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    Gastlichkeit

    Der Tourismus derGegenwart ist in Tirolund Sdtirol nahezuberall sichtbar.

    Seite 6

    www.uibk.ac.atBeilage zur Tiroler Tageszeitung

    Nr. 19 April 2012 sterreichische Post AG, Ino.Mail Entgelt bezahlt

    M a g a z i n d e r L e o p o l d - F r a n z e ns - U n i v e r s i t t I n n s b r u c k

    Klimawandel

    Forscher untersuchenden Einfuss des Klima-wandels au den Kohlen-stokreislau.

    Seite 18

    Der Spracheauf der SpurSeite 12

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    Dienstag, 17. April 2012 3

    wissenswert Magaz in der Leopo ld-F ranzens-Un ive rs i tt Innsbruck 17. Apr i l 2012

    Grndungsherausgeber: Komm.-Rat Joseph S. Moser, April 1993 ; Herausgeber: Gesellschafterversammlung der Moser Holding AG; Medieninhaber (Verleger): Schlsselverlag

    . S. Moser Ges. m. b. H.; Hersteller: Intergraphik Ges. m. b. H.; Sonderpublikationen, Leitung: Stefan Fuisz; Redaktionelle Koordination: Eva Fessler, Christa Hofer, Stefan

    Hohenwarter; Redaktion: Michaela Darmann, Eva Fessler, Christian Flatz, Nicole Ginzinger, Nina Hausmeister, Christa Hofer, Stefan Hohenwarter, Juliane Nagiller, Susanne E.

    Rck, Uwe Steger, Christina Vogt; Covergestaltung: Stephanie Brejla, Catharina Walli, Fotos Titelseite: Shutterstock, Touriseum Meran, Uni Innsbruck; Fotos Seite 3: istock-

    hoto .com, Shutte rs tock ; Anschr if t f r al le : 6020 Innsbruck, Ing.-Etze l -S t rae 30, Post fach 578, Te l . 53 54-0, Be i lagen-Fax 53 54-3797.

    m p r e s s u m

    e d i t o r i a l

    Univ.-Prof. Dr. Tilmann MrkRektor der Universitt Innsbruck

    Foto:www.mariorabensteiner.com

    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Bildung, Forschung und Innovation sind drei wesent-

    liche Voraussetzungen fr die langfristige positive

    Entwicklung einer Region. Hier unterscheidet sich

    Tirol nicht von seinen Nachbarn. Die Universitt Inns-

    bruck leistet dazu ebenso wie die anderen Tiroler

    Hochschulen einen wesentlichen Beitrag. Gemein-

    sam bilden wir derzeit knapp 40.000 junge Menschen

    in nahezu allen Wissenschaftsbereichen aus und er-

    muntern sie zu lernen, zu forschen und gegebenen-

    falls auch, ihre (Er-)Kenntnisse und ihr Wissen in eine

    Geschftsidee zu verpacken. Um hier jedoch auf Dau-

    er Erfolg zu haben, bedarf es entsprechender Partner

    aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Diese Part-

    nerschaft ist in Tirol gerade in den vergangenen Jah-

    ren immer besser geworden und es ist uns gemeinsamgelungen, neue Impulse zu setzen. Das aktuellste Zei-

    chen dafr war die erste Tiroler Forschungsenquete,

    die, von der Landesregierung organisiert, das Tiroler

    Landhaus einen Tag lang unter das Zeichen von Bil-

    dung, Wissenschaft und Innovation gestellt hat.

    Ebenso wichtig ist jedoch auch, dass das Wissen ber

    die Arbeit und die Leistungen, die an unseren Hoch-

    schulen und damit auch an der Uni Innsbruck erbracht

    werden, der breiten Bevlkerung bekannt werden.

    Nicht zuletzt deshalb bieten wir Ihnen regelmig

    Einblicke in unsere Arbeit. Eine besonders gute Mg-

    lichkeit, sich sehr unterhaltsam mit Forschung ausein-

    anderzusetzen, bietet am 28. April die Tiroler Nacht

    der Forschung, Bildung & Innovation, die wir gemein-sam mit den Tiroler Hochschulen, dem Land Tirol und

    der Industrie veranstalten. Gerne lade ich Sie ein, sich

    selbst ein Bild von der Tiroler Forschungslandschaft zu

    machen, und freue mich auf Ihren Besuch.

    A P R I L 2 0 1 2

    4 Die Facetten des Luxus

    Luxus i s t mehr a ls Status , P res t ige und Ausschwei -

    fung . Das ze ig t e ine konsumentenor ient ier te Stud ie .

    6 Gast l ichkeit im Doppelpack

    Der Tour ismus der Gegenwart i s t in T i ro l und

    Sdt i ro l nahezu bera l l s ichtbar .

    8 Kampf gegen den Qualm

    Trotz in tens ive r Bemhungen g ibt es in der EU

    immer noch ke in e inhe i t l i ches Rauchverbot .

    10 Demokrat ieforschung

    Die Po l i t ik der Europischen Un ion g i l t v ie len a ls

    kompl iz ier t . Geforder t w i rd mehr Brgerbete i l igung .

    12 Die Macht der Sprache( n) Mehrere Sprachen zu sprechen, frder t auch

    andere Fh igke i ten und t ra in ie r t das Gehirn .

    14 Der r icht ige Gr i f f

    E ine S tud ie unte rsucht d ie Le is tung der Unte rarm-

    muskula tur be i P rof i - und Nichtk le t te re rn .

    16 Freiwi l l ige vor

    Der S inn des Lebens r ichte t s ich vorwiegend

    nach den e igenen Werten und Z ie len .

    18 Kl imawandel im Zelt Innsbrucker Forscher unter suchen den Ein f luss

    des K l imawande ls auf den Kohlenstof fk re is lauf .

    20 Nanomater ia l ien

    E lek t ron ische Baute i le werden von Jahr zu Jahr

    k le iner und e r re ichen Grenzbere iche der Phys ik .

    i n h a l t

    8

    4

    14

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    Martina Bauer, Andrea He-

    metsberger und Sylvia von

    Wallpach stellten im Rah-

    men ihrer Forschung fest,

    dass es heute weniger um

    Luxus als Statussymbol,sondern vielmehr um die

    ndividuelle Luxuserfah-

    rung als solche geht.

    Luxus wurde bisher mit Begriffen wie sozialer Status, Prestige und

    Ausschweifung assoziiert. Eine konsumentenorientierte Betrachtung

    von Luxus zeigt, dass Luxus in Wahrheit mehr ist.

    Individualitt von Luxus

    Sowohl der Kau einer teuren Gesichtspfege als auch das Autragen der Creme wird als subjektive Luxuserahrung wahrgenommen. Foto: istockphoto.com

    Die eigentliche Bedeutung vonLuxus hat Otto von Bismarck be-reits vor mehr als 150 Jahren er-kannt, als er von der Freiheit alsLuxus sprach, den sich nicht je-dermann gestatten kann. Wh-

    rend der Begriff Luxus alltags-sprachlich eindeutig verwendetwird, verwischen die Grenzen derDefinitionen auf der Ebene derMarketingliteratur. Was aber ist

    Luxus? Freiheit, Prunk oder Pres-tige? Traditionell war man derMeinung, dass Luxus dazu ver-wendet wird, Status zu signali-sieren. Die Hauptfunktion vonLuxus lag demnach im Abheben

    der Konsumenten aus reicherenSchichten von anderen Schich-ten. Unsere Perspektive geht ineine andere Richtung. Wir wolltenLuxus aus einer konsumentenori-

    entierten Perspektive betrachten,da uns unsere persnliche Erfah-rung gezeigt hat, dass dem Indi-viduum eine viel hhere Bedeu-tung zukommt als angenommenund es weniger um reines Status-

    denken geht, erklrt Mag. Mar-tina Bauer vom Institut fr Strate-gisches Management, Marketingund Tourismus der UniversittInnsbruck. Gemeinsam haben

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    Das Team der drei

    Forscherinnen

    A ndrea Hemetsberger ist Pro-fessorin fr Markenforschungan der Universitt Innsbruck undleitet das Team fr Branding unddie universitre Forschungsplatt-form Organizations & Society. Sieist Gastprofessorin an der Univer-

    sit Paris-Dauphine und lehrt ander ESSEC in Frankreich sowie indiversen Executive-Lehrgngen.Neben der Forschung im Bereich

    Wahrnehmung von Luxus be-schftigt sich Hemetsberger auchmit der Free-Software- und Open-Source-Bewegung und Demokra-tisierung von Mrkten, Anders-sein und Identittskonstruktiondurch Konsum, Markenauthen-tizitt, der transformativen Kraftvon Marken und allgemein mitMarke als soziales Phnomen.

    M artina Bauer absolviert dasPhD-Studium Manage-ment an der Universitt Innsbruckund ist als wissenschaftliche Mit-

    arbeiterin am Institut fr Stra-tegisches Management, Marke-ting und Tourismus beschftigt.

    An der Universitt Wien schlosssie ihr Diplomstudium Internati-onale Betriebswirtschaft ab. IhreForschungsinteressen sind Wahr-nehmung von Luxus und dessenBedeutung fr Konsumentinnenund Konsumenten sowie Vern-derungen von Konsum und Mar-kenerfahrungen im Lebenslauf

    der Personen.

    Sylvia von Wallpach ist Ass is-tenzprofessorin am Institut

    fr Strategisches Management,Marketing und Tourismus. Sie istderzeit Erwin-Schrdinger-Sti-pendiatin und als Visiting Scho-lar an der Copenhagen BusinessSchool (Dnemark) ttig. Sieabsolvierte das Doktoratsstudi-um an der Universitt Innsbruckund verbrachte einen Auslands-aufenthalt am Boston College,MA (USA). Ihre Forschungsin-teressen sind Multi-Stakeholder

    Branding, Reprsentation undAbruf von Markenbedeutungsowie die Wahrnehmung vonLuxus.

    Andrea Hemetsberger, Martina Bauer und Sylvia von Wallpach waren demThema Luxus auf der Spur. Foto: Marius Ldicke

    sich Mag. Martina Bauer, Univ.-Prof. Dr. Andrea Hemetsbergerund Dr. Sylvia von Wallpach aufdiesem Forschungsgebiet spezia-isiert und eine konsumentenori-

    entierte Konzeptualisierung vonLuxus erarbeitet. Die Studienhaben bisher gezeigt, dass Luxussehr individuell wahrgenommenwird. Fr manche ist zum Beispielbereits ein gutes Krpergefhl Lu-xus. Es geht weniger um Luxus alsObjekt nach dem klassischen Ver-stndnis, sondern vielmehr umdie persnliche Luxuserfahrungund was damit verbunden ist, soBauer ber das Projekt.

    Luxus ohne Bhne?

