Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung aktuell · schaft bei der Hessen Agentur und die IHK...

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1/2017 Mehr als 500 Teilnehmer diskutierten auf dem 1. Kreativwirtschaftstag am 16. Februar in Frankfurt am Main aktuelle Entwicklungen und Trends der Kreativszene. „Diese große Nachfrage hat unsere Erwartungen weit über- troffen“, freute sich Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung. „Hessen hat eine starke Kreativwirtschaft, die jährlich rund 11,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Branche weiter stärken, denn wir brauchen kreative Köpfe und kluge Ideen. Unser Ziel ist es auch, dass Hessen noch mehr als Kreativstandort wahrgenommen wird.“ Wirt- schaftsminister Al-Wazir teilte mit, dass das Land in diesem Jahr seine Förder- mittel für die Kreativwirtschaft auf 400.000 Euro verdoppelt. Großer Andrang beim 1. Kreativwirtschaftstag Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung aktuell Liebe Leserinnen und Leser, der 1. Kreativwirtschaftstag mit einem großen Aufgebot prominenter Referenten war ein großer Erfolg. Die Bedeutung der Branche zeigt eine Delegation von Unternehmen der Kreativwirtschaft unter Führung von Minister Tarek Al-Wazir nach London. Apropos London: Unsere Studie „Hessen und der Brexit – Aus- wirkungen auf die hessische Wirtschaft“ zeigt auf, wie vielfältig die Wirtschaft mit dem Vereinigten Königreich verflochten ist und stellt die Ergebnisse einer breiten Befragung hessischer Unternehmen zu deren Erwartungen hinsichtlich der Folgen des Brexit für ihre Geschäftsentwicklung und den Wirtschaftsstand- ort Hessen dar. Einen Blick in die Zukunft von Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Hessen wirft der Hessenreport 2016. Er zeigt u.a., dass sich der Fachkräftebe- darf regional sehr unterschiedlich entwickeln wird. Eine bedeutende Rolle für die Fachkräftesicherung spielen Berufe der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz „MINT“. Zwei unserer aktuellen Studien beschäftigen sich mit der MINT-Thematik. Fakten zur Umsetzung der Energiewende in Hessen sind im zweiten Monito- ringbericht nachzulesen. Und die Aktivitäten des Landes im Rahmen der „Alli- anz für Wohnen in Hessen“ haben weiter an Fahrt aufgenommen. Über das zweite Plenum, die Servicestelle und die neue Website wird berichtet. Dies ist nur eine Auswahl der spannenden Projekte der vergangenen Monate, Informa- tionen zu vielen weiteren Projekten finden Sie im Anschluss. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Themen 1 1. Kreativwirtschaftstag 3 Auswirkungen des Brexit / Japan, Korea und Iran 4 MINT 5 2. Monitoringbericht zur Energie- wende / Berufsausbildung in Hessen 6 Hessenreport 2016 / Kultur im ländlichen Raum 7 Allianz für Wohnen / Stadtentwicklungsprogramme 8 Baukultur / Gemeinschaftliches Wohnen in Frankfurt-Riedberg Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der HA Hessen Agentur GmbH

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1/2017

Mehr als 500 Teilnehmer diskutierten auf dem 1. Kreativwirtschaftstag am

16. Februar in Frankfurt am Main aktuelle Entwicklungen und Trends der

Kreativ szene. „Diese große Nachfrage hat unsere Erwartungen weit über-

troffen“, freute sich Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der Eröffnung.

„Hessen hat eine starke Kreativwirtschaft, die jährlich rund 11,7 Milliarden

Euro erwirtschaftet. Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Branche weiter

stärken, denn wir brauchen kreative Köpfe und kluge Ideen. Unser Ziel ist es

auch, dass Hessen noch mehr als Kreativstandort wahrgenommen wird.“ Wirt-

schaftsminister Al-Wazir teilte mit, dass das Land in diesem Jahr seine Förder-

mittel für die Kreativwirtschaft auf 400.000 Euro verdoppelt.

Großer Andrang beim 1. Kreativwirtschaftstag

Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung aktuellLiebe Leserinnen und Leser,

der 1. Kreativwirtschaftstag mit einem großen Aufgebot prominenter Referenten

war ein großer Erfolg. Die Bedeutung der Branche zeigt eine Delegation von

Unternehmen der Kreativwirtschaft unter Führung von Minister Tarek Al-Wazir

nach London. Apropos London: Unsere Studie „Hessen und der Brexit – Aus-

wirkungen auf die hessische Wirtschaft“ zeigt auf, wie vielfältig die Wirtschaft

mit dem Vereinigten Königreich verflochten ist und stellt die Ergebnisse einer

breiten Befragung hessischer Unternehmen zu deren Erwartungen hinsichtlich

der Folgen des Brexit für ihre Geschäftsentwicklung und den Wirtschaftsstand-

ort Hessen dar.

Einen Blick in die Zukunft von Bevölkerung, Wirtschaft und Arbeitsmarkt in

Hessen wirft der Hessenreport 2016. Er zeigt u.a., dass sich der Fachkräftebe-

darf regional sehr unterschiedlich entwickeln wird. Eine bedeutende Rolle für

die Fachkräftesicherung spielen Berufe der Bereiche Mathematik, Informatik,

Naturwissenschaft und Technik, kurz „MINT“. Zwei unserer aktuellen Studien

beschäftigen sich mit der MINT-Thematik.

