein erhöhter

Hämatokritwert entsteht durch eine krankhafte Vermehrung von roten oder

weißen Blutkörperchen sowie Bluteiweißkörpern aber auch durch

Exsikkose, Verbrennungen, durch die Einnahme von Diuretika oder hohes

Fieber. Diese Viskositätssteigerung des Blutes begünstigt die Entstehung

einer Stagnationsthrombose. (vgl. Maier 2003, S.43)

Aber auch die Strömungsverhältnisse im Gefäßsystem haben eine

entscheidende Bedeutung. Den venösen Rückstrom unterstützen drei

Mechanismen. Durch den Unterdruck im Brustraum bei der Einatmung

wird ein Sog in denen im Brustraum liegenden Venen erzeugt. Zusätzlich

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übt die Senkung des Zwerchfells bei der Einatmung einen erhöhten Druck

im Bauchraum aus, welcher das Blut in Richtung Brustkorb drückt. Die

Sogwirkung des Herzens während der Diastole saugt das Blut von den

großen Hohlvenen an. Im ganzen Körper verteilt, arbeitet die

Muskelpumpe als dritter Mechanismus. Durch die Muskeln werden die

dazwischenliegenden Venen in Richtung Herzen ausgedrückt. Zusätzlich

pumpt der Puls der benachbarten Arterien das Blut weiter in Richtung des

Herzens. Die Venenklappen verhindern ein zurückfließen des Blutes. Die

verminderte Fließgeschwindigkeit des Blutes begünstigt die Entstehung

von Thromben. (vgl. Seel 1998, S.315)

Risikofaktoren für die Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit sind

Herz- und Kreislauferkrankungen, Varikosis, das Postthrombotische

Syndrom, Schwangerschaft, Immobilität, Adipositas und Tumore. (vgl.

Sander, Schneider 1998, S.35-37)

5.2 Symptome, Folgen und Gefahren einer Thrombose Meist verlaufen Thrombosen in den tiefen Beinvenen symptomlos ab. Bei

Verdacht auf eine Thrombose sollte jedoch auf Schmerzen, Schwellung

und bläuliche Verfärbung der betroffenen Extremität geachtet werden.

Weiteres kann eine örtliche Überwärmung, gespannte Haut und eventuell

die Bildung eines Umgehungskreislaufes mit sogenannten Warnvenen

beobachtet werden.

Treten bereits Allgemeinsymptome auf, ist von einer Lungenembolie

auszugehen. Pulsanstieg, Atemnot, Husten, Fieber und plötzliche

Brustschmerzen sind die Leitsymptome einer Lungenembolie die in 10%

der Fälle die ersten Hinweise auf eine Thrombose sind. (vgl. Maier 2003,

S.46)

Neben der lebensgefährlichen Lungenembolie kann eine

Phlebothrombose den venösen Rückfluss im betroffenen Gefäß derart

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behindern, dass die Gefahr einer chronisch - venösen Insuffizienz besteht.

Dies stellt wiederum ein erhöhtes Thromboserisiko dar. (Menche et al.

2001, S.699)

6. Die sechs Bausteine der Thromboseprophylaxe und deren Ziele

Wie schon in der Einleitung erwähnt, werden die Maßnahmen zur

Thromboseprophylaxe in Form von sechs Bausteinen beschrieben, die

sich aus physikalischen, gesunderhaltenden und medikamentösen

Maßnahmen zusammensetzen. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.8)

Das Ziel der Thromboseprophylaxe ist es, der Entstehungsursachen, also

der Virchow`schen Trias, entgegen zu wirken.

Das bedeutet:

1. Den venösen Rückfluss zu steigern

2. Einer Venenwandschädigung vorzubeugen

3. Die Gerinnungsbereitschaft zu vermindern (vgl. Menche et al. 2001,

S.165)

Da nach der Virchow`schen Trias die Staseprophylaxe der einzige

tatsächlich durch physikalischen Maßnahmen zu beeinfußende Faktor ist,

liegt hier auch der Schwerpunkt. Es sollte jedoch immer auch eine

medikamentöse Therapie, nach Arztanordnung, begleitend eingesetzt

werden. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.8)

6.1 Mobilisation Bei der Mobilisation und damit verbundener Steigerung des venösen

Rückflusses ist die Aufklärung des Patienten über Sinn und Zweck der

Maßnahme bzw. das Vorbereiten des Patienten von Bedeutung. Die

Vorbereitung lieg darin, die Beinvenen mit einem Kompressionsverband

zu komprimieren und somit als eine Art Widerlager der Venen zu wirken.

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Durch das Gehen wird die Muskelpumpe betätigt und mit Hilfe des

Kompressionsverbandes werden die Venen in Richtung des Herzens

ausgedrückt. Der venöse Rückfluss beschleunigt sich. Diese Maßnahme

sollte mehrmals täglich durchgeführt werden. (vgl. Menche et al. 2001,

S.165)

Die Mobilisation eines Patienten ist jeder anderen physikalischen

Maßnahme zur Thromboseprophylaxe vorrangig. Häufig ist bei Patienten

im konservativen Akutbereich aufgrund einer Erkrankung oder einer vom

Arzt verordneten Bettruhe keine Mobilisation möglich. Hier ist eine

konsequente Durchführung anderer physikalischer Maßnahmen zur

Thromboseprophylaxe nötig. Diese werden in den weiteren Abschnitten

beschrieben.

6.2 Lagerung Das Hochlagern der Beine steigert den venösen Rückfluss und beugt der

Ödembildung vor. Weiteres werden eventuell bestehende Ödeme leichter

rückresorptiert. (vgl. Seel 1998, S.320) Diese Maßnahme zählt nicht zu

den effektivsten im Rahmen der Thromboseprophylaxe, kann aber gut als

Begleitmaßnahme mit anderen Maßnahmen eingesetzt werden. Sinnvoll

kann die Hochlagerung der Beine, für ca. 20 Minuten, vor dem Anlegen

eines Kommpressionsverbandes zur Entstauung der Beine eingesetzt

werden.

Kontraindikationen für diese Maßnahme sind eine bestehende

Herzinsuffizienz, arterielle Durchblutungsstörungen in den Beinen sowie

Patienten mit Beschwerden im Hüftgelenk. Bei dekubitusgefährdeten

Patienten sollte eine Hochlagerung aufgrund des erhöhten Druckes und

der Scherkräfte im Bereich des Steißbeines nicht angewendet werden.

