Wir vom Fach Bundesfachgruppe Schulen Gute Arbeit geht...

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Vereinte Dienstleistungs- gewerkschaft Gemeinden Gute Arbeit geht anders Stellenbemessung braucht faire Basis Weitere Themen: Neu im Bundesfachgruppenvorstand Bildungsurlaub Selbstständige Schule Wir vom Fach Bundesfachgruppe Schulen

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Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft

Gemeinden

Gute Arbeit geht andersStellenbemessung braucht faire Basis

Weitere Themen:

Neu im Bundesfachgruppenvorstand

Bildungsurlaub

Selbstständige Schule

Wir vom Fach Bundesfachgruppe Schulen

Arbeit darf nicht krank machen. Wenn aber Hetze zum Berufsalltag gehört,wenn die Anerkennung fehlt und die Bezahlung nicht stimmt – dann machtArbeit krank. ver.di setzt sich dafür ein, dass die Kolleginnen und Kollegen ihreArbeitsstelle als gute Arbeit kategorisieren können. Doch es ist vielerorts nochein weiter Weg bis zu diesem Ziel. Der Bundesfachbereich Gemeinden hat„Gute Arbeit“ deshalb zum Schwerpunkt seiner Arbeit 2013 gemacht.

Woran kranken die Arbeitsbedingungen in den Schulsekretariaten oder beiden Schulhausmeisterdiensten? Es ist die Stellenbemessung. Wie schon vorJahrzehnten sind die Hauptkriterien für die Stellenbemessung die Schülerzah-len und die Geschossflächen. Als wäre die Zeit stehengeblieben. Die Folge dieser Stellenbemessung: Schulsekretärinnen im Stress, Schulhausmeister mitMehrarbeit. Weil die Stellenbemessung darüber entscheidet, wie viele Schul-hausmeisterinnen und Schulhausmeister beschäftigt werden, weil die Stellen-bemessung entscheidet, wie viele Stunden eine Schulsekretärin arbeitet, bestimmt die Stellenbemessung den Stressgrad der Beschäftigten und damitdarüber, ob es sich um gute Arbeit handelt oder nicht. Obwohl die Stellen -bemessung inzwischen in vielen Kommunen zum Thema geworden ist, heißtdas aber nicht, dass auch überall Lösungen in Sicht sind. Teilweise ziehen sichdie Beratungen schon über Jahre hin.

Die Stellenbemessung ist aber nur ein Kriterium. Gerade bei den Schul-hausmeisterinnen und Schulhausmeistern und bei den Beschäftigten in denSchulsekretariaten geht es um mehr Anerkennung und um eine bessere Bezah-lung. Denn wir wissen es alle: Die Aufgaben sind gewachsen, vielschichtigerund umfangreicher geworden. Mehr Geld gibt es dafür bisher nicht. Das wol-len die Kolleginnen und Kollegen so nicht länger hinnehmen. Sie wollen für ihre gute Arbeit auch gutes Geld bekommen, sie wollen von ihrer Arbeit eineFamilie ernähren. Das ist – gerade im Schulsekretariat – oft unmöglich.

Aber eines muss uns allen auch klar sein: So berechtigt die Interessen derKolleginnen und Kollegen sind, wir werden uns weiter für diese Interessenstark machen müssen. Kein Schulamt, keine Kommune verteilt Geschenke –schon gar nicht angesichts der weiterhin klammen Kassen vieler Städte, Gemeinden und Landkreise. Wir werden einen langen Atem brauchen und wir brauchen die Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen. Deshalb musses auch darum gehen, dass aus (Noch-)Nichtmitgliedern Mitglieder werden,die sich aktiv einbringen und zusammen als ver.di für ihre Interessen kämpfen.

Ilona Wichert

Neue Aufgaben brauchen neue Qualifikationen

Selbstständige Schule bringt neue Herausforderungen für das Schulsekretariat 4

„Das ist nicht akzeptabel“

Erhebliche Mängel: Bezirksamt sperrt Turnhalle einer Grundschule 9

Zeit zum Auftanken

Nur drei Prozent der Beschäftigten nutzen ihren Anspruch auf Bildungsurlaub 10

„In fünf Tagen um die Welt“

Schulhausmeister und Schulsekretärinnen aus West und Ost stellen gemeinsam was auf die Beine 12

Bastelstunde und Essensaufsicht

Hamburg: Prekäre Beschäftigung macht vor den Schulen nicht halt 12

Nicht mehr herzinfarktgefährdet

Konstanzer Bemessungsmodell kennt Sockel und Zusatzmodule 14

Einfach und effizient

Personalrat und Stadtverwaltung in Bremer haven diskutieren seit fünf Jahren über neues Konzept zur Personalbemessung undArbeitszeit für Schulhausmeister/-innen 17

Traumjob und Sackgasse

Schulsekretärin tritt in ver.di ein und kämpft für bessere Arbeitsbedingungen 19

Neu im Bundesfachgruppenvorstand 20

Impressum

Wir vom Fach

Bundesfachgruppe Schulen

ist eine Veröffentlichung der Gewerkschaftver.di

Herausgeber: ver.di-Bundesverwaltung, Fachbereich 7 – Fachgruppe Schulen, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin.

Verantwortlich: Achim Meerkamp

Redaktion: Ilona Wichert, Jana Bender

Fotos: Bender, Domagalla, Herschelmann,Keller, Oehm, Suck, privat, ver.di

Karikaturen: Reinhard Alff

Gesamtherstellung: apm AG, Darmstadt

Auflage: 7500

Inhalt Vorwort

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Ilona Wichert

Seite

in die Beschäftigten. Auch die zuneh-mende Arbeitsverdichtung, die sich gerade bei Schulhausmeisterinnen undSchulhausmeistern wie auch bei denBeschäftigten in den Schulsekretariatenzeigt, ist zumindest teilweise Ergebnisder kommunalen Finanzmisere.

Da heißt aber auch: ver.di und dieBeschäftigten müssen im Wahljahr füreine solide Finanzausstattung der Kom-munen werben und die Wahlprogram-me der Parteien dahingehend überprü-fen, was sie für die Kommunen tunwollen. Nur wenn die Kommunen fi-nanziell angemessen ausgestattet sind,können sie die vielfältigen Aufgabenerledigen, für die eine Stadt steht. Nurwenn sie genug Geld hat, ist die Kom-mune in der Lage, die Lebensqualitätfür die Bürgerinnen und Bürger zu bie-ten, die sie erwarten.

Nach einer Umfrage der Wirtschafts-prüfungsgesellschaft Ernst & Young unter 300 Stadtkämmerern haben dieKommunen keinen Grund zum Aufat-men. Die Sozialausgaben belasten dieKommunen von Jahr zu Jahr stärker,ohne dass sie die Möglichkeit habengegenzusteuern. Zu den Sozialaus -gaben zählen die Unterkunftskostenfür Bezieher von Arbeitslosengeld II,die Grundsicherung im Alter und dieEingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen. Diese Ausgabenwerden überwiegend vom Bund fest-gelegt, die Kommunen haben keinenSpielraum für Kürzungen.

Die Folge: Laut Statistischem Bun-desamt haben die Kommunen inDeutschland inzwischen einen Schul-denberg in Höhe von 133 MilliardenEuro angesammelt. Stand: Oktober2012. Inzwischen dürften die Schul-den weiter gewachsen sein. Hinzukommt: Der Anteil der Städte und Gemeinden, die einen Haushaltsüber-schuss vorweisen, wird auch im lau-fenden Jahr weiter sinken. Denn zuden steigenden Ausgaben werden aller Voraussicht nach 2013 die Ein-nahmen sinken – das jedenfalls ver-muten die Stadtkämmerer. Sie gehendavon aus, dass die Gesamteinnah-men um 0,9 Prozent zurückgehen.Kein Wunder, dass auch immer mehrKommunen Haushaltssicherungskon-zepte erstellen. Das bedeutet: DieKommunen erarbeiten Sparpläne, in denen sie der Kommunalaufsichtnachweisen, wie sie ihre Schulden inden kommenden zehn Jahren abbau-en wollen. Dabei fällt auf: Jede dritte

der befragten Kommunen geht davonaus, dass sie ihre Schulden nicht auseigener Kraft in den Griff bekommt.

Solide finanzielle AusstattungDeshalb liegt es auf der Hand: Ge-braucht wird eine grundlegende Re-form der Gemeindefinanzen. Die Politikhat durch Steuersenkungen für Unter-nehmen zu Beginn des Jahrtausendsdie Misere der Kommunen verursacht.Nun muss die Politik endlich handelnund die Steuerge-schenke zurückdre-hen. Ohne eine Än-derung der Steuer-gesetzgebung wirddie finanzielle Ab-wärtsspirale derKommunen nichtgestoppt werden.

Die Folgen derleeren kommunalenKassen sind längstspürbar: Die Investi-tionen sind in denvergangenen Jahrenstetig zurückgegan-gen. Inzwischen sindselbst Witze über die Schlaglöcher inden Straßen keineNeuigkeit mehr.Doch die Schlag -löcher werden im-mer größer.

Es geht um drin-gend notwendigeInvestitionen – inGebäude, in Stra-ßen, in Bildung und

Folgen der

Finanzmisere

längst spürbar

Ende der Abwärtsspirale

Politik muss Finanzausstattung der Kommunen verbessern

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Die Kassen der Kommunen sind leer. Das ist keine Neuigkeit. Seit Jahrenklagen die Kommunen landauf, landab über die Ebbe im Stadtsäckel.Neu aber ist, dass sich trotz höherer Steuereinnahmen an dieser Miserenichts geändert hat. Schlimmer noch: Die Lage hat sich auch 2013 wei-ter zugespitzt. In der Folge sinken die Investitionen immer weiter – wassich nicht nur auf den Zustand der öffentlichen Straßen und Gebäudeauswirkt, sondern auch auf die lokale Wirtschaft. Denn die öffentlicheHand ist ein entscheidender Auftraggeber.

Die Institution Schule befindet sich ineinem grundsätzlichen Wandel, dernoch nicht abgeschlossen ist. Quali-tätsentwicklung und Qualitätssiche-rung sind dabei ins Blickfeld geraten.Schulen können in einer Reihe von Modellprojekten oder sogar flächen-deckend im Rahmen von Schulrechts-änderungen ihre pädagogische, didak-tische, fachliche und organisatorischeTätigkeit selbst bestimmen und sich eineigenes Profil geben. Sie legen päd-agogische Ziele und Schwerpunkte ihrer Arbeit mit dem Ziel fest, diese ineinem Schulprogramm für die Siche-rung und Entwicklung der Qualitätschulischer Arbeit zusammenzuführen.

Soweit Schulen selbstständig ent-scheiden, arbeiten sie mit dem Schul-träger und den Schulbehörden eng zu-sammen. Die Beteiligung von Eltern,SchülerInnen, Lehrkräften und des an den Schulen beschäftigten nicht-

pädagogischen Personals wird über dieMitwirkungsgremien wie der Schulkon-ferenz oder durch zusätzliche Beirätegeregelt, das Personal des Schulträgerswird allerdings nur in wenigen Bundes-ländern einbezogen.

Die größere Freiheit in pädagogi-schen, personellen, finanziellen und or-ganisatorischen Fragen wird flankiertdurch die Einführung von Bildungs-standards und Qualitätsentwicklungs-prozessen sowie Qualitätskontrollen.So sollen auch bei Verzicht auf konkre-te zentrale Vorgaben landesweit ein-heitliche Bildungsstandards und Quali-tätsmaßstäbe gewährleistet werden.Die Schulaufsichtsbehörden sind auf-gefordert, begleitend zur Einführungder Selbstständigen Schule ein anderesRollenverständnis hin zu Beratung undUnterstützung zu entwickeln.