    Braucht Luxus Bewunderer undMitwisser, wie es der rmische Phi-osoph Seneca behauptete? KannLuxus ohne Bhne existieren? DieErgebnisse der ersten Studie desdreikpfigen Projektteams vomnstitut fr Strategisches Manage-ment, Marketing und Tourismusmit dem Titel My little luxury A consumer-centered experientialview legen die Schlussfolgerungnahe, dass das nicht immer derFall sein muss. Trotz einiger Be-rhrungspunkte mit dem traditio-nellen Verstndnis von Luxus im

    Sinne von hoher Qualitt oderExklusivitt deuten die Ergebnissedarauf hin, dass bisherige Defini-tionen des Konzepts Luxus nichtvollstndig sind. Konsumentenbestimmen selbst, was fr sie Lu-xus bedeutet und wie sie Luxusund die damit verbundenen Lu-xuserfahrungen in ihren Alltag in-tegrieren. Diese Erfahrungen sindgrtenteils intime Erlebnisse,die somit kaum dem Signalisie-ren von Status dienen und keineBhne bentigen. Luxus wird

    vom Konsumenten als flchtigund situativ wahrgenommen, dasheit, die Verbraucher charakte-risieren die Situationen selbst, indenen der Konsum von Luxus alsadquat oder nicht adquat emp-unden wird. Das frhere Ver-stndnis des Begriffs Luxus legtedie Vermutung nahe, dass Luxusmmer Luxus sei. Die im Rahmender Studie gewonnenen Datenzeigen aber, dass das Gegenteilder Fall ist. Luxus hngt von dereweiligen Situation ab. Eine Test-person erzhlte, dass sie, wenn sie

    sich ihrem liebsten Hobby widmet,Parlanti-Stiefel eine ganz beson-dere Luxusmarke trgt und dieLuxusstiefel sie in genau dieserSituation untersttzen, whrend

    die Stiefel fr eine andere Situati-on nicht angemessen wren. Daswar eine wichtige Erkenntnis,fhrt Bauer aus. Einen weiteren in-teressanten Aspekt von Luxus er-

    kannten die Forscherinnen in derBeschreibung vom Entfliehen des

    Alltags. Konsumsituationen, dieLuxus implizieren, ermglichen esdem Kufer, besondere Momentezu erleben und dem tglichen Le-ben fr einen Augenblick zu ent-kommen. Die Luxuslandschaftenwurden von den Testpersonen,Studenten und Jungakademikernim Alter zwischen Anfang zwan-zig und Mitte dreiig, als verbote-ne Pltze und andere Welt wahr-genommen. Allein das Kaufen

    stellt dabei fr den Konsumentendie Eintrittskarte in eine neue Weltdar. Er fhlt sich gut und einzigar-tig, er trgt die Einkaufstasche mitStolz nach Hause und das ffnender Tasche gleicht dem Weih-nachtsritual.

    Symbolische Ressource

    Dem sichtbaren Zeichenvon Status in sozialen Gruppenkommt heute eine geringere Be-deutung zu, vielmehr weist Lu-xus eine markante Verbindungzur Identitt der Verbraucher auf.

    Luxus untersttzt die Identittvon Individuen, da er den Kon-sumenten einerseits als symbo-lische Ressource dient und ande-rerseits transformative Erlebnisse

    ermglicht, erlutert Bauer dieBeziehung zwischen der Luxuser-fahrung und der Bedeutung frdas Selbst und fhrt weiter aus,dass die individuellen Luxuser-

    fahrungen dazu beitragen, werman selber ist. Dabei kommt es

    auch zu transformativen Erfah-rungen, das bedeutet, dass sichdas Selbst durch den Konsum vonLuxus bzw. die Erfahrung von Lu-xus verndern kann. Die bereitserwhnte weibliche Testpersonbeschrieb, dass sie sich durch dasTragen der teuren Luxusstiefelals bessere Reiterin wahrnahm.Durch diesen Luxus verbessertensich fr sie ihre Fhigkeiten. Frdas Konsumverhalten spielt dasSelbst eine wesentliche Rolle,der Konsum beeinflusst uns alsPerson und fliet als Teil in das

    Selbst ein. Daher geht das Teamin einer zweiten Studie der Fragenach der Bedeutung von Luxusfr das Selbst nach. Die Testper-sonen fr unsere Studie Luxury

    and Myself mussten ber zweiWochen lang ihre persnlichenLuxuserlebnisse beschreiben. Esging uns vor allem um die indi-viduelle Bedeutung der Erfahrungfr die einzelne Person, so Bau-er. Die Ergebnisse der Studie wer-den im Laufe dieses Jahres pub-liziert. Ungeachtet der Relevanzeiner notwendigen weiterfhren-den Forschung stellt diese Arbeitbereits jetzt einen bedeutendenSchritt dar, die konsumenten-orientierte Perspektive von Luxus

    zu erforschen und zu verstehen.Wir konnten durch unsere Studi-en zeigen, dass sich die Wahrneh-mung und Erfahrung von Luxusverndert hat und man sich heut-zutage vom Statusdenken ent-fernt, versucht individuell zu seinund diese Individualitt nach au-en zu tragen. Die Erfahrungen,die die Befragten beschrieben ha-ben, zeigen, dass die traditionelleBedeutung von Luxus schwcherwird und der Luxusbegriff in eineneue Richtung geht.

    [email protected]

    Unsere Forschung hatgezeigt, dass Luxus sehrindividuell wahrgenommenwird. Martina Bauer

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    Die Sommerfrischler, Wan-

    derer und Skifahrer sind fr

    die Wirtschaftsregionen

    Tirol und Sdtirol jeweils

    bedeutsam. Doch bei allenGemeinsamkeiten hat jede

    Region auch ihre eigene

    Nische gefunden.

    Als historische Pionierregionenm Alpenraum bezeichnet derHistoriker Hans Heiss die beidenLandesteile. Ein wichtiges Zeichenn diese Richtung setzte einst Me-ran, das nach 1870 neben Karls-bad und Marienbad zu einer derwichtigsten Destinationen der s-

    terreichisch-ungarischen Monar-chie aufrckte. Ein entscheidenderFortschritt der Infrastruktur warder Bau der Brenner-Eisenbahnli-nie in den 1860er-Jahren. Pltz-ich war das Land problemloserreichbar. So konnte Tirol sichschon um 1900 damit rhmen,eine der fhrenden Tourismusre-gionen zu sein. Die Stellung des

    Sdens war zu diesem Zeitpunktsehr stark, denn die hauptsch-iche Reisezeit war der Sommerund der Wintertourismus spieltenoch keine Rolle. So konnte Sd-tirol mit seinem milden, fast me-diterranen Klima bei den Gstenpunkten. Das heutige Sdtirolwar der Sdbalkon der Monar-chie, berichtet Hans Heiss.

    Ausgesperrte GsteDoch mit der Teilung des

    Landes nach dem Ersten Welt-krieg musste sich auch der Tou-rismus vllig neu orientieren.Whrend Tirol weiterhin fr Gsteaus Deutschland und sterreichgut erreichbar blieb, wurde derBrenner zu einer unberschreit-baren Grenze. Sdtirol war damitvorerst vom gesamten mitteleu-ropischen Markt abgeschnitten.Die Gste wurden damals re-gelrecht ausgesperrt. Wenn man

    heute ber den Brenner fhrt,kann man sich die Situation da-mals kaum noch vorstellen. Manbentigte Visa, um in das Land zugelangen, und die Grenzkontrol-

    Der Tourismus der Gegenwart ist in Tirol und

    Sdtirol nahezu berall sichtbar. Das Gastgewerbe

    blickt dabei auf e ine lange Tradition zurck.

    Gastlichkeit imDoppelpack

    In Tirol hat der Wintertourismus seit den dreiiger Jahren einen rasanten Aufschwung erlebt. Foto: Bhm

    len waren beraus umfangreich,erklrt Heiss. Abgesehen von die-sem technisch-politischen Hinder-nis war auch die wirtschaftlicheSituation in Europa angespanntund viele Menschen konnten sicheinen Urlaub nicht mehr leisten.

    In Sdtirol konzentrierte sichdas Gastgewerbe in den fol-genden Jahren in erster Liniedarauf, neue Gste aus dem S-den anzulocken, doch der italie-

    nische Markt kam nur langsam inSchwung.

    Erfolgsschlager Winter

    Tirol, das den deutschen Marktnoch immer direkt vor der Haus-tr hatte, stand in diesen Jahren

    besser da. Die LandeshauptstadtInnsbruck und ihre Umgebungwurden zur Hochburg des Som-mertourismus. Um 1930 starteteTirol mit einem vllig neuen Ge-

    schftsfeld durch: Der Wintertou-rismus nahm besonders ab demJahr 1935 eine rasante Entwick-lung. Man erreichte neue Gste-schichten und der Winter dientezunchst als zustzliche Zweit-saison. Seefeld und Kitzbhel

    prgten ein starkes eigenes Profilaus und punkteten mit hochqua-lifizierten Angeboten. Im Sdenblieb der Sommer die Hauptrei-sezeit. Nur die Regionen Grden

    Die Unterschiede der Re-gionen werden sich in Folgedes Klimawandels deutlichverstrken.Hans Heiss

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    Dienstag, 17. April 2012 7

    und Cortina dAmpezzo wurdenauch fr ihre Wintersportmglich-keiten bekannt.

    Starkes Duo

    Heute sindTirol und Sd-tirol zusammenstrker denn je.Als die Touris-muslokomotivedes gesamtenA l pen r au msmit ber 70 Mil-ionen Nchti-gungen verwie-sen sie gemein-sam die RegionBayern oder auch

    den Tourismus-magneten Grie-chenland auf diehinteren Pltze.Beide Landesteilekonnten ihre ei-genen Auspr-gungen bewah-ren. Das Gastgewerbe in Tirolst mit einer groen Prsenz vonUS-Amerikanern, Asiaten undOsteuropern stark internatio-nalisiert. Die Quellenmrkte desSdtiroler Tourismus liegen intalien und Deutschland, aber

    auch die Schweiz und Osteuropaspielen eine immer gewichtigereRolle. Dabei nutzt Sdtirol gezieltden klimatischen Vorteil: Ein fastmediterranes Klima, gepaart mitdem Bergerlebnis, ist die Strkeder Region. Das Land steht auchr Naturerlebnis und Kulturge-

    nuss. Tirol hat sich ein anderesmage geschaffen: Aktives Lebenund Sport stehen im Vorder-grund. So ergnzen sich beideRegionen, kommentiert Heiss.

    Mehr Investitionen

    Einen Vorsprung der TirolerGastronomen sieht er hinsichtlichder Investitionen: Die Hotels ha-ben in den vergangenen Jahrenviel investiert. Auch die Infrastruk-tur ist strker. Nicht zuletzt sindauch die Tourismusverbnde fi-nanziell besser ausgestattet, siehtHeiss einen Nachholbedarf im S-den. Zu den groen aktuellen He-rausforderungen gehrt auch dermmer strker internationalisierteReisemarkt. Die weltweite Kon-kurrenz steigt. Die Gste entschei-

    den kurzfristig und buchen spt.Der Markt ist sehr flchtig gewor-den, analysiert Heiss. Ganz sicheraber spielt die Zeit fr beide Regi-onen: Durch die steigenden Ener-

    giepreise legen nahe gelegeneUrlaubsziele an Attraktivitt zu.Der Klimawandel wird langfristigden hochalpinen Wintertourismusstrken: Das sind sonnige Aus-

    sichten fr dieRegionen nrd-lich und sdlichdes Brenners.

    Eines ist demHistoriker aberauch in Zukunftein groes An-liegen: Wirmssen dieInszenierungder Alpenmit grterVorsicht be-

    o b a c h t e nund drfenden RaumTirol nichtzur alpinenS p i e lw i e s everkommen

    [email protected]

    Oben: 1955 fand die zweite Sternfahrt Meraner Frhling statt.Mitte: Das Kurhaus in Meran wurde 1874 erffnet und war Anziehungs-punkt der damaligen High Society.Unten: Im Touriseum in Meran werden Reisetrume bestaunt: Isettaund Vespa galten als der Inbegriff von Italien. Fotos: Touriseum Meran

    WEITERE INFORMATIONENwww.touriseum.it

    Politiker und

    Historiker

    H ans Heiss ist Privatdo-zent an der UniversittInnsbruck und Abgeordneterder Sdtiroler Grnen. Derpromovierte Germanist undHistoriker habilitierte sich imJahr 2001 am Institut fr Zeit-geschichte an der Uni Inns-bruck. Sein besonderes Inte-resse fr die Geschichte desGastgewerbes begrndet sich

    in seiner eigenen Familienge-schichte, die untrennbar miteinem Traditionsbetrieb inBrixen verbunden ist.

    zUR pERSON

    HANS HEISS

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    Dienstag, 17. April 20128

    Werner Schroeder im Ge-

    sprch ber Raucher- undNichtraucher-Oasen in der

    EU, bisherige Manahmen

    fr ein rauchfreies Europa

    und welcher Weg dorthin

    fhren knnte.