(vgl. Sander, Schneider 1998, S.15)

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Bei der Durchführung der Lagerung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Sander und Schneider beschreiben die abgewinkelte Hochlagerung nach

May. Hierbei werden Kissen und Decken bzw. im Idealfall ein

Venenkissen eingesetzt. Wichtig ist die Beugung der Knie- und

Hüftgelenke um 20°. Die Hochlagerung der Beine sollte nicht länger als

zwei Stunden durchgeführt werden. Danach ist ein Lagewechsel und die

Kontrolle der Haut im Sakralbereich notwendig. (vgl. Sander, Schneider

1998, S.15)

Abb. 1: Hochlagerung nach May (Sander, Schneider 1998, S.15)

Seel beschreibt die Hochlagerung der Beine unter Zuhilfenahme einer

Keilmatratze, eines Schaumstoffblockes oder einer Lagerungsschiene,

welche die Oberschenkel in einem 35° bis 45° Winkel zur Bettebene

lagern. Die Unterschenkel liegen dann 15 bis 25 cm parallel zum Bett.

(vgl. Seel 1998, S.320)

Abb. 2: Entstauende Lagerung ( Seel 1998, S.320)

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Meiner Meinung nach ist es nicht entscheidend, ob man eine 20° oder 45°

Lagerung der Beine durchführt, sonder vielmehr eine entspannte

Lagerung der Unterschenkel über Herzniveau, ohne Blutgefäße in der

Kniekehle abzudrücken. Die meisten Patienten empfinden eine

Hochlagerung der Beine als sehr angenehm und entspannend. Dies sollte

genützt werden um eine Hochlagerung der Beine z.B. beim Fernsehen

oder Ähnlichem durchzuführen. Die meisten Krankenhausbetten verfügen

über eine Bettfunktion, mit der sich das Fußteil anheben lässt und somit

keine Lagerungshilfsmittel benötigt werden. Da diese Maßnahme auch

vom Patienten selbst durchgeführt werden kann, sollte man ihn über Sinn

und Zweck der Maßnahme aufklären und zur selbstständigen

Durchführung, mehrmals täglich, anleiten.

6.3 Ausstreichen der Venen Eine weitere Maßnahme, die den venösen Rückfluss steigert, ist das

Ausstreichen der Beine herzwärts. Diese Maßnahme kann in die tägliche

Körperpflege integriert werden und wird von den meisten Patienten als

wohltuend empfunden. Sinnvoll kann das Ausstreichen der Venen vor

dem Anziehen der Antithrombosestrümpfen eingesetzt werden. Vorsicht

bei eventuellen Kontraindikationen wie Herzinsuffizienz oder starken

Beinödemen ist geboten. In diesem Fall ist diese Maßnahme zu

unterlassen. Klagt ein Patient während der Durchführung über

Schmerzen, besteht der Verdacht auf eine beginnende Thrombose.

Hierbei ist das Ausstreichen der Venen sofort zu unterlassen, da dadurch

eine Lösung des Thrombus und demzufolge eine Embolie verursacht

werden kann. (vgl. Seel 1998, S.317)

Über die genaue Durchführung der Maßnahme gibt es verschiedene

Meinungen. Wichtig ist, dass das auszustreichende Bein über Herzniveau

gelagert wird und der Patient sich in flacher Rückenlage befindet.

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Am besten sollte die Ferse des Beines auf einem Kissen oder Ähnlichem

gelagert werden.

Unter festem Druck wird nun mit beiden Händen, beginnend am

Fußknöchel in Richtung Oberschenkel, gearbeitet. Hierbei sollte

besonders auf die Innen- und Unterseite der Beine geachtet werden. Acht

bis zehn Mal sollte das Ausstreichen der Venen bis ca. Mitte des

Oberschenkels wiederholt werden. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.17)

Das vorherige Entstauen durch Hochlagerung der Beine ist eine

Möglichkeit, die diese Maßnahme unterstützt. (vgl. Sander, Schneider

1998, S.17)

Wenn das Ausstreichen der Venen in Kombination mit der Körperpflege

geschieht, wäre das Hochlagern und Entstauen ein zusätzlicher

Zeitaufwand, der meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist. Effizienter

wäre es, im Anschluss an das Ausstreichen der Venen eine Hochlagerung

der Beine, nach den schon im Punkt 6.2 erwähnten Regeln,

durchzuführen.

Besonders bei wahrnehmungsgestörten Patienten, wie z.B. bei Patienten

nach Apoplexie, ist das Ausstreichen der Venen zusätzlich eine Setzung

von Berührungsimpulsen am stärker betroffenen Bein, womit zugleich die

Wahrnehmung gefördert wird. Verstärkt kann der Reiz werden, indem man

das Ausstreichen der Venen bei der Körperpflege mittels zwei

Waschhandschuhen durchführt.

6.4 Venenkompression In den nächsten Abschnitten werden zwei verschiedene Formen der

Venenkompression beschrieben. Wichtig dabei ist die Unterscheidung

zwischen prophylaktischer und therapeutischer Kompression, sowie die

Differenzierung von dauernder Steigerung des venösen Rückflusses und

intervallmäßiger Steigerung des venösen Rückflusses. Auf den nächsten

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Seiten wird die dauernde Steigerung des venösen Rückflusses

beschrieben, jedoch ausschließlich im prophylaktischen Sinn.

6.4.1 Thromboseprophylaxestrumpf (MTS) Grundsätzlich gilt zu wissen, dass der medizinische

Thromboseprophylaxestrumpf (MTS) meist noch als

Antithrombosestrumpf (ATS) bezeichnet wird. Die Umbenennung wurde

von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie durchgeführt und beruht

auf allgemein anerkannten Leitlinien für die Anforderungen des MTS. In

der neuen Bezeichnung wird die prophylaktische Wirkung verdeutlicht.

(vgl. Sander, Schneider 1998, S.18)

Die wichtigsten Anforderungen an den MTS lauten:

Der MTS sollte eine anatomische Passform haben, d.h. er sollte in der

Länge und Breite eine Elastizität des Gewebes aufweisen.

Er muss ein Sichtfenster zur Zehendurchblutungskontrolle haben

Es sollte ein einheitliches, genormtes Größensortiment mit zumindest

sechs bis neun verschiedenen Größen vorhanden sein.

Der Andruck eines MTS darf 21 mm Hg nicht überschreiten.

Der MTS sollte bis zu 15 Mal gewaschen werden können, ohne die

Kompressionsqualität zu verlieren.

Aufgrund der Gefahr der Verwechslung mit Kompressionsstrümpfen sollte

der MTS möglichst weiß sein. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.21)

Der MTS bewirkt eine dauerhafte Steigerung des venösen Rückflusses.