Ein strukturelles Problem bestehtallerdings immer noch in der Vertei-

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Eigenständige Schule, eigenverantwortliche Schule, selbstverantwort -liche Schule, selbstständige Schule – die föderale Bildungslandschaftspiegelt sich in den unterschiedlichen Begriffen, mit denen den Schulenneue Verantwortung und neue Aufgaben übertragen werden. Schulensollen pädagogisch und verwaltungsmäßig zunehmend zu selbststän-dig handelnden Institutionen werden. Die Beschäftigten im Schulsekre-tariat jedoch kommen in den Konzeptionen bisher kaum vor, obwohl sievon Anfang an in den neuen Strukturen und Aufgaben über ihre Tätig-keit eingebunden sind.

Baden Württemberg: Das Konzept der opera-tiv eigenständigen Schule (OES) wurde zu-nächst für die beruflichen Schulen entwickelt.Im Mittelpunkt steht die pädagogische undfachliche Sicherung der Unterrichts- und Schul-qualität durch den Aufbau eines systemati-schen Qualitätsmanagements, zusätzlich gibtes eine Erweiterung der betriebswirtschaft -lichen Gestaltungsspielräume. Die allgemein-bildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg sind zur Durchführung einerSelbst- und Fremdevaluation verpflichtet. Be-teiligen konnten sich ausgewählte große Schul-zentren, die Kosten für die zusätzlichen Stellenteilen sich das Land und die jeweilige Schulträ-gerkommune.

Bayern: Der Modellversuch MODUS 21 starte-te im Schuljahr 2002/2003 mit 44 Schulen allerSchularten. Zielsetzung war die Erprobung, wie viel Eigenständigkeit und wie viele zentrale

Vorgaben Schulen benötigen, um langfristigbessere fachliche und pädagogische Leistun-gen zu erzielen. Eine flächendeckende Über-nahme ist geplant.

Berlin: Die Entwicklung der Eigenverantwort -lichen Schule führte 2006 zur Änderung desSchulgesetzes. Seit 2003 erprobten 31 Schulenunter wissenschaftlicher Begleitung des Deut-schen Instituts für Internationale PädagogischeForschung (DIPF) die Verbesserung der schuli-schen Arbeit durch eigenverantwortliches Han-deln in den Bereichen Schulorganisation, Per-sonalentwicklung und Qualitätsmanagement.Seit 2007/2008 erhalten Schulen, die es wol-len, eine dreiprozentige Zusatzausstattung zuihrem Unterrichtsbedarf. Dieses Budget kanndie Schulleitung nutzen, um bei krankheits -bedingten Ausfällen Vertretungskräfte befristeteinzustellen und um Personen für pädagogi-sche Projekte zu beschäftigen.

Brandenburg: Auch hier haben Schulen dieMöglichkeit, ihre pädagogische, didaktische,fachliche und organisatorische Tätigkeit imRahmen der Rechts- und Verwaltungsvorschrif-ten selbst zu bestimmen. Vorbereitet wurde dieSelbstständige Schule bereits seit 1999, indem in einem Modell neue Steuerungsbeziehungenzwischen Schule und Schulaufsicht in der Qua-litätssicherung und Qualitätsentwicklung er-probt wurden. Das Schulgesetz wurde 2005entsprechend novelliert.

Bremen: Mit der Novellierung des Schulgeset-zes 2009 wurde die Selbstständige Schule flä-chendeckend eingeführt. Zusätzlich zu denüblichen Bereichen wurden die Stellung undVerantwortung der Schulleitung stark erwei-tert – sie ist in einer Gesamtverantwortungund nicht nur dem pädagogischen Personal,sondern auch dem nicht unterrichtenden Per-sonal der Schule vorgesetzt und verantwort-

Wie sieht es in den einzelnen Bundesländern aus?

Neue Aufgaben brauchen neu Selbstständige Schule bringt neue Herausforderu

Renate Brauer

5 www.schulen.verdi.de

lich für deren Fortbildung. Flankierend dazugibt es Regelungen zur Beteiligung, ein Mit-glied des nichtunterrichtenden Personals ist inder Schulkonferenz stimmberechtigt und esgibt einen Beirat des nicht unterrichtendenPersonals.

Hamburg: Eine Richtlinie eröffnete bereits1998 den Weg in die SelbstverantworteteSchule. Schulrechtsnovellierungen erfolgten2003 und 2005. Seit 2007 gibt es eine Erwei-terung des Gestaltungsspielraums für Schul-leitungen auf freiwilliger Basis. Inzwischengibt es auch erste Erfahrungen mit der Be-schäftigtenbeteiligung. Dabei ist festzustel-len, dass die Belange des nichtpädagogi-schen Personals wenig Berücksichtigung finden, insbesondere weil ein Minderheiten-schutz in den personalvertretungsrechtlichzuständigen Schulpersonalräten nicht ge-währleistet ist.

Hessen: Im Januar 2005 starteten 17 beruf -liche Schulen in das Modellprojekt „Selbstver-antwortung plus“, das bis Ende 2011 lief. Nurin dieser Pilotphase wurden den Schulen Ver-waltungskräfte über das Land zugewiesen, umdie Schulleitungen in den neuen Aufgaben zuunterstützen. Nach der Novellierung des Schul-rechts in 2012 können dafür begrenzt Mittelaus dem Personalbudget für das pädagogischePersonal umgewidmet werden. Zur Zeit wirdüberlegt, den Schulen auf der Grundlage einerVereinbarung zwischen Schulträger und demLand Hessen ein gemeinsames Budget zur Ver-fügung zu stellen, dies stößt jedoch auf haus-haltsrechtliche Probleme. Seit der Schulrechts-änderung sind die Schulleitungen dem Schul-trägerpersonal gegenüber ausdrücklich als Vor-gesetzte weisungsbefugt.

Mecklenburg-Vorpommern: Das landesweiteModellprojekt „Mehr Selbstständigkeit an

Schulen“ führte 2009 zur Novellierung desSchulgesetzes und zur Einführung der Selbst-ständigen Schule. Vorangegangen war einedreijährige Erprobung neuer Wege der Schul-verwaltung zum Beispiel in den Bereichen Personalverantwortung, Bewirtschaftung vonSachmitteln und Einnahmemanagement. Andem Modellprojekt nahmen 20 Schulen teil.

Niedersachsen: Hier wurde die Eigenverant-wortliche Schule 2007 flächendeckend ein -geführt. Die Schulleitungen sind für die Quali-tätsentwicklung verantwortlich und werden inihren dienstrechtlichen Befugnissen gestärkt,ein Schulvorstand wurde als neues Gremiumetabliert und die Budgetierung wurde erwei-tert. Mit einer weiteren Schulrechtsänderungwurde 2010 für die berufsbildenden Schulendie Möglichkeit zur Weiterentwicklung hin zu regionalen Kompetenzzentren geschaffen.Kernbereiche dieser Änderung sind ein ge-

lung von Zuständigkeiten und Finan-zierungsverantwortung zwischen denjeweiligen Bundesländern und denSchulträgern anhand der Trennungzwischen den sogenannten innerenund äußeren Schulangelegenheiten.Diese Unterscheidung ist im Schulall-tag wenig hilfreich und nicht praxis-tauglich, dient aber als Grundlage derStundenzuweisung für die Schulse-kretariate.

Veränderung der Arbeitsanforde-rungen im Schulsekretariat Die beschriebenen Veränderungen be-einflussen die Arbeit im Schulsekretari-at, auf das entsprechend dem zuneh-menden Grad der Selbstständigkeit derSchule neue Aufgaben und Anforde-rungen zukommen. Management- undOrganisationsaufgaben müssen auchvom Schulsekretariat übernommenwerden, um Schulleitungen in ihrerneuen Rolle und Verantwortung zu un-terstützen und zu entlasten. Das Pla-nen und Steuern von schulinternen Ge-schäftsabläufen wird wichtiger für denreibungslosen Schulbetrieb, Kommuni-kation muss sach- und situationsge-recht mit neuen Partnern der Schulebetrieben werden und auch der sach-gerechte Einsatz aller Mittel der Infor-mations- und Kommunikationstechnik

ue Qualifikationen ungen für das Schulsekretariat

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meinsames Budget von Schulträger- und Lan-desmitteln.

Nordrhein-Westfalen: Im Schulgesetz ist seit2009 die Verantwortung aller Schulen für dieQualität und Weiterentwicklung von Unterrichtund schulischer Arbeit festgeschrieben. Eigen-verantwortlich arbeitende Schulen entwickelnunter diesen Bedingungen und Perspektiven eigene Profile. Dies betrifft neben dem effizien-ten Einsatz der Ressourcen vor allem die geziel-te Professionalisierung des Schulischen. Schu-len sollen aktiv die Umsetzung von Reformenim Bildungssystem unterstützen und sich zu-nehmend auch als kommunaler Kooperations-partner und damit als wichtiger Struktur- undKulturfaktor in der Region verstehen. Dabeikommt den Schulleiterinnen und Schulleitern,die durch die Schulkonferenz auf Zeit gewähltwerden, eine Schlüsselrolle zu. Zudem wurdenihre Leitungsaufgaben ausgebaut.

Rheinland-Pfalz: Bereits 2002 erprobten einegroße Anzahl allgemeinbildender Schulen personelle, organisatorische und inhaltlicheSelbstverwaltungsmöglichkeiten. Das Schul-entwicklungsprojekt SelbstverantwortlicheSchule folgte 2005. Vor dem Hintergrund desjeweiligen Standortes und der Schülerklientelsoll das Kollegium der jeweiligen Schule dieVerantwortung für das Erreichen von Ab-schlüssen und die Verringerung von Schulab-brüchen und Schulverweigerung übernehmen.Konkret geht es dabei um die Vermeidung vontemporärem Unterrichtsausfall durch die Er-weiterung der Handlungsmöglichkeiten derSchulen.

Saarland: Ein erstes Modellprojekt startete2003 mit sieben Berufsschulzentren, das sich hauptsächlich mit dem Bereich Fort-bildung beschäftigte. Am darauf folgendenModellversuch Selbstständige Schule nehmen

seit dem Schuljahr 2007/08 17 saarländischeSchulen aus allen allgemeinbildenden Schul -formen teil. Das Modellvorhaben ist auf insge-samt sechs Schuljahre angelegt. Die Schulenerhalten erweiterte Handlungsspielräume, insbesondere bei der Zusammensetzung desKollegiums, bei der Gestaltung, Planung undOrganisation des Unterrichts sowie in Finanz-fragen.

Sachsen: Ähnlich wie Bayern haben die Schu-len in Sachsen in den vergangenen Jahren zwareinen größeren Gestaltungsspielraum im Un-terricht und damit mehr Verantwortung fürden Prozess der Qualitätsentwicklung erhalten.Sie können eigenverantwortlich Entscheidun-gen zur Umsetzung des Erziehungs- und Bil-dungsauftrages treffen und selbstständig dasLehren und Lernen gestalten, um den unter-schiedlichen Voraussetzungen ihrer Schüler gerecht zu werden. Die Entwicklung der Einzel-

nisse im Arbeits-, Vertrags-, Tarif- undBeamtenrecht, denn Verträge und Per-sonalauswahlverfahren müssen vorbe-reitet werden, Entgelte für Zusatzan-bieter berechnet und überwiesen, Per-sonalentwicklungsmaßnahmen doku-mentiert und Fortbildungsmittel ver-waltet werden. Auch die Beschäftigtenim Schulsekretariat müssen in der Lagesein, die Ergebnisse dieses Prozessesumzusetzen. Sie benötigen verstärktKenntnisse des Schul- und Verwal-tungsrechts, organisatorische undkommunikative Kompetenzen sind fürdie veränderten Kooperationsprozesse

einschließlich neuer Software ist fürden reibungslosen Ablauf des Schulbe-triebs wichtig.