    Rauchen verursacht mit Abstanddie meisten vermeidbaren Todesfl-e in der EU. Welche Manahmen

    fr ein rauchfreies Europa wurden

    bisher gesetzt?Werner Schroeder: Die Be-mhungen der EU zur Schaffungeines rauchfreien Europas gehenweit zurck. Dabei handelt es sichum ein politisches Programm,das auf mehreren Sulen ruht.Die erste Sule ist die Produkt-regulierung, die seit Ende der80er-Jahre Warnhinweise auf Zi-garettenpackungen und Hchst-gehalte von Teer, Nikotin usw. in

    Tabakerzeugnissen vorschreibt.

    Die zweite Sule folgte Ende der90er-Jahre mit dem Verbot derTabakwerbung in Europa. Damitwar schon einmal der Grundstein

    fr ein rauchfreies Europa gelegt.Schlielich waren das verbindlicheEU-Vorschriften, die von allen EU-Staaten umgesetzt worden sind.

    Welche gesetzlichen Bestim-mungen in puncto Rauchfreiheitgibt es derzeit auf EU-Ebene?

    Schroeder: Die Debatte ber

    eine rauchfreie Umgebung an Ar-

    beitspltzen, in Verkehrsmitteln,Restaurants usw. startete erst im21. Jahrhundert. Zu diesem The-ma existieren bisher verbindliche

    Vorschriften lediglich auf natio-naler Ebene. EU-weit gibt es inso-weit nur Empfehlungen.

    Bereits 2010 glaubten Verfas-sungsjuristen wie Heinz Mayer anein EU-weites Rauchverbot. Warumist das Ihrer Meinung nach bis heu-te nicht gelungen?

    Trotz intensiver Bemhungen gibt es in der Europischen Union immer

    noch kein einheitl iches Rauchverbot. Noch nicht , meint Univ.-Prof.

    Werner Schroeder vom Institut fr Europa- und Vlkerrecht.

    Rauchende Kpfe imKampf gegen den Qualm

    Wo darf noch geraucht werden und wo nicht? Unklare Rauchverbotsregelungen mit zahlreichen Ausnahmen fhren zu Verunsicherung. Fotos: Shutterstock

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    Dienstag, 17. April 2012 9

    Der EU-RechtsexperteW

    erner Schroeder studierte Rechtswissenschaften an den Univer-sitten Genf und Passau an Letzterer promovierte er im Jahr

    1989. Nach einer Ttigkeit als Rechtsanwalt bei einer Mnchner Kanz-lei und einem Studium an der University of California/Berkeley zum

    Master of Laws habilitierte er 1999 an der Uni Passau. 2001 wurde erals Professor ans Institut fr Vlkerrecht, Europarecht und Internationa-le Beziehungen der Uni Innsbruck berufen. Seit 2005 ist er in Innsbruckals Leiter des Instituts fr Europa- und Vlkerrecht ttig.Werner Schroeder. Foto: Schroeder

    Schroeder: Die rechtlichenMglichkeiten hierzu bietet derEU-Vertrag durchaus. Allerdingsmsste das Vorhaben eine qua-ifizierte Mehrheit im Rat der EU

    sowie im Europischen Parlamentinden. Letzteres ist wahrschein-ich nicht das Problem, weildas Europische Parlament sehrverbraucherschutzfreundlich ist.Das Problem liegt eher auf derEbene des Rates, in dem die na-tionalen Regierungen vertretensind. Wenn man sich die unter-schiedlichen Regelungen in deneinzelnen EU-Mitgliedstaaten an-schaut, sieht man, dass es hiernoch) keinen europischen Kon-

    sens gibt.

    Ausnahme-ProblematikDie Rauchverbote in Europa

    sind uerst unterschiedlich gere-gelt. Allerdings werden in immermehr EU-Staaten strenge Rauch-verbote umgesetzt. Lsst sich hierein Trend erkennen?

    Schroeder: Tatschlich wchstoffenbar die Zahl der Mitglied-staaten, die fr ein EU-weitesRauchverbot sind. Man kannauch beobachten, dass dieserTrend mit der Mobilitt der Uni-onsbrger zusammenhngt. Es

    zeigt sich, dass Unionsbrger, dien anderen EU-Mitgliedstaatenhren Urlaub verbracht oder dortgearbeitet haben, die dort z. T.geltenden Rauchverbote als an-genehm empfunden haben. Dieragen sich dann, warum es dasn ihrem Heimatland nicht gibt,und erkennen, wie verworren dieSituation EU-weit zurzeit ist.

    Wie beurteilen Sie die sterrei-chischen Manahmen im Vergleichzu anderen Lndern mit weitausstrengeren Verordnungen wie etwa

    Spanien, Irland oder Italien?Schroeder: Ich finde, dass eshier unklare Regelungen gibt. Esexistiert ein sehr differenziertesRauchverbot mit Ausnahmen,zum Beispiel fr bestimmte Lokal-gren oder Mehrraumbetriebe.Es hat sich aber gezeigt, dass inLndern, in denen eine klare Re-gelung wie ein vlliges Rauchver-bot eingefhrt wurde, diese auchverfassungsrechtlich gehaltenhat. Soweit in Lndern Rauchver-bote rechtlich beanstandet wur-den, lag das an Versten gegen

    den Gleichheitsgrundsatz. Wennman zum Beispiel ein Lokal unter50 Quadratmetern vom Rauch-verbot ausnimmt, stellt sich na-trlich die Frage, wieso fr gr-

    ere Gaststtten etwas anderesgelten soll.

    Ist ein einheitliches Rauchverbotberhaupt durchsetzbar?

    Schroeder: Man kann beob-achten, dass in Lndern miteinem einheitlichen Rauchverbotwie Italien oder Spanien diesesauch tatschlich befolgt wird. Diemeisten Gesetze sind ja in letzter

    Konsequenz nur durchsetzbar,wenn sich die Brger auch frei-willig daran halten, will man den

    Verwaltungsaufwand in vernnf-tigen Grenzen halten. Man denkenur an Verkehrsvorschriften. Das

    wird auch bei einem Rauchver-bot so funktionieren.

    Heit das nun, das einzige Pro-blem, das sich bei einem EU-weitenRauchverbot ergibt, ist die fehlendeMehrheit im Rat der EU?

    Schroeder: Ja, und dass sichdie Kommission noch nicht ausder Deckung gewagt hat wennman das so sagen will. Aber ich

    gehe davon aus, dass die Kom-mission ein Rauchverbot an Ar-beitspltzen vorbereitet. Es gibtnmlich ein WHO-Abkommenaus dem Jahr 2003, das mittler-weile von 167 Lndern und auch

    von der Europischen Union rati-fiziert worden ist.

    Worum geht es in diesem Ab-kommen?

    Schroeder: In diesem Rah-

    menbereinkommen zur Ein-dmmung des Tabakgebrauchshaben sich die Vertragsparteienverpflichtet, in ihren Bereichenwirksame Manahmen zumSchutz vor Passivrauchen am Ar-beitsplatz zu treffen. Und dieseManahmen beziehen sich auchauf Gastwirtschaften. Auerdemhat die EU 2009 eine Empfeh-lung zu einer rauchfreien Umge-bung abgegeben. Das ist sozu-sagen der erste Versuchsballon,denn die Empfehlung ist nicht

    verbindlich. Ich vermute aber,dass in einem zweiten Schritt ei-ne Richtlinie oder eine Verord-nung folgen wird, denn die EUhat die Kompetenzen, verbind-liche Manahmen fr die Sicher-heit und den Gesundheitsschutzder Arbeitnehmer zu erlassen.Juristisch gesehen wre ein EU-weites Rauchverbot also mach-bar.

    Nur eine Frage der Zeit

    Kann man auch zeitlich ab-schtzen, bis wann ein EU-weites

    Rauchverbot umgesetzt wird?Schroeder: Nein, zumal es

    ja noch nicht einmal einen Vor-schlag der Kommission gibt. Undwenn diese einen solchen vor-legt, msste dieser eine Mehr-heit im Europischen Parlamentund im Rat der EU finden. Wennman sich da nicht einigt, gibt esein Vermittlungsausschussverfah-ren. Selbst wenn ein Vorschlaggemacht wrde, knnte sich das

    Verfahren ber Monate, even-tuell auch lnger hinziehen. Zu

    einem EU-weiten Rauchverbotwird es 2012 und wahrscheinlichauch 2013 nicht mehr kommen.Ich bin mir aber sicher, dass eskommt. [email protected]

    Manahmen zur Frderung rauchfreier Zonen sollen vor Schdigungen durchPassivrauch schtzen und zur Reduzierung des Tabakkonsums beitragen.

  • 7/31/2019 wissenswert 19 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Dienstag, 17. April 201210

    Politikverdrossenheit, De-

    mokratiemdigkeit, Kri-

    senstimmung in Europa:

    Schlagworte, die uns seit

    mehreren Jahren begleiten.

    Wie ist es um die Demokra-

    tie und die Beteiligung von

    Brgern in Europa wirklich

    bestellt?

    Sptestens seit Ausbruch der

    Eurokrise wird der Rufnach mehr Brgerbetei-igung immer lauter national und auf EU-Ebene. Zu undurch-schaubar scheintvielen Brgerinnenund Brgern die Po-itik, vor allem in derEuropischen Union.Dieser Ruf nach mehrMitsprache war Anlass frnnsbrucker Forscherinnenund Forscher, der Demo-

    kratie gemeinsam mit inter-nationalen Expertinnen undExperten in ffentlichenVeranstaltungen auf denGrund zu gehen (sieheKasten). Eine latenteDemokratiemdigkeitgibt es nicht erst seitder Krise, und auch dasmageproblem der EUst nicht erst damit auf-getaucht, hlt Dr. DorisDialer, Lehrbeauftragte ander Universitt Innsbruck undMitarbeiterin im Europischen

    Parlament, fest. Die aktuelleKrisenrhetorik verdeutlicht abereines der groen Probleme derEU: Es gibt keine gesamteuro-pische ffentlichkeit, keine

    Die Politik der Europischen Union gilt vielen als undurchschaubar und

    kompliziert, der Ruf nach Brgerbeteil igung wird immer lauter. Eine

    Tagungsreihe widmet sich Fragen der Demokratie im vereinten Europa.