Durch die Kompression der oberflächlichen Beinvenen und damit

verbundener Einengung des Gefäßlumens erhöht sich die

Fließgeschwindigkeit des venösen Blutes um bis zu 100%. Um den

Rückfluss zum Herzen zu gewährleisten, muss der Druck, den der

Strumpf auf das Bein ausübt, von distal nach proximal um 50 bis 60%

abnehmen. Da der MTS nur eine geringe Druckstärke besitzt, fördert

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dieser den venösen Rückfluss nur im Liegen. Im Stehen reicht der Druck

des MTS nicht aus um eine effektive Kompression der Venen zu

gewährleisten. Deshalb ist der MTS auch nur für bettlägerige und

immobile Patienten geeignet. Bei mobilen Patienten ist der Strumpf

eigentlich wirkungslos. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.18)

Wichtig ist zu wissen, dass man nur mit einer Tragedauer über 24

Stunden eine effektive Thromboseprophylaxe erreicht. Darüber ist der

Patient aufzuklären, damit dieser das Tragen der Strümpfe auch

unterstützt. (Menche et al. 2001, S.166)

Die Erfahrung zeigt, dass der MTS meist über Nacht entfernt und erst am

Morgen wieder angelegt wird. Hier wäre es wichtig, dem Patienten Sinn

und Zweck der 24 Stunden Tragedauer näher zu bringen, damit er das

Tragen der Strümpfe in der Nacht akzeptiert und somit eine Steigerung

des venösen Rückflusses rund um die Uhr besteht.

Kontraindikationen für den MTS sind Rechtsherzinsuffizienz, arterielle

Durchblutungsstörungen, Beinödeme, Hauterkrankungen im Bereich des

MTS und materialbedingte, allergische Hautreaktionen. (vgl. Sander,

Schneider 1998, S.18)

Für die Auswahl des MTS ist es wichtig, das Bein des Patienten im

entstauten Zustand an den Messstellen genau zu vermessen. Die

Passgenauigkeit des Strumpfes ist ausschlaggebend für die Wirkung des

MTS. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.19)

Diese Messstellen sind:

• Umfang des Unterschenkels an der stärksten Stelle

• Beinlänge von der Ferse bis zur Gesäßfalte

Kann nach der Messung kein geeigneter MTS gefunden werden, muss ein

Kompressionsverband angelegt werden. (vgl. Sander, Schneider 1998,

S.19)

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Das Anlegen des MTS erfordert meist etwas Übung um die richtige

Technik herauszufinden. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.20)

Etwaige Anlegehilfen aus Metall würde ich wegen erhöhter

Verletzungsgefahr nicht empfehlen. Ist der Patient fähig die MTS selbst

anzulegen, so sollte man ihm ermöglichen das Anziehen zu erlernen und

ggf. Hilfe anbieten.

Abschließend sollte eine Kontrolle der Wirksamkeit der MTS durchgeführt

werden. Kriterien dafür sind ein faltenfreier und rutschfester Sitz, die

Inspektion der darunterliegenden Beinhaut, sowie die mehrmals täglich

durchzuführende Zeheninspektion zur Beurteilung der Durchblutung der

Beine. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.21)

In der Praxis werden oft Thromboseprophylaxestrümpfe nicht von

Kompressionsstrümpfen unterschieden. Diese Unterscheidung ist jedoch

sehr wichtig, da Kompressionsstrümpfe bei längeren Ruhepausen

abgelegt werden müssen, sonst besteht die Gefahr der Einschnürung und

die Entstehung von Druckschäden am Bein.

Viele Patienten im konservativen Akutbereich haben bei der stationären

Aufnahme selbst Kompressionsstrümpfe oder Ähnliches bei sich. Hier ist

deren Verwendung mit dem Arzt genau abzuklären. Hat der Patient

Bettruhe einzuhalten, ist es ohnehin besser MTS anzupassen bzw. einen

Kompressionsverband mit Kurzzugbandagen anzulegen.

6.4.2 Kompressionsverband Neben dem MTS bewirkt auch ein Kompressionsverband eine dauernde

Rückflusssteigerung des venösen Blutes.

„Ein Kompressionsverband zur Thromboseprophylaxe muss nur dann

durchgeführt werden, wenn kein passender Thromboseprophylaxestrumpf

vorhanden ist.“ (Sander, Schneider 1998, S.23)

Eine Maßnahme, die in der Praxis oft nicht beachtet wird. Häufig wird im

Stationsalltag wahllos ein Kompressionsverband appliziert ohne die

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Sinnhaftigkeit dessen zu hinterfragen. Besonders bei der Auswahl der

Bindenart wird oft nicht zwischen Lang- und Kurzzugbinden

unterschieden, obwohl dies entscheidend für Indikation und Wirkung des

Kompressionsverbandes ist.

Die Wirkung des Kompressionsverbandes wird, gleich wie beim MTS,

durch zwei Mechanismen erreicht. Durch den Druck des Verbandes wird

der Durchmesser der oberflächlichen Venen verringert. Dies bewirkt eine

Fließgeschwindigkeitserhöhung um das Doppelte. Nebenbei erzeugt der

Kompressionsverband ein Widerlager für die Muskeln des

Unterschenkels, was zu einer verstärkten Wirkung der Muskel-

Venenpumpe führt. Dieser Mechanismus macht das Kombinieren des

Kompressionsverbandes mit Maßnahmen zur Aktivierung der

Muskelpumpe sinnvoll, da dadurch eine Rückflusssteigerung um das

Vierfache erreicht werden kann. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.23)

Entscheidend ist, dass beim Anlegen des Verbandes von distal nach

proximal ein abnehmender Druck durch eine gleichbleibende Vordehnung

der Binde mit gleicher Anzahl der Mehrfachlagen erzeugt wird. Bei

Nichtbeachtung kann es zur Abschnürung und daraus resultierender

Stauung kommen. Somit wäre das Thromboserisiko wiederum erhöht.

Kontraindikationen für einen Kompressionsverband sind arterielle

Durchblutungsstörungen und Herzinsuffizienz. (vgl. Sander, Schneider

1998, S.23)

Bei der Auswahl der richtigen Bindenart ist darauf zu achten, dass es

Kurz- und Langzugbinden gibt. Kurzzugbinden haben eine geringe

Elastizität um einen hohen Arbeitsdruck und einen geringen Ruhedruck zu

gewährleisten. Langzugbinden haben eine hohe Elastizität und können zu

Einschnürungen führen und eine Stauung des venösen Blutes

verursachen. Daher verwendet man für den Kompressionsverband im

Sinne der Thromboseprophylaxe ausschließlich Kurzzugbinden. (Sander,

Schneider 1998, S.23-24)

Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn?

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Die Praxis zeigt, dass bei der Auswahl der Bindenart und der

Verbandtechnik oftmals zu wenig geachtet wird. Manchmal werden auch

Kurz- und Langzugbinden gemeinsam verwendet, was im Sinne der

Thromboseprophylaxe falsch ist. Das Verwenden von Langzugbinden für

einen Kompressionsverband im prophylaktischen Sinn halte ich für nicht

sinnvoll, da diese bei längeren Ruhephasen des Patienten sowie nachts

abgewickelt werden müssen. Gerade in diesen Ruhephasen ist eine

Kompression der Beine wichtig, da es hier zu einer

Strömungsverlangsamung des venösen Blutes kommt und für den

Patienten in dieser Zeit eine erhöhte Thrombosegefahr besteht.