Wenn Schulen ihre Mittel eigenver-antwortlich bewirtschaften, sindKenntnisse im (kommunalen) Haus-halts- und Kassenrecht unerlässlich, dieGrundzüge des Rechnungswesensmüssen beherrscht werden und für Pla-nungs- und Controllingsprozesse auchdie Grundlagen der Kosten- und Lei-stungsrechnung.

Eine Übertragung der Personalver-antwortung auf die Schulleitungen er-fordert auch im Schulsekretariat Kennt-

Wie sieht es in den einzelnen Bundesländern aus?

hilfreich und Grundkenntnisse im Pro-jekt- und Qualitätsmanagement sindgleichfalls nötig. Renate Brauer

Der vollständige Text erschien im Kalender für Schulsekretariate2011/2012 – Deutscher Sparkassen-verlag Stuttgart – und kann unterwww.schulen.verdi.de herunter geladen werden

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schule ist eingebunden in die Entwicklung desSchulsystems als Ganzes, indem die Schulauf-sichtsbehörden stärker steuernd eingreifen undEinfluss nehmen auf die Entwicklung jeder Ein-zelschule, indem sie mit ihr Zielvereinbarungenschließen und beratend und unterstützend tä-tig werden.

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt wurde das Schulgesetz 2008 geändert. Alle Schulensind im Rahmen der staatlichen Verantwortungund der Rechts- und Verwaltungsvorschriftenselbstständig in Planung und Durchführungdes Unterrichts, in der Festlegung pädagogi-scher Konzepte und Grundsätze im Rahmendieses Gesetzes, in der Erziehung und in derVerwaltung. Die Schulen entscheiden auf derGrundlage des vorhandenen Bedarfs und ihrerpersonellen, sächlichen und haushaltsmäßigenMöglichkeiten. Den Schulen sollen für ihrepädagogische Arbeit Budgets zur Verwendung

in eigener Verantwortung zur Verfügung ge-stellt werden. Die Schulen können Eltern-Schü-ler-Vereinbarungen abschließen. Schulleitun-gen haben gegenüber dem Schulträgerperso-nal eine Vorgesetztenfunktion.

Schleswig-Holstein: Alle Schulen sind imRahmen der geltenden Rechts- und Verwal-tungsvorschriften selbstständig in der Durch-führung des Auftrages der Schule und in derVerwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten.Die einzelne Schule gibt sich zur Ausgestal-tung ihrer pädagogischen Arbeit und desSchullebens ein Schulprogramm, das sie derSchulaufsichtsbehörde vorlegt. Vor der Be-schlussfassung ist der Schulträger zu hören.Um ihre Selbstständigkeit zu erhöhen, kön-nen berufliche Schulen in Schleswig-Holsteinseit 2007 in Regionale Bildungszentren (RBZ)umgewandelt werden. Derzeit gibt es inSchleswig-Holstein an zehn Standorten Regio-

nale Berufsbildungszentren. Die Zentren er-halten vom Schulträger ein eigenes Budgetund treffen eigenständig Entscheidungenüber den Mitteleinsatz.

Thüringen: Das Entwicklungsvorhaben Eigen-verantwortliche Schule betrifft alle ThüringerSchulen. Ziel ist, die Qualität schulischer Arbeitsystematisch zu optimieren und zu sichern. Einweiteres Ziel ist, Schule als Lern- und Lebens-raum zu entfalten und die Freude für lebens-langes Lernen zu entfachen. Die Schule rücktdurch stärkere Schülerorientierung das indivi-duelle Lernen in den Mittelpunkt pädagogi-schen Handelns. Schulleitungen und Kollegiensollen diesen Prozess unter Einbindung aller anSchule Beteiligten führen. Nach Beendigungder Projektphase und mit der Novellierung desThüringer Schulgesetzes (2009) sind eine inter-ne sowie eine externe Evaluation verpflich-tend.

Selbstständige Schule – wie siehtes nun damit in Mecklenburg- Vorpommern aus? Im Schulgesetzheißt es: „Der Schulträger soll derSchulleiterin oder dem Schulleiterdie für den Sachbedarf .... not-wendigen Haushaltsmittel über-tragen.“ Aber auch das Bildungs-ministerium setzt die selbstständi-ge Schule nach und nach um. Washat das alles nun mit dem Schul -sekretariat zu tun? Es wird dochimmer nur von dem Schulleiteroder der Schulleitung gesprochen.

Das Gesetz wird in den Schulen sehrunterschiedlich umgesetzt. Da ist einerseits die Schulleitung, die häufigglaubt, jetzt kann sie einmal richtig los-legen und alles ganz anders machen.Da ist andererseits die Schulsekretärin,die meint, es geht sie nichts an – viel-leicht weil sie es nicht bemerkt, dass siemittendrin ist. Oder aber, sie will derSchulleitung einfach alles überlassen.Nicht zuletzt entscheidet auch die Zu-sammenarbeit zwischen Schulleitungund Schulsekretariat über die Aufga-benverteilung.

Nun ist es aber so, dass die selbst-ständige Schule nicht durch die Vorder-tür kommt. Nach und nach sollen im-mer mehr Aufgaben im Schulsekreta -riat übernommen werden. Die Schul -leitung ist zwar nicht weisungsbefugt,

sie kann aber dennoch Aufgaben zu-weisen. Es werden dann Verwaltungs-aufgaben des Schulamtes übernom-men wie Schreiben für externe Bewer-bungen von Lehrkräften, Weiterleitun-gen von Reisekostenabrechnungen,Fortbildungsbudget.

Aber auch der Schulträger sprichtimmer häufiger über die selbstständi-ge Schule im Zusammenhang mit der Übernahme von verantwortlichenAufgaben. So liegt die Planung,Durchführung und Kontrolle desSchulhaushaltes im Aufgabengebietder Schulsekretärin. Dieser Haushaltumfasst nicht nur das eine oder ande-re Konto, sondern alle Konten, die in

Viele neue AufgabenWie Mecklenburg-Vorpommern die selbstständige Schule umsetzt

der Schule bewegt werden müssen.Dazu gehören die Konten Heizung,Energie, Wasser, Unterhaltung genau-so wie Lehr- und Lernmittel, Büro -bedarf und nicht zu vergessen die Ein-nahmen wie Mieten oder Gebühren.Weiterhin ist die Schulsekretärin zu-ständig für Nutzungs- und Mietver -träge, für Gebührenbescheide, Aus-schreibungen und das Einholen vonAngeboten.

Alle diese Aufgaben werden mehroder weniger von den Schulsekretärin-nen selbstständig gelöst. Allerdingsschlägt sich diese Selbstständigkeitnicht in der Eingruppierung und Bezah-lung nieder. Kriemhild Gilles

Qualifizierung dringend nötig

Die Schullandschaft hat sich verändert und sieverändert sich weiter – mit Folgen auch für dieBeschäftigten der Schulsekretariate und dieSchulhausmeister/-innen. Qualifizierung lautetdas große Stichwort. Die BundesfachgruppeSchulen widmet sich seit Jahren dem ThemaQualifizierung. Die Vorschläge der Bundesfach-gruppe zur Qualifizierung der Schulhausmei-ster/-innen und der Schulsekretärinnen sind inverschiedenen Broschüren der Reihe „Schuleim Umbruch“ dargestellt worden. Die Broschüren sind jetzt als Sammelband erhältlich. Mehr dazu unter:www.schulen.verdi.de/Materialien

Die Landesfachgruppe Schulen Rhein-land-Pfalz hat im November das ersteMal in Frankenthal eine „offene Sit-zung“ gestartet. Die Sitzung wurdevon 12 bis 14 Uhr „geöffnet“, umNichtmitglieder über die Arbeit derFachgruppe zu informieren und neueKolleginnen und Kollegen für eine Mit-gliedschaft bei ver.di zu mobilisieren.Weitere offene Sitzungen sollen imneuen Jahr folgen. Wichtig ist dabei,im Vorfeld mit Personalräten und Ver-trauensleuten zu sprechen, um geziel-

te Probleme vor Ort anzugehen. Dervom Landkreistag erarbeitete Aufga-benkatalog mit Stundenbemessung fürSchulsekretärinnen liegt nun vor undbietet eine Grundlage für die Kommu-nen, sich im Interesse ihrer Beschäftig-ten damit auseinanderzusetzen. Auchdie von der Landesfachgruppe immerwieder als zusätzliche Belastung auf-gezeigte Schulbuchausleihe findet inden Berechnungen ihren Niederschlag.Ein schöner Erfolg für die Arbeit derLandesfachgruppe.

Vielfalt

der übertragenen

Aufgaben

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Schulsekretärinnen betrieblich zu be-treuen, ist schwierig. Für Personalräteebenso wie für Gewerkschaftssekretä-rInnen. Wie kommt man also am bes -ten ins Gespräch? Freistellungen wäh-rend der Unterrichtszeiten sind für vieleunmöglich. Der Tag der Schulsekreta-riate hat sich unter diesen Bedingun-gen in Baden-Württemberg bewährt.

Im Juni 2012 stand er unter derFrage, wie mit dem Spannungsfeld in-nere und äußere Schulverwaltung um-gegangen werden kann. Wobei vor al-lem die Sicht des kommunalen Trägersinteressierte. Wie kann er die Schul -sekretärinnen besser unterstützen. Wiekommuniziert er die Aufgabenabgren-zung mit dem/der Schulleiter/in?

Das Spannungsverhältnis zwischeninnerer und äußerer Schulverwaltungist im baden-württembergischen Schul-gesetz angelegt. Dort heißt es in § 41:„Führt der Schulleiter für den Schulträ-ger die unmittelbare Aufsicht über diean der Schule tätigen, nicht im Dienstdes Landes stehenden Bediensteten,hat er ihnen gegenüber die aus derVerantwortung für einen geordnetenSchulbetrieb sich ergebende Weisungs-befugnis“. Im Kommentar dazu wirdausgeführt: „Bei der Ausübung seinesWeisungsrechts diesem Personal ge-genüber hat der Schulleiter die allge-mein für Schulträgerpersonal gelten-den Anordnungen des Schulträgers zubeachten, die allerdings nicht in den inneren Schulbetrieb eingreifen dürfenund deshalb mit dem Schulleiter abzu-stimmen sind.“ Dazu zählen die Vorga-ben zur Einhaltung der Arbeitszeiten,zur Mittelbewirtschaftung, zur Aufsichtüber die Schulanlage oder die Verwal-tung und Pflege der überlassenen Ge-genstände sowie die Schülerbeförde-rung. Die Grenzen sind also fließend,entsprechend schwierig gestaltet sichdas Dienstverhältnis für die Schulsekre-tärin. Sie sitzt zwischen den Stühlen.

Ein besonderes Problem für denSchulträger sind die Änderungen derinneren Schulverwaltung durch dasKultusministerium. Dass Aufgaben

durch das Kultusministerium ohne Ab-sprache und Information der Schul -träger verändert werden, ist keine Seltenheit. Im günstigsten Fall reagiertder Schulträger sehr zeitnah – wenn eres denn erfährt. Denn die Schulleitun-gen erwarten ganz selbstverständlich,dass die damit verbundenen Aufgabendurch das Schulsekretariat mit erledigtwerden und kommunizieren das nichtmit dem Schulträger. Durch die Einzel-arbeitsplätze mangelt es an der nöti-gen Kommunikation. Auch die Perso-nalräte erfahren meist nichts. Dadurchwerden möglichweise Mitbestimmungs -tatbestände nicht beachtet.

