Wissenskommunikation

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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Institut für Sprach-, Musik- und Medienwissenschaft SOZ2 - Publik Relations – SS/2011 Medien in Bildung und Wirtschaft Dozent Dr. Lutz Peschke | Studierende Vivian Martins Nogueira Napoles

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Page 1: Wissenskommunikation

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Institut für Sprach-, Musik- und Medienwissenschaft

SOZ2 - Publik Relations – SS/2011

Medien in Bildung und Wirtschaft

Dozent Dr. Lutz Peschke | Studierende Vivian Martins Nogueira Napoles

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„Die Information die; -; -en 1. mst Pl; I. (über j-m / etw.) die Fakten, Details o. Ä., die man bekommt, wenn man Bücher od. Zeitungen liest, Radio hört, sich nach etw. erkundigt o. Ä. (vertrauliche, zuverlässige, einseitige Informationen; Informationen (von j-m) erbitten, einholen, erhalten; (mit j-m) Informationen austauschen, Informationen zurückhalten, an j-n weitergeben; j-m I. eingeben): Ich bauche dringend einige I. // K-: I.-, -angebot, -austausch, -bedürfnis, -blatt, -defizit, -material, -quelle, -schrift, -stand, -wert, -zentrum // K-. Presse-, Produkt- 2. Herr Maier bitte zur I.! 3. nur Sg; die I. (über j-n / etw.) das Informieren od. das Informiert werden: Zu ihre I. legen wir unserem Brief e-e Broschüre bei.“

„informieren; informierte, hat informiert (= j-m etw. mitteilen) Vt. und r. (sich über die Presse i.; sich informieren; von etw.)“

„Daten Pl: Datum das; -s, Daten

Daten die; Pl 1. Fakten od. Informationen zu bestimmten Thema, die man durch Messungen, Experimente od. Ä. erhält u. die man bes in Zahlen ausdrückt (= Angaben) (technische, statistische D.) -: die neusten D. zur Arbeitslosigkeit // K-: Daten-, -austausch, -erfassung, -material 2. INFORM; Fakten u. Zahlen, die bes in e-m Computer gespeichert werden (D. eingeben, speichern, abrufen) // K-: Daten-, -bestand, -speicher 3. j-s persönliche D. die Angaben über Alter, Beruf, Verdienst o. Ä. e-r Person.“

„datieren; datierte, hat datiert - Vt. i.“

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„Das Wissen (nur Sg.); -s; nur Sg 1. das W. in etwa. (Dat) die Gesamtheit der Kenntnisse (auf e-m bestimmten Gebiet od. überhaupt) – enormes, großes, umfassendes W.; sich W. aneignen; sein Wissen in Biologie, Mathematik usw // K-: Wissens-, -gebiet // -K: Grund-, Schul-, Spezial- 2. das W. über etw. (Akk)/gesp auch von etw. die Kenntnis e-r bestimmten Tatsache, e-s bestimmten Sachverhalts o. Ä.: Sein W. über die Zusammenhänge in diesem Fall ist von großer Bedeutung 3. das W. um etw. geschr; die bewusste Kenntnis e-s Sachverhalts: Trotz seines Wissens um die Brisanz der Sache hat er mit der Presse geredet // ID W. ist Macht wer viel weiß, kann über andere Macht ausüben; meines (unseres) Wissens Abk m. W. (u. W.) so viel ich weiß (so viel wir wissen); etw. gegen / wider sein besseres W. tun etw. tun, obwohl man sich bewusst ist , dass es falsch od. unrecht ist; etw. nach bestem W. u. Gewissen tun etw. voll bewusst u. in voller Verantwortung tun; ohne j-s W. ohne dass j-d davon weiß.“

wissen; weiß; wusste; hat gewusst; / kein Passiv! / Vt. u. i.

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„Die Kommunikation; -, -en; mst Sg; die K. (+ Gen/von etw.); die K. (mit j-m / zwischen – Personen (Dat) - ) das Sprechen mit anderen od. die Verständigung durch Zeichen – die K. mit j-m aufnehmen, abbrechen -: die K. (= die Vermittlung) der Gedanken; Während des Sturmes war keine K. zwischen Festland u. Insel möglich // K-: Kommunikations-, -barriere, -bereitschaft, -mittel, -schwierigkeit // hierzu kommunikationsfähig Adj; Kommunikationsfähigkeit die, nur Sg.“

kommunizieren; kommunizierte, hat kommuniziert- Vi.