    Das Flugzeug in der Luftreparieren? Schwierig

    Die Krise hat in der EU

    zu lauteren Rufen nach

    Brgerbeteiligung ge-

    fhrt. Foto: Shutterstock

    European Public Sphere, die bereuropische Themen disku-tiert. Das machtauch supranati-

    onale Mitsprache so schwierig,sagt sie. Durch die Europische

    Brgerinitia-t i v e

    (EBI), die mit 1. April 2012 einge-fhrt wurde, soll eine aktive EU-Brgerschaft entstehen. Diesesdirektdemokratische Instrumenterlaubt es den EU-Brgerinnenund -Brgern erstmals, Einflussauf EU-Legislativpro-

    zesse zu

    n e h m e n .Dem demo-

    kratischen Idealder Herrschaft des

    demos rckt man da-durch einen kleinen Schritt

    nher. Die Aufwertung des di-rekt gewhlten EU-Parlamentsdurch den Vertrag von Lissabonund das Mitspracherecht der na-

    tionalen Parlamente wird in derAuenwirkung durch die Domi-nanz des Rates bertncht. Ge-rade die Krise macht den ekla-tanten Mangel an politischem

  • 7/31/2019 wissenswert 19 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Anja Opitz und Doris Dialer (rechts) forschen zur EU. Foto: Uni Innsbruck

    Es gibt es kein Modell,das als Vorlage fr dieEuropische Union dienenkann.Anja Opitz

    Luxus

    Demokratie

    U nter dem Titel Luxus De-mokratie fhren das For-schungszentrum Governance &Civil Society, der interdisziplinreFrankreich-Schwerpunkt sowiedas Institut franais dInnsbruck

    in diesem Semester eine Veran-staltungsreihe durch, die Bezugauf den Wunsch der Brgerinnenund Brger innerhalb und auer-halb Europas nach mehr Teilhabeam politischen Prozess nimmt.

    Am 4. Mai nehmen Expertin-nen und Experten die inne-re Demokratiefhigkeit der EU

    unter die Lupe und am 24. Maifragen sie nach der auenpoliti-schen Rolle der EU und der Mit-telmeerunion im Umgang mitdem Arabischen Frhling. Jede

    Veranstaltung beginnt am Nach-

    mittag mit Vortrgen und Diskus-sionsrunden der Expertinnen undExperten aus Wissenschaft undPraxis und endet jeweils in einer

    ffentlichen Podiumsdiskussion.Dr. Doris Dialer wird beim ers-ten, Dr. Anja Opitz beim zweitenTermin einen Vortrag halten undbei der Podiumsdiskussion mit-diskutieren. Weitere Informatio-

    nen und das genaue Programmder Veranstaltungsreihe sind imInternet unter www.uibk.ac.at/gcs abrufbar.

    Nach der Krise wirdsich die Europische Unioneiner weiteren Reform stel-len mssen.Doris Dialer

    Leadership deutlich: Das DuoMerkel-Sarkozy hat das Ruderbernommen, die eigentlichenEU-Fhrungspersonen verkom-men phasenweise zu Statisten.

    Politisches System

    Das politische System der Eu-ropischen Union wird von Poli-tikwissenschaftlern als politischesSystem sui generis bezeichnet auf Deutsch: einzigartig in sei-nen Merkmalen. Tatschlichgibt es kein Modell, das als Vor-age fr die EU dienen kann,sagt Dr. Anja Opitz. Sie forschtund lehrt ber die EuropischeUnion, besonders ber deren in-ternationale Beziehungen, unter

    anderem an der Uni Innsbruck.Das ist aber auch ein Problemr die EU eigentlich bruchte

    es einen gnzlich neuen Krite-rienkatalog, um ihre Demokra-tiefhigkeit zu messen, sagt sie.Nur durch eine Neudefinition aufdiesem Weg knne dem Legiti-mationsdefizit, an dem politischeEntscheidungen auf europischerEbene hufig leiden, begegnetwerden. Letzten Endes gibt esdoch fast nur noch europischeThemen und kaum noch aus-schlielich nationale und den-

    noch wird fast alles nur nationaldiskutiert. Derzeit haben die EU-nstitutionen aber alle Hnde vollzu tun: Eine Krisensitzung jagt

    die nchste und gleichzeitig soll

    der Lissabon-Vertrag umgesetztwerden: Die EU ist vergleichbarmit einem Flugzeug, das man aufmaximaler Flughhe und bei ma-ximaler Geschwindigkeit tech-nisch zu optimieren versucht. Ein

    schwieriges Unterfangen, meintDr. Dialer.

    Frage der Auenpolitik

    Eine wichtige Neuerung des Lis-sabon-Vertrags ist die Einfhrungder europischen Auenministe-rin, wenn auch nicht unter die-sem Namen. Die Hohe Vertrete-rin der EU fr Auen- und Sicher-heitspolitik des EU-Ministerratesist gleichzeitig Vizeprsidentin derEuropischen Kommission und

    koordiniert die europische Au-enpolitik. Derzeit sucht die EUauenpolitisch noch nach ihrerRolle, erklrt Anja Opitz. Ohneklar definierte Interessen knnedie Europische Union auch kei-

    ne klare Auenpolitik verfolgen wenn die Rolle, die Europa inder Welt spielen will, klar definiert

    ist, sind auch die Mittel, um diese

    Rolle zu verwirklichen, klar. Eu-ropa htte ein groes Potenzialund knnte eine auenpolitischeMacht sein, wenn es seine Rolleschon gefunden htte, sagt An-ja Opitz und ergnzt: Whrend

    des Kalten Kriegs waren Freundund Feind und damit die auen-politischen Ziele relativ klar, seit-her tun sich viele Staaten und mitihnen auch die EU schwer, ihreinternationale Rolle zu finden.Dabei wre das dringend n-tig: Die Eurokrise fhrt auch zurSchwchung der EU in der Welt.Das Modell Europa hat an Att-raktivitt verloren, die EU wurdepltzlich zum Problemfall, sagtDoris Dialer. Europa ist ein po-

    litisches Projekt sui generis unddabei auch ein Projekt ohne Fina-litt. Wenn die Krise berwundenist, wird sich die EU einer weiterenReform stellen [email protected]

  • 7/31/2019 wissenswert 19 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Dienstag, 17. April 201212

    Die Kompetenz, mehr Spra-chen zu sprechen, ist nicht

    nur als Werkzeug in einer

    globalisierten Welt von

    Vorteil. Mehrsprachigkeit

    frdert auch andere F-

    higkeiten und trainiert das

    Gehirn.

    Als angewandter Sprachwissenschaftlerin l iegt Univ.-Prof. Ulrike Jessner-

    Schmid die Mehrsprachigkeit am Herzen. In einer La ngzeitstudie widmet

    sie sich der Entwicklung des Sprachbewussts eins bei Sprachverlust.

    Die Macht derSprache(n)

    Mehrsprachigkeit frdert nicht nur die Sprachfhigkeit, sondern auch die Entwicklung des Gehirns. Fotos: istockphoto.com

    Keiner zweifelte je an der Machtder Sprache, ist sie doch unserwichtigstes Instrument zur Kom-munikation. Doch wer htte ge-dacht, dass Sprache viel mehr istals reines Kommunikationsmedi-um? Ein neuer Blick auf die Zwei-bzw. Mehrsprachigkeit seitens der

    Wissenschaft aus dem angloame-rikanischen Raum zeigt, dass sie

    einen profunden Effekt auf dasGehirn hat, die kognitiven Fhig-keiten verbessert und im Alter vorDemenz schtzt. Die Relevanzder Mehrsprachigkeit erkannteauch die sterreichische Wissen-schaftlerin Univ.-Prof. Dr. UlrikeJessner-Schmid vom Institut fr

    Anglistik der Universitt Innsbruckund folglich steht die Mehrspra-

    chigkeit mit all ihren Facetten imZentrum ihres Forschungsinter-esses. Aktuell betreut sie als wis-senschaftliche Leiterin eine Studiean der Uni Innsbruck, die im Mrzletzten Jahres gestartet ist. LAILA so der Titel des Projekts ist einesprachwissenschaftliche Langzeit-studie, in der es darum geht, he-rauszufinden, wie man Sprachen,

  • 7/31/2019 wissenswert 19 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Dienstag, 17. April 2012 13

    die man gelernt hat, vergisst oderauch bewahrt, und welche kogni-tiven Auswirkungen das Lernen,Vergessen oder Erinnern einerSprache hat. LAILA ist ein Akro-

    nym fr Linguistic Awareness inLanguage Attriters, auf Deutschwrde man vom Sprachbewusst-sein bei Sprachverlust sprechen,erklrt Jessner-Schmid den Pro-ekttitel. In der Schule lernt maneine Sprache, wei sie anzuwen-den, kennt die Wrter und diegrammatischen Strukturen, dochsobald der Lernprozess unter-brochen oder die Sprache nichtmehr benutzt wird, ist die Spra-che nicht mehr vorhanden. Manspricht dabei vom Sprachverlust,

    also dem Vergessen oder Verler-nen einer Sprache. Das Sprach-wissen kann nicht mehr derartaktiviert werden, wie man es imSchulkontext gewohnt war. Esgeht uns darum, was mit denSprachkenntnissen von mehrspra-chigen Personen passiert, wennsie die Sprachen nicht mehr ler-nen oder nicht mehr benutzen.Zudem ist es fr uns als Sprach-wissenschaftlerinnen erheblich,ob sie bestimmte whrend desSpracherwerbsprozesses angeeig-

    nete Fhigkeiten besitzen und obdiese konstant bleiben, obgleichsich ihre Sprachkompetenz vern-dert, so Jessner-Schmid ber dieFragestellungen der Studie. Dasnteresse am Sprachverlust ent-

    stand fr die Forscherinnen rundum Jessner-Schmid durch die Be-schftigung mit Spracherwerbs-prozessen in Anwendung der dy-namischen Systemtheorie, die ei-ne ganzheitliche Perspektive desSprachenlernens vermittelt. Inner-halb der dynamischen Systemthe-orie spielen aber nicht nur Spra-cherwerbsprozesse im herkmm-ichen Sinn, also eine Zunahmean Sprachwissen, sondern aucheine Abnahme an Wissen eineRolle. Die traditionelle Spracher-werbsforschung beschftigt sich

    erst seit kurzem mit dem Ph-nomen des Sprachverlustes. Diesst durch den theoretischen For-schungsrahmen, in dem operiertwird, bedingt, in dem lediglich

    Empirische Studien belegen den positiven Effekt des bilingualen Unterrichts.

    Bisherige Studien zeigen,dass durch Mehrsprachigkeiteine andere Entwicklung desGehirns ermglicht wird.Univ.-Prof. Dr. Ulrike Jessner-Schmid

    lineare Spracherwerbsprozessebehandelt worden sind und derSprachabbau keinen Platz fand.

    berleben der SpracheJeder hat das Szenario rund um

    den Sprachverlust schon mindes-tens einmal erlebt. Man bemhtsich eine neue Sprache zu ler-nen, lernt die Vokabeln, bt sich

    in der jeweiligen Grammatik mitder Anwendung von Pronomen,Prpositionen und Zeiten unddurch Nichtgebrauch ist baldvon dem mhsam erarbeitetenSprachwissen kaum noch etwasvorhanden. Wie kann man einenSprachabbau verhindern und wasbegnstigt ihn? Das ist in jedemindividuellen Fall eine komplexe

    Angelegenheit. Sprachabbauwird zweifellos begnstigt, wenndie Motivation, das Sprachwissenzu erhalten, abnimmt, mit ande-

    ren Worten, wenn ich mich zumBeispiel einer anderen Sprachezuwende, werde ich bisherigesSprachwissen abbauen. Fr denumgekehrten Fall gilt natrlichdasselbe. Wenn ich mich in einenMenschen verliebe, der eine an-dere Sprache spricht, wird michdieser Umstand mehr motivieren,die Sprache zu lernen, als dies inder Schule der Fall wre, ant-wortete Prof. Jessner-Schmid. Wasmit dem Sprachwissen nach derSchule passiert, sollte eigentlichdie gesamte Gesellschaft vor allem

    auch aus bildungspolitischenberlegungen beschftigen. DieFrage nach dem Nutzen desSprachunterrichts im schulischenKontext stellt sich auch das Pro-

    jektteam. Im Moment ist die ers-te Testung in vollem Gange. Dieinsgesamt 350 mehrsprachigenJugendlichen werden einmal vorder Matura und das zweite Malzirka ein Jahr nach dem Schulab-schluss auf ihre Sprachkenntnissehin getestet. Der rumliche Rah-men der Recherche reicht dabeivon Nord- ber Osttirol bis hin in

    den Sdtiroler Raum. Die Hypo-these der Studie ist, dass sich dasmetalinguistische Bewusstsein, al-so wie die Personen mit Spracheals Objekt umgehen, in seinerEntwicklung besser erhlt als dasSprachwissen selbst. Demzufolgeuntersuchen wir die metalinguis-tischen Fhigkeiten, die die mehr-sprachigen Personen im Rahmenihres Sprachenlernens erwerben.Die endgltigen Ergebnisse der

    Studie werden voraussichtlich imFrhjahr 2014 vorhanden sein,erklrt die angewandte Sprach-wissenschaftlerin.