Erst wenn der Arbeitsdruck zu großwird und die Konflikte nicht mehr alleinbewältigt werden können, kommt derHandlungsdruck beim Schulträger, Per-sonalrat oder Gewerkschaft an. Sinddie Schulsekretärinnen gewerkschaft-lich organisiert und auch im Personalratvertreten, lassen sich solche Situatio-

nen vermeiden, weil die Problemenicht vereinzelt bewältigt werden müs-sen und viel früher diskutiert werden.

Zwar sah Karin Korn, Leiterin desSchulverwaltungsamtes der Stadt Stutt-gart, keinen allgemeingültigen Lösungs-ansatz für das Spannungsverhältnis voninnerer und äußerer Schulverwaltung.Sie nannte aber vier Punkte, die das Ver-hältnis entspannter gestalten könnten.Dazu gehört ihrer Ansicht nach zunächsteine aktuelle Aufgabenbeschreibung.Wichtig sei es auch rechtzeitig der Schul-verwaltung gegenüber deutlich zu ma-chen, wenn die Vielfalt der übertrage-nen Aufgaben nicht mehr in der vorge-gebenen Arbeitszeit erledigt werdenkann. Es sollten zudem gegenseitigeVereinbarungen getroffen werden, wieman mit Störungen und Konflikten um-gehen möchte. Wenn alle Maßnahmennicht mehr helfen, bietet die Stadt Stutt-gart moderierte Konfliktgespräche an.

Thomas Schwarz

Baden-WürttembergAllein, allein. Spannungsfeld innere und äußere Schulverwaltung

Rheinland-Pfalz Offene Sitzung soll (Noch-)Nichtmitglieder anziehen

Aus den Bundesländern

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Schlicht

nicht

akzeptabel

Schulsport ist wichtig für Kinder.Weil Bewegung sowohl die kör-perliche wie die geistige Entwick-lung eines Kindes fördert. Umsoärgerlicher, wenn Sport ausfälltoder nur als Notstunde unterrich-tet werden kann wie in Berlin-Mahlsdorf.

Was ist passiert? Bisher fand derSportunterricht in der Turnhalle derSchule statt. Doch seit dem 15. Okto-ber 2012 ist alles anders. Nach denHerbstferien teilte die Schule den Eltern mit, dass die Turnhalle nichtmehr benutzt werden kann. Der Hin-tergrund: Das Bezirksamt hatte dieTurnhalle untersuchen lassen. DieGutachter stellten Mängel beimBrandschutz und der Statik fest. Ob-wohl das Dach der Turnhalle erst vorzehn Jahren gebaut worden war,droht es offenbar einzustürzen. Nie-mand könne den Betrieb der Hallederzeit als unbedenklich freigeben,hieß es von Seiten des Bezirksamtes.

Die Eltern waren nicht begeistert.Zwar werden die Schülerinnen undSchüler der Klassen vier bis sechs nunper Schulbus zu einer anderen Sport-halle gefahren, wobei das Bezirksamtfür die Kosten aufkommt. Für die Schü-lerinnen und Schüler der Klassen einsbis drei wird ein Gymnastikraum zurVerfügung gestellt, ein einfacher Un-terrichtsraum, der Sport nur begrenztzulässt. Für die Sport-Arbeitsgruppe

des Hortes und den Vereinssport gibtes keine Lösung.

Alles wäre erträglich, wenn dieSanierung der Turnhalle absehbar wäre. Das ist sie aber nicht. Expertenbeziffern die Kosten für die Sanierungder Turnhalle – vorsichtig geschätzt -auf mindestens 2,1 Millionen Euro.Dieses Geld hat der Bezirk nicht.Wenn der Bezirk kein Geld vom LandBerlin oder aus Töpfen der EU be-kommt, wird es vor 2016 nichts mitder Sanierung der Grundschulturnhal-le. „Das würde bedeuten, dass einegesamte Grundschulgeneration kei-nen vernünftigen Sportunterricht er-hält“, sagt Stefan Suck, Gesamteltern-sprecher der Mahlsdorfer Grundschu-le. Und er fügt hinzu: „Das ist nichtakzeptabel.“

Die Eltern machen Druck. Sie infor-mieren im Internet, schreiben offeneBriefe an die Bezirksverwaltung und gehen auf die Straße. Sie fordern, dassdas Gutachten, das die Sperrung derTurnhalle zur Folge hatte, offengelegtwird. Und es soll ein weiteres Gutachteneingeholt werden. Transparenz ist dasStichwort. Außerdem soll das Geld fürdie Sanierung der Halle bereitgestelltund umgehend damit begonnen wer-den, den Umbau zu planen. Da aber –selbst bei zügigem Bau –Zeit ins Landgehen wird, bis die Halle wieder regulärbenutzt werden kann, soll das Bezirks-amt für eine annehmbare Ausweich -lösung sorgen. Dass diese Ausweich -lösung auch die Sport-Arbeitsgemein-schaften und die Vereinsprojekte mitein-schließt, versteht sich dabei von selbst.

„Das ist nicht akzeptabel“Erhebliche Mängel: Bezirksamt sperrt Turnhalle einer Grundschule

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Berufliche

oder kulturelle

Angebote

Fünf Tage zusätzlich Urlaub. Vorausgesetzt derBeschäftigte liegt nicht faul in der Sonne, son-dern bildet sich weiter. In 12 der 16 Bundes-länder gibt es diesen Bildungsurlaub. Währenddes Bildungsurlaubs zahlt der Arbeitgeber dasGehalt weiter. Kosten, die für die Kurse undSeminare entstehen, muss der Arbeitnehmeraber selbst bezahlen. Außer bei ver.di-Angebo-ten: Für ver.di-Mitglieder übernimmt ver.didann die Kosten.

Fast überall dürfen Beschäftigte fünf Ar-beitstage pro Kalenderjahr freinehmen.Meist können sie die Ansprüche vonzwei Kalenderjahren zusammenfassen,sodass alle zwei Jahre sogar zwei Wo-chen Bildungsurlaub am Stück drin sind.Im Saarland gibt es jährlich bis zu sechsTage Bildungsurlaub, der Beschäftigtemuss aber anteilig Urlaubstage einbrin-gen. Besonders großzügig ist Berlin:Hier stehen jungen Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmern bis 25 Jahre sogarzehn Tage im Jahr zu.

Nicht der Arbeitgeber, sondern der Beschäftigte entscheidet, welcheArt von Weiterbildung er macht. DieseWeiterbildung muss nicht direkt wasmit dem Beruf zu tun haben. Teilweiseist in den einzelnen Landesgesetzenzum Bildungsurlaub auch ausdrücklichvon politischer Weiterbildung die Rede.Der Bildungsurlaub muss aber mindes -

tens sechsWochen vorBeginn beimArbeitgeberangemeldetwerden.

Derzeitnehmen nuretwa dreiProzent allerBeschäftig-ten ihren An-spruch auf Bil-dungsurlaubwahr. Das istschade. Denn Bil-dungsurlaub bietet dieMöglichkeit zum regelmäßigenAuftanken. Damit der Arbeitgeber dieWeiterbildung genehmigt, muss dasSeminar von der zuständigen Landes-behörde als Bildungsurlaub anerkannt

worden sein. Möglich ist die Anerken-nung sowohl für berufliche, aber auchfür politische, kulturelle oder allgemei-ne Weiterbildungen.

Zeit zum Auftanken Nur drei Prozent der Beschäftigten nutzen ihren Anspruch auf Bildungsurlaub

Thorsten Peters, Hannover

Man muss Initiative ergreifen „Hier in Niedersachsen kön-nen wir pro Jahr fünf TageBildungsurlaub nehmen. Das

ist eine prima Sache. Ich nutzte diese Tage regelmäßig – zum Beispiel, um mich in Perso-nalratsarbeit weiterzubilden oder für Semina-re der Bundesfachgruppe Schulen. Dass un-term Strich wenige Kolleginnen und Kollegenihren Bildungsurlaub nutzen, liegt meines Er-achtens daran, dass sie viel zu wenig darüberwissen. Hinzu kommt natürlich, dass beim Bil-dungsurlaub jeder selbst die Initiative ergrei-fen muss. Aber das sollte einem der Bildungs-urlaub wert sein.“

Horst Domagalla, Berlin

Bildungsurlaub eröffnet Horizonte „Ich nutze den Bildungsurlaub dazu,mich weiter zu qualifizieren. Natür-lich muss ich die Seminare, die Kurse

oder die Veranstaltungen vom Arbeitgeber genehmi-gen lassen, für die ich Bildungsurlaub haben will. Aberbisher wurden mir keine Steine in den Weg gelegt. Zu-dem schätze ich die zehn Bildungsurlaubstage, die wirhier in Berlin innerhalb von zwei Jahren nehmen kön-nen, auch als Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zukommen und sich auszutauschen. Der Bildungsurlauberöffnet mir immer wieder einen neuen Horizont. Des-halb werbe ich auch bei meinen Kolleginnen und Kol-legen dafür, den Bildungsurlaub zu nehmen – dass diePersonaldecke in den Abteilungen eng ist, darf keinArgument sein, auf sein Recht zu verzichten.“

nicht genomme nen und Kolleg Augen an, wen zehn Jahren reg für die ich Bildu Gegen Unwisse Ich werbe imm urlaub in Anspr ben: Wenn ich ich mich um en und Veranstaltu ja jede Menge

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Die Bildungsurlaubsgesetze in Deutschland

Uwe Remer, Hamburg

Gegen Unwissenheithilft nur Information„Unwissenheit und Angst –das sind die Hauptgründe,warum Bildungsurlaub oft

en wird. Die meisten Kollegin- gen schauen mich mit großen

nn ich erzähle, dass ich seit fast gelmäßig Seminare besuche,

ungsurlaub genommen habe. enheit hilft nur Information.

er wieder dafür, den Bildungs- ruch zu nehmen. Aber zugege-

Bildungsurlaub möchte, muss ntsprechende Kurse kümmern ungen kümmern. Aber es wird

angeboten.“

Vera Gutzeit-Steinlein, Bremerhaven

Arbeitgeber muss Kurse genehmigen Ich benutze den Bildungsurlaub vor allem für gewerkschaftliche Themen,zum Beispiel besuche ich Seminare,

die speziell für Schulsekretärinnen angeboten werdenoder auch Seminare die mir Kenntnisse für meine eh-renamtliche Tätigkeit als Arbeitsrichterin vermitteln. Ichselber möchte diese Bildungsurlaube nicht missen. Des-halb animiere ich auch Kolleginnen dazu, es mir gleichzu tun. Denn es ist ausgesprochen schade, wenn Bil-dungsurlaub, für den wir alle gekämpft haben, nichtwahrgenommen wird. Selbstverständlich muss der Bil-dungsurlaub beim Arbeitgeber eingereicht werden undvon ihm genehmigt werden. Ich selbst hatte bei derGenehmigung noch keine Schwierigkeiten.“

Andeas Doeppenschmitt, Syke

Damit noch mehr Bildungsurlaub in Anspruch nehmen „2007 kam ich in den Vertrau-ensleutekreis. Und seither weiß

ich, dass ich Anspruch auf Bildungsurlaub habe,und seither nehme ich ihn auch in Anspruch. Ichnutze den Urlaub für ver.di-Seminare für Schul-hausmeister. Bildungsurlaub ist eine prima Sache,schade, dass viele gar nicht wissen, dass es dasgibt und wie man es nutzt. Sicher, jeder, der Bil-dungsurlaub nehmen will, muss diese Tage bean-tragen. Aber in der Regel wird der Antrag geneh-migt. Wir sollten deshalb noch mehr über Bildungs -urlaub informieren. Damit noch mehr Kolleginnenund Kollegen ihren Bildungsurlaub in Anspruchnehmen und sich weiterbilden.“