Für das Anlegen eines Kompressionsverbandes gibt es verschiedene

Techniken. Das Anlegen sollte jedoch immer nach folgenden Regeln

durchgeführt werden:

Vor dem Beginn müssen die Beine hochgelagert oder ausgestrichen

werden. Ob bis zum Knie oder über das Knie bis zur Gesäßfalte

bandagiert wird, entscheidet der Arzt. Fuß und Knie werden im rechten

Winkel gehalten. Nun wird die Binde von innen nach außen abgerollt,

wobei am Zehengrundgelenk begonnen wird. Wichtig ist, die Binde

gleichmäßig auf der Haut zu führen und nach oben den Druck zu

verringern. Von der Kniekehle aus wird die Binde zurück über die Wade

gewickelt. Wird bis zur Gesäßfalte bandagiert, führt man dies am besten

unter einer 45° Stellung des Knies durch. Empfehlenswert ist hierbei eine

etwas breitere Binde. Sie wird dachziegelartig über der Kniescheibe durch

mehrere Touren angebracht, die vom Unterschenkel zum Oberschenkel

führen. Zuletzt wird das Bindenende mit Pflasterstreifen fixiert.

Wird eine verstärkte Wirkung des Kompressionsverbandes erwünscht,

kann eine zweite Lage an Binden in entgegengesetzter Richtung

angebracht werden. Diese Art von Kompressionsverband wird

Kreuzverband nach Pütter genannt. (vgl. Seel 1998, S.319)

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1.Binde von innen nach außen

2. Binde von außen nach innen

Am Zehengrundgelenkbeginnen

Im Kreisgang führen

Schräg aufsteigendüber den Mittelfuß

Zur Ferse wickeln Ferse vollständigumwickeln

Faltenfreie Tour um dieFerse wickeln

Den Knöchel umwickeln

Schräg zur Wadeaufsteigend wickeln

Steil zur Kniekehlewickeln

Wade umwickeln Bindenende mit Pflasterstreifen fixieren

Kreistour um den Knöchel Über den Mittelfuß wickeln

Schräg verlaufend wickeln Über die Wade aufsteigend wickeln Wade mit Touren umschließen

Absteigend wickeln Bindenende mit Pflasterstreifen fixieren

1 2 3

4 5 6

7 8 9

10 11 12

13 14 15

16 17 18

19 20

Abb. 3: Das Anlegen eines Kompressionsverband nach Pütter (Sander,

Schneider 1998, S.26)

Die Verbandtechnik nach Pütter zeigt sich im Stationsalltag als durchaus

sinnvoll. Die Binden verrutschen nicht so leicht und somit verringert sich

die Gefahr der Einschnürung und daraus resultierender Stauung des

Blutes in den Gefäßen. Ein Nachteil ist sicher der erhöhte Material- und

Zeitaufwand beim Anlegen.

Etwa eine halbe Stunde nach Anlegen des Verbandes muss die

Durchblutung der Beine kontrolliert werden. Die Haut unter den

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Zehennägeln sollte rosig sein. Bei Blässe oder Blauverfärbung muss von

einer zu starken Kompression ausgegangen werden. Alle zwölf Stunden

sollte der Verband abgenommen und neu angelegt werden, verbunden mit

der Beobachtung der Haut auf Druckstellen und Stauungen. (vgl. Seel

1998, S.319)

6.5 Rückstromfördernde Bewegungsübungen In diesem Kapitel werden Bewegungsübungen, die den venösen

Rückfluss fördern vorgestellt, welche im Sitzen und Liegen durchgeführt

werden können. Gerade im konservativen Akutbereich ist diese

Maßnahme zur Thromboseprophylaxe zu fördern, da größtenteils keine

gravierenden Einschränkungen im Bewegungsapparat vorliegen und die

durch diese Übungen entstehende Kreislaufbelastung meist sehr gering

ist. Folgende Bewegungsübungen ermöglichen auch in ihrem

Allgemeinzustand geschwächten Patienten eine Möglichkeit der

Thromboseprophylaxe und gleichzeitig eine Bewegungsförderung.

6.5.1 Rückstromfördernde Bewegungsübungen im Sitzen Bewegungsübungen im Sitzen führen zur Aktivierung der Muskelpumpe.

Sitzt der Patient in einem Stuhl, so sollte er abwechselnd die Füße fest auf

den Boden drücken und wieder loslassen. Eine andere Möglichkeit ist, die

Füße mit der ganzen Fußsohle aufzusetzen und abwechselnd von den

Fersen zu den Zehen abzurollen. Für diese Übungen gilt, je fester und

stärker die Durchführung, desto günstiger für den venösen Rückfluss. (vgl.

Sander, Schneider 1998, S.9-10)

Im Stationsalltag lassen sich bei bettlägerigen Patienten

Bewegungsübungen im Sitzen sinnvoll bei der Mobilisation in den Stuhl

integrieren. Da dies meist drei Mal täglich durchgeführt wird, sollte der

Patient dazu angeleitet werden, selbstständig diese Übungen

Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn?

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durchzuführen. Dies wäre ein entscheidender Beitrag des Patienten zur

Thromboseprophylaxe.

Vorsicht bei Patienten nach Apoplexie mit einer Hemiparese. Hier kann

durch zu langes Drücken gegen den Boden ein Spasmus ausgelöst

werden. Daher müssen Patienten mit diesem Krankheitsbild bei der

Durchführung genau beobachtet und eventuell die Übung unterbrochen

werden.

6.5.2 Rückstromfördernde Bewegungsübungen im Liegen Rückstromfördernde Bewegungsübungen im Liegen können von den

meisten Patienten im konservativen Akutbereich durchgeführt werden,

selbst wenn diese aufgrund einer Erkrankung bzw. auf Anordnung des

Arztes zur Bettruhe gezwungen sind.

6.5.2.1 Einfache Bewegungsübungen im Liegen Bewegungsübungen im Liegen können vom Patienten eigenständig

durchgeführt werden und fördern effizient den venösen Rückfluss des

Blutes. Ausschlaggebend ist, dass diese Bewegungsübungen mehrmals

täglich durchgeführt werden. Die Anleitung des Patienten zur

selbstständigen Durchführung ist hier von entscheidender Bedeutung.