    Multilingualer UnterrichtDas Erlernen von Sprachen

    weckt das Bewusstsein fr dasFunktionieren von Sprache undfrdert zudem die Aneignungvon Lernstrategien. Daher sollteein multilingualer Ansatz imSchulunterricht forciert werden.Durch sprachfachbergreifendenUnterricht trainiert man nmlichnicht nur die Sprache selbst, son-dern zum Beispiel auch kognitiveFhigkeiten. Derzeit sind zweiDYME-Projekte (Dynamics of Mul-

    tilingualism with English) zu die-sem Thema im Abschluss. Mag.Barbara Hofer vergleicht in ihrerDissertation Frhe Dreisprachig-keit in Sdtirol aus der psycholin-guistischen Perspektive mono-lingualem mit bilingualem Schul-unterricht im Sdtiroler Raum.Die Entwicklung des metalinguis-tischen Bewusstseins durch Mehr-sprachigkeitstraining untersuchtMag. Elisabeth Allguer-Hackl inihrer Studie mit dem Titel Mul-tilingual training at school: Doesit enhance language proficiency

    and metalinguistic awareness inmultilingual learners?. DYME isteine Gruppe von Forscherinnen,Forschern und Studierenden, dieam Thema Mehrsprachigkeit mitEnglisch interessiert sind. Sie ar-beiten berwiegend an der Uni-versitt Innsbruck unter der Lei-tung von Ulrike Jessner-Schmid.Die Studie LAILA ist ein weiteresProjekt von DYME.

    [email protected]

    Barbara Hofer, Valentina Pittracher-Terek, Manon Megens, Ulrike Jessner-

    Schmid, Elisabeth Allguer-Hackl und Kathrin Oberhofer forschen im Bereich

    der Mehrsprachigkeit. Foto: Uni Innsbruck

  • 7/31/2019 wissenswert 19 - Magazin der Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck

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    Kletterinnen und Kletterer

    zeigten vor allem beim

    Kraft-Ausdauer-Test auf-

    fallend bessere Leistungen

    als Nichtkletterinnen und-kletterer.

    Klettern gehrt zu den boo-menden Sportarten. Ein Trend,der sich an der steigenden Zahlan Kletterhallen und neu ein-gerichteten Klettergrten leichtverfolgen lsst. Die Bewegung inder Vertikalen lockt, bringt stress-geplagten Bromenschen Bewe-gung krperlicher und geistigerNatur und macht (trotz der An-strengung) zustzlich noch Spa.

    Wer sich schon einmal die Wndehochgearbeitet hat, merkt dabeiziemlich rasch, dass den Fingerneine durchaus tragende Rolle zu-kommt. Felsritzen, kleine Leisten,Lcher, Kanten die Mglich-keiten, beim Klettern einen Griffzu finden, sind vielfltig. Die Be-anspruchung der Finger vonden Gelenken bis hin zur Musku-latur ist naturgem hoch.

    Unterarmmuskulatur

    Mit der kletterspezifischenMuskelperformance im Unterarm

    hat sich Marc Philippe am Institutfr Sportwissenschaft der Univer-sitt Innsbruck befasst. Im Rah-men einer von Univ.-Prof. MartinBurtscher betreuten Arbeit warf

    Die Finger spielen beim Klettern eine

    tragende Rolle. Der Sportwissen-schaftler Mar c Phil ippe verglich die

    Leistung der Unterarmmuskulatur

    zwischen Profi -Kletterern und

    Personen, die nicht klettern.

    Der richtigeGriff in derKletterwand

    Klettern gehrt zu den boomenden Freizeitaktivitten. Foto: Shutterstock

    Philippe einen genaueren Blickauf den so genannten Finger-beuger (siehe Info-Box) sowie aufdie Sauerstoffzufuhr in der Unter-armmuskulatur.

    Vergleichende Studie

    Philippe, selbst in Kletterwn-den und an Boulderfelsen unter-wegs, lud fr die Studie zwlfProfi-Kletterinnen und -Kletterersowie je sechs Frauen und Mn-ner ein, die keine kletterspezi-

    fische Erfahrung hatten. Ziel war,herauszufinden, wie die Griffme-chanik bei guten Kletterern im

    Vergleich zu Nichtkletterern funk-tioniert und wo die Unterschiedeliegen, schildert Philippe den

    Studienansatz. Dafr musste erein eigenes Testverfahren entwi-ckeln, da es keine kletterspezi-

    fischen Kraftgerte gibt, an denenspeziell die Griffkraft gemessenwerden kann. Mit Hilfe eines 22Millimeter starken Brettes, das aneinem Kraftmessgert fixiert war,lieen die Probanden dann quasidie Muskeln spielen. Sie muss-ten mit einer klettertypischenFingerhaltung versuchen, Kraftauf das Messbrett zu bertragen.Insgesamt wurden drei Varian-ten durchgefhrt: Bei der ersten

    mussten die Testpersonen ver-suchen, mit mglichst viel Kraftdas Brett nach unten zu drcken.Beim zweiten Verfahren war ge-

    fordert, das Brett mit 40 Prozent

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    Ob ihr Leben sinnvoll ist

    oder nicht, fragen sich diemeisten erst, wenn sie in

    eine Sinnkrise schlittern. Oft

    braucht es aber nur kleine

    Vernderungen im Lebens-

    entwurf, um aus dieser Krise

    gestrkt hervorzugehen.

    Von Platon ber Schopenhauerund Frankl bis hin zu den verschie-densten Religionen beschftigt derSinn des Lebens die Menschheit.Doch was bedeutet Sinn? Etymo-

    logisch kommt das Wort Sinn ausdem Indogermanischen und be-deutet so viel wie Gang, Weg,Reise. Sinn haben knnte freimit eine Richtung einschlagenbersetzt werden.

    Die Frage nach dem Sinn

    Doch wie viel Zeit bleibt in un-serer heutigen Gesellschaft, dieeinem im Job, in der Freizeit undim Familienleben stndig allesabverlangt, nach dem Sinn desLebens zu suchen? Tatschlich

    haben wir im Rahmen unsererForschung herausgefunden, dasssich die meisten die Frage nachdem Sinn ihres Lebens gar nichtstellen, erklrt Tatjana Schnell,Sinnforscherin am Institut fr Psy-chologie an der Universitt Inns-bruck. Oft bleibt keine Zeit, seinLeben zu reflektieren. Man funkti-oniert einfach. Viele nehmen eineSinnleere gar nicht wahr oder esist ihnen egal. Diese Menschen le-ben zwar nicht schlecht, sind aberauch nicht so glcklich wie jene,die ein sinnerflltes Leben fhren.

    Aber auch jene, die ihr Leben alssinnvoll empfinden, sind sich des-sen meist nicht bewusst.

    Die Sinnlosigkeit des eige-nen Lebens wird einem oft erst

    Der Sinn des Lebens richtet sich vorwiegend nach den eigenen Werten und

    Zielen. Sinnforscherin Tatjana Schnell hat jedoch herausgefunden, dass der frei-

    willige Dienst an der Gesellschaft als besonders sinngebend empfunden wird.

    Au der Suche nachSinn: Freiwillige vor

    Auch wenn man selbst nicht alles hat, kann man anderen viel geben und davon proftieren. Fotos: Shutterstock

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    klar, wenn man in eine Sinnkriseschlittert. Auslser ist zumeist einTrauma. Nach einem Unfall, ei-ner Trennung, dem Verlust einesgeliebten Menschen oder auch

    des Arbeitsplatzes ist nichts mehrselbstverstndlich, erklrt Schnell.Auch Burnout-Patienten empfin-den oft eine Sinnleere. Die Sinn-krise bewegt etwas im Menschen,m Positiven wie im Negativen.Sie kann im besten Fall sogarein so genanntes posttrauma-tisches Wachstum auslsen. Dasheit, man geht mit verndertemSelbstbild und gestrkt aus derKrise hervor.

    Raus aus der Sinnkrise

    Am Anfang der Krisenbewlti-gung steht zunchst das Bewusst-sein, dass man sich in einer Krisebefindet, dann kommt die Um-orientierung. Es wird nach einemneuen) Sinn im Leben gesucht.

    Viele kommen selbst aus dieserKrise heraus. Wenn Depressivittdazukommt, ist es ratsam, sichHilfe zu suchen, etwa bei einerTherapeutin oder einem Thera-peuten, die/der einem die rich-tigen Fragen stellt: Wohin will ich,welche Werte will ich umsetzen?,betont die Psychologin.

    Auf Basis verschiedener Studi-en konnten vier Kriterien festge-macht werden, anhand derer dasLeben als sinnvoll erlebt wird, er-klrt Schnell. Wichtig ist zum Ers-

    ten, dass unser Handeln und vorallem, wie wir handeln, fr uns,aber auch fr andere Bedeutunghat. Zum Zweiten braucht manangfristige Ziele oder zumindesteine Ausrichtung, wohin der Weghren soll. Drittes wichtiges Kri-terium ist das Gefhl der Zugeh-rigkeit zu einem greren Ganzen,das Wir-Gefhl. Menschen sindsoziale Wesen, die eine Rolle in ei-ner Gemeinschaft spielen und indieser auch Verantwortung ber-nehmen wollen. Das vierte Kriteri-um ist die Kohrenz. Die verschie-

    denen Lebensbereiche mssenzusammenpassen. Die Werte, andenen man sich orientiert, solltenn allen Bereichen unseres Lebensprsent sein. Unterscheiden sich

    die verlangten Werte in der Arbeitzum Beispiel von den gelebten

    Werten in der Familie, kann eszu Konflikten kommen, erlu-tert Schnell. Ganz wichtig ist es

    auch, seine sinngebenden Aufga-ben mglichst breit anzulegen.Zieht man nur aus einer Quel-le Sinn, etwa aus seinem Job, istman gefhrdet, bei einem Konfliktin diesem Bereich in eine Krise zuschlittern.

    Die vier Kriterien des Sinnerle-bens knnen mit den verschie-densten Inhalten gefllt werden.Es kommt nicht darauf an, obman seine Arbeit als sinnvoll er-lebt, das Familienleben oder dasEngagement in einer Gemein-schaft. Wichtig ist in erster Linie,dass die Aufgaben zu einem pas-sen und die oben angefhrten Kri-terien erfllt sind, betont die Di-plompsychologin. Oft reicht schon

    eine kleine Umstrukturierung, zumBeispiel weniger Arbeit und mehrZeit fr Familie und eigene Inte-ressen die viel zitierte Balancezwischen Arbeit und Freizeit.