Fakten zur Umsetzung der Energiewende in Hessen sind im zweiten Monito-

ringbericht nachzulesen. Und die Aktivitäten des Landes im Rahmen der „Alli-

anz für Wohnen in Hessen“ haben weiter an Fahrt aufgenommen. Über das

zweite Plenum, die Servicestelle und die neue Website wird berichtet. Dies ist

nur eine Auswahl der spannenden Projekte der vergangenen Monate, Informa-

tionen zu vielen weiteren Projekten finden Sie im Anschluss.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Themen1 1. Kreativwirtschaftstag

3 Auswirkungen des Brexit /

Japan, Korea und Iran

4 MINT

5 2. Monitoringbericht zur Energie-

wende / Berufsausbildung in Hessen

6 Hessenreport 2016 /

Kultur im ländlichen Raum

7 Allianz für Wohnen /

Stadtentwicklungsprogramme

8 Baukultur / Gemeinschaftliches

Wohnen in Frankfurt-Riedberg

Folke Mühlhölzer,

Vorsitzender der Geschäftsführung

der HA Hessen Agentur GmbH

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Hessen sei ein gut funktionie-

render Kreativstandort, beson-

ders im Rhein-Main-Gebiet, aber

auch in und um Kassel und in

Mittelhessen. „Dass das nicht

allen in Deutschland und leider

auch wenigen Briten bewusst

ist, könnte man ein Imagepro-

blem nennen. Wahr ist aber

eben auch, dass Hessen sich

erst selbst als Kreativstandort

begreifen muss, um auch von

anderen als Kreativstandort

anerkannt zu werden. Dieser

Kreativwirtschaftstag soll dazu

beitragen.“

Prominente Sprecher,

aktuelle Entwicklungen

Das Programm des 1. Kreativwirt-

schaftstages wurde im Wesent-

lichen von den hessischen Festi-

vals see Conference, NODE For-

um for Digital Arts, FRAVR Con-

ference und VUT Mitte aufge-

stellt. Prominente Sprecher wie

der Ästhetik-Professor Bazon

Brock, die Gründerin der Mailän-

der Messe „SaloneSatellite“

Marva Griffin Wilshire, der

Designer Van Bo Le-Mentzel

und der New-Media-Künstler

Jeremy Bailey referierten zu

aktuellen Fragen der Branche.

Schwerpunkte waren neue

Trends in den Bereichen Virtual

Reality und Design sowie Infor-

mationen zum Urheberrecht.

Veranstaltung bindet alle

Teilmärkte der Branche ein

Der deutschlandweit erste Krea-

tivwirtschaftstag bot den Akteu-

rinnen und Akteuren aller elf

Teilmärkte eine Plattform für

Networking und neue Ideen. Die

Teilnehmer konnten sich zudem

im Vorfeld über eine digitale

Plattform passende Gesprächs-

partner zum Austausch suchen.

Veranstalter des 1. Kreativwirt-

schaftstages waren das Hes-

sische Wirtschaftsministerium,

die Geschäftsstelle Kreativwirt-

schaft bei der Hessen Agentur

und die IHK Frankfurt am Main.

In Hessen sind rund 70.000 Per-

sonen in der Kultur- und Kreativ-

wirtschaft beschäftigt, sie ist

einer der bedeutendsten Wachs-

tumsmärkte und reicht von der

Werbung über Design und Archi-

tektur bis zur Buch- und Film-

branche.

Die Geschäftsstelle Kreativwirt-

schaft Hessen bei der Hessen

Agentur informiert im Auftrag

des Landes über Beratungs-

und Förderangebote und unter-

stützt den Austausch innerhalb

der Branche sowie die Zu-

sammenarbeit mit Kommunen,

Verbänden, Hochschulen und

anderen Wirtschaftszweigen.

Weitere Informationen

unter www.kulturwirtschaft-

hessen.de

Ansprechpartnerin:

susanne.stoeck

@hessen-agentur.de

Gastbeitrag des Hessischen Wirtschaftministers

Tarek Al-Wazir,

Hessischer Minister für

Wirtschaft, Energie, Verkehr

und Landesentwicklung

auf dem 1. Kreativwirt-

schaftstag

Kreative sind immer auf der

Suche nach dem Neuen, nach

Anregungen und Impulsen, aus

denen sie schöpfen können. Eine

der ergiebigsten Quellen ist der

Austausch mit Kollegen. Er hilft,

Maßstäbe zu überprüfen, Ideen

zu generieren und Geschäfte

anzubahnen. Deshalb haben wir

am 16. Februar 2016 in der

Industrie- und Handelskammer

Frankfurt den 1. Kreativwirt-

schaftstag veranstaltet – nicht

nur den ersten in Hessen, son-

dern den ersten in ganz Deutsch-

land. Offenbar hatte vor her nie-

mand einen Bedarf für eine sol-

che Veranstaltung gesehen.

Genauso offenbar aber war die

Zeit reif: Von der Zahl der Anmel-

dungen wurden wir überrascht:

Das intensive Networking, die

gut besuchten Panels und Prä-

sentationen und das durchweg

positive Feedback haben den

1. Kreativwirtschaftstag zu einem

vollen Erfolg gemacht. Seinem

internen Arbeitstitel „Inspiration

und Information“ ist er in jeder

Hinsicht gerecht geworden.

Dazu hat auch beigetragen, dass

wir dabei auf den Partner IHK

Frankfurt als Draht zur Gesamt-

wirtschaft zählen konnten.