Bundesland Gesetz vom Abkürzung Internetadresse

Berlin Berliner Bildungsurlaubsgesetz 24.10.1990 BiUrlG www.berlin.de/bildungsurlaub

Brandenburg

Gesetz zur Regelung und Förderung der Weiterbildung imLand Brandenburg (Brandenbur -gisches Weiterbildungsgesetz)

15.12.1993 BbgWBG www.mbjs.brandenburg.de

Bremen Bremisches Bildungsurlaubsgesetz 18.06.1996 BUG www.lernportal.bremen.de

HamburgHamburgisches Bildungsurlaubsgesetz

16.04.1991 HmbBUG www.bildungsurlaub-hamburg.de

HessenHessisches Gesetz über den Anspruch auf Bildungsurlaub

28.07.1998 HBUG www.bildungsurlaub.hessen.de

Mecklenburg-Vorpommern

Bildungsfreistellungsgesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern

07.05.2001 BfG M-V www.weiterbildung-mv.de

NiedersachsenNiedersächsisches Gesetz über den Bildungsurlaub für Arbeit nehmer/innen

17.12.1999 NBildUG www.nbeb.de

Nordrhein-Westfalen

Gesetz zur Freistellung von Arbeitnehmern zum Zwecke derberuflichen und politischen Weiterbildung – Arbeitnehmer -weiterbildungsgesetz

22.03.2000 AWbG www.bildungsurlaub.de

Rheinland-Pfalz

Landesgesetz über die Freistellungvon ArbeitnehmerInnen für Zwecke der Weiterbildung (Bildungsfreistellungsgesetz)

30.03.1993 BFG www.mwwfk.rlp.de

SaarlandSaarländisches Weiterbildungs-und Bildungsfreistellungsgesetz

01.01.2004 SWBG www.weiterbildung.saarland.de

Sachsen-Anhalt

Bildungsfreistellungsgesetz desLandes Sachsen-Anhalt

17.12.2003 BfG LSA www.mk.sachsen-anhalt.de

Schleswig-Holstein

Bildungsfreistellungs- und Qualifizierungsgesetz des LandesSchleswig-Holstein

16.09.2003 BFQGwww.bildungsurlaub.schleswig-holstein.de

In Bayern, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg gibt es keinen gesetzlichen Anspruch. In Baden-Württemberg wird in der Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Landesregierung ein Gesetz angekündigt.

Neue Erfahrung

für die

Schulkinder

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Ein echter Spanier aus Mettmann

Zum Jahresbeginn begannen wir mitder Ideensammlung. Wir suchten El-tern, Vereinsmitglieder oder Gäste,die jeweils ein Land, das sie selbst gut

kennen, vorstellen konnten. Für dieTürkei, für Tschechien, Polen, Russ-land, Weißrussland, die USA, Kanada,Australien, Benin, Kenia, Vietnam undandere Länder fanden sich Referenten

aus Sachsen. Ich übernahm ein Weiß-russland-Projekt, da ich seit 1992 zurhumanitären Hilfe in die Tschernobyl-Region fahre. Der am weitesten ange-reiste Experte für das Land Spanienaber kam aus dem über 500 km ent-fernten Mettmann: Juan Cuenca. Denquirligen Schulhausmeister, dessenFamilie einst aus Madrid ins Ruhrge-biet kam, kannte ich von mehrerenver.di-Seminaren her. Er schien mirgenau der richtige Mann für so einProjekt zu sein. Einer, der freundlich-offen auf andere zugeht, gern kom-muniziert und Kinder begeistern

„In fünf Tagen um die Welt“ Schulhausmeister und Schulsekretärinnen aus West und Ost

stellen gemeinsam was auf die Beine

„Unsere Grundschule Rosenthal-Bielatal in der Sächsischen Schweiz, inder ich als Schulsekretärin arbeite, veranstaltete im Juni 2012 eine Pro-jektwoche. In fünf Tagen sollte es symbolisch rund um die Welt gehen.Die Kinder wollten den Lebensalltag, Sitten, Gebräuche, aber auch dieSorgen und Nöte der Menschen in anderen Ländern und Kulturen ken-nenlernen. Das war, abgesehen von mancher Urlaubsreise, eine neue Erfahrung für viele unserer Schulkinder. Denn anders als zum Beispiel inBerlin, Hamburg oder im Ruhrgebiet besuchen ausschließlich Kinder ohne anderen kulturellen Hintergrund unsere Schule.

Prekäre Beschäftigung macht vorden Schulen nicht halt. Im Gegen-teil: Die Zahl der prekär Beschäf -tigten an Schulen nimmt von Jahrzu Jahr zu, ist sich Sabine Riecker-mann, Gesamtpersonalrätin inHamburg, sicher. Vor allem, wennsie folgende Kriterien für prekäreBeschäftigung anlegt wie schlechteBezahlung unterhalb der Tarifstan-dards, keine geregelten Arbeitsver-hältnisse und Befristungen.

Rieckermann hat dabei die steigendeZahl der Honorarkräfte an den Schulenim Blick. Sie werden für die Betreuungan den Schulen gebraucht – als Aufsicht

beim Mittagsessen oder als Leiterin derNeigungskurse wie Basteln. Honorar-kräfte haben nicht unbedingt eine päd-agogische Ausbildung. Im Gegenteil:Hier finden sich alle möglichen Berufe.Wobei die einzelnen Honorarverträgeunterschiedlich sein können: Manchearbeiten vier Stunden die Woche, ande-re zehn Stunden. Manche von ihnensind an mehreren Schulen tätig. Teilwei-se ist der Vertrag auch noch befristet.Leider werden die Honorarkäfte immerwieder für Aufgaben eingesetzt, die sieeigentlich nicht ausführen dürften. DerDruck darüber mit niemanden zu spre-chen ist enorm, tun sie es dennoch, ver-lieren sie in der Regel den Job!

Honorarkräfte werden wie Selbst-ständige behandelt. Für ihre Kranken-versicherung oder die Rentenversiche-rung müssen sie selbst sorgen. Wennda alles regulär bezahlt wird, bleibtnicht mehr viel vom eh’ meist magerenHonorar. Viele wissen aber gar nicht,dass sie für diese Versicherungen selbstsorgen müssen und fallen aus allenWolken, wenn sie dann kräftig nach-zahlen müssen.

Warum die Schulen auf Honorar-kräfte setzen, die sie übrigens alsselbstständige Schule selbst aussu-chen und beauftragen dürfen? Weildas Honorar für Honorarkräfte alsSachkosten verbucht wird. Würden

Bastelstunde und Esse Hamburg: Prekäre Beschäftigung macht vor den Schulen nicht halt

Auch Schule

setzt auf

Honorarkräfte

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kann. Die Freude war groß, als er zu-sagte.

Das ganze Frühjahr verbrachten wir mit den Vorbereitungen. Zunächsterarbeiteten wir gemeinsam mit derSchulleitung eine Konzeption. Die Klas-senleiterinnen stellten die Projekte vor.Jedes Kind sollte frei wählen können,wo es sich einschreibt. Dann endlich imJuni war es soweit.

Eine Woche lang sah man Kinder inexotischer Kleidung im Haus umherlau-fen, das von leckeren Gerüchen und in-ternationalen Klängen durchströmtwurde. Es gab manch lustige Episode.Für den Abschluss meines Weißruss-land-Projekts hatte ich ein DutzendMatrjoschkas mitgebracht. Das Auf-stellen war für alle ein großer Spaß –das Wieder-Zusammenbauen der hun-dert Püppchen hingegen ein unerwar-tet mühseliges Geduldsspiel.

Einmal Fußballstar sein

Juan Cuenca und seine Frau kamennach Sachsen und verbrachten ein paarUrlaubstage bei uns in Bielatal und demnahegelegenen Dresden und Pirna. AmVormittag des 7. Juni stand er dann vorzwei Schülergruppen im Theaterraumunserer Schule. Zunächst stellte er seinHeimatland in einer eigenen Präsenta -tion vor. Kurzweilig erläuterte er danachden Erst- bis Viertklässlern, wie ihre Al-tersgenossen in Spanien lernen. Spaßbereitete es den Kindern, die eine oderandere Redewendung in spanischerSprache zu erlernen. Vor allem die Jun-gen fühlten sich magisch von diesemProjekt angezogen, bekamen sie dochdie Möglichkeit, in Trikots mit den Ori-ginalunterschriften von Fußballstars wieFernando Torres, zu posieren. Fußball-fan Juan Cuenca hatte sie eigens dafürmitgebracht. Die Fußball-Europamei-

sterschaft sorgte für zusätzlichen Ge-sprächsstoff. Und Spanien wurde jadann auch Europameister.

Die Mädchen fanden eher Gefallendaran zu erlernen, gekonnt wie eineSpanierin, einen Fächer zu handhaben.In der Kaffeepause war Zeit für einenette Unterhaltung mit der Schulleite-rin und dem Lehrerkollegium.

Am letzten Tag der Projektwocheunternahm die ganze Schule eine Wan-derung in die waldreiche Umgebung,auf der die Kinder die Teile eines Welt-Puzzlespiels suchten. Ein temperament-volles Spanien-Projekt in einer gelunge-nen Projektwoche, in der multikulturellgesungen, gespielt, gekocht, gemaltund getanzt wurde, war das Resümee.Eine Foto-Präsentation ist seitdem imSchulhaus zu bewundern. Danke allen,die mitmachten, gracias, Juan Cuencaaus Mettmann! Anja Oehm

die Schulen reguläre Stellen schaffen,würden sie die Personalkosten erhö-hen – was das Schulamt in der Regelnicht mitmacht.

Das heißt: „Das Ganze wird aufdem Rücken der Menschen, der Ho-norarkräfte ausgetragen“, betontRieckermann. Denn sie sind finanziellbenachteiligt. Spätestens beim Ren-teneintritt wird das Dilemma offenbar,weil die Rente vorne und hinten zumLeben nicht reicht. Nur: Wer jung ist,denkt oft nicht daran, welche Aus -wirkungen ein solcher Job für die Rente hat.

In prekärer Beschäftigung siehtRieckermann aber auch all jene Schul-

sekretärinnen, die zwar nach dem Ta-rifvertrag öffentlicher Dienst bezahltwerden, aber nur 20 oder 30 Stundendie Woche arbeiten dürfen – weil dieStundenbemessung nicht mehr her-gibt. „Mit einem solchen Gehalt kannman keine Familie ernähren“, sagt dieHamburger Personalrätin, die selbst alsSchulsekretärin gearbeitet hat. So fin-den sich diese Frauen als Aufstockerinbeim Jobcenter wieder. Und Riecker-mann weiß auch von Schulsekretärin-nen, die trotz Vollzeit Anspruch aufWohngeld haben. Ein Zeichen dafür,dass das Einkommen schlicht für eineFamilie nicht reicht. Hinzu kommt dieUnsicherheit. Weil die Stellenbemes-sung hier in Hamburg nach wie vorvon der Schülerzahl bestimmt wird,kann die wöchentliche Stundenzahlvon Jahr zu Jahr unterschiedlich sein:Zum Beispiel wird die Stundenzahl ineinem Jahr von 20 Stunden auf 28

Stunden erhöht, ein Jahr später wiederauf 20 Stunden reduziert. „Wie sollman dabei sein Leben planen kön-nen?“ fragt Rieckermann.

ensaufsicht

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Stress gehört im Schulsekretariatzum Alltag. Leider. Der Grund: Inden vergangenen Jahren kamenfür die Schulsekretärinnen neueAufgaben hinzu. Mehr Stundengab es dafür meist nicht. Das glei-che gilt für die Schulhausmeiste-rinnen und Schulhausmeister. DieStellen werden nach einem Sys -tem bemessen, das auf längstüberholten Annahmen beruht. Mitden sich veränderten Aufgabenund Anforderungen an die Kolle-ginnen und Kollegen in den Schu-len haben die Bemessungskrite-rien oft nur wenig gemein.