    Anderen etwas geben

    Eine andere Mglichkeit, sei-nem Leben Sinn zu geben, istdie Freiwilligenarbeit. Genera-tivitt wird laut unseren Studienals besonders sinngebend erlebt.Das heit, es tut Menschen ein-fach gut, etwas zur Gesellschaft

    beizutragen, das auch ber daseigene Leben hinaus wirkt. Gera-de in Tirol hat man mit dem gutausgebauten Vereinswesen zahl-reiche Mglichkeiten dazu. Seies in der Feuerwehr, beim RotenKreuz oder in einer Kirchenge-meinschaft. Wichtig ist, im Vor-feld seine Prioritten zu klren. Frreligise Menschen steht oft dasErleben der Gemeinschaft im Vor-dergrund. In Hospizen engagierensich vor allem kreative Menschen,die wenig Interesse an Normenund Traditionen haben. An Spi-

    ritualitt gnzlich uninteressiertePersonen sind z. B. in politischenEhrenmtern gut aufgehoben.

    Damit jeder Freiwillige auchdie richtige Aufgabe findet, wre

    es wichtig, dass Organisationen,die Ehrenmter vermitteln, schonim Vorfeld mit den Bewerbernabklren, was sie im jeweiligen

    Aufgabenbereich erwartet. Soknnte man eine berforderungund Wertekonflikte verhindern.

    Viele dieser Ehrenmter sind nm-lich belastend. Nur wenn sich derEhrenamtliche wohl fhlt, kann ermit Belastungen und Rckschl-gen umgehen.

    Selbst profitieren

    Wohlbefinden definiert sich

    vor allem darber, die eigenenFhigkeiten mglichst gut fr dieGemeinschaft zu nutzen, be-tont die Persnlichkeitspsycholo-gin. Das ist ein wichtiger Punktbeim Sinnerleben, denn nebenaller Generativitt steht doch derMensch selbst im Mittelpunkt,ganz im Sinne des Bibelzitates:Liebe deinen Nchsten wie dichselbst. Physische und psychischeGesundheit sowie gestillte Bedrf-nisse sind hingegen keine Voraus-

    setzungen, um anderen etwas zugeben. Im Gegenteil.In einer weiteren Studie konn-

    te Schnell nachweisen, dass Ar-beitslose mit einem Ehrenamt ihrLeben als sinnvoller empfindenals Arbeitslose ohne Ehrenamt,selbst wenn ihre Grundbedrf-nisse dabei nicht gestillt werden.Auch eine Studie in Kanada mitKriegsveteranen hat belegt, dasses nicht wichtig ist, dass manselbst gesund ist und alles hat,um Sinn aus einer ehrenamt-lichen Beschftigung zu ziehen.

    Die Kriegsveteranen engagiertensich im Zuge ihrer Therapie eh-renamtlich, etwa in einem Wai-senhaus. Neben der Aufarbeitungdes eigenen Traumas hatte diesesEngagement ein weiteres erfreu-liches Ergebnis: Die Veteranenempfanden ihre Ttigkeit als u-erst sinnstiftend. Man kann trotzpersnlicher Krise anderen etwasgeben und davon auch selbstprofitieren.

    [email protected]

    Eine Sinnkrise bewegtetwas im Menschen undkann auch zu einem positi-ven Ergebnis fhren.Tatjana Schnell

    Einen Beitrag in derGesellschaft zu leisten, derber Generationen hinauswirkt, wird als besonderssinnvoll erlebt.Tatjana Schnell

    Ob alt oder jung: Etwas fr andere zu tun, erfllt die meistenMenschen mit groer Zufriedenheit und macht das Leben sinnvoll.

    Sinnforschung

    Dr. Tatjana Schnell studierte inGttingen, London, Heidel-berg und Cambridge (UK) undwar als Wissenschaftliche Mitar-beiterin in der Persnlichkeits-und Diagnostischen Psychologiean der Universitt Trier ttig, wosie zum Thema Implizite Religi-ositt Zur Psychologie des Le-benssinns promovierte. Seit 2005ist sie fr das Fach Persnlich-keits- und Differentielle Psycho-

    logie am Institut fr Psychologieder Universitt Innsbruck zustn-dig, Schwerpunkt Sinnforschung(www.sinnforschung.org). In der

    Studie Meaningful commitment:Finding meaning in volunteerwork (verffentlicht im Journalof Beliefs & Values, 2012, 33 (1),

    35-53) wurden Sinnerfllung undLebensbedeutungen bei insge-samt 168 ehrenamtlich Ttigenuntersucht.

    Tatjana Schnell. Foto: E. Schlosser

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    Unser kosystem ist nochausbalanciert. Der Kohlen-stoff, der durch die Boden-atmung abgegeben wird,wird in etwa der gleichenMenge wieder durch Pho-tosynthese aufgenommen.Die Vernderung des Kli-

    mas durch den Treibhaus-effekt knnte aber auchden natrlichen Kohlen-stoffkreislauf beeinflussen.

    Der Boden atmet . Im Verhltnis zu den von Menschen verursachten

    Emissionen geben die Bden weltweit mehr als zehn Mal so viel CO 2

    an die Atmosphre ab. Michael Bahn vom Institut fr kologie der

    Uni Innsbruck untersucht, wie sich der zu erwartende Klimawandelauf den Kohlenstoffkreislauf auswirkt.

    Klimawandel im Zelt

    Mithilfe von Zelten simuliert der kologe Michael Bahn das Klima von morgen. Foto: Universitt Innsbruck/Eva Fessler

    Die Berechnung des zu erwar-tenden Klimawandels erfolgt mit-hilfe so genannter Klimamodelle.Bei den verwendeten Daten ms-sen zahlreiche Faktoren beachtetwerden. Noch komplizierter ma-chen es aber die Rckkoppelungs-effekte, die diese Faktoren aufein-ander haben. Bis vor Kurzemwurden die Rckkoppelungsef-

    fekte in Klimamodellen zu wenigbeachtet, das macht die Modell-prognosen ungenau und kannzu widersprchlichen Ergebnis-sen fhren, erlutert Dr. Michael

    Bahn. Die Prozesse, die im Bo-den im Bereich des Kohlenstoff-kreislaufes ablaufen, sind nochziemlich schlecht beschrieben.Die Veratmung von Kohlenstoffwird zwar bercksichtigt, es fehltallerdings noch ein genaues Pro-zessverstndnis, so der kologe.

    Um diesem Prozessverstnd-nis etwas nher zu kommen und

    mgliche Rckkoppelungseffektezu identifizieren, untersucht ergemeinsam mit seinem Team un-ter realen Bedingungen die Aus-wirkungen des zu erwartenden

    Klimawandels auf den Kohlen-stoffkreislauf von Wiesen im Tiro-ler Stubaital. Bisher wurden der-artige Untersuchungen meist anBodenproben im Labor durchge-fhrt. Das Neue an unseren Testsist, dass wir an einem intaktenkosystem vor Ort forschen, er-klrt Michael Bahn.

    Blick in die ZukunftUm den Temperaturanstieg

    und die Trockenheit vor Ort zusimulieren, baut die Forschungs-gruppe auf den Almwiesen Zelte

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    Bei den Tests wird den abgeschirmten Grasfchen mit stabilen Isotopen

    markierter Kohlensto zugehrt. Foto: Universitt Innsbruck

    A ssoz.-Prof. Dr. MichaelBahn, geboren 1963 inInnsbruck, studierte an derUniversitt Innsbruck ko-

    logie. Nach Abschluss seinesStudiums 1989 war er wis-senschaftlicher Mitarbeiteran der Royal Swedish Acade-my of Sciences. Anschlieendforschte und lehrte er amInstitut fr Botanik bzw. seit2006 am Institut fr kolo-gie der Universitt Innsbruck.2001 schloss Bahn sein Dok-toratsstudium ab, 2009 folgtedie Habilitation im Fach ko-logie, die Habilitationsschriftwurde mit dem Liechtenstein-Preis ausgezeichnet. Seit 2010

    ist er am Institut fr kologieAssistenzprofessor, seit 2011Assoziierter Professor.

    zur person

    michael bahn

    Vernetzung

    N eben seinen detailliertenForschungen auf den Berg-wiesen im Stubaital arbeitet

    Michael Bahn gemeinsam mitKollegen des EU-Projekts Carbo-Extreme auch an einer Synthesezu Auswirkungen von Klimaext-

    remen auf den Kohlenstoffkreis-lauf in Europa. Im kommendenJahr will er dazu eine internati-onale Konferenz veranstalten,bei der Wissenschaftler aus aller

    Welt ihre neuesten Forschungs-ergebnisse zu diesem aktuellenThema vorstellen und vernetzenwerden.

    auf. Die Zelte stehen rund achtWochen. Je nachdem, wie feuchtder Boden vor der Anbringungdieser war, wirkt sich die Drreetwas lnger oder krzer aus,

    beschreibt der kologe. DemPflanzenbestand auf diesen abge-schirmten Graslandflchen wirddann markierter Kohlenstoff zu-gefhrt, um im Anschluss zu be-obachten, wie schnell dieser vomBoden veratmet wird. UnsereTests haben gezeigt, dass die Gras-lchen wie Pumpen funktionie-ren. In weniger als zwei Stundenwird ein Teil des markierten Koh-enstoffs wieder veratmet, erklrtMichael Bahn. Um zu berprfen,ob und wie das kosystem auf

    wiederkehrende Drreereignissereagiert, wurden diese Versuchen aufeinanderfolgenden Jahrenmehrmals wiederholt. Mglichstviele verschiedene Daten helfenuns, mehr Licht in die sehr kom-plexen Wechselwirkungen zwi-schen Klima und Kohlenstoffkreis-auf im Boden zu bringen, so derForscher.

    Nach rund vier Jahren Lauf-zeit sind nun erste Ergebnisseerkennbar. Noch sind nicht al-e Ergebnisse ausgearbeitet, aber

    ein Trend ist bereits abzuleiten,erklrt Michael Bahn. So zeigenseine bisherigen Untersuchungensehr deutlich, dass die Photo-synthese fr die Bodenatmung

    enorm wichtig ist. Die Versuchezeigen auch, dass mit steigendenTemperaturen auch die Boden-atmung steigt. Durch die anhal-tende Drre wird gleichzeitig we-niger Kohlenstoff vom Boden auf-genommen und langsamer in dieunteren Schichten transportiert,und die Bodenatmung wird wie-derum verringert. Da die Photo-synthese aber noch viel strkereingeschrnkt wird, verliert die

    Wiese insgesamt Kohlenstoff andie Atmosphre, so Bahn.

    Extreme WirkungDas Problem bei der prognos-

    tizierten Klimaentwicklung siehtder kologe weniger in der Tem-peraturerhhung: Mit einer kon-stanten Erwrmung knnte daskosystem durch Anpassungsme-chanismen relativ gut umgehen.Die Klimaprognosen lassen aller-dings verstrkt Wetterextreme wie zum Beispiel lange Trocken-phasen erwarten. Diese Phasensind fr das Grasland viel schwie-

    riger auszugleichen und habeneinen berproportionalen Effektim Vergleich zu einer konstan-ten Klimaerwrmung, erlutertBahn. Einen Vorgeschmack auf

    diese Trockenphasen lieferte derSommer 2003. Viele erinnernsich sicher an diesen Sommer,in dem extrem lange sehr hoheTemperaturen und Trockenheitherrschten, so Bahn. DieserSommer hat in weiten Teilen Mit-tel- und Westeuropas die Netto-Sequestrierung von Kohlenstoff den Anteil des Kohlenstoffs, der imBoden gebunden und nicht wie-der durch die Atmung an die At-mosphre abgegeben wird vonvier Jahren zunichte gemacht.