Bemerkenswert fand ich, wie

politisch das von hessischen

Festivals (see Conference, FRA-

VR Conference, NODE Festival,

VUT Mitte) erstellte Programm

wurde. Begriffe wie Verantwor-

tung, Hoffnung, Gerechtigkeit

und Demokratie wurden enga-

giert diskutiert. Und natürlich

war der 1. Kreativwirtschaftstag

auch eine ausgezeichnete Platt-

form zum geschäftlichen Kon-

takt. Erfolg verpflichtet: Ich glau-

be nicht, dass wir daran vorbei

kommen, einen 2. Kreativwirt-

schaftstag zu veranstalten.

Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Großer Andrang im Plenum,

erste Reihe v.l.n.r.: Wirtschafts-

minister Tarek Al-Wazir,

Rainer Fröhlich (IHK Frankfurt),

Folke Mühlhölzer (Vorsitzender

der Geschäftsführung der

Hessen Agentur), Anja Gauler

(Abteilungsleiterin Wirtschafts-

forschung und Landesentwick-

lung der Hessen Agentur)

Referent Peter Post (Scholz & Volkmer)

Fotos: Olaf Deneberger

Professor Bazon Brock

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Im Fokus: Japan, Republik Korea und Iran als Wirtschaftspartner hessischer Unternehmen In drei volkswirtschaftlichen

Analysen stellt die Hessen

Agentur Japan, die Republik

Korea sowie die Islamische

Republik Iran als Partner der

hessischen Wirtschaft vor.

Japan und Korea sind weltweit

führende Wirtschaftsnationen

und zählen zu den wichtigsten

Handelspartnern Hessens in

Asien. Neben wichtigen wirt-

schaftlichen Kennzahlen ent-

halten die Studien detaillierte

Analysen der hessischen Han-

dels- und Direktinvestitions-

beziehungen.

Hessen exportierte in 2015 War-

en im Wert von 1,2 Mrd. Euro

nach Korea und 1 Mrd. Euro

nach Japan, während der

Import japanischer Produkte

nach Hessen 3 Mrd. Euro und

der Import aus Korea 1,3 Mrd.

Euro umfasst. Sowohl Japans

als auch Koreas Anteil an Ex-

und Import Hessens ist damit

höher als für Deutschland ins-

gesamt. Bedeutende hessische

Exportartikel in beide Länder

sind Produkte aus der Chemie-

und Pharmabranche, Feinme-

chanik und Optik, Maschinen

sowie elektrotechnische Pro-

dukte. Beim Import aus beiden

Ländern nach Hessen spielen

Produkte aus den Branchen

Elektrotechnik, Fahrzeuge, Fahr-

zeugteile und -zubehör und

Maschinen die größte Rolle.

Iran war über Jahre aufgrund

von Sanktionen weitgehend

vom Weltmarkt abgeschnitten.

Nach der Einigung im Atom-

streit und der Aufhebung der

Sanktionen durch USA, EU und

UN besteht die Hoffnung, die

wechselseitigen Wirtschaftsbe-

ziehungen wieder zu beleben.

Besonders dem Maschinen-

bau werden Absatzpotenziale

vorhergesagt, da die iranische

Wirtschaft einen großen

Modernisierungsbedarf auf-

weist. Germany Trade and

Invest (Kooperant der Studie)

sowie die befragten Wirtschafts-

verbände und hessische Kam-

mern bestätigen dies.

Auswirkungen des Brexit auf die hessische WirtschaftDie engen wirtschaftlichen Be-

ziehungen zwischen dem Verei-

nigten Königreich (UK) und Hes-

sen zeigen sich in der Statistik:

Das UK ist der drittwichtigste

Exportmarkt Hessens (4,5 Mrd.

Euro in 2015) und der neunt-

größte Importeur (3,3 Mrd.

Euro). Sowohl als Zielland von

ausländischen Direktinvestiti-

onen für hessische Unterneh-

men (FDI-Bestand 20,3 Mrd.

Euro in 2014) als auch als Inve-

stor in Hessen (5,6 Mrd. Euro)

belegt das UK Rang drei. Diese

Zahlen verdeutlichen, dass

die Entscheidung des UK zum

„Brexit“ Konsequenzen für die

hessische Wirtschaft haben

kann.

In der im Auftrag des Hessi-

schen Wirtschaftsministeriums

erstellten Untersuchung befrag-

te die Hessen Agentur zum

Jahreswechsel 2016/17 rund

4.100 hessische Unternehmen

zu ihren Erwartungen im Hin-

blick auf den Brexit. Der hohe

Rücklauf von mehr als 16 %

unterstreicht die Bedeutung

des Themas.

Unternehmen, die Geschäftsbe-

ziehungen mit dem UK haben –

dies können neben dem Export

und Import von Waren und

Dienstleistungen auch instituti-

onelle Verflechtungen (Mutter-

konzern, Europazentrale oder

Tochterunternehmen im UK)

oder finanzwirtschaftliche Ver-

flechtungen sein –, stehen dem

Brexit skeptisch gegenüber:

Zwar erwartet rund die Hälfte

der Unternehmen keine Auswir-

kungen und vereinzelt werden

sogar positive Effekte für mög-

lich gehalten, aber knapp die

Hälfte der Unternehmen befürch-

tet negative Auswirkungen des

Brexit auf ihre Geschäftsbezie-

hungen. So werden insbeson-

dere Risiken im Hinblick auf die

Errichtung tarifärer und nichttari-

färer Handelsbarrieren oder die

Einschränkung der Arbeit-

nehmerfreizügigkeit gesehen.