Der Fachbereich Gemeinden hat sichGute Arbeit zum Arbeitsschwerpunktgemacht. Innerhalb dieses Arbeits-schwerpunktes werden die Arbeitsplät-ze und Arbeitsbedingungen der Be-schäftigten unter die Lupe genommen.„Arbeit braucht ein gesundes Maß“,

besonders im Blick. Denn eines steht außer Frage: Arbeit muss leistbar sein,Arbeit darf nicht krank machen. Deshalbpocht die Bundesfachgruppe auf eineneue, auf eine faire Stellenbemessungfür die Beschäftigten im Schulsekretariatund für die Schulhausmeisterinnen undSchulhausmeister. „Gute Arbeit bedeu-tet, dass die Beschäftigten ihre Aufga-ben und Tätigkeiten so erledigen kön-nen, dass die Freude an der Arbeit über-wiegt. Arbeit darf weder krank noch un-zufrieden machen“, so Köpel.

betont auch der Vorsitzende der Bun-desfachgruppe Schulen, Rainer Köpel.Denn fehlt dieses gesunde Maß, nimmtder Stress überhand, dann macht Ar-beit krank.

Gute Arbeit heißt Anerkennung und gerechte Entlohnung. Gute Arbeitheißt aber auch: stressfreie Arbeit. Undweil die Stellenbemessung darüber be-stimmt, wie die Arbeit verteilt wird undwie viele Aufgaben auf den einzelnenKollegen entfallen, hat die Bundesfach-gruppe Schulen die Stellenbemessung

GUT IST EINE ARBEIT,

DIE DEN ANSPRÜCHEN DER BESCHÄFTIGTEN GERECHT WIRD. „ “

Gute Arbeit geht andersViele Kolleginnen und Kollegen klagen über Arbeitsverdichtung

Seit über einem Jahr verhandeltver.di und der Personalrat mit derStadtverwaltung Herford (Nord-rhein-Westfalen) über eine neueStellenbemessung für Schulhaus-meisterinnen und Schuhausmeis -ter. Verschiedene Punkte sind unter Dach und Fach. Allerdingsstimmt das Gesamtpaket nochnicht, weiß Siegfried Wöhler, derzuständige ver.di-Sekretär. Ihmgeht es darum, dass ein Paket ge-schnürt wird, das Bestand hat.Und vor allem: Die Eingruppierungsoll Teil dieses Paketes sein.

Zehn Gesprächsrunden wurden bishergedreht. Was dabei auffiel: Die Vorstel-

lungen der Stadt über die künftige Stel-lenbemessung für die Schulhausmeis -terinnen und Schulhausmeister sind vage. Umso konkreter sind die Vorstel-lungen der Beschäftigten und vonver.di-Sekretär Siegfried Wöhler. Ihnengeht es um ein modernes, einfaches,transparentes System. Der Hinter-grund: Eine eigene Studie hatte fest -gestellt, dass in Herford Stellen fürSchulhausmeisterinnen und Schulhaus-meister fehlen. 17,52 Stellen gibt es,den Berechnungen zufolge müssten es37 sein.

Dabei wurde bei den Berechnun-gen sogar nur die alte Bemessungs-grundlage der Kommunalen Gemein-schaftsstelle für Verwaltungsmanage-

ment (KGSt) zugrunde gelegt, die vie-lerorts als nicht mehr zeitgemäß kriti-siert wird. Denn die KGSt-Berechnungist über 20 Jahre alt. Seither haben sichdie Aufgaben der Schulhausmeistergründlich geändert, neue Aufgabenkamen dazu. Diese neuen Aufgabenwerden in der Stellenbemessung derKGSt nicht berücksichtigt.

Deshalb haben die Schulhausmeis -ter in Herford zusammen mit ver.di ein eigenes Konzept einwickelt, dasden Substanzerhalt der Gebäude zumtragenden Faktor macht. Die durch-schnittliche Wochenstundenzahl (inklu-sive Personalreserve für Urlaub, Krank-heit und Schulungen), ein Schulindex(Fixwert für Grundschulen, Real-/

Der Mensch muss in den Vordergrund Schulhausmeister und ver.di verhandeln in Herford

mit der Stadt um neue Stellenbemessung

Rainer Köpel

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der ver.di-Grundidee pragmatischenLösungen zuzuführen sein. Ver.di unddie Schulhausmeister pochen nun da -rauf, dass bei der künftigen Stellenbe-wertung nicht die Gebäude im Mittel-punkt stehen, sondern der Mensch.

Und was die Vergütung angeht:Hier wollen die Schulhausmeister undver.di das System auf völlig andere Fü-ße stellen. „Das breite technische Wis-sen, das Schulhausmeister inzwischenvorweisen müssen, muss sich in derVergütung zeigen“, sagt Wöhler. Des-halb wird es nach seiner Darstellungkeine Vereinbarung ohne entsprechen-de Lösungen im Vergütungssystem geben.

Hauptschulen und Gymnasien/Sonder-schulen), die Flächen und die Nutzer-zeiten sind die bestimmenden Fakto-ren, wie viel Einsatz notwendig ist, umdie Substanz der Gebäude zu erhalten.

Inzwischen einigten sich die Stadtund die Schulhausmeister in Herforddarauf, die 39-Stunden-Woche einzu-führen und Teams zu bilden. Das be-deutet, dass nach dem Abschluss derVereinbarung Teams für mehrere Schu-len zuständig sind. Das bedeutet dannaber auch, dass die Stadt Lösungen fürdie außerschulische Nutzung der Räu-me finden muss. Der Stand der Dinge:Die Nutzer – also die Vereine und dieVolkshochschule – sind künftig dafürverantwortlich, dass die Räume auf-und zugeschlossen werden, dass dieRäume pfleglich behandelt und die Ge-räte ordnungsgemäß genutzt werden.Das Licht löschen und sicherstellen,dass alle Wasserhähne zugedreht undalle Fenster geschlossen, sind, gehörtdazu. „Es ist eine große Erleichterung,dass die Schulhausmeister diese Auf -gabe nicht mehr übernehmen müs-sen“, sagt Wöhler. Denn die außer-schulische Nutzung, die in den vergan-genen Jahren immer mehr zunahm,

engte die Schulhausmeister über Ge-bühr ein. Allerdings müssten ein oderzwei Kollegen, die zusätzlich eingestelltwerden, Rufbereitschaft machen – fürdie Zeit zwischen Schulschluss – also16.30 Uhr – und dem Ende der Veran-staltungen im Rahmen der außerschuli-schen Nutzung – und das wäre 22 Uhr.Sie wären zuständig, wenn zum Bei-spiel ein Wasserschaden entdeckt wird,wenn die Heizung nicht funktioniertoder ein Einbruch entdeckt wird.

Noch nicht in allen Punkten einigsind sich Stadt und Schulhausmeisterüber die künftige Stellenbemessung. Inden weiteren Gesprächen wird die Be-rechnung des Personalbedarfes analog

Nicht mehr herzinfarktgefährdet Konstanzer Bemessungsmodell kennt Sockel und Zusatzmodule

Workshops, Befragungen, Diskus-sionen. Doch der Aufwand, dendie Stadt Konstanz um die neueStellenbemessung für Schulsekre-tärinnen betrieb, hat sich ge-lohnt. Zusammen mit den Be-schäftigten wurde ein Modell ent-wickelt und vom Gemeinderat ge-billigt, das transparent ist undvon den Betroffenen akzeptiertwird.

Dauerstress in den Schulsekretariaten,Mehrarbeit ohne Ende. Das Problemwar in der Konstanzer Stadtverwal-tung bekannt. Mehr noch: Die Betei-ligten waren genervt: Die Schulver-waltung, weil sie von den Schulsekre-tärinnen immer wieder geschildert be-kam, dass die Arbeit in der regulärenArbeitszeit nicht zu schaffen ist; dieSchulsekretärinnen wiederum warenunzufrieden, weil sie immer wieder

auf ihre Situation aufmerksam mach-ten, sich aber nichts tat.

Hinzu kam: Die Schulsekretärinnenfühlen sich nicht gerecht bezahlt. Dennnicht nur die Arbeitsmenge steigt undsteigt. Die veränderte Schullandschafthat zur Folge, dass auch auf die Schul-sekretärinnen immer neue Aufgabenzukommen, die sie mit übernehmensollen. Doch nach wie vor hängt derSchulsekretärin das Image des klassi-schen Assistenzberufes an: Die Frauverdient sich ein Zubrot. Dass sich dieSituation längst geändert hat, dass dieAufgaben der Schulsekretärin von Jahrzu Jahr wachsen – das alles schlägt sichweder im Berufsbild noch im Imageoder der Bezahlung einer Schulsekretä-rin nieder, bedauert auch DorotheaSick, bei der Stadt Konstanz im BereichOrganisation tätig. 2010 hat sie imAuftrag der Konstanzer Verwaltungden Aufgabenbereich einer Schulsekre-

tärin unter die Lupe genommen. Wasbestimmt den Alltag der Schulsekretä-rin? Wie ist die Arbeitszeit bemessen?Was steckt hinter den Klagen der Be-troffenen? Und vor allem: Wo sind Lö-sungswege und wie sehen sie aus?

Am Anfang des Projekts stand eineAuftaktveranstaltung, zu der alle Betei-ligten zusammengerufen wurden: die20 Schulsekretärinnen der Stadt, Ver-treter des Hauptamtes, des Personal-amtes, der Schulverwaltung und desPersonalrats. Bei dieser Veranstaltungwurde die Vorgehensweise festgelegt.Dann ging Dorothea Sick zu den Schul-sekretärinnen. „Ich wollte mir vor Ortein Bild machen“, sagt sie heute. Siewollte sehen, wie der normale Betriebläuft und bekam hautnah mit, wie essich anfühlt, als Schulsekretärin ständigbei der Arbeit unterbrochen zu werden– weil Eltern anrufen, weil Schüler imSekretariat stehen und was wissen wol-

Dorothea Sick

len, weil der Schulleiter ein Anliegenhat. Und Sick sah, dass sich diese Un-terbrechungen unterschiedlich auswir-ken: Während die eine Schul sekretärinmit den Nerven am Ende ist, sieht ihreKollegin die Situation noch relativ ge-lassen.

In Workshops nach Schultypensollten die Schulsekretärinnen dannherausarbeiten, für welche Tätigkeitenwie viel Zeit angesetzt werden muss.

„Jede einzelne Schulsekretärin wur-de gefragt, wie viele Stunden sie ihrerEinschätzung nach braucht, um ihreArbeit ohne Mehrarbeit zu bewälti-gen“, erzählt Sick. Und damit wurdendie Kolleginnen auch in die Lage ver-setzt, ihren Arbeitszeitbedarf mit demanderer Schulsekretärinnen des glei-chen Schultyps abzugleichen. Dabeiwurde auch deutlich, dass so mancheMehrarbeitsstunde auch der Eigenheiteines Schulleiters oder einer Schulleite-rin geschuldet war, die zum Beispielpartout nicht am Computer arbeitenwollten. Und es wurde offenbar, dasses eine Schulsekretärin einfach nicht allen recht machen kann. Wenn sie esdennoch versucht, bleibt sie auf derStrecke.

Doch Sick nahm nicht nur die Inter-views, ihre Erfahrungen auf den Schul-sekretariaten und die Ergebnisse derWorkshops mit, sondern auch dasOberhausener Stellenbemessungsmo-dell, das auf Bausteinen beruht. DasModell sieht einen Sockelbedarf undsetzt hier Module für Besonderheitendrauf. Dieses Modell erschien Sick nichtnur praktikabel, sondern sehr variabelund transparent. „Weil es veränderbarist, weil es wachsen kann mit den Ver-änderungen an der Schule“, sagt sie.