    Auch das Ende einer Drrepha-se mit der meist ein Starkregeneinhergeht wirkt sich auf denKohlenstoffkreislauf im Bodenaus: In dieser Phase konnten die

    Wissenschaftler beobachten, dasssehr viel CO2 ausgestoen wird.Eine Erklrung dafr knnte sein,dass die aufgrund der Drre ab-gestorbenen Organismen durchdie neue Energiezufuhr rasch ab-gebaut werden. Details zum ge-nauen Prozessablauf und warumder CO2-Aussto auch nach demRegen noch erhht bleibt, ken-

    nen wir aber noch nicht, erklrtder kologe.

    Neben der Resistenz, also derWiderstandsfhigkeit des Kohlen-stoffkreislaufs gegenber Wetter-extremen, will Michael Bahnknftig auch die Resilienz vonGraslandflchen ihre Fhigkeit,die Funktionen nach einer Stress-situation wiederherzustellen er-forschen. Noch knnen wir nichtsagen, ob die Bden in der Lagesind, sich wieder vollstndig zuerholen, betont Bahn.

    Die Frage, ob ihn sein detail-liertes Wissen um die Auswir-kungen des Klimawandels aufunser kosystem pessimistischstimmt, verneint Michael Bahnaber: Der Klimawandel ist einmenschengemachtes Phnomen,

    das sehr viele Rckkoppelungs-effekte hat. Das prognostizierteSchmelzen der Permafrostbdenwrde beispielsweise zu einerenormen Freisetzung von CO2und Methan fhren, da dort sehrviel Kohlenstoff gespeichert ist.

    Anhand dieses Wissens muss mannatrlich noch strker warnen.

    Nichtsdestotrotz habe ich mir abermeinen Optimismus bewahrt undbin berzeugt davon, dass es sichlohnt, CO2-sparsam zu leben. Esliegt an unserer Gesellschaft, aberauch an jedem Einzelnen.

    [email protected]

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    die Materie. Wir haben am Com-

    puter aus 3600 Goldatomen dasModell eines Nanodrahts gebautund die Wechselwirkungen undBewegungen der Teilchen in ma-thematische Formeln gegossen,erklrt Michael Probst. Die simu-ierten Nanodrhte aus Gold sindetwa 10.000 Mal dnner als einmenschliches Haar. Um derenVerhalten zu beschreiben, mssenwir die Gleichungen lsen. Dasklingt freilich sehr viel einfacher,als es tatschlich ist. Wollte mandiese Rechnungen ohne Compu-ter lsen, wrde das viele Men-

    schenleben lang dauern, sagtStefan Huber, Doktorand in derArbeitsgruppe von Probst. Erhat deshalb den SupercomputerLEO II zu Hilfe genommen. Aberauch der bentigt einen ganzenTag, um bei einer vorgegebenenTemperatur die Eigenschaften desDrahtes zu errechnen. Um dieDynamik des Verhaltens eines Na-nodrahts zu beschreiben, mssenwir das Gleichungssystem einigeMillionen Mal lsen, erlutertHuber. Die groe Zahl der Teil-

    chen und die vielen Zeitschrittemachen eine solche Berechnungextrem zeitaufwndig. Den For-

    Am Computer simulieren Innsbrucker Physiker die Eigenschaften von Nanodrhten aus Gold. Foto: Uni Innsbruck

    TIPP: Ein Video der Simulation gibt esunter http://vimeo.com/39394037

    Rechnen mitHochleistung

    Fnf riesige Schrnke, voll-gestopft mit Prozessoren dasist der Supercomputer MACH,der an den Universitten Inns-bruck und Linz wissenschaftli-

    ches Rechnen in neue Dimensi-onen fhrt. Die zwei MillionenEuro teure Grorechenanla-ge ist einzigartig in sterreich

    und gehrt weltweit zu dengrten so genannten SingleSy s t em Image -An l agen .Mehrere Prozessoren arbeitendabei parallel und knnen da-her schneller an einer Simula-tion rechnen. Der nach demsterreichischen Physiker undPhilosophen Ernst Mach be-

    nannte Grorechner ist Teil derInfrastrukturinitiative des Aust-rian Centre for Scientific Com-puting (ACSC).

    G emeinsam stark: Im Herbst2010 haben sich mehrereEinrichtungen zu diesem neuenZentrum zusammengeschlos-sen. Ein Ziel dieses Verbunds vonUniversitten, Fachhochschulenund anderen Forschungsinsti-tuten ist es, gemeinsam Infra-struktur anzuschaffen und auch

    zu betreiben. Der Hintergrund:Moderne Grorechner sind sehrteuer und auch aufwndig imBetrieb, so dass sich eine Hoch-

    schule allein einen groen Rech-ner kaum noch leisten kann. Dasneue Zentrum hat bereits neunMitglieder und weitere sind inBeitrittsverhandlungen. Nebendem gemeinsamen Betrieb vonGrorechnern kooperieren diePartner aber auch auf wissen-schaftlicher Ebene. Regelmig

    stattfindende Tagungen frderndie Zusammenarbeit und den

    Austausch zwischen unterschied-lichen Fachrichtungen.

    Je nher man der Realittmit seinen Simulationenkommen will, umso mehrRechenzeit auf dem Super-computer bentigt man.Michael Probst Foto: Berger

    schern stehen heute sehr leis-

    tungsfhige Supercomputer zurVerfgung, mit denen solche Sys-teme in vertretbarer Zeit simuliertwerden knnen (siehe Kasten). Jenher man mit seinen Simulati-onen aber der Realitt kommenwill, umso mehr Rechenzeit aufden Supercomputern bentigtman, sagt Michael Probst.

    Technische Anwendungen

    Das frhzeitige Schmelzen derNanodrhte ist in technischen An-wendungen unerwnscht, wes-halb die Innsbrucker Physiker

    nach Mglichkeiten gesucht ha-ben, den Schmelzpunkt der Drh-te zu erhhen, ohne sie dicker zumachen. In ihren Computersi-mulationen konnten Stefan Hu-ber und Michael Probst zeigen,dass die Beschichtung des Na-nodrahts mit anderen Molek-len die Temperaturbestndigkeitdeutlich erhht. Diese Moleklebilden einen schtzenden Mantelum den Draht und verhindern,dass Goldatome an Ecken undKanten des Drahtes leicht he-

    rausbrechen und den Schmelz-vorgang in Gang setzen, erklrtStefan Huber das Verhalten der

    neu entwickelten Nanokabel.

    Fr technische Anwendungenkann dieses Grundlagenwissenvon groer Bedeutung sein. Soverfgen Produzenten von Bau-

    teilen nun ber bessere Kennt-

    nisse, wie sich das Nanomaterialbei unterschiedlichen Tempera-turen verhlt. Aber auch fr ande-

    re technische Aufgaben knnen

    Nanodrhte eingesetzt werden.Sie gelten etwa als hervorragendeSensoren fr das Aufspren vonunterschiedlichsten Moleklen.

    Auf jede Vernderung an ihrerOberflche reagiert ihre Leitf-higkeit sehr sensibel. Lagern sichzum Beispiel Biomolekle an derOberflche ab, kann das ber dieLeitfhigkeit gemessen werden:ideale Voraussetzungen fr denBau von Sensoren fr die Biotech-nologie.

    Neue Ziele

    Die Physiker um Probst habenbereits neue Ideen. Der Super-computer MACH, den die Uni-versitten Innsbruck und Linzseit einigen Monaten gemein-sam betreiben (siehe Kasten), sollihnen bei der Frage helfen, wiesich Goldnanodrhte verhalten,die mit Kohlenstoffnanorhrenummantelt sind. Solche Berech-nungen sind ohne Supercompu-ter undenkbar, ist Michael Probstberzeugt.

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    Fhrende Exponenten der Klima-

    orschung weilten Anfang Mrzauf Einladung von Helmut Rottvom Institut fr Meteorologieund Geophysik in Innsbruck, umber die wissenschaftliche Aus-richtung des internationalen For-schungsprogramms Klima undKryosphre (CliC) zu diskutieren.Kryosphre bezeichnet jenen Teilder Erde, der mit Eis bedeckt ist:von den polaren Eisgebieten biszu den mit Schnee bedecktenFlchen. Deren Vernderungendurch und deren Einfluss auf das

    Klima stehen im Mittelpunkt desForschungsprogramms.

    Klimaforscherin Innsbruck

    Helmut Rott, Vladimir Ryabinin,

    enny Baeseman, Koni Steffen,

    Ghassem Asrar und Georg Kaservon links) beim Treffen in der Inns-

    brucker Hofburg. Foto: Uni Innsbruck

    Experimentalphysiker Rainer Blattwurde in Berlin die Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physi-kalischen Gesellschaft verliehen.Es ist dies die hchste Auszeich-

    nung der DPG auf dem Gebietder Experimentalphysik. RainerBlatt wurde fr seine Arbeiten aufden Gebieten der Metrologie undQuanteninformationsverarbei-tung mit elektromagnetisch ge-speicherten Ionen ausgezeichnet.Die experimentelle Demonst-ration grundlegender Bausteineund Algorithmen eines Quanten-prozessors, die Teleportation vonQuantenzustnden der Materie,die erste Realisierung eines Quan-tenbytes und die Simulation vonQuantensystemen haben neue

    wissenschaftliche Forschungsge-biete erffnet und den Weg ineine zuknftige Quantentechno-ogie gewiesen, heit es in derBegrndung der DPG.

    Rainer Blattausgezeichnet

    Anfang Mrz fand die tradi-

    tionelle Amtsbergabe an

    das neue Rektorenteam der

    Universitt Innsbruck um

    Rektor Tilmann Mrk statt.

    Die Rektorskette ber-

    reichte der ehemalige Rek-

    tor der Universitt und jet-

    zige WissenschaftsministerKarlheinz Tchterle.

    Im Beisein von ber 400 Gstenaus Politik, Wirtschaft und Wissen-schaft wurde Tilmann Mrk in das

    Amt des Rektors der UniversittInnsbruck eingefhrt. Mit ihmbernahmen auch die Vizerekto-rinnen und Vizerektoren ihr Amt:

    Anke Bockreis (Infrastruktur),Wolfgang Meixner (Personal),Roland Psenner (Lehre und Stu-dierende) und Sabine Schindler

    (Forschung).Ich freue mich, dass es ge-

    lungen ist, ein hervorragendesRektorenteam zu bestellen.Rektor Tilmann Mrk ist Garant

    fr die positive Weiterentwick-

    lung der Universitt Innsbruck,sagte Karlheinz Tchterle in sei-ner Rede. Tchterle bergab diegoldene Kette an Rektor Mrkmit den Worten: Der Glanz des

    Edelmetalls Gold bedeutet dieWrde, sein Gewicht hingegendie Brde. Mge dir die glck-liche Synthese dieser Symbolegeschenkt sein zu frohem Be-ginnen und stolzem Gelingen.

    In seiner Antrittsrede formulierteder neue Rektor der UniversittInnsbruck drei wesentliche Ziele

    fr die vierjhrige Amtsperiode:eine weitere Qualittsanhebung

    im Bereich der Forschung undbessere Rahmenbedingungen inder Lehre, verstrkte Kooperati-onen am Hochschulstandort undeinen vermehrten Wissens- undTechnologietransfer.