Die Erwartungen im Hinblick

auf die Effekte des Brexit für

den Wirtschaftsstandort Hessen

fallen positiver aus als die für

das eigene Unternehmen: Nahe-

zu alle Unternehmen erwarten,

dass der Finanzplatz Frankfurt

profitieren wird. Knapp 60 %

gehen davon aus, dass Hessen

zukünftig für ausländische Unter-

nehmen als Brückenkopf in die

EU noch attraktiver wird.

Download der Studien unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

alexander.werner

@hessen-agentur.de

Download der Studie unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

alexander.werner

@hessen-agentur.de

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MINT-Regionen und MINT-Aktionslinie Ein bedeutendes Anliegen der

Landesregierung ist die Siche-

rung von Fachkräften für die

hessische Wirtschaft. Dabei

liegt besonderes Augenmerk

auf Berufen der Bereiche Mathe-

matik, Informatik, Naturwissen-

schaft und Technik – kurz: MINT.

In Hessen arbeiten rund ein

Viertel aller Beschäftigten in

MINT-Berufen und die meisten

dieser Beschäftigten haben eine

duale Ausbildung absolviert.

Bereits jetzt besteht ein hoher

Bedarf nach qualifizierten MINT-

Fachkräften, der zukünftig noch

weiter steigen wird. Das Land

hat daher 2011 die so genannte

„MINT-Aktionslinie“ gestartet.

Ziel ist, Jugendliche in den

Schulen auf das Thema MINT

und die entsprechenden beruf-

lichen Möglichkeiten aufmerk-

sam zu machen.

Die Hessen Agentur unterstützt

die Bestrebungen des Landes

auf vielfältige Weise. Einen

Überblick über die unterschied-

lichen MINT-Aktivitäten in Hes-

sen lieferte die Hessen Agentur

bereits im Jahr 2014.

Regionale MINT-Aktivitäten

Zwei unterschiedliche Regionen

stehen im Fokus der Studie

„Regionale MINT-Aktivitäten

in Hessen“: die Stadt Kassel

und der eher ländlich geprägte

Schwalm-Eder-Kreis. Die Studie

zeigt, dass die Entwicklung von

MINT-Bildungsangeboten sehr

stark von der regionalen Wirt-

schaftsstruktur sowie vorhan-

denen institutionellen Struk-

turen abhängig ist. So sind

Großbetriebe und Hochschulen

wichtige Akteure, die aber in

ländlichen Regionen seltener

vertreten sind als in Städten.

Die dort überwiegend kleinbe-

trieblichen Strukturen erschwe-

ren projektbezogene Beteili-

gungen aufgrund zeitlicher und

personenbezogener Engpässe.

Als wichtig wurde eine enge

Kooperation zwischen regio-

nalen Betrieben und Schulen,

Strategien für eine bessere

Erreichbarkeit von MINT-Ange-

boten, eine weitere MINT-Profi-

lierung der Schulen sowie die

verstärkte Gewinnung von Mäd-

chen für MINT-Berufe erachtet.

MINT-Aktionslinie

Eine zweite Studie analysiert

Umsetzung und Effekte der drei

folgenden Projekte der MINT-

Aktionslinie:

• „I am MINT“,

• „MINT Girls Camps“ und

• „MINT – Die Stars von

morgen“.

Die Projekte richten sich an

Schülerinnen und Schüler der

Klassen 8 und 9 von Haupt-

und Realschulen und sollen eine

vertiefte Berufsorientierung im

MINT-Bereich außerhalb der

Schule ermöglichen. Nach ei-

ner dynamischen Start- bzw.

Etablierungsphase im Jahr 2011

erreichen die Projekte jährlich

ca. 1.200 Schülerinnen und

Schüler. Die Studie zeigt mitt-

lerweile eine grundsätzlich

hohe Zufriedenheit aller Pro-

jektbeteiligten auf, identifiziert

aber auch Potenziale z. B. im

Hinblick auf eine bessere

Abstimmung bzw. Koordination

der einzelnen Projekte.

Zur Unterstützung von MINT-

Betrieben organisierte die Hes-

sen Agentur im November in

Wetzlar eine Veranstaltung

mit dem Titel „Technik-

Nachwuchs finden! Aber wo

MINT?“. Die Veranstaltung

richtete sich an regionale

MINT-Betriebe, vor allem auch

solche aus dem gewerblich-

technischen Bereich, die sich

erfahrungsgemäß nicht unbe-

dingt dem MINT-Spektrum

zuordnen. Im Fokus standen

praktische Lösungsansätze, wie

Betriebe Nachwuchskräfte für

MINT-Berufe finden können.

Die Veranstaltung bot darüber

hinaus Gelegenheit, Kontakte

zu anderen Unternehmen und

Bildungsträgern herzustellen,

die bei der Nachwuchsgewin-

nung hilfreich sein können.