Solche Übungen können Füße strecken und beugen, Zehen krallen, Füße

links und rechts kreisen oder Bein gestreckt hochheben sein. Ist ein

Patient selbst nicht in der Lage diese aktiv durchzuführen, so können

diese auch als passive Bewegungsübungen von Pflegepersonen

durchgeführt werden. Eine Möglichkeit wäre eine Durchführung dieser

Maßnahmen in Verbindung mit der Körperpflege oder anderen

pflegerischen Handlungen. (Sander, Schneider 1998, S.10-11)

Meiner Ansicht nach sind diese Bewegungsübungen eine sehr effiziente

Möglichkeit zur Thromboseprophylaxe. Wichtig ist es nur den Patienten

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über Sinn und Zweck der Maßnahme aufzuklären, denn nur ein motivierter

Patient wird diese auch regelmäßig durchführen.

6.5.2.2 Bettradfahren Eine besonders effektive Bewegungsübung, die im Liegen durchgeführt

werden kann, ist das Bettradfahren. Es führt zu einer starken

Strömungsbeschleunigung des venösen Blutes. Hat ein Patient keine

Einschränkungen in seiner Beweglichkeit, so kann er selbstständig das

Bettradfahren als aktive Bewegungsübung durchführen. Voraussetzung

für das Bettradfahren ist die kardiale Belastbarkeit des Patienten. (vgl.

Sander, Schneider 1998, S.11)

Eine andere Möglichkeit wäre das Bettfahrrad, das ähnlich einem

normalen Fahrrad, aus zwei Pedalen und einer Achse besteht. Dieses

Bettfahrrad kann mittels technischer Hilfsmittel am Ende des Bettes

befestigt werden. Der Patient sollte in Rückenlage mit leicht angehobenem

Oberteil im Bett liegen. Je nach Leistungsfähigkeit und Allgemeinzustand

des Patienten sollte das Bettradfahren für fünf bis zehn Minuten

durchgeführt werden. Nach ca. vier Minuten wird die maximale

Strömungsgeschwindigkeit des Blutes erreicht. Zumindest drei Mal täglich

sollte diese Maßnahme durchgeführt werden. (vgl. Sander, Schneider

1998, S.11)

Da ein Bettfahrrad auf Akutstationen meist nicht vorhanden ist bzw. die

Benützung eines solchen viel Verständnis des Patienten voraussetzt, ist

diese Maßnahme wohl eher für den Bereich der Rehabilitation geeignet.

Ist aber ein Patient im konservativen Akutbereich zu wochenlanger

Bettruhe gezwungen, ist die Anschaffung eines Bettfahrrades, sofern der

Patient dieses benutzen darf und kann, mit Sicherheit gerechtfertigt, da

nebenbei außerdem die Bewegung der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke

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und eine Stärkung der Beinmuskulatur bei regelmäßiger Benützung

erfolgt.

6.5.2.3 Aktivierung des Fußsohlendruckes Eine weitere Gelegenheit den venösen Blutfluss im Liegen zu

beschleunigen, ist das Erzeugen eines Sohlendruckes. Durch den

Sohlendruck und damit verbundener Muskelanspannung werden die

Venen in diesem Bereich entleert und somit der venöse Rückfluss

beschleunigt. Ebenfalls wird der Venenweitstellung durch die

Muskelanspannung entgegengewirkt. Zur Durchführung dieser Maßnahme

wird meist eine Bettkiste benötigt, außer der Patient erreicht aufgrund

seiner Körpergröße das Fußende des Bettes auch so. (vgl. Seel 1998,

S.320) Nun soll der Patient die Fußsohlen abwechselnd gegen einen

Widerstand drücken. Eine Beugung im Knie- und Hüftgelenk führt zu einer

verstärkten Wirkung der Übung. Kontraindiziert ist das Erzeugen eines

Sohlendruckes bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B.

Hemiplegie. Dies birgt die Gefahr einen Spasmus auszulösen oder zu

verstärken. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.11-12)

Das Erzeugen des Sohlendruckes ist eine Maßnahme, die vom Patienten

selbstständig mehrmals täglich durchgeführt werden kann. Alternativ zur

Bettkiste kann natürlich auch eine feste Decke oder Ähnliches verwendet

werden.

Eine Übung mit gleichem Wirkprinzip ist das Treten eines

Fußsohlendruckbeutels. Dieser Beutel besteht aus zwei Kammern, die

miteinander verbunden sind und zur Hälfte mit Luft gefüllt werden. Dieser

Beutel wird am Bettende bzw. an der Bettkiste befestigt. Die Übung

besteht darin, die Luft von einem in den anderen zu drücken. (vgl. Sander,

Schneider 1998, S.12)

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Abb. 4: Fußsohlendruckbeutel in Aktion (Sander, Schneider 1998, S.12)

Ein solcher Fußsohlendruckbeutel kann einfach selbst angefertigt werden.

Man benötigt dazu zwei Sekretauffangbeutel, ein Verbindungsstück von

Absaugschläuchen und ein Klebeband um die Verbindungsstellen luftdicht

zu verschließen. (vgl. Sander, Schneider 1998, S.12)

6.6 Heparinisierung lt. AO Die Verabreichung von Heparin ist wohl die wichtigste und häufigste

medikamentöse Maßnahme in der Thromboseprophylaxe. Durch diese

Maßnahme wird das Risiko einer Venenthrombose bzw. einer

Lungenembolie um bis zu 50% gesenkt. (vgl. Sander, Schneider 1998,

S.30)

Heparin bindet sich im Blut an Antithrombin III und hemmt somit auf

physiologischer Weise die Blutgerinnung. Antithrombin III greift in die

Gerinnungskaskade ein und die Blutgerinnung wird dadurch gestört bzw.

gehemmt. Nebenbei hemmt Heparin auch die Thrombozytenaggregation.

Neuesten Forschungen nach soll Heparin sogar die Gefäßwände

schützen und sie Widerstandsfähiger machen. Die dabei eingesetzte

niedrige Dosis an Heparin bewirkt eine nur geringe Verzögerung der

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Blutgerinnung. Somit sind provozierte Blutungen ausgeschlossen. (vgl.

Seel 1998, S.320)

Bei der Heparinisierung wird grundsätzlich zwischen einer Low-dose-

Heparinisierung und einer High-dose-Heparinisierung unterschieden. Zur

Thromboseprophylaxe wird ausschließlich die Low-dose-Heparinisierung

verwendet. Hier gibt es unfraktionierte Heparine und fraktionierte

Heparine, die sogenannten niedermolekularen Heparine. Unfraktionierte

Heparine müssen drei Mal täglich injiziert werden, fraktionierte Heparine

dagegen nur ein Mal täglich. (vgl. Menche et. al 2001, S.693)

„Die Low-dose-Heparinisierung ist die sicherste einzelne

Vorbeugungsmaßnahme gegen Thrombosen bei Immobilisation. Sie ist

deshalb bei allen Patienten indiziert, die weniger als sechs Stunden täglich

das Bett verlassen.“ (Menche et.al 2001, S.694)

Die Verabreichung des Heparins erfolgt in das Unterhautfettgewebe, also

subkutan, meist mittels Fertigspritze. Diese ermöglicht eine genaue

Dosierung, da durch die beinhaltende Luftblase über der Injektionslösung

gewährleistet wird, dass die gesamte Menge des Heparins injiziert wird.