    Amtseinfhrung des

    neuen Rektorenteams

    Das Rektorenteam wurde im Mrz feierlich ins Amt eingefhrt. Foto: Uni Innsbruck

    In Vaduz wurde der Preis

    des Frstentums Liechten-

    stein feierlich berreicht:

    Jeweils 4000 Euro gingenan Nicole Ehlotzky, Stefan

    Mayr und Heinz Zoller.

    Der seit 1983 jhrlich verliehenePreis des Frstentums Liech-tenstein zhlt zu den renom-miertesten Auszeichnungen frwissenschaftliche Forschung ander Uni Innsbruck und der Me-dizinischen Uni Innsbruck. DerPreis ist ein wichtiges Zeichen frdie gute Zusammenarbeit zwi-schen dem Frstentum Liechten-

    stein und den beiden InnsbruckerUniversitten, betonte der liech-tensteinische Regierungsrat HugoQuaderer bei der feierlichen Ver-leihung in Vaduz. Ausgezeichnet

    wurde Nicole Ehlotzky fr ihre

    Dissertation Das Verkehrsproto-koll der Alpenkonvention im Lich-te der Grundfreiheiten. StefanMayr erhielt den Preis fr seine Ar-beiten zur Bildung von Embolien

    in Pflanzen und Heinz Zoller, Gas-

    troenterologe und Hepatologe ander Univ.-Klinik fr Innere MedizinII, wurde fr die Aufklrung einerneuen Variante der Eisenspeicher-krankheit geehrt.

    Liechtenstein-Preis verliehen

    Die Preistrger Stefan Mayr, Nicole Ehlotzky, Heinz Zoller. Foto: Uni Innsbruck

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    Frank Welz vom Institut fr Sozio-logie wurde zum Vizeprsidentender European Sociological Asso-ciation (ESA) gewhlt. Sie ist die

    Dachorganisation aller Soziologie-Fachverbnde in Europa, gleich-zeitig gehren ihr 1800 Einzel-mitglieder an. Die ESA organisiertForschungsgruppen, Kongresseund Publikationen. Im Vorstandselbst ist Frank Welz nun leitendmit der Ausrichtung des wissen-schaftlichen Programms sowie alsTeammitglied mit der Finanzauf-sicht und der Koordination derFachsektionen betraut. In den

    Wissenschaften um den Men-schen wirken immer noch sehrstark nationale Traditionen der

    Ausbildung und Forschung. Da-her ist es eine wichtige Aufgabeder ESA, den vielen partikularenEntwicklungen ein gemeinsamesForum zur Verfgung zu stellen.

    ESA: Frank WelzVizeprsident

    Die Forschungsstelle Obergurgl

    blickt auf ein erfolgreiches Jahr

    2011 zurck. Foto: Uni Innsbruck

    Bei der Beiratssitzung der Alpinen

    Forschungsstelle Obergurgl wur-de der neue wissenschaftliche Ko-ordinator Nikolaus Schallhart vor-gestellt, der Anfang Februar dieNachfolge von Eva Maria Kochangetreten hatte. Rckblickendauf 2011 konnte die Forschungs-stelle auf erfolgreich durchge-

    fhrte Veranstaltungsttigkeitenhinweisen und die Ergebnissezweier finanziell gefrderter For-schungsprojekte prsentieren: ei-ne nicht invasive Methode zur Be-stimmung des Vorkommens von

    Mikroorganismen im Gletschereisund eine Untersuchung des Ge-bietes Putzach.

    Obergurgl: NeuerKoordinator

    Promotion im Beisein des BundesprsidentenSechs Doktorandinnen und Doktoranden der Uni Innsbruck wurden am 16. Mrz im Beisein von Bundesprsident

    Dr. Heinz Fischer promoviert: Ingrid Blumthaler, Alexander Eberharter, Heike Ortner, Nicola Pehbck-Walser, BernhardSchmelzer und Harald Schbel. Sie haben alle Oberstufenklassen, die Matura, das Studium sowie das Doktorat mitsehr gutem Erfolg bzw. mit Auszeichnung abgeschlossen. Es handelt sich um die hchstmgliche Auszeichnung vonStudienleistungen in sterreich. Dies betonte auch Rektor Tilmann Mrk in seiner Begrung der Festgste. Nach derVorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten und deren Gelbnis berreichte ihnen der jeweils zustndige Promoti-onsdekan die Urkunde. Bundesprsident Fischer bergab dann den Ehrenring, der als sichtbares Zeichen der hochran-gigen Auszeichnung getragen werden kann. Die erste Verleihung der Auszeichnung fand an der Uni Innsbruck unterTheodor Krner Ende 1952 statt. Foto: Uni Innsbruck

    Das Frank Stronach Institut

    fr sozialkonomische Ge-

    rechtigkeit frdert knftig

    die Forschung und Lehre

    an der Fakultt fr Betriebs-

    wirtschaft. Das Forschungs-

    zentrum Strategische

    Fhrung, Innovation und

    Marke wird mit 150.000Euro untersttzt.

    Um unseren hohen Standard inForschung und Lehre auch knf-tig halten und weiter ausbauenzu knnen, sind wir in Zeiten derUnterfinanzierung unserer Univer-sitten vermehrt auf Unterstt-zung von auen angewiesen. Ichdanke Frank Stronach dafr undbin berzeugt, dass die damit er-mglichte Forschungsarbeit wert-volle Impulse fr die Gesellschaft

    iefern wird, betonte Rektor Til-mann Mrk.

    Die gestifteten 150.000 Eurowerden fr die Einrichtung einerForschungsgruppe sowie einer

    Stiftungsprofessur fr Innovationund Entrepreneurship am Institut

    fr Strategisches Management,Marketing und Tourismus verwen-det. Dort sollen zentrale Fragennach Demokratiereform, Steuer-reform, Wirtschaftswachstum,Staatsschuldenproblematik sowieThemen der Umwelt und nach-haltigen Energie, insbesondere der

    Elektromobilitt, bearbeitet wer-den. Die Fragestellungen, die wirmit den neuesten Methoden des

    Innovationsmanagements bear-beiten, sind von breitem Interesseund hchster Aktualitt. Die neuenEinrichtungen werden unsere For-schungen in diesen Bereichen en-orm bereichern, erklrt Prof. KurtMatzler, der die Einrichtungenleiten und koordinieren wird. Da-neben wird Frank Stronach selbstzweimal jhrlich zu Diskussions-

    runden mit Studierenden oder f-fentlichen Veranstaltungen an dieUniversitt Innsbruck kommen.

    Frank Stronach fnanziertStitungsproessur

    Frank Stronach und Rektor Tilmann Mrk unterzeichnen den Kooperations-

    vertrag. Foto: Universitt Innsbruck

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    18. April, 18 UhrEin Abend ber Osterkuchen,

    Eierrollen und andere russischeOstertraditionenm Rahmen seines Lnder-schwerpunkts zu Russland bietetdas Internationale Sprachen-zentrum (isi) gemeinsam mitdem Russlandzentrum einenandeskundlichen Abend mitKurzvortrgen zum Osterestn der russischen Kultur undmusikalischer Umrahmung durchden russischen Chor unter derLeitung von Irina Golubkowa.Ort: Claudiasaal, Claudiana, 2.Stock, Herzog-Friedrich-Str. 3

    26. April, 17 UhrVorlesung: Kommunikationvon Maschinen: von Sensor-netzwerken, kommunizie-renden Autos und Maschinenn ZellgreFalko Dressler, neu beruenerProessor r Technische Inor-matik am Institut r Inormatik,hlt seine Antrittsvorlesung berdie Vernetzung von Maschinen.Ort: Groer Hrsaal am Technik-campus, Bauingenieurgebude,

    Technikerstrae 13b

    2. Mai, 17.30 UhrVortrag: Zwischen Inklusionund Exklusion Zur politischenEthik angesichts von Migrationund GlobalisierungDie deutsche Philosophin Moni-

    ka Kirloskar-Steinbach analysiertim Rahmen einer Tagung zu

    Wertetraditionen und Werte-konikten politische Ethik in derglobalisierten Gesellschat. Dasvollstndige Tagungsprogramm

    fnden Sie unter www.uibk.ac.at/philosophie/aktuelles/kon-gress2012Ort: Saal University o NewOrleans, 1. Stock, Universitts-hauptgebude, Innrain 52

    3. Mai, 17 UhrVortrag: Musikwissenschat alsKulturwissenschatIm Rahmen der Reihe Kul-tur- und Kunsttheorie: CulturalStudies: Alter Wein in neuenSchluchen? prsentiert MonikaFink die Musikwissenschat alsKulturwissenschat. Am 30. Maihlt der Theologe Roman Sie-benrockim Rahmen derselbenReihe einen Vortrag mit demTitel Theologie als Kulturthe-orie?. Das gesamte Programmder Reihe fnden Sie unterwww.uibk.ac.at/geschichte-ethnologie/aktuelles/Ort: SR 50101/1, 1. Stock

    GEIWI-Turm, Innrain 52d

    10. Mai, 17 UhrDie Bauakultt inormiert:Bauen wir gemeinsam Feed-back aus der PraxisInormationsveranstaltung derBauakultt mit anschlieendem

    Technikstammtisch. Gebotenwerden Kurzprsentationen rund

    um Studium und Forschung ander Fakultt r Bauingenieur-wissenschaten. Auch r ange-hende Studierende interessant!Ort: Groer Hrsaal am Technik-campus, Bauingenieurgebude,Technikerstrae 13b

    14. Mai, 9 UhrMontagsrhstck: Seien Siegemein, dann sind Sie wahr oder Was macht zeitgens-sische Literatur zum Skandal?Stean Gmnder (Der Standard)und Julia Prll im Gesprchmit Doris G. Eibl: Ein Buch sollbeien und stechen, es solluns mit einem Faustschlag auden Schdel wecken dieser

    Ansicht war schon Franz Kaka.Stehen SkandalautorInnen indieser Traditionslinie?Ort: Literaturhaus am Inn, Jose-Hirn-Strae 5, 10. Stock

    16. Mai, 17.30 UhrDis/ability als Dierenzverhlt-nis: Ein Beitrag zur Intersektio-nalittsdebatte

    Vortrag von Anne Walschmidt(Uni Kln). Teil einer Vortrags-reihe zu Dierenzverhltnissen.

    Weitere Inos unter www.uibk.ac.at/iezw/aktuelles/vortragsrei-he.html. Ort: Saal University oNew Orleans, 1. Stock, Uni-Hauptgebude, Innrain 52

    29. Mai, 19.30 UhrVortrag: Formen rstlicher

    Reprsentation im Sptmittel-alter

    Anhand von Beispielen derKurrsten von Mainz und Palzsowie Sigmund des Mnzreichenbeleuchtet Pro. Karl-Heinz SpieFormen der materiellen Hokul-tur sowie der Reprsentation anden Frstenhen des sptenMittelalters.Ort: Aula, 1. Stock, Universitts-hauptgebude, Innrain 52

    30. Mai bis 10. OktoberAusstellung: Hortus Medicus die Krat der PfanzenHeil- und Gitpanzenausstellungim Botanischen Garten, Er-nung ist am 30. Mai um 11 Uhr.Die Ausstellung ist tglich von13 bis 17 Uhr genet. Eintritt

    rei.Ort: Botanischer Garten derUniversitt Innsbruck, Stern-wartestrae 2

    veransta l tungst ipps

    Weitere Infos

    I nteressante Veranstaltungender Innsbrucker Universit-ten und nhere Informationenzu den hier angefhrten gibtes tglich aktuell im Online-

    Veranstaltungskalender unterwww.uibk.ac.at/events