Download der Studien unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

lioba.trabert

@hessen-agentur.de,

stefan.kuse

@hessen-agentur.de

Quelle:

HA Hessen Agentur GmbH

254

523 660 817

80

158

110 131

154

80

412

786 929

1.153

2011 2012 2013 2014 2015

Schülerinnen und Schüler in Projekten der MINT-Aktionslinie 2011-2015

Girls Camps

I am MINT

MINT-Stars

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Zweiter Monitoringbericht zur Energiewende in Hessen veröffentlicht Der Monitoringbericht 2016 do-

kumentiert die aktuellen Ent-

wicklungen der Energiewende

in Hessen: von Energieverbrauch

und Ausbau der erneuerbaren

Energien über die Entwicklung

der Energieeffizienz und des

Netzausbaus bis hin zu Elektro-

mobilität und den gesamtwirt-

schaftlichen Effekten der Ener-

giewende. Im Rahmen des

Energiemonitorings arbeiten

das Hessische Ministerium für

Wirtschaft, Energie, Verkehr

und Landesentwicklung, die

Hessen Agentur und das Hes-

sische Statistische Landesamt

eng zusammen.

Erneuerbare Energien leisten

im Jahr 2015 einen Beitrag zum

Endenergieverbrauch in Höhe

von fast 19 Terawattstunden

(TWh). Das entspricht einer Stei-

gerung um 1,3 TWh bzw. 8 %

im Vergleich zum Vorjahr. Mit

0,8 TWh bzw. 16 % fiel der Zu-

wachs bei Strom aus erneuer-

baren Energien am stärksten

aus. Bei Wärme aus erneuer-

baren Energien beziffert sich

der Anstieg auf absolut 0,5

TWh bzw. 6 %. Der Anteil der

erneuerbaren Energien am

Stromverbrauch in Hessen ist

weiter gestiegen. Im Jahr 2015

tragen erneuerbare Energien

6,1 TWh bzw. 16,4 % zum Brut-

tostromverbrauch in Hessen

bei. Im Jahr 2014 waren es

noch 14,4 %.

Ende 2015 stand in Hessen eine

elektrische Leistung von insge-

samt 3.507 Megawatt (MW)

aus EEG-geförderten Anlagen

zur Verfügung. Dies waren fast

260 MW bzw. 8 % mehr als ein

Jahr zuvor. Insgesamt wurden

im Jahr 2015 mit diesen Anla-

gen 5,3 TWh Strom produziert

und in das Stromnetz einge-

speist. 2 TWh bzw. über 40 %

der in Hessen von EEG-geför-

derten Anlagen erzeugten Ge-

samtstrommenge wurden durch

Windenergieanlagen erzeugt,

weitere 1,6 TWh (30 %) durch

Photovoltaik-Anlagen und 1,3

TWh (rund 24 %) durch Bio-

masseanlagen.

Im Fokus des zweiten hessi-

schen Energiemonitoringbe-

richts steht der Wärmesektor.

Auf ihn entfällt mit insgesamt

290 Petajoule ein Anteil von

37 % am gesamten Endener-

gieverbrauch in Hessen. Ein

Großteil davon wird in Gebäu-

den für die Bereitstellung von

Heizwärme, Kälte und Warm-

wasser verbraucht. Die Studie

beleuchtet auch die Moderni-

sierungsdynamik bei Gebäuden.

Es zeigt sich, dass bereits er-

hebliche Energieeinsparungen

realisiert werden konnten. So

ist z. B. in Mehrfamilienhäusern

der Heizölverbrauch je Quadrat-

meter Wohnfläche von 17 Litern

im Jahr 2000 auf unter 13 Liter

im Jahr 2015 zurückgegangen.

Bericht „Berufsausbildung in Hessen 2016“ erschienenÜber die duale Berufsausbildung

hat die hessische Wirtschaft

die Möglichkeit, Fachkräfte für

aktuelle Entwicklungen und

Herausforderungen wie Digitali-

sierung, Energiewende oder

Globalisierung selbst und be-

darfsgerecht zu entwickeln.

Infolgedessen verschieben sich

die Ausbildungsaktivitäten: Die

hessische Wirtschaft weitet die

Ausbildungsleistungen beispiels-

weise im Energie- und Logistik-

bereich deutlich aus – andere

Berufsfelder verlieren an Bedeu-

tung.

Derzeit gibt es – trotz hohen

Interesses der Jugendlichen an

Studienangeboten – noch eine

große Anzahl an Bewerberinnen

und Bewerbern um einen dualen

Ausbildungsplatz. Viele von

ihnen müssen sich jedoch Alter-

nativen zum gewünschten Aus-

bildungsplatz suchen. Zugleich

haben Betriebe in ausgewählten

Regionen und Branchen zuneh-

mend Schwierigkeiten, ihre Stel-

len zu besetzen. Passungspro-

bleme von Angebot und Nach-

frage werden deutlich. In ab-

sehbarer Zeit wird sich die

Anzahl der auf den Arbeitsmarkt

nachrückenden jungen Men-

schen demografisch bedingt

merklich verringern. Es müssen

daher rechtzeitig Weichen für

die Fachkräftesicherung gestellt

werden.

Die Publikation „Berufsausbil-

dung in Hessen“ berichtet über

regionale, betriebs- und berufs-

spezifische Entwicklungen auf

dem Ausbildungsmarkt. Sie

wird im Auftrag des Hessischen

Ministeriums für Wirtschaft,

Energie, Verkehr und Landes-

entwicklung von der Hessen

Agentur erstellt.

Download unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

uwe.vandenbusch

@hessen-agentur.de

Download unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

stefan.kuse

@hessen-agentur.de

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Hessenreport 2016: Überdurchschnittliches Wachstum für die hessische Wirtschaft bis 2030 prognostiziertIm Rahmen einer Pressekonfe-

renz hat Wirtschaftsminister

Tarek Al-Wazir am 6. Februar

den von der Hessen Agentur

verfassten Hessenreport 2016

vorgestellt. Für Hessen wird

für die Zeitspanne von 2015

bis 2030 ein durchschnittliches

Wachstum der preisbereinigten

Bruttowertschöpfung (BWS)

von 1,7 % pro Jahr berechnet.