Weiteres verfügen Fertigspritzen über eine 12 Millimeter lange Kanüle, die

beim rechtwinkeligen Einstechen exakt in die Subkutis eindringt. (vgl. Seel

1998, S.320-321)

Geeignete Injektionsorte für die subkutane Injektion sind die Bauchdecke

rund um den Nabel, die seitlichen und vorderen Bereiche der

Oberschenkel sowie die seitlichen Flächen der Oberarme. Vor Beginn der

Injektion muss die Einstichstelle auf eventuelle Störungen der

Hautdurchblutung, Entzündungen, Ödeme oder Hauterkrankungen

begutachtet werden. Nach der Händedesinfektion und der Auswahl der

Injektionsstelle wird die Hautdesinfektion am Patienten durchgeführt.

Danach wird am Injektionsort eine Hautfalte gebildet und zügig mit der

ganzen Kanülenlänge senkrecht eingestochen. Nun wird das Heparin

langsam injiziert und danach die Kanüle wieder entfernt. Die Hautfalte wird

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losgelassen und die Einstichstelle mit einem trockenen Tupfer

komprimiert. (vgl. Menche et. al 2001, S.378-379)

Die Kompression der Einstichstelle ist nach meinen Erfahrungen aus der

Praxis nicht nötig. Zielführender wäre es die Kanüle nach der Injektion für

zwei bis drei Sekunden in der Einstichstelle zu belassen und danach erst

zu entfernen. Langes Komprimieren oder Verreiben der Einstichstelle führt

nur zu einer verstärkten Hämatombildung.

Da es trotz größter Sorgfalt zu einer Hämatombildung um die

Einstichstelle kommen kann, sollte der Patient nach der Injektion über die

Möglichkeit dessen informiert und aufgeklärt werden.

7. Beispiel eines Handlungsschemas Dieses Beispiel soll zeigen, wie Thromboseprophylaxe im konservativen

Akutbereich Sinn macht. Anhand eines Musterpatienten soll aufgezeigt

werden, wie die thromboseprophylaktischen Maßnahmen angewendet

werden können.

Der Musterpatient ist 45 Jahre alt und im Zustand nach Apoplexie mit

Hemiparese links und vermindertem Allgemeinzustand. Aus dem Bett

kann der Patient mit Hilfe von Pflegekräften in einen Rehabilitationsstuhl

mobilisiert werden. Dort kann er, je nach aktuellem Allgemeinzustand,

höchstens für eine Stunde sitzen und muss dann wieder ins Bett

transferiert bzw. mobilisiert werden, um einen Spasmus der Muskulatur in

der hemiparetischen Seite durch zu intensive Beanspruchung zu

verhindern. Bei der Körperpflege ist der Patient größtenteils zu

unterstützen. Bei Lagerungen hilft der Patent unterstützend mit. Alle

Gelenke sind im physiologischen Bereich beweglich. Die Gelenke der

linken Körperhälfte sind durch die Hemiparese vom Patienten erschwert

bzw. eingeschränkt beweglich. Je nach Allgemeinzustand und

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Tagesverfassung sind Bewegungen dieser Gelenke oft auch nur passiv

durch Pflegekräfte möglich.

Wie soll man nun vorgehen?

Am Morgen bei der Ganzkörperwäsche werden die MTS ausgezogen und

beim Waschen der Beine wird auf das Ausstreichen der Venen in

Richtung des Herzens lt. Punkt 6.3 geachtet. Danach sollten die MTS auf

Verschmutzung und Elastizität überprüft und ggf. durch neue ersetzt bzw.

gewaschen werden. Dies sollte aus hygienischen Gründen zumindest alle

drei Tage erfolgen. Anschließend die Strümpfe wieder anziehen und auf

korrekten Sitz achten.

Zum Frühstück soll der Patient auf den Rehabilitationsstuhl mobilisiert

werden. Wie im Punkt 6.4.1 beschrieben, reicht der Druck der MTS nicht

aus um eine effektive Kompression der Venen im Stehen zu erreichen.

Demzufolge müssten vor der Mobilisation die MTS entfernt und durch

einen Kompressionsverband ersetzt werden. Da ich in dieser Arbeit aber

die sinnvolle Thromboseprophylaxe beschreiben möchte, kann meiner

Meinung nach auf diese Maßnahme verzichtet werden. Es würde den

Zeitrahmen des Stationsalltags sprengen, wenn man drei Mal täglich von

MTS auf Kompressionsverband wechseln müsste. Außerdem bin ich der

Meinung, dass für die Zeit der Mobilisation keine erhöhte

Thrombosegefahr besteht, da eine erhöhte Fließgeschwindigkeit des

Blutes gegeben ist. Im Sitzen können Bewegungsübungen lt. Punkt 6.5.1

durchgeführt werden. Hierbei ist zu beachten, dass durch zu festes und

langes Drücken nicht ein Spasmus im hemiparetischen Bein provoziert

wird. Die anwesende Pflegeperson sollte bei diesen Übungen die

Bewegung und Kontraktion der Beinmuskulatur ständig überprüfen und

beobachten und ggf. die Übung unterbrechen. Nach maximal einer Stunde

im Rehabilitationsstuhl sollte der Patient zurück ins Bett mobilisiert

werden. Bei der Lagerung im Bett in Rückenlage ist die Hochlagerung lt.

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Punkt 6.2 für ca. eine Stunde möglich. Danach sollten

Bewegungsübungen im Liegen lt. Punkt 6.5.2.1 durchgeführt werden.

Einige dieser Übungen, z.B. Bein gestreckt hochheben, können mit der

hemiparetischen linken Seite natürlich nicht durchgeführt werden. Hier

könnte die Unterstützung durch eine Pflegeperson die Übung passiv

durchzuführen dem Patienten nicht nur thromboseprophylaktisch, sondern

auch wahrnehmungsfördernd nützen.

Zu Mittag den Patienten wieder in den Stuhl mobilisieren und wie am

Morgen zu Bewegungsübungen im Sitzen lt. Punkt 6.5.1 anleiten. Nach

dem Mittagessen den Patienten erneut ins Bett transferieren und eventuell

eine Seitenlagerung bzw. Idealerweise eine Lagerung nach Bobat® für ein

bis zwei Stunden durchführen, um eine Dekubitusbildung im Sakralbereich

zu verhindern. Zur anschließenden Besuchszeit ist die Hochlagerung der

Beine lt. Punkt 6.2 ideal, da der Patient sich in Rückenlage am besten mit

Besuchern unterhalten kann. Nach der Besuchszeit können wiederum

wahrnehmungsfördernde Lagerungen nach Bobat® bzw. eine

Seitenlagerung durchgeführt werden, da in dieser Zeit der Patient meist

erschöpft ist und Ruhe benötigt.