Dieses Modell wurde zur Grundla-ge der Konstanzer Stellenbemessung.Eingeflossen sind hier die Einschätzun-gen der Kolleginnen zum Zeitbedarf.

Sowohl die Schülerzahlen sollten lautSick eine Rolle spielen als auch die Be-sonderheiten einer Schule. Denn ist ei-ner Grundschule zum Beispiel ein Kin-dergarten angegliedert, hat auch dieSchulsekretärin mehr zu tun. Deshalbist es wichtig, ob bei einer Schule dieseBesonderheit nur vorübergehend zufinden ist oder dauerhaft. Aus all die-sen Zutaten berechnete Sick den Stun-denbedarf einer Schule. Und lag dabeisehr nah am dem Wert, den die Schul-sekretärinnen selbst als Stundenbe-darfsschätzung angegeben hatten.„Das zeigt, dass die Betroffenen sehrbescheiden darin waren, ihren Arbeits-zeitbedarf zu beziffern“, stellt Sick fest.Da hat sich niemand in ein Wunsch-konzert verloren, sondern jeder hatteoffenbar auch immer im Hinterkopf,dass das neue Modell für die Stadt finanzierbar bleiben muss.

Die Finanzierbarkeit angesichts lee-rer öffentlicher Kassen, das war das ei-ne von drei Kriterien, die das neue Mo-dell erfüllen musste. Die Kolleginnensollten zudem die Arbeit schaffen undbeim Service sollten keine Abstrichegemacht werden. Und das alles ist ge-lungen. Das System, das Sick nach derSommerpause 2010 auf den Tisch leg-te, brachte den Schulsekretärinnen biszu 14 Wochenstunden und damit einehalbe Stelle zusätzlich. Vor allem diekleinen Schulen profitierten von der Er-höhung. Insgesamt kamen 1,5 Arbeits-stellen dazu – angesichts der leeren öf-fentlichen Kassen und der hitzigen De-batten, die jede zusätzliche Stelle nor-malerweise im Gemeinderat auslöst,ein erstaunliches Ergebnis.

Aber die zusätzlichen Stunden wa-ren es für die Schulsekretärinnen nichtalleine: Im Gemeinderat wurde dasProjekt vorgestellt und in der örtlichenPresse darüber berichtet. Dabei wurdedie Arbeitsbelastung der Kolleginnen

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öffentlich – und das war Balsam auf die Seele der Schulsekretärinnen. Dennjetzt wurden ihre Anliegen erstmals sorichtig in der Öffentlichkeit wahr- undernstgenommen.

Weil das System Besonderheitenberücksichtigt, kann inzwischen auchauf Veränderungen besser reagiertwerden. So hat eine Schule seither zu-sätzlichen Stundenbedarf angemeldet.Ob er genehmigt wird, steht noch aus,gibt Sick zu bedenken. Durchaus mög-lich, dass der Mehrbedarf durch die aktuelle Besonderheit durch einen Min-derbedarf an klassischen Aufgabenneutralisiert wird.

Seit über einem Jahr sammelt Kon-stanz inzwischen Erfahrungen mit demneuen System. Eine systematische Aus-weitung der Arbeitsstunden hat nichtstattgefunden, es wurde nicht übermä-ßig oft Mehrbedarf angemeldet. Unddie Erfahrungen der Kolleginnen? Sickberichtet von einem Telefonat mit einerSchulsekretärin, die nun feststellt: „Ichbin nicht mehr dauernd unter Zeit-druck, ich spiele nicht mehr dauerndFeuerwehr, ich mache nicht mehr allesauf den allerletzten Drücker. Früher hatmein Arzt zu mir gesagt, ich sei herz -infarktgefährdet. Das bin ich jetzt nichtmehr.“ Diese Worte aus dem Mund ei-ner Schulsekretärin, die ein Jahr zuvorauf dem Zahnfleisch ging – für Sicksind sie der Beweis, dass das Projektsich gelohnt hat.

Was ist der Grund dafür, dass soschnell gute Lösungen gefunden wur-den? Die gute Basis der Verständigung,meint Sick, ist ein wichtiger Faktor.Dass man sich Zeit nahm, dass auf bei-den Seiten vertraut wurde, dass die Er-fahrung und die Kompetenz der Kolle-ginnen ernstgenommen wurden. Oderkurz: Dass zusammen mit den Beschäf-tigten nach Lösungen gesucht wurdeund nicht gegen sie.

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Was war der Anlass, dass die Stellenbemessung für Schulhaus -meis ter auf die Agenda gesetzt wurde?Becker: Der Anlass war die Erhöhungder Arbeitszeit von 38 auf 39 Stun-den. Wir haben folgendes Problem:Wir wollen sicherstellen, dass jedeSchule mit einem Schulhausmeisterbesetzt ist. Große Schulen müssen mitzwei Hausmeistern besetzt werden.Außerdem haben die Schulhausmeis -ter bei Seestadt Immobilien unter-schiedliche Wochenarbeitszeiten. Esgibt Schulhausmeister, in deren Ver-trag steht eine 39-Stunden-Woche,für andere gelten 40 Stunden undmanchmal gar noch 48 Wochenstun-den mit Bereitschaftszeiten. Hinzukommt die unterschiedliche Eingrup-pierung, die von Entgeltgruppe 2ü,die für Vertretungskräfte aus dem Rei-niger/-innenbereich gilt, und der Ent-geltgruppen 3, 5 und 7 für den Hand-werkerpool.

Das hat keine Zukunft. Deshalbhaben wir bereits vor über fünf Jahrendamit begonnen, mit Vertretern derStadt und Seestadt Immobilien übereine neue Stellenbemessung, über Arbeitszeiten und Eingruppierungenzu verhandeln. Bisher liegt noch keinErgebnis vor.

In vielen Städten in Deutschlandwird derzeit über Stellenbemes-sung für Schulhausmeister/-innendiskutiert. Muss dabei jeder dasRad neu erfinden?Becker: Das kann man so einfachnicht beantworten. Es gibt die Stellen-bemessung der KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungs-management), die vor allem auf Ge-

schoßfläche, Grundstücksflächensetzt. Dieses System ist kompliziertund wird den heutigen Anforderun-gen eines Schulhausmeisters nicht ge-recht. Zudem haben die Städte auchunterschiedliche Anforderungen anihre Schulhausmeister. Deshalb ist essehr wohl gerechtfertigt, dass auchunterschiedliche Konzepte entwickeltwerden. Die Schulhausmeister habenheute eine ganze Reihe von Aufga-ben, die nirgends aufgeschriebensind, die aber einen großen Teil ihrerArbeitszeit kosten. Diese Aufgaben sehen von Schule zu Schule andersaus. Entsprechend muss es unter-schiedliche Lösungen bei der Stellen-bemessung geben.

Das, was bisher auf dem Tischliegt, scheint sehr kompliziert zusein. Sind diese Lösungen damitauch gerecht?Becker: Eine komplizierte Lösungkann gerecht wie ungerecht sein. DerPersonalrat plädiert in Bremerhavendafür, dass für alle Schulhausmeisterdie 39-Stunden-Woche eingeführt unddie dann auflaufende Mehrarbeit no-tiert und erst mal bezahlt wird. Aus die-

ser Mehrarbeit wird dann ersichtlich,wie viele zusätzliche Stellen benötigtwerden. Die Stellen sind im Stellenplanschon ausgewiesen.

Das klingt einfach. Becker: Das ist einfach. Nur dieStadtverwaltung hat Bedenken. DasPersonalamt, das solchen Regelungenzustimmen muss, befürchtet hoheZusatzkosten. Denn derzeit wird inBremerhaven Mehrarbeit mit Freizeitabgebummelt. Wenn Schulhausmeis -ter Mehrarbeit bezahlt bekämen,könnte das in anderen AbteilungenSchule machen, fürchtet die Verwal-tung. Unser einfaches Konzept, dasschnell umgesetzt werden könnte,hat deshalb nur geringe Verwirkli-chungschancen. Derzeit treten dieVerhandlungen auf der Stelle. DerPersonalrat ist aber der Ansicht, dassSchulhausmeister, die abends auswelchem Grund auch immer nochmalin die Schule müssen, ein Recht da -rauf haben, dass dies auch bezahltwird.

Wir hatten mal die Idee, alle an ei-nen Tisch zu holen: Vertreter des Perso-nalamtes, der Schulhausmeister unddes Personalrates. Aber das ist dann imSande verlaufen. Leider werden oftauch Konzepte hinter verschlossenenTüren ausgetüftelt, die wir dann ein-fach abnicken sollen. Das werden wirnicht tun. Es deutet vieles darauf hin,dass noch einige Monate ins Land gehen werden, bis unsere Regelungsteht.

Einfach und effizientPersonalrat und Stadtverwaltung in Bremerhaven

diskutieren seit fünf Jahren über neues Konzept zur Personalbemessung und Arbeitszeit für Schulhausmeister/innen

Seit über fünf Jahren wird in Bremerhaven über ein Konzept gebrütet,mit dem die Stellenbemessung und die Arbeitszeit für die Schulhaus-meister auf neue Füße gestellt werden soll. Edelgard Becker, Vorsitzen-de des Personalrates des stadteigenen Wirtschaftsbetriebes SeestadtImmobilien, könnte sich eine effektive und einfache Lösung vorstellen.Doch das Personalamt winkt bei der Bezahlung von Überstunden grund -sätzlich ab. Ein Ergebnis ist daher derzeit nicht in Sicht. „Wir vom Fach“,sprach mit Edelgard Becker.

Seestadt Immobilien . . .

… wurde 2003 gegründet. Der Wirtschaftsbetrieb ist ein Eigenbetrieb derStadt Bremerhaven. Er verwaltet alle städtischen und städtisch genutztenImmobilien und zählt gut 350 Beschäftigte. In Zusammenarbeit mit demStadtplanungsamt entwickelt er die Erschließung von Baugebieten für dieBebauung mit Einfamilienhäusern und vermarktet im Auftrag der Stadtauch den Verkauf der Grundstücke in den Stadtteilen. In enger Abstim-mung mit den städtischen Nutzern der Liegenschaften realisiert SeestadtImmobilien Neu-, Um- und Erweiterungsbauten, ebenso Sanierungen, Instandsetzungen und Instandhaltungen.

Edelgard Becker

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Zeit

kann knapp

werden

Aufstiegsmöglichkeiten? Von we-gen. Die Wochenstunden erhö-hen? Keine Chance. Eine Familieernähren? Unmöglich. Prekäre Be-schäftigung ist nicht auf die Wirt-schaft beschränkt oder auf Be-schäftigte ohne Ausbildung. Pre-käre Beschäftigung findet sichauch im öffentlichen Dienst – beiden Schulsekretärinnen.

Wenn Marion Röseling einen Wunschfrei hätte, wüsste Sie sehr wohl, was siesich wünschen würde. Nein, sie möch-te keinen neuen Beruf. Sie ist mit Leibund Seele Schulsekretärin. Aber siewürde sich wünschen, Vollzeit zu arbei-ten und zwar nur an einer Schule. Viel-leicht an einer weiterführenden Schule,vielleicht mit Kolleginnen. Doch dasssich an ihrer Situation in absehbarerZeit etwas ändert, ist unwahrschein-lich. Sie weiß das.