Damit wird in Hessen ein

höheres Wachstum erwartet

als in Deutschland, für das mit

einem mittleren Wachstum von

1,5 % jährlich zu rechnen ist.

Hervorzuheben ist, dass Hes-

sen dadurch einen Teil der

schwächeren Entwicklung

gegenüber Deutschland zwi-

schen 2000 und 2015 aus-

gleichen kann. Das höchste

Wachstum der preisbereinig-

ten Bruttowertschöpfung wird

für das Verarbeitende Gewerbe

mit durchschnittlich jährlichen

Zuwachsraten von 1,9 % prog-

nostiziert. Es folgen mit je 1,8 %

die beiden Wirtschaftsabschnitte

Finanz-, Versicherungs- und

Unternehmensdienstleister,

Grundstücks- und Wohnungs-

wesen sowie Handel, Verkehr

und Lagerei, Gastgewerbe,

Information und Kommunika tion.

In regionaler Betrachtung unter-

scheidet sich die prognosti-

zierte Wirtschaftsentwicklung

in den drei Regierungsbezirken

Praxisforum der Servicestelle Vitale Orte 2030: Gut drauf und mittendrin – Kultur im ländlichen Raum Unter dem Motto „Gut drauf

und mittendrin – Kultur im länd-

lichen Raum“ zeigte das Praxis-

forum der Servicestelle Vitale

Orte 2030 am 26. Oktober in

Nidda-Bad Salzhausen, wie kul-

turelle Angebote im ländlichen

Raum erhalten werden können,

was junge und alte Menschen

anspricht und wie die Kultur

dazu beitragen kann, den demo-

grafischen Wandel besser zu

bewältigen. Rund 70 Teilnehmer

nutzten die Gelegenheit zum

Erfahrungsaustausch.

Dass es auch auf dem Land

viele kulturelle Angebote gibt,

zeigen die Zahlen: Allein in

Mittel- und Nordhessen sind

rund 34.000 Sängerinnen und

Sänger aktiv. Rund 100 Ama-

teurbühnen hatten 2015 etwa

150.000 Zuschauer und etwa

156 Orchester musizieren auf

dem Land.

„Kultur im ländlichen Raum

macht Freude, schafft Verbun-

denheit, ist Lebensqualität und

macht stark. Aber Kultur im

ländlichen Raum hat es auch

schwer: Immer weniger Men-

schen, die mitmachen können

Darmstadt (+1,6 %), Gießen

(+1,7 %) und Kassel (+1,7 %)

kaum. Wie die Wirtschaftspro-

gnose zeigt, wird der Bedarf

an Fachkräften auch in Zukunft

hoch bleiben. Unter Status-

Quo-Bedingungen können sich

schon in wenigen Jahren

Engpässe auf den regionalen

Arbeitsmärkten in Hessen ab-

zeichnen. Dabei dürfte in Mit-

tel- und insbesondere Nordhes-

sen das Arbeitsan gebot zuneh-

mend nicht mehr ausreichen,

um die Arbeitsnachfrage der

Unternehmen zu befriedigen.

Download unter

www.hessen-agentur.de/

mediathek

Ansprechpartner:

uwe.vandenbusch

@hessen-agentur.de

und neue Ideen umsetzen wol-

len, die Zuschauer werden rar

und auch das Geld wird knapp.“

so Staatssekretärin Dr. Beatrix

Tappeser beim Praxisforum.

Aus diesem Grund unterstützt

das Umweltministerium mit den

Programmen zur Förderung der

ländlichen Regionalentwicklung

und der Dorfentwicklung Kultur-

schaffende und ihre Projekte.

Wie zeitgemäße Kulturarbeit

im ländlichen Raum aussieht,

veranschaulichten vier Praxisbei-

spiele, die zugleich auch deren

Vielfalt aufzeigten: vom Jugend-

musiknetzwerk im Hessischen

Kegelspiel (Hünfeld) über das

„Denkmal!Kunst-Festival“ in

Hann. Münden und das „Blues,

Schmus und Apfelmus-Festival“

im Laubacher Schlosspark bis

hin zur Kulturinitiative Schlüssel-

blume e.V. in Eschwege. Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser vom Hessischen Umweltministerium

begrüßte die Teilnehmer des Praxisforums (Foto: Hessen Agentur).

Weitere Informationen unter

www.vitale-orte.hessen-

nachhaltig.de

Ansprechpartnerinnen:

birgit.imelli

@hessen-agentur.de;

kerstin.gruenenwald

@hessen-agentur.de

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Allianz für Wohnen in Hessen und Servicestelle Wohnungsbau in Hessen„Der soziale Wohnungsbau ge-

winnt in Hessen an Fahrt, die

Nachfrage nach Fördermitteln

steigt und damit hoffentlich

bald auch spürbar die Zahl der

realisierten Wohnungen“, so

Dr. Beatrix Tappeser, Staatsse-

kretärin im Hessischen Umwelt-

ministerium auf dem zweiten

Plenum der „Allianz für Wohnen

in Hessen“ im November 2016.

Zentrale Programmpunkte

waren das Schaffen von bezahl-

barem Wohnraum und die nach-

haltige Innenentwicklung in den

Städten. Gute Beispiele aus

Hessen zeigten, wie kompli-

zierte städtebauliche und recht-

liche Herausforderungen bewäl-

tigt und ein neues Wohnungsan-

gebot geschaffen werden kann.