Konzepten: IN: 2008, Langenscheidt – Größwörterbuch Deutsch als Fremdsprache – ISBN 978-3-468-49041-5.

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„Ist es so, dass Wissen immer nur beim Individuum

entsteht und sich rekonstruieren lässt?

Also, dass Wissen sich nicht kommunizieren lässt?

Dass, nur Informationen oder Daten sind, die dabei

übertragen werden müssen?“

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„Wissen bezeichnen wir im vorliegenden Band die

Gesamtheit an Kenntnissen, welche Menschen zur Lösung von Problemen einsetzen (vgl. dazu Probst et al. 1998). Es kann sich dabei um (analytische oder erfahungsbasierte) Erkenntnisse im Sinne von „know-why“ und „know-waht“ handeln, aber auch um prozedurales (Handlugs-) Wissen im Sinne von „know-how“ (vgl. dazu Alavi und Leidner, 2001).“

„Unter Wissenskommunikation verstehen wir die

(meist) absichtsvolle, interaktive Konstruktion und Vermittlung von Erkenntnis und Fertigkeit auf der verbalen und nonverbalen Ebene.“

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„Wissenskommunikation ist für uns somit der Transfer (und die Erweiterung) von „know-why“, „know-what“ und „know-how“ durch unmittelbare (face-to-face) oder medienbasierte („virtuelle“) Interaktionen. Wissenskommunikation muss dazu zwangsläufig mehr sein als Informationstransfer, weil sie es erfordert, über die reinen Fakten oder Tatsachen hinaus weitere Inhalte zu transportieren, so etwa die Gewichtung der Fakten, ihre Verknüpfung durch Argumentation und ihre Relativierung durch bestehendes Wissen. Zudem erfordert Wissenskommunikation auch die Explizierung von Grundannahmen, eigenen Werten, Prioritäten und Problemperspektiven sowie die Vermittlung von intuitiven Einsichten und Ahnungen. Bei der Wissenskommunikation ist das Ziel denn auch oft ein gemeinsames Verständnis anstatt reiner Faktenübertragungen.“

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Frankenstein, 1931 (zweite Film), von James Whale: vom dem Buch „Frankenstein: or the Modern Prometheus“, von Mary Shelley, 1818, London – die Autorin war damals19 Jahr Alt) 1/17 - 01:10 bis 01:58 (Anfang) 6/17 - 26:54 bis 32:51 (Doktors - Anfang von 6/17 ist bei 22:00) 11/17 – 45:45 bis 48:31 (Maria) „Das Gelingen von Wissenskommunikation ist um vieles

unsicherer als bei der Kommunikation von Information. Neben dem richtigen Verständnis der vermittelten Inhalte müssen diese später auch richtig umgesetzt werden, damit echtes Handlungswissen entsteht.“

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„Kommunikation von

Information:

1) Beantwortet „was-“, „wo-“, „woher-“, „wann-“ und „wie viel-“ –Fragen;

2) Kann oft unabhängig von Personen oder Kontext erfolgen;

3) Können falsch sein;

4) Muss belegt oder argumentiert werden.“

„Kommunikation von

Wissen:

1) Beantwortet jedoch eher „wie-“, „warum-“, „was-passiert-wenn-“ –Fragen;

2) Erfordert eine Klärung des Kontextes und der eigenen Perspektive;

3) Ist eher unpassend als falsch;

4) Muss expliziert, legitimiert und motiviert werden, denn Wissen ist immer auch Zumutung (vgl. z.B. das not-invented-here Syndrom).“

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„Typische Situationen, in denen Wissenskommunikation praktiziert wird: 1) Fachspezialisten kommunizieren ihr Wissen an Manager

(etwas zur Entscheidungsvorbereitung bei Investitionsvorhaben);

2) Dozenten kommunizieren Wissen an Studierende und Kursteilnehmer zur Aus- und Weiterbildung (Befähigung);