Zum Abendessen den Patienten nochmals in den Stuhl mobilisieren und

zu Übungen lt. Punkt 6.5.2.1 anleiten.

Nach der Mobilisation zurück ins Bett ist es wichtig den korrekten Sitz der

MTS zu kontrollieren. Natürlich ist es möglich die MTS für einige Minuten

zu entfernen und eventuell erfrischende Einreibungen der Beine

durchzuführen. Nebenbei kann die Haut der Beine auf eventuelle

Veränderungen wie Druckstellen bzw. Einschnürungen inspiziert werden.

Die Praxis zeigt, dass es für die meisten Patienten unangenehm ist 24

Stunden lang Strümpfe zu tragen ohne diese einmal entfernt zu

bekommen. Diverse Einreibungen können ja durchaus nach Punkt 6.3

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durchgeführt werden. Anschließend den Patienten nochmals auffordern

Bewegungsübungen im Liegen lt. Punkt 6.5.1 durchzuführen und danach

kann der Patient für die Nacht gelagert werden.

Begleitend zur physikalischen Thromboseprophylaxe ist die

Heparinisierung lt. AO durchzuführen.

8. Wirksamkeitskontrolle der Thromboseprophylaxe

Nach der Durchführung der thromboseprophylaktischen Maßnahmen ist

die Kontrolle der Wirksamkeit der Thromboseprophylaxe von großer

Bedeutung. Die Wirksamkeitskontrolle ist gewissenhaft und kritisch

durchzuführen, da diese entscheidend ist, ob Maßnahmen weiterhin

durchgeführt werden oder geändert werden müssen. Die Kontrolle der

Wirksamkeit orientiert sich nach der jeweiligen thromboseprophylaktische

Maßnahme.

Grundsätzlich lässt sich die Wirksamkeit der thromboseprophylaktischen

Maßnahmen ohne medizintechnische Geräte, wie z.B. Doppler- oder

Duplexsonographie, nicht kontrollieren und beweisen. Festzustellen ist

jedoch, ob der Patient die Anleitungen und Anweisungen unterstützt und

eventuell selbst durchführt und ob die Maßnahmen von Pflegepersonen

richtig und effizient durchgeführt werden.

Bei der Kontrolle der Wirksamkeit der Thromboseprophylaxe bei der

Mobilisation bzw. den rückstromfördernden Bewegungsübungen ist darauf

zu achten, in wie weit die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes steigt.

Dies lässt sich feststellen, indem man eine Puls- und Blutdruckkontrolle

durchführt. Beide Werte sollten gegenüber den Normalwerten des

jeweiligen Patienten erhöht sein.

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Bei der Lagerung ist die Wirksamkeitskontrolle darin zu sehen, ob die

Lagerung korrekt durchführt wurde und der venöse Rückfluss ohne

Beeinträchtigung, vor allem durch Einschnürungen der oberflächlichen

Venen im Bereich der Kniekehle, gewährleistet ist.

Beim Ausstreichen der Venen zeigen sich die Beine bzw. die

oberflächlichen Venen danach entstaut und somit ist von einem

verbesserten Rückfluss des venösen Blutes auszugehen.

Bei der Venenkompression, sei es durch MTS oder durch einen

Kompressionsverband, ist zu achten, dass dieser nicht zu fest angelegt

wurde und keine Einschnürungen bestehen. Besonders beim

Kompressionsverband bis über das Knie ist darauf zu achten, dass es

nicht durch ein eventuell unsachgemäßes Anlegen oder Verrutschen des

Kompressionsverbandes zu Einschnürungen der oberflächlichen Venen in

der Kniekehle kommt. Dadurch wäre der venöse Rückfluss erschwert und

die Maßnahme nutzlos.

Am besten lässt sich die Heparinisierung kontrollieren. Diese Kontrolle der

Wirksamkeit ist jedoch dem Arzt vorbehalten und geschieht über die

Bestimmung der Blutgerinnung nach venöser Blutabnahme.

Zusammengefasst ist die Thromboseprophylaxe erfolgreich, wenn der

Patient Maßnahmen zur Mobilisation und rückstromfördernden

Bewegungsübungen unterstützt bzw. selbst durchführt, bei Lagerungen

keine Rückflussbehinderungen in der Kniekehle entstehen, sich nach dem

Ausstreichen der Beine die oberflächlichen Venen entstaut zeigen, die

MTS bzw. ein Kompressionsverband fachgerecht angelegt wurde und

regelmäßig auf korrekten Sitz kontrolliert und das Tragen vom Patienten

akzeptiert wird.

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9. Erkenntnis, Schlussfolgerung Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema

Thromboseprophylaxe für den konservativen Akutbereich erfolgt nun

meine Schlussfolgerung und Erkenntnis daraus.

Die Umbenennung des Antithrombosestrumpfes (ATS) in medizinischen

Thromboseprophylaxestrumpf (MTS) durch die Deutsche Gesellschaft für

Phlebologie war für mich eine neue Erkenntnis, die ich versuche in die

Praxis mitzunehmen und weiterzugeben. Entscheidend dabei sind die

Richtlinien bezüglich der Qualität des MTS. Ebenfalls habe ich durch die

Bearbeitung des Themas MTS die Wichtigkeit des Tragens während der

Nacht und in Ruhephasen erfahren. Eine Erkenntnis, die sehr wertvoll für

die Praxis ist, da ein Grossteil der Berufskollegen diese Maßnahme

grundsätzlich und ohne konkrete Begründung ablehnt. Ohne gute und

sachliche Argumentation und Begründung der Bedeutung des Tragens

während der Nacht wird die Maßnahme von Berufskollegen meist

weiterhin nicht durchgeführt bzw. kritisch angesehen. Ebenso wird der

MTS im Stationsalltag oft mit der Begründung angelegt, die Beine bei der

Mobilisation zu komprimieren und so einem orthostatischen Kollaps

entgegenzuwirken. Das nur ein fachgerecht angelegter

Kompressionsverband die Muskelpumpe unterstützt und einer Orthostase

vorbeugt und ein MTS dafür ungeeignet ist, zeigt die Bearbeitung des

Kapitels Venenkompression. Auch die kritische und fachkundige Auswahl

der Strumpfgröße, die über die Wirksamkeit entscheidet, ist von

Bedeutung.