„Dreh- und Angelpunkt für die

zügige Bereitstellung von be-

zahlbaren Wohnungen bleibt

die Verfügbarkeit von Flächen

für den Wohnungsneubau und

damit eine aktive Liegenschafts-

politik in den Kommunen“,

so die Staatssekretärin. Grund-

stücke sollten zukünftig z. B. zu

einem Festpreis und anhand von

qualitativen Kriterien vergeben

werden. Das vom Umweltmini-

sterium initiierte Bündnis von

Verbänden der Wohnungswirt-

schaft, kommunalen Spitzen-

verbänden, fachbezogenen

Interessensverbänden und Res-

sorts der Landesverwaltung

berät zu Maßnahmen, die zur

Entspannung am Wohnungs-

markt in den hessischen Kom-

munen beitragen können.

Die bei der Hessen Agentur

angesiedelte Servicestelle

Wohnungsbau in Hessen

leistet im Auftrag des Hes-

sischen Umweltministeriums

als Lotse die Kontaktvermitt-

lung im Themenfeld Woh-

nungsbau und stellt den

Transfer von Informationen

über gute Beispiele, Pro-

gramme und Studien sicher.

Sie ist Ansprechpartnerin

für Städte und Gemeinden,

Wohnungsbaugesellschaften,

Bau- und Projektträger, Archi-

tektinnen und Architekten

und andere professionelle

Akteure im Wohnungsmarkt.

Unter www.wohnungsbau.

hessen.de stehen Informati-

onen zu Flächenbereitstel-

lung, Innenentwicklung,

Bauen und Wohnen sowie

gute Beispiele und Studien

bereit. Arbeitsergebnisse

der „Allianz für Wohnen in

Hessen“ sind dort ebenso

veröffentlicht wie Leitfäden,

Gutachten und Links zu

Ansprechpartnern.

E-Mail: service

@wohnungsbau.hessen.de,

Tel: 0611 95017-8181

Stadtentwicklungsprogramme 2017Das Land Hessen unterstützt

Städte und Gemeinden, die

Stadtteile oder Quartiere mit

einem besonderen Entwick-

lungsbedarf im Hinblick auf

städtebauliche, soziale oder

ökonomische Probleme aufwei-

sen, mit Stadtentwicklungspro-

grammen. Aktuell stehen den

Förderprogrammen Soziale

Stadt, Stadtumbau in Hessen

und Aktive Kernbereiche in

Hessen insgesamt 63,2 Mio.

Euro zur Verfügung. Neuauf-

nahmen sind für das laufende

Jahr 2017 und voraussichtlich

auch für 2018 geplant.

Das Programm Soziale Stadt

greift bei Stadtteilen und Quar-

tieren, die im Hinblick auf Infra-

struktur, Wohnen, Integration,

sozialer Zusammenhalt, Kultur

und Bildung sowie Sport und

Freizeit besondere Unterstüt-

zung benötigen. Eine bedeu-

tende Rolle spielt hier die Akti-

vierung des bürgerschaftlichen

Engagements. Aktuell werden

30 Standorte in 22 hessischen

Städten und Gemeinden mit

28,3 Mio. Euro gefördert.

Neben drei laufenden Standor-

ten wurden 2016 insgesamt 20

neue Standorte in das Programm

Stadtumbau in Hessen aufge-

nommen. Die Fördermittel von

Land und Bund belaufen sich

auf 25,1 Mio. Euro, insbeson-

dere für Maßnahmen in den

Bereichen der grünen und blau-

en Infrastruktur. Denn der bis-

herige Schwerpunkt – die Be-

wältigung des demografischen

und wirtschaftsstrukturellen

Wandels – wurde um Maßnah-

men zu Klimaschutz und Klima-

anpassung erweitert.

Für das Programm Aktive Kern-

bereiche in Hessen stehen im

laufenden Förderjahr 9,8 Mio.

Euro zur Verfügung. Mit Hilfe

der Mittel können 21 Städte

und Gemeinden sowie zwei

interkommunale Kooperationen

Straßen und Freiflächen neu

gestalten, die energetische

Modernisierung von Gebäuden

vorantreiben oder in Gemeinbe-

darfseinrichtungen investieren,

um Ortskerne zu stärken.

Die bei der Hessen Agentur

angesiedelten Kompetenzzen-

tren der drei Programme bera-

ten im Auftrag des Landes die

Förderstandorte, stellen Erfah-

rungsaustausch und Wissen-

stransfer sicher und unterstüt-

zen das Land bei der strate-

gischen Programmsteuerung. Weitere Informationen unter

www.nachhaltige-

stadtentwicklung-hessen.de

Page 8: Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung aktuell · schaft bei der Hessen Agentur und die IHK Frankfurt am Main. In Hessen sind rund 70.000 Per-sonen in der Kultur- und Kreativ-wirtschaft