3) Langjährige Mitarbeiterinnen kommunizieren ihre Erfahrungen an Neuanfänger (Aufgabenübergabe);

4) In einer Projektdatenbank werden wichtige Erfahrungswerte erfasst und später wieder konsultiert und ergänzt (Dokumentation);

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5) Kunden kommunizieren ihre Erfahrungen bei der Nutzung eines Produktes via ein Web- Formular an die Herstellerfirma (Feedback);

6) Die Konsumenten und Konsumentinnen tauschen ihre Meinungen über das Produkt auch über eine öffentliches Opinion-Portal aus und bewerten ihre Beiträge gegenseitig;

7) In Expertengemeinschaften wird multilateral Wissen ausgetauscht (Erweiterung & Dokumentation), sowohl physisch in Großgruppenveranstaltungen wie auch über eine gesicherte online Plattform;

8) Eine Führungskraft will ihre Überzeugung und Überlegungen in Bezug auf die neue Unternehmensstrategie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermitteln (Motivation & Mobilisierung).“

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Bis hier: Reinhardt, Rüdiger und Eppler, Martin J. (Herausgeber). „Wissenskommunikation in Organisationen: Methoden, Instrumente und Theorien“. 2004. Springer, Verlag Berlin, Heidelberg, New York.

YouTube: Wissenskommunikation und Seneca als Beispiel:

http://www.youtube.com/watch?v=KvGsN7eijb0&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=z64JIv8LU3c&feature=related

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Wissensgesellschaft / Risikogesellschaft und Transdisziplinarität:

„(…) Einerseits kommt dem wissenschaftlichen Wissen als Instrument effizienter Kontrolle und Regulierung zentrale Bedeutung zu, andererseits multiplizieren sich die Widerstandspotentiale gegen die Wissenschaft und Technik selbst hervorgebrachten Entwicklung. Nur wenig später begann man deshalb, auch von der so genannten Risikogesellschaft zu sprechen (z.B. Beck 1986; Nassehi 1997). Dieser Begriff thematisiert nicht nur spezifische Risiken und Gefährdungen, die wir in einer durch Wissenschaft und Technik bestimmten Zeit erleben (z. B. technische Großunfälle, Klimawandel). (…) Die Selbstwahrnehmung der Gesellschaft als zugleich Wissens- und –Risikogesellschaft ist zum Motor für eine weit reichende Reflexion der Kriterien gesellschaftlicher Entwicklung und damit des sozialen Wandels geworden.“

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„Transdisziplinäre Forschung gibt sich als Antwort auf neue Ansprüche, die die Gesellschaft an Wissenschaft stellt (Anwendungsorientierung, Partizipation). Diese neue Form der Wissensproduktion kann zwar, so die mehrheitliche Auffassung, durch Professionalisierung der Forschungspraxis verbessert werden, sie steht aber offenbar nicht mehr grundsätzlich zur Debatte. Dabei gäbe es etwas zu fragen, nämlich etwas epistemologisch: Wie lässt sich das Wissen heterogener Akteure (z.B. wie das Wissen von Agrarwissenschaft, Ingenieuren, Sozialwissenschaftlern und außerwissenschaftlichen Teilnehmern wie Förstern, Anwohnern oder Verwaltungsbeamten) überhaupt integrieren? Oder wissenschaftspolitische Hoffnung auf die Herstellung von bereiter Akzeptanz für Wissenschaft überhaupt erfüllen?“

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Transdisziplinarität: „ In transdisziplinären Arbeitsformen arbeiten verschiedene Disziplinen sowie außerwissenschaftliche Akteure zu einem Thema.“

Dokumentarfilm als Beispiel: „Revolution 2012: Die

Menschheit vor einem Evolutionssprung (nach einer Idee von Dieter Broers).“

Kropp, Cordula; Schiller, Frank und Wagner, Jost

(Herausgeber). „Die Zukunft der Wissenskommunikation: Perspektiven für einen reflexiven Dialog von Wissenschaft und Politik – am Beispiel des Agrarbereichs“. 2007. Edition Sigma, Berlin.

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UND FÜR SEINE AUFMERKSAMKEIT!

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