Bei der Auseinandersetzung mit der Frage Kompressionsverband oder

MTS herrscht nun für mich Klarheit. Ein Kompressionsverband im

prophylaktischen Sinn ist nur nötig, wenn kein passender MTS zur

Verfügung steht. Natürlich sollte einem Patienten, der für zwei bis drei

Tage einen MTS benötigt, dieser nicht wahllos verpasst werden. Hier

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sollte man sich überlegen, ob es nicht besser ist, für einige Tage die Beine

mit Kurzzugbandagen zu bandagieren, als einem Patienten einen

vielleicht teueren MTS zu verordnen, den er nur für ein paar Tage tragen

muss und danach keine Verwendung mehr hat. Weiters denke ich, dass

es bei jungen Patienten im konservativen Akutbereich, die eventuell eine

gelockerte Bettruhe einzuhalten haben, besser ist, einen

Kompressionsverband mit Kurzzugbinden anzulegen und dadurch auch

bei der Mobilisation eine Unterstützung der Muskelpumpe zu erreichen.

Außerdem erscheint mir die ausschließliche Verwendung von

Kurzzugbandagen für eine thromboseprophylaktische Kompression als

sinnvoll, da ein Kompressionsverband mit Langzugbinden das Abwickeln

bei längeren Ruhephasen bzw. in der Nacht erforderlich macht. Gerade in

dieser Zeit ist der venöse Rückfluss vermindert und eine Kompression der

oberflächlichen Venen erwünscht, um die Fließgeschwindigkeit des Blutes

zu erhöhen.

Dass man Patienten zu rückstromfördernden Bewegungsübungen anleiten

sollte, war mir bekannt. Dass diese Übungen jedoch im Liegen und Sitzen

so leicht und einfach durchzuführen und trotzdem sehr effizient sind ist

eine weitere neue Erkenntnis aus dieser Arbeit. Gerade in Zeiten mit

hoher Arbeitsbelastung des Pflegepersonals, wo es meist zu wenig Zeit

für die Pflege am Patienten gibt, ist es besonders wichtig, den Patienten

so oft wie möglich zu thromboseprophylaktischen Maßnahmen anzuleiten.

Nebenbei stärkt dies auch das Selbstwertgefühl des Patienten.

Bei der Hochlagerung der Beine gab mir die einfache Bewerkstelligung

mittels der modernen Krankenbetten den Anstoß zur konsequenten

Durchführung, besonders in den Ruhe- und Besuchszeiten.

Ich glaube dass die Bearbeitung dieses Themas mein Fachwissen in der

Thromboseprophylaxe entscheidend erweitert hat und ich versuche auf

meinem weiteren Weg dieses Wissen in die Praxis und den Stationsalltag

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einfließen zu lassen. Natürlich ist es manchmal schwer eingefahrene

Bahnen zu verlassen. Aber nur wer für neues Wissen offen ist, kann

seinen eigenen Wissenshorizont erweitern.

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10. Glossar Adipositas Fettsucht

Antithrombin III im Plasma vorhandene Substanz die

Thombin inaktiviert und dadurch

gerinnungshemmend wirkt

Apoplexie Schlaganfall

Blutviskosität Blutzähigkeit

Bobat® Bobath® – Methode;

krankengymnastische

Behandlungsmethode bei Pat. mit

Apoplexie

chronisch – venöse Insuffizienz Kombination von Venen- und/oder

Hautveränderungen bei länger

bestehender Varikosis

distal vom Rumpf weg

Diuretika harntreibende Medikamente

Dopplersonographie Verfahren der Ultraschalldiagnostik

Duplexsonographie Verfahren der Ultraschalldiagnostik;

Kombination aus Impulsechoverfahren

und Dauerschallverfahren

Exsikkose Austrocknung

Gefäßlumen innerer Durchmesser eines Gefäßes

Hämatokrit Anteil der zellulären Bestandteile im

gesamten Blutvolumen

Hämodynamik Lehre von den physikalischen

Grundlagen des Blutkreislaufes

Hemiparese inkomplette Lähmung einer Körperhälfte

Hemiplegie vollständige Lähmung einer Körperhälfte

Heparin gerinnungshemmender Stoff

Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn?

Michael Weinig, Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, Jahrgang 2001/2004 34

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Heparinisierung parenterale Zufuhr von Heparin zur

Hemmung der Blutgerinnung

Herzinsuffizienz Herzschwäche

High – Dose Heparinisierung therapeutische Heparinisierung

Immobilität Bettlägerigkeit

Intima innerste Schicht der Gefäßwand

intravasal innerhalb eines Gefäßes

kardial das Herz betreffend

Kollaps kurzzeitige Bewusstlosigkeit oder

Bewusstseinseintrübung durch

Kreislaufschwäche

konservativ erhaltend, bewahrend

Low - Dose Heparinisierung prophylaktische Heparinisierung

Ödeme schmerzlose, nicht gerötete Schwellung

infolge Ansammlung wässriger

Flüssigkeit in den Gewebsspalten

Orthostase orthostatischer Kollaps; Blutdruckabfall

beim Wechsel vom Liegen zum Stehen

Phlebologie Lehre von den Venen und deren

Erkrankungen

Phlebothrombose tiefe Venenthrombose

postthrombotisches Syndrom chronisch - venöse Insuffizienz

proximal zum Rumpf hin

Sakralbereich Bereich des Kreuz- und Steißbeines

Spasmus unwillkürliche Muskelkontraktion

Stagnationsthrombose bei vollständigem Stillstand der

Blutströmung entstandener

Gerinnungsthrombus

Subkutis Unterhaut

Thrombose Blutgerinnsel

Wie macht Thromboseprophylaxe Sinn?

Michael Weinig, Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, Jahrgang 2001/2004 35

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Thrombozyten Blutplättchen

Thrombozytenaggregation intravasale Zusammenballung von

Thrombozyten

Varikosis Krampfaderleiden

Virchow´sche Trias Entstehungsfaktoren der Thrombose

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11. Literaturverzeichnis Sander, K.; Schneider, K.; (1998). Thromboseprophylaxe. Schülerheft für

die Pflegeausbildung. Brake: Prodos Verlag.

Seel, M. (1998). Die Pflege des Menschen. Hagen: Brigitte Kunz Verlag.

Maier, Karl F. (2003). Thrombosen und Venenerkrankungen. Leoben –

Wien: Kneip Verlag.

Menche, N.; Bazlen, U.; Kommerell, T. (2001). Pflege Heute. Lehrbuch

und Atlas für Pflegeberufe. München: Urban & Fischer Verlag.

Pschyrembel. (1998). Klinisches Wörterbuch. 258. Auflage. Berlin: de

Gruyter Verlag.

12. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Hochlagerung nach May (Sander, Schneider 1998, S.15)

Abb. 2: Entstaute Lagerung (Seel 1998, S.320)

Abb. 3: Das Anlegen eines Kompressionsverband nach Pütter (Sander,

Schneider 1998, S.26)

Abb. 4: Fußsohlendruckbeutel in Aktion (Sander, Schneider 1998, S.12)

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