Staatssekretärin Weyland enthüllt Baukultur-Plaketten an der Wohnsiedlung Horasbrücke in Fulda und am Rhönhof in Tann„Wir würdigen heute zwei Bau-

projekte, die nicht unterschied-

licher sein könnten: eine Wohn-

siedlung mit Neubauten sowie

die Sanierung des Wohngebäu-

des eines denkmalgeschützten

Vierseithofes. Doch eines eint

sie: ihre hohe gestalterische

Qualität, die Flexibilität ihrer

Nutzungsmöglichkeiten sowie

ein hohes Maß an Barrierefrei-

heit“, erklärte Hessens Finanz-

staatssekretärin Dr. Bernadette

Weyland beim Enthüllen der Pla-

kette der Landesinitiative +Bau-

kultur in Hessen im März. Die

Wohnsiedlung Horasbrücke in

Fulda und der Rhönhof in Tann

zählen zu den Gewinnern des

Wettbewerbs ZUSAMMEN

GEBAUT: „Wohnen – bezahl-

bar, vielfältig, attraktiv“. Gefragt

waren innovative Wohnprojekte,

die für einen bezahlbaren und

hochwertigen Wohnraum ste-

hen und auch demografische

und ökologische Entwicklungen

berücksichtigen. Beide Pro-

jekte erhielten ein Preisgeld in

Höhe von je 1.000 Euro.

Das Projekt „Neubau Wohnbe-

bauung Horasbrücke“ wurde

vom Siedlungswerk Fulda eG

als Bauherrn und dem Architek-

turbüro Sturm und Wartzeck

aus Dipperz realisiert. Die Wohn-

siedlung mit sechs dreigeschos-

sigen Baukörpern und 39 Woh-

nungen bietet ein vielfältiges

Angebot an Grundrissen für

unterschiedliche Lebensphasen

sowie eine hohe energetische

Qualität und ist barrierefrei

erschlossen.

Der Rhönhof in Tann wurde von

der AKTIV STIFTUNG mit dem

Architekten Stephan Koch um-

gesetzt. Hier leben Menschen

mit unterschiedlichen Beein-

trächtigungen in Wohngemein-

schaften sowie kleineren Wohn-

einheiten. Weitere Räume im

denkmalgeschützten Gebäude

stehen z. B. dem dortigen Kul-

tur- und Geschichtsverein zur

Verfügung. Bei der Sanierung

kamen ökologische Baustoffe

und traditionelles Handwerk in

Form von Rhöner Holzschindeln

zum Einsatz.

Weitere Informationen finden

Sie unter:

www.baukultur-hessen.de

Ansprechpartnerin:

xenia.diehl

@hessen-agentur.de

Plakettenverleihung Horasbrücke

in Fulda (v.l.n.r.): Stadtbaurat

Daniel Schreiner, Staatssekre-

tärin Dr. Bernadette Weyland,

Siedlungswerk-Geschäftsführer

Frank Nieburg und die Archi-

tekten Susanne Wartzeck und

Jörg Sturm

(Foto: Hessen Agentur)

Grundstücksentwicklung für gemeinschaftliche Wohnformen Gemeinsam mit dem Frankfurter

Planungsdezernenten Mike Josef

erfolgte im November 2016 der

erste Spatenstich für ein wei-

teres gemeinschaftliches Wohn-

projekt auf dem Riedberg. Auf

einem rund 1.400 Quadratmeter

großen Grundstück errichtet der

Beamten-Wohnungs-Verein

Frankfurt am Main eG für die

Wohninitiative gewagt e.V.

14 barrierefreie Wohnungen in

unterschiedlichen Größen. Die

Genossenschaftswohnungen

werden dauerhaft vergleichs-

weise günstige Mieten haben.

Die künftigen Bewohner haben

die Möglichkeit mit zu planen,

Gemeinschaft wird in dem Pro-

jekt großgeschrieben. So wird

es einen Gemeinschaftsraum

geben, der für die Bewohner –

aber auch für Stadtteilaktivi-

täten – zur Verfügung steht. Ein

Novum stellt die Zusammenar-

beit einer traditionellen Frank-

furter Genossenschaft mit einer

Wohninitiative dar.

Mit dem Baustart ist zugleich

die Projektentwicklung für das

Modellvorhaben „Gemeinschaft-

liche Wohnformen im Quartier

Altkönigblick“ mit insgesamt 75

Wohneinheiten abgeschlossen.

Die HA Stadtentwicklungsge-

sellschaft (HA SEG) betreute

Herausgeber:

HA Hessen Agentur GmbH

Postfach 1811

65008 Wiesbaden

Konradinerallee 9

65189 Wiesbaden

Telefon 0611 / 95017-81

Telefax 0611 / 95017-8313

E-Mail [email protected]

Internet www.hessen-agentur.de

Redaktion: Regina Giebel

Die Reports können Sie – wenn

nicht anders angegeben –

bestellen bei:

Regina Giebel

Telefon: 0611/95017-8325

Telefax: 0611/95017-8313

E-Mail: Regina.Giebel

@hessen-agentur.de.

das Vorhaben im Auftrag der

Stadt Frankfurt am Main im

Rahmen ihres Projektmanage-

ments für Frankfurt-Riedberg.

Sie erarbeitete Konzeptionen

für die insgesamt acht Projekte,

führte Auswahlverfahren durch,

sorgte für die Qualitätssiche-

rung, betreute die Einzelvorha-

ben bis zur baulichen Umset-

zung und achtete auf den sozia-

len Mehrwert für das gesamte

Quartier.

Spatenstich für Wohnprojekt (v.l.): Ortsvorsteherin Carolin Friedrich,

Planungsdezernent Mike Josef, Hermann Neckel und Matthias Henties

(Vorstand Beamten-Wohnungs-Verein), HA SEG-Geschäftsführer

Friedhelm Flug, Wolfgang Geiken-Weigt (gewagt e.V.) (Foto: HA SEG)