Seit 1992 ist sie Schulsekretärin –erst in Vollzeit, dann aus familiärenGründen in Teilzeit. Inzwischen arbeitetsie aber nicht mehr 25 Stunden, son-dern 34 Stunden die Woche. Allerdingsin vier Schulen: Montags acht Stundenin Grundschule A, dienstags sechsStunden in Grundschule B und dreiStunden in Grundschule A; mittwochssechs Stunden in Grundschule C unddrei Stunden in Grundschule B; don-nerstags acht Stunden in GrundschuleD. Und weil die Schulsekretärin in denGrundschulen morgens meist die erstean der Schule ist und aufschließt, ist ihrSchlüsselbund extrem dick.

Zugegeben: Mit dieser Konstruktionist Röseling nicht die Regel, sonderneher die Ausnahme. Nur selten arbeiteteine Schulsekretärin für vier Schulen.Dass Schulsekretärinnen aber für zweiSchulen arbeiten und dennoch kaum 25 Stunden die Woche zusammenbe-kommen, das ist keine Seltenheit.

Zuständig sein für mehrere Schulenheißt auch immer: Arbeiten für mehre-re Chefs. Und dabei ist nicht berück-sichtigt, dass Schulsekretärinnen so-

wieso immermindestenszwei Chefshaben unddamit immerzwischen denStühlen sitzen.Denn den Ar-beitsvertrag ha-ben sie mit derKommune abge-schlossen. Von ihr wer-den sie auch bezahlt. An-sprechpartner für die Schul-sekretärin ist das kommunaleSchulamt. Es bestimmt auch den Auf-gabenkatalog einer Schulsekretärin.Weisungsbefugt aber ist der Schullei-ter, der wiederum den jeweiligen Län-dern untersteht.

Ist eine Schulsekretärin für vierSchulen zuständig, muss sie sich aufdie Wünsche von vier Schulleitern ein-stellen. Denn jeder und jede von ihnenhat etwas andere Vorstellungen davon,wie die Schulsekretärin ihre Aufgabenerfüllen soll. Der eine lässt sie arbeiten,lässt sie ihren Tag strukturieren, der an-dere meint, festlegen zu müssen, waswann wie erledigt wird. Röseling ver-sucht, die Arbeiten zu vereinheit lichen.Doch das gelingt nicht wirklich. So sinddie Ordner im Computer unterschied-lich – und das soll auch so bleiben, mei-nen die Schulleiter. Teilweise teilt siesich auch den Computer mit der Schul-leitung. Wenn der Schulleiter an denComputer will, muss sie weichen. Dochdie Schulverwaltung ist der Ansicht, dieSchulsekretärin braucht keinen eigenenComputer.

Was die Arbeit noch schwierigmacht? Dass sie eigentlich nichts aufden nächsten Tag verschieben kann,weil es in ihrem Fall dann um eine gan-ze Woche verschoben wird. Dann aberkann die Zeit knapp werden, vielleichtsind mögliche Fristen gar schon verstri-chen. Ergo muss sie das Eingangskörb-chen, das sie zu Arbeitsbeginn in derjeweiligen Schule vorfindet, bis zum

Feierabend abarbeiten. Komme, waswolle. Und in der Regel kommt viel: El-tern rufen an, Kinder wollen Infos undder Schulleiter braucht ihre Hilfe – ebender normale Alltag einer Schulsekretä-rin. Ganz abgesehen von den neuenAufgaben, bei denen immer auch dieSchulsekretärin gefragt ist – wie dieSprachstanderhebung der Kindergar-tenkinder, die von den Lehrern derGrundschule übernommen wird.

Es ist die Arbeitsverdichtung, die Röseling zu schaffen macht. Eigentlichbräuchte sie zehn Stunden mehr, um dieArbeit in Ruhe erledigen zu können –oder eine Kollegin. Doch sie weiß: DieSchulverwaltung zeigt wenig Verständ-nis für die Lage einer Schulsekretärin, diefür vier Schulen zuständig ist und der zuwenig Zeit für die Arbeit eingeräumtwird, die sie zu tun hat. Denn nach wievor ist – auch in Nordrhein-Westfalen –die Zahl der Kinder an einer Schule derOrientierungspunkt schlechthin, wie vie-le Stunden einer Schulsekretärin zuge-standen werden. Sinkt die Schülerzahl,braucht auch die Schulsekretärin weni-ger zu arbeiten. So jedenfalls sieht es dieSchulverwaltung. Dass es heute immerAufgaben im Schulsekretariat gibt, dieunabhängig von der Zahl der Kinder ist,wird dabei vernachlässigt.

„Wir brauchen eine Stellenbemes-sung, die den heutigen Anforderungen

Vier Schulen –fünf Chefs

Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit und keine Aufstiegsmöglichkeiten

Eben ein

typischer

Frauenberuf

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Gabi Hinkel ist mit Leib und SeeleSchulsekretärin. Das war schonvor 20 Jahren so, als die gelernteBürokauffrau in die Schule wech-selte, und daran hat sich seithernichts geändert. Der Job ist ab-wechslungsreich, bringt sie mitMenschen unterschiedlichen Al-ters und unterschiedlicher sozialerHerkunft zusammen. Hinkel sagtgar: „Für einen normalen Bürojobbin ich inzwischen verdorben.“

Doch „Traumjob“ ist nicht alles, wasHinkel zu ihrer Stelle einfällt. Denn daist auch noch der Umstand, dass sienur 16,25 Stunden die Woche bezahltbekommt. Dabei hat sie noch Glück, ist sie überzeugt. Sie kennt Schulen miteiner ähnlichen Schülerzahl wie ihreSchule, da darf die Schulsekretärin nuracht Stunden die Woche arbeiten. WasHinkel auch wurmt: Sie hat keine Auf-stiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten.Und dass ihre Aufgaben sich in denvergangenen Jahren gewandelt haben,dass sie heute viel mehr können mussals vor 20 Jahren, dass sie selbstständi-ger arbeiten muss, das alles wird nichthonoriert. „Es wird viel verlangt, aberdas wird nicht bezahlt“, stellt sie er-nüchtert fest. Und sie mag gar nicht anihre Rente denken – denn auch sie wirdentsprechend mager ausfallen. „Strenggenommen hat der Job nur Nachteile.“So gesehen hat Hinkel alles andere alseinen Traumjob inne.

Was nun? Traumjob oder Sackgas-se? „Die Stelle einer Schulsekretärin istbeides – Traumjob und Sackgasse“,sagt Hinkel. Leider. Warum sich nichtsverbessert? „Weil den Schulträgernmeist nicht bewusst ist, wie der Ar-beitsalltag im Schulsekretariat tatsäch-lich aussieht und welche Tätigkeiten

wir wirklich ausführen. Dazu kommt,dass wir uns nicht laut genug zur Wehrsetzen. Oft hat man das Gefühl, dassSchulsekretärinnen nicht wirklich ernstgenommen werden.“

Hinkel will das nicht länger hinneh-men. „Es reicht“, sagt sie. Ihr ersterSchritt: Sie ist in ver.di eingetreten. Zusammen mit Kolleginnen ihrer Kom-mune dringt sie nun auf eine Arbeits-platzbeschreibung, die der Realität ent-spricht, die das widerspiegelt, was zumAlltag einer Schulsekretärin gehört. „Es wird sich nichts ändern, wenn wiruns nicht einsetzen“, ist sie überzeugt.Dann wird weiterhin niemand vom Ge-halt einer Schulsekretärin eine Familieernähren können – weil sie nicht nurgenerell schlecht bezahlt wird, sondernweil sie oft auch noch nicht mal Vollzeitarbeiten kann, selbst wenn sie es will.

Der Beruf der Schulsekretärin leidetdarunter, dass er ein typischer Frauen-beruf ist, dass er kein Ausbildungsberufist, sondern dass es Quereinsteigerin-

nen sind, die diesen Beruf ausüben.„Die für diesen Beruf erforderlichen sozialen Kompetenzen werden als frau-entypisch klassifiziert und nicht be-zahlt“, klagt die Schulsekretärin.

Hinkel und ihre Kolleginnen po-chen zudem auf bundesweit einheit -liche Standards. Es könne doch nichtsein, dass in Hamburg andere Krite-rien für die Stundenbemessung geltenals in München. Übrigens: Ein Prob -lem haben fast alle Schulsekretärin-nen. Sie sitzen immer zwischen allenStühlen. Die Kommunen sind dieSchulträger, weisungsbefugt und di-rekte Vorgesetze sind aber die Schul-leiter, also das Land. „Eigentlich darfich nur Aufgaben übernehmen, diefür die Schulverwaltung nötig sind. Sodarf ich keine Kopien für den Unter-richt anfertigen“, sagt Hinkel. Aber sie könne doch ein Kind nicht weg-schicken, nur weil es ein Anliegen hat,das streng genommen nicht in ihrenAufgabenkatalog fällt.

Traumjob und Sackgasse Schulsekretärin tritt in ver.di ein und kämpft für bessere Arbeitsbedingungen

gerecht wird“, fordert denn auch Röse-ling. Die Eingruppierung sollte als Vor-zimmer-Stelle einer Amtsleitung ange-setzt werden. Denn das ist die Schulse-kretärin: Assistentin der Schulleitung.Diese Vorzimmer-Stellen werden nachEntgeltgruppe 8 bewertet. Ein Bau-

steinprinzip könnte eine Lösung sein:ein Sockel an Stunden und – je nachAnforderung – ein zusätzliches Stun-denpaket. Und es braucht Aufstiegs-möglichkeiten: „Das fehlt bei Schul -sekretärinnen völlig.“ Viele Kommunenerschweren den Wechsel in die Verwal-

tung als „normale Tarifbeschäftigte“,oft werden die Kolleginnen gar nichtzum Auswahlverfahren zugelassen.Normale Vollzeit ist für sie nach derderzeitigen Stellenbemessung nichtdrin. Es sei denn, sie würde eine fünfteSchule übernehmen können.

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Patricia Fösel-Kopf ist 46 Jahre alt, hat Speditionskauffrau gelerntund arbeitet seit 1995 als Schulsekretärin. Warum sie sich im Vor-stand der Bundesfachgruppe engagiert? „Weil man nur etwas ver-ändern kann, wenn man sich einbringt“, sagt sie. Und Patricia Fösel-Kopf will etwas verändern – nämlich die Arbeitsbedingungen derSchulsekretärinnen. Einbringen will sie ihr Wissen und ihre Erfah-rung, die sie als Schulsekretärin gesammelt hat.

Helmut Becker 58 Jahre alt und seit 1980 Schulhausmeister. Zuvorhat der gelernte Modellschreiner bei der Stadt Saarbrücken im Um-weltschutz gearbeitet. Handlungsbedarf sieht er vor allem in derEingruppierung der Kolleginnen und Kollegen sowie in der Personal-bemessung. Er ist davon überzeugt: „Weil eine angemessene undzeitgemäße Personalbemessung fehlt, weil gleichzeitig Stellen abge-baut wurden, steigt auch die Arbeitsverdichtung immer mehr an.“

Maria Hübner ist 59 Jahre alt und seit 20 Jahren Schulsekretärin.Gelernt hat sie Einzelhandelskauffrau. Doch schon vor der Geburtihrer Kinder arbeitete sie in der Schule – und hierhin zog es sie auchnach der Familienpause. Beschäftigte in Schulsekretariaten wieSchulhausmeisterinnen und Schulhausmeister sind Einzelkämpfer.Umso wichtiger ist es, dass sie sich zusammenschließen. „Sonstwerden wir ganz vergessen“, befürchtet sie, „denn oft fallen ihre

Interessen einfach hinten runter. Zusammenschließen und aktiv mitarbeiten, Interessenformulieren, sich dafür stark machen und nie aufgeben, auch wenn der Weg steinig ist“,lautet ihre Devise.

Neu im Bundesfach-gruppenvorstand